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run boy, run.

Hermine x Draco
von

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Es war nicht immer einfach gewesen, selbst nach der alles entscheidenden Schlacht war das Leben nicht unbedingt einfach geworden. Es war anders geworden, aber nicht einfacher. Sie hatten die dunkle Seite bezwungen, gestürzt und nun mussten sie sich alle mit dem Wiederaufbau beschäftigen und die zerstörten Dinge reparieren. Selbstverständlich war nicht alles zu reparieren, doch zu flicken konnte man es immerhin probieren.

Während die Wochen und Monate vergingen hatten sie vieles erreicht, doch eine letzte Sache musste das goldene Trio noch bewerkstelligen – ihren Abschluss nachholen. Auch wenn sie das goldene Trio war, das letzten Endes gemeinsam mit Harry Potter die dunkle Magie bezwungen hatten, hatten sie nicht sonderlich viel Mitspracherecht bei den Strafen und Verhandlungen für die Kriegsgefangenen. Nicht, dass sie sich drum rissen bei den Gerichtsterminen anwesend zu sein, es war einfacher für die Jugendlichen diese Details nicht zu erfahren.

Jeder Mensch hatte ihnen gesagt und versichert, dass sie keinen Abschluss machen mussten, um eine berufliche Karriere zu starten, doch sie wollten keine Extrabehandlung. Sie wollten ihr letztes Jahr in Hogwarts machen und einen verdienten Abschluss mit nach Hause nehmen.

Harry hatte über die vergangenen Monate bei den Weasleys gewohnt, gemeinsam mit Ron, während Hermine ihre Eltern zurückgeholt hatte und ihnen alles gebeichtet hatte. Es war kein einfacher Schritt gewesen, doch es war das einzig richtige für sie gewesen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hatten es ihre Eltern auch akzeptiert und hatten Verständnis aufbringen können. So hatte sich alles wieder einigermaßen eingerenkt und hatte einen neuen Alltag geschaffen.

Hermine hatte nicht mehr viele Wochen Zeit und sie würde gemeinsam mit Harry und Ron zurückkehren und doch bestand sie auf ein wenig Abstand und Ruhe. Sie liebte die Jungs, doch die Monate hatten an ihnen gezehrt und sie wollte noch ein bisschen Zeit für sich selbst haben bevor sie wieder Monatelang zusammengeschweißt waren.

So kam es, dass sich Hermine an einem warmen Sommertag auf den Balkon ihres Zimmers stellte und die Umgebung beobachtete. Jedes einzelne Detail der Natur nahm sie mit Blicken in sich auf und versuchte sie krampfhaft zu speichern. Man konnte sagen, dass sie Ängste entwickelt hatte über die lange Schlacht. Ängste geliebte Dinge zu verlieren. Mit einer inneren Unruhe stand sie dort und hielt sich an dem Geländer fest. Sie musste tief ein und ausatmen um sich wieder beruhigen zu können. Ihre Augen suchten einen Punkt an dem sie sich festhalten konnten.

Baum. Wiese. Straße. Auto. Garten. Malfoy. Blumenbeet. Himmel. Geländer. Haus.

Ihr Kopf ruckte wieder zurück und sie starrte auf den Jungen, der sie mit seinen kalten Augen anblickte. Sprachlos öffnete sich ihr Mund und so starrten sie einander einfach nur gebannt an. Dort stand er einfach. Er wirkte so unwirklich und sah vollkommen fehl am Platz aus. Draco Malfoy konnte nicht einfach in ihrem Garten stehen und sie mit einem forschenden Blick anschauen. Hermine blinzelte und schon war er verschwunden. Irritiert starrte sie noch einen Moment an die Stelle, an der er eben noch stand und schüttelte dann ihren Kopf.

Das war doch absurd, er konnte nicht einfach bei ihr im Garten stehen. Ihr Gehirn spielte ihr einen üblen Streich und machte sich über sie lustig indem es ihr solche Dinge projizierte. Als ob ausgerechnet er hier auftauchen würde.

„Hallo Granger.“, ihre Finger krallten sich schmerzhaft ins Geländer als sie seine Stimme hinter sich hörte. War es doch keine Einbildung gewesen oder wurde ihr Kopf immer perfider? Sie schloss die Augen und atmete tief durch. Den Impuls sich einfach umzudrehen und ihn anzuschauen unterdrückte sie. Sie wusste wie er aussah. Er hatte wieder einen annehmbaren Haarschnitt, trug eine schwarze Hose und dazu ein dunkelblaues hochgekrempeltes Hemd. Ein wenig zu warm für den Hochsommer, doch es passte zu ihm. Warum tat er das nur? Warum war er bis zu ihr nach Hause gekommen und durchbrach somit eine durchsichtige Barriere? Sie dachte, dass sie die Gedanken und Geschichten, die sie Beide verbanden, in der Schlacht gelassen hatte. Dort gehörten sie hin und nicht hier an Ort und Stelle. Es war einiges geschehen als der Krieg ausgebrochen war und auch zwischen ihnen war einiges vorgefallen. Sie bereute kaum etwas davon – doch es gehörte nicht an solch einen Ort wie ihr Heim.

„Danke.“, sein leise Stimme drang mit einer solchen Wucht zu ihr durch, dass sie sich ruckartig umdrehte, doch nur einen freien Blick in ihr Zimmer hatte. Was war das eben gewesen? Er war vorbeigekommen und hatte sich bei ihr bedankt? Das konnte nicht wahr sein. Sie hatte sich verhört, genau! Ihr Verstand hatte ihr einen Streich gespielt, der es einfach in sich hatte und sie reizen wollte. Er wollte, dass sie verrückt wurde und sie musste sich beruhigen. Ein- und ausatmen. Ihre Hände taten weh und ihr Kopf schwirrte. Als ob Draco Malfoy zu ihr gekommen wäre und sich bedankt hätte. Niemals. Sie hatten damals gesagt, nein er hatte gesagt, dass er alles leugnen würde, wenn es drauf ankommen würde und dort hatte sie ihm zum ersten Mal zu hundert Prozent Glauben geschenkt.

Hermine biss auf ihrer Unterlippe herum und schaute sich noch einmal um.

Baum. Wiese. Straße. Auto. Garten. Blumenbeet. Himmel. Geländer. Haus.

Genau, jetzt ergab das Bild wieder einen ordentlichen Sinn und es wirkte in Ordnung. So wie sie es von ihrem Heim eben kannte. Aufgewühlt ging sie wieder ins Haus und wollte eines ihrer Schulbücher nochmals durchgehen. Zaubertränke. Nicht, dass sie jeden Trank nicht bereits beherrschte, doch man konnte nicht sicher sein. Ein flüchtiger Blick auf ihren Schreibtisch auf ihren Tisch nahm ihr jedoch jeden Zweifel, dass ihr Verstand Spielchen mit ihr spielte.

Dort lang nämlich ein Lederband, das ihr mehr als nur bekannt vorkam. Ihre Beine gaben nach und sie sackte auf ihr Sofa. Es stimmte also. Er hatte es geschafft und war bei ihr im sicheren zu Hause gewesen. Ihr Atem ging nur noch stoßweise und sie krallte sich in ihre Decke. Ihre Vergangenheit hatte sie eingeholt und drohte sie zu überrennen und zu erdrücken. Warum tat er das nur?

„Das war ich dir schuldig.“, seine Stimme riss sie wieder zurück in die Wirklichkeit und sie starrte zum offenen Balkon, durch den er in eingedrungen war. Seit wann konnte man sie so schnell aus dem Konzept bringen und sich auch noch so lautlos an sie anschleichen? Sie musste sich zusammenreißen, sonst würde ihr das noch zum Verhängnis werden.

„Nichts bist du mir schuldig.“, krächzte sie und blickte ihn aufgewühlt an. Was wollte er nur von ihr? Es war doch alles klar gewesen damals und er hatte selbst versagt, dass er alles verleugnen würde, wenn es darauf ankam.

„Das sehe ich anders.“, seine Stimme war monoton, sein Blick galt nur ihr alleine und doch spürte sie keinen Hohn, mit dem er ihr normalerweise begegnete. Was hatte ihn nur so verändert? Was hatte sie denn nur so verändert? Normalerweise hätte sie einen bissigen Kommentar für ihn übrig gehabt, doch jetzt fiel ihr nichts Annäherndes ein.

„Du irrst dich, gewaltig. Ich will nichts und ich dachte für dich war das auch klar gewesen.“, ihre Stimme hatte sich im Gegensatz zu ihrem restlichen Körper gefangen. Noch immer stand er in ihrem Zimmer und blickte nur sie an. Es kam ihr alles so surreal an und absurd. Vor einem Jahr hätte sie über diese Vorstellung noch gelacht und ungläubig den Kopf geschüttelt und doch stand er jetzt bei ihr und bedankte sich bei ihr.

Hermine stand vorsichtig auf und ging auf ihn zu, den Zauberstab fest in ihren Fingern und doch zuckte er keinen Moment. War ein Hauch von Genugtuung in seinem Blick? Erwartete er von ihr, dass sie ihn verletzte oder gar umbrachte? Nein, es war etwas anderes als Genugtuung, etwas anderes las sie ihn seinem Blick, doch es war so untypisch für ihn, dass sie es nicht deuten konnte. Hermine ließ sich keine Gedanken mehr daran verschwenden. Sie musste aufhören ihn verstehen zu wollen. Es würde nie geschehen, dass sie ihn durchschaute und seinen Blick deuten zu können. Mit ihrer freien Hand griff sie nach seinem Arm und in einem Bruchteil einer Sekunde waren sie aus ihrem zu Hause verschwunden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kiara_97
2014-01-15T21:27:34+00:00 15.01.2014 22:27
Hört sich gut klasse an. Du sorgst durch deinen Schreibstil dafür, dass ich unbedingt wissen will,wie es weiter geht! Klasse!
Ich bin echt gespannt :)
LG Kiara

Antwort von:  _ayame
15.01.2014 22:30
Vielen lieben Dank für das Kompliment!
Geht auch bald weiter, versprochen !

Liebste Grüße
Von:  YuMorino
2014-01-11T21:29:38+00:00 11.01.2014 22:29
Hello :)
die Fanfiction klingt wirklich interessant und ich bin schon gespannt wohin sie sind und warum er gekommen ist :)
LG
Yu
Antwort von:  _ayame
12.01.2014 13:16
Vielen lieben dank :) ich hab das nächste Kapitel fertig, doch ich überlege noch über den Schluss des Kapitels :)


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