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Kanon Caulfield

Vergangenheitsgeschichte von meinem One Piece EC
von

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Die Unterwelt

Seit seinem Sieg gegen Mooren tauchte ein Marinekriegschiff nach dem Anderen auf. Nicht einmal seine Wunden hatten Zeit sich zwischen den Intervallen zu verheilen, bevor sich Neue bildeten. Selbst jemand wie Kanon, der sonst nicht sehr viel Schlaf brauchte, war erschöpft und müde von dem ganzen Kämpfen.

Der Schwarzhaarige wusste, dass er bis jetzt nur durch Glück überlebt hatte und dass er seine Gegner nur besiegen konnte, weil er immer unterschätzt wurde. Doch dies endete damit als sein Kopfgeld sich auf 69 Millionen Berry erhöhte. Die Neue Welt war nicht umsonst als das gefährlichste Meer der Welt bekannt. Er hatte keine Wahl als sich einem starken Verbündeten anzuschließen. Denn alleine hatte er keine Chance zu überleben. Auch wenn er Shikkoku Kamikaze oder seine linke Hand verwendete, er hatte seine Grenzen erreicht.
 

Erschöpft fiel Kanon auf seine Knie und versuchte seinen Atemgang unter Kontrolle zu bringen. Dies war nun das zehnte Marineschiff in dieser Woche, das hinter ihm her war. Es war unglaublich wie schnell die Regierung arbeitete und wie schnell sie herausfanden, wo er sich befand. Als wäre das Unwetter der Neuen Welt oder die Piraten, die er auf hoher See traf nicht problematisch genug, selbst die Marine war ihm dicht an den Fersen. Immer wieder fragte er sich, was seine Eltern wohl getan haben müssen um den Groll der Regierung auf sich zu ziehen. Doch genauso oft musste er eingestehen, dass er selbst keine unschuldige Seele mehr war und auch sehr viel Unheil angerichtet hatte. Wahrscheinlich ging es nicht nur ihm so, sondern allen Kriminellen, die in dieser Hälfte der Grand Line ihr Unwesen trieben und nicht für einen der Yonkou arbeiteten.

Nachdem er sich genug ausgeruht hatte, stand er auf und schwang sein Schwert etwas zur Seite um das klebende Blut von der Klinge wegzukriegen, bevor er diese zurück in die Scheide führte. Der Anblick von zerteilten Leichen juckte ihm kein Stück mehr. Wenn er zurückdachte, wunderte der Goldgrünäugige sich sehr, wie schnell er sich an das Töten gewohnt hatte. Das Piratenblut in ihm war stärker ausgeprägt als er gedacht hatte.

Aus Campen würde es sicher nichts mehr werden. Denn immer wenn er draußen übernachtete, wurde er entdeckt und in der nächsten Sekunde hatte er irgendwelche Kopfgeldjäger am Hals hängen. Alles war wirklich mehr als ärgerlich. Wahrscheinlich wäre es besser, wenn er ein Hotel in Anspruch nahm. Widerrum hatte er nicht sehr viel Geld bei sich. Er steckte seine Hand in seine Hosentasche und holte die kurze Rolle Münzen, die er hatte, heraus. Nein, das Geld reichte von vorne bis hinten nicht aus.

Im Augenwinkel bemerkte er eine Leiche, die ihm einfach zufällig in den Blick fiel. Die Glieder waren abgeschnitten, aber der Oberkörper war nocht im guten Zustand. Nervös und schwer schluckte er als er sich an ein Gerücht, welches er bei seinem letzten Besuch in der Unterwelt gehört hatte, erinnerte.
 

Hast du gehört? Derzeit sind menschliche Organe voll angesagt in der Unterwelt. Damit könnte man richtig viel Geld machen.
 

Lange starrte er die Leiche vor ihm an, bevor er seine Augen schloss um seinen Entschluss zu fassen. Dann schaute er sich die anderen herumliegenden Leichen an um sie zu begutachten.
 

In der Neuen Welt gab es viele unterirdische Gebäuden, in welchen dunkle und illegale Geschäfte hinter dem Rücken der Regierung gemacht wurden. Normalerweise besuchte Kanon diese Fakultäten nur um Information zu sammeln, aber dieses Mal war er als Verkäufer gekommen.

Suchend schaute er sich um bis er die Abtei fand, die er gesucht hatte. Auf dem nächsten Mitglied des Personals kam er zu und sprach: „Ich habe etwas, dass ich verkaufen möchte. Wie viel gibst du mir dafür?“

Der Händler schaute den Jungen auf und ab als wäre Kanon die Ware, die dieser begutachten musste.

„Und mit wem bitte habe ich es zu tun?“ wollte der Mann wissen während dieser sein Kinn fragend kratzte. „Für wen arbeitest du?“

„Was hat es denn damit zu tun? Solange die Ware in Ordnung ist, sollte es kein Problem sein, oder?“ gab der Schwarzhaarige irritierend von sich. „Schau sie dir an und gib mir dann deine Entscheidung.“

„Du hast wohl einen Vogel! Weißt du nicht, wo du bist?! Du bist in der Unterwelt, nicht auf einem Flohmarkt oder Second Hand Shop!“ Der Ältere wechselte seinen Ton und wich etwas zurück. „Wenn du hier Geschäfte machen willst, dann brauchst du zuerst Verbindungen. Ver-bin-dung-en! Bevor hier etwas auf dem Schwarzmarkt landet, muss es erst durch Jokers Hand gehen!“

„Und wo ist dieser Joker?“ konterte er die Aussage des Händlers mit seiner Frage.

„Ha! Das wüsste ich auch gerne!“ Sein Gesprächspartner wurde immer ungeduldiger und unangenehmer. „Wenn der Mann eine Person wäre, die man einfach so treffen könnte, dann wäre er nicht so ein hohes Tier!“

„Du kannst ihn zwar nicht persönlich treffen, aber du kannst die Erlaubnis in der Unterwelt zu arbeiten indirekt bekommen, indem du mit jemanden redest, der für ihn arbeitet“, fügte eine weibliche Stimme hinzu.

Neugierig wer zu seinem Gespräch hinzugekommen war, drehte sich der Schwertkämpfer um und sah eine Dame mit welligem, grünem Haar und gelben Augen hinter ihm stehen.

„Ich kenne zufällig jemanden“, setzte die unbekannte Frau fort. „Wenn du willst, könnte ich dir etwas zur Hand gehen.“
 

Schließlich folgte Kanon der gelbäugigen Dame, wobei er sich keine Blöße gab. Immerhin war er nicht naiv genug zu glauben, dass seine Gesprächpartnerin harmlos war, nur weil diese eine Frau war.

In einem isolierten und menschenleeren Ort blieben beide stehen und die Grünhaarige drehte sich zu ihm um. „Wollen wir nun zum Geschäftlichen kommen?“ bot sie freundlich an, bevor sie den Sack anschaute, welches der Jüngere mit sich schleppte. „Was verkaufst du denn? Fell von geschützten Tiergattungen?“

„Nein, Organe“, korrigierte der Kurzhaarige die Dame mit welcher Aussage er sorgte, dass sie ihre Augen kurz weitete, bevor diese ihre Hand hob um ihren Mund zu bedecken, und ihre Lippen mit der Zunge ableckte.

„Organe, sagst du? Wie interessant“, kommentierte die grüne Frau. „Aber hast du das Fachwissen diese richtig zu konservieren und für ihre Qualität zu bürgen?“

„Wenn du mir nicht glaubst, wie wäre es, wenn du es dir selber anschaust?“ gab Kanon kühl von sich und griff in seinen Sack hinein, wo er ein dichtes und durchsichtiges Glas herausholte. Der Inhalt des Behälters war eine Niere, die sich in einer violetten Flüssigkeit befand. Dieses reichte er dann seiner Gesprächspartnerin, aber die Dame machte keine Anstalt das Objekt an sich zu nehmen.

„Menschliche Organe müssen trocken gelagert oder eingefroren werden um sie noch für medizinische Zwecke nutzen zu können“, erwiderte sie, wobei sie nicht enttäuscht oder wütend klang, sondern amüsiert. „Ich glaube nicht, dass es eine gute Methode ist Organe in Dosen zu stopfen und sie in farbige Flüssigkeiten schwimmen zu lassen.“

„Die Organe müssen legendlich vom Fäulnisprozess, Verwesung und schädlichen Organismen wie Bakterien oder Pilzen geschützt werden. Solange man eine Methode verwendet, die diese Funktionen erfüllen, ist es egal, in welchen Behältern sie sich befinden“, konterte er ihre Aussage. „Die Konservierungsmethoden, die du vorgeschlagen hast, sind zwar die Üblichsten und werden am häufigsten verwendet, aber persönlich finde ich diese Variante schädlich für die Organe. Sie verlieren an Qualität und sind nicht mehr natürlich frisch.“

„In anderen Worten, diese Flüssigkeit sorgt dafür, dass die Organe frisch bleiben als würden sie noch in einem lebenden Körper hausen?“ Die Aussage wurde zwar als Frage formuliert, aber in ihren Ton war es hörbar, dass sie keine Antwort verlangte. „Wie bist du denn über solch einer praktischen Methode gestolpert? Du siehst zwar aus wie ein Schwertkämpfer, aber kann es sein, dass du auch ein Arzt bist?“

„In einer Art und Weise.“ Kanon war kein Arzt, aber dies musste seine Gegenüberstehende nicht wissen.

Medizinische Kenntnisse besaß er immerhin. Schließlich versorgte er seine eigenen Wunden und das noch ohne diese vernarben zu lassen. Schon seit er ein Kind war, hatte er praktische Erfahrungen gemacht, wobei diese nichts verglichen dazu waren, was er seit einiger Zeit tat. Daher log er mit seiner Antwort nicht. Nur verheimlichte er einige Details, damit er sich selbst nicht verriet und sich billiger verkaufte als es nötig war.
 

„Sagen wir mal ich würde die Organe annehmen… Wie viel würdest du dafür verlangen?“ fragte die Langhaarige schließlich nach und schaute den Jüngeren direkt an.

„Genug um ein Dach über dem Kopf zu bekommen, etwas Essbares zwischen den Zähnen zu kriegen und trotz allem noch ein bisschen Geld in der Tasche zu haben“, antwortete der Junge ernst und sachlich.

Lange starrte die Grünhaarige den Schwertkämpfer an, bevor sie begann zu kichern und krampfhaft versuchte nicht laut zu lachen. Etwas empört von ihrer Reaktion, verengte Kanon etwas seine Augen.

„Was ist bitte so lustig?“ wollte er wissen und ballte seine rechte Hand zu einer Faust.

„Nein, nein, verzeih“, entschuldigte sich die Dame als sie sich beruhigte. „Eine Wohnung, etwas zum Essen und ein bisschen Taschengeld. Habe ich es richtig verstanden?“

Mit einem Nicken bestätigte Kanon ihre Aussage, wobei ihre Wortwahl ihm nicht ganz gefiel. Denn er war kein Kleinkind mehr und er brauchte sicher kein Taschengeld.

„Gut, wir haben ein Deal“, meinte die Grünhaarige und kam Kanon etwas näher. „Folge mir. Ich zeige dir ein Apartment.“
 

Nach einem kurzen Fußmarsch kam das Paar an einem unauffälligen Wohnblock an. Kanon folgte der älteren Dame und stieg die Treppen hoch. Schließlich stoppten sie vor einer Tür und die Grünhaarige schloss diese auf.

„Bitte sehr“, bot die Frau den Jüngeren an. „Nach dir.“

Kurz schaute er seine Begleiterin verdächtigt an, bevor er doch als Erster eintrat. Die Wohnung bestand aus einem Wohn/Schlaf/Küchenbereich mit einem angeschlossenen kleinen Badezimmer. Zwar war das Zimmer etwas klein, aber nicht eng, und die eingerichteten Möbel sahen ziemlich gemütlich aus.

„Das ist mein Apartment“, erklärte die Dame während sie weiter in den Raum schritt. „Aber ich benutze ihn kaum. Daher kannst du es verwenden, wie du möchtest.“ Anschließend nahm sie auf einen der zwei Stühle, die sich im Zimmer befanden, Platz. „Ich werde aber trotzdem ab und zu vorbeikommen. Hoffe das stört dich nicht. Ich habe den Kühlschrank auch erst vor kurzem voll gefüllt. Also gibt es genug Essen in der Wohnung.“ Dann drehte die Langhaarige ihren Kopf zu dem Schwertkämpfer. „Wegen des Geldes werde ich mich kümmern. Ich sollte es innerhalb von fünf Tagen zusammenkriegen. Was sagst du?“

Noch einmal schaute sich der Jüngere im Apartment um. Wie es aussah waren keine Fallen eingebaut, noch schien die Frau ihm Schaden zufügen zu wollen. Egal wie er das Blatt drehte und wendete, die Dame schien wirklich nur die Absicht zu haben ihm zu helfen.

„Gut, bin einverstanden“, stimmte er nickend zu, woraufhin die Grünhaarige wieder aufstand und ihm ihre Hand reichte.

Sein Blick wanderte von der Hand zu ihrem lächelnden Gesicht. Kurz überlegte er sich, ob dies doch irgendeine Falle war, bevor er den Gedanken wieder verwarf. Die Frau schien wirklich nichts, was für ihn relevant sein könnte, zu verstecken. Schließlich gab er ihr seine Hand.

„Ich heiße übrigens Mone“, stellte sich die Dame vor. „Darf ich vielleicht deinen Namen erfahren?“

„Kanon“, antwortete der Jüngere einfach.

Auch wenn er noch keinen Grund hatte seine Geschäftspartnerin zu misstrauen, er vertraute der Gelbäugige noch nicht genug ihr seinen Nachnamen zu verraten, welchen nicht einmal die Weltregierung kannte.
 

Wie versprochen erschien die grüne Dame innerhalb den nächsten fünf Tagen wieder. Während der Zeit hatte Kanon es sich in der Wohnung bequem gemacht und sich von seinen leichtesten Wunden erholt.

„Bin zurück, Kanon“, grüßte Mone den Jüngeren als sie ihm näher kam.

Der Schwertkämpfer schaute hoch von der Zeitung, die er las und hob eine Augenbraue. „Erwartest du jetzt von mir, dass ich ‚Willkommen zurück’ sage?“

„Das wäre nur höflich“, merkte die Langhaarige amüsiert an, wobei sie dieses Thema nicht weiter vertiefte, sondern einen schwarzen Aktenkoffer auf dem Tisch legte. „Hier, dein Teil.“

Verwirrt schaute Kanon seine Kollegin an, bevor er die Zeitung auf die Seite legte und das Gepäck öffnete.

„Was soll ich denn bitte mit diesem Papier?“ wollte der Jüngere wissen und schaute die Dame irritiert an.

„Papier?“ wiederholte Mone leicht verwirrt und überrascht, bevor sie in den Koffer schaute und ein Bündel herausholte. „Das sind Banknoten. 500 Tausend Berry Scheine.“

„Scheine?“ sprach Kanon das Wort verwirrt aus, bevor er wieder in den Koffer blickte.

„Kann es sein, dass du Geldscheine zum ersten Mal siehst?“ fragte die Langhaarige vorsichtig nach. Doch auch wenn der Junge nichts sagte, schien die Dame schon die Antwort zu wissen. „Erzähl mir so was Praktisches doch früher. Dann hätte ich dir gefälschte Banknoten bringen können.“

„Hey!“ kam es beschwerend und nicht zustimmend von dem Schwertkämpfer, was nur dafür sorgte, dass Mone zum Kichern begann.

Was konnte er dafür, dass er in seinem ganzen Leben bis jetzt nur Berry Münzen in der Hand hatte? Hätte er gewusst, dass dieser Papierschnickschnack eigentlich Geld war, dann hätte er damals die Scheine mitgehen lassen.
 

Zum ersten Mal in seinem Leben hatte Kanon mehr Geld als er benötigte. Daher wusste er einfach nicht, was er damit anfangen sollte. So begann er Bücher zu kaufen, Gegenstände für medizinische Zwecke aufzutreiben und seine alten Sachen wie Klamotten oder Bürsten zu ersetzen. Außerdem hatte er sich ein neues Hobby zugelegt – Gifte und Drogen zu kaufen und diese einnehmen um gegen diese eine Immunität zu bauen.

Das erste Mal als er ein leichtes, aber nicht tödliches Getränk zu sich nahm, war die Hölle. Er hatte hohes Fieber und konnte nur schwer atmen. Erst nach einer Woche kam er wieder zu sich mit einer amüsierten Mone an seiner Seite.
 

Die Grünhaarige behauptete zwar, dass sie das Apartment nicht oft benutzte, aber seiner Meinung nach tauchte sie ziemlich oft auf als würde sie nach ihm sehen. Dies störte ihm allerdings kein Stück. Immerhin war es ihre Wohnung und sie konnte hineinspazieren, wann sie wollte.

„Du hast immer dein Schwert bei dir“, merkte sie einmal an. „Es muss dir sehr wichtig sein.“ Jedoch gab Kanon ihr keine Antwort, sondern säuberte seine Klinge weiter. „Scheint ein altes Stück zu sein, aber im guten Zustand“, setzte die Dame gut gelaunt fort. „Ich habe aus Neugier in verschiedenen Listen und Registern nachgeschlagen, aber deins habe ich nirgendwo gefunden. Hat dein Schwert einen Namen?“

„Gibst du deiner Lesebrille auch einen Namen?“ konterte Kanon die Frage, stoppte aber nicht in seiner Handlung. Zwar hatte er nicht die Absicht aus den Namen seines Schwertes, Schiffes oder aus seinem Nachnamen ein großes Geheimnis zu machen, aber er sah für sich keinen Vorteil irgendwelche Information kostenlos Preis zu geben. „Man wird anhänglich zu den Dingen oder Wesen, die man einen Namen gibt. Es ist nicht mein Stil mich an materielle Objekte zu binden.“

„Verstehe“, meinte Mone lächelnd und bevor sie sich wieder über die Lippen leckte. „Du bist wirklich ein ganz schön interessanter Bursche.“

Zu dieser Aussage hob Kanon verwirrt eine Augenbraue. Doch genauso wie er verriet die Ältere auch nicht einfach so ihre Gedanken.
 

Manchmal blieb sie auch ein oder zwei Tage. Zu dieser Zeit schlief Kanon auf dem Boden während er Mone das Bett überließ. Denn die Wohnung gehörte immer noch ihr, sowohl die Möbel, auch wenn er ebenfalls in diesem Zimmer lebte. Außerdem machte dies ihm nichts aus und er war es gewohnt auf dem Boden zu schlafen.
 

Gerade wollte er sich bereit zum Schlafen machen, da sprach Mone ihm aus heiterem Himmel an.

„Sag mal Kanon… Willst du dich nicht zu mir aufs Bett gesellen?“ bot die Dame ihm mit einem mysteriösen Lächeln an. Dabei schob sie die Decke etwas zur Seite, wodurch sie ihr Bettgewand frei zur Schau stellte.

Der Schwarzhaarige hatte nichts gegen enge Schlafvoraussetzungen. Immerhin gab es im Waisenhaus, in welchem er aufgewachsen war, nur einen einzigen Schlafsaal und alle Kinder hatten dort geschlafen. Allerdings kannten sich alle Kinder untereinander sehr gut, weswegen es kein Problem war. Doch bei Mone und Kanon war es anders.

„Von mir aus… Aber hast du nichts dagegen?“ wollte Kanon daher sicher gehen. „Mit mir?“

„Wir kennen uns doch schon so lange“, meinte die Grünhaarige und neigte ihren Kopf etwas neckend zur Seite. „Da gibt es doch keinen Grund so schüchtern zu sein… Oder traust du dich nicht?“

„Wenn du meinst“, erwiderte der Schwarzhaarige nüchtern und fühlte sich etwas blöd nachgefragt zu haben.

Anschließend zog er sein Hemd aus um sich umzuziehen. Während er seine Freizeitkleidung sorgfältig faltete und auf die Seite legte, hörte er, wie Mone kicherte, wobei er nicht verstand, was so lustig war. War es so komisch, dass er Acht auf seine Kleidung gab? Nur weil er ein Mann war, hieß es nicht, dass er keinen Wert auf Ordnung legte.

Schließlich kletterte Kanon auf das Bett, wobei die Matratze etwas nachgab. Dann legte er sich hin, schob die zweite Decke etwas höher und schloss seine Augen mit den Worten „Gute Nacht.“

Normalerweise legte der Schwarzhaarige sich nicht sofort zum Schlafen, nachdem er sich auf das Bett zurückgezogen hatte, sondern las immer ein Buch bis er müde war. Allerdings wollte er Mone nicht mit dem Lampenlicht irritieren. Daher entschied er sich sofort seinem Nickerchen nachzugehen. Stille kehrte in der Wohnung an und der Schwertkämpfer war dabei in das Land der Träume einzuwandern als er Mones Stimme vernahm.

„Sag einmal, Kanon… Bist du wirklich ein Mann?“ fragte sie nach als wäre sie verwirrt.

„Wie? Was soll die Frage?“ gab er irritierend von sich. Zwar brauchte er nicht viel Schlaf, aber das hieß nicht, dass er gerne von jemandem abrupt geweckt wurde. „Sehe ich aus wie ein Cross Dresser?“ Nachdem er diese Worte gesagt hatte, ging ihm ein Licht auf.. „Jetzt versteh ich. Habe es eh komisch gefunden als du angeboten hast das Bett mit mir zu teilen.“ Der Schwarzhaarige setzte sich auf und fuhr mit seiner Hand durchs Haar. „Du hast geglaubt, dass ich ein Mädchen sei, das sich aber als Junge verkleidet hat. Muss dich aber enttäuschen. Bin ein hundertprozentiger Mann.“ Schon oft hatten die anderen Jungs im Waisenhaus über seine feminine Züge lustig gemacht, aber er hätte nie gedacht, dass sie so dominant waren, dass man glauben konnte, dass er ein Mädchen wäre.

Anschließend legte er sich mit seiner Decke auf dem Boden und ließ seinen Kopf auf dem hinunter geworfenen Polster ruhen. „Naja… Besser später als nie herausfinden. Gut für dich, dass du es noch rechtzeitig gemerkt hast, nicht wahr?“ setzte er fort ohne die Besitzerin der Wohnung anzuschauen und mit dem Rücken zu ihr gedreht. „Jetzt will ich aber wirklich schlafen. Nacht.“
 

Am nächsten Morgen stand Kanon wie immer früh auf und machte das Frühstück. Nachdem Mone auch aufgewacht war, setzten sie sich zusammen zum Esstisch und aßen einen Eintopf mit Brot. Während des Mahls erhob die Grünhaarige ihre Stimme und fragte: „Sag einmal, Kanon… Kann es sein, dass bei dir kein Fleisch drinnen ist?“

Der Angesprochene stoppte in seiner Bewegung und schaute seine Gegenübersitzende etwas verwirrt an. Seit wann interessierte sie sich an seinen Essgewohnheiten? Kannten sie sich wirklich schon so lange, dass sie sich nah genug waren über so etwas zu reden? Kanon sah keinen Grund ein großes Geheimnis daraus zu machen, weswegen er sich entschied wahrheitsgetreu zu antworten.

„Ja… Wenn es geht, dann esse ich kein Fleisch, Fisch, Zwiebel oder Knoblauch“, erklärte der Schwarzhaarige. „Ei esse ich auch nicht außer in einverarbeiteter Form wie im Brot oder in Nudeln.“

Im Augenwinkel sah er, wie die Dame überrascht ihre Augenbraue hob und ihn anmusterte. Jedoch gab er kein Kommentar dazu und bewegte sich dazu weiterzuessen.

„Warum isst du denn keine Zwiebel und Knoblauch? Schmecken sie dir nicht?“ fragte sie schließlich nach.

Sofort stoppte der Schwertkämpfer beim Essen und senkte den Löffel zurück in Schüssel. Kurz überlegte er, ob er bereit war Mone etwas über seine Vergangenheit zu verraten oder nicht. Auch wenn die Grünhaarige behauptete, dass er ihr vertrauen konnte, hatte er trotzdem noch seine Zweifel. Allerdings wollte er auch nicht unnötig fies sein und sie mit einer kalten Abweisung bestrafen. Als er sein Haupt etwas hob, sah er, wie Mone ihm lächelnd ansah und geduldig auf eine Antwort wartete.

„Ich bin in einer Kirche aufgewachsen, die sehr strenge Regel hatte“, erzählte der Schwertkämpfer schließlich. „Zwiebel und Knoblauch verstärken die Hormone. Deswegen durften wir sie nicht essen.“ Nach diesen Worten tauchte er sein Besteck wieder in seinem Essen und schöpfte etwas von dem Gericht. „Zwar esse ich sie jetzt ab und zu, genauso wie Fleisch, Fisch oder Ei, aber ich bin an ihren Geschmack einfach nicht gewohnt… Ich sehe kein Grund meine Diät zu verändern, also halte ich sie soweit es geht ein.“

„Verstehe. Das erklärt einiges“, kam es dann von der Gelbäugige, welche ihre Ellbogen auf dem Tisch absetzte und ihr Kinn auf ihre zusammengelegten Hände ruhen ließ.

„Was meinst du damit?“ fragte Kanon und schaute seine Geschäftspartnerin verwirrt an.

„Ist nicht wichtig“, kicherte Mone sehr amüsiert.

Ein riesiges Fragezeichen schwebte über den Kopf des Jüngeren. In Gedanken fragte er sich, ob er eine Erklärung haben wollte oder nicht. Am Ende entschied er sich dagegen. Wenn Mone es ihm erzählen würde, dann hätte sie es sicherlich von alleine getan. Da sie es nicht tat, dann war die Information wahrscheinlich irrelevant oder sie wollte es nicht verraten.
 

Die nächsten Monate waren verglichen zu den letzten Zeiten ziemlich friedlich. Neben dem Lesen, Gifte/Drogen ausprobieren und in der Unterwelt illegal als Arzt zu arbeiten, ging Kanon immer noch seiner Rache nach.

Dank Mones Hilfe bekam er auch schneller Information und konnte somit den Aufenthalt der ehemaligen, noch lebenden Kollegen seiner Eltern effektiver herausfinden. Wie immer löste sein Angriff eine Kettenreaktion auf der Insel, auf der sein Opfer lebte, aus und endete damit, dass er jeden Bewohner die Kehle aufschnitt.

Der einzige Unterschied von früher war, dass er nun die gesunden und nützlichen Organe der Verstorbenen noch mit sich nahm und diese an Mone weitergab, die wusste damit umzugehen. Natürlich erwischte ein Marineschiff ihn manchmal oder ein Kopfgelderjäger stolperte ihm über dem Weg, aber der Schwertkämpfer schaffte es immer siegreich davonzukommen. Bevor er es gemerkt hatte, verbesserte sich seine Schwertführung, sowohl seine Kontrolle über die pechschwarze Klinge und er musste nicht mehr seine linke Hand benutzen um zu gewinnen. Seine Kampffähigkeiten waren ziemlich stark aufgestiegen.
 

Kanon hatte seine neuen Beuten in einem Sack auf dem Tisch abgestellt und las gerade ein neues Buch als die Haustür auf und zu ging. Sofort schaute er hoch von seiner Lektüre und sah wie die Besitzerin der Wohnung eintrat.

„Bin zurück, Kanon“, begrüßte sie den Jüngeren. Nach so langer Zeit wärmte sich sein Verhältnis zu der Dame etwas auf. So bekam sie statt Schweigen und Ignoranz ein Nicken. Dann widmete er sich wieder dem Lesen. Immerhin ging Mone meistens immer zuerst ein Bad nehmen, wenn sie zuhause ankam, bevor sie mit ihm über Geschäftliches redete.

„Heute muss ich dir etwas Wichtiges sagen.“

Sofort schaute Kanon wieder weg von seinem Buch und richtete seinen Blick zu der Grünhaarigen. Dies war in der Tat etwas Neues, was seine Neugier etwas weckte. Wortlos legte er das schriftliche Werk zur Seite und gab der Dame seine ganze Aufmerksamkeit.

„Ich habe eine neue Arbeitsstelle und werde daher hier nicht mehr zurückkommen“, verkündigte sie, nachdem sie sich gegenüber den Jüngeren hingesetzt hatte.

Der Schwertkämpfer wusste, was dies nun bedeutete. Ihr Deal würde hiermit enden. Immerhin benutzte er sie als Vertreterin um indirekt Organe zu verkaufen. Wenn sie also nicht mehr herkam, würde er in der Unterwelt auch keine Geschäfte mehr machen können. Es schien als würde er zu den gefährlichen Zeiten auf das offene Meer zurückkehren müssen bis er ein neues, sicheres Nest gefunden hatte, wo er untertauchen konnte.

„Gut, ich werde gleich meine Sachen packen und die Wohnung verlassen“, erwiderte er sachlich und neutral. „Hier ist der Schlüssel, den du mir gegeben hast.“ Das Metallobjekt legte er auf dem Tisch, bevor er aufstand um das zu tun, was er versprochen hatte.

„Was gedenkst du zu tun?“ stoppte Mone ihn mit ihrer Frage. „Hast du einen Ort, wohin du gehen könntest?“

Irritiert verengte er seine Augen. Er war kein kleines Kind, über welches sie sich Sorgen machen musste. Jedoch ließ er sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Denn verglichen zu Mone war er eigentlich ein kleines Kind. Daher konnte er ihr Verhalten gegenüber ihm nicht übel nehmen, was aber nicht änderte, dass es ihm nicht passte. Wenn er rational dachte, merkte er, dass sie ihm eigentlich nie etwas angetan hatte, was er nicht wollte und bis jetzt ihm nur geholfen hatte. Frech und unhöflich war er, aber dies hieß nicht, dass er auch noch undankbar war, auch wenn er seine Dankbarkeit nie wirklich oder nur indirekt zeigte.

„Mal schauen“, antwortete er genauso wortkarg und ruhig wie vorhin.
 

„Wenn du noch keine feste Idee hast, was du machen möchtest, wie wäre es wenn du direkt unter Joker arbeitest?“ Dieses Angebot ließ den Jungen in seiner Bewegung stocken und er drehte sich blitzartig zu der Grünhaarige um. Die Dame schien über seine Reaktion nicht überrascht zu sein. Stattdessen hob sie ihre Hand und kicherte etwas hinter ihrem Handrücken. „Ich habe ihm einiges über dich erzählt und er scheint Interesse an dir zu haben. Deine Organe waren immer in Top Qualität und Zustand gewesen. Ich bin mir sicher, dass du im Handel von Organen eine feste Position haben wirst.“

„Nein, danke“, antwortete er ohne zu zögern und wandte sich von seiner ehemaligen Geschäftspartnerin ab. Als diese nichts sagte und still blieb, merkte er, dass er ihr eine Erklärung schuldete. Nach all der Zeit, die sie gemeinsam hinter sich hatten, war ein einfaches ‚Nein’ nicht angebracht. Selbst jemand wie er, der sonst keinen Wert an Manieren oder Anstand legte, fand es nicht in Ordnung. „Ich habe nicht vor den Rest meines Lebens damit zu verbringen Organe aufzusammeln und zu verkaufen. Ich tue es nur um Geld zu verdienen. Eigentlich habe ich in der Zukunft vor meinen ärztlichen Tätigkeiten nachzugehen.“

Natürlich wusste er, dass dies ein Wunschdenken war, das wahrscheinlich nie in Erfüllung gehen würde. Allerdings verspürte er trotzdem nicht das Bedürfnis sich in der nahen Zukunft auf irgendetwas zu fixieren.

„Wo du es gerade sagst… Du hast ja einmal erwähnt, dass du in einer Art ein Arzt bist“, kommentierte Mone während sie beobachtete, wie Kanon seine Sachen packte. „In welchem Bereich? Internist? Chirurg? Therapeut?“

„TCM – Traditionelle Chinesische Medizin“, beantwortete der Schwarzhaarige ihre Antwort als er seinen Rucksack schloss und begann diesen an seinem Schwert zu binden.

„Als Akupunkturist?“ bohrte die Ältere interessiert weiter.

„Unter Anderem“, gab der Junge gleichgültig von sich als er sein Schwert schulterte. „Danke für deine Gastfreundschaft…“
 

„Junge Leute heutzutage haben es so eilig“, kicherte die Gelbäugige als sie sah, wie Kanon aufbrechen wollte. „Obwohl wir noch mitten im Gespräch sind...“

„Ich habe dir nichts mehr zu sagen. Also endet unser Gespräch hiermit“, konterte der Schwertkämpfer kühl und drehte sich zu ihr. „Ich habe nicht vor den Rest meines Lebens als Händler zu verbringen.“

„Aber als Arzt?“ Diese Aussage sorgte dafür, dass Kanon wieder stehen blieb. Zwar war der Jüngere überrascht über dieses Angebot, aber weder sein Gesicht noch seine Körperhaltung verrieten dies. „Du musst wissen… Joker hat in seinem Team viele Ärzte, aber nur einen, der in TCM spezialisiert ist. Ich glaube, dass er kein Problem hätte, wenn du deine Tätigkeit als Arzt nachgehst und nur manchmal ihm Organe beschaffst… Halt nur als Bonus, wie bisher.“

Jedoch zeigte der Jüngere nicht die Reaktion, die Mone wahrscheinlich erwartet hatte. Denn diese schien überrascht zu sein, als Kanon seine Augen schloss und aufseufzte.

„Ich nehme an, dass alle Ärzte, die für Joker arbeiten, einen hohen akademischen Titel haben“, erwiderte der Schwarzhaarige.

„Natürlich… Du wirst unter den Besten arbeiten“, gab sie etwas überrascht und verwirrt von sich. „Ist das ein Problem?“

„Ja, für mich sehr wohl“, erwiderte der Goldgrünäugige und fuhr mit seiner freien Hand durch sein Haar. „Joker ist schon umgeben von solchen Spezialisten. Der hat sicher keine Interesse an einer kleinen Made wie mir.“

„Wie bescheiden. Das hätte ich von dir nicht erwartet“, kicherte Mone amüsiert. „In der Tat, du bist sehr jung. Aber-“

„Nein, du verstehst nicht“, unterbrach Kanon, drehte sich zurück zu ihr und schaute sie direkt an. „Ich bin noch nie zur Schule gegangen, geschweige zu einer Medizinschule oder Universität. Eigentlich dürfte ich gar nicht praktizieren. Ich habe keine Lizenz.“

Kurz starrten sich beide schweigsam an. Der Jüngere konnte sich vorstellen, dass seine Gegenüberstehende nun sehr enttäuscht von ihm sein musste. Allerdings hatte der Kurzhaarige kein schlechtes Gewissen. Immerhin hatte er nicht gelogen und nie behauptet ein richtiger Arzt zu sein.
 

„Achso. So ist es also. Wie interessant“, gab die Dame plötzlich amüsiert von sich und leckte sich die Lippen.

Kanon hob seine Augenbraue als er ihre Aussage hörte und schaute sie etwas verwirrt an. Seine ehemalige Geschäftspartnerin schien kein Stück enttäuscht oder empört zu sein. Auf einmal holte sie ein kleines Objekt bzw. ein kleines Tier aus ihrer Tasche heraus und schaute dieses an.

„Das hat er gesagt, Joker“, redete sie einfach ungestört weiter. „Was halten Sie von ihm?“

„Joker? Du meinst den Joker?“ wollte Kanon sicher gehen, dass er richtig verstanden hatte, als er der Dame näher kann. Dann nahm er ihr das Wesen aus der Hand und starrte es an. „Das ist Joker? Eine Schnecke?“

Unerwartet musste die Frage gekommen sein. Denn Mone drehte sich zur Seite als würde sie krampfhaft versuchen nicht laut aufzulachen, wobei sie ein Kichern trotz aller Mühe nicht verhindern konnte. Verwirrt schaute der Jüngere die grüne Frau an und fragte sich, ob er etwas Falsches gesagt hatte.

„Das ist eine Den Den Mushi“, erklärte Mone schließlich.

„Den Den Mushi?“ wiederholte Kanon etwas perplex und schaute sich die Kreatur genauer an. „Du meinst dieses Kommunikationsinstrument, womit man mit Menschen reden kann, selbst wenn diese sich meilenweit weg befinden?“

„Genau diese Den Den Mushi“, bestätigte sie ihm. „Übrigens, Joker hört alles, was du gerade sagst.“

Ein einzigartiges Lachen ertönte von der Schnecke, welches dafür sorgte, dass Kanon die Schnecke aufgeregt schnell zu Mone warf. Diese Reaktion schien die Grünhaarige noch mehr zu amüsieren.

„Der Bursche ist wirklich interessant“, brummte eine tiefe Stimme. „Ich will ihn mir mal selber ansehen... Mal schauen, ob er mir gefällt. Fufufu.“

„Jawohl, Joker“, antwortete die Dame respektvoll. „Dann werde ich mich auf dem Weg machen und einige Vorbereitungen treffen.“

„Mach das“, erwiderte der Vorgesetzte, bevor er auflegte.
 

„Ich kann mich nicht erinnern ein exotisches Tier im Zoo zu sein, das man sich einfach ansehen kann“, kam es irritiert von dem Schwertkämpfer, der sich überhaupt nicht freute, wie Mone und Joker sich unterhalten hatten als hätte er in der Sache gar kein Sagen.

„Jetzt sei doch nicht so, Kanon“, kicherte die Gelbäugige amüsiert. „Mit ‚Ansehen’ hat Joker gemeint, dass er dich testen möchte.“ Der Jüngere hob eine Augenbraue und forderte stumm nach einer Erklärung. „In anderen Worten, er möchte sehen, ob du das Talent und die Fähigkeit besitzt unter ihm arbeiten zu können, auch wenn du keine Lizenz hast. Er gibt dir sozusagen eine Chance dich zu beweisen.“

So wie die Grünhaarige die Angelegenheit ausdrückte, klang es gar nicht einmal so schlecht, aber irgendwie hatte er ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Denn er konnte sich nicht vorstellen, dass es ein einfacher Test war, wo er einfach einstieg, wenn er bestand oder einfach nicht aufgenommen wurde, wenn er durchfiel.

„Warum überlegst du es dir nicht einmal, solange ich weg bin? Ich sollte gegen Abend wieder zuhause sein. Bis dorthin kannst du deine Entscheidung fällen, ob du es versuchen möchtest oder nicht.“ Mit diesen Worten wand sich die grüne Frau zur Tür. „Für den Fall, wenn wir uns nicht wiedersehen, verstecke den Ersatzschlüssel der Wohnung unter der Haustürmatratze. Wenn du bleibst, dann sehen wir uns später. Also dann, tschüss.“
 

Kanon sah einfach zu, wie Mone die Wohnung verließ ohne auf eine Antwort seinerseits zu warten. Jedoch wusste er nicht, ob er wütend sein sollte oder nicht. Immerhin zwang die Dame ihn nicht an dem Test teilzunehmen, sondern gab ihm freie Hand zu entscheiden, was er tun wollte.

Irgendwie verlor er jegliche Kräfte in seinen Beinen und er fiel sitzend auf das Bett. Sollte er die Chance nutzen oder lieber eine Nummer sicher gehen und die ganze Sache abblasen? Jedoch wusste er, dass er unter normalen Umständen niemals ein Arzt werden oder als einer arbeiten konnte. Dies war also eine einmalige Möglichkeit für ihn. Immerhin gab es nicht viele Menschen, die so tolerant waren wie Joker einer zu sein schien.

Schließlich lehnte sich der Schwertkämpfer weiter zurück und ließ sich mit dem Rücken auf das Bett fallen. Sein Blick war auf die Decke des Apartments gerichtet. Versuchen oder nicht versuchen?
 

Am Abend kam Mone, wie sie versprochen hatte, noch einmal in die Wohnung. Sie erzählte ihm, dass Joker bereit wäre ihn in ein paar Tagen zu treffen. Er sollte sich an einem bestimmten Tag zu einer bestimmten Zeit auf einer bestimmten Insel aufhalten, wenn er getestet werden wollte. Einen unbeschrifteten Eternal Pose bekam er noch in die Hand gedrückt, bevor die grüne Dame sich wieder verabschiedete. Wenn er rechtzeitig ankommen wollte, dann sollte er sich spätestens am nächsten Morgen auf den Weg machen.

Jedoch hatte er während seiner Reise immer noch die Möglichkeit umzukehren und die Sache aufzugeben. In anderen Worten, es lag daran, wie fest entschlossen er war die Angelegenheit anzugehen. Gehörte dies schon zu seinem Test?



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