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Treat me like your puppy

In a different time, we meet again
von

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In memory

Marco war nicht tot.

Jedenfalls dachte ich das…

Nein! Ich war sogar fest davon überzeugt, dass er noch am Leben war.

Natürlich sprach alles gegen meine Theorie:

Die gefundene Leiche, das plötzliche Verschwinden und dass er noch nicht zurück war.

Aber dennoch war ich mir sicher:

Er war noch am Leben.
 

„Die Rechnung bitte.“

Ich grinste die schwarzhaarige Kellnerin an und schob meinen Teller zur Seite und zückte meine Geldbeutel.

Als ich mein Essen bezahlt hatte, stand ich auf und ging nach draußen.

Beinahe kam es mir so vor, als würde die kalte Abendbrise mir sanft über meinen Hals streichen und die Sonnenstrahlen mich ein letztes mal als Abschied anlächeln, bevor sie sich für einige Stunden verabschieden würden.
 

Ich mochte die Nacht.

Wenn sie hereinbrach, setzte ich mich meistens vor den Pferdestahl und betrachtetet den Sternenhimmel und den Mond, der den dunklen Himmel erleuchtete.

Also platzierte ich mich eben auf diesen Platz und wartete, bis die Dunkelheit nun endlich über die Stadt hereinbrach und das bis auf einige Straßenlichter und Fackeln nur nicht die Sterne am Firmament mich anfunkelten.
 

Allerdings war ich früher nicht alleine gewesen…
 

Marco war stets an meiner Seite gewesen und hatte mit mir bis in die frühen Morgenstunden versucht, die Sterne zu zählen, ehe sie langsam verschwanden, wenn die Sonne wieder erschien. Wenn wir keinen Auftrag am nächsten Morgen hatten, legten wir uns erst dann hin, wenn die anderen langsam anfingen, aufzustehen. Und wenn wir einmal die Nacht durchmachten mit dem Wissen, am nächsten morgen losreiten zu müssen, so pumpten wir uns am nächsten Morgen mit Kaffee voll, um den Tag wenigstens etwas mental zu überleben.
 

Wenn ich ehrlich war, fehlten mir diese banalen Dinge und ich wünschte, nein ich wollte sogar die Zeit zurück drehen.

Ich hätte besser auf ihn aufgepasst, ihn nicht aus den Augen gelassen, um seinen Tod zu verhindern.

Wenn ich ihn doch nur nicht aus den Augen gelassen hatte.
 

Erschrocken fuhr ich hoch und sah mich um.
 

Mittlerweile war es dunkel und der Mond stand hoch am Himmelzelt.

Ich musste wohl eingeschlafen sein, etwas, das mir in letzter Zeit oft passierte.

Seit Eren erneut Amok gelaufen war, schien die ganze Stadt nicht mehr richtig schlafen zu können.

Seit zwei Tagen war er nun schon wach und natürlich hatte ich ihn besucht, doch im Anbetracht seiner Strafe und seiner Verfassung, hielt ich für das Beste, ihn in Ruhe zu lassen.

Ich war zwar in keinster Weise egoistisch, aber ich hatte meine eigenen Probleme, mit denen ich mich rumquälen musste und Eren war in bester Behandlung.
 

Langsam legte ich mich wieder hin, verschränkte die Arme hinter meinen Kopf, um diesem ein wenig Komfort zu bieten und fing nun an, die Sterne zu beschauen.

Sie waren wie immer wunderschön und es hatte den Anschein, als würde sie auf der Stelle tanzen.

Lächelnd drehte ich meinen Kopf herum, um mehrere von ihnen zu begutachten und erinnerte mich dabei, wie Marco einmal versucht hatte, sie alle nach unseren Freunden und Bekannten zu benennen und mir dabei versuchte weiszumachen, dass jeder Stern charakterlich zu jedem Menschen passen würde, für den er bestimmt war.

Angefangen hatte er mit Eren, dem er einen besonders Großen zugeordnet hatte.

„Er scheint mir so stark, weißt du?“, rechtfertigte er sich, obwohl Eren noch damals gar nicht gewusste hatte, welche Kräfte in ihm Schlummern.

Rivaille, den er nur vom Sehen her kannte, teilte er einen besonders kleinen Stern zu…

So war das ganze zwei Nächte von statten gegangen, bis er alle die Personen durchgegangen war, die er kannte.

An meinen Stern erinnerte ich mich noch ganz genau.

Er funkelte besonders hell und ihm unregelmäßigen, so beschrieb ihn Marco mir.

Deshalb hatte er ihn nach mir benannt und nach kurzem Suchen fand ich diesen besagten Stern auch.

Er befand sich südlich des Mondes, und obwohl er so unscheinbar schien, war ich doch frph dass es meiner war.
 

Ob Marco mir gerade aus der Distanz zusah?

Ich konnte es nur mutmaßen…
 

Meinen Gedankengang unterbrechend schüttelte ich den Kopf und richtete mich auf.

Nein! Nein! Nein!

Ich musste aufhören, an etwas festzuhalten, was schier unmöglich war.
 

Marco Bott war tot!
 

Aber dennoch sagte mir mein Herz etwas anderes. Es war nichts weiter als das Flüstern eines kleinen Mädchens, die sich hinter einer Mauer versteckte und mich angrinste.

Marco war nicht tot.

Das war die Wahrheit, die ich in mir trug.
 

Sekunden später, nach meinem innerlichen Disput, stand ich langsam auf und ging durch die dunklen Gassen der Stadt, die mit Laternen erleuchtet wurden.

Ich sah langsam ein, dass es Zeit war, mich hinzulegen, um wenigstens ein wenig für den morgendlichen Einsatz, der mir gerade entfallen war, ausgeruht zu haben.

Schnell erreichte ich die Gaststätte, in dem ich auch mein Zimmer hatte und öffnete die Tür, als ich auf einmal einen Schatten aus meinem Blickfeld bemerkte.

Irritiert drehte ich mich um und versuchte etwas zu erkennen, doch zu viel Dunkelheit umgab das schwache Licht der Laterne und ich schüttelte den Kopf.
 

Sicher was es nur eine Katze, ein Insekt oder sonst was gewesen.

Aber.. für einen Moment hatte ich wirklich geglaubt, dass der Schatten eine Hand war, die mich an meiner Schulter berühren wollte.
 

Fast so wie die eines Freundes.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yoms
2016-04-19T19:14:16+00:00 19.04.2016 21:14
Oh Gott, kein Jean-POV T_______T
*sob* Schön geschrieben, aber neeein T___T
Das Marco gestorben ist habe ich nicht einmal realisiert, bis Jean seinen emotional breakdown hatte und jetzt kommt all der Herzschmerz, wenn auch nur irgendwo sein Name steht X"D Das ist nicht fair. Sthap T____T
XDD~ sorry. Wirklich schön geschrieben, aber ich gehe jetzt noch kurz weinen!


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