Prolog
“If I had a flower for every time I thought of you...I could walk through my garden forever.”
― Alfred Tennyson
Prolog
"Wo ist sie?" fragte Thor und sah in die Runde aus Männern die um ihn herumstanden. Er war zurückgekehrt, aus der Menschenwelt und hatte seinen totgeglaubten Bruder zur Heimkehr gezwungen. Der Sieg war Thors. Die Macht der Eisrießen befand sich wieder an dem Ort an dem Loki sie entwendet hatte und niemand würde es wagen sich erneut Thors Zorn auszusetzen. Odins Sohn war ungehalten, alle hatten ihm einen Empfang geboten, seine Waffenbrüder mit denen er alles geteilt hatte, die ihm stehts zur Seite gestanden hatten. Sie alle huldigtem dem Donnergott, ihm dem König, dem Beschützer der Menschenwelt. "Wo ist Sif?" fragte Thor erneut als nichts als Schweigen ihm entgegenhallte. Doch auf eine Antwort wartete er vergeblich denn niemand hatte sie gesehen.
Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort
Holz splitterte als das Schwert auf die Übungspuppe trat und diese fast spaltete. Ein leises, angestrengtes Keuchen war von der Frau zu hören, deren Haar leicht wehte und deren Kleidung von Dreck und Staub bedeckt war. Die grünen Augen glänzten vor unterdrückter Wut und Erleichterung. Mit einem letzten Schwung trennte die Kriegerin den Kopf vom Torso und sie sank zu Boden.
Ihre Hände waren Wund vom dem harten Training das sie sich auferlegt hatte, ihre Wangen glühten vor Scharm, oder war es etwas anderes ? Sie wusste es nicht. Sif hatte ihn für tot gehalten, alle hatten ihn für tot gehalten, alle hatten sie gelitten vorallem Thor und seine Mutter. Sif hatte versucht für ihn da zu sein, doch wie jeder wusste verbarg Thor seine Gefühle vor allen, selbst vor ihr. Genau so wenig wie Sif, auch sie behielt ihre Gefühle,Gedanken und Sehnsüchte für sich, denn Schwäche war ihr größter Feind.
Sie riss sich aus ihren Gedanken und stand auf. Mit gesenktem Kopf verließ sie das Gelände und schlich sich durch die Gänge des Königshauses zu ihrem Quartier. Sie wollte niemandem begegnen, sie wusste das Thor erzürnt sein würde weil sie nicht bei seinem feierlichem Empfang gewesen war, doch sie konnte nicht, wollte nicht.
Als das heiße Wasser der Dusche ihre Haut aufweichte und das edle Bad in dunstige, schwere Dampfschwaden hüllte, legte sie den Kopf in den Nacken. Sif saß auf dem Boden und ihre Rücken war gegen die Wand aus dunklem Mamor gelehnt. Das nasse Haar hing ihr in losen Strähnen über die Brust und ihre feine Porzelanhaut war einem rötlichen Alabaster gewichten. Sie seuftze leise, immer noch konnte sie seine Umarmung spüren, konnte seinen heißen Atem an ihrem Hals fühlen, konnte immer noch seine geflüsterten Worte hören wenn sie allein waren.
Nein, schallte es durch ihren Kopf, ich muss ihn vergessen. Doch so sehr sich Sif auch bemüthe, so sehr sie es sich wünschte, sie konnte nur an ihn denken. ER der ihr so viel Schmerz bereitet hatte, ER der sie verraten hatte, seinen Bruder und ganz Asgard. ER dessen Wärme sie so beruhigt hatte und ER der sie verlassen hatte, im Glauben ER seid tot.
Loki.