Zum Inhalt der Seite

Nappies and Kisses

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Nappies and Kisses

Gelangweilt pustete sich die Blondine die Haare aus dem Gesicht, das auf ihren Händen lag. Schon seit einer Stunde stand sie einfach nur im Blumenladen herum. Ihre Mutter war einkaufen gegangen, so lange sollte sie eben hier im Laden bleiben. Doch es war kein Kunde in Sicht und zu tun gab es auch nichts mehr. Sie hatte schon die Setzlinge umgetopft, die Rosen geschnitten und alles getan, was getan werden musste. Sie hatte sogar zwei Mal den ganzen Laden ausgefegt, doch jetzt war einfach nichts zu tun und das war echt ätzend. Nun stand sie einfach da, hinter der Ladentheke, auf die sie ihre Arme gestützt hatte und starrte durch das Schaufenster hinaus in den Himmel, wo einzelne, kleine Wattewolken vorbei zogen. Leise seufzte sie. Wenn nicht bald jemand vorbei kam, dann würde sie ganz sicher vor Langeweile sterben.

Eigentlich hatte sie sich ihren freien Tag auch ganz anders vorgestellt, klar faulenzen war da auch vorgesehen, aber nicht im Laden. Sie hatte eigentlich shoppen gehen wollen oder zu den heißen Quellen, um dort sich dort von der Arbeit im Krankenhaus zu entspannen. Auch wenn der Krieg seit fast zwei Jahren vorbei war, gab es dort eben doch immer noch sehr viel zu tun. Aber das gab es eben immer, denn auch wenn es keine großen Notfälle mehr gab, es gab auch noch genug andere Wege, als Krieg um sich zu verletzen. Sie mochte ihre Arbeit dort, aber es war eben doch anstrengend. Und an ihrem freien Tag hatte sie eben auch frei haben wollen. Doch konnte sie zu ihrer Mutter eben auch nicht nein sagen. Sie arbeitete immer so hart, besonders seit dem Tod ihres Vaters. Es war wirklich nicht leicht gewesen. Aber sie hatte gute Freunde, die zwar auch trauerten, aber sie dennoch hielten sie zusammen. So wie sie es schon immer getan hatten. Choji und Shikamaru, die zwei waren ihre größten Stützen gewesen, hatten sie aufgefangen, als sie drohte abzurutschen. Sie hatte schon damals gewusst, dass es Shikamaru damals ähnlich erging. Und bis heute wusste sie nicht, wie er mit dem Tod seines Vaters besser klar gekommen war, als sie. Sie war wochenlang wie eine lebende Tote durch das Dorf gewandelt. Hatte gearbeitet und gearbeitet. Irgendwann vielleicht auch mal geschlafen, aber nie sonderlich gut. Noch heute war sie geplagt von Alpträumen, weinte im Schlaf oder bekam kein Auge zu. Sie vermisste ihren Vater immer noch viel zu sehr, auch wenn sie früher oft über ihn geschimpft hatte. Doch sie hatte verstanden, dass er immer nur das Beste für sie gewollt hatte, dass er sie beschützen wollte. Auch wenn er dafür manchmal eine etwas eigene Art hatte.

Die Türklingel riss sie aus ihren Gedanken. Kurz blinzelte sie verwirrt, doch dann sah sie zur Tür. Dort stand Shikamaru, mit einem kleinem Mädchen auf dem Arm. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Asumi war einfach ein kleiner Sonnenschein. Immer wenn sie die Tochter ihres toten Senseis sah, waren ihre Sorgen einfach vergessen. „Hallo ihr zwei, was macht ihr denn hier?“ So ganz konnte sie Shikamarus etwas hilflosen Blick nicht deuten. Aber er schien tatsächlich etwas überfordert zu sein. „Alles in Ordnung?“

Sie trat hinter der Ladentheke hervor und trat auf ihren ehemaligen Teamkameraden zu, der jetzt nicht nur verzweifelt drein blickte, sondern auch etwas peinlich berührt. Leicht kratzte er sich am Hinterkopf. „Ähmm...“ Er schien nicht so recht zu wissen was er sagen sollte. Leicht zog sie ihre Augenbraue in die Höhe. Irgendetwas ganz schlimmes konnte es nicht sein, sonst hätte er wohl schon mit der Sprache rausgerückt. „Ino... kannst du...“

„Shika hab Aa!“, quakte Asumi dazwischen und zog leicht an seinem T-Shirt. Das war es also. Es fiel ihr nicht leicht, nicht zu grinsen. Sie würde ihm sicher nicht einfach so helfen. Da musste er schon drum bitten. Sie hatte natürlich kein Problem damit die Kleine zu wickeln, das hatte sie schon öfter gemacht, wenn sie mal den Babysitter gespielt hatte. Aber Shikamaru schien sich darum ja bisher immer wunderbar gedrückt zu haben, und das obwohl er die Kleine wesentlich öfter sah als sie. Er war eigentlich täglich bei Kurenai, wenn er nicht gerade auf einer Mission war und er kümmerte sich wirklich gut um das kleine Mädchen.

Sie ging noch einen Schritt weiter auf ihn zu und streckte die Arme nach dem kleinen Mädchen aus, um sie auf den Arm zu nehmen. „Kann ich was?“ Abwartend sah sie ihn an, während die Kleine die Arme um ihren Hals schlang und ihr einen Kuss auf die Wange drückte, bevor sie nun ihr verkündete, dass ihre Windel voll war. Kurz stubste sie mit dem Finger auf die Nase von Asumi. „Gleich.“, meinte sie und grinste dann doch. „Also, Shikamaru, was soll ich?“ Es amüsierte sie schon sehr, dass der Nara mit einer vollen Windel wirklich so überfordert war. Das der absolute Superstratege keinen Plan hatte, was er tun sollte, außer sie zu fragen.

„Mendokuse. Ino.“, murrte er und drückte ihr eine rosafarbene Tasche in die Hand. Natürlich hatte er schon längst begriffen, dass sie ganz genau wusste, was los war und dass sie nur darauf wartete das er es sagte. „Kannst du Asumi bitte wickeln.“ Er klang ziemlich genervt. Aber sie hatte es sich doch nicht verkneifen können, ihn ein bisschen zu ärgern. Es machte ihr einfach zu viel Spaß. Und so oft hatte sie einfach nicht mehr die Gelegenheit dazu, also musste sie solche Situationen einfach ausnutzen.

„Natürlich kann ich das. Du etwa nicht?“, fragte sie lachend, doch bevor er etwas darauf erwidern konnte, war sie mit der Kleinen nach hinten verschwunden. Zwar hatten sie hier keinen Wickeltisch, aber hinter dem Lager war ein kleines Bad, dort stand auch die Waschmaschine, auf der konnte sie Asumi ebenso gut wickeln. Und genau das tat sie auch. Lange brauchte sie dafür nicht, die alte Windel steckte sie in eine leere Tüte, die sie fest zu knotete und setzte Asumi von der Waschmaschine auf den Fußboden. Die Tüte mit der Windel in der einen und die rosa Tasche in der anderen Hand, ging sie hinter Asumi her, die zielsicher zurück zu Shikamaru lief. Doch anstatt direkt wieder zu dem Nara zu laufen, lief die Kleine zu den Schnittblumen neben der Ladentheke und begutachtete diese neugierig.

Mit einem Lächeln sah sie zu dem kleinen Mädchen, bevor sie Shikamaru die Windeltüte in die Hand drückte. „Hier, kannst du in die Tonne vor dem Haus schmeißen.“, meinte sie noch zu ihm, bevor sie sich zu Asumi auf den Boden setzte. Wenn er sie schon nicht wickeln konnte, dann konnte er zumindest die Windel in den Müll schmeißen. Außerdem sah sie ihm an, dass er ganz dringend eine Zigarette nötig hatte. Sie mochte es zwar nicht, dass er rauchte, aber abhalten konnte sie ihn davon sowieso nicht. Wenigstens tat er es nicht, wenn Asumi da war.

„Ino, was ne Blume is das?“, fragend deutete die Kleine auf eine der Blumen vor sich. Sie folgte mit dem Blick den kleinen Fingern, bevor sie nach der Blume griff und sie aus der Vase zog, in der sie steckte und gab sie der Kleinen. „Das ist eine Rose.“, erklärte sie und sah die rosafarbene Blume an, „Sie ist ein Zeichen von Liebe, je kräftiger die Farbe um so stärker sind die Gefühle für denjenigen, dem man sie schenkte. Sind sie rosa, wie diese hier, bedeutet das, dass man dem anderem Vertraut und man ihm alles Glück der Welt wünscht. Die weißen stehen für Unschuld und Hingabe. Und die roten schenkt man nur seiner wahren, großen Liebe. Aber ich finde das ziemlich albern und kitschig. “

Doch etwas verständnislos sah die Kleine sie an, natürlich verstand sie das alles noch nicht, aber trotzdem erklärte sie es ihr. Und es schien ihr zugefallen, denn schon deutete sie auf die nächste Blume. Und so saß sie fast eine halbe Stunde mit der Kleinen auf dem Boden im Laden und nannte ihr die Namen der Blumen und deren Bedeutung. Shikamaru nahm sie dabei eigentlich gar nicht wahr, auch wenn er wieder in den Laden gekommen war. Er stand an die Ladentheke gelehnt da und wartete. Doch irgendwann meldete er sich doch zu Wort. „Asumi wir müssen los, deine Mama wartet bestimmt schon.“

Enttäuscht sah die Kleine ihn an. „Will aber noch bei Ino bleibn!“ Fest klammerte sie sich an die Blondine, wobei sie die Blumen, die sie in der Hand hielt einfach los ließ. Ino war schon etwas überrumpelt. Doch fing sie den Schwung noch rechtzeitig ab, bevor sie auf dem Boden landete. Mit einer Hand stützte sie sich auf dem Boden ab, während sie mit dem anderen Arm die Zweijährige festhielt, die sich an ihren Hals klammerte und sie auch einfach nicht loslassen wollte.

Leicht genervt seufzte Shikamaru. Etwas verzweifelt grinsend sah Ino ihn an, sie wussten beide nur zu gut, wie stur das kleine Mädchen sein konnte. Und wie laut sie schreien und weinen konnte, wenn sie nicht bekam was sie will. Vorsichtig löste sie die kleinen Arme um ihren Hals, wobei sie leicht das Gesicht verzog, weil die Kleine ihr dabei ein paar Haare ausriss. „Deine Mama macht sich doch bestimmt Sorgen, wenn ihr zu spät nach Hause kommt.“, versuchte sie Asumi zu überzeugen, wenn auch nicht gerade erfolgreich. Da das kleine Mädchen heftig mit dem Kopf schüttelte, so dass ihre dunklen Haare wild hin und her flogen. „Bin doch bei Shika. Mama weis das!“

„Ich hab ihr aber gesagt, dass ich dich pünktlich zum Abendessen nach Hause bringe.“, mischte sich Shikamaru ein. Und irgendetwas an seinen Worten schien die Kleine tatsächlich zum Nachdenken zu bringen, denn leicht legte sie den Kopf schief. „Ino komm mit!“, forderte sie dann und klammerte sich doch wieder an die Blonde.

„Ich muss aber noch arbeiten.“ Ganz offensichtlich gefiel Asumi die Antwort gar nicht. Sie verzog das Gesicht und gleich darauf begann ihre Unterlippe gefährlich zu beben. Irgendetwas musste sich Ino schnell einfallen lassen, bevor die Kleine tatsächlich noch anfing zu weinen. Und von Shikamaru brauchte sie nicht viel erwarten, um das festzustellen brauchte sie nur einen kurzen Blick auf den Nara und seine verzweifelte Miene werfen. „Wenn du willst, dann komm ich nach der Arbeit noch zu dir, dann können wir noch ein bisschen Spielen. Aber dafür gehst du jetzt erst mal brav mit Shikamaru nach Hause.“

Ganz schnell waren die Tränen aus den Augen der Kleinen verschwunden und ein strahlendes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Okay!“ Schnell war sie aufgesprungen und trampelte dabei mit ihren kleinen Füßen über die Schnittblumen, die sie vor wenigen Minuten auf den Boden fallen gelassen hatte. „Tüss Ino! Komm Shika!“ Entschlossen griff sie nach der Hand des Naras und zog ihn mit sich aus dem Laden. Grinsend schüttelte die Yamanaka den Kopf und winkte den beiden nach. Durch das Ladenfenster konnte sie noch sehen, wie Shikamaru sich die Kleine auf die Schultern setzte, die sich dann lachend in seinen Haaren festhielt.

Kurz schaute Ino den beiden noch nach, bevor sie sich daran machte die kaputten Blumen auf dem Fußboden aufzusammeln. Viel zu retten war da nicht mehr. Verkaufen konnte sie diese nicht mehr, aber ein paar von ihnen konnte sie noch zurecht schneiden, die sie dann mit zu Asumi nehmen konnte. Doch bevor sie damit anfing, wischte sie noch einmal den Boden auf.

Durch die Türklingel schreckte Ino zusammen und schnitt sich dabei mit dem Messer, das sie zum Zuschneiden der Blumen benutzt hatte, in den Finger. „Au! Verdammt.“, fluchte sie leise, bevor sie auf sah und in das Gesicht ihrer Mutter blickte.

„Entschuldige Schatz, ich wollte dich nicht erschrecken.“, entschuldigte sich diese und trat zu ihr an die Ladentheke. Sie nahm Inos Hand und zog ihr damit den Finger wieder aus dem Mund. Kurz betrachtete sie den Schnitt. „Ich hol dir ein Pflaster.“ Dann fiel ihr Blick auf die Blumen, die auf der Theke lagen. „Du hast sie viel zu kurz geschnitten.“

„Andrs wan si nich mehr zu rettn.“, nuschelte Ino, die wieder ihren Finger in den Mund geschoben hatte. „Shika un Asumi wan kurz da. Und Asumi is ausversehn draufgetretn. Ich wollt sie mit zu Kurenai nehm.“

Kurz nickte ihre Mutter, bevor sie nach hinten in den Lagerraum ging. Kurz sah sie ihr nach und lehnte sich gegen die Ladentheke, bevor sie den Finger wieder aus dem Mund zog und den feinen Schnitt betrachtete, aus dem immer noch ein wenig Blut hervor quoll. Leicht drückte sie daran herum, so dass noch ein wenig mehr Blut hervortrat.

„Hör auf damit Ino. Der Schnitt ist sauber.“, ermahnte ihre Mutter sie, mit elterlicher Strenge. Leicht zog sie Inos Hand zu sich, um das Pflaster auf den Finger kleben zu können. „So, fertig. Nimm die Einkäufe mit nach oben, ich mach das hier fertig und schließ dann ab.“

„Danke.“, lächelte Ino und gab ihrer Mutter einen kurzen Kuss auf die Wange. Dann schnappte sie sich die Einkauftüten und ging damit nach oben in die Wohnung. Schnell räumte sie die Einkäufe noch weg, bevor sie kurz ins Bad flitzte um sich ein wenig frisch zu machen. Mit groben Zügen kämmte sie sich die Haare, bevor sie diese wieder zusammen band und schrubbte sich mit einem Lappen über das Gesicht. Ein flüchtiger, prüfender Blick in den Spiegel, dann war sie fertig. Erst überlegte sie noch, sich umzuziehen, doch befand es dann für überflüssig. Sie ging ja nur für eine, vielleicht zwei Stunden zu Kurenai.

Mit hüpfenden Schritten sprang sie die Treppe zurück in den Laden hinunter. Sie nahm die Blumen von der Theke, die ihre Mutter noch zusammengebunden hatte. „Bis nachher.“, rief sie noch über die Schulter zu ihrer Mutter, die hinten im Laden am werkeln war. „Du brauchst mit dem Essen nicht auf mich zu warten.“

„Viel Spaß und grüß Kurenai.“, kam die Antwort noch zurück, doch ganz verstand Ino sie nicht mehr ganz, da sie schon aus der Tür war, die hinter ihr ins Schloss fiel. Allzu sehr beeilte sie sich nicht, sondern genoss lieber noch ein wenig die Sonne, die vielleicht erst in zwei Stunden untergehen würde. Hier und da, grüßte sie ein paar Leute, die ihr über den Weg liefen. Doch schon nach zehn Minuten war stand sie vor Kurenais Wohnungstür. Diese schien gar nicht überrascht, dass Ino vor ihrer Tür stand. Ino selbst war dafür um so überraschter, da Kurenai ganz danach aussah, als würde sie ausgehen wollen. „Hallo Ino. Asumi wartet schon ganz ungeduldig auf dich.“

„Hallo. Du anscheinend aber auch. Wo geht es denn hin?“, fragte die blonde Kunoichi neugierig und musterte ihr Gegenüber noch einmal, dessen Wangen sich nun doch ein wenig röteten.

„Ach weißt du... Kakashi meinte ich müsste mal wieder ausgehen... dass ich jetzt lange genug immer nur zu Hause rum gesessen habe und hat mich zum Essen eingeladen.“ Ihre Wangen wurden bei den Worten noch eine Spur röter. Etwas, das Ino ziemlich breit grinsen ließ. „Das ist kein Date oder so... Wir gehen nur Essen, als Freunde!“, kam es schnell, fast schon zu schnell, über Kurenais Lippen und Inos Grinsen wurde noch eine ganze Spur breiter, aber sie sagte nichts dafür. Kakashi hatte ja Recht, es wurde tatsächlich mal wieder Zeit, dass Kurenai wieder ausging und auch mal aus dem Haus kam. Wenn sie nicht in der Akademie arbeitete, kümmerte sie sich um ihr kleine Tochter und ihren Haushalt. Selbst wenn einer von Asumis vielen Babysittern – und sie hatte wirklich viele, das ganze Team 8 und dann auch noch Shikamaru, Choji und Ino, selbst Kakashi und Guy passten auf Asumi mit Freuden auf - sich um sie kümmerte, tat Kurenai nur selten etwas für sich selbst. Vor einem halben Jahr, hatten Ino und Hinata beschlossen, dass sie Kurenai einfach mal entführen und mit ihr zu den heißen Quellen gehen würden. Aber seitdem konnte Ino sich nicht wirklich daran erinnern, dass Kurenai irgendetwas einfach nur für sich selbst getan hatte.

„Ich hab doch gar nichts gesagt.“, lachte Ino, während sie in die Wohnung trat und auch gleich stürmisch von einer Zweijährigen begrüßt wurde. Sofort nahm sie das kleine Mädchen auf den Arm und wandte sich wieder an die Ältere. „Und ich finde auch, dass du mal wieder ausgehen musst.“

„Ja, vielleicht habt ihr Recht. Es ist nur irgendwie seltsam.“, gab Kurenai zu, bevor sie ihrer kleinen Tochter durch die Haare strich und einen Kuss gab. „Du bist lieb und hörst auf Shikamaru und Ino. Ich bin bald wieder zu Hause.“

„Tsüss Mama.“ Die kurzen Ärmchen der Zweijährigen griffen nach ihrer Mutter, der sie einen schmatzenden Kuss gab und dann hinterher winkte, als sie aus der Wohnungstür ging. Dann wandte sie sich wieder Ino zu, die in einer Hand immer noch etwas ungelenk die Blumen hielt, die sie mitgebracht hatte. „Essn! Shika esst bespimmt alles auf!“

„Na dann lauf schnell hin.“ Sie setzte die Kleine auf ihre Füße, die auch sofort wieder davon flitzte. Wesentlich langsamer folgte Ino ihr in die Küche, wo Shikamaru schon damit kämpfte, dass Asumi auch still auf ihrem Stuhl sitzen blieb. „Hallo Shikamaru.“, grinste sie ihrem ehemaligen Teamkameraden zu, bevor sie nach kurzer Suche eine Vase aus einem der Schränke nahm, sie mit Wasser füllte und dann die mitgebrachten Blumen darin drapierte und schließlich auf den Küchentisch stellte.

„Hüpsch.“, meinte Asumi und wollte auch gleich nach den Blumen greifen, doch Shikamaru hielt noch rechtzeitig ihre Hand fest. „Nein. Schön stehen lassen. Erst isst du, dann kannst du dir die Blumen angucken.“

Mit einem Lächeln beobachtete Ino die Szene von der Küchenzeile. Wenn sie ehrlich war, hatte sie Shikamaru nie zu getraut, dass er so gut mit dem kleinen Mädchen umgehen konnte. Er wirkte nicht einmal wirklich genervt und selbst wenn er sich darüber beschwerte, wie anstrengen Asumi war, klang er dabei immer noch irgendwie liebevoll und nachsichtig.

„Shikamaru hat Recht. Wenn du fertig bist, können wir spielen.“, meinte Ino und setzte sich auf die andere Seite der Kleinen. Sie füllte sich ihren Teller und begann selbst ein wenig zu essen. Meistens half das ganz gut, Asumi davon zu überzeugen, dass sie selbst auch essen sollte. Und genau das tat sie auch. Trotzdem erzählte die Zweijährige dabei von allem möglichen und sie sprang dabei so schnell von Thema zu Thema, dass es Ino schwerfiel ihr überhaupt zu folgen. Shikamaru hörte nur mit halben Ohr zu, da Asumi ja auch hauptsächlich mit ihr sprach. Nur hin und wieder erwartete die Kleine von dem Nara eine Bestätigung.

Als sie fertig waren, räumte Ino den Tisch ab und wusch auch das Geschirr auf, während Asumi wieder nach der Vase mit den Blumen gegriffen hatte und nun Shikamaru danach ausfragte. Ein wenig musste sie schon schmunzeln, da Shikamaru wirklich Mühe hatte, den Fragen der Kleinen gerecht zu werden und wenn diese doch nicht ausreichten fragte Asumi sie. Und sie antwortete ihr auch geduldig. Nach dem Abwasch, setzte sie sich wieder zu den Beiden an den Tisch, doch nach fünf Minuten wurde es der Kleinen zu langweilig. So zog sie Ino und Shikamaru mit sich ins Wohnzimmer, wo sie überall ihr Spielzeug verteilt hatte.

Zuerst mussten sie Türme aus mit bunten Bauklötzen bauen, die Asumi dann wieder umstieß, danach sollten sie malen, immer das was die Kleine ihnen sagte und dann sollte Ino ihr vorlesen. Sie saßen zu dritt auf dem Sofa. Asumi saß in der Mitte und hatte das Buch auf dem Schoß, damit sie auch die Bilder ansehen konnte, auf denen sie ihnen alles zeigte, was sie dort entdeckte. Shikamaru war dabei ziemlich schnell eingeschlafen, doch die Kleine schien unermüdlich zu sein. Doch irgendwann begann sie auch zu gähnen. Sie hatte sich eine halbe Stunde erquängelt, die sie länger wach bleiben durfte.

Ino half ihr dabei sich bettfertig zu machen, auch wenn Asumi behauptete sie könne das schon allein. Beim letzten Mal hatte sie vergeblich das Kopfloch in ihrer Schlafanzughose gesucht und hatte Zahnpasta in den Haaren gehabt. Außerdem schlief die Zweijährige schon fast im Gehen ein. Doch bestand sie darauf Shikamaru einen Gute-Nacht-Kuss zu geben, ebenso wie darauf dass er ihr einen gab, dass der immer noch auf dem Sofa schlief, interessierte sie dabei überhaupt nicht und bevor Ino sie aufhalten konnte, schubste sie den Nara auch schon an der Schulter, damit er aufwachte. „Shika! Nachtkuss!“

Verwirrt und verschlafen blinzelte er. Ino lächelte ihn entschuldigend an, während Asumi immer noch nach ihrem Nachtkuss verlangte . Den sie dann auch schließlich bekam. Noch einmal drückte die Kleine ihre Lippen auf die Wange des Naras, bevor sie ihn dann wieder ansah. „Ino musst du auch ein Nachtkuss gebn!“

Vor Überraschung wäre Ino beinahe der Mund offen stehen geblieben und auch Shikamaru sah ziemlich überrumpelt aus. Kurz sah er zu ihr, bevor sich wieder Asumi zu wandte. „Aber Ino geht doch noch gar nicht schlafen.“

„Du aba! Und Mama sagt, man muss ein Nachtkuss geben! Oda hast du Ino nicht liep?“

„Doch aber...“

„Du musst. Sonst is Ino traurig.“

Immer noch war Ino sprachlos. Allerdings musste sie sich ein Grinsen verkneifen. Shikamarus verwirrter und überforderter Gesichtsausdruck war wirklich zu komisch. Auch wenn sie sich doch irgendwie gekränkt fühlte, dass es ihm wirklich so unangenehm war ihr einen einfachen Gute-Nacht-Kuss auf die Wange zu geben. Aber das Gefühl schob sie schnell beiseite. „Er gibt mir nachher bestimmt noch einen. Aber du gehst jetzt schlafen.“

Wieder war da dieser kleine Stich, als sie Shikamarus erleichtertes Seufzen hörte. Doch überspielte sie das gekonnt mit einem Lächeln. Mit zwei Schritten war sie beim Sofa und nahm Asumi auf den Arm. Die immer noch zu Shikamaru schaute. „Ja? Gibs du Ino ein Nachtkuss?“

„Ja.“ Irgendwie klang er doch ein wenig genervt.

„Vasprochn?“

„Versprochen. Und jetzt ab ins Bett!“

Asumi schien zufrieden zu sein, denn sie ließ sich ohne Protest ins Bett bringen. Genau wie Shikamaru, bekam auch Ino einen zweiten Gute-Nacht-Kuss von ihr, nachdem sie ihren bekommen hatte. Danach drückte sie kleine ihr Plüschhäschen an sich und war eingeschlafen, noch bevor Ino aus dem Zimmer gegangen war. Die Blondine schaltete das kleine Nachtlicht an und ließ sie Tür einen Spalt weit auf, bevor sie zurück ins Wohnzimmer ging, um das Chaos dort aufzuräumen. Shikamaru war dort schon fast wieder eingeschlafen. Ino widerstand dem Verlangen ihm einfach einen der Bauklötze an den Kopf zu werfen. Sie war sich ziemlich sicher, dass er Mitschuld an dem Chaos trug, da konnte er ihr eigentlich auch beim Aufräumen helfen, anstatt zu schlafen. Genervt seufzte sie. Wie hielt Kurenai das nur aus? Sie würde verrückt werden, ganz bestimmt.

Die letzten Bauklötze landeten in der Kiste, dann war sie fertig. Kurz überlegte sie, ob sie jetzt gehen oder doch besser noch bleiben sollte, bis Kurenai wieder da war. Ihr Blick fiel auf den schlafenden Faulpelz auf dem Sofa. Sie würde warten. So wie der schief konnte wahrscheinlich die Welt untergehen und er würde es nicht einmal merken.

Mit einem erschöpften Seufzen ließ sie sich mit ein wenig Abstand zu Shikamaru auf das Sofa fallen und angelte sie die Fernbedienung vom Tisch, damit sie auf dem kleinen Fernseher durch die Sender schalten konnte, bis sie vielleicht irgendetwas sehenswertes fand. Irgendwann beließ sie es einfach bei einem alten Spielfilm, den sie mit ihrer Mutter schon ein paar Mal gesehen hatte.

Sie hatte die Beine angezogen und ihren Kopf auf die Knie gelegt. Es fiel ihr schwer die Augen offen zu halten. Bis sie es schließlich aufgab, doch bevor sie wirklich einschlafen konnte, schreckte sie wieder auf. Etwas irritiert sah sie auf den Arm, der um ihre Schultern gelegt war. Verwirrt blinzelte sie zu Shikamaru, der sie zu sich rüber zog. „Shika was...“

„Gute Nacht Ino.“, grinste dieser verschämt und drückte ihr ganz kurz und leicht auf den Mundwinkel einen kurzen Kuss.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück