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Cherry's Nuzlocke Challenge [Gelbe Edition]

Pokémon Nuzlocke Challenge
von

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In den Tiefen des Vertania Waldes

So, wenigstens war er schon einmal im Laden angekommen. Die erste Hürde, die das letzte Mal die Tür dargestellt hatte, hinter der die Gefahr lauerte, war überwunden und er gelangte ohne weitere Hindernisse sogar bis an den Tresen. Blieb jetzt also nur noch zu hoffen, dass die Tränke und Gegengifte, die er wollte, nicht ausverkauft waren, oder dem Verkäufer ein anderer Schabernack einfiel.

„Hallo! Ich hätte gerne sieben Tränke und fünf Gegengifte!“ Er hatte sein ganzes Erspartes dabei und der Großteil davon ging für besagte Bestellung drauf, die er sogar vollständig ausgehändigt bekam und in den Taschen verschwinden ließ. Denn so gierig, wie die Augen des Verkäufers hinter den riesigen Brillengläsern aufblitzten, und die Hände nach dem Geld grabschten, würde sich Cherry nicht wundern, wenn der Kerl sich als nächstes wieder die eben verkaufte Ware griff.

Dagegen hatte er aber seine ganz eigene Waffe dabei und Mousse blinzelte während des Vorgangs ohnehin die ganze Zeit misstrauisch über seine Schulter.

„Vielen Dank!“

Cherry war heilfroh, dass es mit dem Kauf nun endlich geklappt hatte! Wurde ja auch Zeit, dass sich der Einsatz als Postbote lohnte. Eigentlich hätte ihm der Mann nun wirklich Rabatt geben können, schließlich hatte er einigen Aufwand mit dem Paket gehabt.

Aber gut, so großzügig war der Herr dann wohl doch nicht, aber solange er den Jungen seines Weges gehen ließ, akzeptierte Cherry das sogar.

Immerhin verzichtete er lieber auf ein paar Pokédollar als dass er sich noch einmal für irgendwelche Botengänge oder anderes einsetzen ließ, denn schließlich war er immer noch in erster Linie ein Pokémon-Trainer und wollte nun endlich etwas erleben!

Und mit den Gegengiften und Tränken im Gepäck war der nächste Schritt in Richtung Abenteuer getan, so dass er Vertania City den Rücken kehren würde.
 

Vor der Tür breitete er deshalb erst einmal die Karte aus, die er von Bubbles’ Schwester bekommen hatte, um sich orientieren zu können.

Auch Mousse schien sehr interessiert und machte seinen Hals ganz lang um dem wandernden Finger seines Trainers folgen zu können.

„Hier sind wir, Vertania City. Da lang geht es in Richtung Pokémon-Liga, aber ohne die Orden lassen die uns nicht rein. Also müssen wir… da kommen wir her…“

Der Finger kreiste über die verschiedenen Punkte der Karte, markierte den Weg zur Pokémon-Liga und Alabastia sowie den aktuellen Standort. Dann wanderte die Fingerspitze gen Norden.

„Etwa hier müsste der Wald sein. Wenn wir den durchquert haben sind wir schon so gut wie in Marmoria City und können unseren ersten Arenakampf bestreiten. Allerdings…“

… hatten sie ein Problem. Der Arenaleiter von Marmoria City setzte auf Gesteinspokémon, gegen die Pikachu mit seinen Elektroattacken nichts ausrichten konnte. Ein anderes Pokémon hatte er allerdings nicht zur Verfügung. Hätte er doch zu Beginn Evoli bekommen… er hätte ihm einen Wasserstein geben können, denn mit Aquana wäre der Arenakampf schnell und einfach über die Bühne gegangen.

Aber nein, er hatte Pikachu. Was nicht heißen sollte, dass es nicht auch gut war. Er hatte es bereits richtig ins Herz geschlossen und so streichelte er Mousse seufzend über den Kopf. Und hatte gleich wieder die kleinen Zähne im Finger und auch wenn er mit dem Arm fuchtelte und wedelte, so ließ das kleine Pokémon nicht locker, geschweige denn los.

„Aua, Mousse, das tut weh!!“

War das seine Art, seine Zuneigung zu zeigen? Irgendwann würde ihn die Maus wirklich noch auffressen. Dabei war es doch so artig und folgsam in den Kämpfen gegen die wilden Pokémon, warum musste es ihn dann immer wieder angreifen?

Er hatte Mousse doch gar nichts getan und trug es sogar die meiste Zeit durch die Gegend.

„Willst du gegen die Gesteinspokémon in Marmoria City antreten?“, erkundigte sich Cherry mit der vagen Vermutung, dass vielleicht das der Grund für den Biss sein konnte.

Das änderte aber auch nichts daran, dass Mousse rein vom Typ her mehr Schwierigkeiten mit Gesteinspokémon haben dürfte als es umgekehrt der Fall war.

„Okay, aber dann müssen wir im Vertania Wald viel trainieren!“

Die Ankündigung meinte Cherry ernst. Der Wald dürfte ohnehin groß genug sein, um stärker zu werden. Aber dann sollten sie besser keine Zeit verlieren, denn er wollte dort nicht wirklich wochenlang herum irren.
 

„Aaaaaaaah…“

Der langgezogene, zufriedene Laut kam von etwas weiter vorne. Von einem fester gebauten Mann, der seinen runden Bauch tätschelte und glücklich schmatzte.

Cherry und Mousse runzelten gleichermaßen die Stirn, nicht so recht wissend, wie sie auf dieses Verhalten reagieren sollten.

„Ah! Ich hatte endlich meinen Kaffee!“, schwärmte der Fremde weiterhin, bis er den Rotschopf bemerkte, der offensichtlich an ihm vorbei wollte. Schließlich musste er das, wenn er in den Wald gehen wollte. Aber der Mann war gerade noch im Weg und schob sich auch bewusst in diesem wenn Cherry gerade versuchte, sich an ihm vorbei zu drücken.

„Tut mir leid, dass ich vorhin so grob zu dir war!“

Hä? Er verstand gar nichts mehr.

Er kannte diesen Mann doch gar nicht.

Wann also sollte er grob zu ihm gewesen sein?

Die Falten auf der Stirn des Jungen gruben sich immer tiefer in diese hinein als er überlegte, wann er dem Mann begegnet sein sollte. Vorhin? Hier hatte er lediglich in das Pokémon-Center und den Supermarkt hinein gesehen und bei beiden Gebäuden konnte er sich nicht erinnern, diesem Kerl hier gegenüber gestanden zu haben.

„Dafür zeige ich dir jetzt, wie man Pokémon fängt!“, schlug der Mann vor, euphorisch und von seiner Idee vollends begeistert.

„Ähm… nein, danke. Ich darf doch sowieso keine fangen…“

Schließlich wäre das gegen die Regeln. Allerdings ließ der Kerl keine Widerrede zu sondern lockte ein Rattfratz heran, welches er mit einem Pokéball bewarf.

Der Ball rollte über den harten Untergrund, wackelte auf der Stelle wild hin und her und öffnete sich schließlich, um die Ratte wieder in die Freiheit zu entlassen. Das Rattfratz war noch zu fit als dass es sich so einfach fangen ließ.

Sogar Cherry wusste die Grundlagen für das Fangen von Pokémon. Im Gegensatz zu diesem selbstüberzeugten Mann, bei dem man eigentlich jetzt hätte erwarten können, dass er zum Einen ein superseltenes Pokémon fing und zum anderen, dass er überhaupt eines fing. Weder das Eine, noch das Andere war der Fall gewesen.

Cherry konnte nur den Kopf über diese Zeitverschwendung schütteln, andererseits war es vielleicht ganz praktisch, dass das Rattfratz davon tappste und der Mann erfolglos in den Taschen nach weiteren Bällen kramte.

„Ich habe keine Bälle mehr… muss mir neue kaufen…“, murmelte er letztlich, als er sich mit dieser Tatsache abfinden musste, seinen dicken Bauch hin und her schwingend an dem dünnen Rotschopf vorbei trug und in Richtung des Ladens aufbrach.

Das sollten sie nutzen! Schnell weg, ehe der zurückkam, und ihnen noch einmal aufzwang, ihm beim Fangen – oder dem Versuch, das zu tun – eines Pokémon zuzusehen.

„Los, Mousse, lau-… woah!“

Cherry wollte gerade die Beine in die Hand nehmen und losstürzen, da brachte ihn etwas zu Fall, was er erst nach der Landung auf allen Vieren als Trank identifizieren konnte. Womöglich gehörte er dem Mann, doch hatte der Junge nun wirklich keine Lust, dem das Zeug auch noch hinterher zu tragen und sich dafür eine weitere Stunde im Sachen Pokémon-Fang anzutun. Er wollte den Trank eigentlich einfach liegen lassen, aber Mousse schnappte sich das Item und wollte es partout nicht mehr loslassen.

Es gab ein kleines Gerangel, zumindest so lange, bis der Rotschopf in der Ferne den eigentlichen Besitzer des Tranks näher kommen sah. Dann war es ihm auch egal, ob der Trank wirklich ihm gehörte und dass er ihn quasi wissentlich stahl. Hauptsache er kam endlich weg!

Da wurde sich mal schnell das Pikachu samt Trank unter den Arm geklemmt und los gelaufen bis er außer Sichtweite des Mannes war und vor dem Eingang zum Vertania Wald stand.

Dorthin würde ihm der Kerl doch bestimmt nicht folgen und selbst wenn… der Wald war groß und verworren, da konnte er ihn sicher abhängen.

„Also los…“, murmelte er mehr zu sich selbst und setzte das Pikachu ab, ehe es ihm für das Festhalten noch einmal einen Donnerschock verpasste. Es sollte selber laufen und seinen Trank auch selber tragen.
 

Beim Betreten des Waldes kam er sich vor als betrete er damit automatisch eine andere Welt.

Das Blätterdach der Bäume war sehr dicht und ließ nur stellenweise Licht hindurch. Da hätte er beinahe einen jungen Trainer übersehen, der ihn allerdings gar nicht erst zum Kampf forderte sondern ihm lediglich drohte, dass er erwartet wurde.

Von wem denn? Und wofür? Die Fragen konnte sich Cherry in dem Moment noch nicht beantworten. Grund genug, sich Sorgen zu machen. Wollten sie ihn überfallen, wollten sie ihn zur Teilnahme an einer Sekte überreden, wollten sie ihn essen?

Am Besten war es wohl, hier schnellstmöglich wieder heraus zu kommen?

Doch welcher Weg war der richtige? Allein hier zu Beginn konnte man sowohl nach rechts als auch nach links gehen…

Cherry knobelte mit Mousse mittels Stein-Schere-Papier aus, welchen Weg sie nehmen sollten. Der Gewinner, das kleine Pikachu, das mit seiner Schere Cherry’s Blatt zerschnitten hatte, deutete zielsicher nach links. „Pika!“ sollte dann wohl heißen, dass er dort lang gehen sollte.

Gesagt, getan.

Und bereits im nächsten Grasfeld sah er sich einem jungen Mädchen gegenüber, das – wer hätte es gedacht? – feststellte, dass er ein Pikachu bei sich hatte. Mit ihren beiden Nidoran, dem hellblauen weiblichen Nidoran und dem violetten gehörnten Nidoran, war sie allerdings kein Gegner für Mousse.

Nach dem Sieg über das Mädchen irrten sie noch weiter durch das hohe Gras, stolperten über einen Pokéball und das Pikachu gönnte sich unterwegs den Trank – hatte wohl keine Lust mehr, das Item mit sich herum zu schleppen.

Als hätte Mousse es geahnt folgte kurz darauf der nächste Kampf als ein kleines Raupy ins Blickfeld kroch. Allerdings genügte ein einzelner Donnerschock, um es außer Gefecht zu setzen. Cherry hatte gar keine Zeit mehr, das Pokémon zu fangen, konnte aber auch nicht mehr dem Pikachu sagen, dass es sich ein wenig zurückhalten sollte.

So zeugte lediglich das „Aaaahhhhh!!“ davon, dass der Junge die grüne Raupe sehr gerne gefangen hätte – ihm fiel auch erst kurz danach ein, dass er das ja gar nicht durfte. Noch dazu war der nächste Gegner ein Safcon, das die ganze Zeit über nicht mehr tat als seinen Kokon zu verhärten.

Dann war da auch noch eine Sackgasse, als hätten sie gerade nicht schon genug Pech.

Cherry konnte über die Erkenntnis nur seufzen während das kleine Pikachu noch recht munter wirkte, fröhlich mit den roten Bäckchen vor sich hin knisterte und anderes Kleingetier damit paralysierte ohne direkt einen Donnerschock einsetzen zu müssen. Vielleicht würde sich die Donnerwellen-Attacke später noch als praktisch erweisen?

Zuerst aber mussten sie hier voran kommen!

Also ging es wieder an dem Trainer, der ihnen vorhin gedroht hatte, vorbei und schon standen sie dem nächsten gegenüber, der entgegen der Drohung gar nicht auf einen Kampf aus war.

Stattdessen stellte der junge Käfersammler lediglich fest, dass er keine Pokébälle mehr besaß, und riet Cherry, immer ein Auge darauf zu haben.

Mit dem Rat konnte der Rotschopf allerdings recht wenig anfangen, denn ihm war bei dem Kampf mit Raupy ja wieder einmal eingefallen, dass er gar kein wildes Pokémon fangen durfte. Die Arena in Marmoria City wurde sicher schwierig mit dem vom Typ her unterlegenen Pikachu…

„Wo sind denn jetzt überhaupt die Trainer?“, fragte Cherry laut, dann raschelte es auch schon im nahen Gras und um die Frage baldmöglichst zu beantworten stolperte ein weiterer Käfersammler heraus und forderte ihn zum Kampf.

Seine beiden Raupy hielten wenigstens etwas mehr aus als das in der freien Wildbahn vorhin. Cherry grinste zwischendurch triumphierend angesichts der Erfahrung, die Mousse sammeln konnte. Sie mussten ohnehin noch eine ganze Weile trainieren ehe sie sich in die Arena wagen konnten.

Nach dem Sieg über die beiden Raupen mieden Trainer und Pokémon jedoch lieber das hohe Gras, allein schon aus dem Grund, weil die Käfersammler offensichtlich die größere Herausforderung waren und somit auch mehr nutzten als wilde Käfer. Na ja, zumindest die Trainer, die ihn sahen. An einem von ihnen hätte er sich vorbei schleichen können, lief hinter ihm hin und her, machte Krach, tanzte, … der Kerl drehte sich erst um als er angesprochen wurde. Und hatte auch noch die Dreistigkeit, Cherry zu unterstellen, dass er sich davon stehlen wollte. Ja ja… Deswegen hatte er ihn ja auch gerade angesprochen, alles klar!

Im Endeffekt hätte er es ohnehin lassen können, denn der Trainer hatte außer zwei nutzlosen Safcon nur ein Raupy zu bieten, welches von Mousse paralysiert wurde und sich dementsprechend herzlich wenig wehren konnte.

Und weiter ging’s! Sie kamen gerade ziemlich gut voran, wagte Cherry zu behaupten.

Aber bekanntlich sollte man den Tag nicht vor dem Abend loben, denn kaum hatte er diesen Gedanken im Kopf und sich darüber gefreut, dass sie auf diesem Weg sicher bald aus diesem Wald heraus kamen, sah er sich auch schon der nächsten Sackgasse gegenüber.

„Häää?!“

Wie ging das denn? Vorhin war er nach links gegangen und in einer Sackgasse gelandet, jetzt war er nach rechts unterwegs und stand schon wieder einem Meer aus Bäumen gegenüber, in das man sich nicht einfach hindurch quetschen konnte. Und das konnte nur eines bedeuten: Er hatte sich verlaufen!

„Wo geht’s hier laaang!? Ich will hier raaaauuuus!!!!“
 

War er außerdem nicht gerade irgendwie im Kreis gelaufen?

Zumindest konnte er in der Ferne den gerade eben besiegten Käfersammler entdecken, aus einer Distanz heraus, die zuvor nicht gegeben war.

„Hä?“ Cherry’s Wortschatz bestand wohl nur noch aus diesem Wort, aber er konnte sich seine aktuelle Situation wahrlich nicht erklären. Da half es auch nichts, die Karte zu Rate zu ziehen, denn die zeigte ihm lediglich eine Übersicht der Städte an, aber keine detaillierte Wegbeschreibung durch den Vertania Wald. Er hätte gerade einiges für eine solche gegeben!

„Hmm… was meinst du, Mousse?“ Sie standen hier mitten im hohen Gras und auch wenn die Käfer für das Pikachu keine Herausforderung waren, so hatte der junge Trainer trotzdem seine Bedenken. Es war sicher nicht gut, hier lange herum zu stehen.

Der Ausgang des Waldes war noch nicht in Sicht und irgendwann würden auch die Heiltränke zur Neige gehen. Und was dann?

„Piii…“, erklang leise, doch es war mehr das Zupfen am Hosenbein, das Cherry aus seinen Gedanken riss und zu seinem Pikachu blicken ließ, welches zielsicher in die Richtung deutete, in welcher das hohe Gras gen Süden weiter ging.

„Meinst du?“, fragte Cherry etwas zweifelnd, ob es sich dabei auch wirklich um den richtigen Weg handelte oder ob sie nicht noch mehr im Kreis liefen und sich vollends verliefen. Dann würden sie irgendwann als Skelette enden – gruselige Vorstellung!

„Chu!“ Und schon kam der nächste Donnerschock, bereits um einiges stärker als zu Beginn ihrer Reise. Das Pikachu plusterte die roten Bäckchen auf und sah damit ziemlich beleidigt aus.

„Entschuldigung…“

Das gelbe Monster war wohl von der aggressiven, kampflustigen, aber auch ganz schön sensiblen Sorte. Er sollte es sich langsam mal merken, denn irgendwann würde er die Schockattacken wahrscheinlich nicht mehr überleben und er wollte eigentlich auch nicht wissen, wie sich ein durch geschmortes Taubsi dann fühlen musste…

„Also gut!“, gab er nach und folgte dem munter voran tapsenden Pikachu durch das von den dichten Bäumen umrandete Gras – direkt vor die Nase eines neuen Trainers, der sich in diesem versteckt hatte!

„Ich bin der Beste! Du kannst mich nicht besiegen!“, prahlte der Käferfreak und zückte einen Pokéball, der sogleich geworfen wurde – und im Gesicht des armen Cherry landete, so dass nicht wirklich zu sagen war, ob er dieser Worte oder doch der Landung des Balls so sauer wurde, dass seine Augen ebenso feurig aufblitzten wie die der kleinen Elektromaus.

Das Raupy seines Gegners führte erst nach zwei Donnerschocks mit letzter Kraft eine schwache Tackle aus, die das Pikachu nicht sonderlich kratzte. Und das folgende Safcon war, wie schon seine Vorgänger, erst recht kein Problem.

„Ha!“, entgegnete Cherry triumphierend und stemmte die Fäuste in die Hüfte. Das hatte der Kerl von seiner Angeberei!

„Dabei habe ich mich so angestrengt!“, jammerte der Käfersammler daraufhin und ließ die Sieger von dannen ziehen, die sich zum Einen über den gewonnenen Kampf freuen konnten, aber auch darüber, dass sie wohl wieder auf dem richtigen Weg waren – dank Mousse.

Denn so wie die bisherigen Besitzer der Käferpokémon platt gemacht wurden war denen wohl nicht allzu schnell nach einer Revanche. Dazu würden sie erst noch eine ganze Weile trainieren müssen. Vielleicht wurde die Arena in Marmoria City doch ganz einfach…?

Mousse strotzte nur so vor Kraft und Energie, dass es kaum stillhalten wollte und sich gleich wieder daran machte, munter vor sich hin quiekend durch das Gras zu hüpfen, dabei noch einem wilden Safcon einen ordentlichen Tritt verpassend.

Kaum war das besiegt lenkte Cherry die Aufmerksamkeit seines Pokémon auf sich.

„Hör mal, am besten ruhen wir uns noch einmal kurz im Pokémon-Center von Vertania City aus? Jetzt wissen wir ja den Weg…“

Er wusste wirklich nicht, wie lange sie hier drin schon unterwegs waren, geschweige denn, ob es inzwischen nicht bereits Nacht geworden war. Es war einfach so dunkel in dem Wald, dass es schwer war, das einzuschätzen. Und sie hatten doch durchaus ein gutes Stück geschafft und konnten sich guten Gewissens eine Pause gönnen.

Auch wenn das einen sehr langen – er hätte wirklich nicht erwartet, dass sie wirklich schon so tief in den Wald eingedrungen waren! – Rückweg bedeutete und unterwegs der Gedanke verworfen wurde, noch einmal im Supermarkt vorbei zu sehen.

Nach einer Weile waren sie im Center angekommen und verließen es erst wieder mit vollen Kräften.

Und dem Vorhaben, diesmal nicht nur ins Innere des Waldes vorzudringen, sondern auch in Marmoria City anzukommen. Denn Cherry brannte förmlich darauf, seinen ersten Arenasieg zu erkämpfen, und Mousse ging es wohl nicht anders.

„Auf geht’s, der erste Orden gehört uns!“

Natürlich, wenn sie es heil durch den letzten Abschnitt des Waldes schafften, aber das sollte nun wirklich kein Problem sein.



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