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Kammerflimmern

LawxKid AcexMarco
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Willkommen zurück ihr Lieben,

Es tut mir wirklich Leid, dass ich nicht schneller Zeit finde, Kapitel fertig zu schreiben. Dieses Schätzchen hier war schon lange zu 70% fertig und erst heute habe ich es geschafft, dass Ende zu verfassen.

Ich bedanke mich ganz herzlich für alle Favo-Einträge und ganz besonders bei den lieben Kommentarschreibern Maire, LadyPortgasD, Yuiki und lala1314 für eure Hinweise, lieben Worte und Motivation! Ein tiefer Knicks von mir für euch!

Ich bin gespannt, wie ihr das neue Kapitel finden werdet!

Was sagt ihr zu Kid? Wie gefällt euch die Darstellung von Ace‘ Charakter?

Ich freue mich auf all eure Ideen und Hinweise!
Kommentare wären wie immer phänomenal :)

Viel Spaß beim Lesen!
GLG eure KankuroPuppet Komplett anzeigen

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Ein Morgen danach


 

My Bittersweet Melody of Life
 

Zweites Kapitel.
 

Ein Morgen danach.
 


 

Ace kniff verzweifelt die Augen zusammen, während er sich mit Schmerzen in der Brust fragte, wie er es nur wieder vollbracht hatte, sich selbst so zielstrebig in die Scheiße zu manövrieren. Mit einem traurigen Seufzer fuhr er sich ein letztes Mal durchs Gesicht, dann wandte er seine müden Augen zu der Person, die neben ihm lag und nicht ansatzweise zu ahnen schien, was gerade in Ace vor sich ging, ihm stattdessen voller Lebensfreude entgegen strahlte und ein letztes Mal mit dem Fuß gegen seinen Körper trat. „Machst dich ganz schön fett beim Schlafen“, feixte sie ihm ins Gesicht. Ace lächelte voller Ironie: Das Gleiche hatte ihm Marco auch gesagt, nachdem er das erste Mal bei ihm übernachtet hatte. Damals im Studentenwohnheim, als Law eine Nacht weg war. Nur verfügte Marco über eine bessere Wortwahl und überhaupt hatte es damals ganz anders geklungen. Viel liebevoller.
 

„Fick dich“, zischte Ace zwischen seinen Zähnen hervor, während er in aller Ohnmacht den Kopf schüttelte und mit Daumen und Zeigefinger begann seine Nasenwurzel zu massieren. „Kein Morgenmensch, huh?“, folgte sogleich der amüsierte Konter. Ace kam Galle hoch, als er sich daraufhin wieder an seinen Bettnachbarn wandte. „Jetzt mal im Ernst, Kid. Halt einfach die Fresse!“ Er hatte nicht den Kopf, um sich mit dem Geschäker des rothaarigen Idioten auseinanderzusetzen. Dieser verdrehte die Augen, griff neben sich und hielt Ace eine kleine Flasche mit Wasser entgegen. „Hier“, erklärte er ohne jede Wertung und beobachtete daraufhin, wie Ace ihm das Getränk aus der Hand nahm und zulangte.
 

Als Ace auch den letzten Tropfen getrunken hatte, legte er den leeren Behälter neben sich ab, wischte mit dem Handrücken über seinen Mund und holte tief Luft, um das Unvermeidliche anzusprechen. So sehr ihm eine innere Stimme auch sagte, dass er einfach aufspringen und die letzte Nacht für den Rest seines Leben leugnen sollte, so deutlich wurde ihm bewusst, dass er sich selbst und vor allem Marco Antworten schuldig war; egal wie peinlich es werden würde. „Dann mal los…“, flüsterte er zu sich selbst und erntete einen irritierten Blick von Kid. Davon unbeeindruckt setzte sich Ace in einen Schneidersitz und blickte auf Kid, der mit dem Oberkörper an der Wand lehnte. „Warum bin ich in deinem Bett?“, fragten graue Augen und sahen beschämt auf helle Laken.
 

Kid starrte zunächst schweigend auf das kleine Häufchen Elend, das vor ihm kauerte, dann fuhr er sich durch seine abstehenden Haare, bevor er sich unbeteiligt den nackten Oberkörper kratzte: „Du willst wissen, ob was gelaufen ist?“, hakte er unverblümt nach. Ace schluckte schwer, dann hob er den Blick und fixierte Kids unnatürlich hellen Augen: „Und?“, fragte er nervös. Sein Gegenüber hob seine Augenbrauen, während er nachdenklich an die Decke sah und sich absichtlich Zeit ließ, um Ace zu necken. Ein kleiner Spaß, der für den Geschädigten allerdings zur puren Folter wurde. Sollte Kid die falsche Antwort geben, könnte das Ace‘ Leben für immer verändern. Wahrscheinlich würde er sich selbst nicht mehr im Spiegel anschauen können und er würde Marco erzählen müssen, was geschehen war. Und Marco würde ihn verlassen. Er wäre allein. Kids Antwort konnte sein ganzes Leben auf den Kopf stellen und der exzentrische Kindskopf hatte nichts Besseres zu tun, als mit seinen Nerven Schindluder zu treiben. Ace schnaubte wütend.
 

„Jetzt spuck schon aus: Was ist passiert?“, fragte Ace abermals mit bissigem Unterton, während sich seine Finger krampfhaft in die Laken krallten. Als selbst Kid den Ernst der Lage zu verstehen schien, reagierte er, indem er unentschlossen mit den Schultern zuckte. „Was weiß ich, Alter. Ich war mega dicht.“ Als er seinen Blick hob, konnte er verfolgen, wie Ace sämtliche Gesichtszüge entgleisten und seine Schneidezähne vor Nervosität begannen seine Unterlippe zu massakrieren. Sein Herzschlag wurde abermals schneller, während kalte und heiße Schauer der Panik abwechselnd über seinen Körper flossen. Ihm war zum Weinen zumute. Voller Wut auf sich selbst holte er aus und schlug gegen eines der Kissen, die auf der Matratze verteilt lagen. „So eine Scheiße“, brüllte er und ließ sich verzweifelt auf den Rücken fallen, während er peinlich berührt sein Gesicht in seinen Handflächen vergrub. Wie dumm konnte man sein?
 

Der Anblick musste erbärmlich genug sein, dass sogar Kids Mitgefühl geweckt wurde. „Jetzt mach nich so nen Aufstand. Wenn’s dich glücklich macht, dann war halt nichts. Du hast hier nur gepennt, weil… Keine Ahnung, weil ich keinen Bock hatte deinen besoffenen Körper ins Wohnzimmer zu schleppen. Du warst total voll. Scheiß egal was passiert ist.“ Der Ältere lächelte ihn aufmunternd an, bevor er verschlafen gähnte. Ace schüttelte allerdings protestierend den Kopf, vergrub seine Hände in seinen pechschwarzen Haarsträhnen und sprang schließlich frustriert auf. „Scheiße…“, nuschelte er mit schmerzhaft rasendem Herzen, während er nervös auf und ab ging und dabei immer wieder knisternd auf einen der zahlreichen Schmierzettel trat, die überall auf dem Laminat verstreut lagen.
 

„In zwanzig Jahren wirst du die Dinge bereuen, die du nicht getan hast, nicht das, was du getan hast“, meinte der rothaarige Junge mit einem Zwinkern, als Ace nach einer Viertelstunde der Wanderung durch sein Zimmer immer noch nicht zur Ruhe fand. Nun hielt er verwundert inne und starrte voller Verwirrung nach unten: „Was?“, fragte er patzig. Kid grinste schelmisch, wühlte einige Zettel zur Seite, bis er eine zerknüllte Packung fand, hineinlangte und eine Zigarette hervorholte. „Mark Twain“, erklärte er und führte seine Suche fort, bis er ein Feuerzeug in den Händen hielt. Ace schnaubte wütend, bevor er irritiert den Kopf schüttelte: „Kapierst du nicht, in was für eine Scheiße du mich hier bringst?“ Immer noch brannte seine Haut von seinem schlechten Gewissen entfacht, mit dem Wunsch, die letzte Nacht aus seinem Leben zu löschen. Während Ace verzweifelt seine Finger in seine langen Haare krallte, rollte Kid theatralisch mit den Augen, seufzte unbeeindruckt und entzündete die Zigarette in seinem Mundwinkel. „Hakuna Matata, Alter“, nuschelte er in sich hinein, während grauer Rauch aus Mund und Nase entwich, „Scheiß drauf was war, du kannst es eh nich mehr ändern.“
 

Ace schob unzufrieden seine Unterlippe hervor: „Nicht Hilfreich, Alter“, zischte der ehemalige Student seinem unverhofften Gastgeber entgegen und setzte sich abermals in Bewegung, auf der Suche nach einem Ausweg aus diesem Schlamassel. Eine Weile schwiegen beide, sodass lediglich Ace‘ rastlosen Schritte durch die Stille der Wohnung halten. Die warmen Strahlen der spätsommerlichen Sonne drückten sich immer erbarmungsloser in den kleinen Raum und erfüllten die ohnehin schon angespannte Stimmung mit schwüler, verbrauchter Luft, die das Atmen zum Hindernis machte. Als Kid schließlich seinen letzten Zug nahm und daraufhin die Reste der Zigarette auf einem alten Teller, den er neben sich fand, ausdrückte, bildeten sich bereits kleine Schweißtropfen auf der Haut der jungen Männer. „Jetzt hör verdammt nochmal auf, meine Zettel unter deinen dreckigen Füßen zu zerquetschen, zieh dich an und verpiss dich zu deinem reichen Sack“, polterte Kid mit einem Mal, als er die erdrückende Atmosphäre nicht länger ertragen konnte.
 

Ace schreckte zusammen, als seine Gedankengänge ohne Vorwarnung unterbrochen wurden, sodass er bestürzt gen Boden sah. Wut stieg in ihm auf, als er in zwei helle Augen blickte, die offensichtlich nichts von seiner Misere verstanden. Wie um alles in der Welt sollte er einfach zu Marco gehen? Wie sollte er ihm in die Augen schauen, ohne zu wissen, ob er den Mann, den er liebte, vielleicht betrogen hatte? „Fick dich, Kid!“, maulte er, überflog dabei allerdings den Boden, bis er seine Hose fand und diese überstreifte, während ein provokant amüsiertes Lachen seine Ohren erreichte. „Was ist denn so witzig?“, erkundigte er sich alsbald mit aufeinandergepressten Kiefern und beobachtete verärgert, wie Kid sich selbstherrlich durch die zotteligen Haare fuhr. „Pass auf, Kleiner“, begann dieser und überschlug selbstbewusst die Beine, während er die Arme vor der Brust verschränkte: „Solange dein Arsch nicht brennt wie Hölle, ist auch nichts gelaufen, kapiert? Und jetzt sei glücklich und hops Heim zu Papa. Deine traurige Fratze macht mich krank.“
 

Während Kid ihn genervt und doch belustigt anfunkelte, fiel Ace‘ Unterkiefer voller Erstaunen über die vulgäre Frechheit nach unten. Zwar war er alles andere als auf den Mund gefallen, doch auch für ihn gab es Grenzen – Kid schien da offensichtlich schmerzfreier sein. Nichtsdestotrotz glitt seine Hand unbewusst auf seinen Po und verweilte kurz, während Ace seine Gedanken ordnete. Die ganze Situation war absurd und pendelte sich zwischen Verzweiflung und Scham ein, dennoch entlockte sie Ace schließlich ein machtloses Lachen, das mit einem Kopfschütteln begleitet wurde. „Du bist echt nen Asi, Kid…“, stellte er anschließend fest, „Keine Ahnung, was Law an dir findet.“ Er wusste, dass sie nicht zusammen waren, dennoch erstaunte es ihn immer wieder, was seinen ehemaliger Mitbewohner an den idiotischen Rotschopf fesselte. Kid grinste indes zufrieden, stand auf, schnappte sich ein Oberteil und hielt es Ace entgegen. „Offensichtlich nicht genug“, murmelte er, stieß damit allerdings auf taube Ohren. Sein unfreiwilliger Gast war gerade mit anderen Dingen beschäftigt.
 

„Tu mir einfach den Gefallen und erzähl Law nichts davon…“, bat Ace schließlich, als er all seine Kleidung wiedergefunden hatte und sich anschließend Portmonee und Handy in die Hosentaschen steckte. Kid zuckte mit den Schultern: „Wovon denn?“, fragte er unbeeindruckt, öffnete die Zimmertür und deutete auf den Flur. Kaum hatte Ace diesen betreten, hielt er vor Erstaunen inne. Er fühlte sich, als hätte er eine andere Welt betreten, wie ein Paralleluniversum neben dem spärlich eingerichteten, unordentlichen Raum, den er gerade verlassen hatte. Vor ihm erstreckte sich eine offene, moderne Küche mit Theke und Kochinsel vor einem großen, stilvoll eingerichteten Wohnzimmer, mit zwei schwarzen Sofas und einem beachtlichen Breitbildfernseher. Dahinter stand ein langer Esstisch aus dunklem Holz mit zwei Stühlen auf jeder Seite. Drei zusätzliche Türen gingen vom Flur ab. Law..., dachte sich Ace schweigend, während er das teure Apartment musterte. Zwar wusste er nicht, woher der Medizinstudent das Geld nahm, aber das Ergebnis war mehr als beeindruckend. Bei dem Anblick konnte er noch weniger verstehen, weshalb er sich Kid als seinen Mitbewohner ausgesucht hatte.
 

„Ich hoffe dir ist bewusst, was du für’n Schwein hast…“, nuschelte er, als er sich an Kid vorbeidrückte und auf die Tür am Ende des Flures zuging, an welcher ein Spion verriet, dass es sich um die Haustür handeln musste. Kid folgte ihm und lehnte sich schließlich gegen den massiven Türrahmen, als Ace das Treppenhaus betrat. „Dann sind wir uns wohl gar nicht so unähnlich…“, erwiderte er und musterte Ace mit festem Blick. Dieser schluckte schwer und strich sich geradezu reumütig die schwarzen Haare aus dem Gesicht. Er konnte dem Rotschopf ansehen, dass ihn die kleine Anmerkung beleidigt hatte. Und dabei hatte Kid Recht – auch Ace würde nun zurück zu einem Haus fahren, das nicht ihm gehörte; Luxus, der nicht sein Verdienst war und anders als Kid bezahlte er nicht einen einzigen Cent dafür. Unangenehme Stille stand zwischen den beiden jungen Männern, bis sie von hallenden Schritten unterbrochen wurde, als eine ältere Dame im teuren Pelzmantel die Treppenstufen erklomm.
 

Kaum hatte sie die entsprechende Etage erreicht, ließ sie einen betont urteilenden Blick über Kids Körper wandern, der von nicht mehr als Boxershorts bedeckt war. Ace verfolgte indes, wie sich ein breites Grinsen auf Kids Gesicht legte, als dieser die Dame erkannte. „Schönen guten Tag Frau Dougen. Alles fit?“ Seine Stimme war ein amüsiertes Säuseln. Die Angesprochene räusperte sich, umklammerte ihre Handtasche mit festen Griff und ließ ihre Augen für einen Moment zwischen den beiden Männern hin und herwandern. „So eine Unverschämtheit…“, polterte sie mit einem Mal und stapfte mit wütenden Schritten die Treppe weiter hinauf. Während Ace ihr vollkommen perplex nachschaute, schien Kid noch nicht genug zu haben. „Das geht schon klar. Irgendwie muss ich ja das Geld für die Bude hier ranschaffen“, rief er ihr hinterher und erntete ein empörtes Aufseufzen, welches ihn zufrieden lachen ließ. „Du Wichser“, entgegnete Ace mit belustigtem Blick auf Kid. Dieser zuckte mit den Schultern und verschränkte die Arme vor der nackten Brust.
 

Als Ace die Eingangstür des Stadthauses öffnete, schlug ihm die schwüle Sommerluft wie eine Faust ins Gesicht. Vergebens rang er nach Luft, um den Kreisel seiner Gedanken zum Stillstand zu bringen. Unzählige Menschen liefen an ihm vorbei, drängten und schubsten, bis Ace schwarz vor Augen wurde und er sich an die nächste Straßenlaterne klammerte. Einige Passanten starrten ihn verwundert an, doch niemand fühlte sich verantwortlich ihn anzusprechen. So sackte der junge Studienabbrecher in sich zusammen, lehnte dich mit dem Rücken gegen den Pfahl und rieb sich durchs Gesicht, bis sich sein Kreislauf wieder stabilisiert hatte. Müde nippte er an der Wasserflasche, die ihm Kid in letzter Minute mit auf den Weg gegeben hatte und konzentrierte sich auf den rasanten Schlag seines eigenen Herzens. Egal aus welchem Winkel er die Sache betrachtete, er war am Ende und muss nach Hause. Nach Hause. Ein trauriges Lächeln huschte über seine spröden Lippen, als er sich kraftlos auf die Beine zog und zur nächsten Bushaltestelle wankte.
 

„So ein verdammter Dreck“, schnaubte Ace wütend, als er sich im tropischen Klima des nächsten Linienbusses setzte und ein Blick auf sein Handy warf. Frustriert drückte er die wenigen Tasten des Smartphones, hoffte auf das kleinste Lebenszeichen und wurde bitter enttäuscht. Frustriert warf er seinen Kopf in den Nacken, fuhr mit den Fingern durch seine schweißverfangenen Haare und richtete seinen Blick nachdenklich auf die wechselnden Schemen hinter der Fensterscheibe. Es würde noch eine halbe Stunde dauern, bis er Marcos Haus erreichte und während ein Teil von ihm sämtliche Szenarien durchgehen wollte, wie ihr aufeinandertreffen aussehen würde, wollte der andere Teil sich der vollkommenen Leere hingeben und so tun, als wäre nichts erwähnenswertes geschehen und er könnte mit Marco weitermachen wie zuvor. Scheiß egal, was passiert ist, hatte Kid gesagt.
 

Der kleine Hügel, der zum Strandhaus führte, wurde an jenem Nachmittag dem Erklimmen des Mount Everests gleich. Jeder von Ace‘ Schritten wurde mit einem lauten Seufzer begleitet, während sich seine schwarzen Zotteln unangenehm an seine schweißnasse Stirn klebten. So wie Marco gestern geklungen hatte, würde er noch nicht zurück sein. Das Haus war leer und würde Ace genügend Raum bieten, um zu entscheiden, was er als nächstes tun sollte; was er sagen sollte; ob er schweigen würde. Alles in ihm verkrampfte sich bei den Gedanken, Marco zu gestehen, was er ihm, dem Mann, den er aufrichtig liebte, vielleicht angetan hatte – und das alles aus einer jugendlich-dummen Laune heraus.
 

Wie in Trance stapfte er über die Einfahrt, kramte in einer seiner Hosentaschen, bis er den Haustürschlüssel gefunden hatte und sich in all seiner Schwäche mit der Stirn gegen die Tür lehnte. Am Ende seiner Kräfte angelangt, schloss er die Augen, sog gierig die schwere Spätsommerluft ein und wartete einen Moment, bis er den Schlüssel drehte und das kühle Paradies der Klimaanlagen betrat. „Geschafft“, lobte er leise sich selbst, schlich ins offene Wohnzimmer und lehnte sich gegen eines der Sofas, als er ein unverhofftes Geräusch vernahm. Erschrocken riss er die Augen auf und blickte empor. Seine Haut brannte, sein Atem stockte, sein Kiefer zitterte unkontrolliert.
 

„Ace?“, erreichte ihn eine Stimme aus einem der hinteren Räume, doch war er zu erstarrt, als dass er hätte antworten können. Die Schritte wurden lauter, hallten schließlich neben ihm, bis sich das verwunderte Lächeln seines Freundes in Ace‘ Blickfeld drängte. „Ich hatte mich schon gefragt, ob du heute überhaupt zurückkommst. Hattest du einen guten Abend?“, erklärte dieser und schnallte sich seine Pulsuhr um das Handgelenk, bevor er die Schnürsenkel seiner Laufschuhe fester schnürte. Erst als er keine Antwort bekam, blickte er auf und nahm sich mehr Zeit, den jungen Mann zu betrachten, der sich wie ein in die Enge getriebenes Reh gegen die Wohnzimmercouch lehnte, seine Augen starr auf Marco fixiert. Überrascht richtete sich der junge Firmenerbe auf, legte besorgt eine Hand auf Ace‘ Schulter und verfolgte für einen Moment die zahlreichen Schweißtropfen, die sich aus dessen nassen, verklebten Haarsträhnen kämpften. „Alles ok?“, fragte er besorgt.
 

Ace hielt den Atem an. Unsicher blickte er in die klaren, blauen Augen, die ihn so aufrichtig und liebevoll ansahen und zum zweiten Mal an diesem Tag hatte er das Gefühl, ohnmächtig zu werden…
 


 

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