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Ankunft in Eibenwood

Der junge Mann auf dem Feld dort drüben ist Ash Ketchum. Ash ist Beerenbauer und Mitglied der Kooperative ‚Esperanza’, was so viel wie Hoffnung bedeutet. Vor kurzem wurde er zum Leiter der Kooperative gewählt, in dieser Position vertritt er die Interessen der anderen Bauern seiner Genossenschaft nach außen.

Einer dieser Bauern ist Ashs guter Kumpel Rocko, dieser ist zudem mehrfacher Familienvater. Leider ist der Verdienst des Beerenbauern so gering, dass er in sehr ärmlichen Verhältnissen leben muss. Ash versucht ihn zwar wo immer er kann zu unterstützen, doch auch ihm sind die Hände gebunden: So hat er zwar keine Familie die er ernähren muss, der Verdienst ist dennoch nicht so hoch, als dass er Rockos Familie ausreichend unter die Arme greifen kann.

Schuld daran sind die Knebelverträge, die der Kooperative „Esperanza“ durch einen lokalen Aufkäufer mit dem Namen Giovanni aufgezwungen wurden. Dieser treibt mittels seiner beiden Handlanger Cassy und Butch die von den Bauern zu entrichtenden Schulden und Waren ein.

Um aus dieser Abhängigkeit zu entkommen und seiner Position als Kooperativen-Chef gerecht zu werden, arbeitet Ash jede Nacht nach der Arbeit in seinem sogenannten „Büro“. In Wirklichkeit ist es Schlafplatz, Wohnstube, Küche und Büro in einem und das Ganze auf kuscheligen 16m², denn so groß ist seine Hütte.
 

Zur gleichen Zeit sitzt Misty Waterflower in einem Flugzeug der Ibitak-Lines. Sie arbeitet für die Firma ‚Beerfair’ (Beere + Fair), der Prof. Eich vorsteht. Anders als Giovanni und seine Untergebenen es tun, zahlt ihre Firma anständige Löhne und versucht, ihre Lieferanten auch sonst so gut es geht zu unterstützen. Misty verdient bei diesem Job keine Unsummen, doch die Beschäftigung macht ihr Spaß und es war für sie schon seit ihrem FÖJ (Freiwilliges ökologisches Jahr) bei der Nichtregierungsorganisation „Ökozial“ klar, dass sie später einmal in diesem Bereich arbeiten will. Das aufgeweckte orangehaarige Mädchen sprüht dabei vor Energie, wenn sie an die Ungerechtigkeiten in dieser Welt denkt und würde dann am liebsten immer alles in Stücke reißen und ihre eigene kleine Traumwelt aufbauen. Aktuell ist Misty mal wieder auf Dienstreise, ihr Arbeitgeber sucht einen neuen Lieferanten für Sinelbeeren, doch freie Bauern, die nicht bereits unter Vertrag stehen, sind nicht leicht zu finden und auch die nötige Qualität ist nicht immer gegeben. Die Afri-Inseln versprechen allerdings ein Ort zu sein, an dem all diese Kriterien erfüllt werden können.

Doch das junge Mädchen hat außer ihrer harten aber schönen Arbeit derzeit auch noch andere Sorgen. Nachdenklich starrt sie aus den kleinen Fenstern des Flugzeugs. Sie denkt an ihn, an Rudy! Vor ihrer Reise hatte sie unter ihre zweijährige Beziehung einen Schlussstrich gezogen. Doch war dies die richtige Entscheidung? Schließlich hätte und hat er alles für sie getan. Er war immer für Misty da und brachte die finanzielle Sicherheit in ihre Beziehung ein, schließlich war er Makler und konnte dem orangehaarigen Mädchen alle Annehmlichkeiten bieten, die sie sich von ihrem Lohn bei ‚Beerfair’ nicht leisten konnte. Doch wiederum ärgerte gerade dies das orangehaarige Mädchen an Rudy. Obwohl sie ihm mehrmals sagte, dass sie all diese teueren Sachen gar nicht will und braucht, schenkte er ihr all diese materiellen Dinge. Als er ihr dann vor 3 Tagen Schmuck im Wert von 1,5 Millionen Pokédollar überreichte, war der Kanal einfach voll. Misty konnte es einfach nicht ertragen, dass er ihr immer wieder derart materiell wertvolle Dinge schenkte, während in anderen Ländern Menschen verhungern. Rudy verstand einfach nicht, was in ihr vor sich ging und was ihr eigentlich wichtig war, das Menschliche eben.

Genau das geht ihr auch jetzt im Flugzeug wieder durch den Kopf:

‚Rudy denkt einfach immer nur an sich und an die, die ihm am nächsten stehen. Für all die Ungerechtigkeit in der Welt interessiert er sich allerdings nicht und kommt maximal damit in Berührung, wenn ich von meinem Beruf erzähle. Warum nimmt er sich der Dinge nicht an, die ich ihm immer wieder schildere?

...Bin ich vielleicht zu hart zu ihm? Schließlich ist er auch nicht anders als die meisten Menschen auf dieser Welt… Und gut behandelt hat er mich ja schließlich schon immer, wenn ich an all die romantischen Abende denke… Aber reicht das für eine funktionierende Beziehung, wenn man sich gegenseitig gut behandelt und füreinander da ist? Oder sollte da noch mehr sein? Sollte man vielleicht die gleichen Ideale und Ziele oder zumindest ähnliche haben? Sollte man Aktivitäten und Werte haben, die einen miteinander verbinden? ... Aber warum frage ich mich das eigentlich? Die Antwort hab ich mir doch schon so oft selbst gegeben und sie hat ja letztendlich auch dazu geführt, dass ich jetzt nicht mehr mit ihm zusammen bin. Ich bin allein, so ähnlich ging auch mal ein Lieblingslied von meinen Schwestern und mir.’

Doch auch diese Erkenntnis sorgt nicht dafür, dass Misty weniger nachdenklich auf ihrem gut gepolsterten Sitz hockt und wie in Trance aus dem Fenster starrt, während ein paar Wablus vorbeiziehen. Ihr Kopf scheint zwar zu wissen, dass es die richtige Entscheidung war, ihr Herz hat sie deswegen aber noch lange nicht überzeugt. Es hängt noch immer an Rudy, mit dem sie ja auch viele schöne Stunden verbracht hat.

Eine Träne rinnt über Mistys Gesicht. Erschrocken schließt sie die Augen in der Hoffnung, dass wenn sie die anderen Menschen an Bord der Maschine nicht sehen kann, dies dann auch umgekehrt gilt. Dass jene Annahme nicht stimmt, weiß sie natürlich selbst, dennoch beruhigt es das orangehaarige Mädchen vorerst und so entschwindet sie langsam in das Land der Träume.
 

Als Misty wieder aufwacht, befindet sich die Maschine der Ibitak-Lines bereits über den Afri-Inseln. Interessiert schaut sie aus dem Fenster, die Natur hier ist wirklich herrlich, vieles ist noch unberührt. Riesige Bäume auf denen Griffels herumtollen ragen aus dem immergrünen Regenwald, ein Schwarm Smettbos flattert über die Baumwipfel. Es ist kaum zu erahnen welche Artenvielfalt an Pokémon noch unter der obersten Baumschicht leben muss.

Dann erblicken die blaugrünen Augen des Mädchens die ersten Plantagen und Dörfer der einheimischen Bevölkerung. Freudestrahlend nimmt sie all diese Eindrücke auf, denn das ist es, wofür sie ihren Job so sehr liebt und auch in Kauf nimmt, dass sie oft monatelang von Daheim weg ist. Nach einer Weile erreicht das Flugzeug die Bezirkshauptstadt Kaska, hier landet es, auf einer nicht nach einem Flughafen anmutenden Rollpiste Inmitten der Stadt. Nach wenigen Augenblicken steht Misty bereits auf der Flugzeugtreppe, freudestrahlend blickt sie sich, in der für sie völlig neuen Umgebung, um. Alles ist auf den Afri-Inseln so viel anders als bei ihr Zuhause in Kanto, das ganze Leben wirkt schon auf den ersten Blick viel chaotischer und bunter und es duftet nach Abenteuer. Doch plötzlich wird das in Gedanken versunkene, orangehaarige Mädchen von einem grimmig dreinblickenden älteren Herren mit dem Gehstock angestubst.

„Was ist los, junge Frau?! Trauen sie sich die Treppen nicht hinunter oder haben sie Wurzeln geschlagen?! Das ganze Flugzeug möchte aussteigen, während sie hier den Weg blockieren…“

„Ist ja schon gut! Ich verschwinde ja schon, sie ungeduldiger alter Knispel.“ Auch wenn Misty kurzzeitig verärgert war und der ältere Herr vermutlich recht hatte, lässt sie sich davon nicht ihre gute Laune verderben. Zielstrebig läuft sie zum erstbesten Taxi, welches bereits direkt neben der Piste wartet, um zu ihrer Unterkunft zu gelangen. Die ganze Prozedur gestaltet sich jedoch schwieriger als ein Abra oberhalb von Azuria City zu fangen (Kenner der alten Pokémonspiele wissen, wovon ich rede^^), schließlich spricht der Fahrer keinerlei Fremdsprachen und Misty kann die Sprache der Einheimischen nicht. Mit Hilfe einer Karte kann dem Taxilenker dann dennoch erklärt werden, wohin die Reise hingehen soll. Auf den holprigen Staubpisten wirkt das Gefährt noch klappriger, als es von außen bereits aussah. Doch wie jede Fahrt hat auch diese ein Ende und so verlässt Misty vollkommen durchgeschüttelt nach einigen Minuten den Wagen. Vor ihr baut sich nun das „Hotel Raupy“ auf. Kopfschüttelnd steht sie davor:

‚Wie kann man sein Hotel nur nach einem Käferpokémon benennen?! Das schreckt doch die Kundschaft ab und die Unentwegten, die dennoch darin schlafen, bekommen wahrscheinlich Albträume.’

Den Rezeptionisten kann das orangehaarige Mädchen bezüglich des in ihren Augen seltsamen Namens jedoch nicht fragen, denn wieder hat Misty Verständigungsschwierigkeiten und so ist sie bereits froh, dass sie von dem Angestellten den Schlüssel ausgehändigt bekommt. Das Zimmer, welches mit Hilfe des Schlüssels seinen Schlund öffnet, mutet für Bewohner aus Kanto wenig wohnlich an. Aber der jungen Dame ist das egal, einzig das quietschende Bett stört etwas beim schlafen. Bei jeder kleinen Bewegung klingt es so, als würde ein Piepi unter der Matratze liegen und lautstark protestieren.
 

Trotz des Bettes geht auch diese Nacht, genau wie die anderen 7428 Nächte zuvor in Mistys Leben, vorbei. Schon sehr früh rafft sie sich unter einem letzten lautstarken Aufschrei des „Piepi-Bettes“ auf und geht zum Busbahnhof, wo sie den Bus nach Eibenwood, dem Ziel ihrer Arbeitsreise, nimmt.

Die lange beschwerliche Reise führt durch den Urwald, den Misty noch tags zuvor vom Flugzeug aus gesehen hatte. Nach einigen Stunden Fahrt sieht sie endlich die ersten Plantagen mit Sinelbeeren, sie gelten allgemein als Vorboten von Eibenwood. Von den Beerensträuchern schauen müde Arbeiter in den Bus, einige dürften noch keine 14 Jahre alt sein.

‚Wie lange diese Kinder hier wohl am Tag schuften müssen?’ fragt sich Misty mit einem zur Faust geballten Gesicht. ‚Aber genau das ist der Grund warum ich hier bin, man sieht schon bei den ersten Arbeitern, dass hier einiges schief läuft… Was ich allerdings nicht verstehe, warum haben alle hier so ein komisches „R“ auf der Kleidung?’

Das „R“ begegnet der Mitarbeiterin von ‚Beerfair’ auch wieder, als sie in Eibenwood aus dem Bus aussteigt. Der Buchstabe prangt an dem größten und schönsten Haus der Stadt. Es ist auch mit Abstand schöner als das einzige Appartement der Stadt, in das Misty sich sofort zum Einchecken begibt. Die Unterkunft ist noch einmal deutlich schlechter als die des vorherigen Tages. Einziger Vorteil aus Mistys Sicht: Die Bude heißt nicht mehr „Hotel Raupy“.

Jedenfalls ist das Appartement nicht gerade einladend, doch das stört nicht, denn Misty wollte sich sowieso sofort in die Arbeit stürzen und so begibt sie sich, kaum angekommen, bereits zu einer Erkundungstour auf die Plantagen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kaninchensklave
2012-09-06T16:49:53+00:00 06.09.2012 18:49
EIn Toller Anfang

Ja es war gut das sich Misty voM Rudy getrennt hatte sie braucht ja keine Teuren sachen
und ist nicht wei er egher Boden ständig und liebt die Gerechtigkeit
die sie versucht zu verbreiten.
Gonvanni wird Ihr nicht mal zu höhren wenn es um die Plantagen geht
aber was solls Ihr schicksal fürhrt sie nur zu dem eine dem Ihr Herz für immer gehöhren wird und das sollte auch so sein XD

GVLG


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