Zum Inhalt der Seite

Wie die Zukunft wird

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

Prolog

Teil 1: Jessie zieht in die Stadt

Jessica stand in der ersten Kirchenbank neben ihren Eltern und sah nach vorne zum Altar. Sie trug ein dunkelgrünes, trägerloses Kleid und ihr langes dunkelblondes Haar war kompliziert hochgesteckt. Nur einzelne Strähnen fielen ihr ins Gesicht. In ihren grünen Augen schwammen Tränen. Heute war ein ganz besonderer Tag, denn vorne am Altar stand Mike seiner großen Liebe Claire gegenüber. ES war ihr großer Tag, der Tag ihrer Hochzeit. Jessie seufzte lautlos. Eines Tages würde sie ebenfalls hier stehen mit einem Mann an ihrer Seite, den sie über alles lieben würde. Allerdings lag ihr Traum noch in weiter Ferne, denn sie hatte noch nicht einmal ihren ersten Kuss bekommen. Geschweige denn einen Freund. Und da lag das Problem. Zum Heiraten brauchte man einen Mann und Jessie wusste nicht wie sie etwas daran ändern sollte, dass sie sich noch nicht verliebt hatte. In dem Ort in dem die aufgewachsen und zur Schule gegangen war gab es keinen Jungen in den sie sich verliebt hatte. Es war einfach nicht der richtige darunter gewesen. Noch dazu kam, dass sie in der letzten Woche ihr Abiturzeugnis erhalten hatte. Das machte es ihr nicht gerade leichter. Da war die Erwartung ihrer Eltern, dass sie nun auf dem elterlichen Hof arbeiten würde. Das allerdings wollte Jessie nicht. Mike würde den Hof eines Tages erben. Er hatte deswegen Agrarwissenschaften studiert und auch Claudia lag der Hof am Herzen. Irgendwie passte sie nicht mehr ganz hier hin. Sie wollte einen Beruf erlernen und ihren eigenen Weg gehen.

„…Sie dürfen die Braut jetzt küssen!“ Dieser Satz riss Jessie aus ihren Gedanken. Langsam hob Mike den zarten Schleier seiner frisch angetrauten Frau und beugte sich zu ihr hinab. Eine einzelne Träne rann Jessie über die Wange. Bevor sie auch nur die Hand heben konnte um sie wegzuwischen, hatte Charles sich bereits herumgedreht und die mit einem Taschentuch weggetupft. Er grinst sie breit an, als sie ihm einen bösen Blick zuwarf. Dabei murmelt er etwas, das sich schwer nach `Und ich dachte meine kleine Schwester wäre endlich erwachsen!´ Sie hieb ihm den Ellenbogen unter die Rippen, was ihm ein leises Stöhnen und ein geflüstertes „Hexe“ entrang. Jessie folgte währenddessen Mike mit dem Blick als er seine Frau den Mittelgang entlang zum Kirchenportal führte. Dann folgt sie dem Paar am Arm ihres Bruders. Charles war zwei Jahre älter als sie und wiederum zwei jünger als Mike. Er war, als klar war, dass Mike den Hof übernehmen würde, in die Armee eingetreten. Dementsprechend selten war er zu hause. Jessie stellte sich auf die Zehenspitzten um ihm etwas ins Ohr flüstern zu können.

„Du tanzt doch mit mir, oder?“ Von oben herab sah er sie an, inzwischen hatten sie die Kirche verlassen und die Hochzeitsgesellschaft sammelte sich auf dem Vorplatz.

„Damit du kleiner Rowdy mir auf die Füße steigen kannst? Nein, danke, ich verzichte!“ Wieder holte sie mit dem Ellenbogen aus. Diesmal konnte er jedoch ausweichen. Lachend gab er ihr einen Klaps auf den Po und sprang sofort zur Seite. Doch statt einer Rüge fiel Jessie ihm um den Hals. Wie hatte sie Charles doch vermisst. Er sah ihr über die Schulter.

„Ich glaube wir sollten los, sonst verpassen wir noch das Hochzeitsessen!“ Das wiederum brachte ihm einen Klaps auf den Hinterkopf ein.

„Dass du auch nur ans Essen denken kannst!“ Arm in Arm machten sich die Geschwister auf den Weg zu den Autos um mit den anderen im `Goldenen Hasen´ anzukommen, wo das Hochzeitsessen stattfinden würde.
 

Später am Abend, als das Brautpaar sich schon längst zurückgezogen hatte und auch viele der Gäste bereits nach Hause gegangen waren, saß Jessie auf der Schaukel und schaute auf die aufgestellten Tische. Es war eine fröhliche Hochzeit gewesen, voller Lachen und Freude.

„Was schaust du so traurig, Schwesterchen?“ Charles legte ihr von hinten die Arme um die Schultern, Jesse lehnte sich an ihn.

„Weißt du Charles, morgen, wenn wir hier aufgeräumt haben ist alles wieder beim Alten. Du bist wieder bei der Armee, die Arbeit ruft und man trifft jeden Tag dieselben Leute.“ Er sah ihr in die Augen.

„Ich dachte du willst nach dem Abi irgendwo Urlaub machen?“ Jessie schnaubte abfällig.

„Mum will nicht, dass ich alleine irgendwo hinfahre!“ Fragend hob er eine Augenbraue.

„Warum fährst du nicht mit Freunden?“ Jessie stand auf, streckte sich.

„Kannst du dir mich auf einer Sauffahrt vorstellen?“ Charles schüttelt den Kopf und legt ihr einen Arm um die Schultern.

„Du bekommst deine Chance noch Schwesterchen!“ Gemeinsam machen sie sich auf den Weg nach Hause. Zu Fuß, schließlich waren es ja nur zehn Minuten. Sie schleichen sich in Jessies Zimmer um das Brautpaar nicht zu stören. Erleichtert warf Charles sein Jackett und die Krawatte auf den Schreibtischstuhl. Dabei rutscht ein Brief vom Schreibtisch. Er bückt sich.

„Du hast Post.“ Jessie kam zu ihm rüber.

„Oh, der ist von Joey!“ Den fragenden Blick ihres Bruders spürt sie lediglich, da sie gerade damit beschäftigt war den Brief zu öffnen.

„Serenity Wheelers Bruder. Er wohnt in Domino.“ Charles ließ sich auf sein Feldbett fallen, während Jessie sich in den Brief vertiefte. Joeys krakelige Handschrift bedeckte ein etwas zerknittertes Papier.
 

Hi Jess,

Glückwunsch zum bestandenen Abitur. Ich hoffe du bist zufrieden. Auch meine Zwischenprüfungen sind gut gelaufen, auch wenn ich jetzt auch nicht mehr Zeit habe, als während dieser blöden Lernphase. Deswegen ist mein Brief an dich auch so kurz geraten. Aber der eigentliche Grund warum ich dir schreibe ist der, dass ich dich gerne einladen würde mich hier in Domino zu besuchen. Immerhin hast du ja jetzt Zeit und ich würde dich gerne einmal wieder sehen. Überleg es dir und Ruf mich an.

Dein Joey
 

Jessie lies den Brief sinken und sah Charles erstaunt an.

„Er hat mich eingeladen ihn zu besuchen!“ Charles drehte sich auf den Bauch und sah sie an.

„Ist doch keine schlechte Idee. Und Mum kann nichts dagegen sagen. Ich meine du bist nicht alleine, kennst Joey schon seit ein paar Jahren und noch dazu ist Domino nicht so weit weg.“
 

Am nächsten Morgen sprach Jessie mit ihren Eltern über Joeys Einladung und zu ihrer Überraschung hatten sie wirklich keine Einwände. Also rief sie Joey an, der sich bereits riesig auf ihr Kommen freute. Bereits in zwei Tagen würde sie auf dem Weg nach Domino sein.
 

Teil 2: Kindermädchen
 

Seto Kaiba saß am Schreibtisch im Büro seiner Wohnung und rieb sich die Schläfen. Der Firmenbesitzer und jung Milliardär arbeitete ausnahmsweise einmal nicht. Auch wenn sein Laptop angeschaltet vor ihm stand und Zahlenkolonnen auf dem Bildschirm flimmerten sah er es nicht. Seine Gedanken waren bei seinem kleinen Bruder Mokuba. Inzwischen war der junge dreizehn und aufmüpfig. Zumindest was das Thema Kindermädchen betraf. Sicher Kaiba verstand, dass Moki in seinem Alter keinen Aufpasser mehr wollte. Doch den ganzen Tag alleine lassen konnte und wollte er ihn auch nicht. Seufzend fuhr er sich über die Augen und fuhr den Computer herunter. Vielleicht hatte Mokuba sich ja mit dem neuen Kindermädchen arrangiert. Aus Richtung des Wohnzimmers ertönte ein Klirren und eine Frau schrie auf. Im nächsten Moment flog seine Bürotür auf. Eine Frau mittleren Alters stand darin, vor Wut schäumend.

„Ich kündige! Das Kind ist nicht zum aushalten!“ Seto schwieg. Aus Erfahrung wusste er, dass kein Wort etwas an der Entscheidung der Frau ändern würde. Er wartete bis die Haustür hinter ihr ins Schloss gefallen war, bevor er wütend nach seinem Bruder rief. Mokuba kam tatsächlich, allerdings mit vor der Brust verschränkten Armen und trotzigem Gesicht.

„Was war es diesmal?“ Verlangte Seto resigniert zu wissen.

„Ich brauche kein Kindermädchen!“ Müde lehnte Kaiba sich auf seinem Stuhl zurück, rieb sich wieder über die Augen.

„Ach Moki, es geht doch nur darum, dass du nicht den ganzen Tag alleine bist!“ Der Junge schluckte schwer. Er machte seinem großen Bruder nur ungerne Ärger. Besonders heute, wo er ihm ansah, dass er kaum geschlafen und Kopfschmerzen hatte. Seto war meistens überarbeitet und stand sowieso ständig unter Stress, da brauchte er nicht auch noch einen aufmüpfigen kleinen Bruder. Allerdings lag diese Angelegenheit Mokuba sehr am Herzen und ihm fiel keine andere Möglichkeit ein die Sache anzugehen. Er stellte ich lockerer hin, offener. Immerhin wollte er Seto einen Vorschlag machen.

„Bitte Seto! Stell doch jemanden ein, der jung genug ist Computerspiele und Sport interessant zu finden. Und der etwas mit mir unternimmt, was auch Spaß macht!“ Einen Moment sahen sich die Brüder an, dann seufzte Seto leise.

„Wie stellst du dir das vor?“ Jetzt setzte sich Mokuba auf den Stuhl Seto gegenüber.

„Ich weiß, dass dir meine Sicherheit wichtig ist. Also warum machen wir nicht ein offenes Vorstellungsgespräch. Du triffst die Vorentscheidung, wer qualifiziert ist und so. Und aus denen suche ich mir dann jemanden aus! Okay?“ Seto hatte die Brauen zusammengezogen. Seine Eisblauen Augen schauten skeptisch.

„Versprichst du mir, sie nicht wieder am ersten Tag zu vergraulen?“ Mokuba nickt sofort ernst.

„Okay, ich kümmere mich darum.“ Leise verlies Mokuba Setos Büro. Endlich hatte er ein Wort mitzureden.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tini
2014-10-09T22:09:30+00:00 10.10.2014 00:09
Gefällt mir bisher sehr gut. Bin gespannt ;)
Ist eindeutig leichter im Bett zu lesen, als auf der Arbeit und so bekommt es endlich die entsprechende Würdigung :)
Antwort von:  kateling
10.10.2014 20:26
Hat ja auch laaaaaange genug gedauert ;)
Antwort von:  Tini
11.10.2014 18:55
Ey, jetzt fang ich hier an zu lesen und dann isses fertig? :O
Antwort von:  kateling
12.10.2014 21:16
Tja, schau doch mal wann ich damit angefangen habe...
Irgendwann muss es ja mal so weit sein!
Von:  Atina
2013-08-07T09:08:07+00:00 07.08.2013 11:08
Tolle Idee! Ich bin gespannt, wie es weiter geht. ^^
Antwort von:  kateling
07.08.2013 22:33
Wenn ich ehrlich bin, ich auch :)
Hab nämlich keine feste Story-Line und deshalb steht alles, was ich bis jetzt noch nicht geschrieben habe in den Sternen!
Antwort von:  Atina
08.08.2013 08:33
Da passt ja der Titel optimal. ^^


Zurück