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Coming Closers "Halloween 2"

Fortsetzung zu "Freaky Halloween"
von

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The last Kiss...

Es war genau ein Jahr her, dass sich meine beste Freundin Chrissie als eine Hexe geoutet und mir ein unvergessliches Halloween beschert hatte, an dem sogar eine Vampir-Ausgabe von Gackt und Hyde als Oberzauberer beteiligt waren.

Ich hatte Chrissie hinterher allerdings das Versprechen abgenommen nie wieder so was für mich zu zaubern, denn es ging an diesem Abend alles schief, was schiefgehen konnte und mehr als ein Mal musste ich um mein Leben fürchten. Aber wenn zwölf Monate ins Land gehen verblassen die schlechten Erinnerungen irgendwann und zurück bleibt ein wehmütiges Gefühl. So stellte ich mir Kinderkriegen vor, warum sonst taten sich Frauen weltweit diese heftigen Geburtsschmerzen freiwillig oft mehr als ein Mal an?!

Es war also wieder Halloween geworden, ich saß allein in meiner kleinen Einzimmerwohnung und starrte nach draußen. Dorthin, wo wir letztes Jahr mit Besen und Staubsauger ausgestattet erst fast abgestürzt- und dann in Richtung Burg Frankenstein geflogen waren. An diesem kurzen Abend war so viel passiert, aber nur noch so wenig davon fühlte sich real an. Meine Lieblingserinnerung war Camui, der Gackt-Vampir. Er hatte eine Blutprägung auf mich gehabt und mir andauernd den Hof auf seine ganz eigene, altmodische und blutrünstig verquere Art gemacht. Ganz egal, ich vermisste ihn ein bisschen.

Was ich nicht vermisste war das Dauerturteln von Chrissie und Hyde, ihrem quasi Vorgesetzten in Sachen Zauberei, denn es verging kaum ein Treffen mit ihr, bei dem sie nicht von ihm sprach. Das war wohl so was wie Liebe auf den ersten Blick gewesen. Heute sah ich Chrissie nicht, denn seitdem sie ihre Prüfung zur cosmisch anerkannten Halloweenhexe bestanden hatte, verrichtete sie an diesem Tag andere Aufgaben. Hoffentlich verhexte sie sich diesmal nicht…

Seufzend überlegte ich mir, was ich mit meinem Abend anfangen könnte, denn nach wie vor war ich kein Fan von Halloween, zumindest nicht von dieser Süßigkeiten-Sammel-Aktion, für die ich ohnehin zu alt war. In Berlin gab es bestimmt unzählige Partys auf die ich hätte gehen können, doch ich würde wohl nie wieder so ein tolles Kostüm haben wie damals… schon gar keins, in dem ich mir nicht irgendetwas abfrohr! Handelsübliche Kostüme waren nämlich nicht nur billig verarbeitet, ihnen fehlte auch die Zaubereigenschaft bei jedem Wetter zu wärmen.

Ich stand auf und schlenderte zu meinem Gackt-Schrein, wo ich wie sooft die Moon Child DVD-Box betrachtete.

»Ich will noch ein Mal so ein Erlebnis! Ich will ihm noch mal begegnen!«, dachte ich und fühlte die Intensität dieses Wunsches in meiner Brust anschwellen.

Ich erinnerte mich daran, dass ich Camui bei unserem mitternächlichen Abschied gesagt hatte, dass er es bei mir noch mal in 500 Jahren mit dem Küssen versuchen konnte. Heute ärgerte ich mich darüber! Ein Kuss, das wäre doch bestimmt drin gewesen, oder? Er war eh aus einem Paralleluniversum und wir hätten uns nie wiedergesehen! Meine Güte, diese Ausgabe von Gackt hat auf mich gestanden, hergezaubert oder nicht! Grummelnd warf ich mich auf mein Bett, mit dem Gesicht ins Kissen. Chrissie hatte mich im Nachhinein darauf gebracht. In dem Moment damals hielt ich mein Verhalten und den flüchtigen Wangenkuss für richtig, aber jetzt?!

„Argh!“, brummte ich in mein Kissen und schlug resignierend mit den Fäusten auf mein Laken.

POFF

Poff? Das konnte nichts Gutes verheißen…

Ich überlegte, ob ich meinen Kopf anheben sollte oder nicht. Wahrscheinlich bekam ich gerade Halluzinationen, weil ich mich zu sehr mit diesem Thema beschäftigt hatte.

„Ey, du bist doch nicht etwa eingepennt?“

Alles klar, leider keine Einbildung; das war eindeutig Chrissies Stimme. Ich sah auf und da stand sie, violetter Rauch löste sich gerade um sie herum auf.

„Müsstest du nicht unterwegs sein um irgendwelchen Kindern die Süßigkeiten zu klauen?“, fragte ich sie, als ich mich gerade aufsetzte.

„Tse, als ob ich das nach meiner Beförderung noch nötig hätte…“, winkte sie ab und setzte sich übertrieben in Szene.

Ihr Gehabe sollte mich wohl darauf aufmerksam machen, dass sich ihre Robe verändert hatte. Das schwarze Cape war einem satten Violett gewichen und ihr Rock war kein Kürbis mehr, sondern ein bodenlanger, schwarz-samtener Rock. Nur die kleinen Kürbis-Accessoires überall und ihr feuerrotes Haar sowie der Spitzhut waren geblieben.

„Schade, ich werde deine blaugrüne Strumpfhose vermissen.“, zog ich sie auf.

„Hey! Glaub nicht, dass ich dich nicht immer noch gerne verfluchen würde! Mit den Mächten, die mir jetzt zur Verfügung stehen, gelingt mir das bestimmt!“

„Okay, okay… was willst du denn hier?“

Sie zu reizen würde mir diese Frage nämlich bestimmt nicht beantworten.

Sofort bekam ihr Gesichtsausdruck dieses kitschige Strahlen, das ich nur allzu gut kannte.

„Stell dir vor, Hyde hat mich zu einer Party für Hexen und Zauberer zu sich nach Japan eingeladen!“

Ich rollte mit den Augen und warf mich rücklings zurück auf mein Bett.

Deswegen erscheinst du mir hier einfach so ohne Vorankündigung? Ich hätte einen Herzinfarkt bekommen können!“

„Hättest du nicht.“

„Aber ich hätte hier gerade nackt rumlaufen können!“

„Na und? Ich bin auch eine Frau.“

„Ich hätte hier nackt mit einem Mann sein können!“

„Und?“

„Der hätte auch nackt sein können!“

„Ach nee… ich dachte, angezogen… Mal im Ernst, die Auswahl an Männern, für die du dich nackig machen würdest, ist doch eher begrenzt.“

Ich knurrte unter der vernichtenden Wahrheit, die sie mir an den Kopf warf.

„Jetzt knurr hier nicht rum und hör mir mal bis zum Ende zu, sonst kannst du Halloween hier alleine versauern.“

Ich holte tief Luft und stützte mich auf meine Ellenbogen, um Chrissie wieder ansehen zu können. Den strengen Hexenblick hatte sie wirklich unwahrscheinlich gut drauf.

„Ich dachte, du würdest vielleicht gerne mitkommen wollen.“

Ich spürte, wie meine Augen größer wurden und meine Kinnlade runter klappte.

„Ehrlich?!“, hinterfragte ich schrill.

„Nein, ich find’s nur lustig hier aufzutauchen um dich zu verarschen…“

Ich warf mein Kopfkissen nach ihrem gehässigen Grinsen, doch leider verpuffte es zu einem Haufen fliegender Daunenfedern, ehe es ihr Gesicht auch nur berührte.

„Oh nein, nicht mit mir. Vergiss nicht; befördert!“

„Ja, ja… befördert gleich viel mächtiger bla, bla, blubb… du schuldest mir ein neues Kissen.“

Ein weiteres POFF und mein Kissen lag wieder unversehrt da, wo es hingehörte. Keine Federn weit und breit.

„Wow, kannst du jetzt auch Dinge zaubern, die nichts mit Halloween zu tun haben?“, fragte ich ehrlich verblüfft.

„Hexen, nicht zaubern.“

„Antworte doch einfach!“, entgegnete ich genervt.

„Ja, kann ich. Solange sie nicht eigennützig, also für mich zur Bereicherung sind.“

„Cool.“

„Ja, wenn man Verbraucher ist…“

„Aber es hält alles immer noch nur bis Mitternacht?“

„Ja~ha!“

„’tschuldige, man wird doch wohl noch fragen dürfen…“

Wir seufzten beide tief.

„Also was jetzt? Willst du nun mitkommen, oder nicht?“, wiederholte sie gereizt.

„Wenn das Angebot ernst gemeint ist, klar!“

„Na dann hoch mit dir, ich muss noch was aus deinem Outfit machen… dein Dress ist nicht gerade ausgehfein.“

Ich sah an mir herunter, ich hatte ein weites Shirt an, das ich nur Zuhause trug und eine lockere Jogginghose. Meine Haare hatte ich relativ streng zu einem Dutt nach hinten gebunden, denn daheim war mir Aussehen nicht so wichtig.

„Letztes Jahr hatten wir was? ’nen sexy Geisha-Geist?“

Ich nickte.

„Camui war ja ganz scharf auf deine nackte Haut gewesen…“, sagte sie grinsend.

„Ähm, ich glaube, es war mehr mein Blut, worauf er aus war…“, protestierte ich verlegen.

„Wie auch immer… das Geistsein hat dir eigentlich ganz gut gestanden und ich weiß auch schon, was ich diesmal mit dir anstelle!“

Ich bekam nicht die Zeit um zu antworten oder gar Wünsche zu äußern, stattdessen verwirbelte Chrissie mit ihrem Zauberstab die Luft um mich herum und ich fühlte genau wie damals, wie der Stoff auf meiner Haut einem anderen wich.

Als sich der Wind legte, der leider ebenfalls genau wie damals die Papiere auf meinem Schreibtisch durcheinander gebracht hatte, floss ein schneeweißes, hauchdünnes Kleid an mir herunter. Vom Schnitt her war es altmodisch und fast schon unschuldig; ein dünnes Seidenbändchen verlief unter meinem Busen und führte hinten im Rücken zu einer feinen Schleife, andere figurbetonende Accessoires gab es nicht. Es war hoch geschlossen und hatte durchscheinende, lange Ärmel. Der Stoff des Rocks und insbesondere der Saum schien sich unheimlich wie von selbst zu bewegen, so als stünde ich unter Wasser in einer seichten Strömung und nicht an Land. Dieses Phänomen beobachtete ich auch bei meinen langen Haaren, die ansonsten aalglatt herabhingen. Das untere Drittel bis zu den Spitzen bewegte sich ebenso mystisch.

Ich musste mich einfach sofort in dem Spiegel im Flur ansehen und schwebte fast schon dorthin, ich war mal wieder von den Socken! Die Frau, oder vielmehr das Mädchen im Spiegel, hatte ein dünnes, weißes Haarband im Haar, das ihre obersten Deckhaare zurückhielt, nur ihr Pony fiel ihr in das blasse, elfenbeinfarbene Gesicht. Meine Augen waren wie damals dunkel umrandet, doch meine Lippen waren nur dezent betont. Der Effekt der schwebenden Haare und des Kleides war umwerfend, aber ich bemerkte noch ein weiteres Highlite, denn hier im Halbdunkel meines Flurs schimmerte meine Gestallt, so wie der Ring um den Vollmond in einer kalten Nacht. Ich drehte mich, der federleichte Stoff des Kleides und meine offenen Haare folgten mir in einer geisterhaften Bewegung. Es war, als könnte ich mich einfach nicht hektisch oder ungeschickt bewegen, selbst wenn ich wollte. Ich war ein lebender Geist in Perfektion!

„Chrissie… ich bin sprachlos…“

Noch immer fassungslos über meine Gestalt betastete ich mein makelloses Gesicht und strich die unterbrustlangen Haare immer wider glatt, nur damit sie wieder aufschweben konnten.

„Ich muss sagen, besser hätte ich mir die weiße Frau nicht vorstellen können.“

„Die weiße Frau?“

„Irgend so eine Legende, Sage, Gruselgeschichte… da habe ich in Halloweenkunde wahrscheinlich gerade geschlafen… aber so würde ich sie mir vorstellen.“

Ich sah von ihr noch mal in den Spiegel, der mein sanftes Mondscheinleuchten spiegelte.

„Aber werde ich mit diesen Special Effekts nicht auffallen?“

„In Japan fällst du auf solchen Partys wahrscheinlich eher auf, wenn du nicht irgendwie außergewöhnlich angezogen bist.“

„Ich bin mehr als das, ich bin außergewöhnlich!“

Nur Blinde konnten übersehen, dass mich eine mystische Aura umgab! Oder wie bitte konnte man wabbernes Haar und Mondscheinglanz künstlich erzeugen?

„Glaub mir, dein Schimmer wird bei der Beleuchtung da kaum auffallen, außerdem könnte das auch ein selbstleuchtendes Gel sein… gibt es ja auch als Wandfarbe. Und der Rest… das sieht keiner bei den vielen Leuten. Alkohol vernebelt die Sinne, vergessen?“

Chrissie war auffallend positiv gestimmt, das passte eigentlich so gar nicht zu ihr. Wahrscheinlich lag es einfach daran, dass sie auf keinen Fall allein zu ihrem Date mit Hyde wollte.

„Du hast Recht. Es hält eh nur bis Mitternacht.“

„Sehr schön, dann können wir ja los!“

Sie wirbelte herum und tänzelte in mein Wohnzimmer zurück, wohin ich ihr folgte.

ABER“, setzte ich lautstark an, „ich werde mich nicht mit dir dort aus dem Fenster stürzen!“

Sie glotzte mich perplex an, dann meine Fensterfront, der ich skeptisch gegenüber stand.

„Das letzte Mal sitzt mir immer noch in den Knochen und mein Kreislauf wird auch nicht jünger!“

Allein bei dem Gedanken drehte sich mein Magen um, unterstreichend stützte ich mich an meinem alten Sessel ab.

„Keine Sorge, wir reisen diesmal etwas anders, aber ums Fliegen kommst du trotzdem nicht herum.“

Ich presste meine Lippen aufeinander und beschloss ihr erstmal bis zum Ende zuzuhören, ehe ich protestierte.

„Da uns Japan einige Stunden voraus ist, ist die Halloweenfestivität dort schon längst im vollen Gange… also nehmen wir das Wurmloch.“

Wurmloch. Das weckte Erinnerungen an eine Hals über Kopf Flucht aus der Brug Frankenstein in mir. Wirklich bequemer als Fliegen war diese Art des Reisens aber auch nicht…

„Ok, angenommen, ich mach das mit… an welcher Stelle muss ich fliegen?“

„Am besten dann, wenn du nicht auf der Nase landen willst.“

Ich zückte in Gedanken wieder meinen altbewährten, imaginären Notizblock und machte mir eine Memo: „Chrissie wieder auf die Abschussliste setzen.“

„Ach ja, fast vergessen. Du bist jetzt fast so was wie ein Geist, du wirst also nicht nur nicht mehr frieren, sondern du kannst auch abheben, wenn du das willst.“

„Abheben?“, wiederholte ich ungläubig und sah zu meinen Füßen hinunter, die unter dem überlangen, flatterhaften Rock versteckt waren.

„Versuch es doch mal!“, motivierte sie mich.

Natürlich hatte ich keine Ahnung davon, wie ich das anstellen sollte, doch ich erinnerte mich an meine Fallträume, die ich oft als kleines Mädchen gehabt hatte. Das Gefühl erst zu schweben, immer höher zu fliegen um dann schlussendlich ungebremst abzustürzen… zum Glück wachte man da immer auf. Ich konzentrierte mich also auf das federleichte Gefühl wie ich absprang und mich dann mit Konzentration oben hielt, der Anziehungskraft widerstand und frei war. Da passierte es, sanft wie eine Wolke hob ich ab.

„Ich fliege!“, kreischte ich und versuchte mich in der Luft zu drehen.

„Na geht doch.“, sagte Chrissie zufrieden.

Ich war wie ein Kind, das gerade ein neues, aufregendes Spielzeug bekommen hatte und übte mich in Richtungswechsel, ließ mich sinken, ließ mich steigen, ahmte Superman nach… es war großartig und ich hätte ewig so weitermachen können! Doch irgendwann streifte mich der ungeduldige Blick meiner rothaarigen Freundin und ich landete graziös vor ihren Füßen.

„Genug gespielt, ich will los. Wir haben gerade noch so zwei Stunden Zeit, bis es in Japan Mitternacht ist. Die will ich ausnutzen!“

Chrissie zückte ihren Zauberstab und schien mit voller Wucht etwas Unsichtbares in den Raum hineinzuschleudern. Ein ohrenbetäubender Knall ertönte und unter Rauschen und Wirbeln tat sich genau so ein Wurmloch vor uns auf, wie Hyde damals für uns heraufbeschworen hatte. Ich schluckte schwer, da nahm Chrissie meine Hand und zog mich mit sich. Wir sprangen mit geschlossenen Augen, ich fühlte wie ich herumgewirbelt wurde und sich meine Materie hin und wieder veränderte, doch all das war nach wenigen Augenblicken vorbei.

„Nina! Augen auf und Fliegen!“, hörte ich Chrissie schreien.

Sofort klappte ich meine Lider hoch und stieß einen erschrockenen Schrei aus, als ich feststellen musste, dass wir beide mit ungeheurer Geschwindigkeit auf eine in der Nacht hell erleuchtete Stadt hinabstürzten. Ich versuchte das Gefühl wachzurufen wie man flog, doch bis es greifbar wurde dauerte es unzählige Sekunden, aber noch ehe wir eines der Dächer berührten, bremsten wir langsam aber sicher und landeten sanft auf ihm.

„Warum zum Henker sind wir mitten im Himmel herausgekommen und nicht hier unten?!“, schrie ich sie an, als sich mein rasendes Herz ein wenig beruhigt hatte.

„Ich hab doch gesagt, dass du ums Fliegen nicht herum kommst!“, motzte sie zurück.

„Ja, aber ich wusste ja nicht, dass du das so meinst!“

„Du wärst aber nicht mitgekommen, wenn ich dir das vorher so genau erklärt hätte!“

„Ganz bestimmt nicht!“

„Eben“

Wir starrten uns wütend an und schnauften dabei wie wild gewordene Stiere.

„Und wieso bist du nicht einfach geflogen, statt mit mir abzustürzen?“, fragte ich sie etwas ruhiger, aber immer noch energisch.

„Weil ich nur auf einem Besen fliegen kann! Was meinst du wohl, warum ich deine Hand genommen habe?!“

Ich wollte sie ohrfeigen für ihre selbstverständlich klingende Tonart, aber ich hielt mich unserer Freundschaft zuliebe zurück.

„Mach. Das. Nie. Wieder!“, schloss ich bedrohlich klingend und widmete mich dem Anblick von Tokyo bei Nacht.

Ich konnte den Tokyotower in der Nähe sehen, er war hell erleuchtet und lud damit ein ihn zu besichtigen. Augenblicklich verliebt in die gesamte Skyline vergaß ich meinen Ärger und die Angst schnell und sah mich satt an dem Leben um mich herum.

„Schau dir das an! Hammer!“, schwärmte ich.

„Dann komm und lass uns aktiv daran teil haben. Wir stehen schon auf dem richtigen Club.“

Club? Von hier oben sah jedes Dach gleich aus.

„Wir nehmen die Seitengasse, dann fällt dein Gefliege nicht so auf.“

Schon rannte sie vor zu einer der Außenwände, ich folgte ihr resignierend. Ich sah über die Brüstung nach unten, dort erwartete uns eine unfreundlich wirkende, nicht beleuchtete, schwarze schmale Gasse.

„Los, fliegen wir.“, forderte sie mich freudestrahlend auf, sie war offensichtlich schon total kribbelig.

Ich atmete tief durch, nahm ihre Hand und hob ab. Es war erstaunlich, dass sie für mich fast überhaupt nichts wog, sondern mein Zauber einfach auf sie überzugehen schien. Engelsgleich landeten wir auf dem Betonboden der Gasse, mein silbrig-weißer Schimmer erhellte die Wände um uns herum ein wenig. Chrissie sah mich begeistert an.

„Du solltest mit diesem Kostüm nur im Dunkeln herumlaufen, wenn du nicht die weiße Frau wärst, könntest du auch als Mondgöttin durchgehen.“

Ich errötete – zumindest hatte ich das Gefühl, keine Ahnung ob das mit meiner Maskerade vereinbar war. So ein Kompliment aus ihrem Munde war eher eine Seltenheit.

Wir hielten uns nicht lange im Dunkeln auf, aber wir nahmen uns einen Moment zu überprüfen, ob wir noch immer vorzeigetauglich waren. Immerhin waren wir gerade durch ein Wurmloch gerauscht und dann einige hundert Meter vom Himmel gefallen… aber nichts, unsere Gewänder und Haare saßen als wäre nichts gewesen. Drei Wetter Taft konnte einpacken, ha!

Also kamen wir so unauffällig wie möglich aus unserem Versteck heraus und bewegten uns auf den Eingang des Clubs zu. Es war ein hell erleuchtetes Gebäude und von drinnen konnte man bereits die Musik nach draußen dröhnen hören. Das dort drinnen eine Halloweenparty statt fand, war nicht auf den ersten Blick zu erkennen, aber wenn Hyde daran teil nahm, war das auch nicht verwunderlich, sonst stünde wahrscheinlich halb Japan Schlange davor. Der Eingang war dunkel und schmal und bevor wir irgendwelche Räumlichkeiten betreten konnten, mussten wir an einem breitschultrigen Typen vorbei, der besonders mich interessiert musterte. Chrissie zog aus ihrem linken Ärmel völlig lässig eine Einladungskarte, die sie vorzeigte und woraufhin wir passieren durften.

Den Saal zu betreten war wie in eine fremde Welt einzutauchen. Er war von achteckiger Form, hatte eine hohe Decke mit goldenem Kronleuchter und war von Dekor und Ausstattung her wie als wäre er aus Stolz und Vorurteil entsprungen! In seiner Mitte war ein rundes Podest auf dem sich allerhand Halloweendekorationen auftürmten, die diverse Lautsprecher dazwischen kaschierten. Girlanden und Banner kreuzten sich über den Köpfen der Partygäste und an jeder Ecke begegnete man grimmigen Kürbisköpfen, die unheimlich von innen heraus leuchteten. Das Licht war eher gedimmt und den vielen Kerzen angepasst, die an den Wänden, auf den Buffettischen zwischen den kalten Platten und Punschschüsseln standen. Es herrschte reger Betrieb, keine der anwesenden Personen war nicht irgendwie verkleidet! Es wimmelte nur so von authentischen Gruselgestalten, es war fast erschreckend wie echt die Asiaten in ihren Kostümierungen aussahen und sich manch ein Zombie sogar die Mühe machte beim Laufen zu humpeln und die Arme bizarr zu verrenken.

Der Geruch von Gewürzen und Süßem lag in der Luft, fast wie in einer Weihnachtsbäckerei und die Musik war schaurig, hatte aber Pepp! Rockige, düstere Melodien dominierten; genau mein Geschmack! Das reichte um mich in Stimmung zu bringen, aufgeregt lief ich neben Chrissie her, die sich selbstsicher durch die Leute bewegte und konnte kaum erwarten, was der Abend noch so mit sich brachte.

„Majo Kabocha-chan!“, rief eine wohlbekannte Stimme von irgendwo weiter vorn.

Zwischen den Köpfen einiger Untoter und diverser Werwölfe sah ich eine zierliche Gestalt auf und nieder springen. Unzweifelhaft Hyde. Chrissies Schritt beschleunigte sich augenblicklich und sie verfiel außerdem in dieses alberne Schulmädchen-Gehüpfe. Ich behielt meine Würde und schwebte in ordentlicher Geistermanier heran.

„Hyde-sama!“, säuselte Chrissie hochachtungsvoll.

Dieser nahm ihre Hand und führte sie in einer edlen Verbeugung an seine Lippen heran.

„Es ist mir eine wahre Freude zu sehen, was für eine hinreißende Hexe in einem Jahr aus dir geworden ist.“

Ich wollte mit den Augen rollen, aber es war zu aufregend Hyde leibhaftig anzutreffen, nachdem das letzte Mal in Erinnerung so verblasst war. Hier zwischen all den anderen Menschen wirkte er so normal, was nicht zuletzt daran lag, dass er dieses Mal ganz anders gekleidet war. Sein Outfit war düster und zerfleddert, wie das von dem Hutmacher aus Alice im Wunderland. Die Gesichtsschminke war blass mit dunklen Akzenten um die Augen, unter den Wangenknochen und die Lippen herum. Es passte ganz hervorragend zu seiner rauchigen Stimme und seiner ganzen Art und Weise. Hyde war sowieso sehr konträr. Entweder nur cool, oder nur süß – ein Zwischending ging bei ihm nicht!

„Ich freue mich auch, dich wiederzusehen.“, antwortete Chrissie.

Aha, sie waren also schon beim Du. Ich sah zu wie sich ihre Blicke ineinander verloren und räusperte mich lautstark, als ich befürchtete, dass gleich wieder rosa Wolken und singende Engel auftauchten.

„Oh! Dich kenne ich doch auch!“, bemerkte Hyde und sah mich freundlich an.

„Ja.“, gab ich zufrieden zurück.

„Du warst die Prostituierte!“

„GEISHA!“, fauchte ich.

Hyde grinste mich ungerührt an.

„Nina, richtig? Tolles Kostüm.“

Mein Groll verpuffte angesichts seiner braunen Rehaugen und dem schiefen Grinsen.

„Da-danke… stammt auch dieses Jahr wieder von ihr.“, stammelte ich und deutete auf meine Hexenfreundin.

„Großartig!“, lobte er Chrissie, deren Wangen vor Verlegenheit glühten.

Ich musste zugeben, ein bisschen beneidete ich sie. Die Beiden verloren sich direkt wieder in einem Gespräch über derlei Übernatürlichkeiten, dass ich außen vor blieb. Etwas neidisch also schlenderte ich allein im Kreis durch die Anwesenden, die ebenfalls damit beschäftigt waren sich in kleinen Grüppchen zu unterhalten, Alkohol tranken und ein paar kleine Happen aßen. Chrissie traf an diesem Tag ihren Schwarm wieder, während mir nach wie vor nur die Erinnerung an Camui blieb, der damals nur Augen für mich gehabt hatte.

Als ich meine Runde gerade beendet hatte, bemerkte ich, dass meine Freundin und Hyde nicht mehr dort standen, wo ich sie zurück gelassen hatte. Na toll…

„Chrissie?“, rief ich halblaut, doch nur ein paar um mich herumstehende Monster würdigten mich eines irritierten Blickes, also huschte ich peinlich berührt schnell weiter.

Ich lief zwei Mal im Kreis, bevor ich es aufgab sie zu suchen. Früher oder später würde schlimmstenfalls einer von ihnen zaubern müssen, wenn sie mich finden wollten. Gefrustet schlängelte ich mich zu dem Buffet durch und bestaunte es unschlüssig. Ich hatte keinen richtigen Appetit, aber all die kleinen Häppchen, Spießchen, Wurst- und Käseplatten sahen einfach vorzüglich aus! Vielleicht sollte ich es langsam angehen lassen und es mit etwas zu Trinken versuchen… aber ich konnte mir schlecht vorstellen, dass auch nur eine Punschschüssel hier ohne Alkohol war. Mein Blick wanderte nach rechts, wo kaum drei Meter weiter die Weinflaschen samt kristallener Gläser standen.

Und da sah ich ihn.

Ein als Vampir verkleideter Mann; groß, schlank, dunkelhaarig. Sein Kostüm war eher neumodisch, ohne Rüschenhemd und der Kummerbund war auch nicht rot, sondern schmal und glänzend schwarz, aber das passte hervorragend zu seiner coolen und doch verwegenen Kurzhaarfrisur. Sein Gesicht war zur Hälfte von einer dunklen, verschnörkelten Maske verdeckt, wie sie hier im Saal einige trugen, doch ich erkannte das Profil sofort! Die flache Stirn, die rundliche Nase, die vollen Lippen und das dazu passende Kinn… mein Herz pochte ganz aufgeregt, doch ich rührte mich nicht. Er bemerkte mich nicht, denn er war damit beschäftigt sich ein Glas Wein einzuschenken, an dem er ganz gedankenversunken schnupperte.

Dann hielt er inne, so als hätte ihn jemand angesprochen und sah plötzlich in meine Richtung.

Als sein Blick meinen traf erstarrten wir beide. Mir stockte der Atem, reflexartig und mit einer schnellen Bewegung tauchte ich in der Menschenmasse ab.

»Warum laufe ich weg?!«, fragte ich mich, aber ich hatte es so mit der Angst zu tun bekommen, dass ich unmöglich hätte bleiben können.

War das wirklich der, für den ich ihn gehalten hatte? War das Camui gewesen? Unmöglich! Aber wer war es denn dann? Womöglich Gackt, der echte Gackt? Um Himmels Willen! Sollte das tatsächlich stimmen, dann hielt ich mich hier gerade mit meinem absoluten Lieblingsmusiker und Schwarm in einem Raum auf und schlimmer noch – wir hatten uns angesehen und ich war wie eine Idiotin weggerannt! Wo zum Henker war Chrissie, wenn man sie brauchte?! Ich war zu nervös, zu unvorbereitet, um ausgerechnet ihm gegenüber zu stehen oder gar mit ihm zu reden! Da sah ich ihren feuerroten Haarschopf in der Menge aufblitzen und steuerte ihn zielstrebig an. Als Chrissie auch endlich mich bemerkte, begegnete sie mir mit einem ernsten Blick, Gruselmonster Hyde dicht auf ihren Fersen.

„Wo warst du?!“, zischte sie mich an.

Ganz außer Atem hauchte ich meine Antwort nur.

„Ihr wart so versunken… ich wollte mich umsehen… dann hab ich euch aus den Augen verloren…“

Sie schnaufte, bekam dann aber einen milderen Gesichtsausdruck.

„Ok, ist ja gut. Kein Grund hier vor Stress gleich umzufallen.“

Sie deutete meine offensichtliche Erregung als Stressanzeichen? Falsch gedacht…

„Ich bin nicht gestresst, aber gerade ist mir jemand begegnet, der Camui, beziehungsweise Gackt, verdammt ähnlich sieht.“

Chrissie wirkte überrascht, suchend warf sie einen Blick hinter mich du dann zu allen Seiten.

„Bist du dir sicher?“, fragte sie unsicher.

„Ziemlich, ich habe ihn für einen ausgiebigen Moment lang angestarrt…“

Erst jetzt fiel mir auf, dass ich das wirklich getan hatte. Wie peinlich! Chrissie wandte sich an Hyde, der so tat, als wäre das nichts Besonderes.

„Was denkt ihr denn, wer hier unter den ganzen Kostümen steckt? Das sind so ziemlich alles Promis und Gackt ist immerhin einer meiner besten Freunde.“

Also doch Gackt! Mir wurde ganz schwindelig bei dem Gedanken.

„Nina, das ist doch toll! Freu dich doch!“

Wieso konnte ich Chrissies Euphorie nicht teilen?!

„Er hat mich gesehen…“, flüsterte ich gerade noch laut genug, dass sie es über die Musik hinweg hören konnten.

Die imaginären Fragezeichen in ihren Gesichtern waren unübersehbar.

„Das war so komisch! Als hätte ihn etwas Unsichtbares auf mich aufmerksam gemacht! Und da bin ich abgehauen!“

Chrissie seufzte schwer und machte eine Bewegung, als hätte sie der Schlag getroffen.

„Warum nehme ich dich auf so eine Party mit, erklär mir das?! Du brauchst doch nicht abzuhauen, ergreif doch die Chance mit ihm ins Gespräch zu kommen!“

Hyde drückte ihre Schulter um sie auszubremsen.

„Das geht nicht. Wenn andere Menschen außer Nina in deinen Hexenzauber involviert werden, verlieren alle Beteiligten ihre Erinnerungen an alles damit Zusammenhängende nach Mitternacht. Nina dürfte gar nicht hier sein, wenn Gackt auch nur in Betracht zieht, dass hier etwas Magisches vor sich geht, war’s das für uns alle.“

Wir versuchten zu begreifen, was Hyde uns damit sagen wollte.

„Heißt das, ich vergesse alles, was letztes Halloween passiert ist und das hier heute auch?“

„Nicht nur du, auch Chrissie“, er bedachte sie dabei mit einem wehmütigen Blick, „sondern auch ich und alle, die wissen, dass sie eine Hexe ist. Das würde auch bedeuten, dass sie ihre Kräfte wieder verliert und nie wieder eine Halloweenhexe werden kann.“

Der Schreck saß tief. Chrissie sah mich mit ihren unsicheren, blauen Augen an und ich konnte das nur ratlos erwidern. Sicher, sie hatte es sich nicht ausgesucht eine Hexe zu werden und hätte es damals bestimmt gerne wieder aufgegeben, doch jetzt, nachdem so viel passiert war, vor allem zwischen ihr und Hyde, sah das bestimmt anders aus.

„Aber warum ist das nicht schon damals passiert, als wir in der Burg Frankenstein waren? Die verhexten Menschen… die wurden doch direkt mit Magie konfrontiert.“, hinterfragte ich skeptisch.

„Das stimmt, aber nachdem sie ihre normale Gestalt zurück hatten – also nach Mitternacht – hatten sie daran sowieso keine Erinnerungen mehr. Niemand hat etwas von unserem Abenteuer bemerkt, oder es zumindest nicht für Zauberei gehalten.“

Das war schwer zu glauben, nachdem wir ja unter meinem tosenden Geschrei mit einem Besen aus einem Hochhausfenster gestürzt waren… aber wenn Hyde das sagte, musste es wohl stimmen.

„Also darf niemand hier wissen, dass Nina etwas Magisches umgibt, ich eine Hexe bin und du ein Zauberer.“, fasste Chrissie zusammen.

„Richtig.“

„Das hört sich doch eigentlich gar nicht so schwer an.“, sagte sie positiv klingend, doch mich machte das irgendwie unglücklich.

Bevor Chrissie mich zu dieser Feier eingeladen hatte, wollte ich unbedingt Camui wieder begegnen. Jetzt traf ich hier auf seine moderne Originalfassung und durfte das nicht mal auskosten.

„Na kommt, wir haben noch eine Stunde Zeit! Lasst uns das Finale der Party so richtig feiern!“

Hydes Satz war gerade beendet, als das Licht im Raum noch dunkler wurde, Kerzen sprühend aufflammten und eine pompöse Musik den Saal flutete, die dominiert wurde von Geigen, Kontrabässen, einer Orgel und Pianoklängen. Hocherfreutes Raunen von den Anwesenden, dann reihten sich alle zu Ketten aneinander, die Kreise um das Zentrum des Raumes bildeten. Ich hatte nicht die Chance mich abzuseilen, schon hatte ich rechts eine halb verweste Mumie an der Hand, links einen teuflisch echt aussehenden Werwolf, der mich unverhohlen angrinste. Dann wurde ich im Uhrzeigersinn mitgezogen, während sich der Menschenkreis hinter uns in die entgegengesetzte Richtung bewegte.

Im Takt der Musik machten wir leicht hüpfende Bewegungen und schon bald hatte ich auch den Dreh raus, an welcher Stelle man sich loslassen musste um in die Hände zu klatschen und sich um die eigene Achse zu drehen. Das machte Spaß! Vergessen war das ernste Gespräch, ich ließ mich treiben und genoss die Blicke der anderen, die jetzt zweifelsohne meinen Mondscheinschimmer sehen konnten und ihn bestaunten. Außerdem bewegte ich mich nach wie vor mit geisterhafter Anmut, dass musste einfach auffallen! Nicht zu vergessen, dass Weiß hier im Raum sowieso eine Farbe war, die eher selten in den Gruselkostümen Verwendung fand.

Chrissie und Hyde hatte ich mal wieder aus den Augen verloren, als wir uns in Reihen aufgeteilt hatten. Die Leute um uns herum hatten uns quasi auseinander getrieben, aber ich war mir sicher, dass sie nur wenige Reihen hinter mir ebenfalls ihren Spaß hatten.

Die Musik veränderte sich nach ungezählten Minuten, bekam etwas, das mich stark an Walzer erinnerte, nur düsterer. Irritiert blieb ich in einer halben Drehung stehen, weil es die anderen auch taten und sah zu, wie sie sich ihr aktuelles Gegenüber griffen um in den Paartanz überzugehen.

„Darf ich um diesen Tanz bitten?“, fragte mich eine wohlig klingende, tiefe Stimme.

Mein Blick fiel erst auf die einladende Hand direkt vor mir, dann erschrocken in das Gesicht einige Zentimeter über mir.

»OH GOTT!«, schallte es in meinem Kopf, als ich erkannte, dass es sich bei meinem Gegenüber ausgerechnet genau um den Vampir handelte, den ich eigentlich besser meiden sollte.

Unfähig zu antworten, aber natürlich trotzdem hochrot, wurde ich von ihm belustigt angelächelt. Kurzerhand ergriff er meine Hand und zog mich mit sich, bevor das Paar rechts neben uns mich über den Haufen tanzen konnte. Ich fand mich in einer außerordentlich akkuraten Walzerposition wider, in GACKTS Armen! Er lächelte immer noch über meinen wahrscheinlich supertrotteligen Gesichtsausdruck.

„Ist mein Kostüm so unheimlich?“, fragte er mich neckend.

Ich schüttelte den Kopf, während wir weiter über das Parkett schwebten und errötete gleich noch ein paar Nuancen mehr. Da lachte er leise.

„Ich habe noch nie einen Geist erröten sehen.“

Also doch. Ich glühte wie eine rote Laterne… peinlich berührt wendete ich den Blick ab und versuchte das unbändige Hämmern in meiner Brust zu verlangsamen.

„Du bist nicht von hier, oder?“

Wieder schüttelte ich nur den Kopf. Ich hatte ja noch nicht mal verkraftet, dass ich hier allen ernstes mit demjenigen tanzte, den ich am meisten verehrte; wie sollte ich da mit ihm auch nur ein vernünftiges Wort wechseln? Ich hörte ihn seufzen und lugte doch wieder etwas schüchtern zu ihm hoch.

„Wenn es dir unangenehm ist mit mir zu tanzen, sag es ruhig.“

Bitte?! Meinte er das etwas ernst?!

„Nein! Nein… ich bin nur etwas überrumpelt!“, platzte es aus mir heraus.

Er suchte mit seinem Blick in meinem Gesicht nach den Anzeichen einer Lüge, fand aber keine. Erleichtert strahlte er mich an, so es seine Maskerade zuließ. Ich konnte sehen, dass er blaue Kontaktlinsen trug und dachte an Camui, der ihm so unheimlich ähnlich war…

„Da bin ich aber froh. Aber warum bist du dann vorhin vor mir weggelaufen?“

Was sollte ich denn darauf antworten? Dass es mir unheimlich war, wie er auf mich aufmerksam geworden ist und mich angesehen hatte?

„Ich… Na ja, ich habe nicht damit gerechnet dir hier zu begegnen.“

Er sah mir tief in die Augen, zum Glück hielt er mich gut fest, denn meine Knie wurden davon ganz weich.

„Dann kennst du mich?“

„Mehr oder weniger.“, antwortete ich wahrheitsgemäß.

„Dann brauche ich die hier ja nicht mehr.“, entgegnete er, nahm die Maske aus seinem Gesicht und steckte sie geschickt in die Brusttasche seines Hemdes.

Ich wollte in Ohnmacht fallen, doch da wirbelte er mich auch schon an einer Hand zu einer halben Drehung herum und wieder zurück. Ich war ganz verwirrt, als ich ihm wieder in sein schönes, männliches Gesicht blickte. Es war schwer für mich emotional zwischen ihm und Camui zu unterscheiden. Gackt war sichtlich älter und seine Züge wärmer und reifer, aber kein bisschen unattraktiver als die des Vampirs, der sich vor einem Jahr nach meinem Blut verzehrt hatte. Im Gegenteil, er brachte meine Hormone noch viel mehr in Wallung!

„Wenn ich ehrlich bin, kommst du mir auch irgendwie bekannt vor. Darf ich deinen Namen erfahren?“

Das klang nach einer typischen Anmach-Masche, aber er war dabei verdammt charmant… er wusste einfach, wie man es anstellen musste…

„Nina.“

Seine Augenbrauen zogen sich einen Augenblick lang unmerklich zusammen.

„Ist das eine Kurzform?“

„Ja, von Annina.“

Wir tanzten kurz ohne zu reden weiter. Heimlich suchte ich zwischen den anderen Paaren nach Hyde und Chrissie.

„Bist du dir sicher, dass wir uns noch nie begegnet sind?“

Er klang so, als meinte er diese Frage tatsächlich ernst. Verwirrt lauschte ich seinen Worten. Die Musik wechselte erneut, diesmal ins unerträglich Schnulzige, die Paare drängten sich dicht aneinander und schoben sich elegant und gemütlich über die Tanzfläche. Gackt zog auch mich unaufdringlich ebenfalls näher an sich heran. Ein Herzkasper bei mir war längst überfällig!

„Du ähnelst jemanden… einem Mädchen mit ebenso dunklen, langen Haaren und grünbraunen Augen.“

Wow, er hatte so genau hingesehen, dass er sogar meine Augenfarbe kannte! Ich musste in einem kitschigen Liebesroman gelandet sein, so was konnte unmöglich in echt passieren!

„Das ehrt mich, aber du verwechselst mich ganz bestimmt.“, enttäuschte ich ihn.

Anders als erwartet schien er nicht entmutig, er sah mich entschlossen an.

„Sicher?“

Nein, nicht sicher. Warum bohrte er so nach? Wir konnten über alles reden, warum ausgerechnet über das?

„Du hast auch keinen blutroten Kimono zuhause in deinem Kleiderschrank hängen?“

Ich stolperte. Ja, tatsächlich – ich als Geist konnte also doch stolpern!

Gackt fing Schlimmeres mit seinem Körper ab, doch entging ihm nicht wie erschrocken ich über dieses Detail war. Woher wusste er von dem Kimono? Dieser hing natürlich nicht in meinem Schrank, aber ich hatte ihn definitiv am letzten Halloween getragen! Er fragte nichts weiter, führte mich aber mit einer Hand sicher an meiner, aus der tanzenden Menge heraus in einen schmalen Gang, der am Ende bestimmt zu den Toiletten führte. So weit kamen wir aber nicht, etwa in der Mitte wo es ruhig und praktisch finster war, hätte ich nicht geleuchtet, blieben wir stehen und er drehte mich mit dem Rücken zur Wand.

„Du bist es!“, sagte er mit sicherer Bestimmtheit.

„Wer?“, stellte ich mich unwissend.

„Das Mädchen aus meinen Träumen!“

Ich glotzte ihn verständnislos an und selbst er bemerkte, dass das sehr verwirrend und zweideutig geklungen hatte. Frustriert fuhr er sich durch seine perfekten, dunkelbraunen Haare.

„Seit Jahren träume ich immer mal wieder einen seltsamen Traum… ich erinnere mich nur schwach an Details, aber ganz deutlich sehe ich jedes Mal diese Frau in einem blutroten Kimono vor mir und sie ist dir wie aus dem Gesicht geschnitten!“

Ich wich seinem durchbohrenden Blick hartnäckig aus.

„In diesem Traum ist sie das Einzige, was mich beschäftigt… ich habe nie etwas darauf gegeben, aber dann stehe ich da vorhin am Buffet und habe plötzlich das dringende Gefühl mich umsehen zu müssen… und dann sehe ich ausgerechnet dich.“

Unglücklicher Weise klang das alles so plausibel was er sagte, dass ich gar nicht erst versuchen wollte ihm das auszureden. Ich hatte keine Ahnung wie es möglich war, dass er anscheinend die Ereignisse des letzten Halloweens träumte, aber ich wusste, dass er mich erkannte. Resignierend sah ich ihm wieder in die Augen.

„Du bist es, nicht wahr?“

Mein Herz klopfte wieder schneller, denn wenn er mich erkannte, dann verband ihn und Camui viel mehr, als ich und auch Hyde je vermutet hätten.

„Aber du wirst mich jetzt nicht fressen, oder?“, fragte ich schüchtern und grinste dabei ein bisschen.

Gackt blinzelte perplex, ob ich eine Erinnerung in seinem Kopf mit dieser Anspielung gelöst hatte? Gedankenversunken strich er mir mit der rechten Hand über die Wange, sodass ich erschauderte.

Deswegen warst du in dem Traum manchmal so unnahbar…“

Ich musste verschmitzt grinsen bei den aufkommenden Erinnerungen und nickte.

„Aber wenn du davon weißt, dann war das gar kein richtiger Traum?“

Ich schluckte, weil ich wusste, dass er das wahrscheinlich gar nicht wissen durfte, doch er war clever genug daraus seine eigenen Schlüsse zu ziehen.

„Dann ist das alles auf irgendeine seltsame Weise wirklich passiert…“

Er sah mich aus verhangenden Augen an, seine Hand immer noch auf meiner Wange ruhend. Ich entschloss mich dazu unmerklich zu nicken, ich wollte in diesem Moment nichts lieber, als das er sich richtig an mich erinnerte. Wieder lächelte er dieses traumhafte Gackt-Lächeln und ich war einfach hin und weg – Hormone, ich ergebe mich!

„…und du magst mich.“, schloss er beinah hauchend.

Meine roten Wangen sagten mehr als tausend Worte, was konnte ich da schon noch großartig erwidern? Zufrieden grinste er mich an.

„Meine Schöne aus dem Lande Einraumwohnung.“

Augenblicklich war die Stimmung hin, aber wir beide lachten ausgiebig.

„Dann habe ich jetzt also eine Chance bei dir?“

Ich erstarrte wieder und der Klang meines heftig schlagenden Herzens drang bis in meine Ohren. Er neckte mich, das sah man an seinem spitzbübigen Lächeln.

„In meinem Traum… da gab es ein Versprechen. Du sagtest etwas in der Art, dass ich es später in 500 Jahren noch einmal bei dir versuchen könnte.“

Ich schlug beschämt beide Hände vors Gesicht, das klang sehr nach mir, ich erinnerte mich nur zu gut an dieses Versprechen, weil ich noch vor wenigen Stunden selber daran gedacht hatte. Gackt ignorierte meine Reaktion einfach amüsiert.

„Das wäre demnach wohl heute… wie lange das wohl her ist?“

„Genau ein Jahr.“, brubbelte ich hinter meinen Händen hervor.

„Ein Jahr?“, fragte er irritiert.

Oh je, ich hatte zu viel gesagt!

„Aber ich träume davon schon so viel länger…“

Ich lugte unsicher hinter meinen Händen hervor.

„Dann bist du gar kein Geist?“

Hatte er das etwa wirklich geglaubt? Ich brauchte nicht zu antworten, ich drückte einfach meine Hand gegen seine und er verstand. Einen Geist könnte er nicht berühren, ein Geist wäre nicht warm und er würde bestimmt nicht erröten.

„Aber wie kann das dann alles sein?“

Ich bekam Angst, wenn er zu viel nachdachte und das Geheimnis entschlüsselte, dann würde sich niemand von uns mehr daran erinnern und das war das Letzte, was ich wollte!

„Nicht!“, sagte ich und legte ihm drei meiner Finger auf die Lippen, „Ich kann mir auch nicht alles erklären, aber wenn du das Geheimnis entschlüsselst…“

Ich hielt an, denn er umschloss mit einem verstehenden Blick meine Hand und drückte ihr einen sanften Kuss auf. Ich war im Himmel, definitiv!

„Der Traum war so wirklich und meine Gefühle für dich so intensiv, obwohl du mir praktisch fremd bist…“, flüsterte er mit seiner tiefen Stimme.

Mir ging es genauso, der Augenblick war wichtiger als Vergangenheit oder Zukunft. Jetzt und hier hatten wir einander wiedergefunden. Und wenn er mich immer noch wollte, sich nur sein Blutdurst in ein anderes, menschlicheres Begehren gewandelt hatte, dann würde ich ihn diesmal ganz sicher nicht abweisen. Wir näherten uns einander an und ich konnte seinen Atem bereits auf meinem Gesicht spüren, als wir beide ein lautes Rufen vernahmen.

„Niiinaaa~“, hörte ich Chrissie aus dem Partysaal rufen.

„Oh Gott, wie spät ist es?“, fragte ich Gackt und zerstörte damit auch den Rest der knisternden Stimmung.

Verwirrt schob dieser seinen linken Ärmel zurück und sah auf seine Uhr.

„Kurz vor Mitternacht.“, antwortete er schließlich.

„Oh nein… das ist nicht gut.“

Das war untertrieben, es machte mich regelrecht unglücklich! Tieftraurig sah ich meinem Vampir in die fragenden Augen.

„Ich muss gehen. Jetzt. Das duldet keinen Aufschub.“

„Was? Wohin denn?“

„Nach Hause.“

„Jetzt?! Aber… wann sehe ich dich dann wieder?“

„Ich weiß es nicht, vielleicht gar nicht mehr.“

Diese Erkenntnis tat so weh, dass ich tatsächlich mit den Tränen kämpfte. Überstürzt riss ich mich los und wollte Chrissie entgegen laufen, die in der Menge nach mir suchte, aber etwas hielt mich zurück. Es war Gackt, der entschlossen mein rechtes Handgelenk umklammerte.

„Lass mich nicht so zurück, mit all den Fragen und diesen Gefühlen…“

Es war schlimmer als in jeder Aschenputtel-Fassung, die ich je gesehen oder gelesen hatte. Sein verlorener Gesichtsausdruck machte mir den Abschied auch nicht leichter.

„Wenn du mich nicht gehen lässt war es das für immer. Mehr kann und darf ich dir nicht sagen.“

Er musste mir glauben, warum sonst lies er mich los ohne eine weitere Frage zu stellen? Zögernd sah ich mich noch einen Moment nach ihm um, bevor ich entschlossen genug war endgültig zu gehen.

In dem Saal lief ich direkt Hyde und Chrissie in die Arme, die mich ohne Umschweife mit sich nach draußen zerrten.

„Du kannst doch nicht kurz vor Ultimum auf Klo gehen!“, motzte mich meine hektische Freundin an.

„Ich muss Majo-chan da Recht geben, deine Notdurft hätte uns in ernste Schwierigkeiten bringen können.“

Sollten sie doch poltern und wettern, sie hatten doch gar keine Ahnung! Ich war viel zu sehr damit beschäftigt diesem besonderen Augenblick mit Gackt nachzutrauern. Er hätte noch viel schöner werden können, wenn da nicht diese verflixte Regel mit der Mitternacht wäre!

Draußen war es windig, beinahe stürmisch, doch wir hielten uns nicht damit auf, sondern eilten in die düstere Gasse, aus der wir gekommen waren.

„Ich öffne euch ein Dimensionstor direkt zu Ninas Wohnzimmer, dann müsst ihr nicht durchs Wurmloch zurück. Das geht schneller und mit weniger Blessuren.“

Hyde zauberte aus dem Nichts seinen zweideutigen Mikrofon-Zauberstab hervor, mit dem er ein Mal bedeutsam auf den Boden aufstampfte, woraufhin sich vor uns ein Torbogen aus gleißendem Licht eröffnete.

„Wenn es zwölf geschlagen hat, schließt es sich von allein. Beeilt euch, ich muss jetzt leider zurück zur Veranstaltung.“

Chrissie sah ihn traurig an, er küsste sie sanft auf die Wange und nickte mir freundlich zu, dann verschwand er um die Ecke und war weg.

„Jetzt muss ich auf ihn wieder ein Jahr warten…“, jammerte sie, „Soll ich dich wieder an die Hand nehmen?“

„Mich? Äh, nein… geh vor, ich bin direkt hinter dir. Nicht, dass wir in meiner Wohnung noch was kaputt machen…“

Chrissie sah mich zweifelnd an, ob sie wohl bemerkte, dass mit mir etwas nicht stimmte? Schlussendlich zuckte sie aber doch nur mit den Schultern und machte einen Schritt ins Licht, dann war sie weg. Ich holte tief Luft um mir Mut zu machen, doch am liebsten hätte ich Kehrt gemacht und wäre zurück in den Club gerannt. Apropos Club, ein Dröhnen wie von einer Kirchenuhr schallte nach draußen. Sie mussten gerade den Klang einer düsteren Kirchenuhr imitieren, die die Geisterstunde ankündigte. Beim zwölften Schlag war für heute jede Zauberei vorbei. Ich machte einen Schritt auf das Licht zu und schloss die Augen.

„Nina warte!“

Ich schnellte herum, Gackt stand außer Atmen an der Ecke zur Gasse.

Erstaunt und völlig ungläubig sah er abwechselnd mich- und das leuchtende Tor an. Er durfte das nicht sehen, doch es war zu spät.

„Was machst du hier?!“, schrie ich ihn an, lief ihm aber trotzdem entgegen.

„Du hast gesagt, du musst gehen. Du hast nicht gesagt, dass ich dir nicht folgen darf.“

Ich schüttelte wütend und glücklich zugleich den Kopf.

„Du hättest das nicht sehen dürfen, jetzt wird sich niemand von uns mehr nach dem letzten Glockenschlag an irgendetwas erinnern können!“

Niemand, der das Tor sah, konnte jetzt noch verleugnen, dass es Zauberei gab. Gackts Augen weiteten sich kurz bei meinen Worten, doch dann lächelte er mich wieder an.

„Dich vergesse ich ganz sicher niemals.“, flüsterte er und nahm mein Gesicht in seine Hände.

Im Hintergrund dröhnten die Glockenschläge bedrohlich, ich hatte nicht mitgezählt, aber mehr als acht konnten mir nicht bleiben. Es war Zeit zu handeln.

„Ach was soll’s, selbst wenn ich alles vergesse, ich will nicht gehen ohne das hier getan zu haben.“

Ich schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn.

Ein heimlich gehegter Traum wurde wahr und es übertraf alles, was ich mir je hätte vorstellen können! Jetzt hatte ich nichts mehr zu bereuen und als ich seine Arme in meinem Rücken spürte, verlor ich alle Unsicherheit und wir hoben im wahrsten Sinne des Wortes ab. Das warme Gefühl, dass mich jetzt ganz ausfüllte und durchströmte, wollte nicht enden, doch meine Zeit hier würde es… Also ließ ich von ihm ab. Wir sahen uns noch einen Moment lang an, still, ohne etwas zu sagen und hielten uns dabei an den Händen.

„Du musst gehen.“, sagte er schließlich.

Und wie zu Beginn unseres Treffens konnte ich nichts sagen und nur stumm nicken. Ich ließ langsam seine Hände los, wodurch er wieder festen Boden unter die Füße bekam, was ihn kurz etwas überraschte. Mit einem traurigen Lächeln drehte ich mich um ohne zurückzusehen und schwebte dem Zaubertor entgegen, das bereits schmaler wurde und langsam erlosch.

Noch während des letzten Glockenschlags durchschritt ich es.
 

Ich schreckte hoch.

Ich lag bäuchlings auf meinem Bett. In meinem Zimmer, in meinen Klamotten… Es war sowohl draußen als auch hier drinnen stockfinster und still. Ich war allein und alles schien wie immer friedlich und ruhig. Wann war ich eingeschlafen? Als ich mich aufrichtete schüttelte mich eine Gänsehaut und ich bemerkte, dass meine Kehle trocken war und sich anfühlte, als hätte ich etwas unterdrückt. Ein instinktiver Griff in mein Gesicht bestätigte mir, dass ich geweint haben musste, doch ich konnte mich beim besten Willen nicht daran erinnern warum.

„Ich muss wohl geträumt haben.“, sagte ich zu mir selbst und stand auf um mich im Badezimmer frisch zu machen.

Als ich an meiner Gackt-Sammlung vorbei lief überkam mich ein warmer Schauer. Lächelnd blieb ich stehen, bedachte damit meine geliebte Moon Child-Box und strich mit dem Zeigefinger liebkosend über die Figur des Sho.

„Vielleicht kamst du ja in diesem Traum vor.“
 

~The End~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  AliFuni
2012-11-12T21:24:19+00:00 12.11.2012 22:24
Oah q.q'' Schwesterkind! Die FF ist so schön..*schnief*
Ich beneide wie du schreibst! >.< Die Art wie du die Gefühle beschreibst &' deine Ausdrucksweise *schwärm*
Von:  Asmodina
2012-11-02T18:26:26+00:00 02.11.2012 19:26
Endlich hast du es getan! XDXD. Ich bin dir unbeschreiblich dankbar für diese FF, zumal du die Gefühle sehr realistisch wiedergibst, wie ich ja aus Erfahrung weiß^^


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