Zum Inhalt der Seite

Wünsch dir was

... X Crocodile (AU)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kid

Kapitel 4

Kid
 

Crocodile parkte mit seinem Wagen auf dem Parkplatz eines Supermarktes und stieg aus. Es war nicht der Markt, in dem er normalerweise einkaufte, denn der wurde gerade renoviert und hatte darum geschlossen. Dieser Supermarkt war ein wenig kleiner und lag gegenüber einer relativ übersichtlichen Universität. Nicht, dass Crocodile sich daran störte; es fiel ihm bloß auf.

Er betrat den Supermarkt und versuchte sich in der fremden Umgebung zu orientieren. Von innen sah er nun doch größer aus, als man es von außen vermutete. Aber er brauchte sowieso nur ein paar einzelne Dinge. Gedankenverloren schlich Crocodile durch die Gänge und erledigte seinen Einkauf. Er griff gerade nach einer Packung Kaffee, als er ein paar einzelne Wörter aus einer Unterhaltung im Gang gegenüber mitbekam. „Schwärmt total von ihm … im Grandline kennen gelernt … lächerlicher Federmantel … Donflamingo, oder so …“ Unweigerlich spitzte Crocodile die Ohren und versuchte mehr von der Unterhaltung mitzubekommen, doch das Gespräch kam trotzdem bloß in Fetzen bei ihm an. Eilig packte er zwei Packungen Kaffee in seinen Einkaufskorb und wechselte dann wie zufällig in den Gang gegenüber.

Es war der Gang mit den Süßigkeiten, und Crocodile ordnete die Stimmen, die er gehört hatte, zwei jungen Männern zu, die vor dem Regal mit Chips standen und sich noch immer miteinander unterhielten. Der eine hatte kurzes, schwarzes Haar und war einfach und unauffällig gekleidet, der andere trug eine gelbe Hose mit Sprenkeln, einen dunkelroten Mantel und hatte knallrotes (wahrscheinlich gefärbtes) Haar, das zu Berge stand, als hätte er mit dem Finger in eine Steckdose gefasst. Ihre Gesichter konnte er zwar nicht erkennen, doch zumindest hörte er sie nun besser. Möglichst unauffällig stellte Crocodile sich neben sie und tat so, als würde er nach einer bestimmten Sorte Chips Ausschau halten.

„Law hat nur noch Augen für diesen seltsamen Vogel“, hörte er den Rothaarigen neben sich sprechen, „und ich verstehe echt nicht, wieso. Ich meine: Rosa? Hallo? Welcher ernstzunehmende Mann trägt denn bitte Rosa? Ich habe ihn angerufen und versucht eine Verabredung mit ihm auszumachen, aber er hat nie Zeit. Schon seit Wochen nicht. Mir geht das total auf die Nerven. Aber was soll ich denn tun, Luffy? Wenn das so weitergeht, werde ich ihn irgendwann eben zwingen, wieder etwas mit mir zu machen!“

Luffy, der Schwarzhaarige, der eine Narbe unter einem Auge trug, wie Crocodile nun auffiel, zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Lass ihn doch einfach ein bisschen in Ruhe. So wie ich Law kenne, wird er sich sicher bald wieder einkriegen.“

Der Rothaarige verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich hoffe es. Der Typ nutzt ihn bloß nach Strich und Faden aus. Aber das rafft er einfach nicht. Ich habe echt Schiss, dass die ganze Sache ein böses Ende nimmt.“

Crocodile tat so, als hätte er die Sorte Chips, nach der er gesucht hatte, gefunden und packte sie zu dem Kaffee in seinen Korb. Dann drehte er sich um und nahm sich aus dem gegenüberliegenden Regal einige Kaubonbons. Er wollte unbedingt in der Nähe der beiden jungen Männer bleiben. Denn dass sie von Doflamingo und dem jungen Mann, mit dem er ihn in der Disko gesehen hatte, sprachen, war eindeutig.

„Beruhig dich einfach. Law ist doch nicht blöd. Das wird schon wieder. Wenn es nicht besser wird, müssen wir uns eben was Anderes überlegen.“

„Naja, wenn sich da nicht spätestens nächste Woche etwas tut, werde ich mir auf jeden Fall etwas einfallen lassen. So kann es nicht weitergehen. Er hat nur noch Augen für diesen Typen, und der nutzt den echt nur aus. Hat sich sogar riesige Summen Geld von Law geliehen, ohne dass den das stört.“ Crocodile konnte den Jungen seufzen hören und legte drei Tafeln Schokolade in seinen Korb.

Luffy redete noch einmal beruhigend auf ihn ein, und dann wechselten die beiden jungen Männer zu Crocodiles Leidwesen das Thema. Er verschwand wieder aus dem Gang und machte sich auf den Weg zur Kasse. Gedankenverloren bezahlte er seine Einkäufe (und die Chips, Bonbons und Schokolade, die er dazu noch gekauft hatte) und verließ den Supermarkt wieder.
 

Während der Fahrt nach Hause und auch, während er die eingekauften Sachen in die Küche räumte, gingen Crocodile die Worte des Rothaarigen nicht mehr aus dem Kopf. Er hatte davon gesprochen, dass Doflamingo den Mann im gelben Pullover –Law hatte er ihn genannt- bloß ausnutzte. Was genau meinte er damit? Er lieh sich große Summen Geld und dachte allem Anschein nach nicht danach, sie wieder zurückzuzahlen. Doch war das alles? Crocodile konnte sich gut vorstellen, dass Doflamingo regelmäßig mit diesem Law Sex hatte, ihm vielleicht sogar eine Beziehung vorgaukelte.

Und er wusste nicht recht, was er davon halten sollte. Eigentlich hätte er erleichtert sein müssen, schließlich war er doch nicht so einfach ersetzt worden, wie er gedacht hatte, doch die Erleichterung setzte einfach nicht ein. Anscheinend bedeutet Doflamingo dieser junge Mann nichts, nichts was auch nur annähernd in die Nähe der Gefühle kam, die er für Crocodile empfunden hatte…und doch konnte Crocodile nicht aufhören, sich seltsam angespannt auf die Unterlippe zu beißen. Selbst wenn er Law nur ausnutzte, bedeutet dies nicht zwingend, dass er selbst Doflamingo noch irgendetwas bedeutete.

Es war die Unwissenheit, die an Crocodile nagte. Er räumte das letzte Teil ein und ging dann hinaus auf seine Dachterrasse.

Dazz hatte wie versprochen noch zwei weitere Tage mit ihm verbracht, doch vor einer Woche war er abgereist; und seitdem war Crocodile wieder alleine Zuhause und hatte -außer zur Arbeit zu gehen und die Hausarbeit zu erledigen- nicht viel zu tun. Sie telefonierten viel und blieben in Kontakt, doch das änderte nichts daran, dass hunderte Kilometer Entfernung zwischen ihnen lagen. Von seinem Problem mit Doflamingo hatte er Dazz außerdem noch immer nichts erzählt.

Doflamingo hatte keine Gefühle für Law. Er benutzte ihn nur. Ob es nun aus finanziellen Gründen oder für Sex war, er nutzte ihn bloß aus. Er selbst war niemals von ihm ausgenutzt worden. Er hatte sich niemals Geld von ihm geliehen und auch wenn er sich sicher war, dass Sex eine wichtige Rolle in Doflamingos Leben spielte, hatte dies bei seinen Annäherungsversuchen selten im Vordergrund gestanden. In Crocodile war Doflamingo aufrichtig verliebt gewesen. Dessen war er sich absolut sicher, auch wenn Doflamingo seine Gefühle auf eine seltsame Art und Weise ausgedrückt hatte.

Crocodile seufzte und sah über die dunklen Häuserdächer der Umgebung hinweg. Doflamingo fehlte ihm. Daran gab es keinen Zweifel mehr. Er vermisste Doflamingos ständige Telefonanrufe und Emails, seine aufdringliche Art. Er vermisste es, von ihm verfolgt und umsorgt zu werden. Er vermisste seine Brille mit den bunt getönten Gläsern und seinen voluminösen Federmantel, für den er sich früher immer geschämt hatte.

Crocodile hatte einmal ein Sprichwort gehört, dass besagte, dass man eine Sache erst dann wertzuschätzen lernte, wenn man sie verloren hatte. Und er hatte Doflamingo verlieren müssen, um zu begreifen, wie wichtig er ihm doch war. Crocodile legte den Kopf in den Nacken und schaute zum Himmel hinauf. Was sollte er jetzt nur tun? Er musste Doflamingo zurückbekommen. Und dann würde er zusagen, wenn er ihn erneut um ein Date bat. Es würde alles nicht nur so wie früher werden, sondern noch viel besser. Doch wie sollte er das anstellen? Doflamingo war wie vom Erdboden verschluckt. Seit dieser kurzen Begegnung in der Diskothek vor einigen Wochen hatte er ihn nicht mehr gesehen. Und außerdem widmete er seine volle Aufmerksamkeit nun diesem jungen Mann, Law.

Crocodile seufzte. Irgendetwas musste er tun. Er war kein Mensch, der tatenlos herumsitzen konnte, wenn er ein Ziel im Auge hatte.
 

Eine Woche später stand Crocodile mit seinem Auto erneut auf dem Parkplatz des Supermarktes, in dem er zufällig auf die beiden jungen Männer gestoßen war. Allerdings betrat er nicht den Markt, sondern schlenderte hinüber zu dem Gebäude der Universität. Er hatte beschlossen, dass er die beiden wieder finden wollte. Der Rothaarige schien eng mit Law befreundet, hegte vielleicht sogar noch tiefere Gefühle für ihn und verabscheute Doflamingo – das würde er auf jeden Fall ausnutzen. Und da er zusammen mit seinem schwarzhaarigen Freund in dem Supermarkt gegenüber einer Universität eingekauft hatte, lag es nahe, dass er Student ebendieser war.

Crocodile drückte seine Zigarre aus und machte sich auf den Weg in das Innere des Gebäudes. Die Universität war nicht allzu groß und er fand sehr leicht eine Tür, neben der an einem kleinen Schildchen das Wort Information stand. Er klopfte an und wartete darauf, dass er in den Raum gerufen wurde, was recht schnell geschah.

Hinter einem Schreibtisch saß ein älterer Mann mit langem, grauem Haar, der ihn freundlich musterte. Er stellte sich unter dem Namen Silvers Rayleigh vor und fragte, wie er ihm helfen könnte. Da Crocodile nie viel etwas davon gehalten hatte, wenn man um den heißen Brei herum sprach, meinte er: „Ich suche einen jungen Mann namens Luffy…“ „Luffy? Monkey D. Luffy? Oh, er hat doch nicht schon wieder etwas angestellt, oder?“ Silvers Rayleighs Stimme klang zu Crocodiles Überraschung nicht ganz so wütend, wie er es in einer solchen Situation für angebracht gehalten hätte. Eher schon ein wenig belustigt.

Nun, eigentlich musste es ihn nicht kümmern. Er wollte schließlich bloß mit Monkey D. Luffys rothaarigem Freund, dessen Namen er leider nicht mitbekommen hatte, sprechen. Also fuhr Crocodile unbeirrt fort: „Ich möchte gerne persönlich mit ihm sprechen. Außerdem suche ich noch einen weiteren jungen Mann. Er hat abstehendes, rotes Haar und…“ „Ah, Eustass Kid, nehme ich an. Schräger Kleidungsstil, ziemlich ungemütlicher Kerl.“

Crocodile nickte. Allem Anschein nach war diese Universität tatsächlich so klein, wie sie nach außen hin wirkte, wenn sogar schon der Mann an der Information ihn nur durch eine grobe Beschreibung die Namen der gesuchten Schüler nennen konnte. „Können Sie sie bitte hierher rufen? Wie gesagt, ich würde gerne einmal unter sechs Augen mit ihnen sprechen.“

Silvers Rayleigh nickte und machte kurz darauf eine Durchsage. „Monkey D. Luffy und Eustass Kid melden sich bitte sofort an der Information.“

Dann wandte er sich wieder an Crocodile. Er sah ihn für einen kurzen Augenblick so eingehend an, dass Crocodile das unangenehme Gefühl bekam, geröntgt zu werden. Dann meinte er: „Sie sehen nicht aus wie eine Person, die man leicht in Panik versetzen kann, wenn ich das sagen darf. Aber ich würde Ihnen dennoch raten, sich vor allen Dingen vor Kid in Acht zu nehmen. Mit ihm ist nicht gut Kirschen essen, auch wenn seine roten Haaren zu einer anderen Schlussfolgerung verleiten.“ Crocodile fragte sich, was diese seltsame Warnung bedeuten mochte, doch schmunzelte nur höflich und nahm dann, nachdem er sich für den Aufwand flüchtig bedankt hatte, draußen auf einen Stuhl Platz.
 

Es dauerte nicht lange, ehe Monkey D. Luffy und Eustass Kid in Sichtweite auftauchten. Plötzlich begann Crocodiles Herz nervös zu schlagen. Ob es tatsächlich eine so gute Idee gewesen war, sich mit ihm zu treffen? Schließlich kannte er diesen ziemlich räudig aussehenden jungen Mann doch überhaupt nicht. Nicht, dass Crocodile Angst um seine Sicherheit gehabt hätte. Er war ein relativ kräftiger Mann und konnte sich gut selbst aus gefährlichen Situationen heraushelfen. Nur kam ihm das, was ihm in den Sinn gekommen war und damals so einleuchtend geklungen hatte, auf einmal sehr unsicher und wirr vor. Woher sollte er denn wissen, dass dieser Kid überhaupt noch Interesse daran hatte, Law zurückzubekommen? Junge Leute wechselten ihre Ansichten wie andere Menschen ihre Socken!

Was soll’s, meinte Crocodile schließlich in Gedanken, du willst Doflamingo zurückerobern und du sitzt nun auf diesem Stuhl in dieser Universität und diese beiden Jungen kommen auf dich zu. Jetzt war es sowieso zu spät, um seine Meinung zu ändern.

„Eustass Kid?“, fragte er, als der mürrisch wirkende junge Mann neben ihm zum Stehen kam und schon die Faust erhoben hatte, um an die Tür des Raumes zu klopfen, aus dem er eben gekommen war. Kid wandte sich mit einem irritierten Gesichtsausdruck zu ihm um und musterte ihn dann misstrauisch. „Wer will das wissen?“, fragte er schließlich mit unfreundlicher Stimme.

Zum Glück war Crocodile jedoch selbstsicher genug, um sich durch die Art des rothaarigen Jungen nicht einschüchtern zu lassen. Er stand unbeeindruckt auf und reichte ihm die Hand. „Ich bin Sir Crocodile. Ich bin es, der Sie hierher hat rufen lassen. Ich möchte kurz alleine mit Ihnen sprechen.“

Kid zog eine Augenbraue hoch. „Und wieso wollen Sie das, heh? Ich habe nichts angestellt. Nun, zumindest in letzter Zeit nicht.“

Crocodile schüttelte ungeduldig den Kopf. „Darum geht es auch überhaupt nicht. Ich möchte mit Ihnen über ein Thema sprechen, das Sie sicherlich interessieren wird.“ Da der Junge noch immer nicht überzeugt wirkte, fügte Crocodile hinzu: „Law und Doflamingo.“ Die Nennung dieser beiden Namen schien Eustass Kid nun doch dazu bewegen zu können, mit ihm zu sprechen, denn er antwortete mit einem kurzen Nicken.

Sofort fühlte Crocodile sich wieder ein wenig sicherer und sein Herzschlag normalisierte sich. Wenn er Glück hatte, dann würde tatsächlich alles so gut laufen, wie er es sich erhofft hatte. „Warte eben hier, Luffy“, meinte Kid an den Schwarzhaarigen gewandt, „ich rede mal eben mit diesem Schnösel hier.“

Crocodile warf dem jungen Mann einen giftigen Blick zu –er hatte Beleidigungen nie ausstehen können-, doch ging trotzdem kommentarlos ein paar Schritte weiter. Er wollte es sich mit Kid nicht verscherzen. Crocodile sah sich schnell um, ob irgendjemand in Hörweite war. Dies war nicht der Fall. Dann wandte er sich wieder an Eustass Kid, der ihn aus neugierigen und misstrauischen Augen heraus anblickte, und meinte dann: „Ich habe zufällig mitbekommen, dass Sie einen Freund namens Law haben, der zur Zeit mit einem Mann namens Donquixote Doflamingo zusammen ist. Sie wollen, dass die Beziehung zwischen Doflamingo und Law beendet wird, nicht wahr? Ich habe ebenfalls großes Interesse daran, die Beziehung der beiden zu zerstören. Meinen Sie, dass wir beide da auf einen gemeinsamen Nenner kommen könnten?“

Kids misstrauischer Blick legte sich nicht, der junge Mann blickte ihn unverwandt und furchtlos aus zwei unangenehm stechenden Augen heraus an. Es entstand eine kleine Stille zwischen ihnen. Crocodiles Herz begann wieder zu klopfen und er begann ein klein wenig zu zweifeln, doch schließlich durchbrach Kid ihr Schweigen: „Warum wollen Sie, dass die beiden sich wieder trennen? Was haben Sie davon?“

Crocodile wägte einen Augenblick gedanklich verschiedene Optionen ab, und entschied sich schließlich für die Wahrheit. Den Jungen für seinen Plan zu begeistern hatte oberste Priorität, und das würde nur gelingen, wenn er ehrlich war. Außerdem sah er ihn nach dieser Sache hoffentlich sowieso nie wieder. „Doflamingo hatte früher Gefühle für mich, die ich damals nicht erwidert habe. Die Situation hat sich geändert. Jetzt habe ich Gefühle für ihn, aber er ist wie vom Erdboden verschluckt und vertreibt sich die Zeit damit, deinen komischen Kumpel fertig zu machen.“

Das Misstrauen aus Kids Augen wich nun ehrlichem Interesse. „Ich bekomme Law und Sie bekommen Doflamingo.“

Crocodile nickte. „Das ist mein Ziel. Sind Sie dabei?“ Nun, da er Kid einmal von sich überzeugt hatte, zögerte dieser nicht, in die Hand einzuschlagen, die er ihm hinhielt. „Abgemacht.“
 

„Haben Sie ein Bier hier?“

„Ich kann Ihnen Wein anbieten.“

„Wein will ich aber nicht.“

Crocodile seufzte, erwiderte jedoch nichts auf die kindischen Aussagen von Eustass Kid. Normalerweise regte er sich sehr schnell auf, vor allen Dingen bei unverschämten Verhalten, doch im Augenblick redetet er sich selbst gut zu und bemühte sich darum, sich zusammenzureißen. Auch wenn er diesen respektlosen jungen Mann nicht mochte, durfte er ihn nicht verscheuchen. Denn nur durch ihn würde es ihm gelingen, Doflamingo zurückzugewinnen. Also schluckte Crocodile seinen Ärger hinunter.

„Und was genau sollen wir hier jetzt machen?“

„Du wirst gleich Law anrufen. Oder ihm wenigstens auf den AB sprechen.“

Kid zog wenig überzeugt eine Augenbraue nach oben. „Und was soll das bringen, Sie Genie? Ich habe ihm schon neunundneunzig Mal auf den AB gesprochen. Wenn er geantwortet hat, dann hieß es immer nur, dass er wegen Doflamingo keine Zeit hat. Was ändert es, wenn ich zum hundertsten Mal auf den AB spreche?“

„Ganz einfach: Wir gehen davon aus, dass Doflamingo den Anruf mitbekommt. Oder Law ihm zumindest davon erzählt. Und zum ersten Mal werden Sie mich erwähnen. Erzählen Sie Law, dass Sie ab jetzt keine Zeit mehr für ihn haben, weil Sie mich kennen gelernt haben und Zeit mit mir verbringen möchten.“

„Super, und was soll das ändern?“

Crocodile seufzte ungeduldig auf. „Derselbe Trick hat auch bei mir funktioniert“, versuchte er schließlich dem Jungen zu erklären, „Sie sind ihm egal, solange Sie ihn ständig anrufen und umsorgen. Vielleicht findet er Sie sogar nervig. Sobald Sie ihm aber das Gefühl geben, ersetzbar zu sein, wird sich die ganze Situation ändern. Er wird Sie vermissen.“

„Sind Sie sich sicher? Dasselbe hat auch bei Ihnen funktioniert?“

Crocodile nickte unwillig. „Wenn Doflamingo tatsächlich mithört, werden wir auch erfahren, ob seine Ignoranz bloß ein Lockmittel für mich war … oder“, und er musste plötzlich hart schlucken, „ob ich ihm tatsächlich egal geworden bin.“

Kid nickte. „Okay, das klingt logisch. Ich hoffe, dass die ganze Sache funktioniert.“

„Wir haben nichts zu verlieren, oder?“, erwiderte Crocodile und beobachtete Kid dabei, wie er in seinem Handy Laws Nummer heraussuchte und dann auf den grünen Knopf drückte. Crocodile wurde nervös –vielleicht würde er Doflamingos Stimme im Hintergrund hören-, doch wie es zu erwarten gewesen war, nahm niemand ab und Kid sprach auf den Anrufbeantworter: „Hey, Law, ich bin’s Kid. Also, ich wollte dir sagen, wenn du demnächst irgendwelche Probleme hast oder so, ruf lieber Luffy an als mich. Ich habe da jemanden kennengelernt. Er heißt Crocodile und ist echt ein cooler Typ. Der ist viel älter als ich, rauchte Zigarren und so was, der ist echt edel. Und naja, ich bleibt halt jetzt ein paar Tage bei ihm. Wenn also was ist, kannst du ja einfach Luffy anrufen oder so, okay? Dann tschüss.“

Crocodile nickte zufrieden. „Das war gut. Jetzt müssen wir nur noch warten, bis er zurückruft.“

Kid nickte. „Okay. Und was machen wir solange?“

Crocodile zog beide Augenbrauen zusammen und warf dem jungen Mann einen ehrlich irritierten Blick zu. „Was meinen Sie damit?“

Ein breites Grinsen legte sich auf Kids Lippen. „Es wird doch sicher eine Weile dauern, bis Law und Doflamingo zurückrufen, oder? Was halten Sie davon, wenn wir beide in der Zwischenzeit ein wenig, naja, Spaß haben?“

Crocodile schmunzelte und schüttelte dann den Kopf. „Ich ficke mit niemandem, der mich siezt.“

„Wir können uns auch gerne duzen!“

„Hören Sie endlich mit dieser blöden Scheiß auf! Wenn Sie Glück haben, können Sie schon in ein paar Stunden mit Law ficken. Also lassen Sie mich gefälligst aus dem Spiel.“ Crocodile hatte tatsächlich kein Interesse daran, mit Kid zu schlafen. Er war ihm viel zu jung und erinnerte ihn vor allen Dingen viel zu sehr an Enel aus der Diskothek. Außerdem würde er ja sowieso bald wieder Doflamingo zurückhaben. Und Crocodile wusste nicht recht, woher dieser Gedanke kam, doch er dachte sich, dass er erst mit Doflamingo den Sex wieder richtig genießen konnte. Wenn er sich auf Kid einließe, würde er es nur bereuen.

„Ach, jetzt komm schon, Crocodile. Wo liegt das Problem? Noch haben wir Doflamingo und Law nicht auseinander gebracht. Und wahrscheinlich ficken die beiden auch gerade, während du dich hier noch zierst.“

Unter diesem Argument hätte Crocodile beinahe nachgegeben. Kid hatte wahrscheinlich Recht. Es war durchaus möglich, dass Doflamingo und Law genau in diesem Augenblick Sex miteinander hatten. Crocodile kannte Doflamingo und sein unstillbares Bedürfnis nach Sex schließlich gut genug. Dennoch schüttelte er den Kopf. „Hören Sie auf, mich zu nerven, Kid! Wir werden beide in Ruhe abwarten, bis Law zurückruft. Und damit basta!“

Auf diese Ansage erwiderte Kid nichts, doch als Crocodile zu ihm hinüber spähte, sah er in seinen Augen, dass Eustass Kid eine Person war, die sich durch kein Basta der Welt von irgendetwas abhalten ließ.
 

~
 

Abgesehen vom Prolog das erste Kapitel von "Wünsch dir was" ohne Lemon - Kapitel 4 ;) Ich hoffe, dass euch das Kapitel trotzdem gut gefallen hat. Schließlich geht es hier mit ein wenig Handlung weiter und ganz sicher wird es noch mindestens eine nette Lemon geben, versprochen! xD

Nun, dann seit mal gespannt was aus Kid & Croco so wird... :P
 

„Du bist echt ein schwieriger Typ, was?“, fuhr Kid fort, „kein Wunder, dass sich dieser Doflamingo an dir die Zähne ausgebissen hat. Du reagierst ja auf einfach gar keinen Flirt.“ Crocodile presste die Lippen aufeinander und ermahnte sich in Gedanken, ruhig zu bleiben. Er durfte sich von diesem Jungen nicht provozieren lassen. Irgendwann mussten Law oder Doflamingo schließlich zurückrufen und dann würde alles wieder gut werden.

(Auszug aus Kapitel 5 "Law")
 

bye

sb



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  DonquixoteRosinante
2012-08-04T07:38:03+00:00 04.08.2012 09:38
Jetzt hat er schon mit so vielen unbefriedigenden Sex gehabt, da kann er mit Kid auch noch in die Kiste steigen.
Dafür hat er ja auch Law angerufen, mit dem eigenem Handy und muss die Telefonkosten alleine zahlen.
XD
Freu mich schon darauf zu erfahren, ob Kid seinen Willen bekommt.
Von:  mor
2012-08-04T06:36:47+00:00 04.08.2012 08:36
Kicher ^^ ne Croco Kid wierd bestimmt nicht aufgeben, der wierd so lange Nerven bis Er seinen Sex bekommen hat ^^


Zurück