Zum Inhalt der Seite

Knockout

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wer bin ich?

„Meine Damen und Herren, das Viertelfinale im Duell Monsters World Cup verspricht besonders aufregend und spannend zu sein. Zu meiner Linken kämpft Joey Wheeler mit seinem schwarzen Rot-Augen-Drachen, er besitzt nur noch 1200 LP. Zu meiner rechten, Seto Kaiba, mein verehrtes Publikum, er besitzt noch satte 2100 LP und ist gerade am Zug. Wie wird er den Angriff auf seinem Kettenkrieger nun vergelten?“ Sprach ein sehr aufgeregter Moderator in sein Mikrophon. Kaiba ließ sich von diesem Geschwätz wenig beeindrucken, mit Ruhe zog er, und hatte wohl genau das erwischt, was er sich wünschte. Ein triumphierendes Grinsen breitet sich auf den Lippen des Brünetten aus, ja, damit würde er diesen Köter vernichten! „Nun Wheeler hast du ein Problem! Ich werde dich und deinen lächerlichen Drachen in tausend Stücke zerreißen! Das wird mein Sieg sein, und deine Niederlage du Loser! Für dich ein alter Bekannter, hier kommt mein weißer Drache mit eiskaltem Blick!“ Kaum hatte er es ausgesprochen, da setzte er seinen eiskalten Freund auch schon welcher als Hologramm nun auf dem Spielfeld für alle zu sehen war. Der Blonde knurrte während er in die kalten Augen des Drachens blickte. „Na Köter? Fängst du schon an zu knurren?!“ Fragte Kaiba provozierend und brach schließlich in einem gehässigen Gelächter aus. „Freu dich nicht zu früh du Großkotz! Noch hast du mich nicht besiegt!“ Während Joey verzweifelt in sein Deck zu schauen begann, um eventuell eine Rettung zu finden passierte über seinem Kopf etwas wirklich gefährliches. Einer der Lichtstrahler begann auffällig zu wackeln, wohl hatte sich eine wichtige Schraube gelöst, welche diesem halt geboten hatte. „Hey! Hey Köter, verpiss dich, hau da ab!“ Schrie auf einmal ein aufgeregter Kaiba, der Blonde hingegen hatte keine Ahnung was dieser wollte, glaubte wieder eine Provokation zu hören. „Ich verschwinde erst von diesem Spielfeld, wenn ich keine Lebenspunkte mehr habe, ich gebe nicht freiwillig auf! Ich bin Joey Wheeler, dritter im Königreich der Duellanten, vierter im Battle City Tunier, ich spiele schon lange bei den ganz großen mit!“ Sagte dieser Stur und bewegte sich keinen Meter. Wieder versanken die braunen Augen des Blonden in seinem Deck. „Verdammt, du Idiot!“ Schrie ein heran eilender Brünetter, welcher während des Redeschwalls des Jüngeren bemerkte dass sich der Lichtstrahler wohl noch weiter gelöst hatte. Gerade war er bei Joey angekommen um ihn mit einem beherzten Stoß weiter weg zu manövrieren, da hatte sich der Strahler voll und ganz gelöst. Kaiba, der sich nun direkt an Joeys Stelle befand schaffte es nur leider nicht mehr sich in Sicherheit zu bringen, wie versteinert stand er da und schaute mit weit aufgerissenen Augen, und offenen Mund in die Höhe, ehe der Strahler mit einen lautem Knall auf ihn einschlug.
 

Nun warteten sie bereits seit einigen Stunden im Wartezimmer einer der besten Kliniken Dominos. Yugi, der betroffen immer wieder zu Mokuba schaute, dieser wiederrum immer wieder versuchte die Tränen zurück zu halten und mit traurigem Gesicht zu Boden blickte. Tea, welche andauernd liebevoll über Mokubas Rücken streichelte und ihn Hoffnung zusprach. Tristan, welcher bewaffnet mit einem Psyrembel nur darauf wartete dass ein Arzt sie mit Fachwörtern nur so zu redete. Und nicht zu vergessen Joey, welcher wie unter Schock andauernd laut aussprach: „Warum hat er das gemacht?“ Jedoch konnte bisher niemand eine Antwort liefern. Nicht einmal Mokuba, der seinen Bruder doch eigentlich so gut kannte. Doch dann erschien endlich ein älterer Herr in weiß, mit einem freundlichen Lächeln bat er die Gruppe zu sich in sein Arztzimmer. „Guten Tag, mein Name ist Dr. West, darf ich fragen wer von Ihnen Mr. Mokuba Kaiba ist?“ Suchend schaute er in die Gruppe, haftete schließlich mit seinen Blick an den kleinen Schwarzhaarigen, welcher zittrig seine Hand erhob. „In Ordnung, ähm..Mr. Kaiba.“ Es war etwas seltsam für den Arzt einen so jungen Menschen zu siezen, jedoch mochte er sich nur ungern mit einem Kaiba anlegen, darum hielt er sich lieber an sämtliche Umgangsformen. „Setzten Sie sich doch Mr. Kaiba, und die anderen, naja, ich glaube ich muss Sie dann hinaus…“ „Nein! Sie bleiben hier! Es ist in Ordnung wenn sie es mit hören, ich, ich brauche sie hier, ich schaffe das nicht allein. Sagen Sie bitte einfach nur, wie geht es meinen Bruder!“ Eine klare Ansage, auch wenn Dr. West deutlich verwirrt war, mochte er den Jungen diesen Wunsch nicht abschlagen, er nickte ihm zu und räusperte sich. „Ihren Bruder geht es gut, wir haben einige Untersuchungen durch geführt, das CT hat uns zeigen können das Ihr Bruder keinerlei Hirnblutungen hat, das war die beste Nachricht, auch weitere innere Blutungen im Körper konnten wir ausschließen, er hat jedoch einige Hämatome und ein paar kleinere Platzwunden im Gesicht, welche leider Narben hinterlassen werden . Zudem hat Mr. Kaiba eine Gehirnerschütterung 2. Grades, er muss ein paar Tage hier bleiben, aber eher zur Beobachtung.“ „Wirklich? Es geht Seto gut? Oh mein Gott, ich dachte schon, ich dachte er würde sterben, oder er würde nun im Rollstuhl sitzen müssen, oh man! Ich bin so, so erleichtert!“ Sagte ein euphorischer Wirbelwind, und schaute in die Runde. „Joey, du musst dir keine Vorwürfe machen, es geht Seto gut, alles wird gut!“ Sagte er noch einmal. Der Blonde starrte jedoch nur in die schwarzen Augen des kleinen Kaibas, brauchte einen Moment, ehe er dann lächelte. Er freute sich, gut, es ging dem Großgotz gut, wunderbar ! Nach diesen Abscheulich langen Nachmittag, in dem er sich die ganze Zeit konfusen Fragen zugetan hatte verspürte er endlich Erleichterung. Auch wenn Kaiba ihm so oft zur Weißglut gebracht hatte, ihn so oft gedemütigt hatte, so verspürte er heute Zuneigung. Wohl daraus resultierend das dieser ihm das Leben rettete. Wie genau Joey es ihm danken wollte, das wusste er noch nicht, hatte sich auch noch keine Gedanken dazu gemacht. Jedoch würde er die eine oder andere Meinung über den Eisklotz noch einmal überdenken. „Dein Bruder ist wohl echt unzerbrechlich.“ Sagte dann nun Tristan, welcher grinsend zu Mokuba schaute. „Ich, ich muss jedoch noch etwas sagen, eine nicht so gute Nachricht.“ Bums, Dr. West hatte die ganze Stimmung damit ruiniert, hatte jedoch wieder die volle Aufmerksamkeit. Der Blonde begann nun wieder etwas zu zittern, das war es wohl nicht, so leicht kam dann wohl nicht einmal ein Seto Kaiba davon. Tausend Gedanken schossen dem Schüler durch den Kopf, was war denn nur die schlechte Nachricht? „Was denn? Sie sagten doch er habe nichts Ernstes.“ Sprach der kleine Kaiba nun wieder voll und ganz besorgt. „Naja, es ist auch eher ein vorrübergehender Zustand, jedoch wird er einige schwere Situationen mit sich bringen, dazu kann ich nicht sagen wie lange es dauert bis Normalität für Mr. Kaiba wieder eintrifft.“ „Jetzt sagen Sie doch einfach was mit meinen Bruder ist, und reden Sie nicht um den heißen Brei herum!“ Der Schwarzhaarige hatte keinerlei Geduld für derartiges Gerede, er wollte nun endlich Klartext reden. Dr. West räusperte sich, das er sich von so einem drei Käsehoch so anfahren lassen musste war wirklich aller unterste Schublade, jedoch blieb er ruhig und professionell. „Die Diagnose heißt retrograde Amnesie, Ihr Bruder kann sich an rein gar nichts erinnern, er weiß nicht wie er heißt, wie alt er ist, wo er wohnt, wer seine Familie ist, kennt keine seiner Freunde. Ich habe Ihrem Bruder bereits aufgeklärt, ihm Daten wie Name, Geburtsdatum, heutiges Datum gegeben. Er ist äußerst verstört auf Grund seiner Diagnose, was auch verständlich ist. Ich habe bereits eine Neurologin dazu gezogen, Dr. Jenkins, sie wird ihren Bruder weiter behandeln. Wir raten Ihnen Mr. Kaiba nach seinem Krankenhausaufenthalt ein normales Leben zu geben, er soll wieder seinen Alltag nachgehen, konfrontieren sie ihn mit Dingen die er häufig tat, vielleicht kehren seine Erinnerungen somit schneller zurück. “ Ruhe kehrte ein, für einen Moment sprach niemand etwas, es schien als wären alle unter Schock, besonders Mokuba schien diese Diagnose zu treffen. Er dachte an so viele Dinge die er seinem Bruder nun erklären musste, an die Verantwortung die nun auf ihm lag. Ob er dieser Herausforderung gewachsen war, das vermochte der Langhaarige gerade nicht sagen. Auch Joey traf dies wie ein Schock, Kaiba erinnerte sich an nichts, nicht einmal wer er selbst war, eine schreckliche Diagnose, und daran war nur er schuld. Hätte er auf Kaibas zurufen reagiert, hätte dieser ihn nicht retten müssen. Entkräftet ließ der Blonde seinen Kopf in die Hände fallen. Yugi schaute inzwischen besorgt zu seinen besten Freund, knuffte ihn aufheiternd in die Seite, jedoch reagierte dieser nicht. Ein leises Seufzen entkam den König der Spiele. Jedoch brach nun die Stille in dem sie fragte: „Kann man denn zu ihm? Oder mindestens Mokuba?“ Nun schielte der Jüngste der Gruppe zu der Brünetten, ja, daran hatte er gerade gar nicht gedacht, er hatte vor Sorge tatsächlich vergessen das Seto nun sicherlich Jemanden brauchte, jetzt, sofort. „Natürlich, Mr. Kaiba ist ansprechbar, auch wenn er noch etwas müde und schwach von den ganzen Medikamenten ist, jedoch würde ich Sie alle bitten ihn nicht zu sehr aufzuregen. Also nicht unbedingt ihn mit sämtlichen Hiobsbotschaften zu belasten, versuchen Sie ihm so viel Halt und Sicherheit zu geben wie es geht. Sollten Sie noch Fragen haben, bitte wenden Sie sich an Dr. Jenkins, sie ist die Expertin.“ Mokuba nickte während er sich von seinen Stuhl erhob. „Dann, vielen Dank, Dr. West.“ Mit diesen Worten verließ ein deutlich nachdenklicher Junge das Büro des Arztes, samt Truppe. Von einer freundlichen Schwester ließen sie sich das Zimmer von Seto Kaiba zeigen. Jedoch einfach so hinein gehen, das traute sich der Schwarzhaarige nicht. Er stand wie angewurzelt vor der Tür. „Was ist los, warum gehst du nicht rein?“ Wollte Tristan wissen und schaute hinab zu den Kleinen. „Ich denke dein Bruder wird sich freuen dich zu sehen.“ Gerade hatte der Brünette dies gesagt, da begriff er schon dass es eigentlich dumm war. „Sorry.“ „Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Wie ich rein gehen soll. Soll ich einfach sagen: Hey, rate wer hier ist! Oder gleich sagen dass ich sein Bruder bin? Und was ist wenn er nun so kalt zu mir ist, wie er es immer zu euch ist…“ Trauer und Sorge spiegelten sich in seiner Stimme und Worte. Joey, welcher die ganze Zeit kein Wort heraus gebracht hatte, stellte sich auf einmal wieder aufrecht hin. Was tat er hier eigentlich? Er tat ja so als hatte er wirklich Schuld an Kaibas Zustand, aber nein, die hatte er nicht, er brauchte sich keine Vorwürfe zu machen. Er bemitleidete sich selbst, obwohl er selbst kein Mitleid brauchte. Ihm selbst war kein Schaden zugefügt worden, er solle eher Dankbar sein das Kaiba ihn rettete, auch wenn er nicht begriff warum. Räuspernd wanderte er von seinen Platz, welcher der hinterste der Gruppe war, nach vorn, an Mokuba vorbei, direkt an die Tür, er musste nun stark sein, für Mokuba, für Kaiba. Joey wusste das der Brünette alles daran lag das es seinem kleinen Bruder gut ging, und wenn Kaiba es nun selbst nicht machen konnte, dann sollte Joey diese Rolle eben übernehmen, er musste Mokuba unterstützen, stark für ihn sein, ihn ermutigen. „Wir gehen einfach hinein als wäre es selbstverständlich, und das ist es auch, du gehst hinein und sagst hallo, und wenn Kaiba Fragen hat, dann wird er die stellen, du bist sein Bruder, du hast jedes Recht dazu in sein Zimmer zu gehen, also los, rein mit dir.“ Mit diesen Worten öffnete Joey ohne anzuklopfen die Tür und schob Mokuba hinein, darauffolgend er und schließlich der Rest der Truppe. „Hey, Seto.“ Brachte ein schüchterner Junge hervor und wanderte direkt zum Krankenbett um sich neben Kaiba zu stellen. Dieser lag im Bett, das Kopfteil weiter aufgestellt das er beinahe saß. An der linken Stirn hatte er eine Platzwunde welche wohl genäht wurde, ein großes Hämatom zog sich von seiner linken Schläfe abwärts zum Auge hin. Eine weitere Platzwunde befand sich ebenso an der linken Hälfte seines Mundes, die Lippen waren aufgeplatzt und etwas angeschwollen. Die braunen Haare waren deutlich durcheinander, es klebte noch einiges Blut in ihnen, gekleidet was Kaiba in einem weißen Flügelhemd. An seinem rechten Arm war die Infusion angebracht, welche neben ihn nach und nach tropfte.

Etwas fragend schauten sich die blauen Augen um, zuerst der Junge welcher ihn grüßte, dann zu der Meute welche mit ihren Händen zu ihm her wanken. „Hallo.“ Brach er deutlich geschwächt heraus. Seine Augen suchten ein bekanntes Gesicht, immer und immer wieder, doch keines von ihnen schien ihm vertraut. „Ich…“ Was sollte er sagen? Einfach fragen wer sie waren? Eine peinliche Situation. „Ich hatte eine Kopfverletzung, es tut mir leid, aber ich, ich kann mich an keinen von euch erinnern, die Ärzte sagen es wäre eine Amnesie, das ist mir unangenehm, aber könntet ihr mir sagen wer ihr alle seid?“ Um seine Peinlichkeit zu überspielen lächelte Seto etwas beklommen und schaute den kleinen Schwarzhaarigen, warum er ausgerechnet diesen fixierte wusste er nicht, aber irgendwie erschien dieser ihm von allen am sympathischsten. Jedoch schaute er gerade etwas überrascht, was hatte er denn nun, somit blickte Seto wieder in die Runde. „Habe ich etwas falsches gesagt?“ Fragte er dann verwirrt und schaute nun wieder zu Mokuba, welcher sich nun wieder wach schüttelte. „Nein, nein. Es ist nur, ähm… Egal. So ich bin Mokuba Kaiba, ich bin dein jüngerer Bruder.“ Erklärte er nun, und konnte dabei sehen wie die blauen Augen seines Bruders plötzlich aufblitzten. Es schien so als würde ihn allein diese Tatsache reichen, um Freude ausstrahlen zu können. Genau dies war es warum Mokuba und die anderen so überrascht waren. Dieser junge Mann im Krankenbett hatte rein gar nichts unnahbares, nichts Kaltes. Er erschien müde, müde aber warm und freundlich. „Ähm also ich bin Tristan, ich gehe mit dir in eine Klasse, Um genau zu sein befinden wir uns im 2. High School Jahr, hier auf der Domino High.“ „Ich heiße Tea und gehe ebenso wie die Jungs mit dir in eine Klasse.“ „Oh, warte, und du bist meine Freundin oder?“ Fragte nun ein grinsender Seto, welcher jedoch verdutzt von Tea angeschaut wurde. „Ähm, also eine GUTE Freundin, nicht deine feste…“ korrigierte sie mit roten Wangen, während ihr Blick zu Boden fiel. Nun zuckte Seto ebenso zusammen während zu den verschiedenen Blautönen in seinem Gesicht nun auch beschämtes rot dazu gesellte. „Ähm…Ups.“ Kommentierte der Hochgewachsene nur verlegen, ehe er zu Yugi schaute. „Und du bist ein Klassenkamerad von Mokuba?“ „Seto!“ Da wurde er schon von Mokuba getadelt, welcher jedoch auch ein bisschen Lächeln musste, irgendwie war das hier gerade etwas witzig. Dies fanden auch die anderen, welche nun anfingen zu lachen, sogar Yugi. „Nein, ich bin zwar ziemlich klein, aber ich gehe mit dir in eine Klasse, ich bin auch schon sechszehn. Aber um mich auch mal vorzustellen ich bin Yugi.“ „Oh, Entschuldigung, oh man, ich glaube ich halte lieber die Klappe, ich bringe mich selbst echt nur in wirklich unangenehme Situationen.“ Nun mussten wieder die meisten mit einem Schmunzeln auf den Lippen kämpfen. War das wirklich Seto Kaiba? Der arrogante, kalte und sture Geldsack den sie alle hassten? Selbst Mokuba erschien mehr als nur schockiert über das Verhalten seines Bruders, er gab seine eigenen kleinen Fehler zu, lachte, und schien zu Jedermann freundlich, war da mehr an seinen Kopf geschehen? Hatte die Verletzung voll und ganz seine Persönlichkeit verändert? Oder würde er schon bald wieder der Alte sein, wenn er seine Erinnerungen zurückbekam.

Alle hatten sich bisher vorgestellt, nur einer nicht, neugierig wanderten die blauen Augen des Erkrankten zu dem Blonden, welcher ein wenig schmunzelnd in der Ecke stand. Von allen erschien dieser ihn ein wenig, naja, vertraut?! „Und du?“ fragte der Brünette nun und lächelte freundlich zu Joey, welcher nun leicht zusammen zuckte. Oh ja, er hatte es vergessen sich vorzustellen. Irgendwie komisch, denn eigentlich kannten sie einander ja. „Ich heiße Joey.“ War die knappte Antwort des Jüngeren. Es war alles befremdlich für ihn, denn eigentlich waren sie Rivalen, nein, sogar Feinde, und jetzt auf einmal fand er diesen Kerl da im Krankenbett ziemlich sympathisch, nett, einen Typen den man gern im Freundeskreis haben wollte. „Joey…“ Wiederholte dieser und ließ seinen Kopf zurück in das Kissen fallen. Mit offenen Augen starrte der Inhaber der Kaiba Corp. an die Decke und dachte angestrengt nach. Die anderen warfen sich gegenseitig verwirrte Blicke zu, bei keinem von ihnen hatte er so reagiert, erinnerte er sich etwa an etwas? Mokuba beugte sich etwas über das Bett um seinen Bruder ins Gesicht schauen zu können. „Was ist Seto? Kannst du dich an was erinnern?“ „Ein Hund.“ Antwortete dieser nur und schüttelte leicht mit dem Kopf. Joey hingegen zuckte zusammen, er hatte „Hund“ gesagt, als er an Joey dachte, da schien er an etwas zu knabbern, war es etwa nur der Blonde welcher ihm so im Gedächtnis geblieben war? Mokuba nickte, Hund, so hatte er den Blonden immer genannt, da war also etwas, gespannt schien die ganze Meute zu sein. Kaiba richtete sich wieder auf und schaute wieder zu seinen alten Rivalen, welchen er heute das Leben gerettet hatte ohne dies überhaupt noch zu wissen. „Hast du einen Hund Joey? Ich weis nicht warum, aber als du deinen Namen sagtest fiel mir das Wort „Hund“ so blitzartig ein.“ Verwirrt schaute der Selbständige zu dem Schüler welcher nun vor lauter Zorn die Fäuste ballte. „Hund.“ Wiederholte dieser und knurrte. „Du solltest lieber „Köter“ sagen!“ Schrie dieser dem Brünetten entgegen, welcher erschrocken zusammen zuckte. Verwirrt blickten zwei blaue Augen in die seines Bruders, fragend schaute sich zu ihm, versuchte aus ihnen vielleicht lesen zu können warum Joey so reagierte. Doch dieser wich dem Blick des Größeren aus, diese Situation war nun unangenehm. „Joey, hey was soll das, komm mal wieder runter.“ Forderte Tristan und griff diesen am Arm, da der Blonde einen gefährlichen Schritt nach vorne machte. Der Schüler schien zornig, mit geballten Fäusten hatte dieser sich versucht Kaiba zu nähern. Er war sauer, der Brünette erinnerte sich an nichts, aber dennoch konnte er sich an die Beleidigung erinnern mit welcher er den Schüler stets beschimpfte. „Habe ich etwas Falsches gesagt?“ Fragte der Verletzte, gerade wollte Tea versuchen zu schlichten, da entriss sich Joey dem Griff seines Kumpels. „Köter! Köter! So hast du mich genannt! Und verdammt, Tea ist auch keine gute Freundin von dir, keiner von uns ist mit dir befreundet, außer Mokuba, der mochte dich schon immer, keine Ahnung warum. Soll ich dir mal was über dich sagen, du bist ein rie…“ „Joey!“ Brüllte Mokuba nun und war inzwischen auf den Blonden zugerannt. „Du gehst jetzt, SOFORT!“ Erklang die Stimme des Schwarzhaarigen und warf dem Blonden einen Blick ala Seto Kaiba zu, der musste wohl in der Familie liegen.

Joey räusperte sich, schaute noch einmal voller Zorn zu Kaiba, welcher verstört zu ihm schaute, ehe er noch einmal tief durchatmete. „Ach, spielt eure Maskerade weiter, ich mach da nicht mit. Ob mit Dachschaden oder ohne, mein Freund wird dieser Kerl da nicht.“ Sagte er noch einmal ehe er wütend das Zimmer verließ und die Tür hinter sich zufallen ließ. Tristan eilte schon gleich hinter her, ließ die restlichen verwirrt zurück. Yugi schaute peinlich berührt zu Boden, während Tea sich immer noch vor entsetzten die Hand vor Mund hielt. „Ist...ist das wahr? Ihr seid nicht meine Freunde? Und wirklich nett scheine ich auch eigentlich nicht zu sein, stimmts?“ Auch wenn Joeys Satz unterbrochen wurde, so wusste Seto wie er wohl zu Ende gehen sollte. „Seto…“ Brach ein nun trauriger Mokuba heraus und krabbelte zu dem Älteren ins Bett. “Aber ich hab dich lieb, großer Bruder. Das habe ich immer, das musst du mir glauben.” Das glaubte Kaiba dem kleinen auch, schließlich waren sie Brüder, und Blut war dicker als Wasser. „Aber, war ich nett zu dir? Und zu euch?“ Verwirrt schaute er zu den beiden anderen, welche gar nicht so recht wussten was sie sagen sollten, schließlich ergriff der Jüngste der Gruppe wieder das Wort. „Du warst mir immer ein lieber großer Bruder, du hast immer auf mich aufgepasst. Aber..“ Kurz stockte er, ehe er weiter fuhr. „So Gelächelt wie heute, und so, freundlich geredet hast du schon lange nicht mehr. Die anderen, besonders Joey, hast du immer etwas abschätzend behandelt, ich glaube das Joey genau deswegen so wütend war.“ Fragend suchten die blauen Augen wieder Kontakt zu dem beiden anderen. „Ist das wahr? War ich immer so ein arroganter Kerl zu euch? Und wenn ja, warum besucht ihr mich dann? Das verstehe ich nicht.“ Kurz kehrte Ruhe ein, Yugi und Tea musterten einander, es schien so als würde keiner der beiden Antworten wollen, doch Kaiba verlangte eine Antwort, einer musste es machen. Somit riss sich Yugi zusammen. „Naja, wirklich nett warst du nicht, das stimmt. Aber dennoch haben wir viel mit einander erlebt, wir erzählen es dir mal bei Gelegenheit, aber ich denke wir sollten gehen.“ Tea nickte zustimmend. „Gute Besserung.“ Wünschte diese ihm noch ehe sie sich verabschiedeten und gingen. Seto schien nun geschockt, wer war er eigentlich? Diese Frage kreiste ihm im Kopf herum, und hier, mit Mokuba würde er es nur ungern ausdiskutieren wollen, das war eine Sache die er allein machen musste. „Mokuba, könntest du mich vielleicht auch allein lassen? Ich würde mich gern ausruhen und etwas nachdenken.“ Mokuba nickte. „Okay, aber ich komme morgen wieder, gleich nach der Schule, okay?“ Seto grinste. „Erst nach den Hausaufgaben.“ Ohne es zu wissen hatte er da gerade einen Satz gesagt, welcher seinen Bruder sehr vertraut war, ein Lächeln huschte über die Lippen des Kleineren. „Klar doch. Bis morgen, und schlaf gut.“ „Du auch Kleiner, komm gut Zuhause an, und sag unseren Eltern dass es mir gut geht.“ Bums, Schock! Seto glaubte er habe Eltern, oh Gott! Mokuba nickte. „K-Klar.“ Sagte er noch und verschwand aus der Tür heraus, wie sollte er dem anderen nur Erklären das sie keine mehr hatten? Doch das war eine Sache für Morgen, Seto sollte sich wirklich erst einmal ausruhen. Jedoch dazu würde der Brünette nicht kommen, seufzend rieb er sich über die Stirn. „Wer bin ich?“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2013-04-19T18:44:53+00:00 19.04.2013 20:44
Ich finde es bisher echt toll. Wirklich gut und interessant geschrieben. Bin schon gespannt, wie es weitergehen wird :)
Von:  Evelyn
2013-01-30T16:31:15+00:00 30.01.2013 17:31
Fängt schon mal gut an, sehr interessant wie es weiter geht. Wäre toll wenn du noch ein paar Absätze reinmachen würdest ;)


Zurück