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Der Untergang Himmelsrands

Die Rache der Unsterblichen
von

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Das Silber-Tor

Die Silber-Blut Mine wurde von rhythmischen Schlägen erfühlt.

Met und sechs weiteren Gefangenen war aufgetragen worden in einem bereits verebbten Stollen zu graben, was jeden der sieben erstaunte. Denn in der Gefängnismine von Margath wurde mit Hochbetrieb nach dem wertvollen Erz geschürft und dafür wurden eigentlich alle Arbeitskräfte vor Ort gebraucht. Dies würde jedoch niemand dem neuen Vorarbeiter sagen, es sei denn er würde keinen allzu großen Wert auf seine Haut legen. Denn Bor-Zok war dafür bekannt mit seiner Nadel besetzten Peitsche schneller zu antworten als mit seine zu fetten Zunge. Und so hackten und schaufelten die Gefangenen als ginge es buchstäblich um ihre Haut. Vier Mann bearbeiteten die Gesteinswand die anderen, darunter war Met, schleppten die bereits abgeschlagenen Brocken zu einer Lore und beförderten diese dann zu einem Abwurfschacht.

Es war zwei Tage her dass der Ork zu den Gefangenen gekommen war und ihnen ihre neue Befehle überbracht hatte.

"Esch beschteht der Verdacht dasch sisch in den tieferen Schischten noch eine grosche Menge Schilber befindet!", hatte Bor-Zok verkündet.

Seit dem hatten die Gefangenen fast ununterbrochen geschürft. Unter Mets Mithäftlingen machte sich langsam Unruhe breit. Die Tatsache an einer toten Ader zu graben war eine Sache, dabei allerdings sich rund um die Uhr das Geschwätz dieses muskelbepackten Idioten mit seiner Peitsche anzuhören war zu viel. Es war Schnitzer, der stämmige Nord, der an jenem Abend davon sprach Bor-Zok zu töten.

"Wenn wir warten bis das Schwein schläft, können wir nachsehen ob er ausser Stroh noch etwas anderes im Kopf hat.", hatte Schnitzer am Abend geflüstert und dabei seine Spitzhacke in den Händen gedreht.

"Warten bis er schläft?", fragte Met in einem gedämpften jedoch scharfen Ton. "Vielleicht hab ich was nicht mitbekommen aber ich habe ihn seit über einer Woche nicht mehr schlafen gesehen. Ihr etwa?"

Das Schweigen das er als Antwort erhielt war mehr als tausend Worte. Es stimmte also. In der letzten Zeit hatte Bor-Zok noch weniger gesprochen als er es sonst tat und hatte sich mehr und mehr in sich zurück gezogen. Er hatte tiefe dunkle Augenringe und sein Gesicht schien sehr tief zu liegen. Jetzt da Met genauer trüber nachdachte konnte er sich auch nicht entsinnen den Ork in der letzten Zeit essen gesehen zu haben. Er trank zwar noch aber auch eigentlich viel zu wenig um in den sehr warmen Tunnel nicht zu verdursten.

Es stimmte etwas nicht mit ihm.

Nach dem sie ihr kleines Abendmahl aus trockenem Brot, Haferbrei und einem Becher Wasser beendet und alle dem Abtritt noch einen Besuch abgestattet hatten, zogen sich alle in ihre Ecke zurück um wenigstens ein paar Stunden zu schlafen. Alle bis auf Schnitzer. Der saß an einen Felsen gelehnt und beobachtete den Ork aus den Außenwinkeln.
 

Er konnte nur drei, vielleicht vier Stunden geschlafen haben, als ihn Bor-Zok mit einem Fußtritt weckte, wie er es stets tat.

"Tscheit tschum Aufschtehen ihr Scheischer!", verkündete der Ork.

Met raffte sich auf die Beine, streckte sich und nahm sein Arbeitswerkzeug. Er sah sich kurz in der Runde um und kam zu der Kenntnis das sie nur noch zu sechst waren.

>Wo steckt Schnitzer?<, fragte er sich. Er sah zu Bor-Zok hinüber. Der Ork trug nun ein schlichtes Leinengewand auf dem sonst nackten Oberkörper am Rücken hatte er einen Blutbraunen Fleck. Der Ork spürte den Blick des Gefangenen und ging wieder zu ihm.

"Wasch klotscht du scho? Masch disch an die Arbeit oder musch isch dir Beine machen?"

Met gehorchte und ging. An der Wand herrschte angespanntes schweigen.

>Sie wissen es<, wurde ihm klar. >Sie wissen das er weg ist und wenn sie nur einen Funken Verstand besitzen, wissen sie auch was passiert seinen muss.<

Es konnte nicht anders sein. Der Schnitzer hatte gewartet bis der Ork-Aufseher unachtsamer wurde und griff ihn an. Dieser drehte den Spieß jedoch um und tötete Schnitzer.

>Aber die Wunde an seinem Kreuz. Der Schnitzer hat zugeschlagen und getroffen. Wieso kann Bor-Zok noch aufrecht gehen? Und wieso hat keiner von uns was gehört. Oder ging es nur mir so?<

Diese und andere Fragen löcherten ihn gerade. Er musste es erfahren. Er lies seine Schaufel langsam zu Boden sinken, um keinen Verdacht eines Angriffs auf sich zu lenken und ging langsam, vorsichtigen Schrittes auf den Ork zu. Gerade als Met etwas sagen wollte hörte er ein Metallisches knallen das ihm nur allzu vertraut war. Silber. Der Ork sprang von seinem Fels auf, rammte Met zur Seite und ging zur Wand um den Fund zu begutachten.

"Dasch ischt doch schon viel besscher!", meinte er beim anblick des Erzes. "Du!", er deutete auf Met, "geh und hol mehr Männer. Na losch!"
 

Binnen weniger Stunden war alles was Met noch zuvor beschäftigt hatte, vergessen. Nie zuvor hatte er so viel Silber auf einen Haufen gesehen und es wurde nicht weniger. Es schien als sei die ganze Wand fast vollständig aus Silber gefertigt.

Schlag um Schlag wurde mehr und mehr Silbererz abgehauen und mit zwei Loren zu einem Lager geschafft. So ging es bis zum Nachmittag als Bor-Zok plötzlich sagte: "Dasch reischt! Diejenigen von eusch die heute morgen noch wo andersch waren gehen dort hin zurück. Der Rescht kann eine Pausche einlegen aber nischt tschu lang!" Er lies die Peitsche knallen und seiner Anordnung wurde, wenn auch unter ein wenig murren, Folge geleistet.

Nach fast zwei Stunden nahm die Ursprüngliche Gruppe, um Met, die Arbeit wieder auf und schürfte weiter. Solange, bis sich seit langem mal wieder Blasen an Mets Händen gebildet hatten und diese wieder aufgeplatzt waren. Er konnte nicht mehr. Er tauschte seine Arbeit mit einem der beiden Lorenschieber und schob zusammen mit Borasch auch gleich eine bis zur Kannte befühlte Lore zum Lager.

Auf halbem Weg hörten die beiden plötzlich auf lautes Gröllen.

"Die haben wohl eine hohle Stelle in der Wand gefunden.", meinte der alte Borasch, der einer der ältesten unter den Gefangenen war.

Kurz bevor sie das Lager erreichten, drangen laute Schmerzschreie an ihre Ohren. Wie eine Person liessen sie den Karren los und rannten, so weit das die Fußketten zuliessen zur Erzader zurück. Met hielt an der letzten Ecke inne um um die Kurve zu spähen, Borasch jedoch lief offen auf den Weg und blieb schnaufend stehen. Die Gefangenen hatten scheinbar die Mauer zu einem kleinen Raum aufgerissen. Bor-Zor lies die Peitsche wie von Sinnen wieder und wieder Knallen und drosch mit der Nadelbesetzten Waffe auf die übrigen Gefangenen ein. Sie lagen bereits am Boden und rührten sich nicht mehr. Der Ork lachte wie ein Verrückter und murmelte dabei vor sich hin: "Isch habe esch geschafft Meischter! Der Schieg ist Eusch!"

Borasch schäumte vor Wut, nahm sich eine der Spitzhacken und rannte auf den Ork zu. Dieser drehte sich um und schlug dem alten Nord die Peitsche quer durchs Gesicht. Borasch ging schreiend zu Boden und blutete in seine Hände.

"Nein!", schrie Bor-Zok, "Verschwende dasch Blut nicht! Komm her!" Er zog den Nord mit einer Hand hinter sich her in den Raum und warf ihn auf die anderen. Dann nahm er eine Spitzhacke und schlug nun auf Borasch ein. Met musste mit sich kämpfen sich nicht zu erbrechen. Noch nie in seinem Leben hatte er ein so widerliches Geräusch gehört.

Endlich unterbrach sich der Ork und erhob sich. Er ging tiefer in den Raum und verschwand kurz in dem Schatten. Met musste ihm folgen, er musste einfach. Er ging geduckt, hielt dabei die Kette zwischen seinen Beinen fest damit diese ihn nicht verriet und schlich sich hinter einen Fels. Nun sah er Bor-Zok wieder. Und noch mehr. In dem Raum befand sich ein riesiger Ring aus dickem Silber. Der Ring hatte einen Durchmesser von gut vier Metern und sah sehr scharfkantig aus.

Bor-Zok blieb genau vor dem Silbernen Ring stehen, das Met an ein Tor oder einen Durchgang denken lies. Der Ork breitete die Arme aus und rief: " Höre misch, oh Herr isch bin dein Diener! Nimm diesche Opfergabe die isch dir darbiete und schegne misch mit deiner Kraft!"

Als er geendet hatte griff er mit der linken Hand nach dem Ring und rief ein Wort in einer Sprache, die Met so fremd war das er sich nicht vorstellen konnte woher der Ork sie kannte, und zog die Hand in einer schnellen Bewegung nach unten. Er hinterliess eine blutige Spur wo er mit der Hand langgefahren war und trat ein paar Schritte zurück. Plötzlich schien es in dem Tunnel viel wärmer zu werden. Schweiß rang von Mets Gesicht , in seine Augen, doch er schloss sie nicht. Zu groß war seine Angst. Als dann wie aus dem nichts eine Feuerwand im Inneren des Rings entflammte wurde ihm ganz anders zu mute. Bor-Zok lachte wieder wie der Verrückte zu dem er geworden war. Als sich jedoch aus der Flammenwand eine silberne Gestalt löste, verstummte auch der Ork.

Was dort raus kam war Monströs. Ein silberner, mit Muskeln bepackter Riese der sich bücken musste um durch das Tor zu passen. Er ging ein paar große Schritte vom Tor weg und blieb direkt neben Bor-Zok stehen. Der Ork war selbst nicht klein, musste jedoch den Kopf in den Nacken legen um dem Riesen in die Augen zusehen. Und der Koloss sah auf ihn herab.

"Der Meischter schagte wasch isch tun scholl und isch habe esch getan. Jetzt ischt esch Tscheit dasch isch meine Belohnung erhalte.", sagte Bor-Zok.

Der Ork hatte seinen Satz kaum beendet, da packte der Riese ihn mit der Rechten am Kopf und hob ihn wie einen kleinen Jungen von den Füßen. Und wie ein kleiner Junge fing Bor-Zok an zu wimmern und zu schreien. Er packte mit beiden Händen den Arm des Riesen, trat nach ihm und nässte sich ein. Es nützte nichts. Mit nur einer Hand zerdrückte ihm der Koloss den Kopf und dann legte der Riese den Kopf in den Nacken und gab einen, für seinen Größe sehr hellen Schrei ab. Plötzlich formte sich ein weiterer Reise aus den Flammen, der dem ersten so ähnlich sah, dass man sie nur schwer unterscheiden konnte. Und es formten sich gleich weitere. Von all dem jedoch bekam Met nur wenig mit. Diesmal konnte sich nicht beherrschen und kotzte sich die Seele aus dem Leib. Als er damit soweit fertig war das er seinen Blick heben konnte, war er es der sich annässte, Sie hatten ihn gesehen.



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