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Raritäten

rare-pair Oneshots
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Entscheidungen

Für Arcturus nach dem prompt 'call me' (sth about character A asking for B). Es baut auf dem vorigen Oneshot auf.

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Pansy flucht leise, während sie sich an ein paar Ravenclaw-Erstklässlern vorbei schiebt. Es ist wahnsinnig eng in diesem elenden verdreckten Pub, in dem sich momentan die Hälfte aller Hogwartsschüler tummeln, wobei die Jüngeren warten, mit Seit-an-seit-Apparieren fortgebracht zu werden. Es wird getuschelt und geweint und protestiert – vor allem von den Gryffindor-Blagen, die nicht in der Großen Halle bleiben und kämpfen durften – und Pansy würde am liebsten laut schreien, um sie alle dazu zu bringen, still zu sein.
 

»Marietta? Marietta!«, ruft sie durch die Menge. Sie wünscht sich zum ersten Mal in ihrem Leben größer zu sein. Verfluchter Drecks Potter mit seinen noblen Freunden. Alles wäre sehr viel leichter gewesen, wenn sie ihn einfach ausgeliefert hätten, aber nein. Nein, jetzt muss Pansy sich mit einem Pulk panischer Kinder herumschlagen und die feindseligen Blicke der Gryffindors ertragen. Nicht, dass Pansy das nicht gewöhnt wäre, aber im Moment kann sie wirklich keine Zwölfjährigen gebrauchen, die sie anklagend anstarren und ihr dabei den Weg versperren, während sie sich durch die Menge schiebt.
 

»Marrietta!«
 

Sie hatte Marietta im Raum der Wünsche verloren. Diese elende Häusertrennerei hatte dazu geführt, dass ihre Freundin mitsamt der anderen Ravenclaws erst nach den Slytherins in den engen Gang getrieben worden waren und jetzt kann Pansy sie nicht mehr finden. Eine schäbige Kuckucksuhr an der Wand verrät Pansy, dass die eine Stunde in zehn Minuten abgelaufen ist. Dann würde hier die Hölle losbrechen. Aber Pansy hat nicht vor, dann noch hier zu sein. Sie will sich mit Marietta aus dem Staub machen und die Nacht eng beieinander geschmiegt verbringen. Marietta wird sie festhalten, wenn Pansy Angst hat, dass ihre Eltern nicht heimkommen und…
 

»Marietta!«
 

»Sie ist nicht hier. Sie ist bei Cho und den anderen geblieben«, ruft ein Ravenclawmädchen Pansy zu. Pansy ist sich nicht sicher, ob sie das Mädchen schon einmal gesehen hat, aber eventuell ist es ein Mitglied der kichernden Gruppe um Chang. Pansy schluckt. Verfluchter Mistdreck. Was hat sich Marietta nur dabei gedacht? Pansy ringt mit sich, dann flucht sie erneut und beschließt, ohne Marietta zu apparieren. Wenn diese Wahnsinnige sich unbedingt umbringen lassen will, dann ist das ihr Problem.
 

Doch Pansy ist zehn Minuten später immer noch in diesem stinkenden Pub, der mittlerweile ziemlich leer geworden ist.

»Auf was wartest du, Mädchen?«, blafft der Wirt sie an und Pansy wirft einen Blick auf das Loch in der Wand, durch das sie gekommen war. Ja, auf was warte ich eigentlich, denkt sie sich und holt Luft, um beim ersten Anzeichen eines Bebens doch zu apparieren. Aber sie bringt es nicht über sich.
 

»Hey! Wo willst du denn hin?«, brüllt der Wirt ihr noch nach, doch Pansy ist schon wieder durch das Portraitloch geklettert und eilt den Gang entlang. Das dunkle Grollen um sie herum bringt ihr Herz dazu, heftig zu hämmern. Es hat angefangen. Pansy hat sich selten wirklich klar gemacht, was Krieg eigentlich bedeutet, aber sie weiß, dass ihre Eltern irgendwo dort draußen sind, vermutlich maskiert. Sie weiß, dass keiner ihrer ehemaligen Schulkameraden noch im Schloss verweilt, weil sie alle wissen, was es bedeuten würde, zu bleiben. Pansy weiß es auch. Und trotzdem steigt sie aus dem Loch in der Wand, während das Schloss bebt und draußen auf dem Gang bereits Schreie ertönen.
 

Pansy zieht ihren Zauberstab und verflucht alles, was ihr in den Sinn kommt. Den heiligen Potter und seine beknackten Freunde, Voldemort, die alte Schreckschraube McGonagall, den Sprechenden Hut, ihre Eltern, Chang und Marietta. Marietta, wegen der Pansy jetzt die Gänge entlang rennt. Marietta, die nicht mit Pansy gegangen ist. Marietta, die…
 

»Ich mag dich wirklich sehr, weißt du?«
 

»Das zeugt von deinem guten Geschmack.«
 

»Ich meins ernst, Pansy. Ich mag dich.«
 

Verflucht sei der Krieg und Merlins Bart und Godric Gryffindor und seine Mutter und…
 

»Marietta!«
 

Ein Fluch sirrt an Pansy Ohr vorbei und versengt ein paar ihrer Haare. Sie schleudert einen Fluch zurück ohne wirklich zu sehen, wer auf sie gefeuert hat. Es ist ihr auch egal. Freund oder Feind gibt es nicht wirklich. Es gibt die Kämpfenden und irgendwo in ihrer Mitte ist Marietta.
 

»Ist das jetzt… ein Ding… zwischen uns?«
 

»Ja, ich denke schon.«
 

Und was für ein Ding. Pansy ist vorher noch nie verliebt gewesen. Sie findet das Wort Liebe scheußlich, aber sie kann einfach nicht leugnen, dass es die Gefühle beschreibt, die Marietta in ihr auslöst. Wenn sie jetzt an einem Trimagischen Turnier teilnehmen würde und man den Menschen entführt, den sie am meisten vermissen würde, dann wäre es Marietta. Marietta mit ihren Locken und den Narben im Gesicht und dem unsicheren Lächeln und den schneidenden Kommentaren und der Liebe für Syruptorte und der absolut uneingeschränkten Zuneigung zu Pansy.
 

Wie ist das alles nur passiert?
 

Pansy hat sich wie die meisten ihrer Slytherin-Mitschüler im Duellieren geübt und sie ist gut darin. Sie hatte allerdings nie vor, es auf diese Art und Weise in die Tat umzusetzen. Im Krieg. Wo es tatsächlich um Leben und Tod geht. Auf ihrem Weg durchs Schloss trifft sie mindestens drei Todesser mit ihren Flüchen, zwei anderen kann sie weismachen, dass sie auf ihrer Seite ist. Ihr Slytherin-Vertrauensschülerabzeichen hilft ihr dabei. Und dann findet sie Chang.
 

»Hey! Wo ist Marietta?«, fragt sie ohne jegliche Einleitung. Chang und zwei andere Leute, die Pansy zwar vom Sehen her kennt, aber deren Namen ihr nie wichtig waren, stehen neben ihr und sehen verwirrt aus. Auch Chang blinzelt verwundert und Pansy würde ihr gern ins Gesicht schlagen. Schau nicht so verwirrt, will sie Chang anschreien, du weißt doch, dass sie meins ist und dass ich ihrs bin und dass ich sie nicht hier lassen würde. Pansy will Chang schütteln, weil sie der Grund ist, wieso Marietta geblieben ist. Marietta hat sich gegen Pansy entschieden, zumindest fühlt es sich so an. Aber Pansy würde das nicht einfach so auf sich beruhen lassen.
 

»Sie ist mit ein paar Leuten runter in die Eingangshalle ge–«
 

Pansy lässt Chang nicht ausreden, sondern dreht auf dem Absatz um und rennt erneut los. Vielleicht stirbt sie. Vielleicht ist Marietta schon tot. Vielleicht…
 

Pansy sieht Mariettas Lockenschopf in der Mitte der Eingangshalle und Pansy möchte gleichzeitig weinen, Marietta anschreien und sie küssen.

»Pansy?«
 

»Wieso bist du nicht mitgekommen?«
 

»Ich kann nicht einfach… es tut mir Leid.«
 

»Findest du… findest du mich sehr schrecklich mit den Narben im Gesicht?«
 

»Nein, finde ich nicht.«
 

Pansy starrt ihre Freundin an. Sie will Marietta sagen, dass sie sie auch sehr mag, was sie bisher noch nie über die Lippen bekommen hat. Aber Marietta schien immer zu wissen, was Pansy gedacht hat und auch das ist etwas, was Pansy an ihrer Freundin sehr schätzt. Marietta reißt sie beiseite schleudert einen Fluch an Pansy vorbei und als Pansy sich umdreht, sieht sie einen Todesser zu Boden gehen.
 

Pansy hatte nie Seiten wählen wollen. Sie will einfach nur ihre Ruhe. Aber sie will auch Marietta. Und Marietta hat Seiten gewählt.

»Nur für den Fall, dass ich heute Nacht krepiere und keine Chance mehr kriege, es zu sagen«, knurrt sie und hebt ihren Zauberstab. Marietta schaut sie mit großen Augen an.
 

»Ich mag dich auch sehr.«



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  loire
2022-01-05T17:41:00+00:00 05.01.2022 18:41
Also, ich bin genauso begeistert wie die Vorredner! (Ja, jetzt hab ich mir die Mühe gemacht, die Kommis auch zu lesen...)
Sie sind weiterhin so süß! Und deinen Stile finde ich auch super. Und das es Todesser-Eltern gibt, finde ich irgendwie logisch. Außerdem mag ich die andere Seite von diesem großen Kampf sehr, die dadurch betont wird. Das es nicht nur eine glorreiche Schlacht ist und danach alles ganz wunderbar, blabla ...
Kann man eine Fanfic nicht mehrmals empfehlen?
Von:  CharleyQueens
2015-12-28T21:33:00+00:00 28.12.2015 22:33
Oh, tolle Fortsetzung. Romantisch und auch Action. Sehr toll geschrieben.
Die Todesser-Eltern von Pansy hab ich nicht gemocht. Wie NIX schon sagte, gibt es schon zu viele davon :/
Aber ansonsten, wirklich toll <3
Von: Arcturus
2014-04-13T20:34:29+00:00 13.04.2014 22:34
*quietscht mit*
Da ist er ja. *__*
Und mit so viel Action hab ich gar nicht gerechnet. Aber Nixi mag. Nixi mag die beiden Deppchen ja eh. Vor allem Pansy.
(Nur ein Freund von Todesser!Eltern-Parkinsons werd ich wohl nicht. Harrys Slytherinmitschüler haben irgendwie schon genug Todesser!Eltern...)
Von:  _Delacroix_
2014-04-13T20:22:39+00:00 13.04.2014 22:22
*quietsch*
Fortsetzung! Das find ich toll! Ich mag die Beiden. Und dann auch noch so viel Action! *quietsch quietsch quietsch* 
Ich bin begeistert.


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