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OS-Sammlung: Dragons

Riders of Berk
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich dachte mir, nachdem Hicks immer wieder unbeschadet vor Alvin fliehen konnte, war es mal an der Zeit ein wenig Dramatik in die ganze Sache hinein zu bringen :DD
Wie man sicherlich merkt, ist das Ende ein klitze kleines bisschen unter Zeitdruck geschrieben^^°
Ich hoffe es gefällt euch trotzdem ;)) Komplett anzeigen

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Die Kraft der Liebe&Freundschaft

Alvin sah den Teenagern nach, als sie auf den Rücken der Drachen davon flogen. Sein Blick verfinsterte sich, auf seinen Lippen breitete sich ein teuflisches Grinsen aus.

Ihm kam grad eine brilliante Idee.

Sein Assistent setzte sich auf und atmete tief durch. "Hast du das gesehen? Die reiten tatsächlich auf diesen Bestien! Wir brauchen unbedingt dieses Buch zurück", meinte er und deutete auf die kleiner werdenden Reptilien.

Alvin schüttelte entschieden den Kopf. "Nein, wir brauchen mehr als dieses Buch. Wir brauchen den Jungen!"

Und so begann er gründlich an einem Meisterplan zu tüfteln...
 

Seit dem Vorfall mit Heather waren nun schon fast fünf Monate vergangen. Hicks dachte manchmal noch darüber nach, aber heute nicht. Heute hatte er sich etwas besonderes für seine Freundin ausgedacht.

Die ganze Nacht hatte er daran gearbeitet. Er hoffte Grobian war nicht all zu sauer, wegen der "leichten" Unordnung in seiner Schmiede. Aber es war wichtig und vorallem schwierig gewesen! Doch nun hatte er es geschafft. Stolz stand er vor Ohnezahn und grinste ihn breit an. Der schwarze Drache saß auf seinem provisorischen Bett und betrachtete seinen Menschen. "Ich hoffe sie freut sich. So, Kumpel. Du bleibst heute mal zu Hause und ruhst dich schön aus, ja? Ich bin heute Abend wieder da", meinte er und kraulte Ohnezahn kurz hinter seinem Ohr, ehe seine Finger dann unter dessen Kinn wanderte. Genüsslich schloss der Nachtschatten seine Augen und sein Kopf wurde immer schwerer, bis er ihn auf seinem Bett ablegte. "Bis heute Abend, Kumpel. Und schön brav sein, ja?", verabschiedete Hicks sich von seinem besten Freund. Dieser öffnete seine Augen wieder einen Spalt und folgte Hicks Bewegungen damit. Er ließ ein trauriges Gurren hören, doch Hicks lächelte ihm aufmunternd zu. "Keine Sorge. Ich verspreche dir, heute Abend wieder da zu sein, ok?" Ein letztes Mal strich er Ohnezahn über den Kopf, ehe er die Treppe hinunter ging und das Haus verließ. Dabei hatte er einen Korb dabei.

Es war gerade früher Vormittag, dennoch strahlte der Himmel in einem wunderschönen Blau und die Sonne schien warm von oben auf die Köpfe der anderen. Hier und da waren schon ein paar Wikinger auf den Beinen, aber die meisten schliefen noch. Hicks lief aus dem Dorf hinaus in den Wald, der dahinter lag. Dort breitete er eine Decke aus und begann Teller drauf zu stellen.

Als er fertig war besah er sein Werk stolz. Er hatte ein paar Leckereien zubereitet. "Perfekt", murmelte er und grinste. Jetzt musste er nur noch warten, auf...

"Hey, Hicks" Erschrocken wirbelte er herum und sah in Astrids blaue, wunderschöne Augen. Sie schmunzelte amüsiert. "H-hallo! Du bist wirklich gut im Anschleichen", grüßte er zurück und lächelte sie an. "Ich brings dir irgendwann mal bei", meinte sie und beguckte sich das Picknick, was er aufgebaut hatte. "Hast du das alles alleine gemacht?", fragte sie erstaunt. Hicks nickte stolz. Seine Freundin sah ihn freudestrahlend an. Sie verriet ihm einfach mal nicht, dass sie schon fünf Minuten früher hier war, als er. Sie fand es total süß wie viel Mühe er sich gab.

Zusammen setzten sie sich auf die Decke und begannen zu reden, zu essen und zu lachen. "War Sturmpfeil auch so traurig, dass sie nicht mit dir konnte?", fragte Hicks und trank einen Schluck seines Malzbiers. Astrid nickte und seufzte. "Sonst sind wir auch unzertrennlich. Aber ich finde es schön auch mal einen Tag allein mit dir zu verbringen", antwortete sie und lächelte liebevoll. Hicks liebte dieses Lächeln. Es gehörte nur ihm und er gab es ihr nur all zu gern zurück.

Astrid stellte ihren Becher beiseite und beugte sich zu Hicks. Kurz darauf lagen ihre Lippen in einem sanften Kuss auf einander. Ihre Hände legten sich an seinen Hals und seinen Kiefer und hielten seinen Kopf fest. Er schlang seine Arme um ihre Hüften und zog sie enger an sich. Beide genossen den Kuss.

Nach einigen Sekunden lösten sie sich von einander und sahen sich lange an. Dann lehnte sich Astrid gegen seine Brust und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Er zog sie in eine tiefe Umarmung und legte seine Wange auf ihrem goldenen Haar ab. Auf beiden Gesichtern war ein glückliches Lächeln zu sehen.
 

Den Sonnenuntergang beobachtend lagen sie sich einfach nur in den Armen und genossen die Nähe des anderen.

Fast hätte Hicks es vergessen, doch als er spürte wie sich Astrids Schulterplatten langsam aber sicher in seine Brust bohrten, wurde er wieder daran erinnert.

"Astrid? Ich habe ein Geschenk für dich", flüsterte er. Seine Freundin hob ihren Kopf und sah ihn überrascht an. Sofort holte er etwas in ein Stück Stoff gewickeltes aus dem Korb und überreichte es der Blonden. Diese nahm es neugierig an sich und wickelte es aus.

Ein wunderschöner Dolch fiel in ihrem Schoß. Sie hob ihn hoch und betrachtete ihn voller Staunen.

Die Klinge war dick genug ein Schwertschlag abzuwehren, aber dennoch war sie leicht und sah ebenfalls sehr scharf aus. Die Spitze war leicht gebogen und an den Seiten war die Klinge gezackt. Sie glänzte silbern in der untergehenden Sonne. Der Griff war mit dunklem, festen Leder eingewickelt und fühlte sich gut in der Hand an. "Wow, der ist wunderschön!", rief Astrid begeistert. Hicks lächelte. "Dreh ihn mal um und schau auf die Klinge", bat er und sie tat wie ihr geheißen.

Dort wo die Klinge in den Griff überging war etwas eingraviert. Als Astrid genauer hinsah erkannte sie ihren Namen. An der Seite der Klinge waren die Worte "Mut", "Stärke" und "Ehre" noch eingraviert. Astrid war total gerührt. Es verschlug ihr regelrecht die Sprache. Sie sah zu Hicks auf. Dieser schenkte ihr einfach nur ein warmes, liebevolles Lächeln. "Diese Worte beschreiben deine Art am Besten", erklärte er und strich ihr den Pony aus den Augen.

Er hatte etwas geschafft, was vor ihm noch kein Junge geschafft hatte. Hicks hatte Astrid zu Tränen gerührt. Glücklich schluchzend umarmte sie ihn. "Danke! Das ist das wunderschönste Geschenk was ich je bekommen habe", sagte sie. Hicks war einen Moment überrascht, dass die tapfere Astrid weinte, doch dann breitete sich abermals ein Lächeln auf seinen Lippen aus und er drückte sie an sich. "Ich tue alles für dich", flüsterte er dicht an ihrem Ohr und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Dann schob er sie allerdings sanft von sich. Verwirrt blickte sie ihn an, doch er zwinkerte nur verschmitzt. "Ich habe da noch etwas für dich", sagte er und sie konnte es kaum fassen. Er holte eine kleine Schachtel aus dem Korb und überreichte sie ihr. Die Blonde nahm und öffnete es. Ihre Augen weiteten sich und ihr klappte die Kinnlade runter. Einen Moment war Hicks etwas verunsichert, doch als er dann sah wie sie strahlte, war er mehr als erleichtert. Sie holte einen silbernen Ring heraus und betrachtete ihn. In der Innenseite war wieder ihr Name und ihr gemeinsamer Jahrestag eingraviert. "Passend dazu", hörte sie Hicks Stimme und blickte auf seine Hand, die er in die Höhe hielt. Er trug ebenfalls einen silbernen Ring. Jetzt nahm er ihren und ihre Hand und steckte ihr den Ring an. Astrids Herz hatte noch nie so schnell geschlagen und sie hatte sich noch nie glücklicher gefühlt. Wieder strömten die Tränen über ihr strahlendes Gesicht. "Astrid. Ich liebe dich", sagte er und zog sie, mal initiativ, in einen innigen Kuss, den sie sofort erwiderte.

Plötzlich hörten sie ein lautes Knacken und dann ein rasselndes Brüllen. Erschrocken blickten sie auf, als eine kleine Feuersäule in den Himmel schoss. Wieder beruhigt atmeten sie durch. "Da hat sich wohl einer der Rasselbande verlaufen. Ich geh ihm eben helfen. Bin gleich wieder da", meinte er und streichelte kurz ihre Wange, ehe er aufstand und in den Büschen verschwand. Astrid sah ihm lächelnd nach, dann betrachtete sie ihren Ring und versank in ihren Träumen.

Als dann bereits eine halbe Stunde vergangen war, ohne dass Hicks zurück kam, war Astrid schon halb wahnsinnig vor Sorge. Weitere drei Minuten später stand sie schließlich auf und folgte der Richtung, in der er verschwunden war. Sie stand auf einer kleinen Lichtung, die ebenfalls von Bäumen und Büschen umgeben war. Auf dem Boden waren Brandspuren, vermutlich von einem schrecklichen Schrecken, da sie nicht sehr groß waren, genauso wie die Feuersäule vorhin. Astrid sah sich um. Nirgends war auch nur eine einzige Spur von Hicks oder dem Drachen zu sehen. "Hicks? Hicks! Wo bist du?", rief Astrid und lief wahllos in eine Richtung. Immer wieder rief sie ihren Freund, jedoch ohne Antwort.

Langsam verzweifelte sie. Ein eiskalter Angstklumpen setzte sich in ihrer Brust fest.

Astrid begann gerade ein Gebüsch zu durchsuchen, als sie in etwas klebriges trat. Sie blickte auf den Boden und entdeckte etwas dunkelrotes. Blut! Einen Augenblick setzte ihr Herz aus. Eine kleine Lache hatte sich etwas weiter vorne gebildet. Astrid kämpfte sich durch das Gebüsch, als sie etwas erschreckendes sah. Ein kleiner, schrecklicher Schrecken lag in dieser Lache und atmete nicht mehr. Ein Dolch steckte in dem Drachenkörper. Astrid sah geschockt auf die Leiche. Kein Wikinger auf Berk würde so etwas tun. Das hatten sie schon lange hinter sich gelassen. Astrid zog den Dolch aus dem kleinen Drachen. Sie begann ein Loch zu graben und warf den toten Körper dort hinein. Dann schüttete sie es wieder zu und legte einen größeren Stein auf die Stelle. Dann sprang sie auf und rannte zurück ins Dorf. Ihren Dolch hatte sie an ihrem Gürtel befestigt. Sie musste mit Sturmpfeil nach ihrem Freund suchen.

Als sie im Dorf ankam kamen ihr gerade Haudrauf und Grobian entgegen. Die beiden unterhielten sich angeregt, doch als Astrid so aufgeregt an ihnen vorbei rannte, sahen sie überrascht auf. "Astrid! Was ist los?", fragte Haudrauf. Astrid blieb stehen und drehte sich zu ihnen um. Ihre Wangen glänzten von den Tränen und ihre Augen waren ebenfalls noch feucht. In ihrer Hand hielt sie den blutverschmierten Dolch und auch ihre Hände waren mit Blut besudelt. Entsetzt sah das Oberhaupt sie an. "Hast du etwa...?", begann er, doch wurde er von Astrid unterbrochen. "Nein! Ich hab einen toten schrecklichen Schrecken gefunden...Dieser Dolch steckte in seinem Körper", erklärte sie mit belegter Stimme und übergab Grobian den Dolch. Dieser betrachtete ihn eingehend. "Wo ist Hicks? Er wollte sich doch mit dir treffen. Habt ihr euch gestritten?", fragte Haudrauf besorgt und sah noch besorgter aus, als Astrid den Kopf schüttelte. "Was ist passiert?", fragte er weiter. "Hicks ist verschwunden! Wir haben den Drachen gehört und er wollte sich darum kümmern. Aber er ist nicht wieder gekommen. Ich will ihn mit Sturmpfeil suchen", erklärte Astrid hastig und wollte schon weiter laufen, als Grobian sich zu Wort meldete. "Das würde ich an deiner Stelle lieber lassen", meinte er streng, aber auch zutiefst besorgt. Haudrauf und Astrid sahen ihn an. "Was ist los, Grobian?", fragte das Oberhaupt des Stammes. Der Schmied ließ den Dolch in einem lockeren Griff wippen. "Der hier stammt von den Outcasts", sagte er bestimmt. Astrids Augen weiteten sich vor Schock. Haudrauf wurde tödlich ernst. "Alvin", knurrte er. "Sie haben ihn vielleicht entführt oder getötet", überlegte Grobian, unsensibel wie immer. Astrid hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht laut aufzuschluchzen.

Das durfte einfach nicht wahr sein!

Haudrauf nickte ernst. "Gut. Fliegen wir los und suchen ihn", meinte er und lief mit Grobian los. "Astrid! Du bleibst hier, verstanden?", rief er noch, doch sie hörte ihn gar nicht. Kaum war er außer Sichtweite rannte sie zu Sturmpfeil. Dabei traf sie auf die anderen.

Rotzbacke sah sie verwundert an. "Wo willst du hin?", fragte er. "Hicks wurde von Alvin entführt! Ich suche und rette ihn", antwortete sie und sprang auf den Rücken ihres Drachenmädchens. Fischbein sog erschrocken die Luft ein. "A-Alvin?", fragte er stotternd. "Dann ist er so gut wie tot", meinte Taffnuss, während Raffnuss zustimmend nickte. Astrid funkelte die Zwillinge an. "Wehe ihr sagt das nochmal! Er ist nicht tot!", fauchte sie und flog los. Ihr war es egal, ob sie es mit der gesamten Outcast-Armee aufnehmen musste. Um ihren Hicks zu retten würde sie alles tun.

Ihr Griff um ihren Sattel festigte sich, dabei fiel das Sonnenlicht auf ihren Ring.
 

Als Hicks erwachte dröhnte sein Schädel. Schmerzvoll stöhnend hob er seinen Kopf an und blinzelte. Zuerst sah er alles verschwommen, doch nach und nach klärte sich seine Sicht. Er war auf einem Schiff und es war bereits dunkel. Auf wessen Schiff befand er sich?

Und...Warum war er gefesselt? Er zerrte an den Seilen, die ihn an den Mast banden, allerdings waren sie viel zu fest.

Plötzlich höhrte er schallendes Gelächter. Hicks sah auf und erblickte einen hünenhaften Mann vor sich stehen. Und er kannte auch dessen Namen.

"Alvin...", murmelte er tonlos. Das Oberhaupt des feindlichen Stammes beugte sich etwas zu ihm herab. "Na, bist du jetzt überrascht mich zu sehen?", fragte dieser und grinste spöttisch. "Ehrlich gesagt...Nein...Mir war klar, dass dieser Tag kommen musste. Du brauchst mich als Druckmittel, stimmts?", riet er einfach mal und sah Alvin gelangweilt an. Dieser kicherte amüsiert. "Falsch geraten. Ich brauche keinerlei Druckmittel, weil ich schon an mein Ziel angelangt bin", meinte er und lachte wieder mit seiner tiefen Stimme. Hicks sah ihn verständnislos an. "Und wozu brauchst du mich?", fragte er, als er bereits eine Vorahnung bekam.

Alvin beugte sich wieder zu ihm runter, sodass sie auf Augenhöhe waren. Er sah ihn triumphierend an. "Du wirst für uns Drachen zähmen", raunte er und somit bestätigte sich Hicks Vorahnung. "Ah ja...Und was passiert, wenn ich mich weigere? Warte, warte! Lass mich raten...Du tötest mich?", meinte er und seufzte genervt. "Oh nein", antwortete Alvin. Hicks sah ihn überrascht an. "Nein?", fragte er vorsichtshalber noch mal nach. Hätte ja sein können, dass er sich verhört hatte, doch Alvin schüttelte tatsächlich den Kopf. "Nein. Wenn du nicht gehorchst werde ich dein gesamtes Dorf zerstören. Und dann hole ich deinen geliebten Drachen und deine kleine Freundin auf meine Insel und töte sie qualvoll vor deinen Augen. Das willst du doch sicher nicht, oder?", erklärte er und grinste teuflisch. Hicks war für einen Moment erstarrt vor Schock, doch dann fasste er sich wieder. "Du bluffst doch bloß", wagte er sich etwas weiter vor, doch wieder lachte Alvin nur. Dieses Mal ließ er sich rein gar nicht provozieren.

"Wenn du möchtest können wir deine kleine Freundin auch jetzt schon holen", meinte er und machte ein Handzeichen. Sofort sprangen alle auf und schnappten sich Bögen, Armbrüste oder gingen an die Katapulte. In diesem Augenblick brach Sturmpfeil durch die Wolken und schoss auf das Schiff zu. Hicks riss seine Augen auf. "Astrid! Nicht! Hau ab!", schrie er, doch wieder bekam er einen harten Schlag auf den Kopf und wieder wurde alles schwarz um ihn herum.
 

Astrid hatte nicht lange gebraucht, um das Schiff ausfindig zu machen. Voller Entschlossenheit flog sie darauf zu, um es zu vernichten. Sie ignorierte Hicks Rufe und Warnungen und hielt ihren Kurs. Als die Krieger anfingen sie mit Steinen und Pfeile zu beschießen, wich sie mit Leichtigkeit aus. "Sturmpfeil! Schuss!", rief sie und ihr Drache öffnete gerade das Maul, als sie sah wie Alvin Hicks Kopf hochriss und ihm ein Messer an den Hals hielt. "Ein Manöver und dein Freund stirbt!", brüllte er. Astrid sah ihn erschrocken an. In diesem Moment schoss ein Mann einen Pfeil ab, der Sturmpfeil genau ins Bein traf. Brüllend stürzte der Drache samt Reiter ins Meer. "Holt sie raus und fesselt sie", befahl Alvin. Die Krieger warteten bis sie auftauchte. Als sie prustend an die Oberfläche kam wurde sie mit Schlingen auf das Schiff gehoben. Sie wehrte sich, aber die Männer waren stärker und so überwältigten sie das Mädchen und fesselten sie ebenfalls. Plötzlich schoss Sturmpfeil in die Höhe und wollte das Schiff attackieren. "Flieh! Zurück!", schrie Astrid, doch dann wurde der blaue Nadder wieder beschossen. Allerdings wich sie den Geschossen aus und flog, so wie es ihr Mädchen gesagt hatte, wieder weg. "Fantastisch! Du bist uns ebenfalls eine große Hilfe. Allerdings dienst du nur als Druckmittel, meine Kleine", sagte Alvin zu ihr und lachte. Dann ging er wieder zu Hicks, der kraftlos in seinen Fesseln hing. Sein Kopf war auf seine Brust gesunken. Alvin packte ihn in den Haaren und riss ihn wieder hoch. An seiner rechten Schläfe klebte Blut vom ersten Schlag. Auch vom Zweiten rann nun etwas Blut über Hicks' Gesicht. Astrid sah ihren Freund verzweifelt an. Dann wandte sie sich an Alvin und ihr Blick verfinsterte sich. "Lass ihn in Ruhe!!", schrie sie und wollte wieder aufstehen, doch abermals wurde Hicks Leben mit einer stählernen Klinge bedroht. "Es liegt nun in deiner Hand, was mit ihm passiert. Also überleg dir gut, was du machst", sagte Alvin bedrohlich.

"Hey, Chef. Wir sind gleich da", rief einer der Männer. Alvin hob zufrieden grinsend seinen Kopf und sah stolz seiner Insel entgegen. Astrid schloss schmerzerfüllt die Augen.
 

"Siehst du irgendwas, Grobian?", fragte Haudrauf und betrachtete das Meer unter ihm, während er auf seinem Drachen saß. "Nö...Gar nix", antwortete sein Freund. Haudrauf seufzte hart und ballte seine Hand zur Faust. "Ach, mein Junge...", murmelte er und blickte zum Horizont. "Haudrauf, hör zu! Ich weiß wie du dich fühlst. Und ich kann auch verstehen, wenn du jetzt sofort die Insel stürmen möchtest, aber wir müssen uns Verstärkung holen!", rief Grobian und kam damit sogleich auf den Punkt. Denn genau das hatte Haudrauf eben vorgehabt. Sein alter Freund kannte ihn eben am Besten.

"Ja, das wäre wohl das Beste", stimmte Hicks Vater zu und kehrte um, zurück zum Dorf.

Dabei überlegte er sich bereits einen Schlachtplan.

Im Dorf angekommen sprangen beide Wikinger sofort vom Drachen und rannten auf den großen Platz. "Alle sofort in die große Halle!!", brüllten beide immer wieder, bis wirklich alle ihnen folgten. Auch die Teenager wurden aufmerksam und folgten den anderen klamheimlich.

In der großen Halle versammelten sich alle um den großen Tisch. Hadrauf erklärte die Situation. Sofort wurde wild diskutiert, so wie es Erwachsene eben taten.

Die Teenies hatten genug gehört. Mit besorgten Gesichtern verließen sie die Halle wieder. Eine ganze Weile waren sie sehr still. Dann seufzte Fischbein. "Astrid ist immer noch nicht wieder da...", murmelte er geknickt. "Ja...Vielleicht hat Alvin sie auch geschnappt", vermutete Rotzbacke. Gerade in diesem Moment hörten sie Sturmpfeils Brüllen. Erfreut blickten sie hoch. Doch als sie den Rücken des Drachenmädchens leer vorfanden verschwand die Freude schlagartig. "Und jetzt?", fragte Raffnuss ratlos. "Die Erwachsenen würden uns sicherlich verbieten ihnen nachzufliegen...", erinnerte sie Fischbein. Alle sahen zu Boden.

Dann ballte Rotzbacke die Hände zu Fäusten. "Das können wir doch nicht zulassen! Allein schon wegen Astrid!", meinte er und lief kurz entschlossen zu Hackenzahn. Dieser hob überrascht den Kopf, als sich sein Besitzer auf seinen Hals setzte. "Na los, Hackenzahn! Auf gehts", rief er und schon erhob sich der riesenhafte Alptraum in die Lüfte.

Dies spornte nun auch die Zwillinge an sich auf ihren wahnsinnigen Sipper zu setzen. "Okay Barf", meinte Raffnuss und tätschelte den Kopf des Drachen. "Auf geht's Belch!", meinte auch Taffnuss und schon folgten sie Rotzbacke und Hackenzahn.

Fischbein seufzte abermals, setzte sich dann aber auf Fleischklops. "Na los, mein Mädchen. Am Ende schmieren sie uns das wieder auf's Butterbrot", wisperte er in ihr Ohr und gab ihr ein aufmunterndes Küsschen auf den Kopf. Schon erhob sich auch das Gronckelmädchen in die Luft und flog hinter den anderen her.

"Hat jemand einen Plan?", fragte Fischbein und sah seine Freunde an. Raffnuss und Taffnuss zuckten mit den Schultern. Das machte dem ängstlichen, drachenbegeisterten Jungen nicht gerade Mut. Allerdings schien Rotzbacke so entschlossen wie noch nie in seinem gesamten Leben. "Wir vernichten alles was uns in den Weg kommt und retten die beiden", meinte er mit tödlich ernster Stimme.
 

Währenddessen schlich Ohnezahn nervös durch das Haus. Sein Junge hatte ihm doch versprochen, dass er zurück sei wenn es dunkel wurde. Aber er war immer noch nicht da. Ohnezahn machte sich große Sorgen.

Schließlich hielt er es nicht mehr aus und schlich aus dem Haus. Keiner zu sehen. Wo waren alle? Ohnezahn sah sich um. Da entdeckte er Sturmpfeil, die an der Klippe stand und nervös in den Himmel blickte. Schnell lief er zu ihr.

Da die beiden Drachen waren konnten sie mit einander kommunizieren. Er fragte sie was denn los sei. Sie erklärte ihm kurz die Lage. Ohnezahn sah sie entsetzt an. Dann brüllte er laut auf und lief an der Klippe auf und ab. Er rief immer wieder den Namen seines Menschen, was andere nichts weiter als ein Brüllen warnahmen. Gerade in diesem Moment wünschte er sich, seine Schwanzflosse, mit der er selbstständig hätte fliegen können, nicht kaputt gemacht zu haben.

Wenn doch nur einer der Teenager da wäre. Auf einmal bemerkte Ohnezahn ein Schiff, das am Kai anlegte. Als er genauer hinsah erkannte er ein vertrautes Gesicht. Er gab Sturmpfeil ein Zeichen und zusammen rannten sie zum Kai runter. Das hieß, Sturmpfeil flog. Unten angekommen hielt Ohnezahn vor dem schwarzhaarigen Mädchen an und sprang hin und her. "Ohnezahn! Sturmpfeil!", rief Heather erfreut. Sie lief auf die beiden zu, doch als sie merkte wie nervös die beiden waren blieb sie verwundert stehen. "Wo sind Hicks und Astrid?", fragte sie, worauf Ohnezahn mit seinem Kopf auf das Meer deutete. Heather verstand nicht so recht. Kurzerhand drehte er sich zur Seite, sodass sie auf seinen Rücken steigen konnte. Schulterzuckend tat sie es und betätigte die Schwanzflosse wie Hicks es ihr gezeigt hatte. Urplötzlich schossen Ohnezahn und Sturmpfeil in die Höhe und flogen mit rasanter Geschwindigkeit über das Meer hinweg. Heather schrie erschrocken auf und krallte sich an den Sattel, um nicht runterzufallen. "Wo fliegt ihr denn hin?!", rief sie erschrocken und bekam ein dringlich klingendes Fauchen von Ohnezahn als Antwort. "Okay, ich vertraue dir einfach mal", meinte sie und half ihm beim Fliegen.
 

Astrid beobachtete mit Schrecken wie das Schiff am Kai der feindlichen Insel anlegte. Alvin band, den immer noch bewusstlosen, Hicks los und warf ihn sich über die Schulter. Dann wies er einen seiner Männer an, Astrid mitzunehmen. Er packte sie grob am Arm und zerrte sie den Weg zu ihrem Dorf hinauf. Sie wurden zur Arena gebracht. Dort waren mehrere Drachen in Zellen gefangen. Einmal ein tödlicher Nadder, dann ein riesenhafter Alptraum und ein Gronckel. Hier, auf der Outcastinsel, waren die Drachen noch feindlich gesinnt. Und anscheinend wollte Alvin das durch Hicks Hilfe ändern, um die Drachen zu einer Waffe zu machen.

Astrid wurde an einen Pfahl auf der Tribüne gefesselt und Hicks wurde in die Arena geworfen. "Hicks!!", schrie Astrid entsetzt. Alvin begann zu lachen. "Keine Sorge, Prinzessin. Die Drachen sind in ihren Zellen und so ein kleiner Sturz wird deinen Geliebten schon nicht umbringen", meinte er und stellte sich an das Geländer der Arena. Er wartete geduldig bis Hicks wieder zu sich kam.

Als dies der Fall war ertönte seine dröhnende Stimme. "Herzlich Willkommen in der Drachenarena der Outcasts! Hicks, mein Lieber! Du hast die Ehre diese Drachen hier zu zähmen und sie für uns kampffähig zu machen", rief er.

Hicks sah zu ihm auf. "Das ist aber unmöglich! Du wirst einen Drachen niemals beherrschen können, weil deine Ansichten falsch sind! Drachen darf man nicht als Waffen sehen. Sie sind Lebewesen, wie du und ich! Sie haben ein Herz und Gefühle...Wenn du das Band zwischen einem Drachen und dir nicht spürst, wirst du sie niemals kontrollieren können, also vergiss es einfach!", rief er zurück, doch wieder lachte Alvin nur. "Hmm...Du weigerst dich also, ja?", fragte er und stand auf. Nachdenklich ging er am Geländer entlang. Dann packte er Astrids Haare und riss ihren Kopf zur Seite, wodurch ihr ein Schmerzenslaut entwich. "Nicht! Lass sie in Ruhe!", rief Hicks entsetzt, als Alvin ihr das Messer an den Hals legte. "Mach einfach worum ich dich gebeten habe und keiner wird verletzt", sagte er ruhig, aber mit gehässigem Unterton. Hicks sah zu Astrid, die fast unmerklich den Kopf schüttelte. Er überlegte nicht lange. Seufzend drehte er sich zum ersten Käfig um. Das Tor ging auf und der Nadder schoss angriffslustig heraus. Hicks blieb ruhig stehen und streckte seine Hand aus. Der Drache blieb einige Meter vor ihm stehen und sah ihn misstrauisch an. Langsam schlich er näher. Hicks schloss seine Augen und drehte seinen Kopf weg, sodass er den Drachen nicht mehr ansah. Dieser blickte verwundert und überrascht auf den Menschen vor ihm. Er sah das Vertrauen, welches der Junge in ihn zu haben schien.

Alvin ließ von Astrid ab und sah erstaunt zu.

Der Nadder kroch langsam auf Hicks zu. Als erstes schnupperte er an dessen Hand, dann blickte er ihn nochmal an, ehe er seine Schnauze an Hicks Hand schmiegte und zufrieden die Augen schloss. Hicks hingegen öffnete seine wieder und sah den Drachen an. Behutsam strich er mit seiner Hand über dessen Schnauze.

"Alles ist gut, ok? Ich tu dir nichts. Ich bin ein Freund, versprochen", redete er beruhigend auf ihn ein und begann ihn zu kraulen. Als er den Nadder unter seinem Kinn kraulte ließ er sich glücklich fallen.

"Großartig! Siehst du, ist doch schön, so eine Zusammenarbeit, richtig?", meinte Alvin und nickte. Hicks sah ihn finster an.

Dann wurde das zweite Tor geöffnet und der riesenhafte Alptraum schritt majestätisch heraus. Sein gesamter Körper entflammte und er fixierte Hicks mit seinen funkelnden Augen. Knurrend schlich er auf ihn zu. Hicks veranstalltete dasselbe wie bei dem Nadder zuvor auch. Doch in diesem Moment stieß ein Wächter, der beim Training helfen sollte, zu heftig die Tür auf. Der Drache erschrack und schnappte nach Hicks Hand. Dieser zuckte zurück und floh schreiend vor dem aufgescheuchten Drachen. "Hicks! Lauf!!", schrie Astrid entsetzt und versuchte sich zu befreien. Diese Szene erinnerte sie an seine damalige Abschlussprüfung.

"Helft ihm, verdammt!!", brüllte sie Alvin an, der ruhig zuschaute. "Hmm...Ich dachte er sei so ein toller Drachenzähmer. Dann sollte er damit wohl mit Leichtigkeit fertig werden", entschied er und sah gebannt zu. Astrid starrte ihn hasserfüllt an und werkelte weiter an ihren Fesseln rum.

Der Wächter hatte sich bereits wieder verkrümelt. Hicks rannte in der Arena herum und wich den Angriffen des Drachens aus, bis sich der Nadder ihm in den Weg stellte. Hicks drehte sich zu ihm um und beobachtete wie er ihn beschützte. Die beiden Drachen brüllten und fauchten sich gegenseitig an, solange bis sich der Alptraum wieder beruhigte. Hicks wagte sich wieder weiter vor. Zwar klopfte sein Herz wie wild, aber er musste jetzt ruhig bleiben, um den Drachen zu zähmen.

Langsam und mit ausgestreckter Hand ging er auf den Drachen zu, der ihn wieder anknurrte. "Alles gut. Ich will dir wirklich nichts tun. Ich bin kein Feind", sagte er ruhig. Der Drache bewegte sich keinen Millimeter. Er beobachtete Hicks ganz genau. Dieser blieb vor ihm stehen und ließ ihm die Entscheidung, ob er sich mit ihm verbunden oder ihm lieber die Hand abbeißen wollte. Hicks persönlich wäre die erste Wahl lieber. So schien auch der Drache zu denken, denn er hörte langsam auf zu knurren und drückte seine Schnauze nach einigen Augenblicken an Hicks Handfläche. Dieser lächelte zufrieden und streichelte den Drachen sanft. "Siehst du, so ist es doch viel besser, nicht wahr, mein Freund?", meinte er und bereitete sich innerlich schon mal auf den letzten Drachen vor. Der Gronckel würde nicht so heftig reagieren wie der Alptraum, aber es war trotzdem immer noch gefährlich. Das Tor wurde geöffnet und heraus flatterte der letzte Drache. Er sah sich neugierig um, bis sein Blick auf den Menschen traf. Sofort wurde er wütend und wollte ihn attackieren.

Doch wieder stellten sich die anderen Drachen ihres Gleichen entgegen und fauchten ihn an. Der Gronckel brüllte zurück und ließ sich dann auf die Erde fallen. Hicks ging langsam auf ihn zu und hatte auch ihn bald gezähmt.

Das ganze hatte fast eine Stunde in Anspruch genommen. Alvin hatte sich alles ganz genau angesehen. Nun begann er in langen Abständen seine Hände ineinander zu klatschen. "Bravo! So und nun wirst du mir noch mehr Drachen zähmen! Die wilden Drachen vor dem Dorf", bestimmte er und deutete nur stumm auf die Blonde. Hicks verstand sofort und verließ niedergeschlagen die Arena. Wenn er das durchziehen würde, hieß das wohlmöglich, dass er sein Leben verlieren würde, wenn die Outcastswikinger irgendwas falsch machten...Und das würden sie definitiv. Aber er würde halten, was er ihr versprochen hatte. Er sah nochmal zu Astrid, die ihn besorgt anblickte.

Er lächelte ihr aufmunternd zu und hob seine Hand. Die mit dem Ring, dann wurde er von den Wachen am Eingang der Arena hinaus geschupst. In Astrids Augen bildeten sich Tränen.
 

Es hatte nicht lange gedauert bis Heather die Anderen eingeholt hatte. Rotzbacke sah sie verwundert an. "Heather? Was machst du denn hier? Und warum reitest du auf Ohnezahn?", fragte er verwirrt. Auch die Zwillinge und Fischbein waren überrascht die Schwarzhaarige zu sehen. "Ich wollte euch mal wieder besuchen kommen und bin dabei sofort auf Ohnezahn und Sturmpfeil gestoßen. Die beiden waren so nervös, also bin ich auf Ohnezahns Rücken gestiegen und sie sind mit mir losgeflogen. Und jetzt bin ich hier", erklärte sie, ebenfalls ein wenig verwirrt. Sie sah einmal in die Runde. "Was ist denn passiert?", fragte sie nach.

Rotzbacke wurde ernst. "Hicks und Astrid wurden von Alvin entführt und wir sind gerade auf dem Weg um sie zu retten", meinte er und blickte in Heathers entsetztes Gesicht. "Das ist ja schrecklich! Ich werde euch natürlich helfen!", entschied sie sofort und bekam dafür ein dankbares Gurren von Ohnezahn. Lächelnd streichelte sie seinen Hals.

"Okay, Leute! Dann lasst uns mal unsere Rettungsaktion durchführen!", rief Rotzbacke und bekam zustimmendes Gejubel seiner Freunde zu hören.
 

Hicks stand mitten vor einer Bande wilder Drachen, die ziemlich gereizt aussahen. "So, Junge...Dann zeig mal was du drauf hast!", sagte einer der Wikinger und stieß ihn den Drachen entgegen, die sofort all ihre Aufmerksamkeit auf den Jungen richteten. Knurrend umkreisten sie ihn. Hicks stand ruhig da und beobachtete die Drachen. Er hob leicht die Hände und machte einen beruhigende Geste. "Es ist alles gut. Ich werde euch nichts tun. Alles ist ok", redete er auf sie ein und streckte seine Hände aus. Einige Drachen begannen skeptisch auf ihn zuzukriechen.

Plötzlich schlug ein Wikinger seine Axt auf einen Stein, dass es schrill schepperte. "Beeil dich doch mal, du Wurm!!", brüllte er genervt.

Durch diesen Lärm wurden die Drachen wieder aufgeschreckt und schnappten wild nach Hicks. Dieser wich erschrocken aus und versuchte zu fliehen. Ein Nadder schoss seine Stacheln nach ihm und nagelte ihn dadurch an eine Steinwand. Ein Gronckel feuerte einen Schuss ab. Allerdings ging er daneben. Fast...

Hicks spürte einen unglaublichen Schmerz an seiner Hand. Er brüllte auf und verkrampfte sich. Ein riesenhafter Alptraum schoss auf ihn zu, um ihn vollkommen zu vernichten. In Todesangst kniff er seine Augen zu und wartete auf den bevorstehenden Schmerz. Doch dann hörte er wie die Drachen aufbrüllten. Er hörte den Klang von Feuerschüssen und das Fauchen anderer Drachen. Als er seine Augen wieder öffnete stand Ohnezahn vor ihm und fauchte die feindlichen Drachen an. Ein Mädchen mit schwarzen Haaren saß auf seinem Rücken. "Heather?", fragte er, bevor sie von seinem besten Freund sprang und auf ihn zurannte. "Alles gut, wir sind hier um euch zu retten!", meinte sie und zog die Nadderstacheln aus der Wand. Hicks war schon ziemlich aus der Puste und der Schmerz in seinem Arm war unerträglich. Aber er war überglücklich seine Freunde zu sehen. "Ohnezahn!", rief er und lief zu seinem Freund, als er frei war. Der Nachtschatten vertrieb gerade noch den letzten Drachen, als er sich in einer Umarmung seines Jungen wiederfand. "Ich bin so froh, dich zu sehen!", sagte er und sah dann zu Heather. "Und dich auch. Danke, Heather!", fügte er noch hinzu. Sie lächelten sich gegenseitig an. Dann zuckte Hicks zusammen und sog scharf die Luft ein, als Ohnezahn seine Verletzung streifte. Der Drache wich etwas zurück und beschnupperte Hicks verbrannte Hand. Auch Heather bemerkte die Wunde. "Oh Gott, Hicks! Deine Hand!", rief sie erschrocken und sah ihn besorgt an. "Ich weiß...Das ist jetzt unwichtig. Ich muss Astrid retten!", meinte er und sprang auf Ohnezahns Rücken. Er wartete bis Heather hinter ihm saß, dann hob er ab und traf in der Luft auf die Zwillinge, Rotzbacke und Fischbein. "Leute! Ihr seid echt gekommen!", freute er sich und sah sie dankbar an. "Du bist mir egal, ich will nur Astrid retten", meinte Rotzbacke und betrachtete den Boden unter ihnen. "Wo ist sie?", fragte er. Hicks sah ebenfalls nach unten. In der Arena war sie nicht mehr. Vielleicht hatte Alvin sie in eine der Zellen gebracht.

"Heather. Geh bitte zu Rotzbacke auf Hackenzahn. Das wird sehr gefährlich, was ich gleich mache", bestimmte er und flog etwas näher an Hackenzahn heran. "Aber, ich will...", begann sie, wurde allerdings von Hicks unterbrochen. "Nein! Ich mach das alleine. Leute, lenkt ihr bitte die Wikinger hier ab und passt auf die Drachen auf", wies er die anderen an. Widerwillig wechselte Heather von Ohnezahn auf Hackenzahn.

Kaum war sie vom Nachtschatten runter schoss dieser bereits auf den Boden zu und flog in die unterirdischen Zellen. Hier unten hatten sie viel mehr Drachen. Aber das war Hicks jetzt egal. Er musste Astrid finden.

Sie sahen in jede Zelle, aber sie war nirgends. "Okay, Kumpel...Hier ist sie nicht!", wisperte er und zog Ohnezahn wieder zurück, sodass er Kehrt machte. Auf einmal standen ihnen mehrere Krieger im Weg. "Ohnezahn! Plasma-Schuss!", befahl Hicks und sofort schoss sein Drache dreimal hinter einander auf die Krieger. Diese wurden durch die Explosion durch die Luft geschleudert. So schnell es ging huschten die beiden an ihnen vorbei und wieder nach draußen. "Wo könnte sie noch sein?", murmelte Hicks und sah sich um. Auf einmal hörte er einen Schrei. Erschrocken sah er zu einem sehr hohen Berg hinauf. Alvin stand auf der Spitze und ließ Astrid über dem Abgrund baumeln. "Na, Drachenzähmer?! Wie findest du das?! Du bist frei und deine Freundin bezahlt den Preis für deine Dummheit!!", brüllte er und sah sich um. Hicks sah einen Augenblick entsetzt zu ihm hoch. Dann senkten sich seine Brauen über seine Augen. "Okay, mein Freund. Du musst mir jetzt vertrauen und genau das machen, was ich dir sage, ja?", sagte er und Ohnezahn schnurrte zustimmend. Schnell flogen sie hoch. Vor Alvin hielt er an und schwebte in der Luft. Beide sahen sich ernst an. "Gut. Mein Leben gegen ihrs", bot Hicks an. Alvin grinste teuflisch. "Hast du gehört, Puppe? Er will den Helden spielen. Na schön", nahm er das Angebot spöttisch an. Hicks landete Ohnezahn vor Alvin und stieg ab. "Setz Astrid sicher auf dem Boden ab", bat Hicks ruhig. Alvin grinste. "Nö", meinte er schlicht und ließ Astrid los. Kreischend stürzte sie in die Tiefe. Hicks lehnte sich über den Rand. "Astrid!!!! Ohnezahn!! Ihr nach!!" Gerade wollte er wieder auf seinen Drachen springen, als er von hinten gepackt wurde. Ohnezahn wurde von sechs Männern festgehalten und gefesselt. "Lass mich los!!", schrie Hicks und wehrte sich, doch Alvins Griff war unnachgibieg wie Stahl. "Sperrt den Nachtschatten weg. Und mit dir muss ich mich mal unterhalten", sagte er und griff hart nach Hicks verletzter Hand. Schmerzerfüllt brüllte er auf. Auch Ohnezahn brüllte und versuchte sich zu befreien.

Allerdings wurde er wieder an diesen Wagen gefesselt und weggebracht. Er sah noch wie Alvin Hicks von sich stieß und einen großen Hammer nahm. Dann waren die beiden außer Sichtweite. Kurz darauf ertönte ein häßliches Geräusch und Hicks schmerzerfüllten Schrei.
 

Noch nie hatte sie solche Angst gespürt, als sie die Klippe hinab stürzte. In wenigen Augenblicken würde sie entweder von den spitzen Steinen aufgespießt werden oder sie zerschellte wie eine Vase auf dem harten Steinboden. Beides waren keine schönen Aussichten.

Mitten im Fall hörte sie Hicks Schreie. Sie konnte nichts für ihn tun. Wieder brannten Tränen in ihren Augen. Sie umfasste ihre Hand, an der sie den Ring trug, und drückte sie auf ihr rasendes Herz. In endgültiger Erwartung schloss sie die Augen.

Doch statt den Grund spürte sie raue Drachenschuppen. Überrascht öffnete sie die Augen wieder und sah die blauen Schuppen ihrer geliebten Sturmpfeil. Überglücklich umarmte sie ihren Drachen. "Danke, mein Mädchen", flüsterte sie und sah sich um. Ihre ganzen Freunde waren da. "Fischbein! Raffnuss! Taffnuss! Rotzbacke! Heather! Moment....Heather?! Du bist auch da?" Die Blonde blickte das Mädchen verdattert an. "Jaa...Erklärungen später, ok?" Astrid teilte diese Meinung. Sie sah sich um und erblickte Alvin, wie er gerade Hicks packte und zum Rand der Klippe ging. "Hicks!!"
 

Sie hatten noch nicht einmal die Hängebrücke erreicht, als die Schreie seines Jungen abrupt verstummten. Ohnezahn spitzte seine Ohren und strengte sich an. Ganz schwach konnte er Alvins schallende Stimme vernehmen.

"Ich brauche dich nicht mehr, kleiner Hicks"

Ohnezahn riss seine Augen entsetzt auf. Er wusste was das bedeutete, wenn Menschen sowas sagten. Und das wollte er nicht zulassen! Deswegen spannte er seine Muskeln an und mit sehr viel Anstrengung sprengte er seine Fesseln. Durch die Wucht wurden die Männer von dem Felsen gefegt. Das war Ohnezahn jetzt extrem egal. So schnell er konnte rannte er zurück zu diesem Mann. Er konnte gerade noch sehen, wie er seinen Jungen, der stark blutete und sich nicht mehr rührte, von sich warf wie Abfall. Damit stürzte Hicks die Klippe hinab.

Wenige Augenblicke später sprang Ohnezahn ihm nach.
 

Astrid sah schockiert zu wie Alvin ihren Freund den Abgrund hinab warf. "Neeeeeein!! Hicks!!", schrie sie und schoss sofort mit Sturmpfeil nach, doch dann sah sie Ohnezahn, der denselben Gedanken hatte. Einen Moment wusste sie nicht was sie tun sollte und fühlte sich total hilflos. "Astrid! Pass auf!", rief Heather. Astrid sah auf und blickte einem Pfeilhagel entgegen. "Ausweichen!!", wies sie Sturmpfeil an, welche dies auch geschickt anstellte. Wieder wurden die Teenager beschossen und so war es Astrid unmöglich hinter Hicks her zu fliegen. Das hieß, sie musste Ohnezahn vertrauen.

"Folgt mir!", rief sie den Anderen zu und flog fort von dem Berg. "Aber, was ist mir Hicks?!", rief Heather entsetzt. "Ich weiß was ich tue!!", keifte Astrid zurück und wischte sich die Tränen aus den Augen. Noch nie in ihrem Leben hatte so sie oft an einem einzigen Tag geweint.

"Raff, Deckung!", bat sie und sofort speihte Barf das Gas, worin sie verschwanden. "Jetzt müssen wir sie suchen", flüsterte Astrid und sprang von Sturmpfeil.
 

Es kam ihr so vor, als würden sie schon Stunden umher laufen. Immer noch fanden sie keine Spur von Hicks oder Ohnezahn. "Wo können sie nur stecken?", fragte sie sich verzweifelt.

Sie suchte in jeder Ritze und jeder Spalte, aber nichts, nichts, nichts!

Sie würde sich das nie verzeihen, wenn ihm etwas passiert wäre. Im Prinzip war es ja ihre Schuld. Wäre sie mit ihm gegangen, wäre das alles nicht passiert! Sich Vorwürfe machend suchte Astrid weiter. Auch der Rest suchte mit.

Irgendwann hörten sie Raffnuss rufen: "Hier!! Schnell!!" Augenblicklich stürzte Astrid zu ihrer Freundin und drängelte sich an ihr vorbei. Dort lag Ohnezahn und rührte sich nicht. Neben ihm lag Hicks, ebenso regungslos. Panisch stürzte die Blonde zu den beiden und ließ sich neben ihnen auf die Knie fallen. Hicks sah so aus, als wäre er mit irgendwas schwerem geschlagen worden und Ohnezahn hatte einige Pfeile abbekommen. "Verdammt!", fluchte sie und hatte keine Ahnung was sie machen sollte. Zum Glück hatte Fischbein eine Idee. Er holte erstmal die Pfeile aus Ohnezahns Körper heraus und tupfte seine Wunden dann mit einem nassen Tuch ab. Dann tränkte er ein weiteres mit Wasser und tupfte damit Hicks Wunden ab. Danach begann er sie notdürftig zu verbinden. "Ohnezahn. Wach auf, Kleiner", sagte Astrid sanft und strich über den Kopf des Drachen. Dieser öffnete nach einigen Sekunden blinzelnd die Augen. Ihm schien es besser zu gehen als seinem Herrchen. Die Pfeile hatten zum Glück nicht sein Fleisch verletzt, sondern hatten einfach nur in den Schuppen gesteckt. "Heather, kannst du Ohnezahn fliegen?", bat Astrid und zog Hicks vorsichtig auf Sturmpfeil. Heather setzte sich sofort auf Ohnezahn und schnell flogen alle zusammen los.

Alvin und die Outcasts nicht mehr beachtend flogen sie nach Hause.
 

Als sie dort ankamen ging die Sonne bereits auf. Am Kai sahen sie, wie die Erwachsenen die Schiffe vorbereiteten. "Die sind wirklich rein gar nicht zu spät...", murrte Taffnuss.

Die Teenies landeten vor ihnen. Sofort stürmten alle auf sie zu, Haudrauf ganz vorne. "Kinder! Wo wart ihr?!", wollte er wissen, als er Hicks sah. "Um Gottes Willen! Mein Junge! Schnell, bringen wir ihn in sein Zimmer!", rief sein Vater und sofort wurden seine Befehle ausgeführt.

Kurze Zeit später wurde Hicks von ihm behutsam auf sein Bett gelegt. Dann holte er die Stammesälteste zu sich und sie begann ihn mit Formeln und Kräutern zu heilen.
 

Ohnezahn verließ keine Sekunde seinen Jungen. Die ganze Zeit saß er neben seinen Bett und passte wie ein Kampfhund auf ihn auf. Es dauerte ganze drei Tage, bis er sich regte. Seine Wunden waren nun mit Heilsalbe eingerieben und besser verbunden. Auch seine Verbrennungen waren schon etwas abgeheilt. Es würde auf jeden Fall eine Narbe bleiben, aber der Schmerz müsste langsam nachlassen. Er hatte durch die Hammerschläge einige Knochenbrüche, Quetschungen und innere Blutergüsse erlitten, aber all das würde wieder heilen.

Ohnezahn wollte einfach nur, dass sein Junge wieder die Augen öffnete. Traurig gurrend stupste er ihn sanft an und betrachtete ihn. In diesem Augenblick begann er sich zu bewegen und langsam die Augen zu öffnen. Orientierungslos starrte er an die Decke, dann drehte er seinen Kopf und erblickte Ohnezahn. "Hallo...mein Freund", krächzte er heiser und lächelte schwach. Ohnezahn war noch nie glücklicher in seinem Leben gewesen, als jetzt.

Voller Freude begann er das Gesicht seines geliebten Jungen abzuschlecken und seinen Kopf an seiner Wanger zu reiben. "Ich freu mich auch", lachte Hicks leise und legte seine Hand auf Ohnezahns Kopf.

Auf einmal hörten sie Schritte auf der Treppe. Sofort wirbelte Ohnezahn knurrend herum, doch als er bemerkte, dass es Astrid war, beruhigte er sich wieder. "Hicks?", fragte sie vorsichtig und kam näher. "Hallo, Astrid", antwortete er und lächelte auch sie schwach an. Erleichtert setzte sie sich neben ihn und strich ihm sanft über die Wange. "Du bist verrückt! Wärst du nicht so schwer verletzt, würde ich dich jetzt schlagen...Aber das hier reicht völlig", meinte sie und küsste ihn, glücklich, dass er endlich wieder bei ihr war. Erleichtert darüber, dass er noch am Leben war und einfach nur happy.

Als sie sich von einander lösten lächelten sie sich verliebt an. "Ich liebe dich auch", flüsterte Astrid in sein Ohr.

Worte, die nur für ihn bestimmt waren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yasmine23699
2013-10-20T17:53:33+00:00 20.10.2013 19:53
das ist eine sehr gute geschichte

Von:  Haruhi-chan_Amaya
2013-08-06T16:37:37+00:00 06.08.2013 18:37
Total schöne Geschichte :)) hat mir sehr gut gefallen. *Keks an dich schenk* :3


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