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Gemeinsame Gefühle

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Gemeinsame Gefühle

„An was denken Sie wenn sie die Augen schließen?“ Die Frage die man mir in einer Therapiesitzung gestellte hatte, hallte schon seit einigen Tagen in meinen Kopf. Zu allererst mal, an meine Freunde und meinen Freund. Meine Familie. An glückliche Erinnerungen.

Doch kaum starte ich mit den glücklichen Erinnerungen werden sie ersetzt.

Es wird alles in Dunkelheit eingehüllt.

Ich spüre dass ich falle, mir hat man den Boden wortwörtlich weggerissen.

Dann fallen mir all die schlechten Erinnerungen und Erlebnisse auf.

Die Macken von Freunden, ehemalige Streitpunkte, Stress in der Schule oder bei den Eltern oder auch…das Leben und der Tod selbst.

Ich öffne die Augen und genieße den kühlen Wind der mir durch die Haare weht.

Die kleinen Tränen bleiben unbemerkt, und so stehe ich auf, klopfe mir den Staub von der Hose und gehe, mit den Händen in den Taschen nach Hause.
 

Wenn ich die Augen offen habe, erkenne ich die schlechten Dinge eher später. Ja es ist feige, aber manchmal ist man nicht stark genug dafür.

Ich öffne meine Haustür, und die Einsamkeit übermannt mich.

Alleine~~

Das bin ich seit einer kurzen Zeit immer öfter.

Man müsste zwar meinen, dass es für jemanden in meinem Alter nichts Schöneres gibt, wenn die Eltern nicht da sind, aber mir geht’s dadurch nur schlechter.

Denn sie fehlen immer dann, wenn man nicht allein sein will.

Zu wissen dass man Nähe und Wärme braucht um dann zu realisieren dass man in dem Moment alleine ist, ist meiner Meinung nach das schlimmste Gefühl dass es gibt.
 

Eine Gänsehaut überkam mich, also schloss ich die Tür, rannte in mein Zimmer und legte mich in mein Bett.

Ich starrte einige Zeit lang die Decke an, ohne groß Lust was anderes zu tun.

Doch es half nicht…Die Kälte der Einsamkeit, so fühlte es sich zumindest an, war seit heut früh in meinen Gliedern drin.

Sie drang immer weiter ein, je mehr ich nachdachte. Je mehr ich die Einsamkeit realisierte.
 

Ich kniff meine Augen fest zusammen. Wollte mit diesen jämmerlichen Gedanken aufhören. Doch sie verschlimmerten sich. Denn mir fielen wieder die schlechten Erinnerungen ein.

Erinnerungen, wo man mich anlügen musste, und mir die Schuld gab.

Erinnerungen, wo es üblich war, mich als Sündenbock hinzustellen.

Erinnerungen, wo jemand merkt dass es einem Freund nicht gut geht, es bei mir aber nicht sah.

Erinnerungen, wo man mir sagte, dass meine Art nerv tötend war.

Dinge, die man ändern wollte,…aber es nicht konnte.

Die Erinnerungen, sich zu ändern, es wirklich wollte, aber feststellte, dass man zu schwach war bzw. es nicht ohne Hilfe schaffte.
 

Eine Träne rann meine Wange runter.

Meine Mutter sagte immer: „ Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.“ Da hat sie gewiss Recht, doch was nützte die Erkenntnis Hilfe zu benötigen, wenn die Angst, vor der Frage, einem die Kehle zuschnürt?

Diese Angst….ausgelacht zu werden.

Denn es waren meine größten Ängste.

Ablehnung und Blindheit.

Würde man helfen können, wenn andere mein Problem nicht sehen würden?

Würde man helfen, wenn man merkt, es hätte keinen Sinn?

Würde man mir überhaupt zuhören, oder würde man mich abweisen?
 

Ich fasste mir an den Kopf.

„Ich muss aufhören…bevor es schlimmer wird.“ Immer wenn ich dies tat, hörte es auf.

Und auch in diesem Fall, hörte es Gott sei Dank aus.

Denn ich wusste was mich erwarten würde, hätte ich es nicht abschalten können.

Ich hätte über ein Thema nachgedacht was mir selbst Angst macht.

Das Leben und der Tod.

Immer wenn ich nur eine Sekunde an beide Wörter nachdachte, fühlte ich eine kalte Einsamkeit und eine unheimliche Leere in mir.

Man fühlt sich tot, als wäre man nur eine Hülle…kein schönes Gefühl, das kann man mir glauben.

Ich stand auf, verließ das Haus und joggte zum nahegelegenen Park.

Als ich das kleine Mädchen, an dem Park-Spielplatz sah, dass immer an derselben Stelle stand, ging ich langsam mit ausdrucksloser Miene zu ihr.

Sie sah mich mit großen Augen an.

ich hatte das Gefühl, als wäre ich die Einzige die sie sah.

Wie es wohl für sie wahr?

Als ich vor ihr stand, hockte ich mich hin um ihr in die blau-grünen Augen zu sehen.

Meine emotionslose Miene begann sich zu ändern und ich lächelte sie leicht an, mit einem warmen, sanften Blick.

Ich legte eine Hand auf ihren Kopf, und sagte leise zu ihr: „ Es ist ok…es ist nur ein Traum. Mach dir keine Gedanken. Wache auf und sieh alles im positiven Licht. Du hast Freunde die dich aufbauen. Denk dran.“ Ich lächelte sie mit Tränen in den Augen an, spürte wie die Einsamkeit mich verließ.
 

Das kleine Mädchen öffnete ihre Augen und realisierte ihre Umgebung.

Sie war in ihrem Zimmer. Neben ihr die kleine Stoff-See Robbe die ihr Opa ihr geschenkt hatte, als sie jünger war. Sie sah zur Decke, zu den dunklen Lampen, ihrer Deckenlampe.

„Irgendwann wirst du es schaffen aus diesem Albtraum aufzuwachen. Dann kannst du wieder unbeschwert leben.“

Sie flüstere die Worte kaum hörbar, und berührte ihre Brust um ihren Herzschlag zu spüren.

„Du wirst deinen Frieden finden…wir teilen uns die Sorgen und Ängste….aber du musst mich dafür rauslassen….sperr mich nicht ein um mich zu beschützen…Zusammen schaffen wir es…..Wir sind schließlich ein und dieselbe Person.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2013-12-07T15:25:51+00:00 07.12.2013 16:25
Hallo.

Heutige Liste durchgeschaut, hierauf gestoßen, hängengeblieben. Ich hoffe es ist dir recht, wenn ich ein wenig Stichpunktartig kommentiere. ^^

Die Frage die man mir in einer Therapiesitzung stellte, hallte schon seit einigen Tagen in meinen Kopf.
Müsste es nicht "gestellt hatte" heißen?

Wenn ich die Augen offen habe, erkenne ich die schlechten Dinge eher später.
Das klingt interessant. Ich versuche es mir gerade vorzustellen, wenn man sich mit offenen Augen weniger Gedanken macht, als mit geschlossenen. Diese Fähigkeit wünscht sich sicher jeder von uns mal - oder doch umgekehrt? Die Augen schließen und alles ist weg? Ist manchmal vielleicht die Dunkelheit die Erlösung? Man weiß es nicht.

Ich öffne meine Haustür, und die Einsamkeit übermahnt mich.
Ein kleines Fehlerteufelchen: "übermannt"

Wow, der Schluß ist recht bizarr - das ist nichts schlechtes. Mir gefällt es sehr, dass du den Leser mit einer Frage zurücklässt. Der Frage danach, was Traum ist und was Wirklichkeit und welche Gefühle sich abstellen lassen, was man versteckt, was einen ausmacht. Wie man mit der Vergangenheit umgeht. Die aufbauenden Worte von beiden gefallen mir.

Dein Stil, so abgehackt wie in diesem OS, gefällt mir. Es ist bedrückend und ruhig. Auch dein Ausdruck ist nicht schlecht. An der Kommasetzung könntest du noch etwas arbeiten, aber der Text lässt sich auch so prima lesen.

Mehr kann ich dazu nicht sagen. Wie schon erwähnt, hinterlässt du mich hier mit Fragen und einem bedrückten Gefühl, somit hast du als Autor schonmal alles richtig gemacht.

Liebe Schreibziehergrüße.
Antwort von:  xXChaosJojoXx
07.12.2013 19:54
Erstmal danke *A*
ja ich habs mitten in der Nacht geschrieben xD deswegen
aber ich habs sofort korrigiert >w<
Danke für deinen netten und langen Kommi owo/

Zu dem Punkt mir dem: Wenn ich die Augen offen habe, erkenne ich die schlechten Dinge eher später. Also das ist bei mir selbst auch der Fall.
Wenn ich die Augen schließe, hab ich Zeit für mich und dann bin ich allein, ohne große Ablenkung.
So ist das zum Beispiel hier gemeint. :3

Liebe Grüße Jojo


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