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Was wäre...

wenn die Dursley's noch ein wenig böser gewesen wären?
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Haha! Neues Kapitel. Wird jetzt etwas schneller gehen :P Komplett anzeigen

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Männergespräche

(20)Männergespräche
 

Harry war sich nicht sicher, ob er einen Aufschrei überleben würde, denn Mr. Bullstrode’s Arm lag gefährlich nah auf dem Bettgestell direkt bei seinem Kopf. Eine kleine Bewegung und knack, das war’s mit Harry Potter, dem Jungen, der nicht sehr lange überlebt hatte.

Er entschied sich also für die nächst bessere Variante –er begann die Bettdecke wie eine Mauer um sich aufzutürmen, bis er so dicht darin eingerollt war, das nur noch seine Augen aus dem Deckenberg ragten, mit denen er die drei Männer misstrauisch betrachtete. Was auch immer sie vorhatten, Harry war sicher, dass er nicht sonderlich begeistert davon sein würde. Die Gesichtsausdrücke der Männer versprachen auch nichts Gutes. „Wladimir“‘s Grinsen war noch breiter als vorher und er betrachtete Harry wie ein Stück Fleisch beim Grillen, während Mr. Bullstrode sich damit begnügte, böse zu gucken und zu zeigen, dass Ärmel seines Umhangs leicht mit seinen Muskeln zum Platzen bringen konnte, wenn er diese nur mal leicht anspannte.

Der letzte im Bunde, Weasley, betrachtete ihn lediglich mit einer Neugier, die seine Nackenhaare in höchste Alarmbereitschaft versetzte. Er war sich sicher, das Mr. Weasley ab und mal etwas in seine Bestandteile zerlegte, ob nun Autos, Besen oder Potter’s war er sich nicht sicher. „Du schläfst also in einem Raum mit meiner Tochter?“, sagte Wladimir. Er nickte. Harry sah keinen Grund das zu leugnen, so war es nun einmal. Ziemlich sicher hatte Daphne das einmal in einer ihrer tausend Briefe fallen gelassen, die sie ihren Eltern schrieb. Mr. Greengrass schien durchaus zufrieden mit seiner Antwort, auch wenn er nicht sicher war, ob er darüber glücklich sein sollte.

„Hast du Mal…geguckt?“, fragte Mr. Bullstrode grimmig. Er hatte die Fäuste geballt und schien angespannt.

Harry hätte ja geantwortet –wenn er gewusst hätte, was gemeint gewesen war. Natürlich sah er seine Zimmergenossinnen an, es wäre doch unhöflich, wenn er sie beim reden nicht ansehen würde, doch er war fest davon überzeugt, dass ein solches Ansehen nicht gemeint war. Gab es da etwas, von dem er noch nichts wusste?

„Wie meinen sie das?“ Die Verwirrung war seiner Stimme leicht anzuhören.

„Ich denke, er meint, ob du sie beim Ausziehen beobachtest.“, half Mr. Weasley nach. Millicent’s Vater hob eine Augenbraue. „Was? Das ist doch gemeint.“ Darauf erwiderten die beiden anderen Männer nichts mehr. Harry’s Gedanken rasten. Warum sollte er die Mädchen beim umziehen beobachten? Natürlich, manchmal sah er sie oben ohne, doch sie hatten nichts, das er nicht auch hatte –und größer. Er hatte bereits davon gehört, das man Frauen nicht anstarren sollte, doch er hatte nicht gewusst, dass das auch für Mädchen galt.

„Sie haben nichts, was ich nicht habe.“

Mr. Greengrass lachte auf, schien jedoch erleichtert. „Dann lassen sie dich den Teil nicht sehen.“ Wladimir und Mr. Bullstrode entspannten sich augenblicklich und sahen nun viel lockerer aus. „Nun, Kleiner, jetzt, da das geklärt ist, kommen wir zum eigentlichen Thema.“

Er wickelte sich dichter in seine Decken ein und tastete nach seinem Zauberstab. Schockiert bemerkte er, dass dieser immer noch auf seinem Nachttisch am anderen Bett lag, wo er ihn zurückgelassen hatte. Somit würde er sich nicht wehren können, wenn diese Zauberer ihm ans Leder wollten.

„Wir wollen uns dafür bedanken, dass du unsere Kinder gerettet hast.“ Das war so ziemlich das letzte, das er erwartet hatte. Immerhin waren sie nur durch ihn erst in Schwierigkeiten geraten und auch nur, weil er sich geweigert hatte, den Stein herauszugeben, in Stein verwandelt worden. „Oh, wir wissen, warum sie kalt gestellt wurden, mach dir da keine Hoffnungen. Aber es wir wissen auch, dass du Dumbledore am Ende den Stein gegeben hast.“, knurrte Mr. Bullstrode. „Und das ist nicht selbstverständlich Junge. Sein Eigenes wohl hinter das Anderer zu stellen, erfordert viel Mut. Zumindest, wenn es zu solchen Dingen kommt.“ Mr. Weasley lächelte ihn freundlich an und kratzte sich am schlecht rasierten Kinn.

Harry sagte nichts. Er war gerührt, keine Frage, er hatte nicht erwartet, das ihm für seine anfängliche Feigheit jemand auch noch danken würde. Dann jedoch lief es ihm wie Schauer über den Rücken. „Tauchen Tracey’s Eltern auch auf?“, fragte er leise. An einem Gespräch mit ihnen war er nicht interessiert. Er bezweifelte, dass ihre Eltern sonderlich glücklich waren oder dass sie ihn sonderlich mochten.

Wenn man es genau sah –und das tat er nun einmal, war er der Grund, warum ihre Tochter nicht mehr lebte. Sie würden nicht sonderlich froh sein, ihn zu sehen. „Nein.“, sagte Wladimir. Zum ersten Mal war sein Lächeln erloschen und hatte einem harten, zornigen Ausdruck Platz gemacht. In dieser Laune wollte er Mr. Greengrass nicht im Dunkeln begegnen –oder überhaupt an einem Ort, an dem er mit ihm allein war. „Geoffrey und Alicia trauern. Sie geben dir jedoch keine Schuld, sie wissen, dass Miss Davis sich für ihre Freunde geworfen hat. Es könnte allerdings sein, das sie dich in den Ferien besuchen wollen, aus demselben Grund, aus dem wir hier sind.“

Er machte Mr. Bullstrode ein Zeichen, der auf der Stelle seinen Zauberstab zückte. Wäre Harry nicht sonderlich schlau gewesen, wie er sich selbst hielt, hätte er angefangen zu schreien. So jedoch bekam er keine Angst. Die Davis würden ihn in den Ferien besuchen, was hieß, dass er dann noch leben würde und die Männer hatten seiner Meinung nach schon ausreichend deutlich gemacht, das sie ihm nicht wehtun wollten. „Silencium.“

Aus dem Stab Mr. Bullstrode‘s, ein erstaunlich fragiler, schwarzer Stab von etwa zehn Zoll Länge, schienen Blasen zu quellen, die sich, einem Ölfilm gleich, auf die Abtrennung legten und sich schließlich von dort aus mit der Decke verbanden.

„So wird uns niemand belauschen, der es nicht hören soll.“, erklärte ihm Mr. Weasley die Sache, während er selbst ebenfalls seinen Zauber zückte und begann, Zauber um Zauber zu weben, bis sie schließlich in einen schillernden Kokon gehüllt waren. „Nur um sicher zu gehen.“, brummte Wladimir.

Dann fielen er und Mr. Bullstrode auf die Knie. Harry stutzte. Was zum Teufel sollte das? Wieso fielen diese Männer auf die Knie? Sie konnten ihn mit einem einzigen Gedanken vernichten, vor Furcht waren sie also nicht niedergegangen. „Was macht ihr?“

Wladimir sah auf. „Haben dir unsere Töchter von uns erzählt?“, fragte er ernst. Harry schüttelte den Kopf. Die beiden hatten nie intensiv über ihre Familien gesprochen, lediglich ab und an einmal fallen gelassen, das sie Reinblüter und ziemlich reich waren. „Wir waren beim ersten Mal auf der Seite des dunklen Lords. Wir, also ich und meine Frau, sowie Morgan und seine Frau, waren in seinem engsten Kreis. Wir waren Todesser.“

Harry war von dieser Neuigkeit nicht sonderlich begeistert. Er hatte gewusst, dass die Eltern so einiger Slytherin Anhänger Voldemort’s gewesen waren, doch er hatte nicht erwartet, dass das auch auf Daphne und Millicent zutraf. Sein Respekt für die beiden sank rapide. „Was wollt ihr von mir?“

Seine Stimme war, ohne dass er es beabsichtigte, weitaus unfreundlicher, als es ihm je passiert war. Er würde aufpassen müssen. Wenn die Veränderung in seinem Gedankengut sich auf sein Verhalten auswirkte, dann musste er dafür sorgen, dass das nicht überhandnahm.

„Wir wollen Treue schwören.“, sagte Mr. Bullstrode grimmig. Es wirkte nicht wie ein Witz. Die Beiden erhoben sich und richteten ihre Umhänge. „Wenn der Dunkle Lord wieder an die Macht kommt, dann schwören wir, wir werden dir folgen, Potter.“

Das warf ihn aus der Bahn. „Wie bitte?“

„Wir meinen dass so, wie wir es dir sagen, Kleiner.“, sagte Wladimir. „Dumbledore hat uns erzählt, das es Du-weißt-schon-wer war, der unsere Kinder angegriffen hat.“ Er fletschte die Zähne wie ein Pitbull vor dem Angriff, funken stoben von seinem Umhang. „Und ich vertraue meine Tochter. Sie gibt sich mit Weasley’s ab, obwohl ich sie davor gewarnt habe, obwohl ich sie vor dir gewarnt habe.“ Er warf Mr. Weasley einen Blick zu, den er nicht richtig einordnen konnte.

Es war etwas zwischen Verachtung, Missbilligung, aber es lagen auch weitaus freundlichere Dinge darin, die er nicht benennen konnte. „Und ich vertraue meinem Mädchen. Wenn sie der Meinung ist, das man sich mit ihnen sehen lassen kann, dann kann ich dasselbe tun. Ich stehe zu meiner Kleinen.“

„Ich sehe es genauso.“, brummte „Morgan“. Auch er wirkte nicht so, als ob er Spaßen würde. „Und nach dem heutigen Tag wissen wir, wer unser Feind ist.“ Der bullige Mann ergriff wie in Trance seinen rechten Arm, wie eine alte Wunde, die man berührte, wenn man an den alten Krieg dachte. Eine Narbe vielleicht?

„Die Muggelgeborenen mögen vielleicht nicht unsere besten Freunde sein, aber der Dunkle Lord hat unsere Töchter angegriffen –und die Tochter eines Freundes ermordet. Wir werden ihm nicht folgen.“ Es klang endgültig, wie ein Schwur. Was es vielleicht sogar war.

„Ich denke, ihr solltet das dem Verständnis wegen noch ein wenig zusammenfassen.“, warf Mr. Weasley hilfreich ein.

„Hm. Im Klartext heißt das, wenn der Dunkle Lord bald wieder an die Macht kommt, wir folgen dir.“

Harry war nie jemand gewesen, der leicht sein Vertrauen schenkte und er dachte nicht im Traum daran, zwei Fremden zu glauben, die ihm vor einer Minute verraten hatten, dass sie beim letzten Mal auf der Anderen Seite gestanden hatten. Auch wenn sie ihm gute Gründe gegeben hatten, ihnen zu trauen. „Beweist es.“

Die Worte waren ihm entglitten, noch bevor er richtig über sie nachgedacht hatte. Wladimir lachte auf. „Wenigstens bist du kein Idiot. Immer nachprüfen, das ist gut.“ Er nickte Mr. Bullstrode zu und die beiden streckten ihre Hände aus. „Weasley, wenn du so freundlich wärst?“ Dieser nickte. „Gib ihnen die Hände, Harry. Dann werden sie ihre Worte beweisen.“

Er reichte ihnen die Hände, die Linke in der von Mr. Greengrass, die rechte in der von Mr. Bullstrode. Im Vergleich zu ihren großen, maskulinen Händen wirkten seine eigenen geradezu winzig und weich. Mr. Weasley räusperte sich einmal und sah die beiden schmunzelnd an. „Ich habe nur einen Stab.“

„Oh.“

Die Beiden schüttelten den Kopf und ließen seine Hände los. Dann legten sie ihre Hände auf die seine, wie, wenn sich ein Freundeskreis ein großes Versprechen gab. „Schon besser. Nun, schwört ihr, das ihr dem Dunklen Lord die Treue entsagt?“, sprach Mr. Weasley feierlich. Die einfachen Worte, die eigentlich keine Magische Bedeutung hätten haben sollen, hörten sich unheimlich Bedeutungsvoll an und er wusste instinktiv, wenn sie nun antworten würden, wäre es die Wahrheit. Sie hätten gar keine andere Wahl, als würde eine Lüge sie zu Asche zerfallen lassen.

„Wir schwören.“ Die beiden Zauberer sahen ihm fest in die Augen, blinzelten nicht einmal, während sie ihr Schicksal besiegelten. Mr. Weasley’s Zauberstab tippte auf die Hände und ein Faden orangen Feuers wickelte sich fest um ihre Hände. „Schwört ihr Harry James Potter die Treue?“

„Wir schwören.“

Ein weiterer Faden schoss aus dem Stab des Rothaarigen und legte sich, zusammen mit dem ersten, wie eine Doppelhelix um ihre Hände. Sie waren kalt und heiß zugleich. „Schwört ihr, seinem Weg zu folgen?“

„Wir schwören, seinem Weg zu folgen –solange er nicht den Weg des Dunklen Lords beschreitet.“

Sie waren definitiv keine dummen Menschen, immer einen Ausweg in der Hinterhand.

„Dann sei es so.“ Ein letzter, goldener Faden drang aus dem Stab und verband die drei. Dann wurden die Fäden immer enger, bis sie schließlich in ihren Händen verschwanden. Harry fühlte sich auf einmal merkwürdig ausgelaugt, als hätte er einen Marathon gelaufen. Auch die beiden anderen Männer wirkten erschöpft. Mr. Greengrass ließ sich träge für einen Moment auf das Bett sinken, Mr. Bullstrode stemmte die Arme in die Hüften und schnaufte. Sein Blick huschte zu Mr. Weasley. Von ihm hatte er noch nichts gehört und er war sicher, dass er nicht durch diesen komischen Schwur gebunden worden war.

„Oh, mach dir um mich keine Sorgen. Die Familie Weasley steht schon seit Jahren gegen Du-weißt-schon-wen. Wir haben schon beim ersten Mal gegen ihn gekämpft und wir werden es wieder tun. Wir können uns eh nicht auf seine Seite schlagen –wir sind Blutsverräter, musst du wissen.“

Er schien die Frage in meinen Augen zu sehen. „Wir lassen uns mit Muggel und Muggelgeborenen ein.“

Mr. Greengrass schnaubte verächtlich. „Muggel.“ Mr. Bullstrode sah Mr. Weasley an. “Ich wäre dir dankbar, wenn du niemanden hiervon erzählen würdest. Nur zur Sicherheit.“

„Wenn ihr es so wollt.“ Der Rothaarige zuckte mit den Schultern. „Es ist eure Entscheidung. Und jetzt, denke ich, sollten wir unseren Familien Gesellschaft leisten. Am Ende denken unsere Kinder noch, wir hätten ihren Freund um die Ecke gebracht.“ Er sah die Beiden Männer schief an und klopfte ihnen auf die Schultern. „Was bei euch Beiden ja gut möglich wäre.“ Ob er nun verrückt oder mutig war, wusste Harry nicht, aber er hatte etwas an sich, das er mochte.

„Wenn meine Tochter nicht wäre.“, knurrten die Beiden und schoben die Trennwand zur Seite. Die Blase brach zusammen und glitt zu Boden wie Harz, wo sie sich zu nichts auflöste. Harry wäre gerne selbst aufgestanden, doch er bemerkte, dass er es nicht konnte. Was auch immer dieser Schwur gewesen war, er war anstrengend für ihn gewesen.

Noch während versuchte, sich aufzurichten, packte ihn Mr. Greengrass und trug ihn wie eine Braut durch den Vorhang zu seinem Bett. Es fühlte sich merkwürdig an und er hätte sich wohl beschwert, wenn er nicht so ausgelaugt gewesen wäre. Manchmal musste man eben nehmen, was man kriegte. Daphne und die Zwillinge starrten ihn mit großen Augen an, als Wladimir ihn ins Bett legte, wobei er erneut merkte, dass allzu viel Aufmerksamkeit nicht schätzte. Blut kroch ihm den Hals hinauf und färbte seine Wangen rot, sodass er sich die Bettdecke zusammenkramte und sich zudeckte, damit sie ihn nicht so anstarrten. Millicent brummte von dem Bett neben seinem. „Siehste? Hab ich nicht gesagt, dass ihm nichts passiert? Habe ich es nicht gesagt, Weasley?“ Aus den Augenwinkeln sah er ihr Feixen und ihr freches Grinsen, als sie sich an die Zwillinge wandte.

„Ach, halt die Klappe, Gorilla.“

„Pff. Ihr seid doch nur sauer, das ich recht hatte.“

„Natürlich, Millicent, wie immer hast du recht.“

„Spart euch den Sarkasmus, ihr Vögel.“

„Wenn wir keinen verwenden würden, wäre es aber eine Lüge.“

„Ihr beide treibt mich in den Wahnsinn.“

„Da gibt es nicht mehr viel zu tun.“

„Recht haben sie ja.“ Daphne grinste.



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