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The Dark Legend

von

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Chapter 1 - So beginnt es alles ...

Nebel wallte im Morgengrauen sanft durch das Tal. Der Gesang der Vögel weckte allmählich das schlafende Land. Der Wald war noch düster und die Kälte hing wie ein Schleier zwischen den Bäumen und auf dem feuchten Waldboden. Karas Pferd lief gemächlich auf dem Wildwechsel, seine Ruhe verriet ihr, dass im Moment keine Gefahr drohte. Sie musste ihre Verfolger abgehängt haben. Ihre Finger glitten über das glänzende Metal des Dolches, welcher ihr von der Weisen im Dorf anvertraut worden war. Sie wusste nicht, ob es sonst noch jemand geschafft hatte aus dem Dorf zu fliehen, als es von den Truppen angegriffen wurde, aber sie hoffte es mit ihrem ganzen Herzen. Ihre Gedanken schweiften zu ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder, hoffentlich war ihnen nichts passiert! Aber jetzt konnte sie sich nicht darum kümmern, zuerst musste sie den Dolch zum Eremiten in den Bergen bringen, damit dieser in Sicherheit war.

Inzwischen war sie bereits zwei Tage lang unterwegs und hatte auf ihrem Weg auch unangenehme Begegnungen mit einzelnen Kriegern der Truppen gehabt, welchen sie jedoch erfolgreich entkommen konnte. Wieder strich sie über den Dolch, er fühlte sich merkwürdig an, nicht wie ihr Schwert oder andere Dolche, die sie bisher in den Händen gehalten hatte. Von ihm ging eine merkwürdige Wärme aus und er erfüllte sie mit einem unbeschreiblichen Gefühl, eine regelrechte Unruhe ergriff sie, wenn sie ihn in den Händen hielt. Sie konnte sich das nicht erklären, sie hatte bisher noch keinen Kontakt mit purer Magie gehabt, so erkannte sie diese in Form des Dolches auch nicht. Kara hatte immer ein gutes, freundschaftliches Verhältnis zur Weisen gehabt, weswegen ihr diese auch den Dolch anvertraut hatte, sie wusste, dass Kara ihn dem Eremiten ohne zu zögern bringen würden. Nur verstand Kara nicht, was es mit ihm auf sich hatte. Warum durfte er den Truppen nicht in die Hände fallen? Wenn er so ein bedeutsames magisches Werkzeug war, warum befand er sich dann die ganzen Jahre über in ihrem so unbedeutenden Dorf? Müdigkeit ergriff langsam Besitz von ihr, sie war die ganzen Tage ohne ein Pause geritten und die Kämpfe gegen die Truppen hatten ihr viel Kraft geraubt. Aber sie durfte jetzt nicht einschlafen, sie war bald am Ziel, sie musste nur noch durch diesen Wald. Ihre Lider wurde immer schwerer, sie merkte garnicht, wie sie ihr zufielen. Das Pferd folgte weiter dem Wildwechsel durch den Wald, da es keine Befehle mehr von seiner Herrin erhielt. Diese schlief auf seinem Rücken den tiefen, traumlosen Schlaf der Erschöpfung. Ein tiefhängender Ast beendete diesen jedoch kurz darauf. Kara wurde von ihrem Pferd zu Boden gerissen und landete unsanft auf ein paar Felsen. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie eingeschlafen war. Sie griff die Zügel des Pferdes, welches inzwischen schon weitergelaufen war und verharrte einen Moment. Irgendwo hörte sie Wasser rauschen. Dem Geräusch folgend, lief sie durch die Bäume hindurch, bis sie zu einem Bach kam. Dort steckte sie den Kopf unter Wasser in der Hoffnung auf diese Weise die Müdigkeit abzuschütteln. Sie konnte sich das Schreien leider nicht verkneifen, der Bach entsprang einer Quelle in den Bergen, an deren Fuße sie sich gerade befand, das Wasser war beißend kalt und vertrieb den Schlaf blitzschnell aus jedem Winkel ihres Körpers. Sie hoffte, dass niemand den Schrei gehört hatte. Vorsichtig sah sie sich um und merkte dabei, dass sie sich beim Sturz die gesamte linke Seite aufgerissen hatte. Blut lief an ihren Sachen herunter und tropfte von ihrem Knie. Es tat nicht sonderlich weh, nicht stärker als bei ihren üblichen Stürzen vom Pferd oder wenn sie sich mal wieder mit einem der Jungs aus ihrem Dorf angelegt hatte, aber die Blutung schien sich nicht so leicht stoppen zu lassen. Da bis jetzt niemand zu sehen war, ging sie zurück an den Bach und wusch den Dreck aus der Wunde. Es war ein langer Riss, der sich von der Mitte ihrer Rippen bis hin zum Becken zog und etwas klaffte. Sie würde so nicht lange reiten können, die Wunde würde sich entzünden und sie würde ihre Kraft verlieren, ehe sie den Eremiten erreicht hätte. Gezwungenermaßen sattelte sie ihr Pferd ab und band es an einem nahliegenden Baum fest, an welchen genug Gras wuchs, dass es lange fressen konnte und nicht auf dumme Gedanken kam. Wie es wohl hieß? Sie hatte es auf ihrer Flucht einem ihrer Verfolger gestohlen. Der Sattel war typisch für die Krieger, sehr leicht und gut gepolstert, damit man Ritte über größere Strecken ohne die üblich schnell eintretenden Schmerzen überstehen konnte. Sie entschied sich, es einfach Moki zu nennen. Früher hatte sie einmal einen Kater gehabt, der so hieß, leider war er ihr irgendwann fortgelaufen. Zu ihrem Glück war Moki das Packpferd der Gruppe gewesen, so hatte sie in den Satteltaschen Verpflegung und Verbandszeug gefunden. Gerade wollte sie ihr Hemd ausziehen, als das Pferd aufhörte zu grasen und die Ohren spitzte. Im Gebüsch ihr gegenüber hatte etwas geraschelt. Sie griff nach ihrem Schwert und richtete sich auf. Nachdem sie eine ganze Weile in Richtung des Geräusches geschaut hatte, erkannte sie ein paar dunkle Augen, sie waren eindeutig menschlich. Sie wollte ihren vermeindlichen Angreifer gerade warnen, dass sie sich trotz der Verletzung sehr wohl noch verteidigen könne, als dieser ihr aus dem Gebüsch mit gesenktem Schwert entgegen kam. Er musterte sie zuerst noch mit ernster Miene, doch bald huschte ein wissendes Lächeln über sein Gesicht. Er war ungefähr zwei Köpfe größer als Kara und musste um die 22 Jahre alt sein. Seiner Kleidung nach zu urteilen, gehörte er nicht zu den Truppen, aber er war ein Krieger, das verriet seine Panzerung. Sie starrte ihn mit durchdringendem Blick an, er hatte sicher ihren Schrei gehört. Hoffentlich würde er bald gehen, er sha ja nun, dass sie in Ordnung war und sie die Wunde behandeln musste, sonst würde diese nicht gut verheilen.

"Kann ich dir irgendwie helfen?" Er hatte eine ungewöhnlich sanfte Stimme, aber irgendwie passte sie zu seinen dunklen Augen und seinen schwarzen Haaren, sie unterstrich seine Erscheinung auf eine merkwürdige Art und Weise. Sein Lächeln schien keine Arglist zu bergen, Kara war sich sicher, dass von ihm keine große Gefahr ausging, dennoch mistraute sie ihm.

Irgendwie kam er ihr vertraut vor, aber sie wusse, dass dies ihre erste Begegnung war, zumindest konnte sie sicht nicht erinnern, ihn schon einmal irgendwo gesehen zu haben.

Sie senkte ihr Schwert, wendet jedoch ihren Blick nicht von ihm ab.

"Ich komme schon zurecht, danke der Nachfrage, aber ich denke nicht, dass ich deine Hilfe brauche." Die Müdigkeit war zurückgekehrt und war ihr eindeutig anzumerken, wodurch dieser Satz nicht sehr überzeugend klang. Er ging einen Schritt auf sie zu, sie erhob sofort wieder ihr Schwert, jedoch hatte er sie mit einem schnellen Griff entwaffnet. Sie war zu schwach um noch schnell genug reagieren zu können und seine Bewegungen waren durch die vielen Kämpfe sehr geschult. Innerhalb von Sekundenbruchteilen schien er sich auf sie zuzubewegen und sie war zu müde, um noch alles in Echtzeit zu erleben. Sie befand sich schon fast im Dillirium. Er zog einen Handschuh aus und hob diese an ihre Stirn. Sie hatte leichtes Fieber und ihre Augen wirkten glasig.

"Wie lange reitest du schon mit der Wunde?"

"Ich wüsste nicht was dich das angeht" sie versuchte sich wegzudrehen, doch sein linker Arm schloss sich um ihre Hüfte und hielt sie fest. Sein Griff war zu stark, sie konnte sich nicht befreien, sie starrte ihn einfach nur tief in die Augen, vielleicht würde er sie so loslassen. Irgendetwas schien in diesem Moment von ihr Besitz zu ergreifen. Ihr war als wenn etwas in ihr aufstieg, eine Erinnerung oder einfach nur eine Emotion, die ihr sowohl seltsam vertraut, als auch auf ihre Weise vollkommen neu erschien. Sie kannte diese braunen, fast schon schwarzen Augen, da war sie sich in diesem Moment vollkommen sicher!

"Du zitterst und hast Fieber, lass mich die Wunde mal sehen." Sie wagte nicht zu widersprechen, dieses Gefühl verwirrte sie einfach zu sehr, als das sie sich ihm jetzt widersetzen würde. Er lockerte seinen Griff, als er merkte, dass sie sich nicht wehrte und sah nach dem Riss. An einigen Stellen hatte sich schon Eiter gebildet und es blutete immer noch sehr stark.

"So wie du aussiehst, bist du nicht mehr in der Lage es richtig zu verbinden, setz dich, ich mach das!" Bevor sie etwas sagen konnte, hatte er sie vor sich auf einen Stein am Bachufer gedrückt und machte sich drauf und dran ihr das Hemd auszuziehen.

"H-hey! Was soll das? Ausziehen kann ich mich schon alleine!" Es war ihr peinlich, da sie nichts darunter trug, normalerweise hätte so eine Wunde auch ihre Mutter versorgt und nicht irgendein fremder Krieger, der ihr im Wald begegnet war... Bei näherer Überlegung, war es vielleicht doch keine sooo gute Idee ihn an sie ranzulassen. Sie hielt ihr hemd krampfhaft fest und schaute ihn stur an. Er konnte sich das Grinsen nicht verkneifen und drehte sich einfach um, was sie wiederum verwirrte.

"Du bist vielleicht ein komischer Kauz, erst willst du mir helfen und dann drehst du dich einfach um und gehst!"

"Wer sagt denn, dass ich gehen will? Ich drehe mich um, damit du den Fetzen da ausziehen kannst!" Sie wusste, dass er grinste, auch wenn sein Gesicht von ihr abgewendet war.

Sie zog sich das Hemd über den Kopf und warf es neben sich. Dann verschränkte sie ihre Arme so fest wie möglich vor ihrer Brust und hüstelte etwas.

"... ich wäre dann soweit..."

Er drehte sich um und grinste immer noch vor sich hin.

Zuerst nahm er ein sauberes Tuch aus seiner Satteltasche und tauchte es in das kalte Wasser des Baches. Er begann die Wunde vom Eiter und den Verkrustungen des Blutes zu befreien, danach brachte er eine Salbe auf, die er aus der Satteltasche von Karas Pferd holte, diese sollte weiteren Entzündungen vorbeugen. Er wunderte sich, dass sie nicht schrie oder zusammen zuckte. Er kannte das Zeug, dass er ihr da auftrug, es brannte höllisch und man dachte, der Schmerz würde niemals aufhören. Als ihn ein Kamerad das erste mal mit dem Zeug behandelte, rotierte er förmlich im Bett. Sie hielt jedoch eisern stand und verzog keine Miene. Nur ein paar Tränen sammelten sich in ihren Augen. Jetzt musterte er sie zum ersten mal richtig. Sie war ein sehr schönes Mädchen, nicht älter als 15 Jahre, mit langen schwarzen, leicht gelockten Haaren und blaugrauen Augen. Ihrer Kleidung nach zu urteilen waren ihre Eltern Handwerker, wahrscheinlich Schmiede, das würde zumindest das Schwert erklären. Anfangs hatte er sie für eine Amazone gehalten, jedoch hätte diese ihn trotz der Verletzung angegriffen und ihm würden jetzt ein paar Körperteile fehlen, besonders die, die ihm sehr lieb und teuer waren... dazu gehörten sein Kopf und, naja...

Kara starrte die ganze Zeit über nur ins Wasser. Er machte keine Anstalten ihr in irgend einer Weise zu nahe zu treten, er kümmerte sich nur um ihre Verletzung. Sie sahen sich sehr ähnlich, jemand der sie nicht kannte, würde sie wahrscheinlich für Geschwister halten. Er behandelte sie sehr gewissenhaft, fast schon wie ihre Mutter. Die Salbe war sie schon von zu Hause gewohnt, sie bereitete sich schon mental auf die Schmerzen vor, als er sie aus der Satteltasche holte. Sie war so ein Wirbelwind als Kind gewesen und kam so oft mit Verletzungen heim, dass es ihr kaum noch etwas ausmachte mit dem Zeug eingerieben zu werden. Einmal waren ihre Verletzungen so schlimm, dass ein Tigel von der Salbe nicht ausreichte, Karas Mutter musste das Mädchen fast von Kopf bis Fuß einreiben und zur Strafe musste Kara bei der Weisen im Garten arbeiten, um sich die Salbe selbst zu verdienen. Dies war auch die Zeit, in der sie Freundschaft mit der netten alten Frau schloss. Ihre Mutter dachte oft, sie hätte keine Tochter sondern einen Sohn, der es einfach nicht bleiben lassen konnte andauernd in Schwierigkeiten zu geraten. Ihr Vater betrachtete ihre Kindheit mehr oder weniger amüsiert und begann irgendwann ihr Unterricht im Schwertkampf zu erteilen und weihte sie in alle Geheimnisse seines Handwerkes ein. Er war ein sehr begabter Schmied, der bald darauf eine sehr begabte Tochter hatte, die man so schnell nicht verärgern sollte. Schon zu Beginn ihres Kampftrainungs nahm sie jede Herausforderung eines Jungen an, der über sie spotten wollte und ging zumeist siegreich aus dem Kampf hervor. Bald wollte sich keiner mehr mit ihr messen, da sie die beste Kämpferin im Dorf geworden war. Reisende dachten oft, die Familie des Schmieds hätte ein Amazonenfindelkind aufgenommen, niemand wollte so recht glauben, dass sie ein einfaches Mädchen war. Irgendwann konnte ihr Vater ihr nichts mehr beibringen, jedoch war ihre Neugier und ihr Tatendrang so groß, dass die Weise beschloss sie kurzerhand bei sich als Lehrling aufzunehmen, um ihre Energie etwas unter Kontrolle zu bekommen. Sie lernte wie man die grauenvolle Salbe und noch andere Medizin herstellte, wie man an den Sternen, am Himmel und am Verhalten der Tiere das Wetter bestimmt, wie man kleiner Rituale zu Ehren der Götter vorbereitet und vollführt und wie man Elementargeister beschwor. Dadurch hatte sie genug Erfahrung gehabt, um den Angriff der Truppen zu überstehen, sie erkannte schon im Verhalten der Tiere, dass Gefahr drohte und durch kleinere Zauber hatte sie ihre Verfolger jedesmal in die Irre geführt. Ihre Gedanken schweiften wieder zu ihrem Dorf. Hoffentlich hatten sich noch andere Retten können. Die Truppen waren bekannt dafür Dörfer den Erdboden gleichzumachen und keinen Einwohner am Leben zu lassen.

Jäh wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als der Krieger sich anschickte ihr einen Verband zu verpassen.

"Jetzt musst du wohl oder übel die Arme heben, sonst hält er nicht richtig."

Sie schaute ihn nur ungläubig an.

"Es geht nunmal nicht anders und wenn es ein Trost für dich ist: Ich hab schon andere Frauen nackt gesehen."

"Na das ist mal'n Trost..." Sie verdrehte die Augen, hob aber immer noch nicht die Arme.

"Nun? Muss ich erst handgreiflich werden?"

"Wie heißt du überhaupt?"

"Ablenken bringt dich jetzt auch nicht weiter!"

Er begann schonmal den Verband unterhalb ihrerer Arme anzusetzen und presste dabei ein Tuch auf den Riss, um dieses mit einzubinden. Er wickelte den Verband zuerst nach unten ab und festigte so das Tuch am unteren Rand des Risses. Als er wieder unter ihren Armen ankam, seufzte sie nur und hob ihre Arme.

"Raven" Er verband sie weiter.

"Was?" Sie dreht ihren Kopf und sah ihm so genau in die Augen. Er hatte den Blick nicht etwa gesenkt, wie sie dachte, sondern schaute auf das Wasser, um sich anhand ihrer Spiegelung beim Verbinden zu orientieren. Das machte sie leicht verlegen, er schien ihr doch nicht zu nahe treten zu wollen.

"Ich heiße Raven." Nun lächelte er.

"Komischer Name für einen Krieger." Sie schaute etwas verdutzt.

"Du bist nicht gerade zurückhaltend oder?"

Sie grinste ihn breit an.

"Ich bin Kara."

Er war gerade fertig geworden mit dem Verband, als sie schon wieder aufsprang und sich das Hemd überwarf.

"Du solltest vielleicht noch deine Haare waschen, sie sind vom Blut völlig verklebt."

Sie schaute ihn einen Moment lang an und hielt ihre Haare kurz in das klare Wasser, dass sich im nu dunkelrot färbte.

"So besser?"

Er musste wieder grinsen, "Ja viel besser. Auch wenn du vom verhalten her etwas ungehobelt bist, hast du doch das Aussehen einer Lady."

Mit so etwas hatte sie nicht gerechnet, sie errötete schlagartig und ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht.

"Und wenn du lächelst bist du noch schöner."

Sie schaute ihn kurz verlegen an und ging dann zu ihrem Pferd. Genau in diesem Moment erinnerte sie ihn an jemanden, den er mal vor langer Zeit gekannt und sehr gern gehabt hatte. Ein schreckliches Gefühl breitete sich für diesen Moment in seiner Brust aus und sein Magen krampfte sich zusammen.

Als sie auf ihr Pferd stieg, tat er es ihr nach und trieb es neben ihres.

"Ich bin dir sehr dankbar für deine Hilfe, aber ich muss jetzt alleine weiter. Vielleicht begegnen wir uns ja bald wieder einmal."

"Vielleicht schneller als du denkst, aber ich bezweifle, dass sich unsere Wege jetzt schon trennen. Du bist diesen Weg hier gekommen und reitest anscheinend weiter in die Berge. Dort muss ich auch hin und es gibt nur diesen einen Weg, also werde ich dich noch ein ganzes Stück begleiten." er schaute sie freundlich an und fuhr dann fort, "Es ist mir auch ganz recht so, immerhin weiß ich nicht, wie lange du schon so unterwegs bist und ob du den Weg in deiner Verfassung schaffen würdest. Außerdem könnte derjenige, der dir die Wunde verpasst hat noch hinter dir her sein und ich will dich lieber nicht alleine lassen."

Karas Stolz verbat es ihr in diesem Moment zu sagen, dass sie einfach nur vom Pferd gefallen war und vielleicht konnte er ihr helfen, falls sie wieder auf Männer der Truppen trafen. Dann könnte sie die Situation auch gleich nutzen, um sich von ihm abzusetzen. Sie mochte ihn zwar, jedoch war ihr dieses nostalgische Gefühl, dass sie in seiner Gegenwart hatte sehr unheimlich.
 


 

Sie redeten nicht viel auf ihrem Weg, so war es kein Wunder, dass Kara bald einschlief.

Raven griff einfach nach ihren Zügeln und befestigte diese an seinem Sattel. Er führte ihr Pferd weiter auf dem Pfad in die Berge, der sie bald zum Eremiten führen sollte. Es war inzwischen Mittag, die Sonne stand hoch am Himmel und verbreitete eine brütende Hitze. Sie hatten die Baumgrenze längst passiert, hier gab es nichts mehr, was ihnen Schatten bot und die Pferde schwitzen unter ihrere Last und dem schwierigen Weg. Bald stellte sich Karas Pferd stur und bewegte sich keinen Schritt weiter. Es war nun schon fast drei Tage lang unterwegs und wollte einfach nicht mehr. Kara schlief unterdessen weiterhin seelenruhig auf seinem Rücken und sabberte auf Mokis Hals. Raven versuchte vergeblich alles mögliche, um das Pferd dazu zu bewegen, ihm weiterhin zu folgen. Irgendwann hob er Kara einfach auf sein Pferd nahm Moki Sattel und Trense ab und ritt einfach weiter. Das Pferd sah sich um, überlegte eine Weile und begann dann auf einer nahe gelegenen Wiese zu grasen. Gerade als es sich aus Ravens Blickfeld entfernt hatte, tauchte er wieder hinter ihnen auf und folgte ihnen in einigem Abstand.

Als es zu dämmern begann, erwachte Kara aus ihrem langem traumlosen Schlaf in Ravens Armen. Sie bemerkte nicht sofort, wo sie sich befand und schaute ihn eine Weile völlig orientierungslos an. An wen erinnerte er sie blos? Ein junger, starker und attraktiver Mann, der sehr viel Ähnlichkeit mit ihr hatte... Es fiel ihr einfach nicht ein.

Jetzt begann sie erstmal sich umzusehen. Sie waren eine ganz schön weite Strecke geritten, Moki folgte ihnen immer noch in einigem Abstand. Es war recht dunkel geworden, einige Sterne waren schon zu erkennen und dem Stand der Sonne nach zu urteilen, befanden sie sich nun weiter östlich als vorher. In der Ferne war ein Licht zu erkennen. Der kargen Landschaft nach zu urteilen, musste es das Haus des Eremiten sein.

"Na, wieder wach?" er hatte endlich bemerkt, dass sie nicht mehr schlief, "iwr werden dort hinten um ein Nachtlager bitten, wenn du nichts dagegen hast. Dein Pferd wollte dich nicht mehr tragen, deswegen musste ich ihn etwas überlisten, ich hoffe es stört dich nicht den restlichen Weg noch so zu reiten."

Sie schaute ihn an und schüttelte nur kurz den Kopf. In wenigen Minuten würde sie dem Eremiten den Dolch überreichen und dann zurück zum Dorf reiten. Sie musste unbedingt wissen, ob noch jemand lebte!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  mitsuki11
2003-07-01T16:52:58+00:00 01.07.2003 18:52
Also ich finde die FF sehr gut und die denen du es gewidmet hast können stolz auf dich sein! Hoffe du schreibst schnell weiter!


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