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Sibblings Destiny

von

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Adventure starts...

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"Was sollte das denn?". Irritiert blickte dich der rothaarige Kerl vor dir an. Er war mindestens einen Kopf größer als du und sah mit seinen bernsteinfarbenen Augen auf dich hinunter. "Was sollte das?", wiederholte er seine Frage. Doch du standest einfach nur mit verschränkten Armen vor ihm: "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!". "Den bestrafst wohl eher du!", war seine Antwort.

Der rothaarige Wirbelwind war dein kleiner Bruder... Jawohl, dein kleiner - obwohl er dich sowohl in Größe als auch Masse übertraf. Und weil jener Wirbelwind, welcher nebenbei gesagt auf den Namen Kenji hörte, mal wieder nach einem seiner Jagdausflüge die Abfälle nicht entsorgt hatte, hattest du ihm eine gehörige Standpauke gehalten, bei der dir auch ab und an die Hand mit dem alt bekannten Nudelholz... sagen wir ausgerutscht war.

Du warst eigentlich nicht sonderlich erpicht darauf, deinen kleinen Bruder mit dem Nudelholz deiner Mutter zu vermöbeln, doch manchmal half bei dem guten Kerl eben kein Bitten und Flehen.

Ihr beide wart Vollweisen. Eure Mutter war bereits kurz nach der Geburt deines Bruders gestorben und euer Vater hatte sich aus dem Staub gemacht, als ihr beide noch Kleinkinder wart. Aufgezogen hatte euch eine ältere Dame aus eurem Heimatdorf, die schon auf deine Mutter Acht gab, als diese noch klein war. "Du siehst deiner Mutter so ähnlich!", hatte sie dir stets gesagt, wenn sie deine langen Haare zu 2 Zöpfen flocht.

Obwohl Kenji dein kleiner Bruder war, war er stets mindestens 10 Zentimeter größer als du. Es gefiel ihm, den Beschützer zu mimen, als dein Selbstvertrauen noch in Kinderschuhen steckte. Denn diese Sicherheit gegenüber anderen Personen - vor allem gegenüber Erwachsenen und älteren Kindern - entwickelte sich bei dir erst nach dem Tod jener älteren Dame, die euch aufgezogen hatte.

Und nun standet ihr beide mehr oder weniger mit beiden Beinen im Leben. Du mit deinen zarten 19 Jahren und Kenji mit seinen 17. Bereits im Kindesalter hatte er sein Talent für Jagd und Falle entdeckt, mit dem er dir half euch über Wasser zu halten. Er hatte zwar viel Ahnung von jagen und Fallen stellen, doch der Intelligentere von euch beiden warst eindeutig du.
 

"Mach jetzt auf der Stelle diese Schweinerei hier weg, oder ich sorge höchst persönlich dafür, dass nie wieder ein Kaninchen, ein Eichhörnchen - nicht mal mehr eine Grille - in eine deiner Fallen tappt!". Angewidert und stocksauer deutetest du auf die besagte Schweinerei neben dem Schlachtplatz deines Bruders [genauere Beschreibungen zensiert!]. Kenji trottete leicht grummelnd an dir vorbei und machte sich fluchend ans Werk. "Wenn du zu faul bist die Abfälle zu entsorgen, lass das Jagen sein!", riefst du ihm hinterher, ehe du zurück in euer bescheidenes Haus eiltest, er würde in das Haus nicht hineinkommen, bis auch der letzte Rest Jagdüberbleibsel verschwunden ist.
 

Nachdem du über eine Stunde in der Küche gewerkelt hattest und ein Abendbrot vom Feinsten auf die Teller von deinem Bruder und dir gezaubert hattest, wolltest du nun auch mal nachschauen, wie weit er war. "Kenji, komm essen!". Doch sobald du die Tür öffnetest, kam dir eine unheimliche Stille entgegen. Der Platz war sauber, doch von deinem kleinen Bruder fehlte jede Spur. "Der Kerl macht mich wahnsinnig!". Die Stirn von Wutfalten überzogen und die Schultern angespannt stampftest du den Weg entlang, der euer Haus mit dem Rest des Dorfes - und dem Hafen, in dem du deinen Bruder vermutetest - verband.

Als du den kleinen Trampelpfad der neben der asphaltierten Straße zum Hafen hinunter führte entlang kamst, viel dir direkt die ungleichmäßige Ansammlung von Menschen auf. Der Hafen war viel voller als sonst. "Was ist denn hier los?", verblüfft stelltest du dich auf Zehenspitzen um nach dem Ausreißer Ausschau zu halten, doch du konntest den roten Haarschopf deines Bruders nirgends entdecken. "KENJI?", begannst du ihn schließlich zu rufen. "KENJII!".

Du hattest den Namen deines Bruders noch kein drittes Mal ausgesprochen, da kam dir durch die Menge ein aufgeregter Junge entgegen, kaum älter als dein Bruder. "Gott sei Dank, ich hab dich gefunden. Komm schnell!", ungeduldig riss er regelrecht an den Ärmeln deines Oberteils. Der Junge war der beste Freund deines kleinen Bruders. Mit ihm ging er öfters auf die Jagd und auch sonst stellten die beiden eigentlich immer alles gemeinsam an. "Was ist denn passiert?". Deine Sorge war dir buchstäblich ins Gesicht geschrieben, während er dich durch die Menschenmassen Richtung Wasser zerrte. "Es hat ein Piratenschiff angelegt und Kenji hat sich wohl mit einem der Piraten angelegt!". "Wie bitte?", du trautest deinen Ohren nicht. "Das hat er doch sonst noch nie getan!". "Ich glaube es ging um das Fleisch, dass er verkaufen wollte!". Bei Fleisch verstand Kenji bei bestem Willen keinen Spaß - das wusstest du. "Schnell, bring mich zu ihm, Mike!".

So schnell euch eure Füße tragen konnten rannten Mike und du den Weg entlang. Zu deiner Verwunderung ließ Mike den Hafen bald hinter sich und führte dich zu einer kleinen einsamen Bucht unweit der Hafeneinfahrt. "Hier fischen Kenji und ich!", klärte Mike dich auf.

Im Wasser vor dir sahst du das Piratenschiff, was eher ein U-Boot war. Es war gelb und groß. "Na wenn das mal gut geht...!". Unsicher was dich erwartet klettertest du halbwegs den Weg hinunter in die Bucht.

Kenji stand mit dem Rücken zu dir vor dem gelben Piratenschiff. Ihm gegenüber saß ein weiterer junger Mann mit einer auffälligen Mütze, einem schwarz-gelben Kapuzenpulli und Jeans.

Der Kapuzenträger entdeckte dich zuerst und hob den Kopf. Von der Bewegung seines Gegenübers irritiert sah Kenji zurück und erkannte dich: "Was machst du denn hier?". "Was ich hier mache? Mike hat mich geholt. Ich schätze ich muss deinen Arsch mal wieder aus irgend einer Scheiße ziehen!". Wütend bautest du dich vor deinem kleinen Bruder auf. "Was fällt dir eigentlich ein so mir nichts dir nichts zu verschwinden, mein Guter? Und jetzt lass dir keine faulen Ausreden einfallen! Du solltest nur diese Schweinerei verschwinden lassen und nicht dich gleich mit. Wer hätte den wissen sollen, dass du dich direkt in die nächste Scheiße rein reitest, hm?". Kenji hob entschuldigend beide Arme: "Beruhig dich!". "Ich will mich aber nicht beruhigen!". "Ich hab mich doch in keine Scheiße reingeritten!", versuchte Kenji sich zu verteidigen. "Da hat Mike mir aber einen ganz anderen Eindruck gegeben!".

Das Räuspern des Fremden, der euer Gespräch mitbekommen hatte und sehr amüsant fand, ließ dich aufsehen. "Ist das deine kleine Schwester?". Wie bitte? "Klein? Ich geb' dir gleich klein!". Das war's, deine Geduld hatte den Tiefpunkt erreicht und du warst reizbarer denn je. "Nein, dass ist meine große Schwester!", entgegnete Kenji. Man konnte regelrecht sehen, wie der Fremde euch beide musterte, bevor er in schallendes Gelächter ausbrach. Du wusstest beim besten Willen nicht, was an dieser Situation bitte lustig sein sollte.

"Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Trafalgar Law!". Der Fremde erhob sich und reichte dir die Hand. Er war in etwa so groß wie Kenji, jedoch schätztest du ihn um einiges älter ein. Wortlos schütteltest du die Hand Trafalgars, die er dir entgegen hielt. "Ich wollte deinen Bruder eigentlich bitten meiner Crew beizutreten!". Die Aussage Laws ließ dir alles aus dem Gesicht fallen: "Wie bitte?". Law lachte: "Du hast mich schon richtig verstanden.". "Nein, nein, nein, nein!". Energisch schütteltest du den Kopf. "Das kannst du ja so was von vergessen!". Bestimmend drehtest du Law den Rücken zu und machtest dich daran das Feld zu räumen, als er ruhig sagte: "Ihr beide habt hier doch nichts mehr, kommt doch einfach beide mit!". Augenblicklich bliebst du stehen. Das ihr in dem Dorf nichts hattet war nur teilweise war. Ihr hattet zwar keine Familie hier, aber es war doch eure Heimat. Ohne noch ein Wort zu sagen wart ihr beide zwischen den Bäumen verschwunden.
 

"Käpt'n, da ist noch ein anderes Piratenschiff!". Law sah euch beiden noch eine Weile hinterher, bis einer seiner Crewmitglieder ihn auf das am Hafen einlaufende Schiff aufmerksam machte. Die Flagge war ihm unbekannt, doch er hatte ein schlechtes Gefühl bei der Sache. "Machen wir uns auf zum Dorf, ich will beide in meiner Crew haben!". Mit diesem letzten Befehl begab dich der Kapuzenpulliträger an Bord seines Schiffes.
 

"Was denkt der sich dabei. Als ob wir das alles hier hinter uns lassen!". Mehr zu dir als du Kenji flüstertest du die Worte immer und immer wieder, während ihr auf dem Weg nach Hause wart. Dein kleiner Bruder blieb den gesamten Marsch über still.

"Was hast du denn noch hier, Schwester?". In der Küche angekommen stellte Kenji die Frage, die ihn seit dem Angebot Laws beschäftigte. Was genau hatten sie eigentlich noch hier? Schweigend ließt du den Löffel ein wenig sinken und senktest den Blick um zu überlegen. "Materielles haben wir hier nichts, was es nicht auch wo anders gäbe, oder?", meintest du mit leichtem Lächeln. "Wir haben keine Familie.". Kenji nickte: "Nur uns!". "Uns und unsere Erinnerungen, die an diesem Haus hier hängen!", du sahst dich in der Küche um. "Würdest du all dies aufgeben?". Kenji seufzte: "Ich weiß es nicht!".
 

Ein plötzlicher Schrei ließ euch beide aufschrecken. "Das kam aus dem Dorf!", schrie Kenji und eilte schon zur Tür. "Warte, Kenji!", so schnell du konntest warst du deinem Bruder hinterher gerannt. Kenji rannte aus der Küche durch den Flur Richtung Flur - du hinterher. Als ihr beide den Korridor erreicht hattet, wurde die Tür von außen gewaltsam aufgebrochen und knallte zu Boden. Im Türrahmen stand ein hochgewachsener Mann mit langem dunkelbraunen Haar. Sein Gesicht war vernarbt, sein Körper muskulös. "Tötet den Jungen, bringt das Mädchen zum Schiff!", mit diesen Worten drehte er sich um und ließ seinen Untergebenen das Feld. Während einer der Männer Kenji mit einem Messer niederstach, packten zwei weitere dich an jeweils einem Arm und zogen dich mit. "NEIN! LASST MICH LOS! KENJIIII!". Doch jeder Ruf war vergebens. Mit Tränen in den Augen war das Letzte, was du in dieser Situation von deinem Bruder sahst, wie sich der Teppich im Flur mit seinem Blut tränkte.
 

"So ein Schlachtfeld...!", Law bahnte sich seinen Weg durch die zerstörte Stadt. Überall konnte er die männlichen Dorfbewohner entdecken, die entweder schon tot waren oder noch mit dem Tod kämpften. Augenblicklich musste er an den Rothaarigen und seine Schwester denken. "Käpt'n!". Ein Eisbär holte ihn aus seinen Gedanken und machte ihn auf eine Person aufmerksam, die langsam den Weg entlang auf ihn zu kam. Bei näherem hinsehen erkannte er den rothaarigen. "Du siehst aber gar nicht gut aus!". Er musterte Kenji von oben bis unten. Eine große Schnittwunde klaffte in seinem Brustkorb. Ein Wunder, dass er überhaupt noch lebte, wie der Kerl es dann auch noch schaffte durch die Gegend zu wandern, wunderte den Piraten noch mehr. Kenji lachte auf: "Als würde mich so etwas umbringen. Vielleicht ein bisschen aus der Bahn werfen, aber mehr nicht!". "Wo willst du hin?". "Meine Schwester finden!". Mühsam schleppte sich der rothaarige an Law vorbei Richtung Hafen.

"Ich mache dir ein Angebot!". Kenji blieb stehen: "Welches?". "Ich helfe dir deine Schwester zu finden...!", Law ließ eine Pause. "Dafür tretet ihr beide dann meiner Crew bei!". Er sah sich im Dorf um: "Oder wollt ihr hier bleiben?". Kenji schwieg einen Augenblick, ehe er antwortete: "Einverstanden!".



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