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CATS: Felidae

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Kapitel 6
 


 

********MISTOFFELEES********

Der kleine schwarze Kater rannte eilig über Gartenzäune und ruhigen Straßen. Als er nahe dem Zweibeinerort, an einem Waldrand zu einem alten verlassenen Dachsbau lief, sah er schon von weitem seine alte Bekannte Jellylorum mit den jungen Kätzchen der Nachbarschaft. Jellylorum war eine ältere Kätzin, die sich die eine Art Mutterrolle für die Jungen übernahm und ihm so allerlei beibrachte. Waren sie auch die Lieblinge ihrer Dosenöffner und hatten es nicht nötig Jagen zu gehen, vergaßen sie dennoch nicht wer sie waren und ehrten die Urkatze. Jellylorum brachte den Jungen das Jagen bei und wie sie sich im Wald und bei den Menschen zu verhalten hatten. Das Jagen der Mäuse und Ratten mache sie bei den Zweibeinern zwar beliebt, doch durften sie es nicht wagen die Hühner aufzuscheuchen oder die Kaninchen zu fressen. In dem Clan der Jellycles war Jellylorum auch als Heilerin bekannt. Hatte sich jemand eine Verletzung zugezogen, so machte er sich auf dem Weg zu ihr, und ließ sich verarzten. „Vergesst nicht was ich euch über das Anschleichen von Maus und Kaninchen gesagt habe, wenn ihr Fehler macht, verjagt ihr sie beide, und bekommt niemanden zu fassen“, schloss Jellylorum ihre Rede und die Kleinen gingen zu ihren Dosenöffner zurück.

„Hallo Jellylorum, wie geht es dir und der Aufzucht der Jungen?“, fragte Mistofelees. „Mir geht es gut, und mit den Jungen komme ich voran, doch es ist nicht leicht. Sie werden mit jeder Generation verwöhnter, sie sehen nicht ein warum sie die Fährtigkeiten des Jagens und Kämpfens erlernen sollten, sie sind durch die Zweibeiner verweichlicht. Es ist so wie Asparagus sagt, sie sind verwöhnt und nur ein wenig Arbeit verhöhnen sie“, seufzte sie.

„Kopf hoch, Jellylorum, es kommt der Tag an dem sie es verstehen.“ „Mag sein, aber das könnte ihr letzter sein!“

Dazu fiel dem Schwarzen nichts mehr ein. Aufmunternd rieb er mit seinem Kopf den ihrigen. „Es tut mir leid das ich dich nun störe, aber ich brauche deine Hilfe, oder vielmehr jemand anderes. Tugger hat die Nacht eine streunende Katze entdeckt. Sie ist vor seinem Revier zusammengebrochen. Sie wanderte aus einem anderen Stadtteil, bei diesem Unwetter bis hierher. Ich habe dafür gesorgt das ihr Fell trocken ist und sie schlief in der Baumhöhle in dem Garten seiner Dosenöffner, doch nun hat sie sich doch erkältet.“ Aufmerksam hörte Jellylorum zu und war prompt in Gedanken versunken.

„Jellylorum?“, fragte Misto.

„Tut mir leid, ich überlegte nur was ich für Kräuter brauche. Geh du nur wieder zurück und seh nach ihr, sorg dafür das sie warm gehalten wird. Sie soll sich so gut wie möglich mit Mäusen vollschlagen, sie wird sowieso schon ausgehungert sein nicht wahr? Also braucht sie Kraft diese Erkältung zu überstehen, sonst sieht es schlimm um sie aus. Die Erkältung darf nicht so weit fortschreiten das sie kein Hungergefühl mehr hat. Jage mit Tugger so viele Mäuse wie ihr kriegen könnt, so das sie die nächsten drei Tage gut versorgt ist. Was sie heute nicht mehr frisst vergrabt ihr. Ich werde später vorbeikommen“, erklärte sie und verschwand sogleich hinter den Büschen.

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********RUM*TUM*TUGGER********

Tugger schlummerte seelenruhig vor sich hin und kuschelte sich an den warmen Körper neben ihm. Als er bemerkte was er tat, schreckte er auf und stieß sich den Kopf an die Höhlendecke. Geschockt blickte er auf die Fremde hinunter. Noch immer lag sie unbeweglich da, im ersten Moment dachte er sie sei tot, doch sah man wie ihr Bauch sich leicht hob und senkte. So Friedlich es aber auch aussehen mochte, konnte er riechen das es ihr nicht gut ging. Sie schien erhöhte Temperatur zu haben, und als er seine Nase an ihre drückte, bestätigte es sich. Es sah schlimm um sie aus, auch weil sie abgemagert war, und es keinen Dosenöffner gab, der mit ihr zum Tierarzt gehen würde. Ein bedrückendes Gefühl machte sich in seinem Magen breit. Wäre er doch nicht so gemein zu ihr gewesen, dachte er reuig und kuschelte sich näher zu ihr hin um sie warm zu halten. Da bemerkte er das, abgesehen von dem Geruch der Krankheit sie sehr angenehm roch. Ihr Duft hatte etwas süßes, angenehmes und sogar vertrautes. Es war ein schönes Gefühl so neben ihr zu liegen, dachte er sich schnurrend.

„Na Tugger, nun ist es doch nicht mehr so schlimm bei ihr zu liegen, was?“, sprach plötzlich eine ihm bekannte Stimme. Mit einem erschreckten Aufschrei, sprang Tugger auf und sprang abermals auf, und stieß sich den Kopf. „Arrrh, Misto, du weißt genau das ich deine Anschleichmanöver hasse. Und was soll das eigentlich heißen? Für wen hälst du mich? Du hattest mich doch darum gebeten sie zu wärmen, ich habe es nur für dich getan. Weshalb sollte ich Interesse an dieser schmutzigen Straßenkatze haben“, schimpfte Tugger vor sich hin.

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********MISTOFFELEES********

„Ich habe nie behauptet das du Interesse an sie hast“, miaute der Schwarze ruhig. Als Tugger mit seinen Schimpftiraden fertig war und er aufhörte vor sich hin zu grummeln, erklärte er was ihm Jellylorum gesagt hatte. So machten sie sich auf Mäuse zu jagen, die Felizitas Kraft spenden sollten.

Nach einer weiteren Stunde, und drei getöteten Mäusen weckte Misto Felizitas sanft und legte ihr die Mäuse vor die Schnauze. Erschöpft und träge begann sie diese zu essen. Sehr langsam, sie hatte bereits mühe sie hinunter zu bekommen, doch trieb der Hunger sie. Kaum war sie fertig, kam auch schon Jellylorum.

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********FELIZITAS********

Ich fühlte mich so träge und schlaff. Mir war heiß und kalt, ich fror, ich schwitzte und der Kopf dröhnte mir. Der kleine Schwarze nette Kater, der Freund dieses großen Idioten brachte mir Mäuse und dankbar aß ich sie auf. Noch nie in meinem Leben fiel es mir so schwer sie hinunter zu bekommen. Sicherlich schmeckten sie grandios, doch für meine Zunge hatten sie nur noch einen faden Geschmack. Ob ich nun so enden würde? Sterben ehe ich ans Ziel gekommen bin ein neues, besseres zu Hause zu finden und meinen Bruder. Und nun, musste ich mich von diesen Hauskätzchen versorgen lassen, so eine Schande. Plötzlich roch ich eine fremde Katze, und ehe mir der Wind ihr Geruch gesandt hatte, sprang sie auch schon auf den Zaun und lief auf uns zu. Es war eine braunschwarz getigerte Katze mit weißer Brust. Sie war älter als wir alle, die Jahre waren ihr anzusehen, doch hatte sie ein sanftes Gesicht und ihre geschmeidigen Bewegungen ließen nichts auf ihr Alter deuten. Im Maul hatte sie mehrere Kräuter und Moos, von denen ich keine kannte, aber in einer Stadt traf man selten darauf. „Sei gegrüßt in dem Revier der Jellicles. Ich heiße Jellylorum und habe Kräuter dabei um deine Krankheit zu lindern“, miaute sie. „Jellicles?“, fragte ich. Erstaunt blickte die Katze auf mir hinunter. „Haben dir die beiden etwa nichts erzählt?“; fragte sie und blickte die anderen vorwurfsvoll an. „Warum sollte ich, muss ich denn jeder daherstreunenden Katze … “, begann Tugger zu meckern, ehe Misto ihm das Wort abschnitt. „Sagen wir es so, wir hatten noch keine Gelegenheit!“

Jellylorum wandte sich wieder mir zu.

Sie drückte ihre Nase an meiner und prüfte meine Temperatur, wie auch meine Atmung. Mit ihren Pfoten tastete sie meinen Magen ab und meine Brust. Sie gab mir einige Kräuter zu fressen, sie schmeckten widerlich, doch sie bat mich eindringlich alles zu schlucken. Eine zerkaute sie in ihrem Maul zu Brei und schmierte sie mir um die Nase, damit ich sie immerzu einatmete. Nach der Prozedur richtete sie sich an die anderen beiden. „Sorgt dafür das sie es immer warm hat, Tugger, es wäre besser wenn du eine Decke bringen könntest, in der sie sich einrollen und sich vor dem Wind schützen könnte. Sie sollte in der Höhle bleiben, also jagd für sie Mäuse um sie zu versorgen und räumt ihren Kot weg. Morgen werde ich wieder Kräuter bringen und nach ihr sehen“, miaute sie. „BITTE ICH SOLL WAS?“, fauchte Tugger, „das wird ja immer besser, soll ich ihr vielleicht noch das Fell waschen?“ „Ja, den Punkt hatte ich glatt vergessen, das solltest du auch noch tun“, miaute Jellylorum fachmännisch. „DAS BRINGT JA DAS FASS ZUM ÜBERLAUFEN!“, rief er. Misto wollte Tugger beruhigen, doch dieser ließ es nicht zu. „Wieso machen wir nicht gleich hier eine Krankenstation auf, für alle reudigen Katzen da draußen“, rief er weiter.

Ein bedrückendes Gefühl machte sich in mir breit. Er hatte recht, warum sollte er sich um mich kümmern, er hatte doch schon so viel getan. Mit großer Mühe setzte ich mich auf und wollte gehen. Jellylorum bemerkte es und drückte mich sanft wieder nieder. Ich wäre sowieso wieder zusammengebrochen, ich konnte mich nicht wehren. „SEI STILL! Was bildest du dir ein Rum Tum Tugger, du bist eine Jellicle, und es ist nicht Jellicleart, einer der Unsrigen im eigenen Revier einfach sterben zu lassen. Sie ist kein Feind und auch keine Wilde, also beruhige dich wieder, oder muss ich erst Munkustrap davon berichten? Ich bin gespannt was er zu deinem Verhalten zu sagen hat“, drohte sie.

Daraufhin wurde Tugger ruhig, legte sich hin und drehte den Kopf, er tat so als wären die anderen gar nicht da. Misto schüttelte nur den Kopf und hörte Jellylorum aufmerksam zu. „Apropo Munkustra, wir sollten ihn über sie unterrichten, wenn es ihr besser geht, ist es seine Entscheidung ob sie bleiben darf oder nicht“, miaute Misto. „Das sehen wir dann, Mistoffelees, zuerst muss sie wieder gesund werden, dann können wir weiter sehen“, miaute sie, verabschiedete sich und ging wieder.

Nachdem auch Tugger seine Kuscheldecke gebracht hatte, und Misto mir noch eine Maus für die Nacht gejagt hatte, ließen sie mich allein und kaum war es um mich still geworden, schlief ich wieder ein.

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