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Endosymbiontentheorie

RuffyxNami
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ihr Lieben!

Vielen, vielen Dank für die Favoriteneinträge und für die Kommentare! ♥♥♥ Komplett anzeigen

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Happy Birthday, Nami!

„Ich kann immer noch nicht glauben, dass das gestern tatsächlich passiert ist“, flüsterte Nami ohne Begrüßung, nachdem ich ihren Anruf angenommen hatte. Noch im Halbschlaf drehte ich mich auf den Rücken und rieb mir durchs Gesicht.

„Ich kann nicht fassen, dass ich mich dazu hab überreden lassen… Na ja, wenigstens musste ich mich ja nicht aktiv daran beteiligen.“

Sie lachte kurz.

„Und Vivi hat dir erlaubt, zu telefonieren?“

„Sie schläft noch, aber Titi ist schon wach. Gell, Süßmaus?“, ich hörte es kurz Rascheln und darauf lachen gefolgt von einem freudigen „Ja!“, Nami schmunzelte. „Wir machen Frühstück und wecken sie und Nojiko gleich. Möchtest du mit Ruffy sprechen?“

„Luffi?“

„Hallo Prinzessin, wie gefällt es dir bei Nami?“

Sie gluckste in den Hörer: „Guuuuuut! Wir machen jetzt Fhüstück!“

„Hmm… Frühstück“, mein Magen knurrte auf Kommando.

„Haha, vielleicht war das ein Zeichen aufzulegen“, lachte Nami und fügte hinzu, „Wir sehen uns ja heute Abend. Ich freu mich schon.“

„Ich mich auch und Nami… Alles Gute zum Geburtstag, meine Süße!“

„Danke, Ruffy. Du bist der Beste.“
 

Da mir ein Teil von Namis Geschenk noch fehlte, beschloss ich diese Besorgung mit einem Frühstück außer Haus zu kombinieren. Ich hatte gerade mein Shirt übergestreift, als mein Handy vibrierte.

„Hallo?“

„…“

Ich nahm das Handy vom Ohr, um zu schauen, ob überhaupt eine Verbindung bestand. Ich schüttelte den Kopf mit einem Grinsen.

„Zorro, wieso schmollst du denn ins Telefon?“

„Tue ich ja gar nicht!“

„Doch, du rufst an und sagst nichts. Ich nenn‘ das schmollen.“

„Du denkst daran, dass wir nächste Woche Physik schreiben“, sagte er, ohne auf meinen vorherigen Satz einzugehen. „Da du so was ja gerne mal übersiehst…“

„Danke, Zorro“, kicherte ich, „ich wollte mich auch bei dir für neulich entschuldigen.“

„…Tun wir einfach so als wäre das nie passiert…“

„Was ist denn passiert? Haha, Spaß. Rufst du nur wegen der Physikklausur an?“

Mein Magen knurrte plötzlich so laut auf, dass ich Zorro schmunzeln hörte.

„Sorry, ich wollte eigentlich eine Kleinigkeit frühstücken gehen und noch etwas für Namis Geburtstag besorgen.“

„Das ist noch ein Grund, weshalb ich dich anrufe… Wollen wir uns beim Kiosk treffen?“

„Nein, Zorro. Ich hab nur wenig Zeit. Ich hol‘ dich zu Hause ab“, sagte ich ohne seine Antwort abzuwarten und steckte das Handy in die Hosentasche.
 

Wenn ich Zorro besuchte, dann brauchte ich eine Viertelstunde für die Strecke. Andersherum konnte es sich manchmal zu einer zweistündigen Irrfahrt entwickeln. Nami hatte immer gesagt, Zorro sei dümmer als ein Lachs, den die fänden immer nach Hause. Ich drückte Zorros Klingel im geheimen Klingelzeichen, damit er runterkam.

„Willst du erst essen?“, fragte er mich und mein Magen übernahm prompt die Antwort. Verlegen kratzte ich mich am Kopf.

„Dachte ich mir, aber passt mir auch ganz gut in den Kram. Mein Kühlschrank ist nämlich leer... seit Tagen…“

„Boah, Zorro, du musst doch essen“, entgegnete ich geschockt, als wir uns auf den Weg zum Bäcker machten. „Ansonsten verdauen sich deine Gehirnzellen selber!“

„Und was ist dann deine Ausrede?“

Mit aufgeblähten Wangen schielte ich zu ihm. Selten hatte ich ein derart dreckiges Grinsen auf seinen Lippen gesehen – das letzte Mal, als er Ace den Todesstoß versetzt hatte.

„Pah, und du willst mein bester Freund sein“, ich verschränkte die Arme hinter dem Kopf, als er mich plötzlich packte und in eine Hofeinfahrt zog. „Was sollte das denn werden? Der Bäcker war doch schon in Sichtweite!“

Auch mein Bauch protestierte gegen diese Zwangspause. Zorro ignorierte mich und beobachtete aufmerksam die Straße, bis er endlich antwortete: „Hast du nicht gemerkt, dass du die ganze Zeit über einen Schatten hattest?“

Ich runzelte die Stirn.

„Seit du mich abgeholt hast, ist uns so ein seltsamer Typ gefolgt.“

Mein Gesicht entspannte sich.

„Ach, du meinst Hamnock. Keine Sorge, sie ist ganz ok, ein wenig launisch aber harmlos.“

Zorro entglitten für einen Augenblick die Gesichtszüge.

„Das war keine Frau, du Gummikasper.“

„Jetzt ernsthaft?“, er nickte, „wird wohl bloß ein Zufall sein.“

Ich machte mich wieder auf den Weg zum Frühstück, während Zorro nur noch den Kopf schütteln konnte.
 

Einen Kaffee und drei Partybaguettes später traute sich Zorro endlich mir zu offenbaren, weshalb er sich überhaupt mit mir treffen wollte.

„Sag mal, weißt du, was ich der Fun… äh Nami zum Geburtstag schenken könnte? Sie hat Tashigi und mich eingeladen.“

Er wirkte gequält, offensichtlich hatte Nami sich den schwachen Teil ausgesucht, um die Einladung auszusprechen, denn Zorro hätte garantiert abgelehnt.

„Du hast doch noch Schulden bei ihr, oder?“

Zerknirscht stimmte er zu.

„Dann leg ihr doch einfach das Geld mit Zinsen in eine Karte. Du kennst sie doch.“

„Mehr nicht?“

„Zorro, was willst du mit dem Geschenk denn erreichen?“

Er nahm einen Schluck aus seinen Kaffeebecher.

„Ich will, dass sie mit diesen ständigen Provokationen aufhört… Und Tashigi da raushält.“

Ich lachte, was mir einen bösen Blick einbrachte.

„Du weißt genau, dass sie das nur macht, weil du ihr noch Geld schuldest!“

„Oh Mann, schenkst du ihr auch nur Geld?“

„Natürlich nicht, aber das wirst du heute Abend ja sehen.“

„Verstehe… Meinst du, Lysop hätte die Tage noch mal Zeit, uns Physik zu erklären?“

„Wenn er nicht wieder 100 Kilo drückt, hat er gewiss Zeit.“

Zorro lachte aus vollem Hals und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel, wobei mir wieder etwas einfiel.

„Das wollte ich dir ja noch erzählen!“, Zorro horchte interessiert auf, „Wir haben in Biochemie einen neuen Dozenten bekommen. Der ist richtig gruselig, stell dir einen großen Typ mit Reißzähnen vor, der mit seinen Assistentinnen über Massenvernichtungswaffen sinniert. Wir müssen ihn auch mit Master ansprechen und solche Sachen. Jedenfalls schlottern Lysop schon die Knie, wenn er während der Vorlesung nur in unsere Richtung schaut. Und das Beste war, einige Tage danach ist er zu mir und Lysop in den Aufzug gestiegen. Er hat kein Wort gesagt und uns völlig ignoriert. Nicht mal Lysops Zähne Klappern schien ihn zu stören und dann, kurz bevor er ausgestiegen ist, fing er an, wie ein irrer Lokführer zu lachen. Du hättest sehen müssen, wie Lysop aus dem Stand zwei Meter nach oben geschossen ist.“

Ein Schwall Kaffee kam aus Zorros Mund geschossen, ehe er nach Luft ringend zu Lachen begann und die Aufmerksamkeit sämtlicher Passanten auf sich zog. Sein Lachen war geradezu ansteckend. Erst nach einer Weile beruhigte er sich wieder.

„Ohne den Lügenbaron Lysop wäre die Uni ganz schön trist.“

Ich nickte.

„Du sagst es. Aber er meinte, er wäre so sehr in seiner Meditation vertieft gewesen, dass ihn die Lautstärke an sich erschreckt hätte“, mein Blick fiel auf die Straßenuhr, „Zorro, danke für die Baguettes, aber ich muss jetzt los und Namis Geschenk besorgen. Wir sehen uns heute Abend.“
 

Glücklich, die letzten Exemplare erwischt zu haben, kam ich zurück nach Hause und fand zu meiner Überraschung eine leere Wohnung vor. Toll, Duschen ohne anzustehen!

Als ich beschlossen hatte, Namis Geschenk zu verpacken, jedoch weder Geschenkpapier noch Band finden konnte, hörte ich auf einmal den Schlüssel im Schloss drehen.

„Hallo, ich bin wieder zu Hause“, flötete Vivi, zog die Wohnungstür zu und sah sich suchend im Wohnzimmer um. „Hallo Ruffy, ist Ace gar nicht da?“

„Nein, bin ganz alleine“, sie legte ihre Tasche auf der Couch ab und wollte in die Küche gehen, „Vivi, wo ist das Geschenkpapier?“

Sie stoppte, öffnete die Kommode im Wohnzimmer und reichte mir Geschenkband und Papier.

„Sag mal, hast du eine Ahnung, ob Ace heute noch weg wollte? Am Kühlschrank hängt keine Nachricht und geschrieben hat er mir auch nicht“, sagte sie, als sie mit einer Tasse in der Hand zurück ins Wohnzimmer kam.

„Ne, weiß ich nichts von“, antwortete ich ihr, die Zunge halb vor geschoben, während ich mit der Schere probierte, Kringel in die Schnüre zu ziehen und darauf meine gesamte Konzentration richtete. „Ich war aber auch bis vor Kurzem noch unterwegs.“

„Hm“, raunte Vivi, die zwischenzeitlich hinter mir aufgetaucht war. „Er hatte mir gestern noch gesagt, wir treffen uns hier, nachdem ich Titi zu Dadan gebracht habe.“

„Vielleicht ist er ja schon vorgegangen“, sagte ich mit Blick auf die Uhr. „Es ist zwar noch früh, aber was anderes könnte ich mir jetzt nicht vorstellen.“

Vivi schürzte die Lippen.

„Damit könntest du recht haben“, sagte sie wenige Sekunden später, warf einen Blick über meine Schulter und riss die Augen auf. „Aber, Ruffy! So kannst du das aber nicht Nami geben!“

„Warum nicht?“

Sie schob den Kopf nach vorne, ihr Mund stand halb offen.

„Hast du dir dein Werk mal näher angeschaut?“

Ich hob die Schultern.

„Mit Liebe eingepackt.“

Für einen Moment huschte ein Lächeln über ihre Lippen, ehe sie sich neben mich auf den Boden hockte, das Geschenk komplett auspackte und mir Schritt für Schritt zeigte, wie es ordentlich ging. Es hatte mich zwar gewurmt, dass Vivi mich wie Kleinkind behandelt hatte, dennoch musste ich zugegeben, dass ihre Version kein Vergleich zu meiner war.
 

Ich räumte die Verpackungsutensilien zurück in den Schrank, legte mich aufs Sofa und kramte mein Handy aus der Tasche. Weder verpasste Anrufe, noch neue Nachrichten. Es hatte mir den ganzen Tag in den Fingern gejuckt, doch ich hatte mir fest vorgenommen, Nami persönlich zu gratulieren und mich so noch mehr auf ihr Gesicht freuen zu können, wenn sie mein Geschenk sah. Ich grinste bei der Vorstellung, wie sich überrascht ihre Augen weiteten. Das schrille Klingeln meines Handys riss mich aus meinen Gedanken.

„Hallo?“

„Hey Ruffy“, meldete sich Ace zu Wort. „Bist du zu Hause? Ich kann Vivs nicht erreichen, ist sie bei dir?“

„Ja, was gibt es denn?“

„Sag ihr bitte, dass ich schon im Kazaguruma bin.“

Ich kicherte.

„Das hatten wir uns schon fast so gedacht. Sind schon viele Leute da?“

„Ne, nur Sanji, Nojiko, Nami und zwei, die ich nicht kenne“, erwiderte Ace, stockte kurz und plötzlich hörte ich ihn begeistert rufen. „Jo, Zorro!“

Alles, was ich darauf vernahm, war ein mehr gegrummeltes als gesprochenes „Schieb‘ es dir sonst wohin!“.

„Wie du hörst, Zorro ist gerade gekommen. Mit seiner Freundin. Wann seid ihr ungefähr da?“

„Keine Ahnung, Vivi ist noch im Bad.“

„Okay, dann also frühestens in einer halben Stunde. Wir sehen uns dann.“

„Ja, bis gleich und ärger Zorro nicht zu sehr.“

„Würde ich nie tun“, lachte er und legte auf. Der arme Zorro durfte sich jetzt wohl einiges anhören, aber vielleicht hielt sich Ace zurück. Immerhin war Tashigi anwesend. Ich schälte mich von der Couch, ging in mein Zimmer und zog ein frisches T-Shirt über.

Es dauerte nicht lang, bis auch Vivi komplett fertig war und wir in Richtung Kazaguruma aufbrachen. Auf dem Weg erzählte ich ihr von Aces Anruf, woraufhin sie nur den Kopf schüttelte und etwas davon nuschelte, dass ihm das ja wieder früh eingefallen wäre. Ehrlicherweise musste ich ihr da recht geben und verstand, wenn sie sich über ihn ärgerte. Doch angesichts der Party, die uns erwartete, löste sich dieser Ärger auch bald in Luft auf.
 

Vivi und ich staunten nicht schlecht, über den Anblick, der sich uns beim Betreten bot. Obwohl wir beinahe pünktlich waren, war der Großteil von Namis Gästen bereits anwesend. Es waren auch einige wenige mir Unbekannte unter ihnen. Nojiko stand mit Ace etwas abseits. Sie tauschten ab und an einige Worte aus, lachten und tranken ihren Sake. Es war nur allzu offensichtlich, was die beiden amüsierte. Nami zeigte sich von ihrer besten Seite und nahm Zorro vor Tashigi ordentlich in die Mangel. Wenn man sie nicht kannte, konnte man fast meinen, sie unterhalte sich liebevoll mit einem alten Freund, doch die Freude ihn in der Hand zu haben blitzte deutlich in ihren Augen. Ab und an wandte sie sich an Tashigi und gerade in diesen Momenten schien Zorro all seine Willenskraft aufzuwenden, um bloß nicht einzuknicken. Wahrscheinlich brodelte es in ihm heftig und er hätte Nami am liebsten angebrüllt, doch vor Tashigi die Fassung zu bewahren, beherrschte ihn komplett. Trotz dessen gab es etwas, das Vivi und mich in diesem Augenblick mehr faszinierte. Am anderen Endes Raumes spielten sich zeitgleich gar surreale Szenen ab.

„Sag mal, Ruffy, träum ich?“, flüsterte Vivi, während sie zwar auf Nami zu ging, den Blick aber nicht von dem Gesehenen abwenden konnte.

„Ich seh‘ es jedenfalls auch“, sagte ich, schluckte und runzelte die Stirn.

Was zum Teufel suchte Hancock hier? Lauerte sie mir nun überall auf?

Wäre sie ein Mann gewesen, hätte ich wohl schon längst über Polizeischutz oder einen Umzug nachgedacht.

„Vivs, da bist du ja!“, rief Ace, nachdem er uns im Getümmel entdeckt hatte, und zog sie in eine stürmische Umarmung. „Hab dich so vermisst…“

„Ich dich auch, aber…“

Als hätte er die Fragen in unseren Gesichtern genau lesen können, klärte uns Ace ungefragt über die Situation auf.

„Hancock stand heute Nachmittag plötzlich vor der Tür“, er musterte mich streng, „du gibst aber nicht jedem gleich unsere Adresse, oder? Da war vor Kurzem noch so ein Gruselclown an der Tür und wollte mit dir sprechen. Der ist fast in Tränen ausgebrochen, als er mich und Titi gesehen hat.“

„Was? Ich hab dieser Frau nichts gegeben“, verteidigte ich mich, ein wenig entsetzt darüber, für wie naiv Ace mich zu halten schien. „Ich weiß genauso wenig, woher sie die hat! Und das sagst du mir erst jetzt?! So einen Clown kenne ich gar nicht!“

Wen meinte Ace denn damit schon wieder? Hatte ich etwa einen ganzen Fanclub, von dem ich nichts wusste. Aber wieso? Ace grinste süffisant und schlug mir auf die Schulter.

„Ach, ich glaub dir doch, Ruffy. Aber nur weil du eh nicht lügen kannst.“

„Das ist aber noch keine Erklärung, weshalb sie jetzt hier ist“, erinnerte Vivi Ace an die Ausgangssituation.

„Ja, das ist eigentlich kurz erzählt: ich bin sie nicht mehr losgeworden.“

„Wie bitte?“

Ace zuckte mit den Schultern.

„Es ist, wie ich es dir sage, Vivs. Sie hat geklingelt, ich hab nichts Böses ahnend aufgemacht und dann hat sie sich gleich in die Wohnung gequetscht und dabei gefaselt wie ein Wasserfall. Ich kann dir aber nicht genau sagen, was sie so von sich gegeben hat, hab nämlich nach zwei Sekunden auf Durchzug gestellt. Eigentlich war sie bei Hübsch und wohlhabend immer meine Lieblingsschauspielerin gewesen, weil ich fand, dass sie die biestige Zicke echt gut spielt. Aber als ich sie heute erlebt hab, ist mir klar geworden, dass sie ja genauso ist, wie in der Serie.“

Kichern brach aus Vivi heraus und auch ich musste mir ein Schmunzeln verkneifen. All die Monate hatte Ace vehement abgestritten, Serien wie Sex and the City, Hübsch und wohlhabend oder Frustrierte Ehefrauen zu sehen, obwohl entweder Vivi oder ich ihn mehrmals dabei überrascht hatten.

„Als ich sie gefragt hab, was mit den verschiedenen Charakteren am Ende passiert, hat sie mich bloß angepampt, dass die Drehbücher so weit noch nicht geschrieben wären.“

„Warum hast du sie überhaupt mitgebracht?“, lenkte ich das Thema in eine andere Richtung. „Nami war gewiss nicht allzu begeistert davon.“

„Ihr Gesicht hättest du mal sehen sollen“, warf Ace lachend ein. „Als hätte ich ihr das gesamte Geld abgeknöpft.“

„Nami hasst Hancock.“

„Ich glaube, jetzt ist sie aber schon glücklich, dass ich sie mitgebracht habe“, Ace deutete mit den Augen in Richtung Bar, wo Sanji all sein Repertoire auffuhr, um Hancock einzuwickeln, die bisweilen noch den Eindruck einer launischen Wildkatze machte, zusehends jedoch zum Schmusetiger mutierte und sich begeistert davon zeigte, derart im Mittelpunkt zu stehen.

„Man könnte schon fast sagen, dass du deine gute Tat für heute damit erledigt hast“, sagte Vivi lächelnd, drückte Ace einen Kuss auf die Wange und bat ihn ihr etwas zu trinken zu holen.
 

Mein Blick wanderte durch das Lokal, blieb wieder an Nami hängen, die Zorro mittlerweile gewaltig in der Mangel hatte. Jedenfalls schien ihn die Unterhaltung mit ihr extrem zu fordern. Zumindest was seine Selbstbeherrschung betraf.

„Zeit, Zorro zu retten“, schmunzelte Vivi, näherte sich mit mir der Gruppe und drückte Nami fest an sich, nachdem sie Tashigi und Zorro begrüßt hatte. „Ich hab dir zwar heute Morgen schon gratuliert, aber trotzdem wünsche ich dir noch mal alles Gute, meine Süße. Und außerdem ist es doch viel schöner, wenn ein Geschenk folgt.“

Nami grinste und ihre Augen wuchsen in Erwartung, als Vivi in ihrer Handtasche wühlte und das perfekt verpackte Geschenk herausholte. Wir konnten gar nicht so schnell gucken, wie Nami das Papier abgerissen und das Präsent inspiziert hatte.

„Das hast du dir echt gemerkt? Wow, vielen Dank, Vivi!“

Sie legte den Arm um Vivi und presste ihre Wange an ihre. Währenddessen zischte Zorro mir giftig zu: „Du hast gesagt, sie würde es lassen, wenn sie das Geld wieder kriegt!“

Ich zuckte hilflos die Achseln und Zorro leerte seinen Sake mit einem Schnauben.

„Ja, du hattest mir doch erzählt, es sei dein Lieblingsduft“, lächelte Vivi.

„Aber das muss doch schon Monate her gewesen sein...“

Namis Augen glänzten, es war ihr deutlich anzusehen, wie sehr sie das berührte.

„Alles Gute zum Geburtstag, Nami“, drängelte ich mich dazwischen, schlang meine Arme um sie und presste sie so fest an mich, dass sie „Nicht so stürmisch, Ruffy“ japste und nach Luft schnappte. Der vertraute Geruch von Vanille und Mandarinen umgab ihre Haare und am liebsten, hätte ich sie gar nicht mehr losgelassen. Doch insgeheim konnte ich es nicht erwarten, ihr Gesicht zu sehen, wenn ich ihr mein Geschenk übergab. Langsam löste ich die Umarmung, küsste sie und drückte ihr die Geschenktüte in die Hand, bevor noch jemand dazwischen funkte.

Überrascht betrachtete Nami die Tüte, lugte flüchtig hinein und lächelte.

„Das wäre doch nicht nötig gewesen, Ruffy.“

Ich runzelte Stirn. Sogar ich erkannte, dass sie log. Nami liebte es über Alles, Geschenke zu bekommen und wäre mir garantiert an die Gurgel gesprungen, hätte ich nichts für sie gehabt.

„Das sieht aber verdächtig nach Vivi aus“, stellte sie messerscharf fest, nachdem sie die perfekte Verpackung mitsamt der Bilderbuchschleife inspiziert hatte, und stieß mir den Ellbogen in die Seite. „Den Inhalt hat sie aber nicht ausgesucht, oder?“

Ich schüttelte den Kopf.

„Das habe ich schon noch alleine geschafft. Ich hoffe, es gefällt dir.“

„Das hoffe ich auch.“

Sie streckte die Zunge heraus. Bestimmt aufgeregter als sie, beobachtete ich, wie Nami das Geschenk auswickelte und es überrascht in den Händen hielt.

„Eine Minischatztruhe?“

„Du musst sie aufmachen.“

Namis Augen blitzten in freudiger Erwartung auf – wahrscheinlich malte sie sich tatsächlich Bares in der Truhe aus.

„Karten?“

„Ja, schau doch mal hin.“

Sie drehte die Karten um, lachte und fiel mir um den Hals.

„Danke, Ruffy!“, sie küsste meine Wange. „Woher wusstest du, dass ich schon immer in den Sabaody Park wollte?“

„Weil du es mir schon vor Jahren erzählt hast“, lachte ich und drückte einen Kuss auf ihre Haare, als sie ihren Kopf an meine Schulter legte.

„Ohhh, Ruffy wird ganz rot“, hörte ich Ace flöten, bis Vivi einschritt: „Ace, hast du Marco schon begrüßt?“

„Was?! Er ist auch hier…oh, wie soll ich das denn verstehen, Vivs?“

„Frag ihn doch selber, er ist bei Nojiko am Buffet.“

Mehr brauchte es nicht, damit sich Ace wie eine Dampflok durch Namis Gäste schob. Vivi schüttelte lachend den Kopf und folgte ihm.
 

„Solange wohne ich hier noch nicht, deswegen bin ich umso erstaunter, dass ich hier so schnell Anschluss gefunden habe“, antwortete Tashigi auf Vivis Frage, ob sie auch hier zur Schule gegangen ist. „Hätte ich Zorro nicht im Dojo kennengelernt, wäre mein einziger Kontakt hier wohl immer noch Smoker-sama.“

„Wer ist das denn?“, fragte Nami, zog an ihrem Strohhalm und rutschte von meinem linken Oberschenkel auf den rechten. Kurz schmiegte ich die Wange an ihren Rücken und legte die Arme um sie. Bevor Tashigi, die zwischen Vivi und Zorro auf einer Eckbank saß, antworten konnte, fiel Ace ihr ins Wort: „Das ist aber nicht der Zigarrentyp, der vor dem Kindergarten Streife läuft?“

Tashigi kicherte leise in ihre Hand.

„Und ob.“

„Nicht dein Ernst“, Ace schüttelte ungläubig den Kopf.

„Ace wollte Titi letztens abholen, und ich war gerade dabei das Abendessen zu kochen, als mich ein fast panischer“, böse blitzte er Vivi an, „nein, als er mich anrief und meinte, da wäre so ein Schrank in der Tür, der Titi nicht rausrücken würde.“

„Oh ja“, Tashigi atmete tief ein, „Smoker-sama ist da wirklich streng. Vivi, du bist bei uns als Kontaktperson eingetragen und daran hält er sich eisern.“

„Aber ich bin ihr Vater?!“

„Schon klar, Ace, ich selber weiß das und handele da anders als er. Aber seit er vor Jahren mal etwas lockerer mit den Vorschriften umgegangen ist, hat er sich die dabei Hände verbrannt. Von daher kann ich ihn verstehen. Das darfst du ihm nicht übel nehmen.“

„Pff!“

„Mal abgesehen davon, wer würde schon Willy Wonka kleine Kinder anvertrauen.“

Ein schallendes Gelächter ging durch die Runde, selbst Vivi konnte es sich nicht verkneifen.

„Aber einem chronischen Kettenraucher mit Terminator-Hintergrund... Warum fängst du jetzt wieder damit an?“, giftete Ace und war drauf und dran, Zorro die Augen auszukratzen. Doch noch bevor Vivi beschwichtigend eingreifen konnte, gesellte sich ein weiterer Partygast an unseren Tisch und zog die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich.

„Gefällt dir deine Party, Nami-Mäuschen? Brauchst du noch etwas? Hier, ich hab dir noch einen Drink mitgebracht.“

„Dankeschön, Sanji, wie aufmerksam von dir“, sagte Nami lächelnd und nahm den Drink entgegen. „Ja, sehr gut sogar. Gutes Essen und meine Freunde, was will ich mehr?!“

Sanji erwiderte kurz ihr Lächeln, bevor er sich an Ace wandte, der darüber sogar seine Wut auf Zorro vergaß.

„Du hast auf jeden Fall etwas gut bei mir, Ace. Danke, dass du mich mit Hancock bekannt gemacht hast. Selten habe ich so eine leidenschaftliche Frau getroffen“, er geriet regelrecht ins Schwärmen. Ace winkte lachend ab.

„Lass dich leidenschaftlich abstechen“, kommentierte Zorro trocken und nahm ein Schluck von seinem Bier. Vivi und Tashigi zuckten synchron zusammen, während Ace und mir ein Lachen rausplatzte.

„Wie war das, Marimo?“

„Ich denke, du hast mich schon verstanden, Schnitzelfee.“

„Ich hab es dir ja gesagt“, flüsterte Nami in mein Ohr, „Zorro spielt einfach zu gerne mit dem Feuer.“

Da hatte sie allerdings mehr als recht. Es schien, dass Provokation der Treibstoff war, der Zorro am Laufen hielt.

„Er hat das nicht so gemeint“, wiegelte Tashigi ab, die Luft zwischen den beiden brannte förmlich.

„Halt dich daraus, Tashigilein“, zischte Sanji ohne sie dabei anzusehen, „das ist allein eine Sache zwischen mir und diesem Babygorilla.“

Zorro trank sein Bier aus, verschränkte die Arme kurz vor der Brust und stand dann auf.

„Hör mal zu, du Topfreiniger, es ist eine Sache, wenn du mich so anpampst, aber mit meiner Freundin sprichst du gefälligst respektvoll!“

„Sei bloß froh, dass so viele liebreizende Damen anwesend sind. Ansonsten würdest du mich richtig kennenlernen!“

„Darauf kann ich auch verzichten!“

„Hey Leute, es ist mein Geburtstag! Da will ich hier keinen Zoff, sondern gute Laune, klaro?!“

Ich küsste Namis Nacken, der daraufhin von einer zarten Gänsehaut überzogen wurde, und schnappte mir mein Glas zum Anstoßen.

„Auf Nami!“

„Auf Nami!“



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