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Was wäre...

wenn die Dursley's noch ein wenig böser gewesen wären?
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Animexx braucht tatsächlich drei Tage, bis ein Kapitel freigeschaltet wird O.O
Aber egal^^ Viel Spaß mit dem neuen Kapitel! Lasst mir einen Kommentar da und sagt mir, wie es war. Komplett anzeigen

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Der Morgen danach

(18) Der Morgen danach
 

Millicent wusste im Ernst nicht, wann sie jemanden jemals so weinen gesehen hatte. Der Frohsinn, der noch vor Momenten geherrscht hatte, als sie erfahren hatten, das sie eventuell von Quirrel verflucht worden waren, es jedoch überlebt hatten, war in der Sekunde verflogen, als Harry ihnen erklärt hatte, das Tracey nicht ganz so viel Glück gehabt hatte.

Er hatte ihnen die winzigen Bruchstücke gezeigt, die einmal das Mädchen Tracey Davis gewesen waren. Daphne war natürlich in Tränen ausgebrochen, immerhin kannten sie sich schon seit einer ganzen Weile vor Hogwarts. Millicent konnte sich noch lebhaft erinnern, wie die Braunhaarige sich vor sie geworfen hatte, wohl um sie zu beschützen. Nun, es war ihr gelungen. Sie alle hatten überlebt, doch auf Kosten ihres Lebens. Am Ende war dieser ängstliche Zwerg mutiger als sie alle zusammen gewesen.

„Aber wieso wollte Quirrel uns überhaupt umbringen?“, sagte Fred, während er krampfhaft sein Schluchzen unterdrückte. Harry schien mehr als nur betroffen und wich ihrem Blick aus. Anscheinend steckte er tiefer in der Sache drin, als sie vermutet hatte. „Ich denke, es wäre ganz nett, wenn du es uns erzählen würdest.“, brummte sie und sah ihn traurig an.

Er seufzte und begann, ihnen die ganze Geschichte zu erzählen.
 

Im Slytherin-Gemeinschaftsraum wurden sie mit einer Begeisterung empfangen, wie sie es noch nie gesehen hatte. Jeder von ihnen wurde von den Älteren auf die Schultern gehoben und ihr Haus ließ sie hochleben (Auf Slyhterin! Auf das Überleben von verdammt tödlichen Flüchen! Auf Berty-Bots-Bohnen!), bis Daphne sie schließlich um ein wenig Ruhe bat, sie seien ja gerade erst geheilt worden. Man sah ihren Mitschülern an, dass sie es nicht gern taten, aber sie ließen sie gehen und so saßen sie bald alle in ihrem Schlafsaal, alle, bis auf Tracey. Eine Weile lang lagen oder saßen sie lediglich auf ihren Betten herum und überlegten.

Harry hatte ihnen erzählt, dass Dumbledore ihnen befohlen hatte, sich für die nächste Zeit erst einmal bedeckt zu halten und so hatten sie sich noch im Krankenflügel darauf geeinigt, dass sie vortäuschen würden, sie hätten ihre Erinnerungen verloren oder könnten sich auf jeden Fall nicht mehr Erinnern, wer es denn gewesen war, der ihnen allen fast das Lebenslicht ausgeblasen hätte.

Es war nicht nötig zu erwähnen, dass sie davon ganz und gar nicht begeistert waren. Quirrel oder wer auch immer er war, hatte einen ihrer Freunde auf dem Gewissen und sie wollten definitiv nicht einfach nur faul rumstehen und die Lehrer alles erledigen lassen. Allerdings hatten sie alle auch ein gehöriges Maß an Angst, immerhin war es Voldemort, gegen den sie sich hier stellten. Millicent und auch Daphne waren sich sicher, dass es Voldemort war, der auf Quirrel’s Hinterkopf klebte, denn sie kannten das Gesicht des Magiers. Ihre Eltern waren, so peinlich es ihnen auch war, Todesser. Sowohl Millicent’s Mutter als auch ihr Vater waren beim letzten Mal dicht an der Seite des Dunklen Lords gewesen und hatten ihr einmal im Familiendenkarium einige ihrer Erinnerungen gezeigt.

Voldemort hatte auch damals ausgesehen wie eine Schlange und die wenigen und schwachen Abweichungen, die sie gesehen hatte, konnten durchaus davon kommen, dass Voldemort eben auf einem Hinterkopf klebte und nicht das Gesicht selbst war. Wie er das allerdings angestellt hatte, wusste sie nicht. Sie bezweifelte stark, dass es normal für Zauberer war, auf dem Hinterkopf eines anderen herumzugeistern, aber im Endeffekt änderte das für sie gar nichts.

Sie konnten dennoch kaum etwas tun. Sich mit Quirrel anzulegen hatte sich ja schon einmal als ziemlich mieser Fehler herausgestellt und dieses Mal wäre keine Tracey da, um ihnen mit ihrer Selbstlosigkeit den Arsch zu retten. Sie seufzte auf. Vielleicht war es doch nicht so gut gewesen, das sie sich von Fred und George getrennt hatten, wenn auch nur für heute. Morgen würden sie nämlich für ein paar Tage in den Krankenflügel zurückkehren müssen, da Madam Pomfrey darauf bestand, sie für eine Weile im Auge zu behalten. Sie war der festen Meinung, dass es sehr ungesund ist, wenn man von einer glühenden Obsidianstatue wieder in einen Menschen verwandelt wird, was wohl auch richtig war. Dennoch hatte sie keinen Bock wieder im Krankenflügel rumzuhängen.

Natürlich war es ganz toll, wenn man mal ein paar Tage Schule sausen lassen kann, aber sie hatten eine ganze Menge Schulstoff verpasst und wenn sie nun noch weitere drei oder vier Tage im Krankenflügel rumhocken müssten. Snape war vielleicht ein ziemlich toller Hauslehrer, aber er würde trotzdem keine Gnade zeigen, nur weil sie fast draufgegangen waren.

„Harry, kannst du mir deine Notizen der letzen paar Tage geben?“, fragte sie den Schwarzhaarigen, der gerade seine Socken in eine Ecke warf und sich auf sein Bett warf. „Nein.“, antwortete er schlicht.

Was? Wollte er mir die Notizen nicht geben oder konnte er mir sie nicht geben? Manchmal wäre es schön, wenn sich Harry durchaus etwas klarer ausdrücken würde. „Wieso nicht?“, fragte sie ihn, als er weiter nichts sagte. „Weil ich die letzten Zwei Tage auch im Koma gelegen habe.“, antwortete er schlicht. Daphne fiel mit einem lauten Knall vom Bett als sie zu schnell versuchte sich aufzurichten. „Was?!“, schrien sie beide gleichzeitig. Fred und George während stolz auf sie!

Er zuckte nur mit den Schultern und kramte sein Zaubertrankbuch aus seinem Koffer, der mit einer merkwürdigen, silbrigen Flüssigkeit getränkt war. Tatsächlich waren alle seine Krawatten damit vollgesogen, das Silber der Streifen schillerte wie Mondlicht in der Dunkelheit. „Was soll das heißen, du hast im Koma gelegen?!“, knurrte Daphne. „Hat dieser Bastard dich etwa auch drangekriegt?“

Mit dem „Bastard“ war dann wohl Quirrelmort gemeint. Die Wangen des Jungen färbten sich rot und er wand sich unglücklich. Er schien zu bereuen, dass er das Thema angeschnitten hatte. „Nicht…direkt.“

„Mach’s Maul auf.“, brummte sie genervt. Daphne war so oder so (verständlicherweise) ziemlich scheiße gelaunt und das Harry flachgelegen hatte, schien ihre momentan ohnehin sehr kurze Geduldsspanne zu strapazieren und sie hatte nicht den Hauch von Lust drauf, das sie gesprengt wurde. Das Geschrei wäre unerträglich.

„Hat nichts mit Quirrel zu tun.“, murmelte er nur leise und wand den Blick ab. Daphne spitzte die Lippen und schien sich nicht entscheiden zu können ob sie ihn nun weiter bedrängen sollte oder ob sie es dabei belassen sollte. „Lass es.“, beantwortete Sie ihre Gedanken für sie. Wenn sie Harry nun noch weiter bedrängen würde, würden sie wahrscheinlich gar nichts aus ihm herausbekommen. Allein schon das er ihnen die Situation so ausführlich erklärt hatte, übertraf seine Sprachlichen Leistungen der letzten vier Wochen bei weitem.

Daphne brummte einmal auf und warf sich schließlich wieder auf ihr Bett. Dort kramte sie ebenfalls ihre Schulsachen hervor und begann, wenn auch wiederwillig, in ihren Büchern zu blättern. Lange hielt das jedoch nicht vor, denn sie schmiss ihre Sachen schon bald wieder von sich in ihren Koffer und fing an auf ihren Fingernägeln zu kaufen. Das Geräusch, wenn sie ein Stück abbiss, war in etwa so schön wie Fingernägel auf Kreidetafel und brachte sie fast um den Verstand –nicht, das nach der Tortur der letzten Tage noch viel davon übrig war. „Kannst du bitte damit aufhören?“, beschwerte sie sich schließlich. Der Boden musste mittlerweile mit Fingernagelstückchen übersät sein.

Daphne antwortete nicht, hörte jedoch auf.

„Und was machen wir jetzt?“, fragte sie nach einer Weile der Stille. „Woher soll ich das wissen? Wir können uns nicht an Quirrelmort hängen. Ich denke, wenn der uns noch einmal vor den Zauberstab kriegt, dann wird das nicht so freundlich enden wie dieses Mal. Dieses Mal gehen wie alle drauf.“

Daphne zuckte zusammen. „Aber irgendwas müssen wir doch machen können!“, fluchte sie. Sie hatte schon irgendwie recht. Irgendwas konnten sie bestimmt machen, die Frage war nur, was? Sie konnten nun einmal nicht direkt gegen Quirrel vorgehen und sie konnten auch kaum Indirekt etwas tun. Gerüchte verbreiten? Quirrelmort würde sich wohl eher freuen, wenn jeder Angst vor ihm hätte. Ihn zu provozieren, würde die Sache auch kaum regeln, denn wenn er ausrastete, würde wahrscheinlich die Hälfte der Schülerschaft draufgehen, wenn er wieder Superflüche um sich schleuderte und Leute in Obsidianstatuen verwandelte.

„Wie wäre es, wenn wir das Morgen mit Fred und George besprechen?“, schlug sie vor. „Den Beiden fällt bestimmt etwas ein.“ Die Zwillinge hatten immer mehr Ideen, als gut für sie war. Auch wenn es unwahrscheinlich war, das sich Quirrelmort mit Furzkissen oder verzauberten Schokoladenstückchen bekämpfen lassen würde.

„Was meinst du, Harry?“, fragte Daphne den Schwarzhaarigen. Dieser rollte sich auf seinem Bett herum und starrte an die Decke seines Himmelbettes. Er schien zu überlegen, deswegen blieben Millicent und Daphne erst einmal stumm und guckten ihn aufmerksam an. „Ich denke, Dumbledore wird Quirrel noch heute Abend fassen wollen.“

„Wieso sollte er?“, fragte sie erstaunt. Noch heute Abend? Kaum Zeit zum planen, wenn er das wirklich tat, würde es riskant werden. „Weil Quirrel sonst morgen nicht mehr da sein wird. Ihr seid wieder lebendig. Er weiß wohl, dass ich ihn verraten habe und mit dem Typen auf dem Hinterkopf wird er wissen, dass der Stein zerstört ist.“

Wie in Trance drehte er etwas wie ein Amulett auf den Fingern herum, das im Dunkeln glühte wie leicht erhitztes Gold, ganz im Gegensatz zu seinen Händen, die Aussahen wie in Mondlicht getaucht. „Was hast du eigentlich an den Händen?“, fragte Millicent ihn neugierig. „Unsterblichkeitstrank.“

Irgendwie schien er die Angewohnheit entwickelt zu haben, sie zu erstaunen. „Das ist das Elixier der Jugend?“, fragte sie verblüfft. Ihr Blick huschte nach unten, zum Koffer des Schwarzhaarigen. Wenn das an seinen Händen das Elixier der Jugend war, dann war das in seinen Krawatten und seinen Umhängen...

Sie sah zu Daphne hinüber, sie blickte zurück. Dann fingen wir beide schallend an zu lachen. Mit Unsterblichkeitselixier gefärbte Klamotten, das war zu viel. Sie wussten nicht, ob sie einfach nur lachten, weil sie es lustig fanden oder ob sie es taten, weil sie einfach lachen mussten, um nicht in ewiges Trübsal blasen zu verfallen.

Harry jedoch schien nicht die geringste Ahnung zu haben, was mit ihnen los war. Sein leuchtend grüner Blick huschte im Sekundentackt zwischen ihr und Daphne hin und her, als könne er sich nicht entscheiden, wen er nun als erstes als bescheuert abstempeln sollte. Aber nach diesem Tag brauchte sie wirklich mal einen guten Lacher und da nahm man, was man kriegte. Schließlich schüttelte Harry nur den Kopf und fing an, auch noch den Rest seiner Klamotten von sich zu werfen, bis er schließlich nur noch in Boxershorts bekleidet vor seinem Bett stand und in seinem Koffer nach seinem Slytherinschlafanzug suchte.

Resigniert zog er einen fast trockenen, so doch silbern schillernden Schlafanzug aus seinem Koffer. „Na Super.“ Er zückte seinen Zauberstab und fuhr mit ihm über den Schlafanzug, bis sich das silbrige Elixier, das ihn immer noch durchtränkte, aus dem Stoff löste und in einer Murmelgroßen Blase auf seinem Zauberstab herumtanzte.

Er füllte das Elixier in eine große, durchsichtige Kristallflasche und begann seinen gesamten Koffer so zu reinigen, bis er schließlich die gesamte Flasche mit der silbrigen Flüssigkeit gefüllt hatte. Seine Klamotten waren allerdings immer noch gefärbt wie der Mond –und noch genauso schimmernd. Anscheinend war es ihm nur gelungen, das Elixier aufzusaugen, das das Material selbst nicht hatte aufnehmen können. Er zog sich rasch seinen silbern leuchtenden Schlafanzug an und legte sich ins Bett. Er wickelte sich dicht in seine Bettdecke ein und richtete sich dann wieder auf.

Er schien erschöpft zu sein, denn seine leuchtenden Augen waren nur halb geöffnet und begann, sie beide träge zu beobachten. Er sah aus wie ein riesiger, grün-silbern leuchtender Riesenburrito. Auch das zauberte ihr ein breites Grinsen auf die Lippen. „Ich denke mal, wir sollten uns jetzt schlafen legen.“

„Ich denke, du hast Recht.“

„Hmhm.“



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