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Schlangenbrüder

von

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Der Handel mit der Hexe

Als Harry wieder die Augen öffnete, standen er und Tom auf einen Weg aus gelben Ziegelsteinen und vor ihnen erhob sich eine gewaltige, aus grünen Stein gebaute Mauer in die Luft.

„Wow, ist die riesig!“, stieß Harry aus.

Tom nickte und wies auf ein Tor, das sich gerade öffnete.

Sie sprinteten vom Weg weg und versteckten sich im Schatten eines Wachhauses, das am Tor stand. Harry konnte noch sehen, wie ein Schwarm aus schwarzes Viechern aus dem Tor geschossen kam und hoch in die Luft stieg. Oben in der Luft machten die Viecher eine Wendung und kamen auf Harry und Tom zugeflogen. Ungefähr einen halben Meter vor ihnen stoppten sie und nun konnte Harry sehen, dass diese Viecher geflügelte Affen waren, die jeweils einen Speer in den pelzigen Pranken hielten.

„Wer seid ihr? Unsere Herrin spürte mächtige Magie vor den Toren dieser Stadt!“, stieß ein besonders brutal aussehender Affe aus.

Harry versuchte seinen Zauberstab zu ziehen, doch Tom stieß ihn an. Harry warf ihm einen Blick zu und sah, wie Tom kaum merklich mit dem Kopf schüttelte. Dann sagte er:

„Wir kommen von weit her und wollten uns einmal hier umsehen! Wie wird dieses Land hier eigentlich genannt?“

Der brutal aussehende Affe musterte ihn einen Augenblick, dann sagte er mit kratziger Stimme:

„Ob ihr die Wahrheit sagt oder lügt soll uns egal sein! Die Hexe wird sich um euch kümmern! Bringt sie zu ihr!“

Sofort stürzten sich zwei geflügelte Affen auf Harry und Tom und packten sie mit ihren Füßen an den Oberarmen und hoben ab.

Der restliche Schwarm der geflügelten Affen folgte ihnen und so flogen sie wieder zurück durch das grüne Tor.

Sobald sie das Tor passiert hatten, stiegen sie weiter hoch und flogen nun über den Häusern der Stadt, die ebenfalls aus smaragdgrünen Stein gebaut waren. Sie flogen auf ein riesiges Schloss zu, dass wie die Stadt selbst smaragdgrün glänzte. Sobald die Affen die Mauern überflogen hatten, die das Schloss noch umgaben, landeten sie in einem steinernen Innenhof.

Sofort traten mehrere Soldaten auf Harry und Tom zu, die aussahen wie Nussknacker in blauen Militäruniformen.

Sie kreisten Harry und Tom ein, nahmen sie in ihre Mitte und führten sie ins Schloss. Die geflügelten Affen erhoben sich wieder in die Lüfte und zogen über der Stadt ihre Kreise.

Harry betrat währenddessen mit Tom das Schloss und wurde von den Soldaten in einen riesigen, smaragdgrünen Thronsaal geführt.

Noch bevor Harry etwas sagen konnte, raschelte es in seinem Umhang und Nagini steckte den Kopf aus dem Inneren des Umhangs.

„Was machst du denn hier?!“, fragte Harry seine Schlange.

Noch bevor diese etwas antworten konnte, schrie einer der Nussknackersoldaten:

„Schweigt! Ihr steht jetzt vor der Hexe des Westens! Herrscherin über Oz!“

Harry zuckte zusammen, doch Tom zuckte noch nicht einmal mit der Wimper. Sie beide schauten nach vorne auf einen gewaltigen Thron, auf der eine Frau mit grüner Hautfarbe, spitzem, schwarzem Hexenhut und einem schwarzen Kleid, saß.

Tom verbeugte sich vor der Frau und wies Harry mit einer Handbewegung an, es ihm gleich zu tun.

„Was habt ihr in meinem Reich zu suchen?“, erklang die Stimme der grünen Hexe und sie sah musternd die beiden Jungen vor sich an.

Tom sah noch immer zu Boden, als er antwortete:

„Verzeiht, wenn wir in euer Reich eingedrungen sind! Wir kommen aus einer anderen Welt und haben uns durch einen Fluch hier her gebracht und sind auf der Suche nach jemandem, der uns die Magie dieser Welt lehren kann!“

Die Hexe des Westens musterte die beiden Jungen mit Neugier in den schwarzen Augen.

„Ein Fluch, sagst du? Erzähl mir davon! Vielleicht überlebt ihr dann!“, sagte sie und schwang den Arm.

Sofort erschienen hinter Harry und Tom zwei Stühle und die Hexe wies sie an sich zu setzen.

Nachdem sie sich gesetzt hatten, begann Tom zu berichten, wie sie die Zutaten für den Fluch gesammelt und dann noch das Herz geopfert hatten. Die Hexe wirkte immer faszinierter darüber und sah die beiden Jungen interessiert an. Als Tom seinen Bericht beendet hatte, breitete sich ein langes Schweigen im Thronsaal aus. Dann breitete sich auf dem Gesicht der Hexe ein verschlagenes Lächeln aus.

„Dann seid ihr also hier, um mächtiger zu werden als jeder Zauberer in eurer Welt! Nun, ich kenne jemanden, der euch vielleicht unterrichten würde, aber jeder Handel hat bei ihm seinen Preis! Und auch ich biete euch einen Handel an!“, sagte sie und lehnte sich nach vorne.

Harry hob eine Augenbraue und fragte offen heraus:

„Und was für ein Handel soll das sein?!“

Die Hexe des Westens stieß ein amüsiertes Lachen aus.

„Ihr sollt etwas für mich tun. In dem Land, in dem euer neuer Lehrmeister lebt, gibt es eine Königin! Ihr Name ist Regina! Ich möchte, dass sie diesen Fluch ausspricht, durch den ihr hier her gekommen seid! Tut sie dies, wird sie den ersten Schritt zu ihrer Vernichtung machen!“

Sie stieß noch ein boshaftes, kaltes Lachen aus und als sie sich beruhigt hatte, wartete sie auf eine Antwort.

Harry und Tom tauschten einen Blick und waren sich auch ohne Worte einig.

„Gut, wir werden tun, was ihr verlangt! Bringt uns zu unserem neuen Lehrmeister!“, sagte Tom und nickte der Hexe des Westens zu.

Diese lächelte kalt und schwang ihr Handgelenk. Vor Harry und Tom tauchten aus einem Wirbel aus grünen Rauch zwei paar Stiefel auf.

„Zieht diese Stiefel an und schlagt mit den Fersen zwei mal aneinander und ihr werdet sofort zu eurem Lehrmeister gelangen“, sagte die grüne Hexe und sah zu, wie Harry und Tom sich die braunen Stiefel anzogen.

Als sich Harry die Stiefel angezogen hatte, erhob er noch einmal den Kopf und fragte die Hexe:

„Wie heißt unser Lehrmeister?“

Nun nahm das Lächeln der Hexe des Westens diabolische Züge an.

„Rumpelstilzchen!“, antwortete sie.

Harry und Tom nickten zum Dank und schlugen zweimal mit den Fersen gegeneinander. Sofort wurden sie in grünen Rauch gehüllt und aus dem Thronsaal transportiert.

Als sich der grüne Rauch um Harrys Augen legte, fand er sich an Bord eines riesigen Schiffes wieder.

Auf dem Deck war eine mehrköpfige Mannschaft versammelt, die sich um zwei Männer geschart hatten. Der eine Mann schien der Kapitän des Schiffes zu sein, denn er brüllte der Mannschaft zu, sie sollten sich zurück halten. Der Kapitän hatte kurze, schwarze Haare, einen Dreitagebart und das auffälligste an ihm war, dass er einen Haken als Ersatz seiner linken Hand trug. Er hatte ein selbstsicheres Lächeln aufgesetzt und sah dem Mann, der ihm gegenüberstand, selbstzufrieden an.

„So sehen wir uns wieder, Krokodil! Das, weswegen du gekommen bist, ist nicht mehr bei mir! Ich habe es bereits voraus geschickt!“, sagte der Kapitän und Harry sah, wie der Kapitän mit seiner gesunden Hand etwas in eine kleine Tasche steckte, die an seinem Gürtel am Rücken festgemacht worden war.

Der andere Mann fletschte die Zähne. Harry fiel auf, dass sein Gesicht mit einer Art goldglitzerndem Pulver überzogen war, das ihn ziemlich seltsam aussehen ließ. Er hatte grau-braunes, gewelltes Haar und bei seinen Fingernägeln wäre Tante Petunia in Ohnmacht gefallen, denn sie waren rabenschwarz und ziemlich lang.

„Bist du dir da sicher, Hook? Ich werde nicht noch einmal fragen!“, drohte der Mann dem Kapitän.

Dieser lächelte nur selbstgefällig.

Harry und Tom schlichen um die Mannschaft herum und Tom zog den Zauberstab.

„Accio Bohne!“, sagte er in Gedanken und sofort flog ein Gegenstand aus der kleinen Tasche des Kapitäns in Toms Hand.

Niemand hatte etwas davon bemerkt. Tom drängelte sich mit Harry durch die Mannschaft, bis sie beide in der ersten Reihe standen.

„Sucht ihr vielleicht das hier?!“, sagte Tom laut und hielt für alle sichtbar die leicht durchsichtige Bohne in die Luft.

Der Kapitän fasste sofort an seine Tasche, doch er kam gleich darauf zum Schluss, dass er nicht mehr im Besitz der Bohne war. Er stürzte sich auf Tom, doch durch einen ungesagten Erstarrungszauber von Harry blieb er an Ort und Stelle stehen.

Die Mannschaft verfolgte das Geschehen gebannt. Niemand von ihnen schien sich auch nur im Entferntesten einmischen zu wollen.

Da ertönte plötzlich ein leises, amüsiertes Lachen.

„Was für eine interessante Wendung! Ich schlage euch einen Handel vor. Ich bekomme diese Bohne in deiner Hand und du dafür etwas anderes. Wie wäre es mit Reichtum, Macht und Einfluss?“, sagte der Mann und grinste.

Durch das Grinsen des Mannes konnte Harry dessen gelbe und schräge Zähne sehen.

Tom schmunzelte.

„Macht hört sich gut an, aber mein Bruder und ich verlangen nach einer anderen Macht! Wir verlangen nach der Macht der Magie dieses Landes!“, sagte Tom ernst und legte eine Hand auf Harrys Schulter.

Die Augen des Mannes flogen von Tom zu Harry und wieder zurück. Er machte eine kleine Handbewegung und deutete dann auf Harrys Zauberstab.

„Wieso wollt ihr die Magie dieses Landes lernen? Ihr könnt bereits zaubern!“, sagte der Mann und musterte Harry und Tom misstrauisch.

Tom nickte und erwiderte:

„Wir wollen zu den mächtigsten Magiern werden, die es je gegeben hat! Wir suchen daher nach jemanden, der uns unterrichtet. Sein Name ist Rumpelstilzchen! Wir wurden von der Hexe des Westens hierher geschickt!“

In den Augen des Mannes erschien ein erkennendes Glitzern, ganz so, als wüsste er, wer die Hexe des Westen ist.

„Gut, dann darf ich mich an dieser Stelle vorstellen! Rumpelstilzchen! So nennt man mich!“, sagte er und verbeugte sich galant vor Harry und Tom.

Beide verbeugten sich ebenfalls und Rumpelstilzchen sprach weiter:

„Dann schlage ich folgenden Handel vor: Ihr gebt mir die Bohne und ich unterrichte euch dafür in Magie! Aber wisset, dass ihr nicht die mächtigsten Magier dieses Landes werden könnt, denn das kann nur ganz allein ich sein!“

Er streckte die Hand hin und aus dieser quoll lila Rauch hervor. Sofort erschien eine lange Schriftrolle.

„Unterzeichnet einfach auf der gepunkteten Linie!“, forderte Rumpelstilzchen Harry und Tom auf.

Er reichte beiden eine rote Feder und sie unterschrieben einer nach dem anderen auf der gepunkteten Linie.

Sofort, als Harry seinen Namenszug beendet hatte, verschwand das Pergament und Tom reichte Rumpelstilzchen die Bohne.

„Ich habe meinen Teil gehalten, jetzt erfüllt den euren!“, sagte Tom und sah Rumpelstilzchen musternd an.

Auf dessen Gesicht bildete sich ein breites Grinsen.

„Aber gewiss doch! Ich habe noch nie einen Handel gebrochen!“, sagte er und sofort bildete sich um ihn, Harry und Tom lila Rauch.

Einen Moment später standen sie nicht mehr auf dem Schiff, sondern in dem Eingangsbereich einer altertümlichen Burg.

Sofort kam eine junge Frau mit braunen, hochgesteckten Haaren und einem blauen Kleid angelaufen.

„Belle! Zeige meinen neuen Schülern ihre Zimmer im Westflügel!“, wies er die Frau scharf an.

Dann wandte er sich an Harry und Tom und sagte:

„Der Unterricht beginnt morgen früh nach Sonnenaufgang!“

Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand durch eine Tür.
 

Ende des 17. Kapitels



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  sesshomaru13
2014-12-31T20:40:35+00:00 31.12.2014 21:40
Wow!!!
Das Harry so gefühlslos ist ist schon irgendwie komisch!!!
Und er vertraut Tom!!!
Und dann auch noch alle möglichen Gestalten aus der Märchenwelt!!!
Echt eine super FF!!!
Von:  SakuraxChazz
2014-10-23T19:33:59+00:00 23.10.2014 21:33
Halli hallo^^

Das war ein wirklich verblüffendes Kapitel. Was du da alles gemixt hast. Der Zauberer von Oz, Grimms Märchen und Harry Potter. Ich glaube das gab es in der Art auch noch nicht. Ich bin echt gespannt wohin uns das noch führen wird.
Rumpelstilzchens Technik zu erlernen wird sicherlich nicht einfach. Und er meint ja das seine sChüler ihn nicht überflügeln sollen. Ich glaube aber nicht, das Tom das nicht schafft. Maximal wird er so tun als hätte er ihn nicht überflügelt um ihn nicht zu verärgern. Aber Tom wird stärker als Rumpelstilzchen werden. Harry vielleicht auch. Aber Tom trau ich das eher zu.
Oh und Kapitän Hook war ja auch noch mit von der Partie. Erst hab ich mich an Kingdome Hearts erinnert gefühlt. So als das Schloss beschrieben wurde und so. Ist schon sehr verwirrend mit den ganzen verschiedenen Charakteren und wie die zusammen gewürfelt wurden. Ich hoffe wir verlieren nicht den Überblick darüber.

LG Saku^^


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