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the flood that wrecked our home

LILY + LOUIS
von

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off i go

prolog -- off i go

lily + louis
 

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Lily war sich ziemlich sicher, dass alles mit Louis begonnen hatte. Louis, der plötzlich wieder in ihr Leben trat, aus dem er sich die letzten Jahre so erfolgreich herausgehalten hatte und mit seinem doofen Lächeln und seinem schrecklichen Charakter und seinem nervigen Enthusiasmus alles durcheinanderbrachte und Lily an jede einzelne ihrer Grenzen trieb. Louis, der eines Nachts vor ihrer Tür stand und ihr einen Stapel Fotos in die Hand drückte und von ihr verlangte, dass alles wieder so würde, wie es einmal gewesen war.
 

Ja, sie war sich ziemlich sicher, dass alles mit Louis begann.
 

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Ballett war Lilys Leidenschaft, jedoch nicht seit sie denken konnte. Nein, das kam erst mit der Zeit, aber dann war es unumkehrbar.
 

Ihre Mum hatte sie mit vier Jahren zu ihrer ersten Tanzstunde geschleift und Lily wusste noch heute, wie sehr sie es damals verabscheut hatte. Sie fand die Lehrerin doof und die anderen Mädchen auch und sowieso war alles schrecklich, denn sie wollte viel lieber mit James‘ Besen durch den Garten fliegen (was ihre Mum nicht erlaubte) oder sich mit Albus durch den Schlamm wühlen (was ihre Mum ebenfalls nicht erlaubte).
 

Ginny war damals der festen Ansicht, dass Lily ein wenig Zeit mit anderen Mädchen ihres Alters verbringen sollte, die nicht ihre Cousinen waren, und Tanzen erschien ihr genau das richtige zu sein.
 

Also wurde Lily zwei Mal in der Woche nach London geschleift und musste in pinken Röckchen mit einem Dutzend anderer kleiner Hexen durch einen Raum mit großen Spiegeln hüpfen, ihre Füße immer anspannen und lernen, ihren Körper unter Kontrolle zu bringen. Kontrolle war damals nicht wirklich Lilys Ding.
 

Lily bettelte ihre Mum jedes Mal aufs Neue an, doch bitte nicht zum Tanzen zu müssen, doch Ginny Potter ließ sich nicht erweichen und im Nachhinein war Lily ihr sehr, sehr dankbar.
 

Denn mit der Zeit bekam sie den Dreh raus. Sie wusste, wie ihre Füße in den verschiedenen Positionen stehen mussten und sie beherrschte ihren Körper, kannte alle ihre Limits und hatte keine Angst, sie zu überschreiten und das alles verschaffte ihr ein verdammt befriedigendes Gefühl. Mit sieben Jahren war Lily das neue Wunderkind der Truppe und ihre Lehrerin lobte sie in den Himmel und empfahl Harry und Ginny die besten Einrichtungen, um Lilys Talent weiter zu fördern.
 

Bis zu ihrem elften Lebensjahr tanzte Lily mit Passion und anstatt mit der Zeit die Lust zu verlieren steigerte sich ihr Ehrgeiz von Jahr zu Jahr. Sie hatte vier Mal in der Woche Training und übte Zuhause, wann immer es sich einrichten ließ.
 

Lily verstand sehr früh, dass man Prioritäten setzen musste, wenn man etwas wirklich wollte. Und in ihrem zehnten Lebensjahr wusste sie ganz sicher, dass sie eines Tages eine Primaballerina werden und mit Stücken wie Schwanensee, Dornröschen und Coppélia ein riesiges Publikum begeistern wollte. Ihr Traum hatte sich seitdem nicht geändert - andere Dinge schon.
 

Als sie jung war, hatte Lily viele Freunde gehabt. Hauptsächlich all ihre Cousins und Cousinen, und auch mit ihren Brüdern kam sie mehr als gut aus, außerdem natürlich die Scamander-Zwillinge, Alice Longbottom und andere Kinder von Freunden ihrer Eltern. Lily liebte es in großen Gruppen loszuziehen, durch die Wälder und Wiesen zu streifen und kompliziert erdachte Spiele zu spielen. Sie blühte auf, wenn sie von Menschen umgeben war.
 

Heute war das alles anders. Lily konnte nicht sagen, wann sie Alice das letzte Mal gesehen hatte und sie wusste nicht, wie es Lorcan und Lysander ging. Sie konnte nicht einmal sagen, was Molly mit ihrem Leben anstellte und ob Fred mittlerweile den Scherzartikelladen seines Vaters übernommen hatte. Es war nicht so, als hätte Lily sich absichtlich von all den Menschen distanziert, die ihr zu einer anderen Zeit so viel bedeuteten hatten - es war einfach passiert.
 

Lily ging wie alle anderen Kinder des Weasley-Potter-Clans nach Hogwarts. Sie wurde gemeinsam mit Louis und Hugo eingeschult, die damals ihre allerbesten Freunde gewesen sind, und für einige Wochen, Monate gar, war alles gut. Sie liebte das Schloss und ihr Haus Ravenclaw, verschlang den Unterricht mit Interesse, genoss ihre Freizeit in vollen Zügen. Doch Merlin, sie konnte kaum in Worte fassen wie sehr ihr das Ballett fehlte.
 

In Hogwarts hatte sie keine Chance zu tanzen, nicht wirklich zumindest. Sie hatte keine Chance auf Unterricht, konnte das Schloss dafür auch nicht verlassen und es machte sie verrückt. Sie wusste, wenn sie jetzt nicht weitermachte, nicht härter trainierte und fester an sich glaubte, dann würde sie niemals zu einer Weltklasse-Ballerina werden.
 

Zu ihrem zweiten Jahr kehrte sie nicht nach Hogwarts zurück. Harry war hilflos und Ginny war wütend, doch keine zehn Hippogreife hätten Lily in den Zug bewegen können. Viele Leute versuchten mit ihr zu sprechen, sogar die in Rente gegangene Professor McGonagall, doch Lily wollte nichts hören. Sie würde nicht nach Hogwarts zurückkehren und das Ballett erneut für Monate vernachlässigen. Sie hatte sowieso schon so viel nachzuholen.
 

Ihre Tante Fleur brachte schließlich eine Lösung. Sie besuchte Harry und Ginny mit einer Handvoll Flyer von einem französischen Internat, welches sich auf diverse Künste spezialisiert hatte, unter anderem Ballett, nebenbei jedoch eine Grundausbildung für Hexen und Zauberer versicherte.
 

Nach einigem Diskutieren und vielen flehenden Blicken von Lily brachte Harry sie, drei Wochen nach Schulbeginn, nach Frankreich und wünschte ihr eine tolle Zeit. Lily war ihren Eltern unendlich dankbar, dass sie ihr diese Möglichkeit gegeben hatten.
 

Bis zu ihrem Abschluss nach sieben Schuljahren verbrachte sie ihre Zeit hauptsächlich im Internat. Sie kam natürlich über die Weihnachts- und Sommerferien nach Hause, doch es war beinahe so als wäre sie nicht da. Sie verbrachte jede freie Minute in einem Ballettstudio in ihrer Stadt und übte von früh morgens bis spät in die Nacht.
 

Heute wusste sie, dass sie besonders ihrer Mum viel Kummer bereitet hatte, weil sie an kaum etwas anderem als Ballett Interesse zeigte, doch sie bereute es nicht.
 

Denn all ihre harte Arbeit und ihre kurzen Nächte und der Verlust vieler Freunde hatte sich ausgezahlt - sie hatte einen der wenigen, überaus begehrten Plätze an der Canterbury Dance Academy ergattert und trainierte dort seit einem halben Jahr mit den besten Lehrern und Choreographen. Alle Mädchen und Jungen, die dort mit ihr tanzten, teilten ihre Leidenschaft, ihren Ehrgeiz, ihre Aufopferung für diese eine Sache. Jeder einzelne ihrer Mitstreiter verstand sie. Jeder wusste, dass es um verdammt viel ging.
 

Denn Canterbury war ihr Sprungbrett - wenn die Scouts sie hier entdeckten und für eine Hauptrolle auserwählten, dann hätte sie einen Platz in einem echten Ballettensemble und wenn sie dann keinen Fehler machte, hatte sie die Chance die Primaballerina eben jenes Ensembles zu werden und im Mittelpunkt der Bühnen zu stehen. Und natürlich ging es hier nicht um die Kleinstadtbühnen - nein, es ging um die ganz großen, so wie es sie in London, New York, Paris und Moskau gab.
 

Ja, das war Lilys Traum.
 

Und dann kam Louis.
 

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Willkommen zum Prolog meiner neuen Geschichte, von der ich selbst noch keinen wirklichen Plan, aber einige Ideen habe. Ich hoffe, das euch der kleine Einstieg vielleicht gefällt und ihr eventuell dran bleibt?! :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Farbwolke
2013-10-09T18:36:58+00:00 09.10.2013 20:36
Hallo :)
Was für ein Anfang. Wundervoll. Ich habe mich richtig in Lily hinein versetzen können. Was ist denn passiert, als Louis kam? Ich bin auf alle Fälle gespannt. Besonders dein Schreibstil war fantastisch. Hoffentlich geht's schnell weiter.

Grüße
Traumtaenzerin ♥


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