Ich stand auf einen Hügel, darunter verlief die Straße. Kaum ein Auto fuhr vorbei... Es wurde gerade erst hell, doch ich wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er vorbei fahren würde. Meine letzte Chance... Das letzte mal dass ich sagen konnte, was ich empfand. Mein Herz zeriss schon bei den Gedanken ihn das letzte mal sehen würde. Doch ich wollte es so... So weit hatte ich es also schon gebracht. So weit hatte ich ihn getrieben... So weit, dass er mich nun für immer verlassen würde. Die letzte Begegnung mit ihm war nicht sonderlich schön gewesen, aber sonst wär er nie gegangen... Ich musste ihn einfach in Sicherheit wiegen. Und bei mir würde er es niemals sein... Nie... Nie hatte unsere Liebe auch nur eine Chance gehabt... Liebe ist schon kompliziert genug, aber dann noch diese Umstände... Ich musste seufzen. Ich wollte ihn doch gar nicht wirklich gehen lassen... Doch es muss so sein. Es muss...
>>Lächelnd sah er mich an. "Schau, was ich dir mitgebracht hab!" Er hielt mir lachend einen Schlafanzug mit Herzchen entgegen. "Das soll doch wohl hoffentlich ein Witz sein!" "Warum? Ich find ihn niedlich. Und was niedliches passt doch zu dir, mein Süßer." "OMI!!! Das werd ich garantiert nicht anziehen. Das wirkt doch total mädchenhaft! Willst du etwa, dass ich aussehe wie ein Mädchen?!" Lachend legte er ihn wieder weg. "War ja auch nur ein Witz... Würde aber irgendwie zu deinen anderen passen." "WAS?! Ich hab mich wohl gerade überhört! Ich hab doch keine Schlafanzüge mit... mit Herzchen!", entgegnete ich ihn völlig entgeistert. "Nein, dass nicht, aber mit Bärchen, Flugzeugen und kleinen Godzillas."<<
>>"Hab dich doch nicht so! Es wird auch gar nicht so wehtun!" "Nein! Geh weg damit!! Es geht auch so!" Omi versuchte mit einen Tupfer eine Wunde zu desinfizieren, doch ich wehrte mich bei Leibeskräften dagegen. "Das brennt bestimmt! Nimm das Ding weg!" "Du Pinser! Hab dich nicht so!" Mit einer Hand drückte er mich aufs Bett und mit der anderen ging er mit den Tupfer in die Wunde. Kaum hatte ich mich versehen lies er mich wieder los. "War's das schon?!" "Siehst du! Hat doch gar nicht weh getan." Lächelnd streichelte er mir über die Wange und gab mir einen Kuss. Ich bemerkte, wie ich rot wurde. Wieso hatte ich nur so einen Aufstand gemacht?<<
>>"Ich liebe dich...", flüsterte ich leise als er mit den Rücken zu mir stand und schon im Begriff war zu gehen. "Was hast du gerade gesagt...?" Er drehte sich zu mir um und schaute mich ungläubig an. Ich richtete meinen Blick wieder auf den Boden. "Ich... ich liebe dich..." Ich konnte es zwar nicht sehen, aber ich wusste, dass er liebevoll lächelte. Er kniete sich zu mir hin, hob meinen Kopf an und küsste mich. "Warum hast du das nicht schon früher gesagt? Ich fühl doch genau so für dich. Das weißt du doch, du kleiner Baka..."<<
>>"Verschwinde endlich! Ich will dich nicht mehr sehn! Du widerst mich an..." Entgeistert sah er mich an. "Wieso?" "Ich hasse dich! Ich hab dich die ganze Zeit nur ausgenutzt! Das war nur ein Spiel für mich. Nicht mehr... Du kotzt mich an. Du bist so naiv. Einfach lächerlich das anzusehen." Eine einsame Träne kullerte über seine Wange. Wie sehr wünschte ich mir ich könnte sie wegküssen, ihn über die Wange streicheln zu können und ihn sagen alles würde gut werden. "Das ist nicht wahr. Du lügst! Ich weiß, dass du lügst! Gib es zu!" Zerzweifelt krallte er sich an mein Hemd und der einzelnen folgen hunderter anderer Tränen. "Gesteh es dir doch endlich ein. Ich hab nur Informationen über Weiß haben wollen. Mehr nicht. So was wie dich könnte ich niemals lieben. Jetzt sprech ich einmal die Wahrheit in unserer 'Beziehung', wie du es nennen würdest. Das ist die Wahrheit und der Rest war eine riesige Lüge. Ich hab dich immer verabscheut! Und jetzt lass mich los, das ist ja erbärmlich!" Ich verpasste ihn einen Tritt und er blieb weinend am Boden liegen. Ich wollte ich aufhelfen, ihn in den Arm nehmen und sagen, dass alles nur Show war, damit es ihn besser ergehen würde. Jedes einzelne Wort schmerzte wie tausend Messerstiche in meinen Herzen. "Verschwinde endlich! Du armseliger Wurm..." "Du lügst... Ich weiß es... Warum... warum tust du das? Ich bitte dich... hör auf damit mich so zu quälen..." Ich warf ihn einen letzten kalten Blick zu. "Es ist vorbei. Ich will nicht länger mit einen Wurm spielen. Verschwinde endlich. Verschwinde von hier und aus meinen Leben. Du kotzt mich an!"<<
Ich liebe ihn... Wie konnte ich bloß so kaltherzig zu ihn sein... Aber es musste so sein, damit er ging. Ich spürte leichte Regentropfen in meinen Gesicht, die sich mit meinen Tränen vermischten.
>>"Omi! Omi!! Wach auf! Es wird Zeit." Verschlafen blinzelte er mir entgegen. "Was ist denn? Kann man nicht mal schlafen hier?" "Doch, aber es ist Zeit. Wir müssen zurück. Sie dürfen einfach nichts von uns beiden erfahren. Ich will nicht, dass dir was passiert. Ich liebe dich." Lächelnd küsste er mich. "Du hast recht. Wenn irgendwer uns erfährt wird mindestens einer von uns sterben... Und ich will dich nicht verlieren. Ich brauche dich..." "Und ich brauche dich..."<<
Dort der Wagen! Saß er da drin?! Ich machte ein paar vorsichtige Schritte nach vorne. Versuche mehr zu sehn. Tatsächlich darin saß er. Soll ich es wirklich tun? Meine letzte Chance... Ich musste es ihn einfach sagen... Ein letztes mal...
"OMI!!! Ich... Ich liebe dich! Hast du gehört?! ICH LIEBE DICH!!" Der Wagen rauschte vorbei. Ich erhaschte einen letzten Blick von ihn. Voller Verwirrung und Unverständnis... Seine Lippen formten meinen Namen... Fühlte er etwa immer noch das selbe für mich? Hatte er es überhaupt gehört? Ich wusste nichts... Aber ich musste es ihn wenigstens ein letztes mal sagen.
Weit entfern, aber noch in meiner Sichtweite hielt der Wagen. Er stieg aus, wollte mir entgegen laufen, doch ich entfernte mich immer weiter von ihn. Es wäre nicht gut gewesen, wenn er mich noch einmal gesehen hätte. Seine Freunde riefen nach ihn. Als er merkte, dass er mir nicht näher kam, ging er zu ihnen zurück... Verloren... Alles war verlornen...
Ich wagte mich nicht zurückzublicken... Doch plötzlich hörte ich eine Explosion. Nein... Das durfte nicht wahr sein! Panisch rannte ich dorthin, wo ich sie vermutete... Bitte Gott, lass es nicht zu, dass wahr war. Bitte... Doch. Tränen flossen über mein Gesicht. Der Wagen war explodiert. Omi lag unter den Autotrümmern begraben. Verzweifelt versuchte ich ihn frei zu graben. Als ich es endlich geschafft hatte war es zu spät. Leere blaue Augen starrten mir entgegen... "Omi... Bitte..." Nichts... Warum Gott? Warum hast du mir das angetan? "Ich... ich hab gewusst... das... gelogen... N... Na... Nagi... Ich..." Weiter sprach er nicht mehr. Seine Lippen formten das aller letzte mal >Ich liebe dich, Nagi-koi<. Niemals werde ich wieder lieben können. Niemanden so wie dich... Mein Geliebter... Omi...
< End >
