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New Story

Ein neuer Anfang
von

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Mit etwas Verspätung liefen Astarot und Scorpius zur Großen Halle.

„Nur damit du’s weißt, nächstes mal lasse ich dich zurück wenn du wieder so trödelst.“, keuchte Scorpius völlig unmalfoyhaft.

„Ich hab dir doch gesagt du sollst schon vorgehen.“, erwiderte Astarot und gähnte herzhaft. Das war wirklich nicht seine Zeit um in den Tag zu starten. Scorpius murmelte nur irgendetwas vermutlich nicht sehr schmeichelhaftes.

Zusammen mit einigen anderen Nachzüglern betraten sie die große Halle und setzten sich zu den anderen an ihren Tisch. Astarot griff erstmal nach seinem Kelch und leerte ihn in großen Zügen, als eine große graue Eule vor ihm landete. Er nahm ihr den Brief ab und überflog ihn, stockte dann aber. Sein Herz schlug auf einmal doppelt so schnell und seine Augen weiteten sich. Man konnte sehen wie jede Farbe aus seinem Gesicht wich. Im nächsten Moment war er aufgesprungen und lief aus der Halle. Scorpius war im ersten Moment zu überrumpelt um etwas zu tun. Nach ein paar Sekunden hatte er sich wieder gefangen und folgte ihm.

Jack hatte das ganze beobachtet und ihm kamen wieder Steals Worte in den Sinn, ‚Auch wir haben Freunde und Familie, mit denen wir lachen. Auch wir kennen Angst und Schmerz.‘. Abrupt stand er auf. Er wusste selbst nicht genau was er tat. Seine Beine trugen ihn wie von selbst aus der großen Halle hinaus. In der Eingangshalle blieb er unschlüssig stehen, wusste nicht wohin er jetzt gehen sollte. Da hörte er gedämpfte Stimmen aus einem Gang, der in Richtung der Kerker führte.

„Astarot jetzt beruhig dich doch.“ Scorpius versuchte den anderen Slytherin zu beschwichtigen, obwohl auch er etwas blass um die Nase wirkte.

„Mich beruhigen?“, zischte Astarot aufgebracht. Wütend schlug er mit der Faust gegen die nächstgelegene Wand.

„Astarot es geht ihm gut. Hörst du mich? Es geht ihm gut.“ Doch als Astarot sich immer noch nicht beruhigte, packte Scorpius ihn am Arm und zog ihn mit sich. Jack wollte ihnen eigentlich hinterher, doch sie waren verschwunden noch bevor er um die Ecke war.

Erst am Nachmittag traf er Scorpius wieder. Er zögerte nicht lange und zog ihn mit sich in einen verlassenen Gang.

„Hey, was war denn heute früh mit Astarot los? Ich wusste gar nicht, dass ein Mensch so blass werden kann.“

„Hmm? Ach das, nichts weiter, wirklich Jack.“ Doch so leicht ließ er sich nicht abwimmeln und hielt Scorpius' Blick gefangen. In letzter Zeit bekam er immer öfter so ein merkwürdiges Gefühl und genauso war es auch beim Frühstück gewesen. Diese Sache hatte etwas zu bedeuten, auch wenn er noch nicht wusste was.

Scropius war hin und her gerissen. Natürlich konnte er nicht einfach mit der Familiengeschichte seines Freundes hausieren gehen aber irgendetwas hielt ihn auch davon Jack anzulügen. Er massierte sich den Nasenrücken und seufzte.

„Also schön. In Astarots Familie gab es ein kleines Problem. Harry hatte einen Nervenzusammenbruch und war dann verschwunden. Es ist alles in Ordnung aber trotzdem macht er sich große Sorgen.“

„Moment Harry? Du meinst doch nicht …“

„Doch, Tom und Harry sind seine Eltern.“ Zuerst war Jack überrascht, damit hatte er nun gar nicht gerechnet. Es versetzte ihm einen kleinen Schock, den er erst einmal verarbeiten musste. Doch die Verwirrung machte schnell der Sorge um Harry platz.

„Aber was ist denn passiert? Was hat Harry denn? Warum …“

„Jack stopp. Das ist nichts, was ich dir erzählen sollte. Es ist Astarots Familie.“, wehrte Scorpius seinen Freund ab und hob entschuldigend die Hände.

Es klingelte zum Ende der Pause und so ließ Jack Scorpius widerwillig in Ruhe und lief zu seinem nächsten Klassenzimmer. Die anderen Schüler saßen schon alle auf ihren Plätzen und da vom Lehrer weit und breit noch nichts zu sehen war unterhielten sie sich munter weiter. Jacks Gedanken glitten wieder zu Harry. Hoffentlich war wirklich alles in Ordnung. Ob er krank war? Bei dem Gespräch das er belauscht hatte, hatte es ziemlich ernst geklungen.

Die Tür ging auf doch statt ihrem Verteidigungslehrer trat Professor McGonagall ein.

„Ruhe und setzt euch sofort auf eure Plätze.", rief sie in den Raum und wartete bis alle ihrer Anweisung nachgekommen waren.

"Ich muss euch leider mitteilen, dass euer Professor verschwunden ist. Fürs erste wird der Unterricht entfallen und wir bemühen uns so schnell wie möglich um einen Ersatz. Bis dahin benehmt euch doch bitte nicht wie Trolle im Porzellanladen.“ Mit wehenden Roben verschwand sie wieder und ließ eine verblüffte Klasse zurück. Kaum waren ihre Schritte auf dem Gang verklungen, fingen die Gespräche wieder an.

„Tja, scheinbar ist doch etwas an diesem Fluch dran.“, meinte Aaron und lehnte sich zurück. Jack hatte auch schon davon gehört. Kein Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste hielt länger als ein Jahr durch. Sie starben, verloren ihr Gedächtnis, mussten von der Schule verwiesen werden oder wurden wahnsinnig. Wirklich kein sehr dankbarer Beruf. Um ehrlich zu sein hatten unter den Schülern schon Wetten kursiert, wann denn etwas passieren würde.

„Wen wir wohl jetzt bekommen?“, überlegte Liyu und legte den Kopf schräg. Doch Jack hatte irgendwie das Gefühl, dass ihre Gedanken eigentlich ganz wo anders waren. Auch er dachte eher an andere Dinge, als an den neuen Lehrer. Er hatte noch immer etwas an der Tatsache zu knabbern, dass Astarot Harrys Sohn war. So sehr es ihm auch widerstrebte, wollte er doch wissen was mit Harry war, also musste er wohl oder übel mit Astarot reden. Auch wenn er ihn jedes mal bis aufs Blut reizte.

Während der Pause machte er sich auf die Suche nach dem Slytherin. Das Schloss war riesig, doch er meinte sich zu erinnern, dass Scorpius’ Klasse als nächstes im Westflügel Unterricht hatte. Das war genauso gut wie jede andere Richtung, also machte er sich auf den Weg. Doch auf halber Strecke hörte er plötzlich Stimmen und blieb stehen. Neugierig geworden schlich er um die nächste Ecke. Er entdeckte Astarot und Professor Snape und hielt sich in den Schatten um vielleicht etwas von ihrem Gespräch mitzubekommen. Etwas an der Art wie sie sich unterhielten sagte ihm, dass es nicht um schulische Dinge ging.

„Diese Aktion von deinem Vater hat mir mal wieder unnötig Arbeit gemacht. Ist ja nicht so, dass ich nicht genug zu tun hätte und dazu muss ich auch noch diese inkompetenten Idioten unterrichten.“

„Jetzt hör schon auf dich zu beschweren, Onkel Snape. Du weißt, das ich weiß, das du sowieso alles getan hättest um ihn zu finden, auch ohne Vaters Bitte.“, erwiderte Astarot und grinste. Snape schnaubte empört, widersprach aber nicht.

„So und jetzt zu wichtigeren Dingen. Hast du etwas neues erfahren?“ Astarot klang gleichzeitig hoffnungsvoll und furchtsam.

„Nein, gar nichts. Wer weiß ob er überhaupt hier ist.“

„Dad ist sich da sicher und es wäre nur logisch. Ich bin ja schon froh, dass er selbst nichts unternimmt, dafür müssen wir jetzt aber auch tun was auch immer in unserer Macht steht. Wir dürfen ihn jetzt nicht noch einmal verlieren.“ Die Stimme versagte dem Slytherin, er schloss die Augen und atmete tief durch. Dann tat Snape etwas, dass Jack nie für möglich gehalten hätte. Er fuhr seinem Schüler durch die Haare und versuchte offenbar ihn zu trösten.

„Keine Angst, wir werden weiter suchen. Irgendwann wird er einen Fehler machen, wir müssen nur Geduld haben.“

„Du hast Recht, aber wir sollten gehen bevor noch jemand vorbei kommt.“

Jacks Herz klopfte ihm schwer in der Brust, während er den sich entfernenden Schritten lauschte. Er hatte einen Klos im Hals und seine Hände zitterten. Er wusste nicht, wieso ihn dieses Gespräch so mitnahm und es verwirrte ihn.

Mit schweren Gedanken brachte er den Unterricht hinter sich. Langsam bekam er das Gefühl, dass sich der Boden, auf dem er sich die ganze Zeit bewegte, in Treibsand verwandelt hatte.

Harrys Worte, das Gespräch von Astarot und Snape und die Dinge, die Dumbledore erzählt hatte. Er wusste nicht mehr worauf er sich verlassen konnte.

Ohne sie wirklich zu sehen, saß Jack am Abend an seinen Hausaufgaben. Unaufhörlich drehten sich seine Gedanken im Kreis. Als er doch mal einen Blick auf das Pergament vor sich warf, bemerkte er, dass er nur unzusammenhängendes Zeug geschrieben hatte. Frustriert knüllte er es zusammen und warf es in den Kamin. Das Portraitloch öffnete sich und Liyu kam herein, in ihren Händen hielt sie einige beschriebene Bögen.

„Ich habe nachgeforscht.“, eröffnete sie und ließ sich auf einen freien Sessel am Kamin fallen. Die Pergamente legte sie vor sich auf den Tisch und beugte sich nach vorn.

„Über magische Wesen, Seelenpartner, die verschiedenen Magiearten, so was eben.“, fügte sie hinzu als sie die ratlosen Gesichter ihrer beiden Freunde sah und verdrehte die Augen.

„Und wieso hast du das getan?“, hakte Aaron skeptisch nach. Liyu zögerte und kaute auf ihrer Unterlippe, bevor sie antwortete.

„Wegen Steal.“, gab sie zu.

„Du hast dir doch nicht wirklich angehört was dieser Kerl von sich gegeben hat. Liyu er ist ein Schwarzmagier. Leuten wie ihm darf man kein Wort glauben.“, rief Aaron aufgebracht aus.

„Genau das meine ich Aaron. Du siehst ihn nur als Schwarzmagier, genauso wie alle anderen auch. Hast du jemals etwas über die Familien der Todesser gelesen oder ein Bild von Waisen auf der Gegenseite, die durch das Ministerium ihre Eltern verloren haben, in der Zeitung gesehen? Ich denke nicht und genau das hat mich nachdenklich gemacht.“ Sie wandte sich an Jack.

„Ich habe herausgefunden, das jeder Mensch mit einer bestimmten Magieart geboren wird. Es ist also keine bewusste Entscheidung Schwarz- oder Weißmagier zu sein, sondern liegt in den Genen. Also hab ich weitergesucht.“

„Aber das würde ja heißen …“, setzte Jack an, brach dann aber ab. Liyu schien trotzdem zu wissen was er meinte, denn sie schaute ihn mit großen Augen an.

„Genau das dachte ich auch.“

Am Abend lag rücklings auf seinem Bett und beobachtete den Schnatz, den Harry ihm geschenkt hatte und der jetzt Kurven über seinem Bett flog. //Die Art der Magie ist genetisch bestimmt. Heißt das, dass es auch vorherbestimmt ist, auf welcher Seite dieses Krieges man ist?// Er weigerte sich das zu glauben. Das einzige was ihn während seiner Zeit im Waisenhaus aufrecht gehalten hatte war die Gewissheit, dass er sein Leben selbst bestimmt konnte. Wenn die Magie festgelegt war und damit dann auch der Charakter, welche Wahlmöglichkeit blieb einem dann noch? Aber wenn er daran festhielt, würde alles was er gelernt hatte keinen Sinn mehr ergeben und wieso hatte Dumbledore ihm nie davon erzählt? Doch dann musste er an das denken, was er damals auf Malfoy Manor beobachtete hatte und es lief ihm eiskalt den Rücken runter. Es gab einen Grund, wieso er sich dem harten Training von Dumbledore unterwarf, nach dem er sich immer völlig erschöpft fühlte. Das konnte er einfach nicht vergessen und er war sich sicher, dass es Schwarzmagier gewesen waren, sowohl bei den Malfoy als auch damals bei dem Überfall auf das Dorf. Aber was Liyu herausgefunden hatte, durfte er auch nicht ignorieren. Ihm fiel wieder ein was Scorpius ihm letztes Jahr gesagt hatte, dass dunkel und schwarz nicht dasselbe waren.

Er stieß einen frustrierten Seufzer aus und fing den Schmatz wieder ein. Gerade wollte er ihn zurück in seinen Koffer packen, als sein Blick auf ein Buch fiel. Ein Buch, dass ihm schon ziemlich viel Kopfzerbrechen bereitet hatte. Entschlossen schüttelte er den Kopf und warf den Deckel wieder zu.
 

Natürlich hatte Dumbledore Jack unter ständiger Beobachtung. Dadurch war ihm auch aufgefallen, dass er begann sich für Dinge zu interessieren, die ihn nichts angingen. Eine Marionette sollte nur das tun, was ihr Herr ihr vorgab, das war ihre einzige Bestimmung. Irgendwie musste er den Bengel wieder unter Kontrolle bekommen.

In dem Moment klopfte es an der Tür und Snape trat herein. Gezwungener Maßen setzte Dumbledore eine freundliche Mine auf, obwohl er diesen Mann verabscheute. Doch er war ein guter Spion und fraß ihm blind aus der Hand. Momentan erwies er sich noch als hilfreich, sobald das allerdings vorbei war, würde er sich seiner ohne Bedauern entledigen. Dumbledore bedauerte ihn schon fast. Hielt sich für so schlau und war dabei so einfältig.

„Dumbledore, wegen der freigewordenen Stelle…“, setzte der Mann an, doch Dumbledore unterbrach ihn.

„So leid es mir auch tut Severus aber ich kann dir die Stelle nicht geben. Es ist bei weitem leichter einen Lehrer für Verteidigung zu finden als einen Tränkemeister deines Niveaus.“

„Wie Sie meinen Professor.“, gab Snape nach und seine Mine wurde noch säuerlicher. „Dürfte ich dann einen alten Bekannten vorschlagen? Er ist erst vor kurzem nach England zurückgekehrt und hat bisher noch keinen Job gefunden.“

„Sicher Severus. Lass ich doch bitte so bald wie möglich herkommen, damit ich ihn mir ansehen kann.“, meinte Dumbledore beiläufig und wedelte mit der Hand. Snape raffte seinen Umhang und rauschte aus dem Büro, während Dumbledore sich wieder seinen Plänen widmete um Jack wieder stärker an sich zu binden.
 

Da er gestern nicht dazu gekommen war, versuchte Jack am nächsten Morgen erneut mit Astarot zu reden. Er wollte endlich genaueres über Harry erfahren. Doch auf dem Weg zum Frühstück konnte er ihn nicht entdecken und so ließ er sich mit gesenktem Kopf am Griffindortisch nieder. Allerdings sprang er gleich wieder auf, als in der Eingangshalle Stimmen laut wurden. Sofort hatte er Astarot erkannt und war schon auf halben Weg zurück zur Tür, bevor seine Freunde die Situation auch nur begriffen hatten.

Draußen standen Scorpius, ein weiterer Slytherin und Astarot einer Gruppe Ravenclaws gegenüber. Die Stimmung war äußerst angespannt und Jack fragte sich schon ob er nicht lieber hätte warten sollen.

„Es ist mir ziemlich egal, was du über mich sagst oder denkst. Aber wage es noch einmal etwas über meinen Dad zu sagen und ich werde richtig ungemütlich.“, grollte Astarot mit tiefer Stimme. Seine Augen glühten förmlich und seine Haltung war angespannt. Jack erkannte, dass man ihn jetzt lieber nicht reizen sollte. Er schien tatsächlich kurz davor zu sein diesen Jungen zu verfluchen.

„Was denn? Nur weil ich gesagt habe, dass er Abschaum ist, der nicht nur Schwarzmagier sondern auch noch schwul ist. Ist doch wahr oder? Antworte schon Slytherin.“, lachte der Ravenclaw gehässig und verschränkte seine Arme.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vegetasan
2015-10-13T23:33:23+00:00 14.10.2015 01:33
Kann das sein das du das Kapitel doppelt hochgeladen hast?


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