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Wetten dass...

Schuljahr 5
von

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VI

Früh war kein Ausdruck. Zu Hause hatten meine Eltern noch mit mir gesprochen. Ich hätte mich den größten Teil des Abends ja so vorbildlich verhalten und ich hätte so zauberhaft getanzt. Jeder hätte meine Manieren gelobt. So ging es noch etwas. Um genau zu sein sprachen sie zwei Stunden über den Ball und so kam es, dass ich um sechs in der Früh noch immer mein Kleid trug, als ich in den Kamin stieg und meine Uniform nur über dem Arm trug. „Hogwarts, Professor Dumbledores Büro.“

„Sie sehen wirklich nett aus, Miss Vulpes.“ Ich klopfte den Staub ab. „Vielen Dank, Professor.“ Ich vollführte einen Knicks und lächelte. „War wohl eine lange Nacht, hmm. Wenn Sie kurz warten, können Sie zusammen mit Mr. Potter und Mr. Black zu ihrem Gemeinschaftsraum gehen. Minerva wird sicher gleich kommen, um Sie abzuholen.“ Im gleichen Moment färbten die Flammen des Kamins sich grün und James trat daraus hervor. „Morgen, Professor. Meine Güte Pol, haben deine Eltern dir nicht einmal die Zeit gegeben, dich umzuziehen?“ „Guten Morgen, Mr. Potter.“ Es klopfte leicht an der Tür. „Herein.“ McGonagall kam durch die kleine Holztür. „Guten Morgen.“ Sirius klopfte sich den Ruß ab. „Wunderbar, alle vollzählig, gehen wir.“ Der Blick der Professorin blieb kurz an mir hängen und musterte das Kleid. „Miss Vulpes,“ Dumbledore sah mich über seine Halbmondbrille hinweg an. „ich gratuliere zu dem gelungenen Zauber.“

Schweigend folgten wir Professor McGonagall durch die noch leeren Gänge. Sirius trödelte etwas. „Schüler aus dem Bett!“ schrie Peeves der Poltergeis plötzlich hinter uns, als er Sirius entdeckt hatte. Filch hastete zu uns und hielt ihn am Arm, bevor unsere Lehrerin sich auch nur gedreht hatte. „Peeves verschwinde! Argus, sie sind mit mir unterwegs, außerdem ist die Uhrzeit durchaus legitim.“ Murmelnd verschwand der Hausmeister wieder.

Müde sackte ich im Gemeinschaftsraum auf der Lehne eines Sessels zusammen. „Kann einer von euch mal die Korsage lösen. Bei Morganas Haaren, ich schwöre, ich ersticke gleich!“ Zuvorkommend lösten sich die Schnürungen einen Augenblick später. Erleichtert atmete ich tief ein. „Ach Krone, wer war eigentlich die Slytherin und warum hat sie nach dir gesucht?“ stichelte ich. „Ich schätze, ich muss ins Bett, ich bin ja so müde.“ James täuschte ein Gähnen vor. „Tatze, kommst du mit?“ „Klar.“ er gab mir einen Kuss auf die Wange „Schlaf gut, Schönheit.“ und verschwand. Mühsam quälte ich mich die Treppe zum Schlafsaal hoch. Vorsichtig zog ich den Vorhang von Lilys Bett zurück. „Lily? Ich brauche kurz deine Hilfe.“ flüsterte ich. Meine beste Freundin half mir etwas widerwillig aus dem Kleid und fiel danach wieder in ihr Bett. Ich lag nur Sekunden später unter meiner Decke.

Als ich aufwachte, war ich allein. Es dauerte einen Moment bis ich begriff, weshalb ich aufgewacht war. Das laute Klingeln neben meinem Bett. „Finem!“ Ich schnappte mir einen Pulli und schleppte mich die Treppe hinunter. „Hallo Polaris.“ „Jas.“ verschlafen sah ich meinen Bruder an. „In einer halben Stunde ist Training, ich dachte, ich wecke dich besser.“ Ich nickte und machte mich auf den Weg ins Bad.

Das Training war mies. Ich war so müde, dass ich immer wieder einnickte, Sirius und James ging es nicht besser, was dazu führte, dass die Klatscher völlig unkontrolliert flogen, Mannschaftskameraden trafen und James den Quaffel mehr als einmal fallen ließ. Schließlich brach Jasper das Training ab. „Meine Güte, ich glaube, ein so schlechtes Training hatten wir noch nie.“ murmelte er in der Kabine, bevor er uns alle, James, Sirius und mich vor allem, anschrie, wie unfähig wir alle wären. Gähnend ging ich mit den Anderen zum Schloss hoch.

Die Woche schleppte sich dahin. Am Donnerstag in Zauberkunst saß ich neben Lily. Wie immer schaffte sie die Aufgabe im ersten Anlauf. Nur kurz nach ihr schafften es James und Sirius. Ich hatte noch nicht einmal angefangen. Ich saß neben Lily und starrte auf die Abbildung im Buch. „Polly?“ Ich schreckte auf und blinzelte. „Ja?“ „Du bist die letzte Zeit so abwesend.“ „Lass uns später sprechen, was sollen wir machen?“ Lily erklärte mir den Spruch und die Bewegung des Zauberstabes.

Nach dem Abendessen verzogen Lily und ich uns in unseren Schlafsaal. „Was ist los mit dir? Ich habe dich lange nicht so erlebt.“ „Ich habe keine Ahnung. Sonntag und Montag dachte ich, ich wäre einfach müde, aber irgendwie fällt es mir schwer mich zu konzentrieren.“ Im Schneidersitz hockten wie auf unseren Betten. „Gibt es denn etwas, das deine Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt?“ fragte Lily mich und beugte sich vor. Ich wich ihrem Blick aus. „Das ist Teil des Problems. Jetzt wo die Hochzeit meines Bruder näher rückt, mache ich mir Gedanken, um meine eigene Zukunft.“ Meine Haare fielen wie ein Vorhang vor. „Das ist völlig normal, wenn so wichtige Veränderungen anstehen, machen wir uns Gedanken.“

„Lily, es ist nicht nur die Hochzeit.“ Die Rothaarige setzte sich neben mich und wartete. „Es ist Sirius. Ich weiß nicht genau, seit dem Ball verhält er sich anders.“ „Mir ist nichts aufgefallen.“ „Irgendetwas stimmt nicht. Er ist zurückhaltender als sonst und er hatte seit dem Ball kein Date mehr. Ich weiß nicht, was es ist. Aber irgendetwas beschäftigt ihn und er will mir nicht sagen was. Er hat mir sonst immer alles erzählt.“ „Das wurmt dich? Dass er dir nicht alles erzählt?“ „Er hat mir immer alles erzählt. Seit wir uns angefreundet haben.“ erwiderte ich gekränkt. „Das ist bestimmt nur eine Phase, du solltest dir wegen dem keine Sorgen machen.“ sie schmunzelte. „Auch wenn du ihn und James nicht magst, Lily, sie sind meine Freunde und ich mache mir Sorgen, wenn einer von ihnen sich merkwürdig verhält. Das Gleiche würde ich bei dir machen.“ Lily tätschelte mein Knie. „Warte das Wochenende noch ab, bestimmt heckt er nur irgendeinen Streich aus.“ „Wahrscheinlich hast du Recht.“

Am Freitag Morgen saß ich gelangweilt in Geschichte der Zauberei und ließ mich von Professor Binns Stimme einlullen. „Tüpfel.“ Beinahe wäre ich samt Stuhl umgekippt. „Was ist, Krone?“ „Wir haben eine Idee, du hast doch gesagt, man müsste immer wissen, wo sich die Lehrer aufhalten. Wir wollen etwas basteln. Machst du mit?“ Ich nickte. Schließlich würde so etwas unsere verbotenen Ausflüge erleichtern.

In Zaubertränke erlebte ich eine Überraschung. Die Viertklässler waren wieder anwesend. Gereizt räumte ich meine Utensilien etwas zusammen. „Miss Vulpes, setzten Sie sich wieder nach hinten, Mr. Black, tauschen Sie mit Miss Evans den Platz.“ Ein Raunen ging durch die Klasse. Dieses Mal saß also Sirius neben Snape und James neben Lily. „Heute brauen wir den Trunk des Friedens. Am Ende sollte der Trank weiß sein. Achtet auf die genaue Rezeptur.“

Ich wog gerade eine Nuss ab, als Regelus, der wieder neben meinem Platz stand, das Wort an mich richtete. „Wie war der Ball?“ Ich antwortete nicht. „Verstehe, mein Bruder will nicht, dass wir miteinander sprechen.“ Ich biss die Zähne zusammen. „Wie kommt es, dass mein Bruder alles bekommt, sogar deinen Gehorsam, obwohl ihr nur Freunde seid.“ Ich atmete tief ein. „Ich antworte nicht, weil ich dir nichts zu sagen habe.“ zischte ich und gab zwei Tropfen Nieswurzsirup hinzu.

„SAG DAS NOCH MAL!“ „Ich sagte, deine kleine Hure interessiert sich wohl nur für dein Geld, weshalb sonst sollte sie mit deinem Bruder flirten?!“ „Wie ironisch, wir brauen den Trunk des Friedens und es gibt Streit.“ flüsterte Regulus.

Dieses Mal waren Remus und ich nicht schnell genug. Sirius hatte sich auf Snape gestürzt, den Zauberstab gezückt. James war schon bei ihm. Flüche schossen bereits durch den Raum. „Raus hier!“ rief ich und Remus und ich halfen unseren Mitschülern aus dem Kerker. Slughorn stand neben uns im Gang und beobachtete besorgt die Tür. „Professor, darf ich Ihnen einen Rat geben?“ fragte ich und bekam nur ein kurzes Nicken. „Setzten Sie nie wieder James oder Sirius zu Snape. Am Besten setzten Sie niemanden mehr um.“ Lautes Knallen kam aus dem Klassenzimmer.

Ich rutschte an der Wand hinab und wartete. Mit wehendem Umhang kam Dumbledore die steinernen Treppen hinab und verschwand ohne einen Ton im Kerker. Ich hatte kaum geblinzelt, da verließ er lächelnd den Raum und James, Sirius und Snape folgten ihm geknickt. „Horace, ich fürchte, der Unterricht muss heute ausfallen, ich werde mich in den Ferien um die Renovierung des Klassenzimmers kümmern. Mr. Lupin, Miss Viulpes, folgen Sie uns bitte?“ Überrascht sah ich auf. „Professor?“ „Sie waren anwesend und als Vertrauensschüler können Sie mir sicher etwas dazu berichten.“ betäubt nickte ich.

Etwas unschlüssig stand ich in Dumbledores Büro. „Mr. Potter, Mr. Black und Mr. Snape, Sie alle werden nachsitzen. Zwei Wochen. Mr. Lupin beginnen Sie bitte?“ Remus schildete kurz, dass Sirius' Ausruf ihn aufmerksam gemacht hätte und er dann mit mir die Anderen aus dem Raum geführt hatte, ich bestätigte seine Ausführungen kurz. „Darf ich nun erfahren, wie es dazu kommen konnte, dass mein schöner Kerker zerstört wurde?“ Das Geschrei begann. Mit einem Lächeln brachte der alte Mann die drei zum Schweigen. „Nun denn, beginnen wir mit Mr. Snape.“ „Er ist einfach auf mich losgegangen! Ich hatte nicht einmal Zeit meinen Zauberstab zu ziehen und er...“ er zeigte auf James. „hat sich bereitwillig eingemischt!“ „Du mieses Stück! Du hast mich provoziert!“ Sirius hatte sich Snape zugewandt. „Nichts habe ich gemacht!“ Sirius Stimme wurde zu einem leisen Knurren. „Wenn du noch einmal etwas in der Art sagst oder auch nur denkst, kann dich auch Dumbledore nicht mehr retten!“ „Na na, meine Herren. Mr. Black, erzählen Sie bitte aus ihrer Position.“ „Dieses Stück Dreck hat Pey eine Hure genannt und meinte, sie wäre an nichts als Geld interessiert, deshalb hätte sie mit meinem Bruder gesprochen.“ er drehte sich zu mir um. „Was sollte das, was willst du von ihm?“ fuhr er mich an. „Nichts! Slughorn hat mich dort hingesetzt, was hätte ich denn machen sollen?“ Auch ich erhob meine Stimme. „Was hast du mit ihm zu besprechen gehabt?“ „Nicht dass es dich etwas angehen würde, aber er hat sich nach dem Ball erkundigt und fragte, ob du mir befohlen hättest nicht mit ihm zu sprechen. Lächerlich! Als ob du mir irgendetwas befehlen könntest!“ „Ja klar, weißt du was? Renn' doch zu ihm, dann kannst du dich bei ihm ausheulen, was für ein fieser Typ ich bin, weil ich dich verteidigt habe!“ „Du hast sie doch nicht mehr alle!“ Ich wartete nicht, bis Dumbledore mich entließ, ich stürmte einfach aus dem Büro.

Mein Bruder reiste, wie die meisten Schüler am Samstag ab. Von den Mädchen war ich die einzige, die über die Ferien blieb. Bei den Jungs waren es Smith, die Rumtreiber und ein paar Erstklässler.

Zwischen Sirius und mir herrschte eisiges Schweigen. James versuchte zu vermitteln, ohne Erfolg. Remus sprach mit mir, ohne Erfolg. Ich zog mich von den Rumtreibern zurück und erledigte meine Hausaufgaben.
 

Liebe Lily,

ich wünschte, ich wäre doch nach Hause gefahren. Ich fühle mich hier nicht wohl, alleine und ich finde es einfach unausstehlich, dass Sirius sauer auf mich ist, obwohl ich nichts gemacht habe.

Ich hoffe, du genießt die Ferien und wünsche dir trotzdem wunderschöne Weihnachten,
 

P.P.V.
 

Am Nachmittag bekam ich bereits eine Antwort.
 

Liebe Polly,

es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Ich wünschte, ich wäre jetzt bei dir.

Ignoriere den Weiberheld einfach und freue dich auf meine Rückkehr, übrigens habe ich auf der Zugfahrt einen Rawenclaw belauscht, zufällig natürlich. Er hat mit Byron Hale gewettet. Die Wette dreht sich darum, dass du vor Ostern noch mit einem von ihnen ins Bett gehen wirst. Der Gewinner bekommt fünf Galleonen. Sei also auf der Hut.

Ich wünsche dir ebenfalls schöne Weihnachten und lass dich nicht unterkriegen, ich bin bald wieder da.
 

Lily
 

Eine Wette auf meine Kosten, na super. Doch die Situation zwischen Sirius und mir nagte mehr an mir. Ich mied alle Orte, an denen die Jungs sich gerne aufhielten und schlich alleine durch die Gänge. Ich ging nicht zu den Mahlzeiten, sondern holte mir Essen aus der Küche.

Am Montag Abend kitzelte ich die Birne und der Durchgang zur Küche wurde sichtbar. Ich war noch nicht vollständig in der Küche, als die Hauselfen mir bereits Essen anboten. Die Küche war momentan der einzige Ort an dem ich mich wohlfühlte. „Guten Abend, Miss Vulpes.“ Ich war nahe an einer Herzattacke. „Professor!“ Dumbledore saß an dem langen Tisch vor mir und trank aus einer riesigen Tasse. „Ich dachte mir, dass ich Sie hier früher oder später antreffen würde.“ Über seine Brille hinweg sah er mich an.

„Miss Vulpes, Sie sollten sich nicht alleine im Schloss herumtreiben, es ist durchaus gefährlich von Zeit zu Zeit.“ Ein äußerst alter Hauself brachte mir eine heiße Schokolade mit Marshmellows. „Professor, gibt es irgendetwas, dass Sie nicht wissen?“ „Eine Menge. Aber ich versuche es nicht zu zeigen. Zum Beispiel würde mich interessieren, weshalb Sie zu einem Animagus wurden, doch natürlich würde ich so etwas niemals fragen, das würde bedeuten, ich müsste zugeben, dass ich weiß, dass Sie ein nicht registrierter Animagus sind, was ich natürlich nicht wissen kann, sonst hätte ich es dem Ministerium gemeldet.“ Er zwinkerte mir zu. Mir fiel keine Antwort ein. „Zurück zu unserem anderen Thema, Ihre Freunde sind besorgt. Sobald die Große Halle aufgeschlossen wird sitzen sie am Tisch und warten, bis sie wieder geschlossen wird. Die ganze Zeit sehen sie zum Eingang hin.“ „Das interessiert mich nicht.“ Ein Stück Erdbeertorte stand vor mir und ich begann mit meiner Gabel darauf einzustechen. „Nun Weihnachten ist ein Fest der Zusammengehörigkeit, vielleicht wird es Ihre Meinung ändern.“ Dumbledore ging. „Ich erwarte Sie beim Festessen zu sehen.“

Spät Abends fasste ich mir ein Herz und ging die Treppe zum Gemeinschaftsraum runter. „Weißt du, ich glaube, du hast keine Ahnung, was sie für dich empfindet.“ James Stimme ließ mich erstarren. „Offenbar nicht so viel, wie ich dachte.“ Ich setzte mich auf eine Stufe und lehnte mich an die Wand. „Sie liebt dich, auch wenn weder sie noch du es wahrhaben wollt. Weißt du eigentlich, was du verloren hast, ist dir das klar?“ „Ich habe sie verteidigt! Sie sollte mir dankbar sein.“ Sirius war aufgebracht. „Sie braucht nicht verteidigt werden, sie kann das allein. Du hast ihr Herz gebrochen, ohne das es euch Beiden klar war! Du hast sie verloren.“ „Bist du fertig?“ „Verstehst du, was du getan hast?“ fragte James eindringlich. „Ja, ich verstehe, dass ich das einzige konstante Mädchen in meinem verkorksten Leben verloren habe. Ja, ich weiß, dass ich es versaut habe.“ „Gut, das wollte ich hören und jetzt helfe ich dir, sie zurück zu bekommen.“ „Was?“ „Du bist mein bester Kumpel, ich hasse es dich so zu sehen und ich hasse es sie so zu sehen, beziehungsweise sie nicht zu sehen. Aber ich schwöre dir, beim nächsten Mal mache ich dich fertig.“ „Verstanden.“ Leise ging ich zurück in den Schlafsaal.

<Was würde ich dafür geben, wenn Lily jetzt da wäre.> mit hinter dem Kopf verschränkten Armen starrte ich an die Decke meines Bettes. Hatte James recht? Nein, das konnte nicht sein. Sirius und ich waren immer nur Freunde gewesen, wir hatten immer nur Spaß gemacht.
 

Liebe Lily,

ich brauche dich so sehr! Heute habe ich eine Unterhaltung von James und Sirius belauscht. Stell dir vor, James meinte, ich wäre in Sirius verliebt. So ein Trottel, als ob ich mich in den verlieben würde. Aber dieser Streit macht mich echt fertig, selbst Dumbledore hat mich schon darauf angesprochen.

Was die Wette angeht, so ein Schwachsinn...

Ich hoffe, du freust dich über das Geschenk.
 

P.P.V.
 

Am nächsten Morgen lagen haufenweise Geschenke am Ende meines Bettes. Begeistert riss ich das Papier auf und erkannte sofort, dass es von Ven war. Ein riesiges Make-up Set. Ich förderte noch Kekse von meiner Mutter, neue Quidditchschoner von Jasper, ein Buch von Alice, ein weiteres von Remus, einen Jahresvorrat magisches Juckpulver von James und seinen Eltern, einen neuen Besen von meinem Vater, ein unglaubliches Outfit (dunkle, enge Jeans mit einem weißen Tanktop, darauf war ein Panther abgebildet und eine dunkelbraune Lederjacke) von Sirius und ein Fotoalbum von Lily zu Tage.

Über alle Geschenke freute ich mich, doch Lilys war einfach unglaublich. Unendlich viele Fotos von uns Mädels waren darin, außerdem hatte sie es geschafft mich unbemerkt mit den Jungs zu fotografieren. Mit Tränen in den Augen blätterte ich durch. Das letzte Bild zeigte mich und Sirius im Gemeinschaftsraum. Ich lag mit angewinkelten Beinen auf dem Sofa und hatte meinen Kopf Sirius in den Schoß gelegt. Meine Augen waren geschlossen. Sirius blickte zu mir herab, seine Augen funkelten und er hatte dieses schiefe Grinsen im Gesicht.

Meine Sperbereule Surnia brachte einen weiteren Brief. Ich sah auf den Umschlag und erkannte Lilys Schrift.
 

Frohe Weihnachten Polly!

Ich muss dir beichten, dass James diese Einschätzung von mir hat. Er hat mir geschrieben, dass du dich vollkommen zurück gezogen hast und er sich Sorgen machen würde, ich habe mir auch Sorgen gemacht. In letzter Zeit hatte ich einfach den Eindruck, dass du dich zu Sirius hingezogen fühlst, deshalb dachte ich, er könnte vielleicht etwas bewegen, um die Situation zu bessern.

Dumbledore ist einfach gut, er weiß immer, wenn etwas nicht stimmt, folge seinem Rat!

Ich liebe es! Du hast ganz genau meinen Geschmack getroffen, woher wusstest du, dass ich ein Denkarium gesucht habe?
 

Lily
 

Als ich meine Geschenke betrachtete, fiel mir ein Weg ein, die Situation etwas zu entschärfen. Sirius würde noch immer sauer auf mich sein, aber wenigstens hatte er dann einen Grund. Ich stieg in die neuen Sachen, die Sirius mir geschenkt hatte und musste zugeben, dass sie perfekt passten. Meine Haare wurden zu einem Pferdeschwanz gebunden und dann ging ich zu den Schlafsälen der Jungs rüber.

Leise öffnete ich die Tür und schlich zu Sirius' Bett. Mit angehaltenem Atem streute ich eine Prise Juckpulver in seine Sachen und eine weitere auf seinen Oberkörper, dann schlich ich nach unten. Lange brauchte ich nicht warten. Ein Schrei kam aus dem oberen Räumen, danach war die Dusche zu hören.

Nur wenig später hörte ich das Stapfen auf der Treppe. Stille. Sirius stand im Treppenaufgang. „PEYTON VULPES!“ Gähnend drehte ich mich um. „Frohe Weihnachten Sirius Black. Danke für dein Geschenk, wie hat dir meines gefallen?“ Ich lächelte ihn an, hinter ihm erschienen Remus, James und Peter. „Wie hast du das gemacht?“ „Was? Achso, ich habe sie bei Hengstens gekauft, ich habe sie graviert und mit einem Zauber belegt. Du kannst den zweiten Spiegel Jemandem geben und dich dann jederzeit mit der Person unterhalten.“

Sirius begann sich an den Armen zu kratzen. „Das meine ich nicht. DAS IST DOCH GANZ EINDEUTIG DEINE HANDSCHRIFT! Bei Goderic, was...“ Jetzt ging ihm ein Licht auf. „Du hast es auch in meine Sachen getan, oder?“ Seine Stimme war gefährlich leise. „Ich weiß wirklich nicht, was du meinst.“ Mein breites Grinsen verriet mich. „Das wirst du bereuen!“ prophezeite er und verschwand wieder. James, Peter und Remus kamen die Treppe runter.

Unauffällig nahmen sie mich in die Zange. „Juckpulver, hmm?“ meinte James schließlich. „Ich dachte, ich sollte ihm einen wirklichen Grund geben auf mich wütend zu sein. Dank dir und deinem Vater habe ich nun genügend Juckpulver, um die gesamte Schule damit zu quälen.“ „Schön, dass du wieder die Alte bist.“



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