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The taste of falling rain.

[Crashdiet - FF]
von

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Epilog - "Du bist dran, Martin. Rock die Hütte."

"Das war gut. Das war richtig gut. Klasse, Olli."

Olli strahlte über das ganze Gesicht. Wenn man ihn lobte, ging er ab wie Schmitz' Katze.

Aber er verdiente es sich schließlich. Auch wenn ich zuerst arge Zweifel hatte, ob er dem Lied wirklich gerecht werden konnte, so waren diese nun endgültig zerstreut. Zumal wir den Text ein wenig abgeändert hatten, damit er nicht mehr so stark an Dave erinnerte.
 

Wie wir alles verändert hatten, was in meinem Leben von Dave geblieben war.
 

Nur der Chorus war größtenteils geblieben, wie er war. Denn man konnte ihn auf diverse Arten deuten. Das Leben kannte viele Anlässe für Regenfälle, aber nicht immer muteten diese traurig an.

Genau wie meine Erinnerungen an Dave.

Die melancholische Denkweise war einer komplett anderen gewichen. Einer positiven. Wir alle hatten eine schöne Zeit zusammen, die wir nicht mehr missen wollten, aber Wege trennten sich nun mal und manche würden sich nie wieder kreuzen. Schwer war es mir gefallen, das einzusehen. Aber dank des Mannes an meiner Seite hatte ich es geschafft.
 

Olli strahlte noch immer. Wahrscheinlich hätte er am liebsten einen Purzelbaum mitten im Proberaum geschlagen.

"Man, geht der ab darauf", amüsierte sich Peter, der neben mir saß und das Kinn auf meiner Schulter abgestützt hatte. "Ein Glück, dass ich so was nicht brauche. Ich hab ja genug Sex..."

"Peter!", ermahnte ich ihn und verdrehte die Augen. "Musst du das so laut sagen?"

"Ach, ist doch eh kein Geheimnis mehr", mischte sich nun Eric ein und klopfte mir auf die freie Schulter. "So laut, wie ihr immer seid, wenn wir auf Tour sind, bekommt das ein Tauber mit. Nicht, Olli?"

Olli aber winkte nur ab. Er wollte davon nach wie vor nicht viel wissen.

Wahrscheinlich tat es ihm noch ein bisschen weh, da Peter ziemlich fies mit ihm gespielt hatte, nur um mich eifersüchtig zu machen. Manchmal tat er mir sogar ein wenig leid, da ich wusste, wie es war, wenn man verletzt wurde von einem Menschen, den man liebt.
 

Wir alle wussten das. Ich, Olli, Peter, aber vor allen Dingen auch Marie.

Sie hatte mich in flagranti erwischt, als ich gerade mit Peter zugange war und mich augenblicklich sitzen lassen. Aber war es ihr zu verübeln? Nein. Doch von Anfang an hatte ich diesen Augenblick gefürchtet.

Es war ja nicht so, dass ich Marie hasste oder nicht mehr mochte, ich liebte sie nur nicht so sehr wie Peter. Mir tat es unheimlich leid, dass ich sie so verletzen musste, aber Gefühle waren nun mal unberechenbar und kämpften erbittert für ihre Auslebung. Lange Zeit wollte ich mich ihnen nicht hingeben, aber ich war nicht so stark wie das, was sich in meinem Herzen abspielte. Der Kopf, welcher für das Abwegen von Richtig und Falsch zuständig war, mochte zwar immer korrekt handeln wollen, aber im Grunde sollte man doch auf sein Herz hören, welches zwischen Gut und Schlecht unterschied. Denn so egoistisch wie es klang: Wenn deine Seele leidet, gehst du unter und deine Mitmenschen ebenfalls. Besonders die, die du liebst.
 

"Du bist dran, Martin. Rock die Hütte."

Augenblicklich schnappte ich mir meine Klampfe und erhob mich, aber nicht, ohne mich noch einmal zu Peter umzudrehen, der mich aufmunternd anlächelte.

"Schaffst du!", versicherte er mir und nickte. "Denk einfach dran, dass ich es bin, den du bearbeitest."

"Na super!", rief ich aus. "Dann verspiele ich mich ja."

"Guitarists finger faster!", krähte nun auch Olli und bekam sogar einen High Five von Peter für diesen Spruch. Dann zwinkerte mein Freund aber wieder mir zu.

"And bassists do it deeper."

Ich konnte nicht verhindern, dass mir ein wenig warm im Gesicht wurde, deswegen verzog ich mich lieber schnell in die Aufnahmekabine und versuchte mich auf den Song zu konzentrieren. Mit drei verrückten Typen, die vor der Scheibe Faxen machten, gestaltete sich dies allerdings recht schwierig. Ich entschied mich, einfach nicht mehr hinzugucken und mein Ding durchzuziehen.
 

Ich spielte ein fantastisches Intro. Mit all den Erinnerungen an jenen Tag, an dem ich das Lied schrieb in meinem Kopf.

Meine Ehe mit Marie war vorbei, aber dieser Tag war der Anfang eines Beginns.

Eines Beginns mit Peter.

Und eines ganz neuen Lebens mit Regen, welcher nicht mehr salzig schmeckte.



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