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Genefe

von

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Kindheit des Entstandenen

Eine Welle aus Schmerz durchzuckte Genefes Körper. Heute würde sie ihr Kind bekommen. Das Kind, entstanden aus einem Übergriff ihres damaligen Herren. Eine weitere Wehe lies sie aufschreien. Die Hebamen und ihre Helferinnen liefen aufgeregt durch das Zimmer. Es stand eine Schüssel mit angewärmten Wasser bereit, ein weiches Tuch und die Kerzen brannten auf dem Nachttisch. Genefe lebte mittlerweile in einem alten Haus in mitten der Stadt. Sie hatte es sich von ihrer Entlohnung gekauft und war froh darüber, das es möglich gewesen war, als allein lebende, schwangere Frau in diesem Dorf ein Haus zu besitzen. Während eine Wehe nach der Anderen den Schmerz vermehrten den sie spürte, legte eine der Helferinnen ihr ein kaltes Tuch auf die Stirn. Seit nun mehr zwei Stunden quälte sich Genefe mit ihren Wehen. Sie wollte diesem Kind eine Chance bieten mehr im Leben zu erreichen als sie es wohl würde. Sie war nun 21 Jahre alt, gebar ihr erstes Kind und würde vielleicht nicht einmal diese Nacht überleben. Sie quälte sich eine weitere Stunde mit den Wehen, der Schmerz wurde immer schlimmer, sie hatte das Gefühl, das Kind in ihrem Leibe versuchte sie aufzuschneiden. Doch dann, ein stechender Schmerz und ein leiser Schrei. Erschöpft lauschte Genefe nach diesem leisen Schreien, dieses leise Schreien, ein Zeichen für den Beginn eines neuen Lebens. Genefe versuchte sich aufzurichten, doch drückte die Hebamme ihr das gewaschene Mächen in den Arm. Die Nabelschnurr war durchgeschnitten und verknotet. „Welchen Namen möchtet ihr eurem Kind geben?“ „Minne, meine kleine Minne.“ Die Hebame lächelte und lies den Namen des Kindes eintragen. „Minne ist ein starkes Mädchen. Ich denke, sie wird es schaffen das erste Lebensjahr zu vollenden.“ Genefe lächelte schwach, spürte kaum die Nachgeburt die vorsichtig vom Laken entfernt wurde und schlief schließlich ein. Die kleine Minne in ihrem Arm klammerte sich sogut sie es mit ihren kleinen Händen konnte an ihre Mutter und schlief gemeinsam mit ihr. Die Erschöpfung beider war groß. Als Minne am nächsten Morgen leise zu weinen began, wachte Genefe auf. Die kleine Minne versuchte an die Brust zu kommen, in Hoffnung dort etwas zur Nahrung zu finden. Geduldig gewährte Genefe Minne das Trinken an ihrer Brust. Sie schob sanft einen Finger in Minnes kleine Hand und lächelte über den sanften Druck der kleinen Hand. „Meine kleine Minne. Mein Sonnenschein, mein ein und alles. Deine Mutter wird nicht so herzlos sein und dich verlassen.“ Sanft lächelte sie und drückte ihr Kind an sich. Ein ungewohntes Gefühl von Glück durchstöhmte sie. Sie fühlte sich frei und leicht, als könnte sie schweben. Sie wusste, sie müsste noch ein paar Wochen vorsichtig sein, um sich keine Infektion zu holen. Doch hatte sie im Kloster auch gelernt mit Kräutern um zugehen. Sie wusste, was half Infektionen vorzubeugen. Sie kannte nicht die Namen die Kräuter, doch kannte sie Geruch, Geschmack und Aussehen. Selbst die kleinen Merkmale die heilende Kräuter von ihren giftigen Verwandten unterschied. Vorsichtig stand Genefe auf und hielt Minne so, das sie weiter trinken konnte. Sie lief in die Küche und öffnete mit einem Schlüssen den sie meist um ihr Handgelenk trug einen kleinen Schrank. Sie nahm ein paar kleine Gefäße und eine kleine Schüssel zum Mischen herraus und schloss vorsichtig die Schranktür. Minne gab ein leisen zufriedenen Schmatzer von sich und gähnte genüßlich. Genefe legte das Baby in einen kleinen Wiegenkorb den sie auf den Tisch gestellt hatte und mischte vorsichtig kleine Mengen des, in den Gefäßen ruhenden Pulvers. Es waren getrocknete Kräuter die sie in mühevoller Handarbeit zerstoßen und gekennzeichnet hatte. Auf jedem Gefäß stand eine Nummer. Da Genefe die Namen der Kräuter nicht aknnte, hatte sie sich Nummern ausgesucht, die sie statt der Namen benutzte. Die Idee war ihr gekommen, als sie auf dem Markt gesehen hatte, das neben den komischen Namen der Kräuter auch Nummern standen. Vorsichtig mischte sie etwas Wasser in die Pulvermischung und rührte um, bis ein seltsamfarbendes Gebräu entstand. Genefe starrte auf die Schüssel, hob sie zu ihren Lippen und trank die Mischung in einem Zug leer. Ihr Hals brannte, sie sank auf die Knie und sie find an zu Husten. Sie durfte auf gar keinen Fall erbrechen, sonst wirkten die Kräuter nicht. Mühsam unterdrückte Genefe den Drang sich zu erbrechen und quälte sich langsam wieder auf die Beine. Mit Minne im Arm lief sie zurück zu ihrem Bett und legte das Kind hinein. Sie öffnete ihren Schrank und suchte sich ein schlichtes schwarzes Kleid aus, zog es an und kleidete vorsichtig ihre kleine Minne ein. Minne auf dem Arm tragend ging sie aus dem Haus und bewegte sich langsam in Richtung Markt. Ihr Unterleib schmerzte noch, doch die Kräutermischung die sie getrunken hatte sollte eigentlich dafür sorgen, das es bald vorbei war. Eine ihr bekannte Stimme erklang hinter ihr. „Süßes Kind kleine Genefe.“ Genefe blieb geschockt stehen, unfähig sich zu bewegen. Linhart tratt dicht an sie heran und lächelte schwach. „Ich hatte nicht erwartet, das in unserer Nacht ein Kind das Leben fand.“ „Unserer Nacht?“ „Wie heißt meine Tochter?“ „Cecilia. Wie geht es ihr eigentlich?“ Genefe versuchte vorsichtig ihre Minne vor dem leiblichen Vater des Mädchens zu verstecken. „Ach Cecilia ist momentan am königlichen Hofe.“ Linhart versuchte nach Minne zu greifen, doch Genefe entzog ihm das Kind bevor er es berühren konnte. „Du wagst es mir mein Kind zu verweigern?!“ „Mein Kind hat keinen Vater!“ „Oh doch, und das weißt du genau.“ „Alles was ich weiß ist, das mein Kind mir gehört, zu mir gehört und bei mir bleiben wird.“ „Das kann auch gerne so bleiben. Allerdings...“ „Allerdings was?“ Langsam setzte Genefe einen Fuß vor den Anderen. Linhart folgte ihr ruhig und in einem etwas gemessenerem Abstand. „Allerdings möchte ich für das Kind sorgen. Wir können dem kleinen Engel sagen ich wäre ein entfernter Onkel.“ „Ich sehe euere plötzliche Sanftmut nicht ein und ich trau ihr auch nicht, doch solltet ihr eure Worte ernst meinen werde ich euch eine Chance geben.“ „Sehr freundlich von dir. Wir werden uns bald wiedersehen.“ Linhart verließ Genefe und machte sich gemütlich auf den Rückweg. Genefe hingegen ging zum Markt, kaufte einige Kräuter und machte sich dann auf den Weg in ihr Heim. Sie legte die Kräuter auf den Tisch und begab sich dann erst einmal zu Bett. Der kleine Weg hatte sie sehr ermüdet, obwohl die Kräutermischung die sie genommen hatte den Schmerz vollkommen ausgeblendet hatten. Müde träumte Genefe sich in eine Welt ohne Leid und Schmerz.



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