Zum Inhalt der Seite

A Superstar

Ruffy x Nami- Reallife
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
hallolie :)
ich freue mich das ihr meine story lest :D denn auch wenn ich gleichzeitig an Silent Smile dran bin, habe ich eine zweite Fanfiction am laufen :3
aber auch hier wird es nich regelmäßig kapitel geben, wofür ich mich schon mal entschuldige ;)
allerdings hab ich schon vor längerer zeit mit dieser story angefangen, weshalb es schon am anfang 7 kapitel gibt!
cool, oder? :D

jedenfalls wünsch ich euch viel spaß und hoffe, ihr lasst mir ein paar kommis da ;)

Ggggvlg,
Kora :3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
hallolie :)
also zuesrt mal- tut mir leid das das letzte kapitel adult war! aber es ging nich wirklich anders... aber da ich natürlich möchte, das ihr alle wisst,worum es geht, erzähl ich kurz was passiert ist:
Nami und Robin sind im Flieger zurück nach LA. Dort liest Nami in einer zeitschrift, das die "kaiserin des gesangs" boa hancock sie als untaltentiert etc. bezeichnet hat. erzürnt darüber, schwört sie sich insgeheim, ihr talent zu beiweisen.
anschließen wird von dem treffen mit ihrem plattenboss Arlong erzählt. Und wie unglaublich schrecklich sie behandelt, bzw. misshandet wird.
der letzte gedanke von Nami ist, wie sie sich wünscht, dass jemand sie doch endlich rettet.

So das is passiert und das folgende kapitel spielt am abend des selben tages :) ich hoffe allerdings, dass es diesmal nich zu "krass" is, weil es auch ein spezielles thema anspricht :p und das geht an dich wolfgang_binder: ich bin mir sehr wohl bewusst, was ich schreibe und weiß über manches doch mehr als du vl. denkst! und wenn dir vl. etwas schlimmes wiederfahren ist, tut es mir natürlich leid! aber nun bitte ich dich trotzdem einfach aufzuhören, meine geschicht zu kommentieren!!!!

an alle anderen:
Gggggvlg unf viel spß mit dem kapitel^^ (is ja sogar etwas länger :))
Kora :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
hallolie :)
sorr erst mal, dass es so lange diesmal gedauert hat :/
aber dafür gibt es gleich zwei neue kapitel^^
ich hoffe sie gefallen euch und ich würde mich sehr über rückmeldungen freuen :)
Ganz viel Spaß!!!
Ggggvlg,
Kora :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
hey :)
ja, ihr seht richtig, zwei neue kapitel :D
ich hab erstens gemerkt, dass ich das letzte kapitel gar nicht hier hochegeladen hab (wofür ich mich toootal entschuldige :() und zweitens, nach dem kommentar von Smith19 mich zusammen gerafft hab und weitergeschrieben hab :)
ich hoffe, euch gefällt, was dabei heraus gekommen is :D
würde mich über kommis sehr freuen!! :) und wünsche euch jetzt ganz viel Spaß!!! :**

Ggggvlg,
Eure Kora :) Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

Sie öffnete die Augen und blickte in eine unendlich weite Masse. Tosender Lärm drang zu ihren Ohren, während sie tief Luft holte.

Immer wieder aufs Neue war sie beeindruckt von diesem Spektakel. Und verängstigt. Diese vielen Leute, die ihr zujubelten und Augen nur für das Spektakel auf der Bühne hatten.

Aber sie war glücklich. Das hier was ihr Traum, nein, ihr Schicksal! Hier zu sein war ihre Bestimmung und es gab nichts, dass sie nun lieber auf dieser Welt tun wollte.

Auch wenn sie vielleicht einige Opfer machen musste und auch wenn sie deswegen keine richtige Kindheit gehabt hatte, so wollte sie es. Es war perfekt! Und zudem half sie so ja auch jemandem…Doch nun musste sie hier und jetzt sein. Sie holte erneut tief Luft und lief auf die Bühne.
 

„Seid ihr bereit?!!!“, rief sie durch das Mikrophon in die Menge und darauf kamen ihr ein fast einheitliches Kreischen entgegen. „Das nehme ich als ja… Also gut!! Jungs, auf drei gehts los!“ Daraufhin wurde das Geschrei noch lauter, da sie dabei war einen ihrer bekanntesten Hits zu singen.

Sie musste Grinsen. Sie wusste einfach immer genau, was ihre Fans wollten. Und das sollten sie ja auch bekommen also schnappte sie sich das Mikrophon aus der Halterung und ging zu dem vorderen Teil der Bühne. „One, two, three…!“, flüsterte sie in das Mikro und die Band begann.

Dann schloss sie kurz die Augen und konzentrierte sich. //Wenn du mal nervös vor dem Singen hol einfach tief Luft und denke an was Schönes. Ich weiß, du kannst!// Wie jedes Mal kam ihr der gleiche Satz in den Sinn und sie tat wie ihr vor so vielen Jahre geheißen.

Schließlich öffnete sie wieder die Augen und fing an.

Die Menge tobte und sie… sie war einfach glücklich. Denn das war ja ihre Bestimmung, so sollte es doch für immer werden!

…Oder?

Ein normaler Tag

Verschlafen öffnete Nami die Augen und blinzelte einmal, ehe sie vollständig wach war. Dann richtete sie sich langsam auf und schaute verwirrt umher. Sie musste erstmal warten, ehe sie genau wusste wo sie überhaupt war. Doch dann fiel es ihr endlich wieder ein. Sie war in irgendeinem Luxushotel, in irgendeiner Stadt, in irgendeinem Staat.
 

Ihr war nie wirklich wichtig, wo sie ihre Auftritte hatte. Hauptsache Nami konnte singen. Und ob sie das in Miami oder in Boston tat, kümmerte sie recht wenig. Ihre Managerin regelte das schon alles. Sie hatte nie wirklich viel zu tun. Und sie war auch froh drum.
 

Schließlich stieg Nami aus ihrem Bett und streckte sich erst mal richtig. Dann ging sie ins Bad um sich fertig zu machen. Vorher schnappte sie sich noch ihre frischen Klamotten, ehe sie dann schnell unter die Dusche stieg. Sie ließ das heiße Wasser über sich laufen und wurde nun endlich richtig wach.
 

Sie könnte ewig so stehen. Hier, in der Dusche. Während es schien, als würden all ihre Sorgen und ihre Trauer, die sie sonst immer hinter einer hohen Mauer verbarg, einfach weggewischt werden.
 

Doch so einfach war das nicht. Die Vergangenheit konnte man eh nicht ändern und ihre Zukunft war auch schon genauestens geplant. Ihr blieb also nur noch die Gegenwart. Und die wollte sie versuchen zu genießen.
 

Also brachte es nichts, stundenlang in der Dusche Trübsal zu blasen. Mit diesem Gedanken drehte sie das auch Wasser ab und stieg zitternd aus der Dusche, während sie sofort ein Handtuch um sich band.
 

Dann trocknete sie sich ab, föhnte ihre langen orangenen Haare und erledigte den ganzen anderen Rest. Doch dann kam sie zum größten Problem an diesem Morgen: was sollte sie nur anziehen? Denn es musste wirklich perfekt sein. Immerhin könnte sie möglicherweise von der ganzen Welt darin gesehen werden. Wenn sie Pech hatte und ein Paparazzi auf sie wartete. Und sie hatte eigentlich immer Pech.
 

Denn Nami war eine weltberühmte Sängerin, obwohl sie gerade mal zwanzig Jahre alt war, und hatte alles, wovon jedes Mädchen nur träumte. Geld ohne Ende, schöne Kleider und teuren Schmuck, Männer in Scharen, die ihr hinterher liefen und die Möglichkeit um die ganze Welt zu fliegen.
 

Aber es war auch ihr Traum. Sie wollte das alles. Schon immer war ihr Traum es gewesen Sängerin zu werden. Und nun hatte sie, was sie wollte. Auch wenn sie nicht so dazu gekommen war, wie sie früher gedacht hatte…

Doch war das egal! Hauptsache sie war ein Star!
 

Und damit kam sie wieder zu der Frage des heutigen Outfits. Eine geschlagene Stunde brauchte sie, um sich dann schließlich für eine hellblaue Röhrenjeans, einem grün-weiß gestreiften Bikinioberteil und darüber ein weiteres weißes Tob, welches an den Seiten sehr tief geschnitten war, zu entscheiden. Dazu zog sie noch ihre üblichen braunen High Heels und dann war sie endlich fertig.

Und als hätte es ein geheimes Kommando gegeben, klopfte es genau in dem Moment an der Tür. „Nami, ich bin’s, Robin.“, meinte eine weibliche Stimme. Sie erkannte diese sofort- es war ihre Managerin und so eilte sie schnell zur Tür und öffnete diese.
 

„Guten Morgen. Ich wollt dich zum Frühstücken holen.“, begrüßte Robin sie freundlich und schaute auf die Uhr. „Denn in zwei Stunden müssen wir zu einem Interview mit der Zeitschrift „Nr.1!“. Und danach zur Probe für dein Konzert heute Abend.“, erklärte sie weiter, ehe die Orangehaarige überhaupt Zeit hatte, ebenfalls gute Morgen zu sagen.
 

Doch so war das üblicherweise. Also ging Nami schon mal auf den Flur, nachdem sie ihr Zimmer noch verschlossen hatte. Robin kam auch sofort und so gingen sie schweigend hinunter.
 

„Ich bin wirklich froh, dass du so ein Luxushotel ausgesucht hast. Denn so kann ich in Ruhe frühstücken.“, kam es nach einer Weile gut gelaunt von Nami, während sie beide aßen. Obwohl, Robin trank wie immer nur Kaffee und aß maximal eine Scheibe Brot. Aber auch sie aß nicht viel. Eigentlich nur Obst und Jogurt. Sie durfte nichts anderes essen. Denn wehe, sie nahm nur ein Gramm zu.
 

Was total absurd war! Denn sie hatte so oder so eine fantastische Figur und nahm egal was sie aß nicht zu. Aber wie immer konnte sie nichts dagegen tun. Denn es war eine Regel, oder bessergesagt, ein dummer Befehl.
 

„Ist doch logisch. Warum sollte ich auch irgendein billiges Hotel buchen? Ich will immerhin in einem anständigem Zimmer schlafen und guten Kaffee trinken.“, meinte Robin nur, ohne von ihrem Buch aufzublicken.

„Das hast du Recht.“, stimmte sie ihr grinsend zu. „Aber weißt du, worauf ich jetzt echt Lust hätte? Shoppen! Was hältst du von der Idee?“, fragte sie ihre Managerin und gleichzeitig beste Freundin enthusiastisch.
 

„Du weißt, dass das nicht geht. Wie gesagt, du hast gleich ein Interview mit der Zeitschrift „Nr.1!“ und anschließend musst du zur Probe.“ Robin schaute weiterhin nicht auf, sondern trank noch etwas Kaffee. Nami erwiderte wieder nichts sondern nahm noch einen Schluck von ihrem Orangentee.
 

„Ach, du dummes Mädchen! Nun sitz doch mal still! Wenn du so zappelst werde ich nie fertig mit dem Schminken.“, meckerte eine genervte Stimme Nami an. Sie schaute zu der Person, von der die Stimme kam, und blickte in ein zorniges Gesicht. „Tut mir Leid, Kalifa. Ich halt ja schon still.“, stöhnte sie nur und richtete sich auf.
 

Sie war gerade für das Interview in der Maske und musste die schlimmste Make-up Artistin aushalten. Wie jedes Mal vor einem Auftritt in der Öffentlichkeit. Und sei es auch nur das Treffen mit einem Journalisten in einem Hotelzimmer. Aber wie immer hatte Nami keine Wahl als zu akzeptieren.
 

Als sie endlich fertig war, durfte sie in das besagte Zimmer nebenan und wurde von einem jungen Mann mit pinken Haaren erwartet.

„Ha-hallo, Miss Nami.“, begrüßte er sie stotternd. „Mein-mein Name ist, äh, Corby und ich werde Sie heute, ähm, interviewen…“

„Guten Tag, Corby. Aber hör bitte auf so herum zu stottern. Das ist ein bisschen nervig.“, meinte Nami nur und ließ sich ihm gegenüber auf einen Sessel nieder.

Das Interview

„Äh, okay. Dann fangen wir mal an.“, sagte Corby und versuchte nicht mehr zu stottern. „Miss Nami, äh, also, ich-äh“ Der Junge konnte sich immer noch nicht zusammen reißen und so stöhnte Nami nur. „Ganz ehrlich, wieso interviewen sie mich eigentlich, wenn sie so nervös sind?“, fragte sie und schaute ihn skeptisch an.

„Ich…äh…“

„Wird das heute noch was? Ich hab nicht gerade wenig zu tun, also kann ich auf so ein kleines Interview auch verzichten.“, meinte sie seufzend und erhob sich schon. Total durch den Wind sprang der Pinkhaarige ebenfalls auf und hielt Nami am Handgelenk fest. „Bitte gehen Sie nicht! Ich habe einem Freund versprochen ein richtiger Journalist zu werden, weswegen ich das Interview jetzt machen muss. Bitte, ich werde nicht mehr stottern.“, versprach er hysterisch.

Sie hielt daraufhin inne und schaute ihn forschend an. Dann machte sich der Ansatz eines Lächelns bei ihr bemerkbar. „Na gut. Aber wehe du stotterst noch mal so blöd rum!“, befahl sie ihm und setzte sich wieder.

„Ja versprochen.“, meinte er nur beschämt grinsend. „Also meine erste Frage ist, Miss Nami, war es schon immer ihr Traum Sängerin zu werden?“

„Ja. Ich hab schon als Kind sehr gerne und viel gesungen.“, beantwortete sie lächelnd die Frage, während ihr wieder die Erinnerung von damals in den Sinn kamen. Wie wundervoll alles noch war…

„Hatten Sie auch Gesangsunterricht?“

„Nein, Unterricht hatte ich nie. Wir hatten nie genug Geld dafür. Meine Mutter musste schon so zu viel arbeiten.“

„Hat sie Sie denn unterstützt? Oder war sie gegen eine Gesangskarriere?“, hakte Corby weiter nach. Nami musste wieder lächeln. Sie dachte nur zu gern an ihre Mutter. „Sie stand immer voll und ganz hinter mir. Ich glaube, wenn sie die Mittel gehabt hätte, hätte sie alles getan um mich zu einer berühmten Sängerin zu machen.“

„Was Sie nun ja auch sind.“, lachte er, während sie nur ein wenig schmunzelte. „Wie auch immer. Nun ist ihre Mutter ja leider schon recht früh verstorben. Wie sehr wurden Sie davon geprägt?“ Namis Miene verhärtete sich augenblicklich, nachdem sie den Sinn der Frage verstanden hatte. Doch nicht nur das. Mit einer ungeheuren Wucht kamen die Erinnerungen an damals zurück. Erneut fühlte sie den unerträglichen Schmerz. Doch anmerken ließ sie sich nichts. Das einzige was sie tat, war den Journalist mit teilnahmslosem Blick anzuschauen. „Keine weiteren Fragen zu meiner Mutter.“, war alles, was sie antwortete. Das brachte Corby sofort wieder total außer Fassung und er geriet erneut ins Stottern: „Oh- äh, tut-tut mir…leid. I-ich wollte n-nicht… Es tut mir leid.“

„Können wir mit dem Interview jetzt fortfahren?“
 

Nami ließ sich seufzend auf ihr Bett fallen. Sie konnte nicht glauben, dass heute die Gefühle so die Überhand gewonnen hatten. Eigentlich hatte sie doch vor gehabt, nicht immer so zu verzweifeln, wenn man den Tod ihrer Mutter Bellemére erwähnte. Und schon gar nicht bei einem Interview! Immerhin könnte das irgendwann auch wirklich negative Folgen haben. Der Presse durfte man nämlich keine wichtigen Infos weitergeben. Das sollte man als Superstar ja wissen.

Doch nicht nur das. Sie hatte die Kontrolle über sich in Gegenwart irgendeines dummen Jungen verloren! Aber wieso war sie auch immer noch so traumatisiert? Immerhin lag das Ganze schon zehn Jahre zurück. Obwohl… nur zehn Jahre würde irgendwie besser passen. War das schreckliche Bild in ihrem Kopf ja immer noch so scharf und neu wie zu dem Zeitpunkt, als es sich in ihrem Kopf einpflanzte. Dieser Augenblick, der sie vermutlich für immer verändert hatte. Das ganze Blut, die weitaufgerissenen Augen ihrer Mutter, die schmerzverzerrte Miene…

Und ohne, dass sie es wollte, liefen ihr die Tränen über das ganze Gesicht. Als wäre sie erneut das kleine zehnjährige Mädchen mit einem gebrochenen Herzen und ohne jegliche Hoffnung.

Nami war nicht glücklich. Auch wenn sie es als Superstar hätte sein sollen. Nein, sie wollte nur ihre Mutter wieder. Sie und ihr altes Leben!

So weinte sie noch lange. So sehr, wie schon seit Jahren nicht mehr. Sie vergaß die Zeit und die restliche Welt um sie herum. Der Schmerz und die Trauer verdrängten alles.
 

„Nami, kannst du bitte die Tür aufmachen? Ich muss dir was sagen.“ Nami schlug sofort die Augen auf und realisierte, dass sie eingeschlafen war. Beim Weinen. Oh Gott, was war heute nur mit ihr los? Normalerweise heulte sie doch nie… Und was war passiert? Sie hatte geweint wie ein kleines Kind, obwohl sie doch eigentlich stark war.

„Nami, ich weiß, dass du wach bist. Also was ist? Kannst du mich bitte reinlassen.“, bat Robin mit ruhiger Stimme, während sie vor der Tür wartete. Natürlich stand die Orangehaarige sofort auf um die Tür zu öffnen. Doch vorher warf sie noch schnell einen Blick in den Spiegel, immerhin hatte sie stundenlang geweint.

Doch zum Glück sah sie wie immer aus. Nur ihre Wangen waren noch etwas gerötet. Aber das war ja nicht weiter schlimm. Also öffnete sie die Tür und im gleichen Moment trat Robin auch schon ein. Die Schwarzhaarige ging ohne Umschweifen zum Bett und ließ sich auf diesem nieder.

Sie folgte ihr und setzte sich Robin gegenüber. „Also, was ist?“, fragte sie sofort. „Ich wollte dir nur mitteilen, dass das Konzert heute Abend abgesagt wurde.“, erklärte ihre Managerin lächelnd.

„Was? Wieso das denn?“ Nami war mehr als verwundert, was verständlich war, da sie heute Nachmittag ja noch dafür geprobt hatte. „Bei den Vorbereitungen für das Konzert ist wohl ein Feuer ausgebrochen. Ich weiß allerdings nicht wie.“, meinte Robin, immer noch lächelnd. „Und das sagst du so, als ob sowas das Normalste der Welt ist?!“, rief die Orangehaarige erschreckt. „Ja. Es wurde doch auch niemand verletzt.“, verteidigte sie sich ruhig. „Oh Gott, Robin. Manchmal bist du echt gruselig…“, meinte die Sängerin nur kopfschüttelnd.

„Findest du? Aber ist ja auch egal. Immerhin hast du jetzt mal einen freien Abend. Willst du irgendwas Besonderes machen?“

„Ne, ich glaub ich bleib einfach im Zimmer und schau was fern… ich bin total erschöpft.“, erklärte sie und ließ sich auf den Rücken fallen. Robin stand währenddessen auf und ging zur Tür. „Dann ruh dich schön aus. Morgen fliegen wir nämlich schon sehr früh zurück nach LA. Und dann beginnt erst der richtige Stress. Immerhin gehst du bald auf Tournee.“ Und mit diesen Worten war die Schwarzhaarige aus dem Zimmer verschwunden.

Nami hingegen blieb weiter regungslos liegen und dachte nach. Tournee… Jetzt war es bald soweit. Sie würde durch ganz Amerika touren. Angefangen in Brasilien, bis hinauf nach Kanada. Vielleicht sogar Alaska. Doch das nur, wenn alles glatt laufen würde. Aber schon so würde das eine riesen Sache werden. Und eigentlich konnte sie es auch nicht mehr erwarten. Aber irgendwie hatte sie trotzdem ein mulmiges Gefühl. Etwas, dass sie einfach nicht loswerden konnte. Schon seit dem Zeitpunkt, als sie von der geplanten Tour erfahren hatte…
 

Urplötzlich sprang Nami auf und eilte zur Tür. Jetzt war es aber mal Schluss! Den ganzen Tag lang hatte sie schon eine so komische Stimmung. Das konnte doch nicht so weitergehen. Also zog sie sich schnell ihre Schuhe und eine Jacke an. Dann schnappte sie sich noch ihr Handy und etwas Geld, ehe sie aus dem Zimmer ging und dieses noch rasch abschloss.

Zechpreller!

Nami lief ziellos durch die Straßen der Stadt. Die Sonne war schon längst am Untergehen doch sie dachte nicht daran zum Hotel zurück zu kehren. Die frische Luft tat einfach viel zu gut. Okay, sie war in einer Großstadt und es gab wirklich frischere, zum Beispiel am Meer oder so, aber es tat gut eine leichte Brise auf ihrem Gesicht zu spüren. Besonders heute, wo sie doch wieder an ihre Mutter gedacht hatte .
 

Da war es wirklich sehr entspannend mal an nichts denken zu müssen. Sie fühlte sich auf einmal so gut wie schon lange nicht mehr. Sie fühlte sich seltsamerweise frei, obwohl sie doch nur einen kleinen Spaziergang machte. Aber in einem Leben, wo wirklich alles von anderen bestimmt wurde, war das schon genug.
 

Dann musste sie an Arlong denken, wie wütend er wohl sein würde, wenn er morgen erfuhr, dass das Konzert abgesagt wurde. Dieser Gedanke ließ sie grinsen. Es war eigentlich echt lustig, wenn etwas mal nicht so lief, wie er es wollte.
 

Doch sofort verschwand ihr Lächeln wieder. Er würde ihr vermutlich die Schuld an all dem geben, so absurd und dumm es auch war, wo sie doch echt nichts dafür konnte. Und der Gedanke an das, was dann kommen würde-
 

„Oh, warum kann ich einen Abend mal nicht an sowas denken?!“, fragte sie sich laut-zu laut- und zog somit die Blicke aller Passanten auf sich. „Was? Noch nie laut gedacht?“, schrie sie wütend zurück und stapfte mit rotem Kopf weiter. Zum Glück war sie nicht erkannt worden. Das wäre dann richtig peinlich gewesen und hätte vermutlich nur einen weiteren doofen Artikel über sie in irgendeiner Klatschzeitung mit sich gezogen.
 

Aber es stimmte ja. Wieso musste sie auch immer so dummes Zeugs denken? Freiwillig tat sie das ja ganz bestimmt nicht.
 

Doch ihre Gedanken wurden von einem ziemlich unangenehmen Gefühl unterbrochen. Sie hatte verdammt Hunger. Immerhin hatte sie nur etwas gefrühstückt- und das war nicht gerade viel gewesen. Ganz zu schweigen davon, wie lang das jetzt her war.

Doch zum Glück hatte Nami ja ihr Portmonee mitgenommen und nun konnte sie endlich mal wieder das essen, worauf sie Lust hatte. Nicht nur etwas Salat.
 

Also ging sie nun etwas langsamer, auf der Suche nach einem ansprechenden Restaurant. Und das dauerte nicht lange. Schon nach wenigen Minuten kam sie zu einem kleinen japanischen Restaurant, welches total gemütlich aussah. Ohne lang zu zögern trat sie ein und wurde schnell zu einem Tisch geführt.
 

Als sie einen Blick auf die Speisekarte warf stellte sich heraus dass es eine super Entscheidung war, in diesem Restaurant zu essen. Als hörte sich sehr lecker an und sie konnte sich anfangs nicht entscheiden. Doch schließlich bestellte sie Takoyaki (Oktopus-Bällchen), was eine ebenso gute Entscheidung war, wie dieses Lokal auszusuchen.
 

Es schmeckte unglaublich gut und Nami hätte am liebsten eine weitere Portion verdrückt. Doch sie besann sich, dass das viel zu teuer war. Sie wollte von ihrem geliebten Geld nicht zu viel ausgeben.
 

So gönnte sie sich nur noch ein Orangeneis zum Nachtisch, ehe sie um die Rechnung bat. Es war ja nun wirklich schon spät und etwas Schlaf vor dem langen Flug morgen würde ihr bestimmt gut tun. Doch bevor sie den Kellner rufen konnte, kam lautes Geschrei vom Eingang.
 

„Was soll das heißen, ihr habt kein Geld?! Hier habt beide jeweils über zehn Portionen Takoyaki verspeist und ich verlange, dass ihr das bezahlt, verstanden?!“ Der Koch, der irgendwie selbst einem Oktopus glich, fuchtelte wild mit einem Messer vor zwei Kunden herum. Ihm war anzusehen, dass er nur so kochte.
 

Die beiden Männer hingegen, die wohl in Namis Alter waren, grinsten nur und der jüngere von ihnen war sogar so dreist, sich etwas von den Tellern anderer Gäste zu klauen. Das machte den Koch nur noch wütender und er verfiel in lautes Schimpfen und benutzte Wörter, die man wohl besser nie sagen sollte, geschweige hören wollte. Doch das Grinsen wich nicht aus den Gesichtern der beiden Schwarzhaarigen.
 

Nami hingegen beobachtete das Ganze nur kopfschüttelnd. „Na super, ausgerechnet in dem Restaurant, in dem ich bin, gibt es so einen Aufruhr…“, murmelte sie, während sie seufzend die Augen schloss. Und dabei wollte sie jetzt doch eigentlich wieder ins Hotel um ein kleines bisschen zu schlafen!
 

Also holte sie tief Luft und rief wütend: „Also wirklich! Kann ich jetzt verdammt noch mal Zahlen?!“ Sowohl der Koch als auch die beiden Jungen, die nebenbei bemerkt recht braungebrannt waren, schauten sie an. „Heißt das, du zahlst für uns beide mit? Dass ist echt nett, danke! Wir müssen nämlich jetzt auch weg- sonst verpassen wir unseren Flieger.“, meinte dann der ältere der beiden und grinste breit.
 

„Komm, Ruffy. Wir verschwinden jetzt. Danke für das Essen.“, bedankte er sich noch artig, ehe er mit dem anderen aus dem Restaurant verschwand. Dieser schnappt sich davor noch weitere Oktopus-Bällchen und dann war von den beiden nichts mehr zu sehen oder zu hören. Auch der Koch war nun nicht mehr am Schreien, sondern kam zu Nami an den Tisch, in der Hand eine viel zulange Rechnung.
 

„Gut, wenn Sie für die beiden mit zahlen wären das insgesamt 215, 50$.“, erklärte der Mann lächelnd und legte ihr die Rechnung hin. Nami hingegen war in eine Schockstarre gefallen und nicht in der Lage zu reden oder sich zu bewegen. „Haben Sie gehört? 215, 50$ macht das.“, wiederholte der Koch. „Zwei-zwei-hu-hunder-hundert Dol-lar?“, stotterte sie entsetzt. „Und 15, 50$, um genau zu sein. Und Trinkgeld wäre natürlich auch sehr nett.“
 

„Wenn ich die beiden jemals wieder seh, oh ich schwöre bei Gott, ich bringe sie mit meinen eigenen Händen um!“ fluchte Nami wütend vor sich selbst hin, während sie sich im Bad fertig machte. Sie war so unglaublich sauer! Jetzt hatte sie doch tatsächlich die Rechnung von diesen zwei Fresssäcken bezahlen müssen. Und dabei kannte sie sie noch nicht einmal. Das einzige, was sie von diesen Idioten wusste, war dass sie einen viel zu großen Appetit hatten.
 

Und dass Nami sie hasste! Über zweihundert Dollar musste sie bezahlen! Zum Glück hatte sie ihre Kreditkarte dabei. Sonst wäre sie am Ende die Zechprellerin gewesen. „Agh!!! Wenn ich nur daran denke!“, schrie sie wütend und stapfte aus dem Bad. Dann machte sie sich daran, zornig ihren Koffer zu packen, da sie ja morgen, oder besser gesagt heute, zurück nach LA fliegen würde.

Juhu! Sie freute sich ja so!
 

Schon nach einer halben Stunde war sie dann komplett fertig und musste später nur noch ihre Schlafsachen einpacken. Also konnte sie jetzt endlich schlafen gehen. Endlich, nach einem richtig beschissenen Tag. Sie hoffte, dass sie zumindest besser träumen würde. Doch vermutlich würde ihr selbst das nicht vergönnt sein. Immerhin hatte sie schon seit zehn Jahren immer denselben wiederkehrenden Traum. Und das war bei weitem kein schöner.

Aber dann schlief Nami auch schon ein. Es war am Ende heute doch alles zu viel gewesen…

Unendliche Schmerzen

„Nami, aufwachen. Wir sind da.“ Etwas, oder besser gesagt, jemand rüttelte sie sanft am Arm, worauf Nami langsam und verschlafen die Augen öffnete. „Hä?“, war alles was sie heraus brachte, während sie sich wieder gerade hinsetzte. Sie hatte nämlich ziemlich schief auf ihrem Sitz im Flugzeug geschlafen.
 

„In einer halben Stunde landen wir in LA und ich würde dir raten deine Haare nochmal zu kämmen und dein Make-up aufzufrischen. Du möchtest doch so nicht von Reportern überrascht werden, oder?“, erklärte Robin lächelnd. Sie saß neben ihr und war es auch, die sie geweckt hatte.
 

„Hhm, nicht wirklich.“ Mit diesen Worten stand sie dann auf und streckte sich erst mal, ehe sie ihre Tasche holte. Mit dieser in der Hand ging sie dann schnell auf die Flugzeug-Toilette ihres Privatjets.
 

Dort angekommen begutachtete Nami sich erst einmal richtig im Spiegel. Also normal war was anderes. Ihre Haut war extrem blass und unter ihren Augen waren tiefe Ringe zu sehen, während ihre Haare in alle Richtungen abstanden. „Oh mein Gott…“, murmelte sie nur fassungslos. Dann schnappte sie sich aus ihrer Tasche ihren Kosmetikbeutle und machte sich daran wieder wie ein Mensch auszusehen.
 

Wieso hatte sie auch nur so wenig Schlaf bekommen? Nami hatte bestimmt nicht einmal vier Stunden in der Nacht schlafen können. Und wieso? Wegen diesen zwei Idioten von gestern Abend. Sie hatte sich noch lange über die beiden aufgeregt gehabt. Und dann wurde sie auch noch von schlimmen Alpträumen geplagt.
 

Ganz ehrlich, in diesem Augenblick hatte sie keine Ahnung, wie sie den heutigen Tag überstehen sollte. Am liebsten würde sie einfach nach Hause in ihr großes Apartment gehen und schlafen. Mehr nicht.
 

Aber wie sie schon von Robin erfahren hatte, als sie zum Flughafen gefahren waren, konnte sie sich das erstmal abschminken. Nach dem Landen ging es sofort zum Chef der Plattenfirma, wo sie unter Vertrag stand. Und die Sängerin wusste, was ihr dort blühte…
 

Anschließend musste sie an ihrem Album weiter arbeiten, welches noch vor der Tournee in zwei Wochen fertig sein musste. Zum Abschluss dieses Tages war dann noch ein Essen in einem neuen Restaurant geplant. Sie, als großer Star, sollte es einweihen und dann verkünden, wie fantastisch das Essen dort war. Alles gegen genügend Geld, versteht sich.
 

Sie seufzte, als ihr der bevorstehende Tag bewusst wurde. Wieso könnte sie auch nicht einmal machen, was sie wollte? War das wirklich zu viel verlangt?
 

Nach zwanzig Minuten kam Nami wieder aus der Toilette, nun mit frischen Klamotten und wieder „hübsch“. Doch die Müdigkeit war ihr immer noch anzusehen.

„Sag mal, wie lange warst du gestern eigentlich noch wach? Heute Morgen habe ich dich ja kaum wach bekommen. Und kaum sitzen wir im Flugzeug schläfst du ein.“, fragte deshalb ihre Managerin sofort, doch wie immer hob sie ihren Blick nicht von ihrem Buch. In diesem Fall war es ihr Terminkalender, wo Namis gesamte Termine eingetragen waren.
 

„Frag nicht.“, war alles was sie antwortete und stöhnte. Dann nahm sie sich eine Zeitschrift aus ihrer Tasche und blätterte gelangweilt darin. Keiner dieser Artikel interessierte sie wirklich. Sie waren alle gleich. Irgendein Getratsche über irgendeinen Promi. Sie hasste das, diese Hetzerei.
 

Doch dann blieb ihr Blick doch an einem Artikel hängen. Die Überschrift lautete: „WIRD DIE KAISERIN DES GESANGS VON IHREM TRHON GESTOSSEN?“ Darunter war ein Bild von einer schwarzhaarigen Frau, die so etwa um die Dreißig war, abgebildet. „Sag mal, Robin, ist das etwa DIE Boa Hancock. Die Sängerin die schon seit Jahren immer an der Spitze ist? Ich hab nämlich noch nie ein Bild von ihr gesehen.“, wollte sie daraufhin von ihrer Managerin wissen, die nun endlich von ihrem Buch, ja mittlerweile war es ein Roman, aufblickte und auf die Zeitschrift schaute.
 

„Ja, das ist sie. Diese Zeitschrift hat es nämlich als erste geschafft, ein Bild von ihr abdrucken zu dürfen.“, war alles was sie antwortete.

„Wow, also die Gerüchte stimmen. Sie ist wirklich umwerfend hübsch. Aber sie schaut ja mal total hochnäsig.“, meinte Nami naserümpfend, während sie sich den Text durchlas.
 

Mit Erstaunen stellte sie fest, dass er auch um sie selbst ging. Anscheinend war sie, Nami, dabei Hancock von ihrem Thron zu vertreiben. Auch wenn sie eigentlich keine Ahnung davon hatte. Doch Hancock sei außer sich, so hieß es, und ziehe die ganze Zeit über Nami und ihre Unfähigkeit, Talentlosigkeit und Unerfahrenheit her. Eine Unverschämtheit! Wie konnte sie es wagen so was zu behaupten?! Immerhin war sie die erfolgreichste Sängerin des letzten Jahres gewesen! Und so was erreichte man nicht mit Unfähigkeit oder sonst was!
 

Pah! Dieser Schnepfe würde sie es noch beweisen. Wenn sie erstmal auf Tour war, würde sie alles geben und die angebliche Kaiserin des Gesangs vertreiben! So viel stand fest!
 

„KANNST DU MIT MAL ERKLÄREN, WIESO DU KEIN KONZERT GEGEBEN HAST?! IMMERHIN HAST DU EINEN VERTRAG UND DU WEISST WAS PASSIERT, WENN DU DICH NICHT DARAN HÄLST!“ Arlong war außer sich und schrie ohne Punkt und Komma Nami an. Diese stand nur versteinert da, während sie mit Mühe die Tränen zurück hielt. Oh ja, sie wusste, was passierte, wenn sie etwas tat, was sie nicht durfte. Und das konnte einfach nicht passieren. Nicht jetzt.
 

Also sagte sie nichts und hoffte, Arlong, der Boss der Plattenfirma, würde es heute bei Geschrei belassen. Sie war jetzt einfach nicht stark genug für mehr. Doch wann bitte wurden ihre Wünsche schon erhört?
 

„HALLO? ANTWORTE MIR GEFÄLLIGST, DU MISTSTÜCK!“, befahl er und schaute sie zornig an. Sie hingegen biss sich auf die Lippe und schluckte. Würde sie jetzt den Mund aufmachen, würde sie die Tränen nicht zurück halten können. Also schwieg sie und schaute weiterhin auf den Boden. KLATSCH!. Ein lauter „Knall“ ertönte und Nami hob zitternd ihre Hand zu ihrer nun roten Wange.
 

Die salzigen Tropfen suchten sich währenddessen den Weg aus ihren Augen und liefen in Bahnen ihre Wangen herab. „HAST DU NICHT GEHÖRT? ANTWORTE AUF MEINE FRAGE!“, wiederholte er sich schreiend und sie fing schrecklich an zu zittern. „Ich- äh, ich k-konnte… nichts d-dafür. Die Halle… s-sie ist…d-da ist ein F-Feuer ausgebrochen. E-ein U-unfall…“, brachte sie schließlich schluchzend und mit leiser Stimme hervor.
 

„Ein Unfall? Und du denkst, ich glaube so ein Schwachsinn? Du hast es am Ende vermutlich selbst gelegt! Weil du dir zu fein dafür warst, aufzutreten. Aber du weißt, du kleines Miststück, dass das Konsequenzen haben wird, oder?“, fragte er Nami eindringlich, endlich wieder mit ruhiger Stimme und mit einem wiederwertigen Blick. Sie schaute ihn angsterfüllt an. Er würde nun doch nicht-nein, er durfte nicht!
 

„Oh, doch. Genau das wird jetzt passieren.“, lachte er schmierig, als hätte er ihre Gedanken gelesen und packte sie grob am Arm. Ihre Augen weiteten sich vor Angst, während er sie unsanft auf das Sofa in einer Ecke des Büros warf. Dann ging er zur Tür und schloss sie ab. „Nein- b-bitte nicht.“, wimmerte sie unter Tränen, doch es hatte keinen Sinn.
 

Er lachte nur verächtlich und kam wieder auf sie zu, während er sein Hemd aufknöpfte. „Ach, meine liebe, süße Nami, du willst das doch auch. Sonst hättest du ja gestern wie abgemacht dein Konzert gehalten.“, meinte er nur eklig grinsend. Anschließend beugte er sich über sie und drückte sie unsanft in das Sofa.
 


 

Irgendwann ließ er endlich von ihr ab, nachdem er ihr noch eine Ohrfeige gegeben hatte. Sie solle aufhören zu weinen und sich anziehen, so Arlong völlig genervt. Schnell tat sie wie ihr geheißen und versuchte mit all ihren Kräften die Tränen zu unterdrücken. Irgendwie gelang ihr dies und sie wischte sich die nassen Spuren vom Gesicht.
 

Als Arlong wieder komplett angezogen war schloss er die Tür auf und meinte nur noch: „Du weißt was passiert, wenn du jemandem was sagst?“ Sie nickte. „Und du weißt, was passiert, wenn du dich wieder schlecht benimmst?“ Wieder ein Nicken ihrerseits. „Gut. Und nun geh, Nami. Du hast gleich noch an deinem Album zu arbeiten.“, lachte er zum Abschluss schmierig und sie tat alles daran schnell weg zu kommen.
 

Wie jedes fragte sie sich, wieso denn niemand was merkte. Wieso niemand kam und sie rettete. Denn ein einziger Mensch musste das doch hören. Doch durch die dicken Wände würden ihre Schmerzen wohl niemals die Außenwelt erreichen. Und mit diesem Gedanken fing sie wieder an zu weinen.

Und der Frage, wann denn endlich ein Prinz kommen und sie retten würde!

Etwas Gutes...?

Die Sonne ging langsam am weiten Horizont unter und ließ den Himmel in unzähligen Farben erstrahlen. Auch das Meer erschien orange-rot, und glitzerte gleichzeitig, als ob Diamanten in diesem eingelassen wären.
 

Ja, der Anblick war atemberaubend, so viel stand fest. Und er tat Nami gut, während sie im Sand saß und den Sonnenuntergang beobachtete.

Seit langem fühlte sie sich leicht ums Herz. Der Schmerz war nicht mehr so erdrückend. Doch glücklich war sie dennoch nicht wirklich. Vielleicht konnte sie in diesem Augenblick besser atmen, weil der Kloß in ihrem Hals etwas geschrumpft war. Und ja, vielleicht war das Loch in ihrem Herzen etwas kleiner.
 

Aber warum sollte sie sich deswegen besser fühlen? Immerhin war momentan ihr Leben einfach beschissen und sie musste trotzdem so tun, als ob sie glücklich war. Vor jedem musste sie diese Maske aufsetzen. Sie hatte einfach niemanden, der ihr wahres Selbst kannte. Und so würde es für immer bleiben. Vertrauen würde sie sich nie leisten können.
 

Auch wenn schon viele Menschen versucht hatten, ihr zu helfen. Versucht hatten, zu verstehen, was sie wirklich fühlte. Robin, zum Beispiel. Sie hatte ihr schon öfter gesagt, dass sie ihr vertrauen könne. Oder Genzo, jemand, der eigentlich wie ein Vater für sie war. Doch auch dem besten Freund ihrer Mutter konnte sie nichts sagen.

Und mittlerweile hasste er sie bestimmt.
 

„Hey, wieso weinst du denn?“, fragte plötzlich eine bekannte Stimme hinter ihr. Nami erschrak leicht und wischte sich sofort die nassen Spuren aus dem Gesicht. Sie hatte nicht mitbekommen, dass sie weinte. „Tu ich doch gar nicht.“, entgegnete sie nur zickig, ohne sich zu der Person umzudrehen.
 

„Wenn du meinst… Aber ich verstehe nicht, wieso ein Superstar so traurig sein kann.“, meinte die Stimme wieder und Nami merkte, dass sich jemand neben sie in den Sand setzte. Nun schaute sie sie doch an und erwiderte trocken: „Ich bin doch nicht traurig. Und außerdem, was weißt du schon davon, Nojiko?“
 

„Stimmt, ich weiß nicht viel davon. Du warst ja immer die, die den Ruhm bekommen hat, wenn sie sang. Ich war nie so wichtig wie du. Aber ich war trotzdem immer glücklich. Denn du warst es dabei ja auch immer. Doch nun ganz bestimmt nicht.“, erklärte ihre Schwester. Sie hingegen schloss nur die Augen und unterdrückte ein Stöhnen. Natürlich fing sie mit so etwas an. Das tat ihre große Schwester immer.
 

„Natürlich bin ich nicht so wie früher. Dafür ist viel zu viel passiert. Das weißt du aber auch.“, meinte sie gefühllos und mit einem leeren Blick. „Und es wird niemals so wie damals sein. Ich werde nie wieder so glücklich werden. Er wird mich ganz bestimmt nie gehen lassen.“
 

„Was höre ich da? Hast du etwa alles vergessen, was Bellemére und erzählt hat?“, fragte Nojiko darauf hin erschrocken.

„Wie könnte ich? Aber momentan kann ich mir einfach vorstellen, dass sich jemals etwas ändern wird. Tut mir leid, Nojiko, aber ich geh jetzt nach Hause. Ich bin müde.“ Und mit diesen Worten stand sie auf und ging zurück.

„Irgendwann kannst du wieder lächeln, Nami. Da bin ich mir sicher.“, flüsterte ihre Schwester aber noch, ehe sie außer Hörweite war.
 

Zu Hause angekommen ließ Nami sich als erstes ein Bad ein. Sie fühlte sich dreckig, was allerdings nicht an dem Sand lag, den sie überall spürte. Nein, jedes Mal, wenn Arlong sie bestrafte, musste sie stundenlang duschen oder baden. Sonst fühlt sie sich viel, viel zu schmutzig.
 

Und meistens war sie danach auch viel entspannter. Also entledigte sie sich schnell ihrer Kleidung und stieg in die mit viel Schaum gefüllte Wanne.

Augenblicklich entkrampften sich ihre Muskeln, als sie das heiße Wasser auf ihrer Haut spürte. Es tat so unglaublich gut.

Genießerisch schloss sie dann noch die Augen und entspannte sich komplett. Und ganz langsam entgleitete sie in die Welt des Schlafes…
 

Als Nami die Augen aufschlug, spürte sie als erstes das mittlerweile kalte Badewasser auf ihrer Haut. Es ließ sie frösteln und schnell stieg sie raus, um sich daraufhin sofort in ihren Bademantel zu hüllen. Schon nach wenigen Sekunden wurde ihr wärmer und sie machte sich daran das Wasser aus der Wanne zu lassen.
 

Sie hätte nicht gedacht, dass sie so lange schlafen würde. Aber eigentlich war es ja klar. Sie hatte kaum Schlaf in der Nacht abbekommen. Doch nun, wo sie bestimmt drei Stunden gepennt hatte, war sie immer noch total erschöpft. So richtig energielos. Ihr Traum hatte sie wie immer nicht ruhig werden lassen. Denn es war ja immer der gleiche.
 

Aber trotz dieser Kraftlosigkeit war sie nicht in der Lage nun ins Bett zu gehen und zu schlafen. Nami war viel zu aufgewühlt, das stand fest.

Während sie so darüber nachdachte fasste sie kurzerhand einen Endschluss. In Windeseile zog sie sich was an und dann ging sie auch schon raus. Sie wollte nun frische Luft, um besser nachdenken zu können.
 

So ging sie durch die leeren von Laternen beleuchteten Straßen und lauschte den Geräuschen der Nacht. Es war sehr ruhig und der Himmel sternenklar. Zudem war es selbst um diese späte Stunde noch angenehm warm.
 

Ja, es war eine wundervolle Nacht und Nami genoss sie richtig. Sie schloss sogar die Augen, während sie ging. Es würde ja sowie so kein Auto mehr hier her fahren. Immerhin war es ja weiß Gott wie spät. Okay, vermutlich würde sie deswegen morgen mal wieder mehr tot als lebendig sein. Aber… wenn sie um halb vier noch wach war, könnte sie auch einfach gar nicht schlafen gehen. Machte jetzt ja nun wirklich keinen Unterschied mehr.
 

Und in diesem Moment passierte es.
 

Sie hörte ein lautes Hupen und schlug sofort die Augen auf. Ein Auto kam auf sie zu. Genau auf sie zu. Und es machte nicht die Anstalten, dass es noch bremsen würde oder konnte. Sie würde sterben. Hier und jetzt.
 

Aber eigentlich… eigentlich hatte sie trotzdem keine Angst. Denn dann wäre sie frei. Und vielleicht würde sie ihre Mutter da oben wieder sehen.

Ja, auf einmal erschien ihr der Tod nicht mehr schrecklich. Nein, sie hieß ihn fast schon glücklich willkommen, während die wenigen Sekunden ihr wie Stunden vorkamen.
 

Doch, auch wenn sie keine Angst davor verspürte, so starb sie an diesem Abend nicht. Sie fühlte keinen Aufprall, keinen Schmerz und leider auch keine Freiheit.

Nur zwei Arme, die sie an einen warmen und, das spürte sie durch das dünne T-Shirt, muskulösen Körper drückte. Sie aber konnte sich nicht rühren. Noch nicht einmal atmen. Was verdammt war eigentlich gerade passiert?
 

„Hey, ist alles in Ordnung mit dir?“, hörte sie dann eine Stimme, die wohl zu dem Körper gehörte. Doch sie antwortete nichts. Und über Bewegen sollte man am besten noch nicht einmal nachdenken.
 

„Hallo, ich hab gefragt, ob es dir gut geht.“, wiederholte der Junge und hielt sie etwas von sich entfernt, um sie anzuschauen. Da erst bemerkte Nami, dass sie auf ihm lag, während er schützend seine Arme um sie geschlungen hatte. Offensichtlich war er gesprungen, hatte sie mit sich gezogen und als sie auf dem Boden aufkamen so gehalten, dass ihr nichts geschah.
 

Nun schaute sie auch zum ersten Mal in das Gesicht seines Retters. Und erblickte ein bekanntes Gesicht. Aber irgendwie schockte dies die Sängerin nicht. Nein, sie war noch nicht einmal mehr wütend.
 

„Was machst denn du hier?“, fragte sie den Schwarzhaarigen verblüfft, ohne auf seine vorherige Frage einzugehen. „Das könnte ich dich auch fragen.“, erwiderte er grinsend. „Aber, nun zum dritten Mal, wie geht es dir? Hast du dich verletzt.“

„Nein, denke nicht. Danke.“
 

„Dann ist ja gut.“, meinte er daraufhin gut gelaunt und grinste weiter.

„Aber, eine Sache wäre da noch…“, kam es dann aber noch von ihr und sie schaute unschuldig.

„Und was?“, wollte er mit neugierigem Blick wissen.

„LASS MICH VERDAMMT NOCH MAL LOS!“, schrie sie dann los und wurde auch sofort von ihm losgelassen, da er sich nicht wenig erschreckt hatte. Deswegen schaute er Nami auch entsetzt und ein wenig ängstlich an.
 

„Geht doch…“, murmelte sie aber nur, während sie aufstand und sich die Kleider richtete. „Also, noch mal danke, dass du mich gerettet hast. Aber ich müsste dann mal. Leb wohl.“, verabschiedete sie sich dann und wollte gehen, als er sie plötzlich am Handgelenk packte. Sie seufzte und drehte sich wieder zu ihm um. „Was denn noch?“, wollte sie genervt wissen.
 

„Wieso bist du eben eigentlich nicht ausgewichen?“, fragte er sie direkt ins Gesicht und schaute sie ernst, aber gleichzeitig verwirrt, an. Dies überrumpelte Nami allerdings ein wenig und sie schaute sehr verwirrt drein, während sie nur ein „Hä?“ herausbrachte.
 

„Du hast dich gerade keinen Zentimeter gerührt, als das Auto kam. Dabei hättest du doch noch locker ausweichen können. Es hat beinah so ausgesehen, also ob du überfahren werden wolltest. Als ob du dich umbringen wolltest!“, mittlerweile war seine Stimme lauter geworden und er schaute sie entsetzt an.
 

Sie allerdings erwiderte nur stumm seinen Blick und brachte keinen Ton heraus. Was sollte sie denn auch bitte sagen? Denn eigentlich hatte er Recht. Natürlich war ihr nun klar geworden, wie unglaublich dumm das gewesen wäre, aber trotzdem… In einem Punkt hätte sie ja Recht gehabt. Sie wäre frei gewesen.
 

„Wieso wolltest du verdammt noch mal sterben?“, fuhr er weiter fort und hielt sie fest an den Schultern. Weiterhin sagte sie nichts.

„Es gibt nämlich immer einen Grund zum Leben. Glaub mir! Und ich weiß zwar nicht, was dich dazu gebracht hat, über so was überhaupt nach zudenken, aber ich bin mir sicher, dass es mindestens eine gute Sache in deinem Leben gibt.“, versicherte er ihr dann grinsend.
 

Doch das brachte Nami nur dazu, ihn wütend anzufunkeln. „Was denkst du eigentlich wer du bist?! Du kennst mich doch nicht einmal und glaubst mir sagen zu müssen, dass mein Leben eigentlich voll super ist? Glaub mir, ich hätte mehr als genug Gründe dafür gehabt. Und nun lass mich gefälligst los!“, schrie sie wutentbrannt und riss sich los.
 

Dann fing sie sofort an zu laufen. Einfach nur weg von ihm. Ignorierte dabei seine Rufe und verwirrte Miene. Denn eins stand fest, sie hasste ihn. Seine ganze Art machte sie wahnsinnig. Und das, obwohl sie ihn noch nicht einmal kannte. Immerhin hatten sie sich nur diese zwei Mal getroffen. Aber dabei würde es auch mit Sicherheit bleiben!

Was machst du denn hier?

Der Grund weswegen Nami an diesem Morgen aufwachte, war das laute und häufige Läuten der Türklingel.

Zuerst versuchte sie es zu überhören und einfach weiter zu schlafen, aber wer auch immer an der Tür war, er wollte einfach nicht aufgeben. So stand sie auch mit noch halbgeschlossenen Augen langsam auf und tastete fast blind nach ihrem Morgenmantel.
 

Als sie ihn gefasst und angezogen hatte tapste sie aus ihrem Zimmer, hin zur Tür, von welcher der ganze Krach kam. Also öffnete sie diese sofort und schaute in das lächelnde Gesicht ihres Gegenübers.
 

„Was ist?“, knurrte sie und schaute gleichzeitig sehr gefährlich. „Ich wollte dich nur mal besuchen kommen. Immerhin haben wir uns seit einem Jahr nicht mehr gesehen.“, erklärte die Person dann und lächelte umso mehr. Die Tatsache, dass sie sie total bedrohlich musterte interessierte sie offensichtlich nicht.
 

„Das ist aber trotzdem kein Grund, mich so früh zu wecken, Vivi.“, murrte sie aber unbeeindruckt. Sie war gerade zu genervt und müde, als dass sie sich über den Besuch von ihrer besten Freundin freuen konnte.
 

„So früh? Es ist doch schon fast zwölf Uhr mittags.“, meinte diese dann allerdings ein wenig verwirrt, aber mit einem Lächeln auf den Lippen.

„WAS?! Es ist schon so spät?!“, platzte es daraufhin geschockt aus der Sängerin und alle Müdigkeit war verschwunden. „Ja, schau: es ist genau 11.55 Uhr.“, bestätigte die Blauhaarige deswegen nochmal und schmunzelte leicht, als sie ihr die Uhr präsentierte.
 

„Oh mein Gott…“, murmelte sie entsetzt und wankte zurück in ihre Wohnung, um sich sofort auf einem Stuhl um den Esstisch fallen zu lassen. Vivi folgte ihr natürlich und schloss die Tür. Dann setzte sie sich ihr gegenüber und schaute sie neugierig an. „Wieso hast du eigentlich so lange geschlafen? Normalerweise bist du total der Frühaufsteher.“, fragte sie dann auch.
 

Doch Nami antwortete vorerst nicht, sondern stand auf und machte sich und Vivi einen Kaffee. Anschließend stellte sie ihrer Freundin die Tasse hin und setzte sich wieder auf ihren Platz. Die Müdigkeit war wieder da. Ebenso die verwirrenden Gedanken, welche sich ausschließlich um das Geschehene in den sehr frühen Morgenstunden drehten. Deswegen hörte sie auch nicht, was die Blauhaarige sagte, sondern starrte ins Leere und trank weiter das heiße Getränk.
 

„Also wirklich, Nami! Nun hör mir doch mal zu!“, riss aber dann doch Vivis sie aus den Gedanken. Deswegen schaute sie auch sofort hoch und bemerkte einen leicht zornigen Blick. „Entschuldige. Ich bin nur so-“ „So müde. Ja das hab ich gemerkt. Aber ich hab gefragt, wieso du so müde bist und weshalb du so lange geschlafen hast.“, meinte die Blauhaarige dann und ihre Stimme erhob sich ein kleines bisschen. Doch trotz dessen grinste sie etwas.
 

„Ach…ist eigentlich nicht wichtig.“, antwortete sie allerdings nur und setzte ein glückliches Lächeln auf. „Denn viel wichtiger ist, wie es dir geht! Und was machst du eigentlich hier in LA?“
 

„Mir geht’s gut, danke. Und was ich hier mache? Ich wollte einfach mal meine beste Freundin besuchen.“, erklärte sie und lächelte glücklich. Aber sie erkannte, dass die Blauhaarige ihr ganz sicher nicht glaubte, dass alles okay wäre. Doch zu ihrem Glück ließ sie sich ablenken.
 

„Und außerdem brauchte ich unbedingt Ferien. Die ganze Zeit musste ich mit meinem Vater irgendwo hin. Sei es zu Empfängen, Bällen oder irgendwelchen Einweihungen in Schulen oder so.“, seufzte ihre Freundin dann und grinste gleichzeitig ein wenig.

„Tja, als Tochter des Senators von Nevada ist das halt so.“, meinte Nami allerdings nur schulterzuckend und grinste ein wenig.
 

„Stimmt…“

„Aber sieh’s mal positiv: du hast sau viel Geld zu Verfügung.“, gab sie dann noch zu bedenken und ein breites Grinsen zierte ihr Gesicht.

„Oh Nami, du denkst wirklich nur an das eine.“, lachte deswegen ihre Freundin auch. „Aber sag mal, musst du heut nich weg? Also irgendwas machen, was Superstars halt so machen am Tag. Wie eine Platte aufnehmen…?“, fragte Vivi dann allerdings und schaute sie ein wenig verwirrt an.
 

„Ne, heute zum Glück nicht. Sonntags muss ich nicht so oft weg.“. erklärte sie deswegen sofort und lächelte. „Und deswegen weiß ich, was wir beide dann heute machen.“, fügte sie noch hinzu und grinste.

„Was meinst du, Nami?“, wollte ihre Freundin dann wissen und beäugte sie ein wenig verunsichert.
 

„Wir gehen heute mal wieder richtig shoppen!“, erklärte sie begeistert.

„Shoppen? An einem Sonntag?“, meinte allerdings die Blauhaarige skeptisch, da ja normalerweise Sonntags die Geschäfte zu waren.

„Ja, denn heute ist Verkaufsoffener-Sonntag. Und ich muss sagen, du hast dir für deinen Besuch echt den richtigen Zeitpunkt ausgesucht!“
 

„Naaami? Durch wie viele Läden willst du mich eigentlich noch schleifen?“, kam es jammernd von Vivi, die von Nami an der Hand weitergezogen wurde.

„Machst du etwa schlapp, Vivi? Ich dachte du hättest auch Lust shoppen zu gehen!“, erwiderte sie allerdings nur entrüstet und verlangsamte weder ihren Schritt, noch ließ sie ihre beste Freundin los.
 

„Hatte ich doch. Aber ich bin mittlerweile total fertig. Immerhin waren wir in wer weiß wie vielen Läden und ich hab halt genug.“, erklärte die Blauhaarige deswegen und seufzte tief.

„Genug? Eine Frau kann doch nie genug vom Shoppen oder schönen Sachen haben.“ Nami war nun doch stehen geblieben und schaute sie etwas entsetzt an. Gleichzeitig aber auch ein wenig wahnsinnig… Sie war eindeutig in einem Kaufrausch, welcher bei ihr immer sehr schlimm ausfiel. Allerdings gab sie bei diesen trotzdem nie wirklich viel Geld aus. Sie konnte halt einfach zu gut feilschen…
 

„Nun hör mal, Vivi. Wir sehen uns so selten, sodass ich den Tag halt richtig ausnutzen möchte. Und einkaufen zu gehen ist doch perfekt! Wir können reden, lachen und halt ganz viel Neues kaufen.“, meinte sie dann noch, diesmal wieder ruhig und lächelnd.

„Da hast du ja auch Recht. Aber ich geh so selten shoppen und bin deswegen jetzt einfach etwas erschöpft. Können wir nicht einfach mal eine Pause machen und was essen? Ich bin am Verhungern.“

„Hhm.. na gut. Aber danach geht’s sofort weiter!“
 

Wenig später saßen die beiden dann in einem kleinen italienischen Restaurant. Es war auch schnell etwas bestellt und nun mussten sie nur noch auf das Essen warten.

„Weißt du was ich mich frage, Nami?“, kam es dann nach ein paar Minuten des Schweigens von Vivi.
 

„Nein. Was ist denn?“, erkundigte sie sich deshalb und schaute ihr fragend in die Augen.

„Ich frage mich, warum dich eigentlich niemand heute angesprochen hat. Also so was wie: //Oh, sie sind doch die berühmte Sängerin?// oder //Kann ich ein Autogramm haben//. Ich dachte als eine Berühmtheit kann man nicht einfach so auf die Straße gehen.“, meinte die Blauhaarige deswegen und zog eine fragende Miene.
 

„Stimmt eigentlich auch. Aber in diesem Bezirk von LA leben sowie so nur reiche Leute, und andere Prominente. Hier kennt ja eh jeder jeden.“, erklärte sie. „Und außerdem, als Tochter eines Senators ist das auch nicht viel anders. Denk nämlich nicht, ich hätte deine beiden Bodyguards nich‘ bemerkt, die uns auf Schritt und Tritt folgen.“, fügte die Sängerin dann noch hinzu und trank etwas, während sie mit den Schultern zuckte.
 

„Ja, hätte ich auch nicht gedacht. Aber Chaka und Peruh wollen einfach nicht von meiner Seite weichen. Denn mein Vater hat ihnen befohlen, mich nicht aus den Augen zu lassen. Obwohl ich eigentlich nicht weiß, was mir denn bitteschön passieren sollte… Na ja, aber andererseits versteh ich es auch.“ Nachdem ihre Freundin sie erst mal ein wenig aufgeregt hatte, lächelte sie wieder. Nami hingegen erwiderte darauf nichts. So war Vivi nämlich nun mal. Sie tat alles, was von ihr erwartet wartet und das eigentlich immer gern und mit einem Lächeln auf den Lippen.
 

Doch weiter konnte sie darüber nicht mehr nachdenken, da das bestellte Essen schon kam. Es sah vorzüglich aus, sodass beide Frauen sofort anfingen zu essen.
 

Als sie fertig waren, gönnten sie sich noch ein Glas Wein, ehe sie bezahlten und gingen. Es war mittlerweile schon dunkel und fast alle Läden hatten geschlossen. Das bemerkte Nami auch schnell, weswegen sie sich zu Vivi umdrehte und bedrohlich fragte: „Du hast das extra gemacht, oder? Also dass wir was essen und danach alle Geschäfte schon zu sind, damit du endlich nach Hause kannst.“
 

„Nein, wie kommst du darauf? Ich hatte einfach Hunger, das ist alles.“, meinte die Blauhaarige aber sofort und wedelte mit den Händen, während sie ein wenig übertrieben, aber gleichzeitig recht verunsichert lächelte.

„Hhmm….Ist aber jetzt eigentlich auch egal. Aber eine Frage, wo übernachtest du eigentlich heute Nacht? Und wie lange bleibst du überhaupt?“
 

„Das weiß ich ehrlich gesagt nicht so genau. Peruh hat das alles organisiert und ich bleibe leider nur bis morgen Mittag. Um zwei geht der Flieger.“, antwortete sie dann und lächelte entschuldigend.
 

„Schade. Aber ich glaub ich hätte sowie so keine Zeit gehabt, die nächsten Tage. Immerhin geh ich ja bald auf Tou- Ahhhh! Oh mein Gott!!!“, schrie Nami auf einmal los und fiel auf ihren Hintern, als sie ein paar Schritte zurück stolperte.
 

„Nami!! Was ist los?!!!“, kam es deswegen auch entsetzt von Vivi, die sich sofort zu ihr hinkniete und eine Hand auf ihre Schulter legte.

Doch sie konnte nicht antworten. Sie konnte nur nach vorne starren und entsetzt den schwarzhaarigen Jungen mustern, welcher seitlich zu ihr stand, wenige Meter entfernt.
 

Das konnte einfach nicht wahr sein! Sie konnte diesem Jungen doch nicht schon zum dritten Mal über den Weg laufen! Das war doch ein viel zu großer Zufall!!

Sie wollte ihn nämlich nicht noch mal treffen, geschweige mit ihm auch nur ein Wort wechseln. Immerhin hasste sie ihn doch…. Oder? Na ja, zumindest konnte sie ihn nicht ausstehen.
 

Außerdem war ihr das super peinlich, dass sie letzte Nacht so feige weggelaufen war. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass er sie gerettet hatte, als sie sich ja fast umbringen wollte.

Und deswegen wollte und konnte sie ihn nicht ein weiteres Mal sehen! Doch dann drehte sie der Schwarzhaarige Junge um, schaute ihr genau in die Augen und –und guckte gleichgültig, während er weg ging.
 

Er war es nicht. Er war nicht dieser Ruffy, sondern nur irgendein Mann, der ihm sehr ähnlich sah. Zudem hatte er ja auch nicht diesen Strohhut auf, welcher die letzten beiden Male auf dem Kopf des Jungen war.

So seufzte sie erleichtert und fragte sich wann sie so paranoid geworden war. Dann blickte sie auf.
 

Und sah, dass sie sowohl von Vivi, als auch von zu vielen umstehenden Passanten und den zwei Leibwächtern besorgt gemustert wurde.

Sofort sprang sie also auf und entschuldigte sich, dass sie allen so einen Schrecken eingejagt hatte. Sie meinte, sie hätte eine große Fledermaus gesehen.
 

So gingen zum Glück auch die Leute weg und Nami stand wieder allein mit Vivi und den Typen namens Peruh und Chaka.

Diese gingen wieder auf ihre „Plätze“, während die Blauhaarige weiterhin besorgt schaute. Doch ohne etwas zu sagen.
 

Aber dennoch konnte sie den Blick grad nicht aushalten, weshalb sie schnell das Thema wechselte: „Also, was hältst du davon, dass du heute einfach bei mir schläfst? Deine Bodyguards können auch ruhig in meinem Apartment pennen. Ich hab ja genügend Platz.“

Die Tour kann beginnen!

„So eine heiße Dusche tut einfach super gut, nicht wahr?“ Nami kam mit einem Handtuch über die Schultern in ihr Zimmer und grinste ihre beste Freundin Vivi an.

„Stimmt. Besonders nach so einem anstrengendem Tag.“, pflichtete diese auch bei und grinste ebenso.
 

„Was heißt ihr anstrengend? Ich fand es eher sehr entspannend.“, meinte sie verwundert und ließ sich neben die Blauhaarige auf dem Bett nieder.

„Oh, Nami…“, war alles was von ihr kam. Daraufhin fingen beide an zu kichern und es war, als ob da wieder zwölfjährige Mädchen säßen.
 

„Sag mal, sollen wir vielleicht noch ein Film schauen? Oder bist du sooo müde von diesem anstrengenden Tag?“, fragte sie dann aber und schaute sie ein wenig spöttisch, aber grinsend, an.

„Ne, ein Film zu schauen wäre ne gute Idee. Abe was für einen?“, wollte ihre Freundin daraufhin wissen.

„Ich hätte ja Lust auf Saw 5!“, meinte sie deswegen begeistert.

„Was? Einen Horrorfilm?!“, schrie allerdings Vivi entsetzt und guckte verängstigt.

„Ja. Hast du etwa schiss?“
 

„Nein, natürlich nich. Aber… warum können wir nicht Pretty Woman schauen?“, schlug sie dann vor und blickte sie unschuldig an. Sie sah, dass die Blauhaarige eindeutig Angst vor dem Film hatte. Aber eigentlich wusste sie das auch- immerhin war das früher nicht anders gewesen. Früher, als sie noch ganz nah bei einander gewohnt hatten und jeden Tag verbracht hatten.

Sie hatte sich bei Filmabenden immer unter der Decke verkrochen, wenn sie Horrorfilme geschaut hatten. Also stimmte sie dem Vorschlag „Pretty Woman“ zuschauen auch zu.
 

Dann stand sie auf um den Film zu holen. Zum Glück hatte sie so unglaublich viele Filme auf

DVD zusammen mit einem Flachbild- Fernseher im Schlafzimmer.

Zurück in diesem legte sie die DVD sofort ein Vivi und sie machten es sich auf ihrem Bett gemütlich.
 

„Sag mal, Nami…“, kam es nach einer Weile von der Blauhaarigen, während sie weiterhin den Film schaute.

„Was ist?“, fragte daraufhin sie zurück und wandte sich vom Fernseher ab.

„Ich wollt wissen… na ja, was heute Abend eigentlich mit dir los war. Ich mein, du hast doch ganz bestimmt nicht so die Fassung wegen einer Fledermaus verloren.“

Okay, mit dieser Frage hatte Nami grad echt gar nicht gerechnet und fiel deshalb aus allen Wolken. Warum fing Vivi auch gerade jetzt mit diesem Thema an? Jetzt, wo sie sich keine Vernünftige Ausrede parat hatte…
 

„Ach, es ist nichts. Wirklich!“, erwiderte sie deswegen auch nur und wedelte beschwichtigend mit der Hand. Doch wirklich überzeugend war das natürlich nicht.

Dementsprechend zog ihre Freundin eine Augenbraue hoch und meinte skeptisch, aber mit besorgtem Unterton: „Nami- ich seh dir doch an, dass da irgendetwas ist. Das habe ich heute Morgen schon bemerkt. Also sag mir schon, was dich beschäftigt. Du weißt doch, dass du mir vertrauen kannst.“
 

Oh Gott, was sollte sie darauf antworten? Natürlich wusste sie, dass sie ihr vertrauen konnte, aber dennoch… Sie konnte es einfach nicht. Und so schaute sie sie dann doch einfach nur mit einem unergründlichem Gesichtsausdruck an und meinte mit kalter Stimme: „Vivi, selbst wenn etwas wäre, würde ich es dir nicht erzählen. Und nun würde ich gerne den Film weiter schauen.“
 


 

Nami fühlte sich einfach furchtbar. Wieso musste sie so gemein zu ihrer eigentlich besten Freundin sein? Wieso vertrieb sie jeden, der ihr eigentlich helfen wollte? Sie war ein schrecklicher Mensch, so viel stand fest. Eigentlich nur ein dummer Superstar, der sich für was Besseres hielt. Mehr nicht. Zumindest kam sie sich gerade so vor.
 

Jetzt, wo sie auf dem Weg zum Aufnahmestudio war und an die vergangen Stunden dachte. Sie waren echt beschissen gewesen. Denn nachdem was sie gestern Abend zu Vivi gesagt hatte, war etwas zwischen ihnen zerbrochen. Das spürte sie. So war auch der Abschied gefühllos und schnell über die Bühne gegangen. Im Gegensatz zum Frühstück und der Zeit vor der Abreise.
 

Es war eine Zeit des Schweigens gewesen. Aber ein echt unangenehmes. Die Art, wo man sich einfach nichts mehr zu sage hatte und dies auch wusste.

Darum hatte sie den Fernseher irgendwann eingeschaltet, auch wenn sie sich nicht im Geringsten für das, was kam, interessiert hatte.

Und dann war Vivi endlich aufgestanden und hatte gemeint, sie müssten jetzt los. Wegen dem Flieger.
 

Und nun war sie in der Limousine und fragte sich zum hunderttausendsten Mal, wieso so ihr Leben so war, wie es war, und wieso sie immer so deprimierende Gedanken hatte.

Aber denen wurde ein Ende gesetzt, als sie am Studio ankamen und sie schnell in das Gebäude verschwand.
 

Im Aufnahmeraum angekommen wurde sie schon von Robin erwartet, die gerade telefonierte. Doch als sie Nami bemerkte verabschiedete sie sich und wandte sich ihr zu. „Guten Morgen. Ich hoffe du hast gut geschlafen und bist bereit für die Aufnahmen.“
 

„Morgen, Robin. Ja, eigentlich schon. Und jetzt lass es uns endlich hinter uns bringen.“, war alles was sie seufzten erwiderte.
 


 

„Nami? Wir machen jetzt mal eine kurze Pause. Kommst du bitte so lange mit mir in die Kantine.“, erklang nach gefühlten zehn Stunden die Stimme ihrer Managerin durch den Lautsprecher, worauf Nami sich die Kopfhörer absetzte und aus dem kleinen Raum trat.
 

„Was willst du denn in der Kantine? Da sind wir doch eigentlich nie…“, fragte sie währenddessen.

„Ich wollte mit dir noch mal alles wegen der Tour besprechen. Immerhin geht es bald los.“, erklärte die Schwarzhaarige deswegen und lächelte freundlich.

„Stimmt! Ich muss mir ja noch unbedingt überlegen, was ich alles zu anziehen und so mitnehme.“, fiel es ihr daraufhin glühend heiß ein.

„Keine Angst, darum wirst du dich nicht kümmern müssen. Dein Styling Team, also Kalifa, Bon Curry und Ivankov, werden das alles machen.“, meinte allerdings Robin, während sie gerade in der Kantine ankamen und sich an einen der Tischen setzten.
 

„Wieso kann ich das denn nicht selbst machen? Diese komischen Vögel werden doch bestimmt nur irgendwas Seltsames mitnehmen.“, beschwerte sie sich aber. Daraufhin musste ihre Managerin ein wenig schmunzeln. „Tut mir sehr leid, Nami. Aber das ist die Anordnung von Oben.“

„War ja klar…“, war alles, was sie seufzend von sich gab.
 

„Gut, dann lass uns mal weiter machen. In genau zehn Tagen werden wir mit dem Flugzeug nach Rio De Janeiro fliegen. Dort wird auch dein erstes Konzert stattfinden. Allerdings werden wir von da mit dem Tour-Bus weiterfahren. Die einzelnen Städte werde ich dir jetzt nicht nennen, aber wir werden nach Brasilien nach Mexiko fahren und dann zurück in die USA. Anschließend in etwa dreißig Städten der Vereinigten Staaten halten und anschließend geht’s nach Kanada. Dort wird es auch noch einige Konzerte geben. Danach müssen wir schauen. Wenn Arlong es anordnet, werden wir auch noch nach Alaska fahren.

Das Alles wir in etwa vier Monate dauern. Wenn alles glatt läuft, werde wir in zwei Jahren die Europa Tour machen.“
 

Nach dem Vortrag von Robin atmete Nami erst mal aus. Alles was die Schwarzhaarige ihr gerade gesagt hatte, wusste sie eigentlich schon, womit es echt unnötig gewesen war. Aber was soll’s. Nun war sie noch mehr informierte.
 

Vielleicht auch noch ein wenig mehr vorbereitet auf ihre erste große Tournee. Und auch wenn sie anfangs etwas Angst davor gehabt hatte, so freute sie sich nun beinah. Zumindest würde sie allem hier für ein paar Monate entfliehen könne.

Und da wäre ja auch natürlich noch dieses undefinierbare Gefühl, dass irgendetwas auf der Tour passieren würde…

Kaum angekommen, schon verlaufen

„Mann, Zoro! Wieso bist ausgerechnet du am Steuer?!“, motzte Nami genervt und verpasste ihm einen Schlag auf den Kopf. „Was ist denn daran so schlimm?“, entgegnete der Grünhaarige allerdings und schaute sie grimmig an.

„Was daran so schlimm ist? Natürlich die Tatsache, dass du einfach keinen Orientierungssinn hast! Am Ende landen wir noch in Seattle anstatt in Sao Paulo!“, erklärte sie daraufhin aufgebracht.
 

„Ist doch gar nicht wahr!“, versuchte er sich dann zu verteidigen.

„Tut mir leid, Zoro, aber das ist wahr.“, mischte ich nun auch Robin ein, allerdings ohne von ihrem Buch aufzuschauen.

„Ihr habt sie doch nich mehr alle. Ihr solltet lieber froh sein, dass ich fahre. Immerhin kotzt der eigentliche Fahrer sich ja hinten die Seele aus dem Leib.“, meinte er daraufhin sauer.
 

„Ja, weil du gestern Abend ja unbedingt ein Saufwettbewerb veranstalten und ihn einladen musstest. Du weißt doch das Lyssop echt nicht viel verträgt!“, warf sie ihm weiter vor und dachte nicht im Geringsten sich wieder zu Robin zu setzten, während dieser Idiot weiß Gott wohin fuhr.

„Ich hab mit dem Saufwettbewerb angefangen? Träum weiter! Du hattest doch die Idee und mit uns dann noch gewettet.“

„Ach stimmt, jetzt wo du’s sagst, ich bekomm noch fünfhundert Dollar von dir. Und trotzdem ist es deine Schuld. Und damit basta.“, beendete sie dann die Diskussion und verpasste Zoro noch eine Kopfnuss. Man hörte anschließend nur noch, wie der Grünhaarige irgendetwas von „dumme Ziege“ murrte.
 

Nami ging allerdings dann doch weg und ließ sich seufzend zu Robin auf das Sofa fallen. Sie war echt völlig fertig. Das Konzert und anschließend die kleine Party gestern, die sie mit der Band und der restlichen Crew veranstaltet hatte, hatten ihr jegliche Energie geraubt.

Deshalb war sie auch so froh, dass erst morgen das nächste Konzert anstand.
 

Und wenn sie Glück hatten, würden sie schon in wenigen Stunden ankommen, was hieß, sie könnte sich einen entspannten Tag machen. Immerhin war es gerade mal zwölf Uhr mittags.

Allerdings nur, wenn sich Zoro nicht verfuhr.
 

Was gerade geschah.
 

Denn sie wusste, weil sie eben einen Blick auf die Karte geworfen hatte, wo sie abbiegen mussten. Und als sie, nichts ahnend, aus dem Fenster geblickt hatte, sah sie auch die Straße, welche sie eigentlich hätten nehmen sollen.
 

„Zoro, du Idiot! Warum bist du nicht abgebogen?!“, schrie sie deshalb sofort los und stapfte nach vorne zu dem Fahrer ohne Orientierungssinn.

„Was hast du denn jetzt schon wieder für ein Problem? Ich nehme doch nur eine Abkürzung. Wir sind schon richtig, also keine Panik…“, versuchte er sie dann genervt zu beruhigen.
 

„Ja eben nicht! Denn da war ein Schild, wo groß und breit Sao Paulo draufstand! Und jetzt fahren wir in genau die entgegengesetzte Richtung!“, meckerte sie allerdings unbeirrt weiter.

„Beruhig‘ dich doch endlich einmal, Nami! Ich weiß, was ich tue!“

„Nein, weißt du verdammt noch mal nicht! Und jetzt tust du, was ich dir sage, sonst kommen wir nie an.“, befahl sie dann bestimmt und schnappte sich die Landkarte.

„Wieso sollte ich das tun?“, fragte jedoch der Grünhaarige.

„Weil ich es sage, wir sonst nie ankommen würden und deine Schulden würden sich auch erhöhen. Und jetzt biegst du links ab!“
 


 

„Endlich sind wir im Hotel!“, seufzte Nami erleichtert und betrat das große Gebäude. „Ja, endlich raus aus dem Bus.“, stimmte ausnahmsweise Zoro ihr zu, während er ihr folgte und auf ihren Befehl hin ihre und Robins Koffer zusammen mit seinen trug.

Deswegen verkniff sie sich auch gerade die Bemerkung, dass sie schon viel, viel früher da gewesen wären, wenn Zoro sich nicht verfahren hätte. Denn sonst würde wieder eine ewig lange, unnötige Diskussion starten, und sie würde noch viel später in ihrem Zimmer sein.
 

Auch Robin und Lyssop sagten nichts mehr und so standen sie schnell an der Rezeption des fünf Sterne Hotels. Nachdem ihre Managerin auch noch die Zimmerschlüssel besorgt hatte, machten sie sich alle umgehend auf zu ihren Zimmern.

Diesmal teilte sie sich mit der Schwarzhaarigen eins und Zoro und Lyssop ebenfalls. Wieso wusste sie nicht. Aber es war ja auch nicht weiter schlimm.
 

In ihrer Suite angekommen, ließ Nami sich erstmal auf eins der großen Doppelbetten fallen. Es war wirklich bequem und hieß sie praktisch schon zum sofortigen Schlafen Willkommen. Immerhin war es schon nach acht Uhr.

Doch sie stand auf und packte teilweise ihren Koffer aus, nachdem Robin ihr dies empfohlen hatte. Diese tat nämlich das Gleiche, da sie hier ein paar Tage länger bleiben würden.

Allerdings geschah alles komplett wortlos und sie beide wurden in ein angenehmes Schweigen gehüllt.
 

„Sag mal, Robin. Was ist eigentlich mit dem Rest der Crew? Also wann kommen die hier an?“, fragte sie dann allerdings und durchbrach somit die Stille.

„Soweit ich weiß, sind alle, also die Band und das ganze Team, schon längst in der Stadt. Aber sie sind in einem anderen Hotel untergebracht.“, antwortete daraufhin ihre Managerin, während sie ein Buch aus ihrer Tasche nahm und sich in einen Sessel niederfallen ließ.

„Also sind nur wir vier in diesem Hotel?“

„Ja. Nur der Herr Fahrer, der Herr Bodyguard, du und ich.“
 

Darauf erwiderte Nami erstmal nichts. Ihr war es eigentlich auch egal. Okay, froh war sie schon. Sie hätte keine Lust gehabt, wenn das ganze Team, welches ja aus etwa dreißig Personen bestand mit in ihrem Bus gewesen wäre. Ihre Ruhe hätte sie so ja ganz sicher nicht gehabt…
 

„Sollen wir gleich noch etwas mit den Anderen zu Abend essen?“, fragte Robin dann plötzlich, aber ohne, wie immer, von ihrem Buch aufzuschauen.

„Hhm… Ich weiß noch nicht. Wirklich Hunger hab ich ja nicht unbedingt. Aber ich dusch mich jetzt erst mal, okay?“, antwortete sie daraufhin lächelnd und schnappte sich ihre Sachen, ehe sie sich ins Bad begab.
 

Nach circa einer Stunde kam sie dann wieder heraus. „Wie wär’s, wenn wir, anstatt was zu essen, was trinken gehen?“, meinte sie dann auch und überprüfte ihr Aussehen noch einmal im Spiegel.

„Ja, gute Idee. Ich sag grad noch den Beiden Bescheid.“ Und damit nahm sie ihr Handy in die Hand und rief Zoro und Lyssop an.
 

Keine fünf Minuten später saßen sie zu viert in der Hotel-Bar und tranken alle etwas. Die Tatsache, dass sie erst am gestrigen Abend einen Saufwettbewerb veranstaltet hatten, war schon längst vergessen. Und so herrschte auch schon recht schnell eine angenehme Stimmung, da außer Robin jeder schon etwas getrunken hatte.

Nami war auch schon wieder kurz davor, Zoro und Lyssop zu einem Trinkspiel aufzufordern. Doch sie besann sich, da sie morgen dann einen riesigen Kater haben würde.
 

So stand sie dann auch schon nach etwa einer Stunde auf und verabschiedete sich.

„Gehst du schon ins Bett, Nami? Hat das bisschen Alkohol dir etwa schon den Rest gegeben?“, kam es daraufhin von Zoro, der sie spöttisch anschaute, während er einen großen Schluck von seinem Drink nahm.

„Nein, nicht wirklich. Aber ich will morgen keinen Kater haben. Im Gegensatz zu dir muss ich morgen ein Konzert geben. Also, gute Nacht!“
 

Dann ging sie und machte sich auf den Weg zu den Fahrstühlen. Doch auf halbem Weg blieb sie stehen und überlegte kurz.

So spät war es ja eigentlich noch nicht. Gerade mal halb elf. Sie könnte also noch locker einen kleinen Spaziergang durch die Stadt machen. So müde war sie auch gar nicht mehr.

Und als sie nach draußen ging, merkte sie auch, dass es noch sehr angenehm warm war.

Also fackelte sie nicht lange, sondern machte sich auf den Weg und genoss die frische Luft.
 

Nach gefühlten tausend Stunden später lehnte Nami sich erschöpft gegen eine Hauswand. Ihr war kalt, sie war müde und außerdem total verzweifelt. Denn sie hatte sich verlaufen. Sie hatte sich tatsächlich in dieser großen Stadt verirrt. Ohne ein Handy oder Geld dabei zu haben.

Dazu kam noch die Tatsache, dass sie seit geraumer Zeit keinen Menschen mehr gesehen hatte, den sie nach dem Weg hätte fragen können. Denn sie war anscheinend in einer Wohngegend, wo schon längst kein Mensch mehr wach war.
 

Also eine ziemlich aussichtslose Lage, ihrer Meinung nach. Ehrlich gesagt, ihr war gerade wirklich zum Heulen mute. Und sie hätte auch fast damit begonnen, wenn nicht plötzlich Musik die angst-einflößende Stille durchbrochen hätte.

Denn es war echt coole Musik, bestehend aus Schlagzeug und Gitarre. Sonst nichts. Noch nicht einmal Gesang.
 

Aber abgesehen davon, dass ihr gefiel, was sie hörte, freute sich einfach unglaublich. Denn da, wo Musik war, mussten ja auch Menschen sein, die noch nicht am Schlafen waren, oder? Deshalb machte sie sich auch sofort auf den Weg und folgte der Musik.

Kapitel 9- Nicht ernsthaft, oder?

Schon nach zehn Minuten war sie an einer Garage angekommen, von der, nach allem Anschein nach, die Musik kam. Das Tor zu dieser war fast ganz zu, doch Nami sah ein wenig Licht und hörte halt die Melodie.

Doch bevor sie in den kleinen Raum eintrat schaute sie sich zu erstmal das dazugehörige Haus an. Denn sie hatte ja keine Lust, auf irgendwelche seltsame Menschen zu treffen und das Haus sagte nun mal viel über die Besitzer aus.
 

Aber dieses sah eigentlich ganz normal aus. Auch wenn es irgendwie nicht hundertprozentig in die Gegend hinein passte. Denn mittlerweile war sie nicht mehr in einer Wohngegend, sondern in einem Art Industriegebiet. Und da um das Haus nur große Gebäude, Lagerhäuser und Parkplätze standen, fiel es halt ziemlich auf.

Doch sonst… abgesehen davon, dass es sehr klein war, war es nichts Besonderes.
 

Also machte sie sich auch auf den Weg und betrat, nachdem sie kurz geklopft hatte, die Garage. Und blieb sofort wie angewurzelt stehen, während sie sich in Gedanken fragte, ob es da oben jemand auf sie abgesehen hatte. Denn es schien wirklich so.
 

„Oh, hallo! Was machst denn du hier?“, würde sie sofort freudig begrüßt, nachdem man sie bemerkt hatte. „Ja, wollte ich dich gerade auch fragen…“, meinte sie allerding nur und ließ sich auf einen der herumstehenden Stühle sinken. Ihr war grad echt alles zu viel.
 

„Kennst du die etwa, Ruffy?“, fragte dann der andere der beiden jungen Männer, doch sie schaute nicht auf.

„Ja. Aber du eigentlich auch, Ace. Weißt du noch, vor paar Wochen hat sie uns das Essen in einem Restaurant bezahlt. Und anschließend hab ich sie noch mal in einer anderen Stadt getroffen.“, erklärte der Jüngere deswegen und sie blickte nun schließlich doch auf. Sie sah wie er über das ganze Gesicht grinste und fragte sich wirklich, was mit diesem Typen los war, während sie ihn genau unter die Lupen nahm.
 

Aber dennoch musste sie eins zugeben: dieser Junge namens Ruffy sah wirklich gut aus. Er hatte gebräunte Haut und einen ziemlich muskulösen Körper. Dazu schwarze, verstrubbelte Haare und dunkle Augen. Unter dem linken hatte er außerdem eine Narbe. Genauso wie auf seiner Brust, wie sie überrascht bemerkte. Sie war wirklich groß und verdeckte viel von seinem Six-pack. Doch trotzdem trug er sein rotes Hemd komplett offen.

Aber die Sache, die ihr am meisten ins Auge sprang, war der Strohhut mit einem roten Band, den er auf seinem Kopf trug. Denn diesen hatte er schon angehabt, als sie sich die letzten beiden Male getroffen hatten.
 

„Stimmt… jetzt wo du’s sagst…Danke, noch mal dafür!“, kam es dann endlich von diesem Ace und sie ließ ihren Blick zu ihm schweifen.

Er sah nicht weniger gut aus und war wohl noch etwas brauner und muskulöser als dieser Ruffy. Wie er hatte er schwarze Haare und außerdem ein paar Sommersprossen.

Allerdings trug der Typ einfach nur eine Hose. Mehr nicht. Deswegen bemerkte sie auch, seinen vielen Muskeln und sein Tattoo, welches er auf dem linken Oberarm hatte.
 

„Hallo? Hast du mir zugehört?“, wurde sie plötzlich von diesem Ruffy aus den Gedanken gerissen und schaute in sein verwirrtes Gesicht.

„Äh, ne. Sorry. Was hast du gesagt?“

„Ich hab gefragt, wie du eigentlich heißt. Immerhin sind wir uns jetzt schon das dritte Mal begegnet und ich will ja wissen, wer du bist.“, wiederholte er seine Frage und grinste wieder dieses Grinsen. Doch sie hingegen schaute nun etwas überrascht. Sie hätte nicht gedacht, dass er sie überhaupt nicht kennen würde. Immerhin war sie ja schon ein sehr berühmter Star… Aber was soll’s. Irgendwie war es ja auch ganz angenehm, mal von einem Fremden nicht so anders behandelt zu werden.
 

„Mein Name ist Nami“, antwortete sie deswegen.

„Schön dich kennen zu lernen, Nami. Ich bin Monkey D. Ruffy. Und das ist mein Bruder, Ace.“, erwiderte er daraufhin und grinste erneut von einem Ohr zum anderen.
 

Dann herrschte erstmal Stille. Und Nami musste sich gestehen, dass dieser Ruffy ja eigentlich ganz in Ordnung war, abgesehen davon, dass er echt seltsam gut drauf war.

Zumindest erwähnte er nichts, von dieser Nacht und von ihrem Verhalten, was sie sehr zu schätzen wusste.
 

Aber dennoch war sie immer noch total wütend darüber, dass sie damals die Rechnung für die beiden übernehmen musste. Sie könnte sofort anfangen herum zu schreien und den beiden erst mal richtig eine verpassen. Doch jetzt war nun wirklich nicht der Zeitpunkt, damit anzufangen.
 

Denn ihre Müdigkeit übermannte sie plötzlich und sie gähnte erstmal.

„Kann es sein, dass du sehr müde bist?“, fragte deswegen Ace und schaute sie mit einem undefinierbaren Blick an.

„Ja, bin ich. Deswegen bin auch zufällig hier gelandet. Ich hab mich nämlich verlaufen und hab kein Handy dabei.“, erklärte sie daraufhin rasch, während sie seinen seltsamen Blick erwiderte.
 

„Echt? Das ist ja blöde… Aber ich versteh‘ nicht, was das damit zu tun hat, dass du hier bei uns gelandet bist.“, gestand dann Ruffy und legte seinen Kopf etwas schief, während er verwirrt drein schaute. Okay, sie musste zugeben, dass das ein wirklich lustiger Anblick war, weswegen sie ein leises Kichern nicht unterdrücken konnte. Allerdings kam es auch davon, weil die gestellte Frage eigentlich echt dumm und unnötig war.
 

Dies fand Ace offensichtlich auch, denn er schüttelte nur verständnislos den Kopf und seufzte. „Also, Ruffy, Nami hat sich verlaufen und weil es schon ein bisschen später ist, ist sie auch müde. Aber weil sie kein Handy dabei hat, kann sie niemanden anrufen und nach dem Weg fragen. Und da wir bis eben noch Musik gemacht haben, ist sie vermutlich ihr gefolgt und bei uns gelandet, um uns nach dem Weg zu fragen. Verstanden?“, erklärte er dann seinem kleinen Bruder und tat so, als ob er mit einem Kleinkind sprechen würde. Und nachdem Ruffy erstmal kurz nachgedacht hatte, breitete sich wieder dieses Grinsen auf seinem Gesicht aus und er nickte.
 

Sie hingegen stöhnte nur, da sie von seiner Dummheit etwa geschockt war. „Könntet ihr mir also helfen? Ich sollte nämlich noch ein paar Stunden schlafen und würde deswegen gern in mein Hotel.“, meinte sie dann und schaut die beiden genervt an.

„Klar. Willst du vielleicht jemanden anrufen?“, bot Ace ihr dann lächelnd an und holte gleichzeitig schon ein Handy aus seiner Hosentasche.
 

Dankend nahm Nami dieses an und wollte anfangen zu wählen, als ihre Bewegungen einfroren.

„Was ist, Nami?“, fragte deshalb Ruffy und blickte sie neugierig lächelnd an.

„Ich kenn die Nummer nicht auswendig.“, antwortete sie seufzend und gab Ace anschließend das Telefon wieder.

„Und was willst du jetzt machen?“, fragte der Strohhutjunge weiter.

„Keine Ahnung…“, antwortete sie wieder seufzend. Was war in letzter Zeit eigentlich los? Sie hatte das Gefühl echt vom Pech verfolgt zu werden. Und begonnen hatte das mit dem unfreiwilligen Treffen mit diesen Beiden. Schon wieder hätte sie sich echt super aufregen können, aber sie war einfach immer noch zu müde. Außerdem waren dieser Ace und dieser Ruffy momentan ihre einzige Hilfe.
 

Und zum Glück hatte einer der beiden auch einen Geistesblitz. „Ich weiß, was du machen kannst!“, kam es nämlich plötzlich von Ruffy und er strahlte sie begeistert an. Etwas skeptisch, da sie schon gemerkt hatte, dass er nicht der hellste war, meinte sie nur: „Und was?“

„Ich fahr dich einfach zu deinem Hotel hin! Du weißt doch bestimmt den Namen, oder?“, präsentierte er dann seine Idee. Okay, das war echt eine gute Idee. Wieso sie nicht draufgekommen war, wusste sie nicht. „Ja, ich weiß wie das Hotel heißt. Und es wäre echt nett, wenn du das machen könntest.“, erwiderte sie deswegen auch mit einem kleinen Lächeln.
 

„Mach ich doch gern. Also komm, unser Auto steht auf der Straße. Bis später, Ace!“, verabschiedete er sich noch von seinem Bruder, ehe er sich die Schlüssel schnappte und aus der Garage ging. Sie folgte ihm und verabschiedete sich ebenfalls.

Sie hörte gerade noch, wie Ace auch „Ciao! War nett, dich kennenzulernen.“ sagte, ehe sie schon wieder auf der dunklen, verlassenen Straße stand.
 

Sie musste sich erstmal an diese Dunkelheit gewöhnen und brauchte ein paar Minuten, bis sie Ruffy entdeckt hatte, der gerade ein kleines Auto aufschloss. Sie ging sofort zu diesem und ließ sich dann auf dem Beifahrersitzt nieder.

Kapitel 10- Eine ziemlich müde Autofahrt

Eigentlich wäre Nami jetzt am liebsten eingeschlafen. Denn nur mit Mühe konnte sie ihre Augen offen halten. Allerdings war die Tatsache, dass sie mit einem fremden Jungen, der sie sogar einmal um ihr Geld gebracht hatte, nicht unbedingt förderlich für ein geruhsames Schläfchen. Also gähnte sie nur ausgiebig hinter vorgehaltener Hand und beobachtete Ruffy skeptisch, der überraschender Weise sehr gut Auto fuhr.
 

So entstand eine Stille, die aber nicht so wirklich unangenehm war. Doch irgendwann unterbrach sie diese, da ihr etwas einfiel, auf das sie eben gar nicht geachtet hatte. „Sag mal, kann es sein, dass du mich verfolgst?“

„Hä? Was meinst du damit?“, erwiderte er allerdings und warf ihr einen kurzen verwirrten Blick zu, da er natürlich auf die Straße achten musste. Mittlerweile waren sie nämlich auf einer belebteren Straße, da sie sich der Innenstadt von Sau Paulo näherten.
 

„Ich meine, dass das einfach kein Zufall mehr sein kann.“, erklärte sie und wurde schon etwas genervter. „Denn nachdem ich wegen euch Fresssäcken über 200$ bezahlen musste, hast du mir zwei Tage später das Leben gerettet und nun wart ihr meine einzige Hilfe, als ich mich verlaufen hatte. Ehrlich gesagt, hab ich genug…“, den letzten Satz murmelte sie nur ganz leise, sodass er es nicht hörte.
 

Denn Anfang allerdings hatte Ruffy ja natürlich mit bekommen, grinste allerdings wie immer nur unbeschwert. „Ist doch eigentlich egal, wieso wir uns so oft getroffen haben. Ich find’s eigentlich echt cool. Du bist nämlich ziemlich lustig.“
 

Dazu sagte Nami nichts. Einerseits weil sie noch nicht wusste, ob sie es als Kompliment oder Beleidigung sah, andererseits weil ihr eine weitere Frage auf der Zunge brannte. Doch dies wiederum überraschte sie. Eigentlich wollte sie über ihn ja nichts wissen. Denn hiernach, auch wenn es wirklich nett war, was sie zugeben musste, wollte sie ihn wirklich nicht noch einmal sehen.
 

Oder vielleicht doch?
 

Schnell vertrieb sie allerdings diesen Gedanken indem sie ihre Frage stellte: „Spielen du und dein Bruder eigentlich in einer Band? Denn ihr wart ja grad am Spielen…“

„Äh ne. Eigentlich nicht. Wir machen das nur so zum Spaß. Schlagzeug spiele ich außerdem schon seit ich sieben bin. Bei Ace ist das genauso.“, erklärte er und, wie sollte es anders sein, er grinste.
 

„Hat sich aber wirklich ganz gut angehört.“, gestand sie ihm allerdings zu und lächelte leicht. Denn was anderes konnte an einfach nicht sagen. Auf Grund der Tatsache, dass sie eben, als sie in die Garage gekommen war, nahe der völligen Verzweiflung gestanden hatte, hatte sie sich gar nicht wirklich Gedanken darüber machen können, von wo genau die Musik gekommen war.
 

Aber eben war ihr dann, etwas verspätet, aufgefallen, dass die beiden Brüder Musik gemacht hatten. Ace hatte Gitarre gespielt und Ruffy nun mal Schlagzeug. Und das, was dabei rausgekommen war, war einfach und schlicht gesagt- GENIAL. Sie als Sängerin erkannte nun mal, wenn jemand begabt war. Und auch, wenn sie es von diesem verfressenen Idioten nie und nimmer geglaubt hätte, musste sie es halt sagen.
 

„Machst du zufällig auch Musik?“, fragte er dann und schaute sie kurz an, um sie neugierig zu mustern.

„Ist das dein Ernst?“, erwiderte sie allerdings nur. Nun mit geschlossenen Augen, da ihre Müdigkeit langsam aber sicher die Oberhand gewann.

„Wieso?“

„Du kennst mich also wirklich nicht?“ Nami war nun doch ein wenig erstaunt, ja fast schon entsetzt.

„Na ja, du bist Nami. Und wir haben und schon drei Mal getroffen. Also doch, ich kenne dich.“, antwortete er naiv grinsend.
 

Ein Seufzer ihrerseits. Aber dann dachte sie kurz nach. Ihr gefiel es eigentlich immer besser, dass er sie nicht kannte. Insgeheim mochte sie es nicht wirklich, wie ein besonderer Mensch, also anders gesagt, Promi behandelt zu werden. Und so meinte sie nur: „Stimmt, da hast du Recht.“ Anschließend lächelte sie leicht.

„Und?? Machst du jetzt Musik?“, stellte er allerdings erneut seine Frage und ein quenglieger Unterton machte sie bemerkbar.
 

„Ja, ich mach Musik. Also um genau zu sein, ich bin Sängerin.“, erklärte sie und gähnte erneut.

„Echt?! Das ist ja voll cool! Wir müssen unbedingt mal zusammen Musik machen!“, rief er dann sofort total begeistert aus und schaute sie ebenso begeistert an, vergaß dadurch allerdings auf die Straße zu achten.

„Hey, Ruffy! Pass verdammt noch mal auf die Straße auf!“, schrie sie deswegen sofort los, als sie bemerkte, wie der Wagen ganz leicht nach links abdriftete.
 

Da er von ihrem Ausruf so aufgeschreckt wurde, riss er natürlich das Lenkrad sofort um. Gerade rechtzeitig, denn ein verdammter Raser schoss an dem kleinen Auto vorbei und Nami schaute dem Wagen noch ziemlich wütend hinter her.

„Puh! Ich würd sagen, dass war Glück.“, lachte Ruffy daraufhin los, ließ seinen Blick aber da, wo er hin gehörte, nämlich auf der Straße.
 

„Findest du das etwa lustig?!“, war allerdings alles, was sie giftig erwiderte. Dem folgte außerdem noch ein ähnlicher Blick. Jedoch wurde dieser unterbrochen, da sie schon wieder gähnen musste. Weswegen er nur noch mehr lachen musste.

„Kann es sein, dass du ziemlich müde bist?“, wollte er deswegen auch wissen und versuchte vergeblich sein Lachen zu unterdrücken, da er einen bösen Blick von Nami bekommen hatte. Sie war mittlerweile mehr als genervt von ihm und ihre zeitweise neutrale Meinung von ihm war vollends zerstört.

Und zu dieser unnötigen Frage sagte sie einfach nichts.
 

Deswegen verfielen sie auch in ein seltsames Schweigen und ihr fiel es immer schwerer nicht einzuschlafen.

„Wie lange brauchen wir eigentlich noch zum Hotel?“, kam es dann auch irgendwann fast schon wehleidig von ihr.

„Ähm… also, na ja…“, stammelte er aber nur.

„Ich kann Gestotter nicht ausstehen, also beantworte bitte meine Frage.“ Doch es kam nur Schweigen von ihm.
 

„Wehe du sagst mir jetzt, dass wir uns verfahren haben.“, befahl sie ihm dann und warf ihm einen fast schon unheimlichen Blick zu.

„Okay, dann sag ich es dir eben nicht.“, sagte er deswegen und zuckte mit den Schultern.

Stille. Nur ein verängstigtes Schlucken von seiner Seite. Doch dann: „DU BIST SO EIN VERDAMMTER IDIOT!!! WIESO SAGST DU DAS NICHT FRÜHER?? ICH WIRD DOCH NIE WIEDER ZU MEINEM HOTEL KOMMEN! UND NUR WEIL DU TOTAL DUMMM BIST!“ Und dann knallte es. Denn sie hatte ihm einen wirklich harten Schlag verpasst, weswegen er schon fast winselte vor Schmerz.
 

„Tut mir ja leid…“, nuschelte er daraufhin und schaute sie mit einem Hundeaugenblick an. „Jetzt kann man da ja leider echt nichts mehr ändern. Und ich bin einfach zu müde mich weiter aufzuregen. Also, es ist halb vier morgens, du hast keinen Plan wo wir sind und ich hab morgen eigentlich einen vollen Terminkalender. Was soll ich also machen?“, fragte sie dann und blickte ihn müde und einfach total erschöpft an.
 

„Also… ich hätte da noch eine Idee…“, kam es dann nach ein paar Minuten klein laut von Ruffy.

„Und was?“, wollte sie natürlich wissen und auf Grund ihrer Erschöpfung machte sich sogar Hoffnung in ihr breit.

„Wir fahren jetzt einfach zu mir nach Hause. Dann kannst du da den Rest der Nacht verbringen und morgen kannst du dir ja ein Taxi holen. Ich bezahl es dir dann auch. Immerhin hast du uns ein Essen bezahlt.“, meinte er grinsend und war sichtlich stolz über sein Einfall und Angebot.
 

„Aber du weißt, wie man zu deiner Wohnung kommt?“, fragte sie allerdings zuerst und zog eine Augenbraue hoch.

„Ja klar! Ich mein, dumm bin ich ja nicht.“, erwiderte er leicht entrüstet, grinste aber. Genau wie sie, da er ihrer Meinung nach ja schon ziemlich dumm war. Aber was soll’s! Hauptsache sie konnte bald in irgendeinen Bett verschwinden. Also stimmte sie ihm dankend zu, während allerdings eine kleine Stimme in ihr meinte, was verdammt noch mal mit ihr los war. Denn immerhin fuhr sie gerade mit einem dummen, eigentlich fremden Mann mit um dort die letzten nächtlichen Stunden zu verbringen.

Aber mit dem Argument der fast unerträglichen Müdigkeit brachte sie die nervige Stimme zum Schweigen und während sie um die nächste Ecke bogen, fielen ihr dann doch endgültig die Augen zu.

Ein bizarrer Morgen

Nami blinzelte leicht. Sie spürte, wie die warmen Sonnenstrahlen auf ihr Gesicht schienen. Spürte die angenehme Wärme, Geborgenheit. Dann öffnete sie komplett die Augen und setzte sich auf. Sie hatte lange nicht mehr so gut geschlafen wie heute, auch wenn es wahrscheinlich nur wenige Stunden gewesen waren.

Doch sie fühlte sich einfach entspannt, weswegen sie leicht und zufrieden lächelte. Dann streckte sie sich erstmal genüsslich und gähnte.

Aber auf einmal froren ihre Bewegungen ein. Sie blickte sich entsetzt um.
 

WO ZUM TEUFEL WAR SIE HIER?!
 

Denn das Zimmer war ihr völlig fremd, sowie das große T-Shirt, welches sie trug. Also schaute sie sich erneut um, als ob sie hoffte, dass ihr dann wieder einfiel wo, und vor allem bei wem, sie war.

Insgesamt war das Zimmer ja ziemlich unordentlich. Es waren doch recht viele Klamotten auf dem Boden verstreut und mit einem Blick auf die Schränke sah sie überall Staub liegen. Außerdem, und das registrierte sie mit großem Ekel, standen überall schmutzige Teller, leere Pizzakartons und sehr, sehr viele Verpackungen von Essen.

Wer auch immer hier lebte war ersten sehr unordentlich und zweitens so richtig verfressen. Allein das Bett in dem sie lag, schien sauber und überraschenderweise ohne jeglichen Speiseüberreste.

-Zum Glück!
 

Aber nun sollte sie wohl lieber erst mal schauen, wo sie halt war. Also stand sie auf und während sie versuchte in nichts hinein zu treten, bahnte sie sich irgendwie den Weg zur Tür. Auf halben Weg blieb sie allerdings schon wieder, da sie ihre richtigen Anziehsachen, schön ordentlich gefaltet, auf einem Stuhl in der Ecke entdeckt hatte.

Sie wartete natürlich nicht, sondern nahm sie sich sofort und begann sich umzuziehen. Wie es aussah, hatte sie die Sachen gefaltet und sich dessen selbst entledigt. Was schon eine recht große Erleichterung war. Immerhin hatte sonst was in der Nach passiert sein können…
 

Und dann fiel ihr plötzlich ein, wo sie war. Bei Ruffy. Nachdem er sich auf dem Weg in ihr Hotel verfahren hatte, hatte er ihr angeboten hier zu übernachten. Was ja schon ziemlich nett war. Aber trotzdem hatte sie eine Frage: Warum trug sie ein T-Shirt, das wohl ihm gehörte? Nami konnte sich nämlich nicht mehr daran erinnern, hier überhaupt angekommen zu sein. Das letzte was sie wusste war, dass sie ihm Auto schließlich doch eingeschlafen war. Und trotzdem hatte sie sich wohl selbst umgezogen… Denn jemand, der solch ein dermaßen unordentliches Zimmer hatte, konnte doch wohl ernsthaft nicht so ordentlich falten!
 

Aber sie konnte sich keine weiteren Gedanken darüber machen, denn die Tür ging uhrplötzlich auf und ein grinsender Ruffy stand mit einer Schale Müsli in der Hand. Während sie nur mit Unterwäsche bekleidet war. Spitzenunterwäsche.
 

„Schuten Morchen, Nami (Guten Morgen, Nami)!“, begrüßte er sie freudig, jedoch mit vollem Mund. Doch dann schluckte er zum Glück herunter. „Und, hast du gut geschlafen?“ Er schaute sie freundlich lächelnd an und wartete auf eine Antwort. Aber sie war grad echt null in der Lage diese zu geben, geschweige denn sich zu bewegen. Allein die Röte schaffte es in ihrem Gesicht aufzutauchen. Und diese machte sich ziemlich breit. Denn Ruffy schaute sie weiter unbeschwert an du schien noch nicht mal zu bemerken, was sie trug. Beziehungsweise, was sie nicht trug.

Doch nach wenigen Sekunden, die schier unendlich wirkten, spürte sie wieder Leben in sich und konnte angemessen reagieren.
 

„RUFFY?! Was fällt dir ein?! Hast du schon mal was von anklopfen gehört?!“, schrie sie ihn sauer an und verpasste ihm einen richtig harten Schlag. Anschließen durfte er auch noch mal ihr Trittkraft spüren, dass sie ihn mit einem gekonnten Kick aus dem Zimmer beförderte. Seine Müslischale flog dabei im hohen Bogen genau auf den Boden und verteilte den Rest, der in ihr war.
 

Seinen Protest hörte sie dann schon gar nicht mehr, denn sie schloss energisch die Tür und zog sich fertig um. Gott, sie war echt auf hundertachtzig! Aber sie versuchte sich wieder zu beruhigen. So viel Ärger morgens tat ihr wahrlich nicht gut. Also atmete sie erst ein paar Mal tief ein und aus und siehe da –nach kurzer Zeit verspürte sie die Ansätze einer inneren Ruhe. Deshalb entschied sie sich nun auch zu Ruffy zu gehen. Sie wollte nun so schnell wie möglich zurück ins Hotel!
 

Sie drückte also die Klinge herunter und erwartete eigentlich schon, dass Ruffy immer noch vor der Tür lag. Doch zu ihrer Überraschung war dort niemand. Nur noch die Milchflecken von den Müsliüberresten. Aber alles was sie tat, war mit den Schultern zu zucken und einfach mal auf gut Glück in das nächste Zimmer zu gehen. Und, erneut zu ihrer Überraschung, saß Ruffy auch in diesem und frühstückte weiter. Denn eigentlich hatte Nami bei ihrem Glück erwartet, in das Badezimmer zu platzen wo er gerade auf dem Klo hockte.
 

Sie schaute sich als erstes mal kurz um. Es war ganz offensichtlich die Küche und leider genauso unordentlich wie sein Zimmer. So viel dreckiges Geschirr… Sie hatte bei manchen Tellern das Gefühl, dass das, was auf diesen war, bald lebendig werden würde. Erneu machte sich Ekel bei ihr breit und sie musste sich kurz schütteln. Ruffy schien dies allerdings herzlich wenig auszumachen. Denn der saß am Tisch, auch wenn sehr wenig davon nur zu sehen war wegen dem ganzen Kram und Müll, und aß munter vor sich hin. Diesmal waren es etwa dutzend Brötchen.
 

Doch als er sie bemerkte grinste er sie sofort fröhlich an. „Hey, Nami! Und wie gehtsch?“, fragte er, allerdings mit vollem Mund, weswegen zu viel Essen auf dem vollen Tisch landete. Er bot ihr außerdem noch an, sich ebenfalls zu setzten. Sie schüttelte den Kopf. „Hey… Ruffy… mir geht’s ganz gut…“, antwortete sie ihm dann vorsichtig und schaute sich weiter angeekelt im Raum um. „Aber könntest du mir jetzt bitte ein Taxi rufen? Ich will mich duschen und was Frisches anziehen.“, erklärte sie und roch demonstrativ an ihrem Kleid, welches natürlich nicht stank oder so.
 

Diesmal schluckte er seine Mahlzeit zum Glück zuerst herunter, ehe er antwortete. „Klar, mach ich gleich nach dem Frühstück.“, meinte er mit diesem Grinsen, das irgendwie nicht aus seinem Gesicht verschwand. Sie fragte sich langsam wieso… Doch nun freute sie sich erst mal, bald zurück zu kommen. Denn sie glaubte natürlich, dass „nach dem Frühstück“ vielleicht nur noch zehn Minuten in etwa waren. Pah, von wegen! Ruffy fraß (ja, bei ihm konnte man es nur als fressen bezeichnen) als ob es kein Morgen gäbe. Sie seufzte deshalb auch ziemlich oft auf, ehe ihr endgültig der Geduldsfarden riss.

„Verdammt noch mal! Bist du dann auch irgendwann mal fertig?!“, schrie sie sauer und blickte ihn vorwurfsvoll an. Er hingegen schaute nur ein wenig erschrocken, allerdings auch unterwürfig. Jedenfalls stand er dann auf und suchte anscheinend nach seinem Handy. Nach fünf Minuten stand er wieder vor ihr und bestellte das Taxi.
 

„Also, in etwa zehn Minuten is das Teil hier.“, erklärte er ihr und grinste zufrieden. „Okay, gut. Danke.“, das letzte Wort musste sie sich irgendwie fast schon abringen, da Ruffy schon ziemlich an ihren Nerven gezerrt hatte. Aber anscheinend war es dennoch überzeugend genug, da er lachte und meinte es sei doch kein Problem für ihn gewesen.

Sie warf einen Blick auf die Uhr. Es war jetzt fast halb neun und um zwanzig vor kam also ihr Taxi. Na ja, so lange konnte sie sich ja schon zu ihm setzten. Auch wenn Ruffy schon wieder Essen in sich hinein schaufelte.
 

„Sag mal, Ruffy… Wieso hab ich eigentlich in einem von deinen T-Shirts geschlafen? Es war doch eins von dir, oder?“, fragte sie nach einer Weile und schaute ihn an.

„Ja, es war von mir. Aber weißt du das denn nicht mehr? Du hast mich doch im Prinzip um eins gebeten?“, antwortete er und erwiderte verwirrt ihren Blick.

„Echt? Daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern… Auch nicht, dass ich mich umgezogen hab und ins Bett gestiegen bin. Oder das ich überhaupt aus dem Auto raus bin…“, gestand sie und kratzte sich irgendwie verlegen an der Wange. Wie gesagt, alles was sie wusste, war das sie noch auf der Fahrt eingeschlafen war.
 

„Na ja, wirklich ausgestiegen bist du nicht. Denn du bist im Auto ja eingeschlafen und ich musste dich in meine Wohnung tragen. Doch als ich dich gerade ins Bett legen wollte, bist du aufgewacht und hast total verpennt nach deinem Pyjama verlangt. Und da ich den ja nicht hatte, hab ich dir was von mir gegeben. Dann bin ich aus dem Zimmer und selbst schlafen gegangen.“, erzählte er und grinste weiter fröhlich an. Sie hingegen war nun ziemlich verlegen. Ja, verlegen. Immerhin hatte er sie in die Wohnung getragen (er hätte sie ja auch einfach wecken können) und dann hatte sie auch noch nach ihrem Pyjama verlangt! Wem war sowas denn bitte schön nicht peinlich?
 

Aber Ruffy schien daran wohl nichts seltsam zu finden, zumindest schien es nicht so. Irgendwie mochte sie diese Eigenschaft. Sie kannte ihn zwar nicht richtig, hatte aber gemerkt, dass er zu manchen Dingen nichts sagte. Oder ihnen einfach keine Bedeutung anmaß. Als Beispiel konnte sie nur ihr Verhalten in dieser einen Nacht nennen…
 

Plötzlich durchbrach die Türklingel die entstandene Stille. Sie schreckte ein wenig hoch und blickte erneut auf die Uhr. Tatsache, es war schon zwanzig vor. Was hieß, das Taxi war da. Diesen Gedanken hatte wohl auch Ruffy, denn er sprang so wie sie auf und begleitete Nami zur Tür.

„Hier das Geld. Ich denk, das wird reichen.“, meinte er und drückte ihr ein paar Scheine in die Hand. „Danke.“, erwiderte sie und lächelte sogar, ehe sie aus der Tür verschwinden wollte. „Also, bist du eigentlich noch lange hier, Nami?“, fragte er aber dann noch. „Hä?“
 

„Ich hab gefragt, ob du noch länger in Sao Paulo bist.“, wiederholte er seine Frage. „Äh, es geht. In drei Tagen fahre ich vermutlich wieder.“, antwortete sie und war immer noch ziemlich verwirrt. Was sollte das denn jetzt? Wollte er sich mit ihr vielleicht zu einem Date verabreden? Sie verstand echt nichts mehr.

„Ah, verstehe. Vielleicht können wir uns dann noch mal treffen. Ich würde echt voll gerne mal mir die Musik machen!“, erklärte er dann und grinste putzig. Er erinnerte sie gerade an einen kleinen Jungen. „Hier, das ist meine Handynummer.“, fügte er noch hinzu und gab ihr einen Zettel. „Ähm, danke…?“, war alles, was sie dazu sagte. Sie ging einfach überrumpelt die Treppe hinunter und dann raus. Sie hörte nur noch, wie er „Also, dann hoffentlich bis bald!“ nachrief. Sie erwiderte nur ein „Ja, bis dann...“

Probleme...

Nami strafte die Schultern, ehe sie eintrat. Auch wenn Robin keine aufbrausende Person, so wie sie zum Beispiel, war, so hatte sie dennoch keine Lust, auf das, was nun wahrscheinlich passieren würde.

Immerhin war sie die Nacht einfach mal so weg geblieben und in wenigen Stunden sollte sie schon in der Konzerthalle sein um zu Proben. Aber am liebsten würde sie das alles sausen lassen. Sie wollte duschen und erst mal gründlich nachdenken. Es war irgendwie zu viel passiert. Sie hatte ja jetzt sogar seine Handynummer… Echt, aus dieser Aktion wurde sie einfach nicht schlau! Hatte er jetzt mir geflirtet und sozusagen um eine Verabredung gebeten? Oder wollte er wirklich nur mal Musik machen? Immerhin wirkte Ruffy ja nicht so wie der Frauenheld schlechthin… Und sollte sie ihn morgen, wenn sie ein paar Stunden Zeit hatte, vielleicht sogar anrufen?
 

Moment mal! Hatte sie gerade wirklich überlegt, sich mit ihm zu treffen? Was war denn bei ihr auf einmal kaputt?! Sie wollte diesen Fresssack doch eigentlich nicht noch einmal sehen! Also schüttelte sie, wütend über sich selbst, den Kopf und trat in ihr Zimmer ein. Da es schon halb zehn war, war Robin auch natürlich schon auf und saß mit über ihren Terminkalender gebeugt und mit einer Tasse Kaffee daneben am Tisch.
 

Als sie die Tür schloss hob ihre Managerin den Kopf und schaute sie mit einem unergründlichen Blick an. „Guten Morgen, Nami. Wo warst du die letzte Nacht?“, fragte sie und ihre Stimme war völlig ruhig, genauso wie ihr Gesicht. Ja, sie schien sogar ein wenig zu lächeln. Aber sie selbst hatte den Verdacht, dass Robin schon ein wenig sauer war.

„Ähm, das war eine ziemlich doofe Sache.“, begann sie und erzählte dann irgendwie von der vergangenen Nacht. Denn natürlich war es ein wenig unverständlich, dass Nami einfach mit Ruffy mitgefahren war, da Robin nicht wusste, dass sie ihn schon mehrmals getroffen hatte. –Okay, es war auch so unverständlich.
 

Aber es war ja nichts passiert! Also hakte sie und auch Robin diese Sache ab. „In zwei Stunden müssen wir in der Konzerthalle sein und den Soundcheck machen. Also würde ich dir vorschlagen, zu duschen und eine Kleinigkeit zu essen.“, meinte Robin und lächelte sie freundlich an. Dem konnte sie selbst nur zustimmen, weswegen sie sich sofort in das große Bad begab, natürlich nachdem sie sich frische Anziehsachen zurechtgelegt hatte.
 

Nach gefühlten zehn Stunden trat sie wieder aus dem Bad und verspürte wie heut Morgen eine gewisse innere Entspannung. Denn egal was war, eine heiße Dusche konnte echt alle Sorgen wegspülen. Sie grinste sogar ein wenig, als sie ihre nassen Handtücher aufhing und sich zu Robin an den Tisch setzte.

Diese hingegen wirkte nicht so gut gelaunt wie sie. Im Gegenteil sie telefonierte mit jemandem und schien seltsamer weise erschrocken. Okay, nicht so erschrocken wie wohl normale Menschen, aber für ihre Verhältnisse (denn Robin zeigte ja eigentlich nie Gefühle) war es doch ziemlich krass.
 

„Was soll das heißen? Ich mein, das ist doch unmöglich. Wir können nicht einfach alles absagen.“, ihre Stimme war hingegen immer noch völlig ruhig und neutral. Aber Sie bemerkte dennoch eine winzige Nuance von… ja, von was? Sie wusste es nicht. Denn sie hatte Robin noch nie so erlebt. Egal, was auch geschehen war in der Vergangenheit, sie war immer die Ruhe selbst gewesen.

Langsam machte sie sich schon Sorgen. Denn wenn sich Robin so benahm, musste ja was passiert sein!
 

Gerade als sie etwas sagen wollte, obwohl Robin ja eigentlich noch telefonierte, beendete diese aber das Gespräch. „Okay, verstehe. Ich werde sehen, was ich tun kann. Auf wiedersehen.“ Dem folgte ein leiser Seufzer. „Was ist los?“, fragte sie sofort und schaute Robin eindringlich an. „Es gab einen Unfall.“, begann Robin und erwiderte ihren Blick mit unbewegter Miene. „Und die Band war daran beteiligt.“
 

„Ist jemand gestorben?!“, war das erste, was Nami durch den Kopf schoss und was sie deswegen entsetzt fragte. „Nein, es ist niemand umgekommen. Aber wir haben trotzdem ein Problem.“ Nun fasste Robin sich an die Stirn und sie konnte ein klein wenig Erschöpfung in ihren Augen sehen. „Es gibt Verletzte in der Band. Und man kann momentan noch nicht sagen, wer weiterhin auf der Tournee spielen kann. Zumindest haben das die Ärzte gemeint.“, erklärte sie, mittlerweile wieder in ihrem gewohnte Tonfall.
 

Sie selbst hingegen konnte nichts sagen. Irgendwie war ihr Mund versiegelt. War sie erschrocken? Ja, definitiv. Besorgt? Auf jeden Fall! Aber dafür gab es mehrere Gründe. Zum einen natürlich der Zustand ihrer Band. Auch wenn sie kein enges Verhältnis zu allen hatte, so kannte sie die meisten doch schon etwas länger und war dem entsprechend besorgt. Zum anderen machte sie sich allerdings Sorgen wegen der Tournee. Was wäre, wenn die meisten vorerst nicht mehr spielen könnten? Wenn viele Konzerte, ja die ganze Tour abgesagt werden musste? Sie wollte sich gar nicht vorstellen, was dann passieren würde. Wie wütend Arlong dann wohl war.
 

Sie versuchte aber nicht weiter daran zu denken. Es war noch nicht gesagt, dass es so kam. Vielleicht konnte die ganze Band doch noch weiter spielen… „Also, ich geh jetzt erst mal zu Zoro und Lyssop, um denen auch die Lage zu erklären.“, meinte Robin auf einmal und stand auf. „Du kannst dir ja schon mal überlegen, was wir machen, wenn die meisten nicht mehr spielen können.“, fügte sie noch in der Tür hinzu und lächelte leicht. Dann verschwand sie aus dem Zimmer.
 

Zurückbleibend seufzte sie als erstes. Bis jetzt hatte Nami gerade mal drei Konzerte gehalten. Und trotzdem sollte ihre Tour vielleicht schon zu Ende sein? Nein, so wollte sie nicht denken. Sie hatte sich ja irgendwie schon darauf gefreut gehabt. Immerhin war es schon ziemlich cool durch ganz Amerika zu reisen. Außerdem war die Vorstellung für mehrere Monate Arlong nicht sehen zu müssen, unglaublich toll!

Sie war sich also sicher: Sie würde alles tun, damit die Tournee nicht abgesagt werden musste!
 

„Zoro und Lyssop wissen Bescheid. Und ich hab eben noch mal mit den behandelnden Ärzten gesprochen.“, sagte plötzlich Robin, die gerade eintrat. Nami erschrak ein wenig, denn sie hatte, ehrlich gesagt, vorher weder die Tür noch sonst was gehört. Sie hatte noch nicht mal gemerkt, dass bestimmt über fünf Minuten schon vergangen waren, so vertieft war sie in ihren Gedanken gewesen… „Also, wie siehst aus?“, fragte sie aber dann, als sie sich wieder vollständig konzentrieren konnte.

„Wir stehen wohl ohne Drummer da. Und wie es mit dem Rest aussieht, weiß noch niemand.“, antwortete ihr Robin und tat so, als wär das nichts Besonderes. Oder zumindest nichts Schlimmes. Doch vermutlich sah es im Inneren der Schwarzhaarigen ganz anders aus.
 

„Das ist nicht dein Ernst?“

„Tut mir leid, aber so ist es.“

„Na super… Und wir haben sonst niemand der Schlagzeug spielen kann? In fast allen Liedern ist das unverzichtbar.“, wollte sie weiter wissen, in der Hoffnung dass es eigentlich von Anfang an einen Plan B, beziehungsweise einen Ersatz, gegeben hatte. Doch ihre Managerin schüttelte bloß den Kopf. Sie seufzte. Und schluckte.

Denn wenn nicht zufälligerweise jemand plötzlich die rettende Idee hatte, würde sie wohl oder übel Arlongs Zorn zu spüren bekommen. Und davor hatte sie einfach nur schreckliche Angst.
 

Doch plötzlich, als hätte jemand ein Lichtschalter angemacht, erhellte sich auch ihr Kopf. Sie hatte verdammt noch mal eine Idee! Eine Idee, die sie wirklich retten konnte. Zwar eigentlich total bescheuert aber immer noch die einzige die sie hatte.

Also wartete sie keine weitere Sekunde sondern sprang sofort auf. „Es kann sein, dass ich eine Lösung hab. Aber ich muss noch was erledigen. Bis später.“, verabschiedete sie sich, nachdem sie sich ihre Tasche, diesmal auch mit Handy und Portmonee, geschnappt hatte und an der Tür war. „Wenn du meinst. Aber bleib bitte nicht wieder die ganze Nacht weg.“, war alles, was Robin ihr antwortete. Denn sie war schon wieder eine Nummer in ihrem Handy am Wählen, während sie in ihrem Kalender was nachschaute.
 


 

Sie klingelte einmal. Niemand öffnete. So folgte ein zweites und drittes Mal. Aber immer noch erhielt sie keine „Antwort“. Langsam wurde sie genervt. Hatte sie nicht eben noch angerufen gehabt? Sie hatten doch ausgemacht, dass sie gleich kommen würde! Also wieso machte ihr verdammt noch mal kein Schwein auf?

Allerdings konnte sie ja auch schlecht gehen. Denn hier war die einzige Lösung für ihr nicht gerade kleines Problem zu finden. Also hatte sie keine Wahl als ein viertes Mal auf die Klingel zu drücken. Und dann, nach einer gefühlten halben Stunde, sah sie jemand kommen. Und dieser jemand drückte sogar die Klinge hinunter und ließ sie schließlich auch eintreten!
 

Aber es war nicht irgendjemand. Es war Ruffy, den sie ausnahmsweise relativ freiwillig sah. Also nicht nur durch einen richtig dummen Zufall. Auch wenn sie eigentlich gezwungen war, ihn um ein sofortiges Treffen zu beten. Er war am Telefon zwar ein wenig verwirrt gewesen, doch sie war sich absolut sicher, dass es am Ende wie sonst auch immer gegrinst hatte.

Jedenfalls war sie jetzt hier und schaute in sein Gesicht- natürlich grinste er jetzt ebenfalls. „Hey Nami! Wie geht’s?“, fragte er gut gelaunt und ging durch den kleinen Flur in ein Zimmer. Sie folgte ihm einfach mal. „Mir geht’s… sagen wir ganz gut.“, erklärte sie und lächelte ein wenig schief. „Hä? Was meinst du damit?“
 

Sie seufzte. Am beste hätte sie eben gelogen und gesagt, dass es ihr gut gehen würde. Na ja, was passiert war, war passiert. Also sagte sie ihm nur, dass sie es später erklären würde. Mit dieser Antwort war er auch halbwegs zufrieden, sodass er gut gelaunt weiter ging. Wohin wusste sie nicht.
 

Nach etwa einer Minute wusste sie es schon. Er führte sie in den Garten, den dieses kleine Haus überraschenderweise besaß. Denn sehen konnte man nichts von vorne und vermuten würde man es in einem Industriegebiet erst recht nicht.

Draußen saß, ebenfalls zu ihrer Überraschung, Ruffys Bruder. Sie glaubte, dass sein Name Ace war… Er saß bequem im Strandkorb, der um einen Tisch herum stand und hatte eine Akustikgitarre auf seinem Schoß und ein Glas Cola vor sich. Als er sie bemerkte, blickte er von seiner Gitarre auf und lächele freundlich. „Hallo, so sieht man sich wieder. Und wie geht’s?“, fragte auch Ace und sie seufzte innerlich. „Ja… ging nicht anders. Mir geht’s ganz okay.“, antwortete sie und ließ sich auf einen der Stühle nieder. Eigentlich sah es hier ganz schön aus. Der Garten wurde durch einen hohen Zaun von dem Industriegebiet abgegrenzt und wegen den vielen Bäume, es waren hauptsächlich Palmen, sah man noch nicht mal die ganzen hohen Schornsteine der Fabriken. Außerdem spendeten sie angenehmen Schatten, so auch über ihr.

Sie war es gar nicht mehr gewohnt im Garten zu sitzen, denn sie selbst besaß keinen. Nur früher, als sie noch in dem kleinen Haus gewohnt hatten, hatten sie einen schönen großen Garten gehabt. Aber das war ja schon zehn lange Jahre her…
 

„Nami? Hörst du mir zu? Halloo!“ Auf einmal bemerkte sie, wie Ruffy mit seiner Hand vor ihrem Gesicht rumfuchtelte. Er schaute sie währenddessen verwirrt an. „Oh, tut mir. Ich war grad kurz in Gedanken.“, erklärte sie und lächelte entschuldigend. „Was hast du denn gesagt?“

„Ich hab gefragt, wieso du dich unbedingt mit mir treffen wolltest? Immerhin haben wir uns jetzt seit nur etwa zwei Stunden nicht mehr gesehen gehabt.“, erwiderte er grinsend und ein wenig belustigt.

Stimmt, sie war Ruffy und nun auch Ace ja eine Erklärung schuldig. Aber als erstes wollte sie mal sehen, ob es sich überhaupt lohnte alles zu erklären. Also bat sie die Brüder als vorerst nur um eins. „Bevor ich euch alles erzähl, hab ich eine Frage: machen wir bitte zuerst einmal Musik zusammen? Das Lied ist egal, ich kann fast alles singen.“

Auf die neue Band!

Die Musik erfüllt den ganzen Raum. Jede Faser ihres Körpers spürte sie vibrieren und Nami fühlte sich wie unter Strom. Sie grinste während sie sang. Verdammt noch mal, wann hatte sie sich das letzte Mal SO fantastisch gefühlt?! Sie hatte ja eigentlich immer Spaß beim Singen, ja sogar zu diesen Zeiten bei Arlong, aber die normale Freude war kein Vergleich zu jetzt. Niemals, und damit meinte sie auch wirklich niemals, hätte sie gedacht, dass sie derart perfekt mit Ruffy und Ace harmonieren würde.

Es schien, als würde die Zeit still stehen. Und dennoch genoss sie jede Sekunde, die verging, und versuchte sie später, wenn dieser Moment vorbei war, niemals mehr zu vergessen. Sie wollte nie wieder ohne diese beiden Idioten Musik machen! So viel war einfach sicher, ohne Wenn und Aber.
 

Irgendwann verklangen die letzten sanften Töne und sie öffnete langsam die Augen. Während des Liedes, von dem sie eigentlich gar nicht mehr wusste, worum es eigentlich ging, hatte sie diese geschlossen. So wollte alles noch mehr genießen und ihrer Stimme einfach mehr Ausdruck verschaffen.

Schließlich herrschte aber Stille. Es war die Art von Stille, die einfach nur entstehen konnte, wenn etwas Unglaubliches vorher geschehen war. Und man konnte sagen, dass dies definitiv der Fall gewesen war. Deshalb war sie auch immer noch außer Atmen, genauso wie Ace und Ruffy, obwohl keiner der beiden wirklich mit gesungen hatte. Aber das war ja ziemlich egal, wenn man verdammt leidenschaftlich Gitarre oder Schlagzeug spielte.
 

Mit einem Blick über ihren Rücken zu den beiden, stellte sie fest, dass sie genauso grinsten wie sie selbst. Sie lachte. Sie war glücklich, richtig glücklich. So musste sie seit langem auch mal kein falsches Lächeln zeigen, sondern ihr wirkliches, das gerade aus tiefstem Herzen kam.
 

Nach bestimmt fünf Minuten hatte immer noch niemand etwas sagen können. Und sie selbst hatte sich mittlerweile auf einen der herumstehenden Stühle in der Garage, in der sie gespielt hatten, fallen lassen und ihren Kopf in ihren Nacken gelegt.

„Wow… das war-“ Ace war der Erste, der die Sprache wiedergefunden hatte, obwohl ihm die richtigen Wörter ja eigentlich immer noch fehlten. „Ja, ich weiß was du meinst.“, konnte sie ihm aber dennoch zu stimmen und grinste ihn schief an. Er erwiderte es und sie bemerkte, dass es dem von Ruffy schon irgendwie glich. Sie musste schmunzeln. Die beiden Brüder ähnelten sich bestimmt total…
 

„Also…“, nun konnte schließlich auch Ruffy etwas sagen, doch vorerst war es nicht wirklich viel. Währenddessen war außerdem sein Gesicht von seinem Strohhut so verdeckt, dass man es kaum erkennen konnte. Aber dann hob er seinen Kopf und das Grinsen, welches er nun präsentierte, stellte alles andere in den Schatten. „Das war ja mal sowas von cool!!“, rief er total begeistert aus, während seine Augen zu funkeln schienen. Er sah gerade aus wie ein kleines Kind am Weihnachtsabend, wenn es seine Geschenke endlich auspacken konnte.
 

Sie musste ein wenig kichern. Sein Blick war echt zu putzig! Sie wollte deswegen auch gerade noch etwas erwidern, doch sie kam nicht weiter, als ihren Mund zu öffnen und dann wieder zu schließen –wie ein Fisch. Ein Handy klingelte und sie erkannte es sofort als ihr eigenes. Sie wartete nicht lange damit es zu holen, da der Klingelton im Vergleich zu dem Lied eben, welches sie gespielt hatten, wie eine hässliche und Laute Sirene wirkte. Okay, es war auch nur einer von diesen Tönen, die von vornerein auf einem Handy waren.
 

Dann, also nachdem sie ihre Tasche gesucht und gefunden und auch noch ihr Handy aus dieser gefischt hatte, stellte sie mit geringer Überraschung fest, wer der Anrufer war.

„Hey Robin, was gibt’s?“, begrüßte sie ihre Managerin fröhlich. Sie hatte es gerade doch ziemlich gut geschafft, alle momentanen Probleme zu verdrängen und hinter eine große und schön massive Tür zu verschließen.

„Hallo Nami. Ich wollte ich auf den neusten Stand der Dinge bringen. Ich habe nämlich mit dem Konzertveranstalter hier in Sao Paulo eben telefoniert und leider haben wir jetzt ein weiteres Problem.“, erklärte Robin ruhig und wie immer ohne wirklichen Emotionen in der Stimme. „Und das wäre?“, fragte sie daraufhin mit einem ziemlich mulmigen Gefühl im Magen. Ihre Sorgen und Probleme waren leider auch zurück und standen viel zu schwer im Raum.
 

„Wenn wir in anderthalb Stunden nicht für den Soundcheck und Probe in der Arena sind, wird es kein einziges Konzert hier geben und wir müssen zudem noch einen Schadensersatz zahlen, das alles so kurzfristig ist. Und das-“ „Und das wird Arlong ganz und gar nicht gefallen.“, beendete sie für Robin den Satz. „Ich kann es mir sehr bildhaft vorstellen.“

„Genau. Aber wir haben momentan auch keine Band.“, erwiderte sie nur und sie selbst konnte sich vorstellen, dass Robin gerade recht nachdenklich aussah.
 

„Also was das angeht… ich würd sagen, dass wir schon eine Band haben.“, teilte sie ihr aber sofort mit und grinste zufrieden. „Aber ich erklär’s dir später. Lass uns einfach gleich für den Soundcheckt in der Arena treffen. Immerhin will ich heute und morgen noch ein Konzert geben.“, meinte sie und nach wenigen Sekunden antwortete Robin mit einem „Gut, dann bis später.“, ehe sie auflegte.
 

Zufrieden schaute sie von ihrem Handy auf und dann direkt in zwei vollends verwirrte Mienen. „Band?“, fragte Ruffy. „Soundcheck?“, fragte Ace. „Konzert?“, fragten beide gleichzeitig. Und sie, sie seufzte.

„Ich werde euch das alles ganz genau gleich im Taxi erklären. Aber jetzt ist dafür keine Zeit. Was heißt, ich bitte euch, mit mir mitzukommen.“, antwortete sie und war währenddessen schon wieder beim Wählen, da sie besagtes Taxi rufen wollte. Doch bei den Brüdern zeichneten sich weitere Fragezeichen ab. „Also gut, ich brauche wirklich dringend eure Hilfe. Genauer gesagt, ich brauche euch als Musiker. Deswegen wollte ich auch zuerst mal mit euch spielen, ehe ich was erkläre. Und es hat ja wirklich gut geklappt, weshalb ich euch echt bitte, gleich mit zu kommen.“
 

Diesmal hatte sie versucht genauer zu sein und hoffte inständig dass es vorerst an Erklärungen reichen würde. Denn für mehr hatte sie gerade keine Zeit. Immerhin musste sie in anderthalb Stunden da sein und bis das Taxi da war und sie in der Konzerthalle waren, konnte es noch etwas länger dauern.

„Okay, ich glaub ich hab dich verstanden.“, meinte Ace dann nach einigen Sekunden des Grübelns. „Wirklich?“, versicherte sie sich und beäugte ihn ein wenig skeptisch.

„Ja, ja ich denke schon.“, bestätigte er aber grinsend. „Ich hab es aber immer noch nicht gerafft.“, kam es währenddessen verwirrt von Ruffy.
 

„Dann ist ja gut. Aber was sagt ihr denn?“, fragte sie sofort und ignorierte Ruffy und sein total lustig aussehendes Gesicht total. „Ich denk wir helfen dir. Wir haben momentan sowieso nichts zu tun.“, meinte Ace, ebenfalls seinen kleinen Bruder ignorierend, und zuckte mit den Schultern.

„Was verdammt noch mal meint ihr?! Ich versteh nämlich nur Bahnhof.“, versuchte der Drummer es nun ein zweites Mal und schaute sie und Ace vorwurfsvoll an. Doch schon wieder achtete niemand auf ihn.

„Gut, dann ist das abgemacht. Ich ruf jetzt auch sofort ein Taxi, damit wir noch pünktlich kommen. Und wie gesagt, auf der Fahrt erklär ich euch alles genau.“ Sie grinste den Gitarristen an und wählte dann die Nummer.
 

„ALSO WIRKLICH!! Könnt ihr mir jetzt endlich mal sagen, worüber ihr redet?“, rief Ruffy dann plötzlich fast schon sauer und hatte eine verständnislose Miene aufgesetzt.

Nun endlich reagierten beide und während sie ihm allerdings nur einen sehr vorwurfsvollen Blick zu warf, da sie schon am Telefonieren war, ging Ace zu ihm hin und erklärte ihm die ganze Sachlage.
 


 

„Kommt schon, beeilt euch!“, schrie Nami sauer, während sie mit den beiden Trotteln durch den Backstage-Bereich der Konzerthalle eilte. Sie hatten vielleicht nur noch fünf Minuten, ehe alles zu spät war. Und trotzdem mussten sie noch durch das halbe Gebäude. Außerdem stellten Ruffy und Ace ihr die ganze Zeit noch nervige Fragen. Beziehungsweise, eher Ruffy. Sowas wie „Wie ist es so berühmt zu sein? Du bekommst bestimmt immer voll viel zu essen.“ oder „Warst du schon mal in Europa? Oder Asien? Ja? Wie ist das Essen da?“.

Wie man sich denken konnte, ging es bei seinen Fragen vorzugsweise ums Essen. Deshalb beantwortete sie die meisten einfach nicht. Sie wollte sich lieber auf den Weg konzentrieren, denn hier gewesen war sie noch nicht. Sie hatte eben von Robin per SMS nur eine gewisse Wegbeschreibung bekommen.
 

Sie hoffte echt inständig, dass sie richtig war. Aber nach wenigen Minuten, sah sie, dass sie dieses Mal Glück hatte. Sie war da, im Bereich hinter der Bühne, wo Robin und sehr viele Leute entweder standen und sich unterhielten oder beschäftigt umherwuselten.

Doch trotzdem wurde sie von mehreren Leuten sofort bemerkt und voll gequatscht. Aber zu ihrer Erleichterung kam Robin ebenfalls und zog sie bei Seite. Sie warf nur noch schnell einen Blick zu Ruffy und Ace, da sie irgendwie Angst hatte, dass die beiden was anstellen würden. Doch dem war vorerst nicht so.
 

„Also Nami, wie kommt es, dass du eine Band auftreiben konntest?“, fragte Robin sie und lächelte leicht. „Das war ersten ziemliches Glück und zweitens ein gemeiner Schachzug vom Universum.“, antwortete sie und schüttelte seufzend den Kopf, als sie darüber nachdachte.

Denn gestern hatte sie sich ja noch gefragt, ob jemand was gegen sie hatte. Außerdem wollte sie die beiden ja eigentlich gar nicht mehr sehen und nun würden sie mit auf die Tour kommen…

Jedenfalls erklärte sie ihrer Managerin dann alles mehr oder weniger genau und schaffte es gerade so fertig zu werden, bevor sie mit dem Soundcheck beginnen sollte.
 


 

„Ich würd sagen, wir stoßen auf die neue Band an.“, schlug Nami lachend vor und man sah, dass sie schon etwas angeheitert war. Doch da war allen Anwesenden, also Ruffy, Ace, Zoro, Robin und Lyssop, ziemlich egal, da die Stimmung so ziemlich auf dem Höhepunkt war. Das Konzert, das vor etwa zwei Stunden sein Ende gefunden hatte, war ein ziemlicher Erfolg gewesen und wie in der Garage heute Mittag hatte es mit den beiden Brüdern einfach nur perfekt geklappt. Das hatte echt jeder bestätigen können!

Und deswegen war es jetzt offiziell. Ruffy und Ace würden von nun an auf der Tour mitkommen, da die eigentliche Band einfach viel zu sehr verletzt war, das hatte vor wenigen Stunden ein Arzt mitgeteilt. Doch insgeheim war Nami gar nicht mal so böse drum. Denn wie gesagt, mit den beiden Musik zu machen machte ihr so viel Spaß wie noch nie.
 

„Ja, auf die neue Band. Und auf die Tour!!!“, erwiderte Ruffy und war vermutlich schon total dicht, so wie auch Lyssop. Aber dennoch prosteten alle und die letzten wenigen Stunden der Nacht wurden mit feiern verbracht.

Ein "normaler" bis ziemlich nerviger Morgen

„Wieso hast du hier eigentlich noch eine Wohnung?“, fragte Nami, während sie sich ein weiteres Mal in Ruffys Zimmer umschaute. „Na ja, du hast das Haus nicht ganz gesehen, sonst würdest du es verstehen. Es ist nämlich ziemlich klein und es gibt nur ein Schlafzimmer.“, erklärte er grinsend, während er in seinem Schrank kramte. „Und es ist auch ziemlich weit weg von der Innenstadt. Manchmal war das ziemlich nervig.“
 

„Klar, kann ich verstehen. Ich bin auch ziemlich froh, dass mein Apartment so nah an allem ist.“, meinte sie und erwiderte sein Grinsen. Es war echt erstaunlich. Sie hatte grad eine richtige Unterhaltung mit Ruffy, ohne dass er sie nervte und sie deswegen schreien musste. Aber sie wäre sowie so zu müde und erschöpft. Gestern hatten sie nämlich einfach zu lange gefeiert und sie hatte nach dem Aufwachen einen richtig heftigen Kater gehabt. Nach etwa vier Kopfschmerztabletten und zwei sehr großen Tassen Kaffee ging es ihr dann wieder halbwegs gut und sie konnte Ruffy sogar begleiten. Denn nach Robins Vorschlag, dass sie nun vielleicht alles hier klären sollten, hatte Ace gemeint, dass sie es sofort tun sollten.
 

Ace und Ruffy hatten nämlich bei ihnen im Hotel übernachtet, da es wie gesagt sehr spät geworden war. Aber eins musste gesagt sein: es war echt ein genialer Abend gewesen. Beziehungsweise, eine geniale Nacht. Sie hätte nicht gedacht, dass man mit Ruffy so viel Spaß haben konnte. Klar, ihre anfängliche Meinung zu ihm und seinem Bruder nach der Zechprellaktion und so hatte sie schon länger geändert. Spätestens nachdem sie das erste Mal zusammen Musik gemacht hatten. Aber irgendwie hatte sie gedacht, dass Ruffy immer nervig und ziemlich verpeilt war. Doch er hatte ihr das Gegenteil bewiesen. Und was war jetzt auch noch: sie half ihm beim Packen und die Stimmung war auch ganz entspannt.
 

„Wo hast du denn dein Apartment?“, fragte er unvermittelt und grinste. Sie brauchte aber erstmal ein paar Sekunden, ehe sie antworten konnte. Sie war ja ziemlich in Gedanken gewesen. „Äh, ich komme aus LA. Ich bin da aufgewachsen und mein Apartment ist auch da.“, erwiderte sie lächelnd. „Ist das dein Ernst?“, wollte er daraufhin aufgeregt wissen, weswegen sie ihn skeptisch betrachtete. „Äh, ja? Was ist denn?“

„Na ja, ich komm auch aus LA.“, erklärte er begeistert. „Und wieso wohnst du dann hier, in Sao Paulo?“, hakte sie allerdings nach und schaute ihn neugierig an. Doch diesmal grinste er nicht. Seine Miene verhärtete sich und er schaute weg. „Ähm, das ist eine längere Geschichte. Jedenfalls gehört meinem Großvater das kleine Haus.“
 

Sie erwiderte nichts. Sie kannte das Gefühl, wenn man an eine bestimme Sache eigentlich nie wieder denken wollte. Denn er sah gerade echt so aus, als ob er etwas wirklich vergessen wollte. Und sie selbst kannte es ja sehr gut. Schon Jahre lang musste sie es spüren. Also wechselte sie lieber sofort das Thema. „Wieso kommt ihr eigentlich mit? Versteh mich nicht falsch, ich bin euch so unglaublich dankbar, aber es ist ja eigentlich nicht üblich, dass man so ganz spontan mit auf eine zweimonatige Tour kommt.“, meinte sie schließlich.

„Ich weiß nicht genau. Momentan haben wir eh nicht viel zu tun. Zumindest nichts, was zwei Monate warten kann. Außerdem lieben wir es Musik zu machen.“, erklärte er grinsend und packte die letzten Teile in seinen Koffer. „Und wenn ein Freund Hilfe braucht, wie du jetzt, würde ich ihm immer helfen.“, fügte er noch mit einem unglaublich lieben Lächeln hinzu.
 

Nami musste schlucken. Hatte sie gerade richtig gehört? Sah er sie wirklich schon als Freund? Obwohl sie sich doch gar nicht so gut kannten. Doch, er hatte es gesagt. Und in ihrem Inneren breitete sich eine wohlige Wärme aus, die jede Faser ihres Körpers erreichte. Es tat so gut, so etwas zu hören. Besonders nach der Sache mit Vivi. Sie hatte zwar Robin und auch Lyssop und Zoro, die sie eigentlich sehr mochte, doch war es dennoch total ungewohnt so was zu hören. Außerdem hatte Ruffy etwas an sich, das einen dazu brachte, ihm zu glauben. Sie waren Freunde.
 

„Nami? Ist alles in Ordnung?“, fragte er plötzlich und sie schaute auf in sein verwirrtes Gesicht. „Klar. Was soll schon sein?“, stellte sie sofort die Gegenfrage mit einem Grinsen und überspielte ihre vorhergegangene Abwesenheit. „Ach, du hast nur ein bisschen komisch geschaut. Aber wenn nichts ist…“, erwiderte er auch nur. Dem folgte Schweigen. Sie ließ sich auf das Bett fallen und stütze sich mit den Händen nach hinten ab, während sie die Augen schloss. Sie war wirklich müde.
 

„Sag mal, Nami, wann ist eigentlich das nächste Konzert?“ Sie öffnete die Augen und blickte Ruffy an, der auf dem Schreibtischstuhl saß und einen Drum-stick zwischen den Fingern drehte. „Morgen Abend. Heute muss ich nur um sechs mein neues Album in einer Mall signieren.“, erklärte sie. „Und wann fahren wir in die nächste Stadt?“, fragte er weiter nach. „Morgen Nacht. Wenn das Konzert vorbei ist.“, antwortete sie und schloss wieder die Augen. Sie würde jetzt echt gerne einfach schlafen. Und sie war auch kurz davor es einfach zu tun. Immerhin hatte sie in diesem Bett schon mal gepennt…
 

Doch bevor sie sich auf ihren Rücken fallen lassen konnte, sprach Ruffy schon weiter. „Also hast du bis heut Abend nichts zu tun?“, wollte er wissen und lächelte neugierig. Sie nickte. Wusste aber nicht worauf er hinaus wollte. „Und du warst noch nie hier in Sao Paulo?“

„Ja, aber Ruffy –was soll diese ganze Fragerei?“ Sie war nun doch ziemlich verwirrt. „Na ja, ich hatte eben die Idee, dir mal die Stadt zu zeigen. Dann kannst du mir auch alles noch mal erklären, denn ich hab ehrlich gesagt nur die Hälfte von dem verstanden, was deine Managerin mir und Ace gestern erzählt hatte.“, erklärte er und kratze sich ertappt und gleichzeitig verlegen am Hinterkopf. Sie hingen verdrehte die Augen. War ja klar gewesen, dass er nicht zugehört hatte. Aber was sein Vorschlag anging, ihr die Stadt zu zeigen, da war sie ziemlich überrascht. Denn damit sie ja nun wirklich nicht gerechnet. Doch –wieso eigentlich nicht?
 

„Das ist echt eine gute Idee, Ruffy. Aber ich glaub ich sollte vorher noch mal ein Nickerchen machen und vor allem Robin Bescheid geben. Ich bin nämlich echt müde.“, antwortete sie und grinste leicht, während sie gähnte. „Klar. Von mir aus kannst du ruhig hier in meinem Bett ‘ne Runde pennen. Ich mach mir dann so lange was zu essen. Du willst ja bestimmt nichts, oder?“ Sie schüttelte den Kopf. „Ne, lieber nicht, sonst kommt es mir am Ende vielleicht hoch. Ich habe lange nicht mehr so viel wie gestern getrunken. Und ich bin eigentlich total trinkfest.“, meinte sie. „Na dann. Ich weck dich in einer Stunde, okay?“ Sie nickte nur und ließ sich schon endgültig aufs Bett fallen, während er aus dem Zimmer verschwand.
 

Irgendwie fand sie das alles seltsam. Sie hätte nicht gedacht, dass man sich so schnell mit jemandem anfreunden konnte. Sie hatte aber auch seit ihrer Kindheit keine neuen Freunde einfach mal so gefunden. Die, die sie jetzt hatte, kannte sie entweder wegen der Arbeit oder halt von früher. Doch anscheinend war es möglich. Zumindest bei Ruffy. Mögen tat sie ihn ja auch immerhin, irgendwie… Auch wenn sie nicht vergaß, dass es im Prinzip nur eine Freundschaft von begrenzter Dauer und besonders ein Mittel zum Zweck war. Sie musste sich ja mit ihm und seinem Bruder verstehen, damit sie eine Band hatte. Die Tour durfte nicht ausfallen.
 

Aber weiter konnte sie gar nicht drüber nachdenken, da sie von der Welle des Schlafes überrollt wurde und ihre Augen endgültig zufielen.
 


 

Als sie wieder aufwachte, war sie immer noch müde. Vielleicht sogar noch etwas erschöpfter. Denn ihr Traum hatte ihr wie so oft die Kräfte geraubt. Wie eigentlich immer…Sie fragte sich, ob das jemals anders sein würde… vermutlich nicht. Sie wusste zumindest nichts, was ihr helfen könnte.

Trotz ihrer Müdigkeit erhob sie sich aus dem Bett und ging zur Tür. Sie hatte nicht lange geschlafen, vielleicht eine Dreiviertelstunde. Dem entsprechend saß Ruffy auch noch in seiner Küche und aß. Sie setzte sich zu ihm an den Tisch und nahm sich einfach, ohne zu fragen, ein Brötchen. Er protestierte lautstark, doch sie ignorierte es. „Hast du zufällig auch Kaffee?“, fragte sie nur. Aber Ruffy hatte immer noch eine verärgerte Miene aufgesetzt. „Ja, aber was fällt dir ein, was von meinem Essen zu nehmen?“, fragte er dem entsprechend entrüstet. Sie seufzte. „Ich hatte eben Hunger. Und so viel wie du auf dem Teller hast, kannst so ein kleines Brötchen doch entbehren, oder? Und was ist jetzt mit dem Kaffee?“, war alles was sie genervt und ein wenig zickig zurück gab.
 

„Aber es war mein Essen!“, wiederholte er beleidigt. Ihr riss langsam der Geduldsfaden. Immerhin war es doch nur ein mickriges belegtes Brot! „Verdammt noch mal, Ruffy! Mach nicht so ein Drama darum. Ich musste ja auch schon mal euer gesamtes Essen bezahlen! Und das war nun wirklich nicht wenig –übrigens müsst ihr mir das zurückzahlen, mit Zinsen. Jedenfalls will ich jetzt nur einen Kaffee, klar?“, wies sie ihn deswegen sauer zurecht, um danach ihre Schläfen zu massieren. Wieso war der Kerl manchmal so unglaublich nervig, dass sie ihn am liebsten richtig eine verpassen würde, und dann wieder relativ „normal“? Konnte er nicht einfach die ganze Zeit unnervig sein?
 

„Ich hab kein Kaffee hier… Ich find das Zeug nämlich echt eklig! Das schmeckt so bitter.“, meinte Ruffy, nun kleinlaut, während er etwas bedachter das Essen in sich hinein schaufelte. „Ist das dein Ernst? Gott, wie alt bist du?“ Sie schüttelte den Kopf. „Aber egal, ich kauf mir dann unterwegs einen. Können wir dann jetzt los? Immerhin wolltest du mir ja die Stadt zeigen.“, sagte sie, jetzt wieder ruhig und leicht lächelnd. Sofort schluckte Ruffy den letzten Rest seiner Mahlzeit hinunter und grinste sie an. „Klar! Und ich sag dir, du wirst diese Stadt bestimmt mögen.“ Ganz begeistert sprang er auf und griff nach ihrer Hand, während er zur Tür stürmte. „Warte mal, Ruffy. Ich hab mit jetzt, nicht jetzt sofort! gemeint! Hey, warte, ich will noch meine Tasche holen! Ruffy!“

Ein echtes Lachen?!

„Warum musstest du mich eben so feste hauen?“, jammerte Ruffy lautstark, während er sich mit einer Hand den Kopf rieb. Nami, die eben noch aus dem Fenster des fahrenden Autos geschaut hatte, wandte ihren Blick nun ihm zu. „Warum musstest du mich so mit ziehen? Hätte ich dich nicht geschlagen, wärst du weiter aus der Wohnung gestürmt. Und ich mag es nicht, wenn man mich so zieht. Außerdem musste ich mich noch fertig machen…“, erwiderte sie mit genervtem Unterton.

„Ja, aber woher soll ich das denn wissen?“ Er wollte einfach keine Ruhe geben und schaute sie verständnislos an. „Das war voll gemein von dir.“, beschwerte er sich weiter und klang dabei wie ein kleines, beleidigtes Kind. „Gott, Ruffy… Ist doch jetzt auch egal. Es tut mir ja leid.“, gab sie schließlich seufzend nach. Es tat ihr natürlich überhaupt nicht leid, aber sie hatte einfach keine Lust auf weitere Diskussionen mit ihm. „Und wenn du mich weiter nervst, bekommst du noch einen Schlag.“, fügte sie deswegen noch hinzu und blickte wieder aus dem Fenster.
 

Mittlerweile waren sie auf einer Hauptstraße, die wohl genau zur Innenstadt von Sao Paulo führte und dementsprechend schon recht voll war. Zum Glück gab es noch keinen richtigen Stau... Das wäre aber auch ziemlich ungünstig gewesen, weil die heiße Sonne um diese Uhrzeit schon erbarmungslos schien und das Auto schnell in einen Backofen verwandeln könnte. Besonders mit kaputter Klimaanlage, wie Ruffy ihr eben mitgeteilt hatte.

Sie seufzte ein weiteres Mal. Gut, jetzt sollte sie aber echt aufhören so schlecht gelaunt zu sein. Bestimmt würde der Tag mit ihm ganz lustig werden und er hatte es eben ja auch nicht böse gemeint.

Also drehte sie sich wieder zu ihm um und fragte lächelnd, was sie als erstes machen würden. „Ich hatte die Idee, dir die Konzerthalle „Sala Sao Paulo“ zu zeigen, ich mein da wir beide Musik machen. Ich selbst war da noch nicht drin, aber Ace einmal mit ‘nem Mädchen. Der hat gemeint, das wäre ganz cool zum Besichtigen. Besonders Frauen fänden das toll!“, erzählte er grinsend. Sie musste sich ein Lachen verkneifen, da Ruffy wohl nicht klar war, was sein älterer Bruder damit genau gemeint hatte. Zumindest konnte sie sich nicht vorstellen, dass er mit ihr da hin ging, um sie abzuschleppen. So war er ja nun wirklich nicht.
 

„Hört sich gut an!“, erwiderte sie dann lächelnd und musste zugeben, dass das wirklich eine echt gute Idee war. Von der „Sala Sao Paulo“ hatte sie nämlich schon einiges gehört und wollte sie auch irgendwann mal selbst sehen. Sie hoffte nur, dass der Eintritt nicht so hoch war. Und wenn doch, würde sie ihn schon irgendwie niedriger bekommen. Wozu konnte sie denn sonst so gut feilschen?
 


 

Nach fast einer Stunde waren sie endlich da, da der Verkehr doch stark zugenommen hatte und sie im Stau standen. Zu ihrer eigenen Überraschung wurden sie ihm Auto aber nicht bei lebendigem Leib gegrillt, nur ein wenig angebraten.

Doch nun waren sie da, hatten einen vernünftigen Parkplatz und vor allem recht gute Laune. Abgesehen von dem Durst. „Nami, können wir bitte zuerst noch was zu trinken holen? Ich bin am verdursten!“, kam es auch prompt von Ruffy, der sie leidend ansah. „Ja, gerne. Aber kann man hier was kaufen?“, fragte sie ihn und schaute sich suchend um. Sie waren gerade auf einem großen Platz mit vielen Eisdielen, Restaurants und auch ein paar kleineren Geschäften, die Klamotten verkauften. Aber ein Kiosk oder Supermarkt, wie es sie in Unmengen in den USA gab, fand sie nicht. Und dabei war ihr eigener Durst doch nun wirklich nicht klein. Wieso hatte sie aber auch kein Wasser von Ruffy mitgeholt? Der hatte bei sich doch bestimmt was.
 

„Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Ich kenn mich hier nicht aus. Aber wir können uns doch einfach in eine Eisdiele setzten und da was trinken und außerdem noch was essen.“, schlug er nach kurzem Überlegen mit einem unschuldigen Blick vor. Sie verdrehte die Augen. „Du hast ja nicht vor gerademal anderthalb Stunden was gegessen….“, gab sie ihm zu Bedenken. „Ja, aber ich schon wieder Hunger.“

Man… der Typ war aber auch echt verfressen. Doch das wusste sie eigentlich schon seit ihrer ersten Begegnung. „Na gut, aber du bezahlt, verstanden?“, stimmte sie dann schließlich zu, da der Vorschlag, abgesehen von dem Essen, nicht schlecht war. Und außerdem musste sie so auch nichts bezahlen. „Warum sollte ich?“, protestiere aber Ruffy. „Na, vielleicht weil du mir sowieso Geld schuldest? Und ich will außerdem nur was trinken.“, beschwichtigte sie ihn und als er immer noch etwas dagegen setzten wollte, warf sie ihm ein derartig bösen und vor allem respekteinflössenden Blick zu, dass er akzeptierte. Nicht ohne verängstigt zu schlucken, wie sie zufrieden feststellte.

„Gut, lass da hinsetzten. Das sieht ganz nett aus.“, schlug sie dann vor und zeigte auf eine kleine Eisdiele, etwas am Rande des Platzes. Sehr viele Leute saßen da nicht, doch irgendwie wirkte sie einladend, weshalb sie Ruffy einfach am Arm packte und wegzog, ohne auf eine Antwort zu warten. Aber es kam auch gar keine. Ihr war das egal, denn vermutlich dachte nur schon an die bevorstehende Mahlzeit. Immerhin lief ihm ein wenig Speichel aus dem Mund.

Ohne dass sie es wollte, hoben sich ihre Mundwinkel. In diesem Moment sah Ruffy, mit dem verträumten Blick und seelischen Lächeln wirklich süß aus, abgesehen vom Sabber.
 

Als sie an dem Lokal ankamen, suchte sie schnell einen Tisch und setzte sich hin. Über ihnen war ein Sonnenschirm gespannt und schenkte angenehmen Schatten. Es war mittlerweile etwa halb eins und somit extrem heiß. Vielleicht sollte sie doch ein Eis bestellen?

Sie nahm sich die Speisekarte, die zum Glück sogar auf Englisch war, warf aber nur einen kurzen Blick drauf, denn ihr war sofort klar, was sie wollte. Dann gab sie sie an Ruffy weiter, der sich wohl nicht genau entscheiden konnte. Er hatte seine Augenbrauen zusammengezogen und fasste sich mit einer Hand ans Kinn. Irgendwie sah das echt richtig komisch aus. „Weißt du nicht, was du nehmen sollst?“, fragte sie ihn deswegen belustigt. „Ja, alles sieht zwar so lecker aus, doch die Portionen sind so klein!“, erklärte er traurig. „War ja klar, dass dich das beschäftigt.“, lachte sie und bekam einen vorwurfsvollen Blick zugeworfen. „Das ist nicht lustig!“
 

„Eigentlich schon. Aber warum nimmst du nicht einfach diesen Becher?“ Sie hatte sich die Karte geschnappt und zeigte auf den Eisbecher für Verliebte. „Der ist für zwei.“ Sofort erhellten sich seine Augen. „Ja, super Idee. Danke, Nami!“, freute er sich und grinste sie begeistert an. Dann winkte er eine Kellnerin heran und bestellte auf Portugiesisch. „Und was willst du?“, fragte er sie selbst schließlich. „Ich, äh, möchte einen Orangen-Milkshake. Und ein stilles Wasser.“, antwortete sie hastig, da sie doch etwas fasziniert Ruffy beobachtet hatte, der ohne Schwierigkeiten die Sprache beherrschte. Sie hätte, das musste sie gestehen, nicht erwartet, dass er das konnte. Okay, eigentlich war es ja logisch. Aber er schien nun nicht mal der Typ zu sein, der auf diesem Gebiet Experte war. Also im intellektuellen Bereich.
 

„Wie lange lebst du eigentlich schon hier, Ruffy?“, fragte sie, als die Kellnerin gegangen war. „Äh, seit zwei Jahren etwa. Wieso?“, erwiderte er grinsend. „Ach, ich war nur überrascht, wie gut du Portugiesisch sprechen kann.“, gestand sie und grinste ebenfalls. „Ja, mein Großvater kommt von hier und hat es mir und Ace beigebracht. Er war ganz versessen darauf, dass wir hier irgendwann auch wohnen und wie er selbst Polizisten werden sollen.“, erklärte er bedauernd und rieb sich seltsamerweise den Kopf, als ob er sich an was Schmerzvolles erinnern würde. „Und wieso seid ihr keine Polizisten?“, hakte sie aber einfach weiter nach und ignorierte sein etwas komisches Verhalten.

Doch dann hielt sie inne und dachte über die momentane Situation nach. Schon wieder führten sie beide ein total lockeres Gespräch, ohne dass er nervte. Aber irgendwie machte es ihr auch Spaß, sich so mit Ruffy zu unterhalten und ein bisschen über sein Leben zu erfahren. Sie hätte zwar nie gedacht, dass das passieren würde, doch so war es nun mal. Sie waren halt sowas wie Freunde und wenn er nicht gerade seine nervigen fünf Minuten hatte, war Ruffy echt sehr nett und vor allem sehr lustig.
 

„Ich fand den Beruf irgendwie schon immer total öde. Mein Traum war es, Schlagzeug zu spielen, und das immer. Deswegen ist es echt cool, dass wir dich auf deiner Tour begleiten.“ Nun lächelte er sie ganz breit an und sie sah, dass er sich wirklich darüber freute. Nami konnte nicht verhindern, dass sie das Lächeln erwiderte. Denn…sie war auch froh, dass Ruffy dabei war…
 

Nach etwa fünf Minuten kam das bestellte Essen und sie trank sofort einen großen Schlug von ihrem Milkshake. Es tat unglaublich gut, wie die kalte Flüssigkeit ihren Rachen hinunter lief und dabei überall den süß-sauren Geschmack von Orangen verteilte. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Wenn sie Orangen aß, konnte sie alles so leicht vergessen. Durch diese Frucht wurde sie immer von alten, schönen Erinnerungen umhüllt und war nicht mehr in dieser Hölle.

„Also, kannst du mir jetzt erzählen, wie die nächsten Wochen ablaufen?“, fragte Ruffy irgendwann und ihr wurde bewusst, dass sie nicht in der Vergangenheit war. Sie seufzte ein klein wenig, blickte aber dann zu ihm auf. „Meinetwegen. Weißt du denn noch irgendetwas von dem, was Robin euch erzählt hat?“
 

Während er einen großen Löffel Eis in seinem Mund versenkte grinste er mich breit an. „Nö“, war alles was er gut gelaunt erwiderte. „Oh man…“, seufzte sie erneut kopfschüttelnd. „Aber was soll’s! Dann erklär ich es dir jetzt noch mal.“ Sie machte eine kurze Pause und trank etwas von ihrem Shake. „Insgesamt wird die Tour etwa vier Monate dauern und in der Zeit werden wir mehr oder weniger ganz Amerika durchqueren. Wir werden hier in Sao Paulo morgen noch ein Konzert geben und anschließend mit dem Tour-Bus los nach Mexiko fahren. In den USA werden wir in ungefähr dreißig Städten Halt machen, ehe wir nach Kanada reisen und vielleicht hängen wir auch Alaska noch dran. Wenn alles gut läuft.“, endete sie schließlich und nahm einen großen Schluck von ihren Wasser. Sie konnte zwar echt lange und auch viel reden, immerhin war sie Sängerin, aber bei so hohen Temperaturen… Tja, da wurde sie ein klein wenig schneller atemlos.
 

Dann schaute sie hoch und sah, wie Ruffy etwas angestrengt drein schaute, als er weiter seinen Eisbecher verspeiste. „Ist alles in Ordnung?“, wollte sie sofort wissen und hob eine Augenbraue. „Äh, ja. Aber das war echt viel. Ich hoffe, ich hab alles kapiert.“, gestand er grinsend, während er sich fast schon verlegen am Kopf kratzte. „Du bist wohl wirklich nicht der Schlauste, oder?“

„Hey! Das ist gemein!“, protestierte Ruffy natürlich sofort, ließ sogar seinen Löffel entrüstet fallen. Er blickte sie währenddessen ziemlich schockiert an. „Ist dir klar, wie lustig du gerade aussiehst?“, war alles was sie herausbrachte, ehe sie in einen doch recht gewaltigen Lachanfall verfiel. Doch es stimmte, er sah soo genial aus! Mit diesem Blick, der wohl wütend sein sollte, da sie ihn jetzt auch noch auslachte. Aber schon nach wenigen Sekunden grinste er wieder und lachte ebenso wie sie.
 

Bis sie plötzlich inne hielt und merkte, was sie eigentlich gerade tat. Und was sie gerade fühlte. Sie war glücklich, und das aus tiefstem Herzen. Ja, sie lachte ein echtes Lachen, einfach so! Sie hatte sich ja noch nicht mal angestrengt, nein Ruffy hatte sie dazu gebracht. Obwohl das wahrscheinlich nicht absichtlich passiert war.

Dann konnte sie nichts anderes tun, als wieder zu lachen. Und diesem Moment zu genießen…
 


 


 

„Das war echt ein cooler Tag, Ruffy!“, meinte Nami gut gelaunt, als sie einen Highway entlang fuhren. Sie hatte das Fenster heruntergekurbelt und ihren Arm aus diesem gelegt. Angenehm kühler Wind verwehte ihre Haare, während ein leichtes Lächeln ihre Lippen zierte. Ja, heute war wirklich ein toller Tag gewesen. Sie hätte das zwar nie erwartet, aber sie hatte seit Ewigkeiten nicht mehr so viel Spaß gehabt und wahrscheinlich auch lange nicht mehr so viel gelacht.

Irgendwann ließ sie ihren Blick zu Ruffy gleiten, der fröhlich vor sich hin pfiff, während er locker das Lenkrad hielt. Als sie ihn und seinen Bruder vor ein paar Wochen in diesem Lokal in San Francisco unfreiwillig getroffen hatte, hätte sie nie und nimmer geglaubt, ihn zu mögen. Ja, damals hatte sie Ruffy gehasst! Doch er hatte eine seltsame Art an sich, die einen irgendwie fröhlich stimmte. Sie konnte sich das alles nicht erklären. Besonders weil sie nur etwas mit ihm machte, weil sie es musste. Da er ja der neue Drummer war, mussten sie sich verstehen.
 

Und dennoch freute sie sich darauf, wieder etwas mit ihm zu unternehmen. Sie waren heute zwar dann doch nicht in der Konzerthalle, aber das war egal. Ruffy hatte sich ein wenig verlaufen und sie waren in der Art Altstadt gelandet. Dort gab es die schönsten kleinen Häuschen und richtig tolle Boutiquen! Dementsprechend war sie nun um ein paar schöne Kleider reicher.

„So, ich glaub wir sind gleich da. Oder du musst doch in diesem Einkaufszentrum sein?“ Sie schaute aus Frontscheibe und sah, was er meinte. Sie sah noch ein Stück entfernt ein großes Gebäude, welches dem Namen zufolge der Ort ihrer Autogrammstunde war. „Ja, denk schon. Und wenn wir jetzt nicht noch in einen Stau kommen, sind wir sogar zu früh.“, stellte sie dann zufrieden fest.
 

Nach zwanzig Minuten fuhr der kleine Wagen auf den Parkplatz des Einkaufszentrums und hielt leider ein bisschen ruckelnd an. „Oh, ich hoffe, dass das Auto nicht wieder kaputt geht…“, murmelte Ruffy besorgt, als sie ausstiegen. Sie erwiderte nichts, wusste auch gar nicht, was sie sagen sollte.

Also gingen sie schweigend zum Eingang. „Danke für den Tag, Ruffy. Das hat echt Spaß gemacht.“, erklärte sie lächelnd, bevor sie eintrat. Da nur sie ihr Album signieren musste, konnte er nun nach Hause fahren. Oder zumindest zurück. „Wenn du willst, kannst du die Sachen, die du heute gepackt hast, schon mal zum Hotel, also zum Bus bringen. Nach dem Konzert morgen werden wir sofort weiterfahren.“, sagte sie nämlich und warf einen Blick auf die Uhr. Noch eine Stunde, damit ihr Vorbereitungsteam sie fertig machen konnte. Sie freute sich ja wirklich so auf die Autogrammstunde…
 

„Okay, mach ich! Dann kann ich auch deine Einkäufe gleich mitnehmen.“, erwidere Ruffy sofort grinsend. „Ja, das wäre nett! Gut, ich sollte jetzt mal gehen. Bis morgen.“ Sie lächelte ihn freundlich an, wollte sich eigentlich schon umdrehen, als sie es sich anders überlegte. Sie ging ein paar Schritte nach vorne und umarmte ihn leicht. „Bis morgen, Nami!“, sagte er und erwiderte die Umarmung. Anschließend drehte sie sich um und verschwand in den Eingang, während sie die Hand leicht hob.
 

_____________________________

Eine letzte Anmerkung, die Sala Sao Paulo gibt es wirklich und wer sich die mal ansehen will: hier ist der Link :D (gibts leidernur auf englisch^^')

http://en.wikipedia.org/wiki/Sala_S%C3%A3o_Paulo

Wie schnell der Abend, den Tag zerstören kann

Mit einem Seufzen betrat Nami ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Sie blieb stehen und ließ sich an hier hinuntergleiten. Sie war mehr als müde und konnte es kaum erwarten, endlich in der Welt des Schlafes zu versinken. Was aber auch wirklich verständlich war, da sie seit über einer Woche nicht mehr als vier Stunden geschlafen hatte… Tja und irgendwann verlor Kaffee nun mal seine Wirkung.
 

Aber so war es nun mal, auf einer Tournee war nicht viel mit Ausruhen. Allein heute war es wirklich entspannt gewesen. Der Tag mit Ruffy in der Innen- und Altstadt hatte mehr als Spaß gemacht und es gab echt schlimmeres als anschließend eine Autogrammstunde zu geben. Und dennoch wollte sie, dass er endlich vorbei war, also der Tag. Was hieß, sie musste es schaffen, die letzten wenigen Stunden, die zwischen dem „jetzt“ und dem „im Bett liegen und schlafen können“, überbrücken. Eigentlich nichts schwieriges, klar. Doch wenn die letzten Stunden ein Gespräch mit Arlong beinhalteten, war es halt was anderes. Und sie konnte sich tausend andere Sachen vorstellen, die sie nun lieber machen würde. Zum Zahnarzt gehen oder zum Gynäkologen… Aber wieso auch immer war es an ihr selbst, Arlong alles zu erklären, die neue Band zu beschreiben.
 

Sie fragte sich, warum Robin das nicht einfach übernehmen konnte! Immerhin hatte sie bestimmt keine Angst vor Arlong, wie denn auch? Das einzig Gute war, dass er ihr nicht wirklich wehtun konnte. Zumindest nicht körperlich. Doch leider war das ein schwacher Trost, da Wörter manchmal schlimmer als jeder Schlag sein konnten, besonders wenn man solch eine Stimme wie er hatte. Sie wollte sich nicht vorstellen, was er alles sagen wird. Ja, ihr Geschrei, das meistens Zoro und mittlerweile auch Ruffy galt, konnte man wirklich nicht damit vergleichen. Und das musste was heißen!
 

In einer Stunde würde er anrufen, das stellte sie mit einem Blick auf die Uhr fest. Eigentlich genug Zeit noch mal zu duschen…Nein, sie hatte sich ja erst heut morgen ein ausgiebiges Bad gegönnt und zu viel Shampoo führte schließlich zu Spliss. Also stand sie auf, nahm ihre Handtasche und ließ sich damit aufs Bett fallen. Dann holte sie ein altes, schon etwas kaputtes Notizbuch heraus und strich mit ihren Fingerspitzen vorsichtig über den schwarzen Ledereinband. Das Gefühl war mehr als vertraut und sie lächelte leicht. Wie gesagt, schon sehr lange was dieses kleine Buch in ihrem Besitz und bündelte unzählige Erinnerung in sich.

Bellémere hatte es ihr zum siebten Geburtstag geschenkt und das, obwohl sie eigentlich kein Geld für so etwas gehabt hatten. Doch ihre Mutter hatte auf ihre Frage hin, ob es nicht viel zu teuer gewesen sei nur gelächelt und ihr einen Kuss auf den Kopf gedrückt. „Ihr beide seid das wichtigste in meinem Leben. Und deswegen will ich euch wenigstens zum Geburtstag das Beste geben.“, hatte Bellémere gesagt und Nojiko und sie in eine Umarmung gezogen.
 

Sie schüttelte kurz ihr Haupt und schlug die letzte Seite auf. Dort sah sie ihre klare, ordentliche Schrift und den Anfang eines Liedes, das sie vor einiger Zeit begonnen hatte zu schreiben. Doch leider hatte sie die letzten Monate weder Zeit noch Ideen gehabt, weswegen nicht viel da stand. Und dabei entspannte es sie so unglaublich zu schreiben. Auf der Bühne sang sie zwar nur das, was von Arlongs Schreiberlingen kam, aber wenn sie ganz für sich selbst war, konnte sie das singen, was sie sich selbst ausgedacht hatte. Und das unterschied sich schon ziemlich.

Ihr angeblicher Stil war eine Mischung aus Pop und Rock und fast immer fröhlichen Liedern. Sie selbst liebte allerdings eher so etwas in Richtung Singer-songwriter. Vor allem aber eher langsame und auch traurige Stücke. Denn, wie sollte es einem Spaß machen, lustige und fröhliche Songs zu singen, wenn mal selbst eine riesige Traurigkeit in sich spürte?
 

Die Sonne fällt herab,

versucht die Wolken zu vertreiben

Was hab ich nur gemacht?

Was hat das alles denn jetzt gebracht?
 

Die Welt scheint so düster

Und ich finde meinen Weg nicht mehr

Wo bin ich hier? Wer hilft mir?

Denn alles was ich will ist Freiheit!
 

Leise sang sie die wenigen Zeilen nach und erinnerte sich, ohne, dass sie es wollte, an ihr letztes Zusammentreffen mit Vivi. Das Lied war zwar schon viel früher entstanden, doch er trug eine Traurigkeit und Schwere in sich, die sie an ihr eigenes, unmögliches Verhalten zurückdenken ließen. Sie musste schlucken und fast schon rollte ihr eine kleine Träne die Wange herab, doch sie hielt sie zurück. Stattdessen nahm sie sich einen Stift zur Hand und versuchte endlich mal weiterzuschreiben.

„Du hast wirklich lange nicht mehr so ausgesehen.“, kam es plötzlich von der Tür. Sie blickte auf und realisierte, wie lange sie wohl schon im Schneidersitz auf ihrem Bett saß. „Was meinst du?“, fragte sie dann Robin und legte die Sachen beiseite. „Mit deinem Buch auf dem Schoß und angestrengtem Blick.“, erklärte ihre Managerin lächelnd, während sie zu ihrem eigenen Bett ging.
 

„Ja, stimmt. Die letzte Zeit war immer irgendetwas Wichtigeres gewesen... “ Sie streckte sich ein bisschen, versuchte so ihre steifen Glieder zu wecken. Ganz bequem war ihre Sitzposition nicht gewesen. „Und was gibt’s, Robin?“, wollte sie anschließen wissen, sprang dabei vom Bett auf. „Ich glaub du kennst die Antwort schon.“, sagte die Schwarzhaarige aber leider und wählte eine Nummer auf ihrem Handy. Ihre Mundwinkel, die eben noch oben gewesen waren, wanderten nach unten. „Oh. Mist.“

„Komm schon, Nami. So schlimm wird es nicht werden. Es ist ja nur ein Telefonat.“, versuchte Robin sie aufzuheitern, allerdings vergeblich. „Du hast leicht reden…“ Ihre Managerin hielt ihr schließlich das Handy hin und dazu einen kleinen Zettel. „Was soll das?“, fragte sie und zog eine Augenbraue hoch. „Ich hab hier alles noch mal genau aufgeschrieben. Also was passiert ist und auch die wichtigsten Infos über deine Freunde Ace und Ruffy. Für den Fall, dass du irgendwas vergisst.“, erklärte Robin und war schon wieder dabei etwas in ihrem Terminkalender einzutragen. Die Frau machte aber auch immer irgendwas… schoss es ihr durch den Kopf, während sie leicht grinste.
 

Bis sie an Arlong dachte und schlucken musste. Normalerweise war sie wirklich keine ängstliche Person, also fürchtete sich zumindest nicht vorm Telefonieren! Aber bei Arlong war einfach alles anders. Wenn sie in seiner Gegenwart war, drehten sich ihre Gedanken nur noch um ihn und die Angst.

Doch verdammt nochmal, sie tat das hier nicht ohne Grund. Weswegen etwas Unvermeidbares dann auch noch herauszögern? Sie drückte entschlossen auf die Wahltaste und hörte sofort das regelmäßige Tuten, ehe jemand ranging.
 

„Na endlich.“, mit diesen Worten hob Arlong hab und ließ einen kurzen Ausblick auf seine nicht wirklich rosige Stimmung zu. Sofort war der riesige Kloß in ihrem Hals wieder da. „H-hallo. Tut mir leid, hier ist alles grad sehr stressig.“, versuchte sie zu erklären und musste schwer an sich halten, dass ihre Stimme nicht zitterte.

„Seit still, ich will nichts von deinen erbärmlichen Entschuldigungen hören. Erzähl lieber, warum es eine neue Band gibt. Die Nachrichten überschlagen sich ja beinahe.“, forderte er sie grimmig auf. „Ähm klar. Also da die Band mit ihrem Tour-Bus einen Unfall hatte, können manche nicht mehr spielen. Josh und Liam hat es leider mit am schlimmsten getroffen.“

„Aha, und was haben die beiden für Verletzungen?“ Bei manchen würde dieser Satz jetzt vielleicht fast besorgt klingen, bei Arlong nicht. Im Gegenteil –er betonte das letzte Wort so, als ob er den Gitarristen und Drummer für armselige Weicheier hielt, die bei einer Schürfwunde sofort weinten. Doch wenn es nur so etwas wäre! „So weit ich weiß, hat Liam eine schwere Gehirnerschütterung, einen Milzriss und innere Blutungen gehabt. Josh hat den rechten Arm fast komplett zertrümmert und eine Schädelfraktur. Also ist es ausgeschlossen, dass die beiden in den nächsten Monaten wieder dabei sind.“, versuchte sie die Jungs zu verteidigen. Selbst wenn sie keine besten Freunde waren, konnte es doch nicht sein, dass Arlong so etwas sagte. Mit diesen Verletzungen war es unmöglich aufzutreten. Das musste er doch zugeben!
 

„Gut, ich glaube diesmal hast du Recht. Aber in Robins E-Mail stand, dass ihr schon Ersatz gefunden habt?“, fragte er herablassend. Schon wieder redete er so abfällig! Gut, sie kannte Arlong, aber es machte sie dennoch wütend. Besonders da sie wusste, wie fantastisch Ruffy und Ace spielten. Dementsprechend antwortete sie fast schon trotzig: „Ja haben wir. Zwei Bekannte von mir, die ausgezeichnete Musiker sind.“

„Zwei Bekannte von dir, oho. Und die sind auch zufällig Gitarrist und Drummer?“ Nun nahm seine Stimme einen ganz anderen Ton an. Er war seltsamerweise schleimig und sollte vielleicht verständnisvoll sein, klang aber dennoch wütend. „Was meinst du damit?“, fragte sie vorsichtig. Sie hatte so eine Ahnung, wohin das führte und ließ sich sicherheitshalber aufs Bett nieder.

„Als ob ich dir glauben würde, dass der Unfall und alles nur reiner Zufall wären!! Das hast du Miststück doch alles geplant!!!“, schrie er auf einmal ins Ohr und sie ließ beinahe das Handy fallen. „Oh ja, ich hab dich schon lange durchschaut. Sei froh, dass du gerade in Brasilien bist.“
 

Sie konnte nichts sagen, nichts tun. Auch als Robin, die an irgendetwas arbeite, sie fragte was los sei, rührte sie sich nicht. Stattdessen spürte sie etwas in sich aufkommen. Etwas, das nicht an die Oberfläche durfte, nicht vor Arlong. Also sammelte sie all ihre Kräfte und sprach zitternd weiter. „Ich weiß nicht, was du meinst. Natürlich habe ich nichts getan, immerhin hätte ich so meine Tournee gefährdet und ich habe mich ja sehr darauf gefreut.“, erklärte sie betont ruhig, auch wenn ganz sicher nicht so war. „Ich glaube, dass ist alles ein großes Missverständnis. Also soll ich jetzt etwas über die beiden erzählen?“ Sie hörte, wie Arlong ein- und ausatmete. Er war bestimmt kurz vor seinem zweiten Wutanfall und wenn er sie wieder so anschrie, würde sie schließlich doch weinen. Dann könnte sie nicht stark sein.

„Gut. Ich glaub dir vorerst. Solange die Tour weitergeht und wir Geld einnehmen, ist alles noch okay. Dann erzähl mir was von „deinen Bekannten.“ Sie war erstaunt, hätte nicht gedacht, dass er so leicht zu überzeugen war. Aber vermutlich war das nur die Ruhe vor dem Sturm. Wenn sie erstmal wieder in LA war, würde es richtig losgehen. Dann hatte sich seine Wut so sehr aufgestaut, dass sie nicht mal daran denken wollte.
 

„Also unser neuer Drummer ist Monkey D. Ruffy, er ist 19 Jahre und kommt ursprünglich auch aus LA. Er ist vor zwei Jahren hierher gezogen und war auf keinem College. Allerdings spielt er fantastisch Schlagzeug!“, fügte sie noch hinzu, als sie die Angaben teilweise vom Zettel ablas. Sie hatte nämlich nicht gewusst, dass er nie auf dem College war… Naja, an sich war es ihr aber auch egal. Arlong hingeben würde es bestimmt als weiteren Grund sehen, Ruffy zu hassen, wie er es anscheinend jetzt schon tat. Und damit er erst gar nichts sagen konnte, machte sie sofort weiter: „Puma D. Ace ist sein Bruder und spielt seit Jahren Gitarre. Er ist 21 und wie Ruffy aus LA. Er hat vier Semester im Community College of Philadelphia studiert.”
 

„Soso… mal sehen was die beiden Jungen so drauf haben. Ich werde sie erstmal spielen lassen. Aber vergiss nicht, wenn sie Mist bauen, bist du dafür verantwortlich und auch dran, verstanden?“, drohte er mit eiskalter Stimme und es war klar, dass er jedes Wort ernst meinte. „Ja!“, sagte sie deswegen sofort und ehe sie sich versah, hatte Arlong aufgelegt. Sie atmete erleichtert aus. Endlich war es vorbei. Sie legte das Handy beiseite und stand auf.

Sie brauchte frische Luft, sofort. Das Gespräch hatte ihr viel Kraft geraubt und noch immer waren Tränen in ihr. Sie hatte sich eben so schrecklich erschreckt gehabt, als er zu Schreien begonnen hatte. „Fertig?“, kam es auf einmal von Robin und sie schaute sie an. Mit dem Blick auf ein Buch trank sie einen Schlug aus einer Tasse blätterte eine Seite weiter. „Ja.“

„Und was waren Arlongs Anweisungen?“, fragte sie weiter und sah noch immer nicht auf. „Kann ich dir das später erzählen Ich brauch jetzt ganz dringend frische Luft.“, erklärte sie und war schon fast bei ihrer Tür.
 

„Klar. Aber bitte bleib nicht die ganze Nacht weg.“ Sie grinste fast, während sie antwortete. „Keine Angst, ich wollte nur in den Hotelpark. In einer Stunde oder so bin ich wieder da.“ Sie holte sich noch schnell eine dünne Jacke und den Zimmerschlüssel und dann war sie auf dem Flur.

Ein weiteres Mal holte sie tief Luft und war schon kurz davor in Tränen auszubrechen. Sie musste sofort hier raus, irgendwo hin, wo niemand war. Also lief sie schon beinahe durch den langen Gang zu den Aufzügen. In wenigen Minuten war sie deswegen schon draußen und ging zu dem kleinen Park. Sie hatte ihn schon bei der Ankunft vorgestern gesehen.
 

Er war wirklich schön und irgendwie malerisch. Kieswege, Rosenbüsche, kleine, hübsche Bänke, viele Bäume und ein kleiner Teich. Sogar einen Pavillon entdeckte sie, steuerte aber auf das Wasser zu. Sie ließ sich ins Gras fallen und zog die Beine eng an ihren Körper. Wie leicht ein schöner Tag doch schrecklich werden konnte.

Nur, weil Arlong war, wie er war. So verrückt und schrecklich. Denn mal ehrlich, welcher Mensch glaubte schon, dass sie selbst für solch einen Unfall verantwortlich war?! Aber wie er sie dann auch noch angeschrien hatte… Sofort, als sie nur an diese Situation vor paar Minuten dachte, rollten die ersten dicken Tropfen ihre Wangen hinunter. Zum Glück war es mittlerweile dunkel und keiner konnte sie sehen. Sie hasste es, wenn Menschen sie in solchen Momenten sahen. Wie sie schwach und verletzlich war. Niemand durfte sie weinen sehen, so sollte es immer sein.


Nachwort zu diesem Kapitel:
ach ja!!!
noch mal vielen, vielen lieben dank für die kommis!!! ihr könnt mir glauben, das ich mich über jedes sehr freue!!! *^* :D

Ggggvlg,
Kora :) Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (30)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Monkey_D_Nami
2016-05-08T16:24:07+00:00 08.05.2016 18:24
Kannst du bitte weiterschreiben?😢😢
Von:  Fabio123
2014-06-05T20:01:37+00:00 05.06.2014 22:01
Das war dann wohl Ruffy ;-) bin gespannt wie's weiter geht
aber die Kapitel sind ja schon on hihihi
Von:  fahnm
2014-02-26T00:07:46+00:00 26.02.2014 01:07
Hammer Kapi^^

Arme Nami.
Von:  starfighter7
2014-02-04T14:56:58+00:00 04.02.2014 15:56
Deine Story gefällt mir echt gut schreib schnell weiter
Von:  fahnm
2014-02-03T21:31:07+00:00 03.02.2014 22:31
Spitzen Story.^^
Von:  fahnm
2013-11-26T00:33:35+00:00 26.11.2013 01:33
Spitzen Kapi^^
Von:  Nanaa-Chan
2013-09-01T17:30:43+00:00 01.09.2013 19:30
schöne story bis jetzt..... ganz schnell weiter schreiben... freu mich schon total drauf ;)
Von:  DarkAngelInLove
2013-09-01T10:02:52+00:00 01.09.2013 12:02
Ohh weiter *-*
Von:  DarkAngelInLove
2013-09-01T10:02:51+00:00 01.09.2013 12:02
Ohh weiter *-*
Von:  fahnm
2013-08-30T23:31:27+00:00 31.08.2013 01:31
Super Kapi^^


Zurück