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Wie das Leben so spielt ~Fanfiktion Sammlung~

von

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Botenjunge

Der Morgen brach an. Die Sonnenstrahlen kritzelte Duster an der Nase. Sonst würde er um diese Zeit erst ins Bett. Oder noch schlafen. Heute jedoch nicht. Er sah einem Spatzen nach, der fröhlich zwitschernd davon flog. Obwohl er die ganze Nacht im Freien verbrachte, spürte er die Kälte nicht. Auch Durst spürte er nicht. Oder Hunger.

Vorsichtig streckte Duster sich. Seine Gelenke knacksten. Seufzend sah er zum Gebäude neben sich. Seine Gedanken schweiften zur gestrigen Nacht. Sein Magen verkrampfte sich. Seine Hände fingen an, sein taubes Bein zu massieren. Dieses Verhalten machte der Mann zwangsläufig, er bemerkte es gar nicht.
 

„Guten Morgen Duster.“ Die Stimme des Kindes holte ihn zurück. Angie stand vor ihm. Trotz all dem Leid lächelte sie. „Hier. Mama hat gesagt, du hast sicher Hunger.“ In ihrer Schürze hatte sie ein kleines Nussbrot. Es war frisch und duftete fein. Duster hatte jedoch keinen Hunger. Das Mädchen sah ihn aber erwartungsvoll an. „Danke“, flüsterte Duster und nahm einen Bissen. Angie strahlte. „Warst du die ganze Nacht hier?“ Duster nickte. Das Mädchen wollte noch was sagen, aber da erblickte sie ihre Mutter. Brav verabschiedete sie sich und rannte zu ihr. Angies Mutter tröstete Lisa, die weinte. Duster erinnerte sich, dass sein Vater mal sagte, dass Lisa und Caroline die besten Freundinnen waren.
 

Die Zeit verrann. Duster verfütterte den Rest des Brotes den Spatzen. Einige Leute fragten, warum er nicht zu Beerdigung kommen konnte. Aber Bronson und Lighter haben ihn gesagt, dass er hier bleiben sollte. Und sein Vater hat genickt, als sie ihm den Auftrag gegeben haben. Darum würde er hier bleiben. So einfach war das.

Er sah, wie Bronson ins Gebäude trat. Und alleine wieder kam. Duster fragte nicht. Es ging ihn nichts an.

Der Mann erzählte ihm von dem Begräbnis. „Duster, bitte berichte Flint davon. Auf dich wird er hören.“ Ängstlich blinzelte Duster. Aber was sollte er sagen? Nein? Das würde sein Vater enttäuschen. Und Duster wollte seinen Vater nicht enttäuschen.

Wie es Flint wohl ging? Und den Kindern? Warum hat es sie getroffen? Sie war ein Engel. Warum nur musste Hinawa gehen?
 

Da hörte er tapsende Schritte. Claus schlich sich heran. Als er Duster sah, blieb er erschrocken stehen, als wurde er ertappt. „Claus?“ Der Junge verkrampfte sich. „Was hast du hinter deinen Rücken?“

Duster wurde seit Kindheit trainiert. Er erkannte es einfach, wenn jemand was verstecken wollte.

„Nur … diesen …“, Claus zeigte einen Apfel. Duster runzelte die Stirn. Irgendwas stimmte mit dem Kind nicht. Duster konnte es nicht sagen, was es war. Aber wie hätte er reagiert, wenn er so früh seine Mutter verloren hätte? Ausserdem musste Claus schlimme Dinge gesehen haben.

„Gut, geh rein.“ Claus sah ihn unsicher an. „Keine Angst, ich sage nichts.“ Dankbar lächelte Claus. Jedoch nur für eine Sekunde, dann versteinerte sich seine Miene wieder. Es sah aus, als trüge das Kind eine Maske.
 

Später rannte Claus an ihn vorbei. Nachdenklich schaute Duster ihm hinterher. Da vernahm er ein Geräusch. Flint marschierte aus dem Gefängnis.

Nun tat Duster das, was ihm gesagt wurde. Flint hörte nur zu. Verlegen sah Duster nach dem Gespräch zum Boden. „Duster“, Flint hatte ihn den Rücken zugedreht, weil er sich auf den Weg machen wollte „Danke.“



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