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Ya hina en Flâdgaur - Das Kind des Hautwandlers

Thema - the Hobbit ( Fili /OC und Thorin /OC )
von

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Rasup gamut menu Taerin - lebewohl meine Geliebte

Als Fili Thorin und Lyriel verlassen hatte, ging er zunächst vor die Türe in Richtung der zahlreichen Bienenstöcke, in deren beruhigend gleichmäßig summender Gegenwart er die nötige Ruhe hatte, um nachzudenken, um seinen Zorn etwas abzukühlen und um wieder einen halbwegs klaren Kopf zu bekommen.
 

Es war inzwischen kurz vor der Morgendämmerung und die Bienen waren zwar schon wach, denn man konnte ihr emsiges Gesumme hören aber dennoch waren sie noch nicht aus dem Stock ausgeflogen...das würden sie vermutlich erst tun, wenn es hell würde und trotzdem gefiel es ihm hier, es erinnerte ihn an zu Hause an die Bienenstöcke in den Ered Luin, die einer der Nachbarn in seinem Garten gehabt hatte…
 

Hier in an diesem besonderen Platz wollte er zuerst überlegen, was er tun sollte, bevor er handelte, vor allem Lyrêa gegenüber...vor deren Enttäuschung er sich am allermeisten fürchtete, obwohl er wusste, dass sie längst akzeptiert hatte, dass er nicht bei ihr bleiben konnte und trotzdem machte es ihm emotional heftig zu schaffen...denn er wollte nicht fort….er wollte sie nicht verlassen. Aber er musste es tun, er hatte es versprochen und genau dieser Zwiespalt nagte innerlich so heftig an ihm, dass es ihn beinahe zerriss...sein schlechtes Gewissen gegenüber Lyrêa machte ihm weit mehr zu schaffen, als er es angenommen hatte.
 

Was sein Onkel darüber dachte oder von ihm erwartete, war ihm in dem Augenblick völlig egal...sein Zorn auf ihn saß einfach noch viel zu tief. Sein Onkel, der sich in seiner übermächtig familiär fürsorglich getarnten Arroganz tatsächlich wieder einmal anmaßte, über das Leben seines ältesten Neffen bestimmen zu wollen.
 

Ja er hatte seinem König versprochen, dass er ihn begleiten würde, komme was da wolle..und er war so ehrenhaft, das auch nicht in Frage zu stellen...er würde es tun, er würde sein Versprechen einhalten...zumindest das war er ihm, der auch sein Onkel war schuldig.
 

Aber mehr auch nicht!
 

Wenn der Erebor erst zurück erobert worden war, so würde er den einsamen Berg verlassen und zwar auf der Stelle...er hatte seine Wahl getroffen, das war es was er Lyrêa sagen wollte, dies würde kein Abschied für immer sein, dessen war er sich vollkommen sicher...
 

Als er einige Zeit später zurück zum Haus ging, um mit Lyrêa zu sprechen und sich auch von ihr zu verabschieden, traf er zufällig auf seinen jüngeren Bruder, der zwischenzeitlich ebenfalls wach geworden war und auf einer der Einzäunungen saß, die Beorns Ponys auf den großzügigen Weiden hielten. Kili sah mit leerem Blick in die Ferne und kaute gedankenverloren auf einem langen Grashalm...er wirkte nachdenklich, abwesend und erst als er Filis vertraute Schrittabfolge hinter sich vernahm, drehte er sich träge zu ihm herum, wobei er ihn entgegen seiner oberflächlichen Gemächlichkeit jedoch ungewöhnlich aufmerksam musterte.
 

„Garoscho*(Bruder*)...was machst du hier?“ Fragte Fili ihn leise, als Kili nur kurz die dunkeln Brauen hochzog und ein leises Brummen ausstieß, das in etwa eine sehr vertraute Begrüßung darstellen konnte.
 

„Nachdenken...ich denke nach Fili!“ Entgegnete ihm der jüngere der beiden Brüder schließlich ungewohnt beherrscht und ruhig, aber auch ein wenig abweisend..etwas das Fili von ihm ansonsten nicht kannte. Entsprechend verwirrt und überrascht sah er ihn an.
 

„Ach und über was, wenn ich fragen darf?“ Kam die erwartungsgemäße Rückfrage des Älteren der beiden Durin Brüder einen Moment später. Kili lächelte, es wirkte leicht unsicher….ein Fili gänzlich unbekannter, unnahbarer Zug um den Mund des kleinen Bruders ließ den Älteren beunruhigt aufmerken...denn das kannte er so in der Form bisher nicht von ihm.
 

„..über das Leben und welche Veränderungen es zuweilen mit sich bringt!“ Erfolgte die knappe Antwort in Filis Richtung, ehe er kurz aber unübersehbar hart schluckte, bevor er betont unbekümmert weiter fortfuhr.
 

„Ich meine sieh uns doch an...ich dachte bisher, dass nichts und niemand uns beide jemals trennen könnte mein Bruder und nun muss ich einsehen, dass dies eine Illusion gewesen ist, dass das Leben uns nicht immer die Wünsche erfüllt, die wir uns vielleicht erträumen mögen. Sie ist offenbar das, was du dir gewünscht hast. Du scheinst darüber glücklich zu sein und du liebst sie ebenso aufrichtig...wie sich dich liebt, das macht auch mich sehr froh Fili….ich...ich freue mich für dich, aber ich habe Angst..um dich, um mich..und darum wie es in Zukunft weiter gehen mag, das kann ich nicht leugnen. Ich meine, wie soll ich mit der Erkenntnis leben, dich zukünftig mit IHR teilen zu müssen?“
 

Kili verstummte, ein fremder schmerzlicher Zug legte sich auf seine markant geschnittenen Gesichtszüge, die in diesem Augenblick denen seines Onkels nahezu aufs Haar glichen...rein äußerlich betrachtet war Kili schon immer mehr nach Dis und Thorin gekommen, als nach seinem Vater...von dem Fili wesentlich stärker ausgeprägtere Merkmale besaß, als der jüngere Bruder.
 

Wieder einmal sah Fili dies nicht ohne dabei eine gewisse Verbitterung zu verspüren. Der Ältere der beiden Durinbrüder seufzte leise, als er das seinen jüngeren Bruder sagen hörte.
 

„Nichts und Niemand wird uns jemals trennen Kili...sie wird nicht mit uns kommen, Onkel hat es mir untersagt. Lyrêa bleibt hier am Carrock...es ist besser so für uns alle!“ Filis ansonsten so klare tiefe Stimme hatte einen Klang angenommen, der Kili sofort hellhörig machte und in Alarmbereitschaft versetzte..schon weil niemand seinen älteren Bruder so gut kannte wie er und er wusste, was diese Tonlage bedeutete.
 

WUT und maßlos unterdrückten Zorn über eine grenzenlos ungerechte Entscheidung seines Onkels, der in gewisser Weise auch sein Vormund war. So war es schon gewesen, als sie beide noch Zwerglinge gewesen waren und doch hatte Fili auch nach allen Bedenken oder Unmutsbekundungen über Gebote seines Onkels am Ende schlussendlich immer das getan, was Thorin von ihm erwartet hatte….IMMER!
 

Bis heute…!
 

Aber diesmal spürte der Jüngere, dass etwas anders war...sein Bruder hatte offensichtlich eine Entscheidung für sich getroffen...eine, die Thorin sicher nicht sonderlich gefallen würde, aber das war es nicht was ihn stutzig werden lies, sondern eher die Tatsache, was Fili eben zu ihm gesagt hatte...nämlich dass Lyrêa sie nicht begleiten würde, wie er das eigentlich insgeheim angenommen hatte. Kili hatte gedacht, dass Fili sie ganz selbstverständlich mitnehmen würde aber offensichtlich war dem nicht so?!
 

Die Kinnlade des Jüngeren der beiden Zwergenbrüder klappte entsprechend verblüfft herunter. “Ach was..? Hat er das getan? Weshalb das denn..weshalb will er nicht, dass sie mit dir geht Garoscho? Du liebst sie doch.“ Hakte er schließlich nach, ohne recht darüber nachzudenken was er ihm antwortete.
 

„WEIL ONKEL DER MEINUNG IST, SIE WÄRE NICHT DIE PASSENDE GEFÄHRTIN FÜR MICH! DU KENNST IHN UND SEINEN DICKKÖPFIGEN STARRSINN DOCH, AUSSERDEM MAG ER SIE NICHT, ER FÜRCHTET SIE. ABER ER...ER LÄSST SICH MIT DER ELFE EIN, DIESER ELENDE HEUCHLER...ALLEIN DAFÜR VERACHTE ICH IHN! KHAZAD…WAS MASST ER SICH DA AN….NUR WEIL ER MEIN ONKEL IST...UND MEIN KÖNIG?!“
 

„Dazu hat er nicht das Recht…Kili, das ist Unrecht!“ Ohne es selbst zu merken war der junge Mann laut geworden...lauter als er es hatte werden wollen...allein der letzte nahezu geflüsterte Satz und Kilis ungläubiger Gesichtsausdruck zeigte ihm, dass er einen schwerwiegenden Fehler gemacht und etwas preis gegeben hatte, was an sich außer ihm und Lyrêa noch niemand wissen durfte….und so hatte er es eigentlich auch belassen wollen, aber nun war es zu spät, er hatte es Kili gegenüber erwähnt...und der hatte es natürlich sofort begriffen, so dumm war selbst sein kleiner Bruder nicht, um das nicht zu verstehen, was offenbar längst nicht mehr abzustreiten war.
 

„WAS..Onkel un..und...?“
 

Er brach ab, ein ungläubiger Zug legte sich auf sein Gesicht. Fili sah ihn an und nickte knapp, wobei er ihn unwillig anfauchte. „JA..die Heilerin...genau DIE, aber behalts beim Namen des Schöpfers für dich Kili. Er bringt dich um, wenn du etwas darüber heraus lässt und mich dazu, denn niemand außer Lyrêa und uns beiden weiß es...niemand….und das soll auch so bleiben.“
 

Kili sah ihn entsprechend bestürzt an.
 

„Ah ja so...ER darf das also? Dir will er aber keine Wahl lassen oder wie darf ich das jetzt verstehen?“ Fuhr es dabei ungewöhnlich zornig aus dem jungen Zwerg heraus. Fili fuhr herum und sah ihn eindringlich an...wobei er Kilis betroffenes Gesicht deutlich vor Augen hatte.
 

„NEIN...so ist es nicht ganz, denn ich habe meine Wahl auch ohne sein Einverständnis getroffen Kili...es ist mir ganz egal, was Onkel davon halten wird. Ich werde hier her zurück kommen und wenn es mich alles kosten mag.
 

Verstehst du? Sie..sie ist meine Givashel...meine Gefährtin...ich werde sie nicht im Stich lassen, auch wenn mich mein Versprechen jetzt vielleicht binden mag. Ich werde zurück kommen, das habe ich beschlossen.“
 

Fili sah den kleinen Bruder hart schlucken, woraufhin der einen Moment später entschlossen nickte. „Ist dir nicht zu verübeln Fili..ich nehme an, dass ich es für mich wohl ähnlich halten würde.“ Entgegnete ihm Kili schließlich in ruhigem ungewöhnlich beherrschtem Tonfall, während er Anstalten machte, das Gatter zu verlassen auf dem er bis eben noch gesessen hatte, um zu seinem Bruder zu gelangen.
 

Als er bei Fili angelangt war und sie beide nahe voreinander standen sah Kili ihm eindringlich in die Augen, wobei er ihm die Hände bekräftigend auf die Schultern legte. „Deine Entscheidung ist die Richtige, so wenig sie Onkel oder mir vielleicht auch gefallen mag...du wirst zurück kommen, wenn wir diesen verflixten Berg zurück erobert haben und ich werde dich höchstpersönlich zu ihr zurück bringen, das verspreche ich dir Garaoscho. So und jetzt geh und sag es ihr...ich nehme an, sie wird auf eine Entscheidung von dir warten!“ Kilis Blick war so eindringlich und ernst, dass Fili spontan lächeln musste...er zog den Jüngeren in eine kurze herzliche Umarmung und schob ihn dann entschlossen von sich fort.
 

„Du hast recht, das sollte ich wohl tun!“
 

Die folgende Unterredung mit Lyrêa unter vier Augen fiel deutlich kürzer aus als erhofft, denn sie hatten beide nicht viel Möglichkeiten ungestört miteinander zu sprechen, weil inzwischen die restlichen Kameraden der Kompanie Eichenschild erwacht waren und auch Lyrêas Vater, der zudem an diesem Morgen nicht sonderlich gut gelaunt war. So blieb ihnen nicht viel mehr Zeit als ein kurzes verstohlenes Gespräch...aber Fili konnte ihr wenigstens doch sagen zu welchem Entschluss er gelangt war...ein Umstand, der die junge Frau sehr glücklich machte, auch wenn sie wusste, dass sie so noch eine ganze Weile würde auf ihn warten müssen.
 

Lyrêa hatte insgeheim gehofft, dass er eines Tages zu ihr zurück kehren würde…und so fiel der Abschied als sie noch am selben Vormittag aufbrachen traurig und schweren Herzens, aber doch voller Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft aus.
 

Als sie ihre Sachen gepackt hatten und von Beorn schließlich mit genügend Proviant und den Ponys ausgestattet waren, mit denen sich durch Wilderland bis zum Saum des Düsterwaldes gelangen würden, war der Zeitpunkt gekommen Lebewohl zu sagen...Fili hatte Lyrêa beiseite genommen die beiden standen so ein Stück abseits der Anderen und wollten sich ein letztes Mal ungestört voneinander verabschieden…
 

Sie sahen sich an..in ihren Augen standen Tränen..er sah wie sie darum kämpfte tapfer zu sein und sich nicht die Blöße zu geben, dass sie weinen musste..obwohl es ihr das Herz brach ihn gehen zu lassen. Ohne auf irgendwen zu achten umarmte Lyrêa Fili ganz plötzlich heftig...wobei sie ihm mit zittriger Stimme entgegen flüsterte.
 

"Ich ich werde auf dich warten...komm zu mir zurück, versprich es mir...nichts wünsche ich mir mehr als dies...Liebster. Ich werde nicht vollkommen sein ohne dich...gib gut auf dich acht...versprich es mir, ich liebe dich mit all meinem Sehnen Fili und ich werde dir bewusst nicht Namárië also Lebewohl sagen, denn das wäre ein Abschied ohne Wiederkehr….und das will ich nicht hoffen…
 

...ich werde anstatt dessen auf dich warten...IMMER!"
 

Fili drückte sie fest an sich, als er sie das sagen hörte, während er ihr ebenfalls leise entgegen flüsterte...“du bist alles für mich menu Taerin. Ich verspreche dir, dass ich wiederkomme...ich liebe dich von ganzem Herzen..vergiss mich nicht….und denke an mich. Ich werde auch immer daran denken, jeden Tag, bis wir uns wiedersehen werden Lyrêa Dunkelfell.“
 

Mit diesen zärtlichen Worten des Abschieds strich er ihr noch einmal sanft ihr schönes langes schwarzes Haar hinter das Ohr, wo es ihr vorwitzig in die Stirn gefallen war...ehe er sie zärtlich küsste. Es war der Kuss der Verzweiflung, aber auch im Bewusstsein der Hoffnung, der beide Liebenden zu einer kurzen aber innigen Einheit miteinander verband...doch dann rief ihn seine Verpflichtung unbarmherzig von ihr fort….
 

„FILI KOMM, WIR MÜSSEN LOS...WIR VERLIEREN ZU VIEL ZEIT!“
 

Es war die gestrenge Stimme seines Onkels und zugleich seines Königs...die ihn rief und noch einmal drehte er sich nach ihr um, wo sie ihm stumm mit zum Gruß des Abscheids erhobener Hand hinter her blickte, nicht ahnend, dass sie sich beide niemals lebend wiedersehen würden...zumindest nicht in diesem Leben!
 

Epilog….
 

Als Beorn ihr kurze Zeit darauf die furchtbare Nachricht überbringen musste, dass Fili bei der Schlacht um den Erebor gefallen war, zerbrach etwas unwiederbringlich und für immer in Lyrêa…
 

Es war jener Teil ihres Herzens, den sie ihm mit auf die weite Reise gegeben hatte und der immer bei ihm gewesen war, wo er sich auch aufhielt und das auch während der langen Zeit über, in der sie beide getrennt gewesen waren….und doch enthielt eben jene Nachricht für die junge Frau die bittere Erkenntnis darüber ungewollt das Schicksal ihres Vaters teilen zu müssen, der mit ihrer Mutter das verloren hatte, was er einstmals am Meisten geliebt hatte...und nun hatte das Schicksal ihr das gleiche Los beschert...es war wie Lyriel es ihr gesagt hatte, bevor sie gegangen war.
 

ER würde in diesem Leben niemals wieder zu ihr zurück kommen, das wusste sie jetzt!
 

VIELE lange Monate der Trauer später…
 

Es war die schwere Zeit des Winters, als sie ihre Niederkunft hatte...wo ihr von ihm nichts geblieben war, als das kleine wimmernde Bündel in ihren Armen...sein letztes Vermächtnis...das kleine Köpfchen des ungewöhnlich stämmigen Mädchens war mit einem feinen feuerrotem Flaum überzogen und sie würde dazu noch sie selben lichtblauen Augen ihres Vaters haben...die eines echten Durin.
 

Das war es, was er ihr geschenkt hatte...das sichtbare Zeichen und die Erinnerung ihrer unsterblichen Liebe!
 

Seine Tochter!



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