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Der Tag, an dem ich mich in den Ozean verliebte.

Ein dramatischer Aoiha Oneshot
von

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Ich dachte schon immer, es sei eine gute Idee, ihm das Surfen beizubringen.

Er wollte es schon lange lernen und hatte mich immer wieder damit genervt,

und heute, an einem sonnigen Sommertag, hatte ich ihn einfach mitgenommen.

Gemeinsam hatten wir uns Bretter ausgeliehen und er tat sich ganz gut in den Wellen,

zumindest besser, als ich es am Anfang getan hatte.

Ich war stolz auf ihn als er sich wenige Sekunden oben hielt,

und sein Lächeln strahlte heller als die Sonne.
 

Sein blondes Haar Wellte sich, nass, an seiner Haut.

Er sah wundervoll aus, und ich dachte, das er leicht gebräunt sicher auch nicht schlecht aussähe.

Alles lief toll und wir verbrachten Stunden im Wasser, doch dann sollte dieser Tag

mein Leben für immer verändern.
 

Von der einen Sekunde auf die andere wurde das Meer unzähmbar.

Selbst für mich war es schwer gewesen, den Wellen zu entkommen.
 

Ich surfte neben ihm her und die Welle wuchs weiter und weiter.

Ich hatte Kouyou noch an seinem Handgelenk gepackt, doch ich hatte nicht genug Kraft, um ihn zu halten.

Das Meer drückte mich hinunter, und ich ruderte an den Strand, nachdem ich herausfand, wo ich mich aufhielt.

Ich stieg aus dem Wasser, drehte mich um, und starrte über die Wasseroberfläche.
 

"Kouyou? Kooou!" Schrie ich, als die Wellen langsam abklangen.

Nichts.

Ich rannte von Panik getrieben zurück ins Wasser, ruderte mit meinen Armen,

tauchte hinab und suchte, wühlte, nichts.

Ich konnte meine Augen im Wasser nicht offen halten, weil es zu salzig war.
 

Nach stundenlanger Suche gab ich auf.

Meine Lippen zusammengepresst, versuchte ich die Tränen von Wut, Trauer und Verzweiflung zu unterdrücken.

Ich beschloss mein Board zu nehmen und ihn am Strandhaus vermisst zu melden.

Doch ich konnte niemanden finden.
 

Als ich gerade auf den Weg zum Auto war, sah ich am Kliff einen leblosen Körper liegen.

Ich war wie versteinert, meine Gedanken rasten meinem Körper voraus,

ehe ich ihnen folgen konnte. Je näher ich ihm kam, je mehr wünschte ich mir,

dass er es nicht war. Mein Atem raste.

Doch er war es, und ich konnte es mit jedem Schritt deutlicher sehn.
 

"Oh Gott, Scheisse... Kou... wach auf Kou..."

Seine Brust war Blutverschmiert, das Blut kam von seiner Schläfe,

floss seinen Hals und seine Schultern hinab. Er war schon immer wie aus Porzellan,

doch so blass hatte ich ihn noch nicht gesehen.

Ich griff ihm unter die Arme und versuchte ihn aus dem nassen Sand zu ziehen.

Er war unheimlich schwer.

Obwohl ich weinen wollte, trieben meine Gedanken mich nur

zu der einen Lösung: Ich muss ihn wieder erwachen lassen. Ich muss ihn retten.

Ich darf jetzt nicht schwach sein.
 

Ich versuchte ihm das Wasser aus der Lunge zu drücken, nachdem ich ihn in den trockenen,

warmen Sand gelegt hatte. Er hustete einfach nicht, er regte sich nicht.

Ich fing an zu weinen und meine Hände rutschten auf seiner Blutverschmierten Brust immer wieder aus.

Ich wünschte mir, ich sei in einem Albtraum gefangen, aus dem ich in wenigen Minuten aufwachen würde...
 

Doch nichts geschah.

Es war keiner in der Nähe, nur er und ich und das Meer.

Meine Knie gruben sich in den Sand, als ich neben ihm kniete,ihn ansah und zu verstehen begann.

Weinend drückte ich mein Gesicht an seinen Hals, umklammerte seinen bewegungslosen Körper.

Ich konnte ihm nicht mehr helfen.
 

Nachdem ich lange dort geweint und ihn angeschaut hatte, seinen von der Sonne warmgehaltenen Körper

gestreichelt hatte und ihm gesagt hatte was ich ihm all die Jahre sagen wollte,

sah ich hinaus zum Ozean.

Er hatte ihn mir weggenommen, seine Seele würde ihm jetzt gehören,

und so gehörte ihm auch sein Körper.
 

Ich sah mich um. Immernoch war niemand zu sehen, und es wurde schon dunkel.

Ich griff ihm erneut unter die Arme und zog ihn mit aller Kraft hinter das Kliff, wo ich ihn gefunden hatte.

Ich hob mir meinen Händen ein Loch aus, ganz dicht an der Brandung, bis meine Finger, vom Sand aufgeschliffen,

zu bluten begannen. Es war tiefe Nacht, als ich fertig war.

Vorsichtig hob ich seinen Körper in den Sand und küsste ihm die Stirn, ehe ich ihn mit Sand bedeckte.

Es fiel mir unbeschreiblich schwer, sein wunderschönes Gesicht mit Sand zu zudecken.
 

Ich legte Muscheln auf sein Grab und Betete, Sang, und begann schließlich so sehr zu frieren, das ich zurück ging.

Ich sah Menschen mit Taschenlampen am Strand entlang gehen und mich durchfuhr es.

Überall um das Kliff war Blut verteilt.

Ich wusch mich so schnell ich konnte zwischen den Felsen im Dunkel und verwischte

mit meinen Füßen den Sand, und das Meer schien mir zu helfen die Spuren zu verwischen, denn

die Brandung stieg höher als üblich.
 

Ich ging zurück und die Polizei ergriff mich.
 

Ein paar Tage später traf ich meine Band wieder.

"Er ist ertrunken." Sagte ich.

"Ich habe die ganze Nacht nach ihm gesucht."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2013-03-17T13:19:01+00:00 17.03.2013 14:19
Ooooh ist das traurig )':
Die Handlung ist wirklich total herzzerreißend.. ich musste die Tränen zurückhalten..):

Dein Schreibstil gefällt mir wirklich sehr und dieser passt irgendwie zur Story finde ich..^^

LG
Reeen


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