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Embrace your dreams... FORGET IT!

von

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cadet in danger

„Na dann mal auf ins Gefecht.“, murmelte der Kupferhaarige und sah einmal verstohlen nach Cloud, der sich abseits der anderen gesetzt hatte, aber auch nicht wirkliches Interesse an diesen zeigte.

Schulterzuckend setzte er sich an den Rand der Gruppe, damit er alle im Auge hatte. Hoffentlich würde die Mission kein Desaster werden, weil sie Cloud fertig machen würden.
 

Den Flug über überlegte sich Genesis, was er denn machen konnte, dass Cloud nicht wieder Ärger auf der Mission bekam, denn er war sich sicher, dass die anderen ihn behindern würden und es so auch zu dem Ausgang der letzten kam. Aber wirklich zu einem Ergebnis kam er auch nicht, denn... das würde alles zu sehr auffallen. Wenn er Cloud den Test zum Soldier machen lassen würde ohne dass ein Ausbilder dies abgesegnet hatte würde es Gerede geben und das brachte keinen weiter.

Einfach so ins Programm konnte er ihn auch nicht nehmen, also auch nicht auf eines ihrer Stockwerke, wo er wenigstens ein wenig Ruhe haben würde.

Also was sollte er machen?
 

Cloud stattdessen fragte sich mehr und mehr, warum denn der First sich so um ihn sorgte. Oder war das ein persönliches Interesse? Daniel hatte ihm ja schon was mit dem Kupferhaarigen angedichtet. Und wenn es schon für Außenstehende so erschien... Vielleicht sollte er sich von Genesis fern halten. Das würde ihm weniger Probleme einbringen, auch wenn er dessen Gesellschaft schon ein wenig schätzte. Immerhin unterhielt er sich ganz normal und verlangte auch nie, wenn man mit ihm alleine war, dass er sich wie ein Kadett verhielt. Klar, dieses 'Sir' würde man so schnell keinem Kadetten abgewöhnen, aber es war nicht zwingend notwendig.

Jetzt war er aber erst einmal auf Mission und nach dieser würde er dann seine Entscheidung haben, dass nahm Cloud sich fest vor. Wie lange flogen sie überhaupt noch? Kurz sah er sich um, doch niemand schien sich große Mühen zu machen aufzustehen oder dergleichen, also würde er noch Zeit haben.

Verstohlen sah der Blonde zu Genesis, der ebenfalls in Gedanken versunken zu sein scheint. Über was dieser wohl nachdachte?

Den Kopf schüttelnd sah Cloud lieber aus dem Fenster und besah sich die Landschaft unter ihnen. Sonderlich hoch flogen sie ja nicht, also sah er die Wälder und freien Stellen. Sah ab und zu auch mal ein einsames Haus oder ganze Städte.

So verflog schnell die Zeit und der Blonde dachte endlich an nichts mehr, konnte seinen Kopf ganz frei machen und entspannen. Und seine Gedanken waren mal nicht bei Zack oder ihm selber, denn das tat ihm am meisten weh.

Erst als der Pilot eine Durchsage machte schreckte er ein wenig hoch.
 

„Yo, ihr da hinten. Wir landen in ca 15 Minuten, also macht euch mal fertig, ja?“
 

Seufzend stand Genesis auf und streckte sich einmal.
 

„Ihr habt Reno gehört. Wenn ihr was habt zum einpacken oder dergleichen macht es jetzt, wir werden nur abgesetzt und dann geht es direkt weiter in die umliegenden Wälder, klar?“, erklärte er und alle Kadetten nickten.
 

Doch kaum jemand bewegte sich, denn immerhin wussten sie, dass es auch sein konnte, dass sie schnell raus mussten und somit keine Zeit zum Packen hatten und demnach niemand erst etwas aus den Rücksäcken nahm.

Genesis sah sich noch einmal alle an. Na das konnte ja was werden. Er war lieber mit ein paar Soldiern unterwechs. Um diese mustse er sich ja keine Sorgen machen, die kannten das alles schon mehr und hatten die Injektionen. Die Infanterie war zwar nicht schlecht, aber dennoch... man besah sich ja nur mal das Durchschnittsalter seiner kleinen Truppe hier! Da war keiner über 17! cloud selbst war wie alt? 14? Man sollte keine Kinder da raus schicken gegen Monster, selbst wenn sie schon ein Jahr in der Armee waren. Aber da hatte er ja keinen Einflussbereich. Nur der alte Shinra da oben konnte etwas daran ändern, aber der war ja auch nur an seinem Erfolg interessiert. Mit dem konnte man auch nicht reden.

Langsam ging der Hubschrauber runter und setzte sanft auf dem Boden auf. Eine echte Bilderbuchlandung. Reno war wirklich gut, das musste Genesis zugeben. Wurde sicher mal ein guter Turk. Nervig aber gut.
 

„Gut, raus jetzt und sammelt euch in einiger Entfernung, wenn Reno wieder abhebt.“, kommandierte er und ging noch einmal kurz nach vorne.

„Wann soll ich euch wieder abholen?, kams von dem Rothaarigen.

„In zwei Tagen. Dann sollten wir hier fertig sein.“

„Alles klar, yo. Have fun, General.“, grinste Reno.

„Du bist echt seltsam...“, antwortete der First nur und verschwand ebenfalls aus dem Flugzeug.
 

Dieses hob sofort ab und machte sich auf den Rückweg. Der Wind peitschte ihnen ins Gesicht und als dieser sich endlich legte schaute Genesis sich kurz um. Sie würde leider nicht in ein Inn gehen können. Die Monster waren nicht gerade in der Nähe einer Stadt, dennoch gefährdeten sie immer wider die Landwirtschaft und wächselten ihren Standort. Also hieß es campen und das mit Teenagern. Wow, wie sich der Soldier freute. Er kannte ja schon die Gespräche die die Jüngeren immer hatten. Über Mädchen, wer wen heiß fand, welche Gerüchte mal wieder umgingen (wobei das selbst für ihn interessant werden konnte, was man sich schon wieder über sie Generäle erzählte) und auch, was wer schon wieder für einen Mist gebaut hatte.

Es würde eine klasse Mission werden, seufzte Genesis in Gedanken.
 

„So, dann folgt mir mal und denkt dran: Zusammenbleiben, ansonsten wird’s ungemütlich. Und das meine ich nicht wegen mir.“, deutete er an und schaute jeden noch einmal eindringlich an.
 

Hoffentlich hatten sie wenigstens diese Andeutung verstanden, denn die Monster waren nicht ganz ohne. Selbst wenn sie gut schießen konnten, die meisten waren einfach besser mit Schwertern zu besiegen.

Sie setzten sich in Bewegung und bahnten sich einen Weg durch das Unterholz, was mehr als nur mühselig war bei diesem Gestrüpp überall. Genesis selbst schlug mit dem Schwert nach allem, was ihm das alles erleichterte und die Kadetten waren so schlau und gingen ihm nach, anstatt sich ihren eigenen Weg zu bahnen. Ein Rascheln in einiger Entfernung ließ sie stoppen und Genesis machte ein paar Handzeichen. 'nicht bewegen. Links. Leise.'

Anscheinend verstanden alle und nicht mal mehr ein Geräusch der Gewehre war zu hören, sehr gut. Sich bückend bewegte sich der Soldier weiter, bedachte aber den Kadetten auf ihrer Position zu bleiben. Sollte da etwas sein hatten sie Zeit zum laufen oder schießen. Er selber kam da besser klar.

Wieder war ein Rascheln zu hören und Genesis blieb stehen. Monster oder Rebellen?

Rascheln...
 

„Oh verdammt.“, flüsterte der Soldier, als er hinter sich ebenfalls etwas hörte.
 

Keine zwei Sekunden später hatten auch die Kadetten die Situation bemerkt, doch diese Zeit war schon zu viel gewesen. Menschen stoben aus dem Gebüsch bei ihnen und griffen die Jungen an. Noch geschockt durch den Überraschungsmoment rührte sich keiner, nur Genesis sprang auf und versuchte zu ihnen zu gelangen.

Verdammt, warum hatte er nicht daran gedacht? Immerhin war es doch fast immer so, dass es eine Vor- und Nachhut gab. Der erste Kadett schrie auf, die Anderen folgten ihm und hoben nun allesamt ihre Gewehre. Gut so, so hatten sie wenigstens eine kleine Überlebenschance. Auch wenn sie schwindete, denn immer mehr Rebellen schienen aus den Bäumen und Sträuchern zu kommen. Woher wussten die, dass sie hier waren? Immerhin wurden sie wegen Monstern gerufen!
 

„Runter!“, schrie Genesis und aktivierte seine Materia.
 

Ein Blitz zuckte über die Köpfe zweier Helme hinweg und traf einige Rebellen, an deren Stelle sofort neue traten. Was sollte das denn? Wie viele waren das denn? Er musste die Kadetten hier heraus bringen, ansonsten... erstens mal waren die noch viel zu jung für die Armee – Genesis fragte sich eh, was dieses Eintrittsalter sollte, es waren Kinder!- und brauchten noch nicht zu sterben und zweitens... er war immerhin für sie verantwortlich! Also musste der Soldier auch zusehen, dass alle heil da aus der Sache wieder raus kamen.

Ein weiterer Blitz zuckte auf und traf weitere Gegner.
 

„Zieht euch zurück, los!“
 

Der Befehl wurde mehr als nur gerne ausgeführt und die Ersten kämpften sich rückwärts weg von den Angreifern, die anderen gaben Deckung. Ein wirklich eingespieltes Team, musste Genesis bemerken. Auch, wenn sie auf Cloud herum zu hacken schienen handelten sie in solchen Situationen wie eine Einheit und das konnte ihnen allen das Leben retten.
 

Cloud hatte alle Hände voll zu tun, nicht von Kugeln oder Messern getroffen zu werden. Immerhin gab er Deckung und der Helm auf seinem Kopf half auch nicht weiter bei der Sicht. Aber abnehmen durften sie ihn nicht, also musste es so gehen. Er war froh, als seine Kameraden hinter ihm langsam verschwanden und auch er sich zurück ziehen konnte. Die Rebellen waren aber auch hartnäckig! Ein Knacken auf der linken Seite alarmierte ihn, doch zu spät. Ein großer Körper stürzte sich auf ihn und begrub ihn fast unter sich. Auf keuchend versuchte der Blonde sein Gewehr so unter dem Körper zu bewegen, dass er schießen konnte.
 

„Versuchs nicht. Mich schaffst du nicht.“, meinte sein Gegenüber und drückte langsam seine Hände um Clouds Hals.
 

Verdammt! Der würde ihn umbringen! Panik machte sich in ihm breit und er wollte aufschreien, doch seine Kehle ließ keinen Platz für so etwas. Immer noch wehrte er sich, doch seine Bewegungen wurden unkontrollierter. Er dachte an Zack, der ihm immer geholfen hatte, aber dieser saß zu weit weg fest. Irgendjemand...

Sein Sichtfeld rahmte sich langsam schwarz ein, sein Kopf zersprang förmlich und Clouds Bewegungen erschlafften langsam.
 

„Na endlich. Gib einfach auf...“
 

Vielleicht sollte er das... Die Anderen schienen ja in Sicherheit zu sein und helfen würde ihm keiner mehr. Also warum weiter machen? Außerdem würde ihn eh nur Zack vermissen und der hatte genug andere Freunde, die ihn unterstützten. Also...

Ein leichter Ruck ging durch den Körper über ihm, kaum wahrgenommen, aber dennoch da. Etwas warmes tropfte auf seinen Kopf und sein Gesicht, aber seine Augen fielen zu, sodass er es nicht ganz erkennen konnte. Immer noch war da dieser Druck an seinem Hals, der ihm immer weniger auszumachen schien. Na ja, er spürte auch nichts mehr wirklich, weder den Luftmangel, noch sonstige Schmerzen.

Hatte er es gleich geschafft? Ja, er nahm nichts mehr wahr...
 

Genesis versuchte die Kadetten soweit abzuschirmen, damit diese fliehen konnten. Zwar gaben noch einige Deckung, doch der Großteil war verschwunden. Gut so, dann konnte er sich nun endlich den Rebellen widmen. Einer nach dem Anderen wurde entweder K.O geschlagen oder, nur wenn es nicht anders ging, getötet. Der Kupferhaarige hasste töten, denn eigentlich konnte dieser Mensch auch er gewesen sein. Dennoch wollte er selbst nicht sterben also musste er sich wehren. Und das tat Genesis, bis er ein fast nicht wahrnehmbares Keuchen hinter sich hörte. Eigentlich war es selbst für seine makoverstärkten Ohren fast zu leise, aber...

Mit einer Schwertdrehung hielt er sich seine Gegner vom Hals und sah hinter sich. Ein Kadett lag auf dem Boden. Nicht weiter verwunderlich in dem Chaos, auch wenn es nicht gerade positiv war. Doch dass besagter Kadett sich nicht mehr oder kaum noch zu regen schien machte ihm da schon mehr Sorgen.
 

„Verdammt!“, knurrte Genesis und hastete auf den knienden Mann zu, der dem Jungen die Luft abschnürte.
 

Ein Schwerthieb mitten durch die Brust ließ ihn auf keuchen, aber er wollte den am Boden Liegenden nicht loslassen, der nun wirklich keine Regung mehr von sich gab. Entsetzt starrte Genesis den Kleinen kurz an, verpasste dem Rebell dann aber einen kräftigen Tritt, sodass dieser einige Meter weiter flog und dort liegen blieb. Ohne nachzusehen, wer es war hob er den Kadetten auf und rannte den Anderen hinterher. Würde er ihm hier helfen würden sie beide sterben. Er musste sich beeilen, zu ihrem Lager und den Jungen dort heilen. Wenn dieser wieder atmete war alles gut, wenn nicht hatte er kaum Zeit, er wusste nicht, wann dieser Bewusstlos wurde und wie lange er schon keine Luft bekommen hatte.

Genesis schmiss sich und den Kadetten, der bemerkenswert klein war, auf eine freie Stelle am Boden. Er hatte es geschafft und nun kamen auch die Anderen zu ihnen. Keuchend zog der Soldier den Helm vom Kopf und erstarrte. Blonde Haare und ein blasses Gesicht schauten ihm entgegen.

Cloud...
 

„Scheiße, nein...“, flüsterte er.
 

Der Kleine durfte nicht sterben, er hatte doch Zack versprochen auf ihn aufzupassen und... er mochte ihn... er war ein angenehmer Gesprächspartner. Zitternd fuhren zwei Finger an den Hals des Blonden. Er war geschwollen und selbst wenn Cloud jetzt atmen wollte könnte er es wegen der Schwellung nicht. Abgesehen davon...
 

„Sir? Ist er...“, fragte einer seiner Kameraden nach.
 

Doch keine Antwort kam, Genesis schaute nur unfähig auf seine Hände. Er hätte ihn retten müssen, hätte mehr aufpassen müssen. Verdammt, er wollte Zack nicht sagen, dass sein bester Freund auf einem SEINER Einsätze gestorben war. Energisch aktivierte er seine Materia um den Hals zu heilen.
 

„Du!“-dabei deutete der Soldier auf Stevens- „Bring sein Herz zum Schlagen, er muss Sauerstoff in den Kopf kriegen. Du!“ -ein weiterer Finger deutete auf Kelly- „sorgst dafür, dass er Sauerstoff bekommt, klar?“
 

Der Kupferhaarige selbst ließ das grüne Licht über den Hals des Blonden erscheinen und versuchte so schnell wie möglich die Schwellung abklingen zu lassen, damit Cloud auch Luft aufnehmen konnte. Es musste schneller gehen, der Kleine war schon zu lange ohne frischen Sauerstoff. Das... war nicht gut. Weiter wollte er nicht denken. Die Materia verstärkend schaute er auf die beiden anderen Kadetten, die versuchten Cloud am Leben zu erhalten. Es schien auch sie zu schocken, dass dieser so plötzlich leblos vor ihnen lag, auch wenn sie ihn nicht leiden konnten.
 

„Komm schon, Cloud. Ich hab Zack doch versprochen auf dich aufzupassen. Tu mir das nicht an, ihm sagen zu müssen, dass sein bester Freund bei mir gestorben ist.“, dachte er leicht verzweifelt.
 

Die Schwellung verschwand langsam und die Luftröhre schien frei zu sein. Kelly begann sofort ihn zu beatmen, während Stevens weiter auf den Brustkorb drückte. Es musste funktionieren, es musste! Der Kleine sollte endlich lernen zu leben und nicht schon mit... 15? sterben. Die Zeit verstrich... und Cloud atmete nicht. Nicht alleine.
 

„Sir... es... es tut mir leid.“
 

Er wollte das alles nicht hören. Er SOLLTE es nicht hören, denn Cloud durfte noch nicht tot sein oder sterben oder sonst was... Er hatte es doch versprochen... Zack würde ihn umbringen, wenn er es ihm sagen würde. Und dann in eine Trauerphase fallen, aus der er so leicht nicht mehr raus kam. Also musste Cloud leben, verdammt! Er...
 

„Macht weiter, er schafft das.“, sagte Genesis energisch und funkelte jeden Kadetten einzeln an.

„Er wird das schaffen, verstanden?“
 

Zwei Hände legten sich wieder auf den schmalen Brustkorb und drückten ihn zusammen. Wieder blies jemand Cloud Luft in die Lunge. Doch es brachte nichts. Der Junge wollte nicht von selbst atmen. Was hatte er übersehen?

Noch einmal aktivierte Genesis die Heilung und weitete sie auf den ganzen Körper aus. Ein paar fast verheilte Prellungen, die waren nicht wichtig. Was übersah er also? Warum wollte der Blonde nicht atmen? Warum? Seinen Hals hatte er doch geheilt, oder? Die Schwellung war weg... aber was war mit den Blutgefäßen? Wenn eines...

Kreidebleich fuhr Genesis eine seiner Hände wieder zum Hals. Dieser Rebell hatte... er hatte wirklich eines der Gefäße zerquetscht. Kein Wunder, dass Cloud nichts mehr tat, er... aber nach so langer Zeit, das blieb nicht ohne Folgen... Konnte nicht ohne Folgen bleiben...

Der Kupferhaarige heilte und wartete, versuchte auch etwas im Kopf zu heilen, konzentrierte sich nur auf das Gesicht des Jüngeren in der Hoffnung, eine Regung in diesem zu sehen, doch schließlich wandte er, die Hand immer noch in grünes Licht getaucht, sein Eigenes zur Seite. Er konnte ihn nicht weiter ansehen, sein Versagen buchstäblich vor sich liegend. Was sollte er den Anderen denn sagen?
 

„Sir?“

„Ist in Ordnung... Sie können aufhören.“, murmelte Genesis.
 

Verdammt, er verlor so gut wie nie einen Kadetten unter sich, und jetzt... jetzt musste es ausgerechnet Cloud treffen. Einen Jungen, der bis jetzt nicht einmal richtig anfangen konnte zu leben.
 

„Sir, Sie... es ist Cloud.“

„Ich weiß, er-“
 

Ein leichte Hebung. Eine winzige Bewegungen unter seinen Fingern. Da war etwas, was vorher nicht da war.
 

„Cloud? Stevens, Kelly, aufhören!“
 

Sofort schreckten die Zwei von dem Körper weg, der sich immer noch nicht regte. Aber es gab wieder etwas, was diesen... antrieb. Innerlich flehend, dass er sich nicht vertan hatte legte Genesis ein Ohr auf die Brust des Blonden, um auch ganz sicher zu sein. Ein dumpfer Ton kam zu ihm durch... Pause... Dann noch einer... wieder Pause. Ton. Pause. Ton. Pause. Keuchen. Ein kurzes Zucken, bevor der Körper sich wieder entspannte. Ton. Kaum Pause. Ein immer häufigere Pochen war zu hören, zwar leise, aber regelmäßig und wieder in einem annehmbaren Takt.

Das Herz schlug...

Clouds Herz schlug wieder...

Und er schien auch zu atmen.

Kurz in sich zusammen sackend starrte Genesis den kleinen Körper vor sich an. Er lebte. Cloud lebte wirklich und sie hatten es irgendwie geschafft. Er musste... sie mussten...
 

„Baut das Lager auf. Wir sind weit genug weg und noch einmal werden uns die Rebellen heute nicht angreifen. Ich werde Reno anrufen, der soll uns dann morgen abholen kommen.“, meinte Genesis und hob Cloud hoch um ihn aufrecht zu lagern. Es würde die Atmung erleichtern.
 

„Na los.“
 

Helme wurden abgenommen und ein kleines Gewusel entstand, da jeder seine Sache so schnell wie möglich erledigen wollte. Genesis ließ sich neben seinem eigens erkorten Schützling nieder und besah sich die blasse Haut, unter der wieder ein wenig Leben pulsierte. Er fragte sich immer noch, wie das möglich war, er war mehrere Minuten ohne Sauerstoffversorgung. Wie konnte er leben? Es war im Endeffekt ja auch egal. Die verirrte Strähne wurde zur Seite geschoben, sprang jedoch sofort wieder zurück und Genesis schmunzelte über die Hartnäckigkeit. Er hatte sich schon öfters gefragt, wie Clouds Haare das machten. Kurz prüfte der Soldier wieder den Puls, immer noch regelmäßig und stark. Genauso wie der Kadett. Er war unheimlich stark, auch wenn diesem das selbst nicht klar zu sein schien.

Eine Hand zuckte und der Kupferhaarige sah hoch zu dem Gesicht, in dem sich quälend langsam die Augen öffneten.
 

„Cloud?“
 

Ein unverständliches Murmel, fast nicht hörbar, verließ dessen Mund und Augen suchten noch orientierungslos und trübe nach einem Punkt, auf den sie sich fixieren konnten.

Cloud fühlte sich furchtbar. Seine Lunge brannte, sein Kopf schien zu explodieren. Und zu allem Überfluss... fühlte er sich seltsam, aber das kam wohl doch nur von den Schmerzen. Oder doch nicht? Hach, sein Kopf kam da schon lange nicht mehr hinterher. Und seine Augen schienen auch nicht das zu machen, was sie sollten, denn außer Farbwolken sah er nichts. Erst, als sich etwas... rotes? Was war das denn? Kurz kniff der Blonde die Augen zusammen in der Hoffnung, dass sich der Nebelschleier klären würde. Mit einer besseren Sicht sah er wieder zu dem eben gefundenen Farbfleck, der ziemlich aus der Umgebung hervor stach. Was war das?
 

„Gen... Genes...“, versuchte er etwas zu sagen.
 

Ein Husten unterbrach ihn und ließ nun auch seine Luftröhre in Flammen aufgehen. Wimmernd sank er zurück auf den Untergrund. Wo war er überhaupt? Und was machte Genesis hier?

Mission...

Rebellen...

Mideel...

Der Mann über ihm...

Keuchend sah er zu Genesis, ein Flehen in den Augen, dass dieser erklären solle.

Und Genesis verstand. Der Junge wollte wissen, warum er hier war. Sollte er es ihm denn auch einfach so sagen? Er war nicht gut in solchen Dingen, konnte sich zwar perfekt ausdrücken, aber wenn es einem so nah ging...
 

„Cloud? Weißt du noch, was bei dem Rebellenangriff passiert ist?“, fragte er vorsichtig nach.

Ein Nicken bestätigte seine Aussage und Genesis atmete tief durch.

„Auch, was der Mann gemacht hat?“

Wieder ein Nicken, wenn auch stockender. Gut, der Blonde hatte einen Schock auf dieses Erlebnis, er hätte genauso gut tot sein können.

„Also... Du hattest mehrere Minuten keinen Puls und wir... habens kaum geschafft, dein Herz wieder zum Schlagen zu bringen.“
 

Na klasse, noch mehr mit der Tür ins Haus fallen konnte man doch wohl nicht. Cloud schien zu verstehen und die Augen weiteten sich. Erschrocken wurde der Soldier angesehen und gerade wollte er sich entschuldigen, doch wurde der auf ihn gerichtete Blick abgewendet und stattdessen in die andere Richtung gesehen. Klar, es war ein Schock gewesen, aber... waren da nicht auch Scham in den Augen des Blonden gewesen? Oder sah er neuerdings nicht mehr richtig?
 

„Ich... aufgegeben. Wollte nicht mehr...“, hörte Genesis leise.

Er wollte nicht mehr? Was sollte das heißen? Cloud konnte doch nichts dafür, jeder Körper gab da irgendwann einfach auf.

„Nein, irgendwann kann jeder Körper nicht mehr. Denk so was nicht, Cloud.“

„Doch... aufgehört, hab … Kerl einfach machen lassen...“
 

Der Kleine... wollte das alles? Er wollte sterben? Hatte er das gerade richtig verstanden? Wirklich richtig? Das konnte doch nicht sein. Auch wenn er nicht gerade lebensfroh war hätte der Kupferhaarige nie gedacht, dass gerade dieser Kadett... so abrutschen könnte.
 

„Cloud...“

„Nein, lassen mich... Ich... ich bin nichts, warum reden mit mir?“

Wieder diese Selbstzweifel, die ihm von Anfang an aufgefallen waren.

„Ich rede mit dir, weil ich dich mag.“

Was konnte er tun? So konnte er den Blonden doch nicht liegen oder mit diesen Gedanken alleine lassen. Entschlossen kramte er in seiner Manteltasche und holte sein LOVELESS heraus.

„Nimm... Ließ es wieder durch. Es hat dir gefallen und ich habe mehr als nur das eine Exemplar. Also nimm es.“

Ohne eine Antwort abzuwarten legte Genesis es einfach in die kleine Hand und sah Cloud wieder an. Versuchte ihm klar zu machen, dass er ihm wichtig war. Dass er gebraucht wurde, denn sagen konnte er es irgendwie nicht. Was ihm ebenfalls Sorgen bereitete war die Ausdrucksweise des Blonden. Er ließ Wörter aus, schien ziemlich zu Stottern. Das sollte er im Auge behalten und dem Arzt in Midgar sagen. Klar konnte es vom Schock kommen, aber wenn man von Clouds Verletzung ausging...
 

„Du kannst es behalten. Ließ es und versuch deinen Weg zu finden, ja? Schlaf noch ein bisschen... Morgen geht’s zurück.“, murmelte er leise.
 

Genesis beobachtete, wie die Augen sich langsam wieder schlossen und fuhr noch einmal durch die blonden Haare. Der Kleine hatte etwas besseres verdient als das... und er würde dafür sorgen, dass er das auch bekam.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Gott, ich will jetzt keine Morddrohungen hören XDD
Lest die FF erst einmal zu Ende, dann könnt ihr noch ein paar Punkte hinzufügen ;)

Ich hoffe mal es hat euch gefall und ihr hattet trotz allem euren Spaß^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Lunrax
2014-03-01T22:53:20+00:00 01.03.2014 23:53
Hallo, ich bin's wieder :)
Dieses Kapitel ist wirklich sehr schön geworden. Du hast dein Schreibe-Niveau nochmal erhöht. Respekt!
Deine Fanfiktion fängt langsam an unter dem anderen Datenmüll hervor zu stechen.
Viel Spaß beim nächsten Kapitel und danke, dass du so regelmäßig hochlädst.
Alles liebe, Luni <3
P.S. Lass dich nicht von "Morddrohungen" dieser Hobbylosen Kids verschrecken. Das Leben kann schnell vorbei sein, das müssen sie akzeptieren :)
Von:  RandaleEiko
2014-03-01T18:59:32+00:00 01.03.2014 19:59
Why morddrohungen alta das kapi is sooooo geil ich schrei schon LOS GENESIS NIM CLOUD MIT IN DEIN ZELT ^o^ genesis is süß so wie er sich um ihn kümmert und clouds ausdrucksweise macht alles voll spannend ps. Er hört sich soo knuffig an <3<3<3
Antwort von:  ZackStrife
01.03.2014 20:11
Och, ich habs noch woanders hochgeladen und da rieselte es Morddrohungen^^
Das wollte ich hier vorsichtshalber mal vermeiden ;)
Ja, Cloud IST knuffig :3 Und gen ist einfach gen^^ ich LIEBE ihn ;)
Freut mcih auch, dass es dir gefallen hat^^
Antwort von:  RandaleEiko
01.03.2014 20:16
Ich versteh nicht was daran schlimm ist das man gleich morddrohungen schreiben muss ich winds sehr sehr angenehm *jetzt nichts gegen dich cloud xD* und spannend es macht laune weiter zu lesen und erhlich der held muss auch mal was auf den deckel bekommen und HALLO ES IST CLOOHHUUUD !!! Der is nunma so so stell ich ihn mir auch vor *daumenhochnochmal* was schreiben die denn da alle denn so für blöde dinge o.o ??! Ehrlich ich kann es 1. Nicht nachvollziehen und 2. Nicht verstehen *schulternzuck*


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