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Fullmoon Princess Lumina

von

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Sturmwolken ziehen auf - Dea Tacita

Als ich aufwachte, lag ich auf dem Seeroben-Fels inmitten des Meeres gegenüber der Fullmoon-Bay. Ich fragte mich, wie ich so plötzlich einschlafen konnte aber ich wusste, dass in dieser Nacht etwas unbeschreibbares passiert war. Ich nahm also meine Kette und schwamm wieder zurück an Land. Der Strand war weiß-gelb und rund wie der Vollmond. Er war umgeben von Klippen und nur ein kleiner schmaler steiniger Weg führte zu ihm und weg von ihm. Da mein Magen knurrte, konnte ich nicht länger diesen wunderschönen Platz betrachten und begab mich auf den Weg nach Hause. Mein Haus, besser gesagt das Haus meiner Schwester Elena und mir lag zentral auf der Insel auf einem Hügel. Es war die einzige bewohnte Behausung der gesamten Insel "Aurora Carna", außer dem alten Leuchtturm und einer Pension, die ebenfalls in unserem Besitz war. Aurora Carna lag im Süden einer Inselgruppe, die durch ein Schiff miteinander verbunden sind.
 

Als ich durch die Hintertür schlich, ging das Licht an und ich stand geblendet mit den Händen vor den Augen da. Als sich meine Sicht normalisierte, erkannte ich, wie meine Schwester Elena mit geballten, in die Hüften geschlagenen Fäusten und einer wütenden Miene vor mir stand. Ihr Kopf war so rot wie die Morgensonne und ihre Augen weit geöffnet.

»Wo zum Teufel warst du?! Ich hab mir Sorgen um dich gemacht Lumina! Und warum hast du nur einen Bikini an?! Wo sind deine Sachen?«

Mist, dachte ich. Ich hatte tatsächlich meine Kleidung bei der Klippe am Strand vergessen. »Erde an Mina! Könntest du deiner Schwester mal eine Antwort geben?« Langsam beruhigte sich meine Schwester und ich konnte ihr endlich antworten. »Ich hab in der Pension gepennt und bin heut früh noch ein bisschen geschwommen und...« »Du warst also in der Pension?« unterbrach sie mich »Und du hast nicht den Nerv mir Bescheid zu sagen?« »Es tut mir leid Schwesterherz«, ich rang mit den Tränen und fing an zu stottern. »I.. Ich geh gleich l... los und hol die Sachen.« Mit einem Satz drehte ich mich um und schloss die Tür hinter mir. Ich lief so schnell wie möglich zur majestätisch über dem Meer ragenden Klippe.
 

Als ich endlich an meinem Ziel ankam und meinen Rock und das Top anzog, sowie die gelben Blumen Flip-Flops, sah ich gen Himmel und bemerkte, dass Sturmwolken aufzogen, also machte ich mich sofort auf den Weg zum alten Leuchtturm um die Signallampe für die Schiffe anzuschalten. Der Turm namens Noctiluca lag im Norden der Insel und war bereits 150 Jahre alt. Obwohl er noch top in Schuss war, wurde er vom Hauptturm abgelöst und zum Notturm und Touristenattraktion umfunktioniert. Das Mauerwerk war aus grauen mit Moos überwachsenen Backsteinen errichtet worden. Als ich schliesslich ankam begann es so heftig zu regnen, dass ich den alten Schlüssel so heftig ins rostigrote Schloss trieb, dass der Klang von klirrendem Metall entstand und die Tür quietschend-schwer aufging. Als ich eintrat wischte ich mir erst einmal Spinnweben vom Gesicht und legte den Schalter für den Strom um und drückte anschliessend auf den Lichtschalter. Langsam ging ein Licht nach dem anderen an und die Treppe erschien in einem schummrigen, leicht flackernden Schein. Als ich oben ankam entfachte ich das Feuer für die Öllampe und brachte dannach den Motor zum laufen.
 

Ich blickte aus dem Fenster und der Himmel verdunkelte sich von einem hellen grau in ein rabenschwarz. Kein einziger Sonnenstrahl war mehr zu sehen und nur das Licht des Scheinwerfers erleuchtete den Himmel. Die sonst so ruhige See verwandelte sich in ein tobendes und tosendes Meer mit meterhohen Wellen die so stark gegen die Klippen donnerten, dass ich zusammenzuckte. Langsam machte ich mir Sorgen, dass meine Schwester Elena noch wütender wird wenn ich nicht bald daheim aufkreuze. Ich rannte so schnell ich konnte die alte verwitterte Steintreppe hinab und sprang die letzten drei Stufen da ich so in Eile war. Hastig stieß ich die schwere Eisentür auf und schloss sie, ebenso schnell wie ich sie geöffnet habe und lief in großer Befürchtung, dass mich ein Blitz traf, daher rannte ich den steinigen Pfad der zu unserem Haus führt, umso schnell wie möglich Schutz vor dem nass-kalten Regen zu finden. Der Wind schlug mir die Tropfen wie Bleikugeln ins Gesicht und ich musste mein Gesicht mit meinen Händen verdecken.

Als ich daheim ankam stieß ich die Tür auf und der Wind trug Regen ins Haus, sodass ich sie zuknallte und fluchend ins Bad ging um mich abzutrocknen. Leider musste ich auf dem Weg meiner ach so tollen Schwester begegnen.

»Danke, dass du zur Noctiluca gegangen bist Lumina. Es tut mir leid wegen vorhin, ich hätte nicht so austicken dürfen Schwesterherz.« »Es soll dir nicht leid tun Elena, ich hab mich falsch benommen, aber kann ich mich jetzt bitte umziehen? Ich bin ganz nass und meine Kleidung müsste gewaschen werden.« Ich versuchte keine Pfütze auf dem Marmorboden zu hinterlassen und zog mich flink ins Bad zurück.
 

Unser Bad ist ein Mix aus schwarzen und weißen Fliessen und einer Dusche die aus kristallklaren Glas besteht, sowie einer sichelförmigen Badewanne für 2 Personen. Einzig allein eine große Bambusmatte und ein pinkes Handtuch geben dem Raum einen Hauch von Farbe. Aber an einem Tag wie diesen kommt mir das ganze Zimmer grau und deprimierend vor. Das sonst leuchtende Pink des Handtuches war nun matt und sehr dunkel, selbst die Bambusmatte kam mir heute suspekt und unpassend vor. Doch das war mir im Moment relativ egal, da ich so gestresst vom Unwetter war, dass ich meine Kleidung in die nächst gelegene Ecke warf, mir mein Tuch packte und in Wut über das Sauwetter meine Haare trocknete. Anschließend ging ich, nur mit einem violetten Bademantel bekleidet, in die Küche um mir endlich was zum essen zu gönnen. Ich schlich mich zum Kühlschrank, nahm mir drei Joghurtbecher raus und lief mit leisen Tapsern die Treppe hoch um in meinem Zimmer zu speisen.
 

Ich lag also mit angewinkelten Beinen im Bett, die leeren Becher neben mir und sah mich im Zimmer um. Mein Zimmer ist eher schlicht gehalten und es zierten nur zwei Läufer aus lilanem Fransenstoff sowie ein großer pinker Herzteppich, dessen Spitze zu meinem Bett zeigt, den weißen Marmorboden. Mein Bett, welches aufgebaut war wie der Bug eines Schiffes und eine Nixe als Gallionsfigur hatte, ist eine Mischung aus einem Wasserbett und einem Himmelbett dessen "Segel" aus einem durchsichtigen weißen Seidentuch bestand. Die Wand an der das Bett stand, war in drei Farben unterteilt. Unten war bis zur Höhe meines Kopfes ein dunkles Indigoblau. Darüber entstand ein Azurblau welches knapp unter der Decke in ein reines Weiß überging. Es sah für mich aus, als ob ich zum Horizont auf dem Meer blicken würde. Meine Tür war innen silbern wie der Vollmond der letzten Nacht. Doch das Beste an meinem Schlafgemach war, dass ich eine gläserne Aussenfassade hatte, die in die 3 Himmelsrichtungen Osten, Süden und Westen gebaut worden war. Dadurch konnte ich zu fast jeder Tageszeit die Sonne in meinem Zimmer sehen und mich an ihrem Licht ergötzen, aber bei solchen Witterungen wie heute war die Fassade nur deprimierend.
 

Ich stand auf, zog den Mantel aus ging hüllenlos mit Grazie zum Kleiderschrank, welcher rechts von meinem Bett stand und bemerkte, als ich auf dem Herz stand, im Vorübergehen etwas auf dem Meer. Doch als ich mich anmutsvoll umdrehte sah ich nichts am Horizont. Anscheinend musste ich mich getäuscht haben. Ich ging also meinem Bedürfnis mich anzuziehen nach, schnappte mir schnell ein neues Paar roter Unterwäsche und zog eine dunkelblaue ausgewaschene Jeans an sowie ein weinrotes Top, welches einen V-Ausschnitt besaß und mir bis zur Hüfte ging. Ein lautes Donnergrollen ertönte und ich zuckte zusammen. Dabei bemerkte ich wie das Licht für einen kurzen Moment weg war und ein Schatten einer stattlichen Person für diesen kurzen Augenblick durch einen Blitz an die Wand geworfen wurde. Flott und voller Muskeln die auf Angriff gestellt waren drehte ich mich um. Mein Herz pochte wie nie zuvor doch ich musste erstaunender Weise feststellen, dass keine Person außer mir im Raum, geschweige denn auf dem Balkon stand. Anscheinend war alles nur eine Sinnestäuschung. Doch als ich mir das Fensterglas in der Mitte der Glaswand ansah, bekam ich Angst. Ein eiskalter Schauer kroch mir den Rücken runter.

In blutroter Schrift stand "Dea Tacita" auf der Scheibe.

Dea Tacita hieß "der weibliche Tod" und als ich die Schrift berührte musste ich zu meinem Entsetzen feststellen, dass die Schrift erstens noch frisch war und zweitens im Inneren der Scheibe stand. Irgendjemand oder Irgendetwas musste es während dem kurzen Augenblick ohne Licht ins Fenster geschrieben haben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Jolina
2013-02-23T21:50:35+00:00 23.02.2013 22:50
Tolles Kapitel. Gefällt mir.


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