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The Fire

rose & scorpius
von

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SIEBEN.

T H E F I R E

Rose & Scorpius

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MUST BE A DEVIL BETWEEN US

OR WHORES IN MY HEAD.
 

Pixies - Hey

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SIEBEN.
 

Ihr Dad hatte Rose früher immer gesagt, dass sich die wahren Abenteuer im Leben nicht in ihrem Zimmer abspielen würden. Nein, wenn sie etwas erleben wollte, dann musste sie vor die Tür treten und mutigen Schrittes vorangehen.
 

Heute, mit 18 Jahren und einem eigenen Haushalt, konnte Rose sagen, dass diese Tatsache vielleicht auf andere Menschen zutreffen mochte, aber nicht auf sie. Sie wusste nicht, ob sie es bedenklich finden sollte, dass sich nahezu ihr gesamtes Leben in ihrer bescheidenen Wohnung im Obergeschoss eines Altbaugebäudes in London abspielte.
 

Aber war es ihre Schuld, dass sie ständig unerwartet Besuch bekam? Sie würde ihre Freunde und Familie ja besuchen, wenn eben jene Personen nicht schon zuvor vor ihrer Haustür stehen würden.
 

Nun, letztendlich konnte sie sich damit viele Wege und Zeit ersparen.
 

Sie machte sich nicht die Mühe zu schauen wer an diesem Donnerstagabend, nur wenige Tage nach Albus‘ letztem Besuch, in ihrem Hausflur stand und zaghaft an ihre Tür klopfte. Statt sich von ihrem Kühlschrank wegzubewegen, in welchem sie soeben nach etwas kramte, dass sie in ein kalorienarmes Abendessen verwandeln konnte, rief sie nur: „Herein!“
 

Als sie sich schließlich mit einem Erdbeerjoghurt in der Hand zu ihrem Gast umdrehte, konnte sie nicht dafür garantieren, dass ihre Gesichtszüge nicht für einen kleinen Moment entgleisten.
 

„Scorpius“, sagte sie nur und vielleicht klang ihre Stimme nicht wie ihre eigene - sie hoffte, dass er es nicht bemerkte.
 

Der Malfoy stand mit geröteten Wangen und strubbligen Haaren an ihre Spüle gelehnt und sah sie mit einem schmalen Lächeln an. „Hallo Rose!“
 

„Was machst du denn schon wieder hier?“, fragte sie ungehemmt und nahm sich einen Löffel aus der Besteckschublade.
 

Scorpius lachte kurz und verlegen auf. „Tut mir leid, ich weiß es gehört sich nicht immer uneingeladen aufzutauchen. Ich wollte nur -“ Er unterbrach sich selbst und sah zu Boden.
 

Rose zog die Augenbrauen zusammen. Bildete sie es sich ein oder führte ihr Ex-Freund sich heute seltsam auf? Ex-Freund … die Bezeichnung jagte ihre unangenehme Schauer über den Rücken. Sie sollte den Begriff aus ihrem Vokabular streichen.
 

„Ähm, möchtest du etwas trinken? Ich hab noch Wein von Albus‘ Besuch übrig.“ Bevor der Malfoy antworten konnte, hatte Rose ihren Joghurt beiseite gestellt und nach der angebrochenen Flasche Rotwein gegriffen, die sie auf der Anrichte hatte stehen lassen. Sie schwang ihren Zauberstab und rief zwei Gläser herbei, bevor sie die Flasche großzügig in beide aufteilte.
 

Scorpius griff nach seinem Glas und nahm einige Schlucke, bevor er ihr wieder in die Augen sah. Rose warf ihm einen verdutzten Blick zu. „Ist alles in Ordnung?“, fragte sie besorgt und nahm selbst einen Schluck des Weines, bevor sie sich endlich ihrem Joghurt zuwandte.
 

„Ich wollte dir die Einladung geben“, sagte Scorpius dann endlich, nachdem er sich noch einmal geräuspert hatte.
 

Rose biss sich hart auf die Unterlippe, als sie augenblicklich eine Ahnung bekam, wovon er sprach. Sie stellte sich jedoch dumm. „Was für eine Einladung?“ Sie hoffte wirklich, dass ihre Stimme unauffällig klang.
 

Scorpius biss sich kurz auf die Lippen. „Zur Hochzeit. Ähm, meiner Hochzeit. Du weißt, mit Adriana?“ Es klang wie eine Frage und Rose hatte das Verlangen ihm ihren Wein über das weiße Hemd zu kippen - natürlich wusste sie von welcher Hochzeit er sprach und sie wusste verdammt nochmal auch welche Frau er heiraten würde. Sie wusste, dass ihre Wut unbegründet war, wollte sie aber auch nicht zügeln.
 

„Ah ja“, erwiderte sie nach einigen Sekunden und schaffte es nicht ganz die Kälte aus ihrer Stimme zu verbannen. Sie verachtete sich selbst dafür, wie schlecht sie ihre Gefühle verbergen konnte. Sie nickte kurz und marschierte dann mit ihrem Weinglas fest in der Hand ins Wohnzimmer. Den Joghurt ließ sie kaum berührt zurück, denn der Hunger war ihr eindeutig vergangen.
 

Sie spürte das Scorpius dicht hinter ihr folgte. „Ich meine -“, begann er erneut, doch diesmal fiel sie ihm ins Wort.
 

„Warum hast du sie mir nicht einfach per Eule geschickt?“, stellte sie dann die offensichtliche Frage.
 

Als sich Scorpius neben ihr auf dem Sofa niederließ begegnete er ihrem Blick erneut nicht. Er spielte mit einem Knopf an seinem Hemd und Rose wollte ihm auf die Finger hauen und ihn dazu zwingen, ihr in die Augen zu sehen.
 

Wusste er, dass seine Worte und Taten ihr Herz mehr und mehr brachen?
 

Nein, natürlich nicht. Woher sollte er auch?
 

Nach einer unangenehmen Pause und einigen weiteren Schlucken aus seinem Glas brach Scorpius schließlich das Schweigen. „Ich weiß nicht, Rose. Es hätte sich falsch angefühlt, dir diese Einladung zuzuschicken. Ich weiß nicht einmal ob es richtig ist, dich einzuladen.“
 

Rose hob eine Augenbraue. „Sprich dich ruhig aus, Scorpius“, gab sie sarkastisch zurück. „Es ist in Ordnung wenn du mich nicht dabei haben willst und um ehrlich zu sein lege ich nicht besonders viel Wert darauf, dich heiraten zu sehen.“
 

Diesmal sah Scorpius auf und Rose wusste, dass sie sich nicht einbildete, dass sein Blick verletzt war. „Okay“, sagte er bloß, leise und leerte sein Weinglas.
 

„Was erwartest du denn?“, platzte Rose frei heraus und biss sich gleich darauf auf die Zunge. Sie sollte dieses Gespräch hier beenden und es nicht eskalieren lassen. Am Ende würde sie sich ihm noch zu Füßen werfen und ihn um eine zweite Chance anbetteln. Das wäre einfach nur typisch für sie, aber soweit würde sie es nicht kommen lassen - niemals!
 

„Was meinst du?“
 

„Oh Scorpius, ich bitte dich. Wie kannst du glauben, dass ich jemals zu deiner Hochzeit kommen würde?“ Und wirklich, wenn man die Worte hörte und Rose‘ Gedanken und Hintergründe nicht kannte, dann mussten sie sehr harsch klingen.
 

Rose konnte in Scorpius‘ Augen lesen, wie seine freundlich-verlegene Haltung schwand und sich stattdessen Ärger in ihm breit machte. Es war erschreckend wie gut sie ihn noch immer lesen konnte. „Entschuldigung, Rose, dass ich dachte, dass wir trotz unserer Vergangenheit vielleicht Freunde werden könnten. Ich meine, damals, als wir uns getrennt haben, waren wir nicht zerstritten, wir haben uns nicht gehasst und gegenseitig den Tod an den Hals gewünscht. Und jetzt, wo ein wenig Zeit vergangen ist und wir beide abgeschlossen haben, dachte ich, wir könnten es als Freunde versuchen. Es tut mir leid, wenn ich die Situation falsch eingeschätzt habe, aber das ist kein Grund, so unausstehlich zu werden.“
 

Rose wusste nicht, ob sie sich die Haare herausreißen oder hysterisch loslachen sollte. „Abgeschlossen? Was, bei Merlin, gibt dir den Anlass zu denken, dass ich mit dir und dieser Beziehung abgeschlossen habe? Vielleicht der Abend an dem du mich betrunken im Tropfenden Kessel erlebt hast - als ich Lucy erzählt habe, was ich über dich denke und dass ich niemals gut genug für dich war? Ja, scheint als hätte ich jegliche Gefühle für dich und alle Gedanken an unsere Beziehung eindeutig hinter mir gelassen.“ Als sie bemerkte, wie aufgebracht und laut ihre Stimme in ihrer kleinen Wohnung klang, brach sie ihren Wortschwall ab. Sie trank ihr Weinglas ohne zu blinzeln leer. Wenn diese Situation nicht unangenehm war, dann wusste sie auch nicht.
 

„Rose, ich -“ Scorpius schien nicht zu wissen, was er sagen sollte und Rose konnte ihm keinen Vorwurf machen. Was gab es auf ihre Worte schon zu erwidern? Sie musste lernen, sich zu beherrschen und zu überdenken was sie sagte, bevor sie ihren Mund öffnete, bei Merlin.
 

„Ich denke du solltest jetzt gehen“, sagte Rose letztendlich und es war eine klare Aufforderung. Scorpius erhob sich wortlos.
 

Der Gang zur Wohnungstür verlief schweigend und Rose wusste nicht, warum alles plötzlich so furchtbar war. Wieso hatte sie sich so feindselig verhalten müssen? Hatte Scorpius nicht recht mit seinen Worten? Eine Freundschaft wäre nichts Schlechtes - im Gegenteil, sie wusste, dass Scorpius die Art von Mensch war, die man gerne zu seinen Freunden zählte. Ihr großer Mund hatte ihr diese Möglichkeit ganz offensichtlich zerstört. Manchmal hatte sie wirklich das Verlangen, sich in einen Regenwurm zu verwandeln und vom nächstbesten Vogel verspeisen zu lassen.
 

Scorpius öffnete die Tür selbst, hielt jedoch inne, bevor er die Wohnung verließ. Er drehte sich noch einmal um und sah Rose ins Gesicht. In seinen Händen hielt er plötzlich einen cremefarbenen Umschlag - er musste ihn aus seiner Manteltasche genommen haben.
 

„Ich würde mich freuen, wenn du kommest. Es würde mir viel bedeuten, auch wenn du wohl anders über mich denkst, als ich über dich. Du bist mir wirklich wichtig, Rose. Immer noch.“
 

Rose‘ Herz wurde schwerer und schwerer in ihre Brust. Sie senkte den Blick und schluckte schwer, um den Kloß in ihrem Hals zu vertreiben. Dann nahm sie den Umschlag. Er war federleicht.
 

„Danke! Ich werde sehen, ob ich es einrichten kann“, erwiderte sie auf seine Worte und alles klang so unglaublich dumpf in ihren Ohren. „Und du bist mir auch wichtig, Scorpius, wirklich“, fügte sie dann hinzu, aus Angst nie wieder eine Gelegenheit zu bekommen, diese Worte auszusprechen. „Du bist mir immer noch so wichtig.“
 

Die Sanftheit ihrer Stimme entlockte Scorpius einen unsicheren Gesichtsausdruck. Er öffnete den Mund, als wollte er noch etwas hinzufügen und Rose wusste nicht, was sie dazu bewog, einen Schritt auf ihn zuzugehen und ihren Mund auf seinen zu legen, aber sie tat es.
 

Seine Lippen waren trocken, aber noch immer so sanft wie vor Monaten (es schien eine Ewigkeit her zu sein), als sie ihre letzten Küsse geteilt hatten. Statt ihren Kuss zu erwidern schien Scorpius in eine Starre zu verfallen - er rührte sich nicht, seine Arme hingen schlaf an seinen Seiten und seine Augen waren weit geöffnet und von Schreck gezeichnet.
 

Rose fühlte sich wie die größte Idiotin auf Erden. Natürlich würde er ihren Kuss nicht erwidern, was hatte sie sich bloß dabei gedacht? Merlin, dieser Mann wollte in zwei Monaten heiraten? Was war denn nur los mit ihr? Sie war doch für gewöhnlich nicht so auf den Kopf gefallen.
 

Rose schob Scorpius‘ regungslosen Körper unsanft von sich und raus aus ihrer Wohnung. Ohne ein Wort zu sagen oder ihm noch einmal in die Augen zu sehen schmiss sie die Tür ins Schloss und ließ ihre Stirn dagegen fallen.
 

Irgendjemand im Universum amüsierte sich wahrscheinlich köstlich über sie und sie konnte es diesem jemand nicht verdenken - sie war eine Witzfigur!
 

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tbc
 

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Wie immer vielen Dank für eure Kommentare und Favoriteneinträge und hoffentlich bis zum nächsten Kapitel! :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  schneewittchen00
2013-08-03T21:02:38+00:00 03.08.2013 23:02
ich hoffe jetzt hat es endlich mal klick gemacht bei scorpius! :D einen größeren zaunspfahl müsste man vermutlich erst noch erfinden :P
Von:  Farbwolke
2013-08-03T17:21:55+00:00 03.08.2013 19:21
Hallöchen
Arghhh, ich hätte AScop an Roses stelle ein unverzeihlichen aufgehext, wirklich. Typisch Mann. Die denken nie nach. Wie soll bloß die Hochzeit werden? Ich will gar nicht dran denken :/ Ich leide jetzt schon mit Rose mit und bestimmt wird es noch schlimmer für Rose :(

Trotzdem war es ein super kapitel

Grüße
Mashu
Von:  Joey-kun
2013-08-03T00:19:00+00:00 03.08.2013 02:19
Grandios!!!
Wird ja aber auch mal langsam Zeit, dass Scorpius mitbekommt, dass Rose noch so viel für ihn fühlt. Ich finde es gut, wie du ihn auf den Kuss reagieren lässt. Es wirkt realistischer und fernab von Klischees, dass er diesen Kuss eben mal nicht erwidert!
Danke für dieses schöne Kapitel :)

Grüße von mir


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