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The life goes on

Magnus hat sich gerade im U-Bahn Tunnel von Alec getrennt. Darauf fällt Alec in ein schwarzes Loch und weiß nicht mehr weiter.
von

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Alec machte langsam seine Augen auf und starrte an eine weiße holzvertäfelte Decke. Schwerfällig drehte der Schwarzhaarige sein Kopf um den ganzen Raum zu betrachten, was sich schwieriger herausstellte als gedacht. Mit jeder Bewegung zog sich ein Schmerz quer durch den Oberkörper welcher Alec auf keuchen ließ.

‚Also war das doch alles kein Traum? Ich war wirklich in diesem Wald und wurde von Dämonen angegriffen? Aber wie komme ich denn hier her? Wo ist der Junge mit den blonden Haaren? Oder hab ich da schon halluziniert? ‘

Der Rest des Raumes war auch komplett weiß und der beißende Geruch von Desinfektionsmitteln lag in der Luft. Es musste sich um eine Krankenstation handeln wie die im Institut, nur das diese hier wesentlich größer war. Wozu brauchten Schattenjäger eine so große Krankenstation? Diese besitzen immerhin Stelen mit denen man sich eine Heilrune auftragen kann und gut ist es.

Mit einem Ruck flog die Tür auf und Alec zuckte kurz zusammen als die Tür gegen die Wand flog und eine Frau reinkam.
 

„Schön. Sie sind endlich aufgewacht. Ganz schön schlimme Verletzungen hatten Sie da, mein Junge. Haben Sie sich vor drei Tagen in eine Horde von Dämonen gestürzt, oder was?“, die Dame gluckste vergnügt und zog Alec mit einer schnellen Bewegung in eine aufrechten Position, welches Alec schmerzhaft zusammenzucken ließ und er ein Aufschrei nicht verhindern konnte.

„Nun stellen Sie sich mal nicht so an! Wer denkt, dass er kämpfen kann, kann auch die Schmerzen aushalten!“, mit schnellen Bewegungen machte sich die Dame schon am Verband, welcher um Alecs Oberkörper gewickelt war, zu schaffen und hatte diesen in wenigen Sekunden komplett abgewickelt. Nun hatte Alec freie Sicht auf seinen Oberkörper. Unter seiner linken Brust klaffte eine eiternde Wunde, die wie bei den Mundies lediglich zusammengenäht worden war und höllisch schmerzte. Unterhalb der linken Brust waren die drei Kratzer vom ersten Dämonenangriff zu erkennen.

„Können Sie mir nicht einfach eine Iratze auftragen damit die Schmerzen weggehen?“, Alec verzog schmerzerfüllt das Gesicht als die Dame mit einem Wattebausch, der mit brauner Flüssigkeit getränkt war, die Wunde abtupfte.

„AUA!! Sagen Sie mal was machen Sie da?!!!“, Alec hielt die Hand der Frau fest damit diese nicht weiter machen konnte.

„Ich sagte doch bereits: „Wer denkt, dass er kämpfen kann, kann auch die Schmerzen aushalten“. Ihr Schattenjäger seid doch alle gleich. Wollt die größten Kämpfer sein, doch wenn ihr euch verletzt, dann heult ihr doch alle rum. Wirkliche Männer. Pah!“, die Frau ließ von Alec ab und ging zum nächsten Waschbecken um sich die Hände zu waschen. Der Schwarzhaarige ließ sich langsam wieder in die Kissen zurücksinken und atmete einmal tief durch.

‚Blöde sadistische Kuh! ‘, dachte Alec bevor er zu der Frau rüber sah.
 

Die Frau sah eigentlich noch recht jung aus, eine Frau mittleren Alters. Sie war schlank und sehr groß. Man konnte fast behaupten, dass sie so hochgewachsen war wie Magnus. Ihre Haare waren weiß und fielen ihr bis auf die Schultern. Sie trug einen langen dunkelroten Mantel, darunter trug sie eine weinrote Bluse und ein langen schwarzen Faltenrock. Alec schätzte sie um die sechzig Jahre da er vorhin ihre Hände sah; diese waren voll mit Schwielen und Altersflecken. Und um nicht zu vergessen; Sie war eine Hexe.
 

Wieder einmal ging die Tür auf und der Junge, den Alec schon im Wald gesehen hatte, kam zum Vorschein.

Alec guckte sich an ihm fest während dieser sich mit der Frau unterhielt.

Er trug eine dunkle enge Jeans und dazu ein schwarzes Hemd, welches bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt war. Die Haare waren so lang das sie ihm noch ins Gesicht fielen, selbst jetzt wo sie nass waren.

‚Er war wohl vorher duschen‘, dachte Alec. Doch das Auffälligste an ihm war das Runenmal auf der rechten Schläfe. Diese Rune hatte Alec noch nie in seinem Leben gesehen, also konnte sie unmöglich aus dem grauen Buch stammen.

Der Junge hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Jace, aber auch wiederum nicht. Sein Gesicht sah viel zierlicher aus, aber auch umso härter von der Ausstrahlung.
 

Mit einem Grinsen bewegte der Junge sich auf Alec zu und blieb vor dem Bett mit verstränkten Armen stehen. Alec fühlte sich unwohl. Er lag hier halb nackt mit eine ekligen eiternden Wunde und dieser Kerl hatte nichts Besseres zu tun als ihn mit diesen belustigten Grinsen anzustarren!

„Was starrst du mich denn so an!“, Alec war ziemlich angesäuert. Erst diese Frau mit den groben Eisklotzhänden und dann dieser arrogante Schnösel. Alec verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust, was er jedoch sofort wieder bereute. Der linke sowohl auch der rechte Arm streifte über die Wunden und verursachte direkt wieder einen brennenden Schmerz.

„Shit“, Alec schloss die Augen für einen kurzen Moment.

„Du solltest lieber ein bisschen Dankbarkeit zeigen, Prinzessin“, der Junge kam um das Bett herum und schmiss sich auf den Stuhl der daneben stand. Seine tiefschwarzen Augen glänzten vor Belustigung.

„Das war eine ganz schön dämliche Aktion sich mit einer Horde von Dämonen anzulegen, wenn man kämpft wie ein kleines Mädchen.“

Alec riss die Augen auf. Hatte er sich da gerade verhört? Er kämpft wie ein Mädchen? Doch bevor er etwas sagen konnte redete der Blonde weiter.

„Hab immer gedacht ihr werdet außerhalb der Einheit trotzdem zum Kämpfen ausgebildet, aber wenn man dich so sieht. Dann ist das ja wohl ein Scherz“, der blonde Junge mache eine abfällige Bewegung zu Alec und grinste selbstgefällig vor sich hin.

Alec hatte die Hände zu Fäusten geballt und versuchte sich aufzusetzen, damit er sich nicht noch unterlegener fühlte als er schon war.

„Das würde ich an deiner Stelle -“, doch der Junge wurde von Alec unterbrochen.

„Tut mir ja Leid wenn ich deinen Fähigkeiten nicht entspreche, aber niemand hat dich darum gebeten mir zu helfen!“

„Zu helfen? Von Helfen mag ja nicht mal ansatzweise die Rede sein. Ohne mich wärst du da draußen bei deinem Himmelfahrtskommando drauf gegangen. Wer geht denn bitte in ein Gebiet voller Dämonen und hat nur eine Seraphklinge bei sich? Und trägt weder seine Schattenjäger Montur noch seine Runen? Wolltest du dich umbringen?“, der Blonde schüttelte seinen Kopf, zog die Augenbrauen zusammen und fixierte Alec mit seinen schwarzen Augen. Vom Grinsen war keine Spur mehr zu sehen.

Alec lehnte sich wieder zurück und starrte an die Decke. Er fühlte sich vollkommen erschöpft und alles um ihn herum fing an sich zu drehen.

Er schloss die Augen und sah in der Dunkelheit seine Familie. Seine Mutter und Vater, Isabelle, Jace und sogar Max. Doch plötzlich verschwanden diese und er sah Magnus im U– Bahn Tunnel.
 

„Natürlich liebe ich dich. Mehr als ich jemals für möglich gehalten hätte. Aber wir sind trotzdem fertig miteinander.“
 

Der Blonde beobachtete Alec mit immer noch dem gleichen Blick und lehnte sich nach kurzer Zeit vor um Alecs Wunde zu betrachten.

Mit einem Finger strich er über die Kratzer unter der rechten Brust was Alec erschauern ließ. Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah Alec zu dem Jungen. Sein Finger war mit einer Salbe bedeckt, die er über die Kratzer verteilte. Diese Berührung verursachte bei dem Schwarzhaarigen eine Gänsehaut und ließ ihn leicht zittern.

Doch das schien den Blonden gar nicht zu interessieren und machte einfach mit dem nächsten tiefen Kratzer weiter.

Nach einigen Minuten räusperte Alec sich um seine Stimme wieder zu finden.

„Hast du die Dämonen im Wald alle alleine umgebracht?“

„Ja, hab ich.“ Alec bemerkte das der Blonde ziemlich müde und erschlagen klang. Die tiefen dunklen Augenringe bestätigten seinen Eindruck umso mehr.

„Wie heißt du eigentlich?“ der Junge lehnte sich wieder zurück und musterte Alec mit stumpfen Augen. Die Augen waren vollkommen leer, nichts war mehr zusehen von der Belustigung die er vor wenigen Minuten noch für Alec übrig hatte.

„Ich heiße Sebastian Verwey.“

„S.V. … Ist das dein Dolch den ich im Wald gefunden hab?“

„Ja, ist es.“

„Eine wirklich schöne Waffe. Sah so neu aus.“ Alec schloss erneut die Augen, welche immer schwerer wurden. Aber er wollte noch nicht schlafen.

„Verrätst du mir warum du in diesem Waldgebiet warst? Zumal du dieses Land vom Rat aus nicht mal betreten dürftest? „

Vom Rat ? Alec öffnete ungläubig die Augen versuchte sich erneut aufzusetzen.

„Ich bin in Idris?“

„Ja, an den Grenzen von Idris um genau zu sein.“, der Blonde lehnte sich erneut vor um Alec zurück ins Bett zu drücken. „ Und du solltest lieber liegenbleiben um die Wunden nicht noch einmal aufzureißen. Sagst du mir jetzt was du hier willst? Sonst muss ich dein Eindringen nämlich dem Rat melden.“ Sebastian lehnte sich wieder zurück und fuhr mit den Fingern über die geschlossenen Augen.

„Ich kam nach Idris weil ich sonst nicht weiß wohin ich gehen soll. Ich möchte nicht zurück in das New Yorker Institut. Jedenfalls noch nicht. Kann ich nicht hier bleiben?“ Alec war sich durchaus bewusst wie lächerlich diese Frage war. Er war so verzweifelt, dass er lieber bei diesem arroganten Kerl blieb, anstatt nach New York zurück oder nach Alicante zu seinem Vater zu gehen.

Das dies eine wirklich lächerliche Frage war bestätigte sich als der Blonde anfing zu lachen.

„Wir sind hier aber keine Auffangstation für ausgerissene Schattenjäger, mein Kleiner. Ich glaube du bist dir nicht bewusst wo du dich befindest, oder?“

Alec schüttelte bedächtig den Kopf und zuckte mit den Schultern.

„Dachte ich mir. Wie schon gesagt bist du hier an den Grenzen von Idris. Wir sind vom Rat hier eingesetzt um die Dämonen vom Inland fernzuhalten. Da die Türme leider nicht alle Dämonen aufhalten können. Du brauchst eine abgeschlossene Ausbildung um hier mitkämpfen zu können, mein Lieber.“

Natürlich hatte Alec schon von der Einheit gehört. Obwohl der Rat gerne versicherte, dass die Dämonentürme genug Schutz für die Bewohner von Idris böten. Sein Vater selber hatte zwei Jahre dort mitgekämpft bis er wieder aufhörte, weil er nach eigenen Angaben seine Mutter kennengelernt hatte. Aber Fakt ist das keiner länger als acht Jahre in der Einheit gekämpft hat, weil man entweder gestorben ist oder diejenigen nicht mehr konnten; seelisch oder körperlich sei mal dahin gestellt.

„Hör auf mich dauernd Lieber, Kleiner oder Prinzessin zu nennen. Ich habe einen Namen und den kannst du auch verwenden. Ich heiß - “, Sebastian machte eine Bewegung mit der Hand die Alec verstummen ließ.

„Ich weiß wie du heißt; Alexander Gideon Lightwood. Das ändert nichts an der Tatsache, dass du nicht ordentlich kämpfen kannst um hier zu bleiben! Du würdest die erste Nacht nicht überleben!“

Sebastian stand mit einer Bewegung auf und ging mit hängenden Schultern in Richtung Ausgang.

„Sebastian!“ müde setzte Alec sich wieder auf und hielt sich dabei die zugenähte Wunde, damit die laut Sebastian nicht wieder aufreißen konnte. Der Blonde blieb stehen, drehte sich aber trotzdem nicht erneut um.

„Ich wollte … Na ja … Danke … dafür dass du mir in der Nacht das Leben gerettet hast. Aber so wie ich die Nacht gekämpft habe …. es wird nicht wieder vorkommen. Ich war unkonzentriert und dumm. Ich bin stark genug um hier zu bleiben und wenn nötig beweise ich es auch dem Anführer der Einheit!“

Ein leises Lachen aus Sebastians Richtung war zu hören.

„Dann musst du es leider MIR beweisen, mein Lieber. Und ich bin schon sehr voreingenommen nach der letzten Leistung.“

Alec starrte mit offenem Mund auf die geschlossene Tür, durch die der Blonde verschwunden war.
 

‚Hab ich mich gerade verhört? Der ist der Anführer der Einheit? Wie alt ist der bitte?! Siebzehn?‘



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