Zum Inhalt der Seite

A brother's Soul

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Brothers until the end

„Großer Bruder!“, rief Sasuke begeistert und kam in Itachis Zimmer. „Können wir heute endlich trainieren?“

Itachi sah von seinen Unterlagen auf und lächelte sanft. Eigentlich hatte er zu tun. Fugaku hatte hohe Ansprüche an ihn, die Aufnahme in die Anbu betreffend. Aber Itachi ließ seinen kleinen Bruder viel zu lange warten. Mit einem Seufzer erhob er sich deshalb und ging zu seinem Bruder auf den Flur. „Ja, Sasuke“, meinte er und strich über den Kopf des kleinen, „heute trainieren wir.“

„Hurra“, stieß dieser freudig aus und rannte los, sich fertigzumachen und seine Schuhe anzuziehen. Itachi ging zurück in sein Zimmer und nahm seine Tasche mit Shuriken und Kunai. Es stimmte ihn traurig, dass er so wenig Zeit für Sasuke hatte und seine Fortschritte beobachten konnte.

Itachi folgte Sasuke in den Eingangsbereich. Der kleine Uchiha war bereits fertig angezogen und stand hibbelig an der Tür. Während Itachi seine Schuhe anzog, fragte er: „Wieso so aufgeregt, Bruder? Es ist doch nicht dein erstes Training!“

Sasuke nickte wild. „Ja, ich weiß“, rief er, „aber weißt du, wir verbringen so wenig Zeit miteinander und ich will dir doch schon die ganze Zeit zeigen, wie gut ich mit den Shuriken geworden bin! Ich hab viel geübt!“

Itachi nickte. „Sehr löblich“, meinte er anerkennend, „wir werden sehen, wie gut du bist!“

Sasuke nickte schnell und grinste fröhlich. Endlich kümmerte sich Itachi mal um ihn!

Dann brachen die beiden in das Waldgebiet in der Nähe auf, indem die jüngeren Uchiha für gewöhnlich immer trainierten. Itachi hängte die Strohziele an die Äste und Felsen und Sasuke machte sich bereit, zu beweisen, was er konnte. Er sprang in die Luft und warf angestrengt die Wurfsterne auf die Ziele. Er musste seinem großen Bruder einfach zeigen, dass er gut war und genauso gut werden konnte wie Itachi selbst. Und er musste es seinem Vater zeigen, der sich ja nur um Itachi kümmerte und ihn gar nicht wahrnahm.

Sasuke warf seine zwei letzten Shuriken und landete dann einige Meter entfernt von Itachi. Erwartungsvoll sah er sich um. Er erkannte, dass er alle Ziele getroffen hatte! Und zwar genau in der Mitte! „Siehst du, Itachi?“, fragte er begeistert und sah zu seinem Bruder. Dieser hielt eines der Ziele in der Hand. Der Wurfstern steckte im äußersten Ring. Itachi schüttelte den Kopf. „Du musst noch mehr trainieren, kleiner Bruder“, meinte er tadelnd und zog den Shuriken aus dem Ziel. Das hängte er wieder an einen der Äste, pflückte die übrigen Shuriken von den Zielen und gab sie seinem Bruder. „Ja“, meinte Sasuke missmutig und sah auf die Wurfsterne, „du hast Recht.“

„Gib nicht auf, Sasuke“, meinte Itachi aufmunternd, „mach es nochmal!“

Sasuke nickte und wiederholte das Ganze. Sein Bruder beobachtete ihn dabei genau. „Sasuke, du verdrehst den Arm“, erklärte er und korrigierte die Haltung seines Bruders, „deswegen triffst du das eine Ziel nicht. Versuch es mal so.“

Itachi sprang nach oben und warf einen seiner Shuriken auf das Ziel, das Sasuke immer wieder verfehlte.

Dieser sah aufmerksam zu und versuchte, sich genau einzuprägen, wie Itachi geworfen hatte. Itachis Wurf war perfekt gewesen. Natürlich hatte er genau die Mitte getroffen. Etwas neidisch sah Sasuke das Ergebnis. Itachi nahm seinen Wurfstern wieder an sich und nickte zu Sasuke. „Komm, jetzt du, kleiner Bruder.“

Schnell nickte Sasuke und sprang hoch. Erneut schleuderte er alle Shuriken und warf dann den letzten, der sein größtes Problem darstellte. Er achtete genau auf seinen Wurfarm und den Winkel.

„Das hast du gut gemacht, Sasuke“, hörte er Itachi. Freudig drehte er sich um. Itachi nickte und hielt das Ziel hoch. Der Shuriken steckte nur minimal von der genauen Mitte entfernt im Ziel. „Wirklich“, meinte Itachi aufmunternd, „sehr gut!“ Dann sah er in den Himmel, der zwischen den dichten Blättern hervorstach. „Hör zu, Sasuke“, sagte er schließlich, „es wird bald dunkel. Lass uns etwas essen gehen und dann nach Hause.“

Gemeinsam sammelten die Brüder die Shuriken und Ziele ein und gingen Richtung Ichiraku's. Dabei ging Sasuke dicht an Itachi gedrängt und beobachtete genau die Menschen, die seinen großen Bruder begrüßten. „Hallo, werter Itachi!“, sagte einer, „ich hörte, dass Ihr in die Anbu aufgenommen werden sollt!“

Itachi hatte für derlei Aussagen ein nettes Lächeln und ein: „Ja, hoffentlich.“ übrig, aber mehr auch nicht.

Ein wütender Aufschrei irritierte Sasuke. Auch Itachi sah auf. Aus einer Nebenstraße lief ein blonder Junge in Sasukes Alter, der lauthals lachte. Ihm folgte ein älterer Herr, der über und über mit blauer Farbe bedeckt war. „Ich bring dich um, du Frechdachs“, rief er dem kleinen Jungen hinterher und folgte ihm an den beiden Uchiha vorbei.

„Naruto“, knurrte Sasuke, „was für ein Idiot!“

Itachi sah zu seinen Bruder hinunter. „Er ist einfach nur missverstanden“, meinte er ruhig und sie gingen weiter.

„Wie meinst du das?“

„Er ist einsam und sucht Aufmerksamkeit. Niemand kümmert sich wirklich um ihn außer Hokage der Dritte selbst.“

„Ich versteh trotzdem nicht, wie man sich so aufführen kann“, maulte Sasuke, „das ganze Dorf hasst ihn, weil er so ist.“

„Die Leute sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen, Sasuke.“

Sasuke runzelte die Stirn. „Wie meinst du das?“

„Das wirst du verstehen, wenn du älter bist“, meinte Itachi verschlossen. Sie kamen bei Ichiraku's an und betraten den Laden. Sasuke kletterte auf einen der hohen Stühle neben Itachi.

Die beiden bestellen und aßen in unbehaglicher Stille ihre Nudeln.

„Itachi sieht wieder sehr traurig aus“, dachte Sasuke bei sich, „bestimmt, weil er nicht gelernt hat, sondern mit mir trainiert hat. Vater wird wieder sauer sein.“

Eine Weile starrte der jüngere Uchiha-Sprößling auf sein Essen und sagte nichts.

„Was ist los, Sasuke?“

„Vater ist bestimmt wieder wütend auf mich, weil ich dich vom Lernen abhalte“, nuschelte er. Itachi legte seine Essstäbchen weg und lächelte. „Sasuke, was Vater sagt, lass meine Sorge sein“, meinte er und lächelte sein verschlossenes, trauriges Lächeln, „freu du dich einfach auf deine Aufnahmeprüfung.“

Doch Sasuke war nicht wirklich überzeugt. Innerlich fragte er sich, ob Itachi wohl viel Ärger bekommen würde und schämte sich, ihn überhaupt belästigt und seine Zeit gestohlen zu haben.

Itachi meinte es nur gut und Sasuke brachte immer nur Ärger.

Allerdings wollte er seinen großen Bruder im Glauben lassen, er sei von seinen Worten überzeugt worden. Also grinste er und meinte: „Okay, das mach ich!“

Itachi erwiderte das Lächeln erneut. „Dann iss auf. Mutter macht sich noch Sorgen, wenn wir so spät nach hause kommen.“

Die beiden aßen schnell auf und machten sich dann auf den Nachhauseweg. Es war jetzt schon spät abends, aber in ihrem Haus brannte tatsächlich noch Licht. Leise schlichen die beiden ins Haus und zogen ihre Schuhe aus, als die Küchentür aufgeschoben wurde und Fugaku erschien.

„Wo seid ihr gewesen?“, fragte er harsch und sah Sasuke missbilligend an, „hast du deinen Bruder bei der Arbeit gestört?“

„Ich habe draußen im Wald mit Sasuke trainiert“, erklärte Itachi reserviert, „ich hatte es ihm versprochen.“

„Du sollst dich auf deine Anbu-Prüfung konzentrieren, Itachi“, erwiderte Fugaku wütend, „um Sasuke kümmere ich mich schon.“

„Geh auf dein Zimmer“, befahl Itachi seinem Bruder sanft und wandte sich dann wieder an seinen Vater. „Ich trainiere mit Sasuke, wenn ich es für richtig halte, Vater. Und er hat mich gefragt. Meine Prüfung schaffe ich schon.“

Fugakus Unterlippe bebte. Er brauchte einige Sekunden, um die Ruhe zu bewahren. Als Sasuke an ihm vorbei gelaufen war und in seinem Zimmer verschwunden war, sagte er unterkühlt zu Itachi:

„Bleib nie wieder mit Sasuke weg.“

Itachi ging an ihm vorbei und sagte auf dem Weg: „Ja, Vater. Das war das letzte Mal.“

Sasuke nahm das Ohr von seiner Zimmertür und biss sich auf die Lippe.

Er hatte alles vermasselt. Sein großer Bruder würde sich nicht mehr um ihn kümmern können. Wieso hatte er Itachi gefragt? Er wollte doch nicht, dass sein Bruder Ärger bekam. Frustriert zog sich Sasuke um und machte sich bettfertig. Kurz bevor er zu Bett ging, erschien Itachis Umriss in seiner Tür. „Großer Bruder“, flüsterte Sasuke reuevoll, „es tut mir leid, dass …“

Itachi legte einen Finger auf Sasukes Lippen. „Geh ins Bett, Bruder.“

Der jüngere nickte und legte sich hin. Itachi stand einen Moment neben seinem Bett.

„Es ist nicht deine Schuld, Sasuke“, wisperte Itachi, „Vaters Ansprüche sind nur sehr hoch. Er befürchtet, dass wir ihnen nicht gerecht werden könnten. Wir beide.“

„Aber du wirst das doch sowieso“, erwiderte Sasuke schmollend, „Vater setzt ja alle Hoffnungen in dich und nimmt mich gar nicht wahr.“

Itachi schüttelte leicht den Kopf. „Er legt bei dir nur denselben Maßstab an, wie bei mir, Sasuke. Trainiere weiter und beweise ihm, dass du auch ein guter Ninja bist!“

Missmutig nickte Sasuke. Itachi beugte sich vor und gab Sasuke einen flüchtigen Kuss auf die Stirn. „Sasuke, du bist mir unglaublich wichtig“, dachte er und verließ das Zimmer seines Bruders.

„Gute Nacht“, hörte er noch die Stimme Sasukes'.

„Schlaf gut“, flüsterte Itachi und schloss die Tür.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -Shira-
2017-07-17T16:28:55+00:00 17.07.2017 18:28
Eine wirklich süße Story finde ich. Ja, Väter können ziemlich streng sein, aber besonders Fugaku. Schön geschrieben.


Zurück