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Green Eyes

von

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Gedanken

Thor´s POV:
 

„Ich liebe dich!“

Ich wusste nicht, ob ich diese Worte wirklich gehört hatte, doch mein trauerndes Herz nahm sie in sich auf, wie die Erde den Regen.

Immer wieder schallten diese drei kleinen Worte in meinem Kopf wieder, und seit mich Eric Selvig abgeholt hatte, konnte ich an nichts anderes mehr denken.

Selbst Mjölnir hatte ich vergessen und nachdem ich Jane ihr Notizbuch gebracht hatte, das Einzige was ich mitnehmen konnte, zog ich mich in das kleine Zimmer zurück, welches die junge Frau mir gegeben hatte.

Meine Gedanken rasten und obwohl der Tag lang und anstrengend für meinen menschlichen Körper gewesen war, fand ich einfach keine Ruhe.

Wieso hatte mich mit Loki geschlafen? Meinem eigenen Bruder!

Es war eine der Fragen, die mich vom Schlafen abhielt. Und je mehr ich mir den Kopf darüber zerbrach, desto deutlicher wurde die einzige, logische Antwort: Weil ich ihn liebte!

Lange hatte ich die Gefühle für meinen Bruder verleugnet.

Natürlich ich ihn schon immer geliebt, schließlich war er mein kleiner Bruder, aber seit dem Tag, an dem er mich das erste Mal geküsst hatte, ertappte ich mich immer wieder bei unzüchtigen Gedanken.

Ich wusste, dass ich seinen Körper begehrte, doch dieses Begehren war falsch. Es war Unrecht! Und am Anfang dachte ich auch, es wäre nur der Sex, den ich begehrte.

Ich begann zu experimentieren, neben meinen weiblichen Eroberungen auch Männer zu verführen, doch keiner von ihnen schaffte es, die große Leere in meinem Inneren zu vertreiben. Diese eine Leere, die immerzu nach Loki schrie.

Und heute, wo ich gefesselt in einer, von Sterblichen erbauten, Zelle gesessen hatte, konnte ich mich nicht mehr zurück halten. Seine weichen Lippen auf meinen, sein warme Haut unter der Kleidung und dieser einzigartige Geruch! Ich hatte mich nicht mehr wehren können.

Mit Freude hatte ich seinen sehnigen Körper berührt, kaum das er meine Fesseln gelöst hatte, und als er unsere Kleidung verschwinden ließ und ich seine seidenweiche Haut an meiner spüren konnte: Da hatte mein Gehirn einfach den Dienst versagt.

Egal wie laut mein Gewissen rief, dass ich ein Unrecht beging, ich hätte nicht aufhören können, selbst wenn ich gewollt hätte.

Doch auch Loki schien nicht mehr bei klarem Verstand gewesen zu sein.

Hemmungslos hatte er sich mir hingegeben und scheinbar nicht einmal den Schmerz gespürt, den mein Eindringen in seinen jungfräulichen Körper verursacht hatte.

Und das er Jungfrau war, war das einzige, was ohne sein Zutun von ihm wusste.

Lange hatte Loki versteckt, dass er trotz seines Alters immer noch nicht seine Reinheit verloren hatte und es machte mich auf der einen Seite stolz, dass er mir das Kostbarste gab, was wir Asen besaßen.

Auf der anderen Seite war ich entsetzt, denn auf diese Weise hatte ich ihm etwas genommen, was er nur seiner wahren Liebe schenken sollte.

„Doch was sollten dann diese Worte?“, die Stimme in meinem Kopf hatte einen ungesund schadenfrohen Ton an den Tag gelegt und am liebsten hätte ich sie laut beschimpft. Allerdings würde man mich wahrscheinlich für verrückt erklären, wenn ich mich selbst anbrüllte, also unterließ ich jegliche Versuche.

„Du solltest lieber still sein!“, murmelte ich stattdessen, was zwar nicht besser war, aber niemanden auf meine Situation aufmerksam machen würde.

„Ach Thor, du kannst mich nicht zum Schweigen bringen!“

Ich ignorierte den schelmischen Ton in meiner inneren Stimme und begann stattdessen in meinem kleinen Zimmer auf und ab zu laufen. Fünf Schritte nach rechts, umdrehen, fünf Schritte nach links, wieder umdrehen.

Einheitliche Monotonie, die mich ablenken und gleichzeitig müde machen sollte.

„Ehrlich gesagt hätte ich gedacht, dass du nach einem Tag wie diesem, wie ein Stein ins Bett fallen würdest.“ Erschrocken wirbelte ich herum, als ich die leise Stimme hinter mir hörte.

Eric Selvig stand an den Türrahmen gelehnt da und sah mich aus zusammengekniffenen Augen an. Man konnte deutlich erkennen, dass er Kopfschmerzen hatte.

„Ich dachte, Sie müssten ihren Rausch ausschlafen.“, sagte ich und mein Blick glitt zu Boden. Der Mann hatte kluge Augen und ich befürchtete, dass er meinen Gemütszustand sofort erkennen würde.

„Es ist fast sieben!“, gab er zurück und nun sah ich erst ihn und dann das Fenster verwundert an.

Und er hatte Recht. Die Sonne stieg bereits das Himmelszelt empor und versprach einen wundervollen Tag.

„Wie lange läufst du schon hier herum?“, fragte er nun interessiert und drehte sich um, um in die Küche zu gehen. Automatisch folgte ich ihm.

Die kleine Küche war noch leer, was bedeutete, dass Jane und Darcie noch schliefen.

„Ich…“, es fiel mir schwer zu antworten, und nachdem sich Eric ein Glas Wasser und ein seltsames, weißes Plättchen aus einer Packung genommen hatte, setzte er sich an den Tisch.

„Lass mich raten!“, sagte er und löste das Plättchen in dem Wasser auf: „Du bist überhaupt nicht schlafen gegangen.“

Wieder starrte ich ihn verwundert an und nachdem Eric einen Schluck von dem, nun sprudelnden, Wasser genommen hatte, grinste er mich leicht an.

„Glaub mir, ich kann erkennen, wenn sich ein Mann die Nacht um die Ohren geschlagen hat. Meist geht es dabei um eine Frau!“

Er warf mir einen scharfen Blick zu und fuhr dann fort: „Aber aus irgendeinem Grund, glaube ich nicht, dass es bei die um eine Frau geht. Du bist niemand, der sich wegen einer Frau Probleme macht. Das kann man dir ansehen!“

„Woher willst du wissen, dass es nicht um eine Frau geht?“

Diese Frage sollte Zeit schinden. Der Mann mir gegenüber war clever und schien genau zu wissen, was in mir vorging und ich wollte nicht darüber reden, dass ich meinen eigenen Bruder geschändet hatte.

„Ich habe Jane´s Blick gesehen.“, sagte er und mir kam der plötzliche Themenwechsel völlig unlogisch vor.

„Du brauchst gar nicht so zu schauen.“, fuhr er fort und nahm noch einen Schluck von seinem Wasser: „Die Tatsache, dass dir nicht aufgefallen ist, wie Jane dich die gesamte Zeit, seit wir dich das erste Mal getroffen haben, angehimmelt hat, bedeutet entweder, dass du sehr dumm bist, oder überhaupt kein Interesse daran hast, dass sie dich fast mit ihren Blicken auszieht. Ersteres kann ich mir kaum vorstellen, denn du bist in diese militärische Anlage reinspaziert und hast dabei nicht mal einen Kratzer abbekommen, weshalb ich glaube, dass du einen Sinn für Strategie hast. Aber der zweite Grund… der zweite Grund ergibt schon mehr Sinn. Ich denke nämlich, dass du in jemanden verliebt bist und dieser Jemand nicht zum weiblichen Geschlecht gehört.“

Ich spürte, wie meine Augen sich auf Eric´s Worte hin weiteten und ein wissendes Lächeln überzog das Gesicht des Wissenschaftlers.

„Ich habe Recht, nicht wahr?“, fragte er und seine Stimme klang seltsam mitfühlend. Ich senkte den Kopf und dachte über seine Worte nach. Konnte ich riskieren, ihm meine Geschichte zu erzählen, oder würde er mich für verrückt erklären.

Geduldig wartete Eric und als ich den Kopf hob und in seine Augen sah, konnte ich erkennen, dass er mir ohne Vorbehalte zuhören würde, also begann ich zu erzählen.

Ich erzählte von Loki, meinem Bruder, den ich mehr als andere liebte, den ich verehrte, seit ich ihn das erste Mal gesehen hatte und den ich genommen hatte, weil ich mich selbst nicht beherrschen konnte.

„Und jetzt habe ich das schlimmste Verbrechen begangen, dass es in Asgard gibt. Ich habe jemanden um die Möglichkeit gebracht, seiner wahren Liebe das Wertvollste zu schenken, was wir besitzen.“

Meine Worte versiegten und eine unendliche Traurigkeit stieg in mir auf. Ich dachte an Odin, dessen Tod ich verschuldet hatte und an Frigga, die wahrscheinlich wahnsinnig enttäuscht von mir war. Doch all diese Gedanken verblassten, wenn ich an Loki dachte und an das was ich ihm angetan hatte.

„Du bist wirklich Thor, der Donnergott, nicht wahr?“, fragte Eric mich plötzlich und statt ihm zu antworten, blickte ich ihm einfach in die Augen. Und ich die Erkenntnis sehen, als sie von seinem Geist Besitz ergriff. Seine Augen weiteten sich und er schien einen Moment lang völlig überfordert zu sein, bevor er sich wieder beruhigte und sich in seinem Stuhl zurück lehnte.

„Du hast also Angst, dass du deinem Bruder die Chance auf sein Liebesglück verbaut hast, richtig?“, fragte er und ich nickte niedergeschlagen.

„Weißt du, Thor, wir Menschen haben seit jeher Legenden über alle möglichen Götter. Egal ob griechisch, ägyptisch oder nordisch, Legenden gab es schon immer, aber eines kann ich dir sagen! In unseren Legenden über die nordischen Götter, steht nirgendwo, dass Loki dein Bruder ist.“

Ruckartig hob ich den Kopf und funkelte ihn wütend an, doch bevor ich nur einen Ton herausbringen konnte, hob er die Hand und sagte: „Hör mir zu, bitte!“

Ich atmete tief durch und entspannte mich wieder, obwohl ich immer noch wütend war.

„In den Legenden heißt es, Loki sei Odin´s Blutsbruder, oder auch Adoptivsohn und das sein richtiger Vater Laufey war, der ihn verstieß, weil er zu schwach war, um das Geschlecht der… Riesen, wenn ich mich richtig erinnere, zu führen.“

Er sah mich an, als ob er Bestätigung von mir erwartete, doch ich schüttelte nur energisch den Kopf.

„Laufey ist ein Eisriese, der größte Feind der Asen und niemals Loki´s Vater. Das ist völlig unmöglich!“, sagte ich und Eric sah mich ernst an.

„Bist du dir da ganz sicher?“, fragte er.

Ich konnte seine Frage nicht mehr beantworten, denn Jane und Darcie betraten in diesem Moment die Küche, doch seine Frage ging mir nicht mehr aus dem Kopf.

Loki war mein Bruder, der Sohn von Odin und Frigga, mein Blutsverwandter!

Oder?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yuriko-toki
2013-01-11T17:46:22+00:00 11.01.2013 18:46
ok! So gehts auch, das Thor erfährt, dass Loki ein Eisriese ist. *immer noch nicht weiß wie es im Film war...*
Mensch Thor macht sich ja ganz schön Gedanken, dass er mit Loki geschlafen hat...also wie du schreibst, dass der auch die Gedanken an den "durch ihn verschuldeten Tod" seines Vaters dagegen verblassen...öh, nya
Er kann sich wieder abregen, denn wie er ja bald erfahren wird, ist Loki nicht sein Blutsbruder...die Asen, besonders sein Vater, dürften aber trotzdem nicht so begeistert sein, oder XD
Von:  Witch23
2013-01-10T16:21:13+00:00 10.01.2013 17:21
So gleich vorwech. es haben sich ein paar kleine Tipp oder Satzfehler eingeschlichen. ^_~ sie sind nicht so gravierend das nicht zu erkennen ist was du meinst. Doch sind es immer noch Fehler ^_~

Ab diesem Zeitpunkt kommen bei mir die zeitlichen Ereignisse etwas ins trudeln. Habe Thor nur einmal gesehen und nicht mehr auf dem Schirm wie die Abläufe waren. Aber das Gespräch von Eric und Thor war interessant. aber am besten empfand ich das ende. Wo Eric ihm sagt das in den legenden nicht davon steht das sie echte Brüder sind ^_^

Bin mal gespannt wie das nun weitergeht.


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