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Salazar Slytherin

Ein Leben im Schatten
von

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Chapter One

"Gesprochenes"

~Parsel~
 

Kapitel 01
 

„WO IST DIESER VERDAMMTE KLEINE BASTARD!?“

Salazar trat gerade aus dem Badezimmer seiner oberen Quartiere, als er auch schon gezwungen war zurück zu springen, um nicht mit einem vor Wut schnaubenden Godric zusammenzuprallen.

Slytherins Lippen kräuselten sich leicht bei diesem Anblick. Hätte er nicht im Hintergrund bereits die Schritte der anderen Lehrer gehört, er hätte sein Lachen vermutlich nicht zurückhalten können. Godrics orangerote Lockenpracht, normalerweise schulterlang und zwar etwas zerzaust, aber immer gepflegt, stand heute zu allen Seiten hin ab und war derart aufgebauscht, dass sie von einer Löwenmähne nicht zu unterscheiden war. Dass die einst braunen Augen nun zu gelben, katzenartigen Schlitzen umgewandelt waren, half da nicht gerade weiter. Es war zum Brüllen komisch.
 

Hinter dem Lord eilte Lady Ravenclaw hinterher. Ihre Arme waren mit einer Vielzahl von Federn besetzt und sie konnte nicht aufhören, mit ihnen zu schlagen. Die Flügel waren jedoch weit entfernt von denen des Adlers, der ihr Wappen zierte. Sie sahen eher aus wie Hühnerflügel; passend zu dem leuchtend roten Kamm auf ihrem Kopf. Sie sah nicht minder wütend aus als Godric.

Etwas langsamer hinter ihnen folgte Helga Hufflepuff. Sie hatte es wahrscheinlich am schlimmsten erwischt. Ihre sonst dunkelblonden Haare waren schwarz-weiß gestreift und ihre Arme waren extrem dick und kurz mit langen Krallen daran. Salazar wunderte sich, wie sie es mit diesen Stummeln in ihre Robe geschafft hatte.
 

„Bei dir hat er nichts gemacht“, knurrte Godric unzufrieden und zupfte an einer von Salazars schwarzen Haarsträhnen. Da er gerade aus der Dusche kam, waren sie noch nass und reichten ihm bis über die Schulterblätter.

„Das warst doch nicht etwa du, oder?!“, empörte sich Rowena. „Das ist nämlich wirklich nicht lustig! So können wir doch nicht zum Frühstück!“

Salazar hob eine Augenbraue. „Ihr solltet mich besser kennen, wirklich.“

„Peeves hat wahrscheinlich einfach nur Angst vor ihm und ihn deswegen von dem Streich ausgenommen“, beruhigte Helga die anderen.

„Irrtum“, gab Salazar zurück. „Ich bin heute Morgen aufgewacht und statt Haaren haben sich auf meinem Kopf ein Dutzend Schlangen getummelt. Der Trick ist nur so alt, dass ich sogar noch einen Trank in meinem Vorrat hatte, der es wieder rückgängig gemacht hat.“ Und natürlich waren die Schlangen willig gewesen, ihm dabei zu helfen.

Rowena rollte mit den Augen. „Also schön, hast du Peeves denn dann irgendwo gesehen?“

„Ich habe eben gesagt, komme gerade erst aus der Dusche“, betonte er säuerlich. „Wann soll ich ihn gesehen haben?“

„Nun, falls du ihn findest, sag uns Bescheid“, meinte Helga sanft und wandte sich ab. Als Rowena ihr auf dem Fuß folgte, wollte Salazar gerade seinen Weg in die Große Halle fortsetzen, da packte ihn Godric am Arm und hielt ihn zurück. Salzar zischte wütend und wollte sich losreißen, doch der Griff war zu stark.
 

„Was ist?“, fuhr er den Rotschopf an. Er konnte es nicht leiden, wenn ihn jemand ohne Vorwarnung berührte und das wusste Godric auch!

„Wo ist er?“, fragte Gryffendor eindringlich – nur dass der Effekt wegen seiner momentanen Gestalt so ziemlich für die Katz war.

„Ich habe dir bereits-“

„Du hast nicht ausdrücklich gesagt, dass du nicht weißt wo er ist. Ich kenne dich Sal, du versuchst dich ständig mit Halbwahrheiten, Wortspielen oder rhetorischen Fragen rauszureden. Also?“

Salzar zögerte für einen Moment. Aber Godric hatte ihn durchschaut und irgendwann würde es ohnehin rauskommen.

„In den Kerkern“, gab er schließlich zu.

„Und?“

„Aufgehangen an den Daumen.“

„Und?“

„Über einem dampfenden Kessel mit einem Trank zur Herstellung blutspuckender Furunkeln, und jetzt lass mich los!“
 

Godric ließ von ihm ab, sah aber nicht unbedingt zufrieden aus.

„Sal, wirklich, hatten wir nicht gesagt, wir wollen Folter von den Schülerstrafen ausnehmen?“

„Wieso Folter? Er hängt nur ein wenig rum. Das hat noch niemandem geschadet. Als wir letzte Woche McLaggan auf dem Hof haben auspeitschen lassen, hast du auch nichts gesagt.“

„McLaggan hat ja auch Erstklässler dazu angestiftet, ein Zentaurenfohlen zu fangen und ihm die Haare auszureißen, um irgendeinen dunklen Zaubertrank damit zu brauen. Das hätte uns beinahe einen Krieg mit der Herde eingebracht. Peeves ist harmlos und überhaupt betrifft das uns alle, also sollten wir auch gemeinsam die Strafe bestimmen.“

„Nun, stell dir vor, heute Morgen wusste ich noch nicht, dass du vom Blitz getroffen wurdest. Sieh es als Strafe für seine letzten zehn Streiche an.“

„Du holst ihn wieder hoch. Sofort.“

„Nein. Da unten stehen noch drei Dutzend Kessel, die gesäubert werden müssen.“

„Du hattest deinen Spaß. Jetzt lass uns auch noch was von ihm ab haben.“

Salazar schnaubte verächtlich. Egal was Godric mit diesem Bengel vorhatte, es würde ihm nur eine Erleichterung sein.

„Du kriegst ihn heute mittag. Nicht früher. Und kein Wort zu den Ladys.“

Godric runzelte die Stirn, was ihm nur noch mehr das Aussehen eines grimmigen Löwen verlieh.

„Darüber reden wir noch, Slytherin“, meinte er, bevor auch er ihn allein ließ.
 

Salazar hatte inzwischen nicht übel Lust, das Frühstück ausfallen zu lassen, aber dann hätten die Schüler gedacht, er würde sich verstecken, weil ihm ebenfalls ein Streich gespielt worden war. Also ging er doch in die Große Halle und ließ sich am Lehrertisch nieder, zwischen Rowena und Castel, dem Astronomielehrer, den sie anfang dieses Jahres eingestellt hatten. Castel war zwar nicht annähernd so begabt wie die vier Gründer, aber auf seinem Fachgebiet übertraf er sie alle, da sich keiner von ihnen je wirklich für den Himmel interessiert hatte. Die Schüler mochten den älteren Mann nicht besonders, denn er war streng und funkelte die kleinen Bestien mit seinen blauen Augen immer so böse an, als träumte er von Daumenschrauben. Was er vermutlich tat.

Salazar konnte nicht gerade sagen, dass er ihn mochte, aber er wusste, wie man mit dieser Sorte Mensch umzugehen hatte. Er war der einzige Zauberer gewesen, der nicht frauenfeindlich war, den sie für Astronomie hatten finden können.
 

Salazar beendete sein Frühstück in nur einer halben Stunde und meisterte es hervorragend, das Getuschel und Gekicher der Schüler nicht zu beachten, die immer wieder zum Lehrertisch deuteten. Helga hatte inzwischen wieder normale Arme und Rowena war den Großteil ihrer Federn losgeworden, aber ihre Frisuren waren immer noch extraordinär. Als Salazar die Halle verließ, begegnete er auf dem Gang Lady Lorsano, der Lehrerin für Arithmantik und Wahrsagen und grüßte sie mit einem Nicken. Lorsano war ebenfalls neu und die zweite Ergänzung im Kollegium seit der Gründung der Schule. Die Schülerschaft war in den letzten Jahren derart gewachsen, dass sie die Häuser nicht mehr zusammen unterrichten konnten, sondern die Klassen teilen mussten. Selbst da die Erst- bis Drittklässler noch nicht alle Fächer belegten, hatten die Gründer schon viel zu viel zu tun und überlegten bereits, weitere Hilfskräfte einzustellen, die ihren Unterricht wenigstens teilweise übernehmen würden. Salazar wäre das nur recht, selbst ihm wuchs die Arbeit aus drei Fächern bei so vielen Schülern langsam über den Kopf.
 

Vor seiner ersten Stunde hatte Salazar jedoch noch ein wenig Zeit und so begab er sich in seine unteren Quartiere, um ein wenig zu entspannen. Der Gedanke an Peeves heiterte ihn auf, als er sich in sein Versteck tief unter der Schule begab. Weder Schüler noch Lehrer wussten, wo sich seine Kammer befand. Und das war auch gut so, denn hier lagerten all seine Geheimnisse und er wusste es würde nur Streit geben, wenn einer der anderen sie jemals entdecken würde.

~Willkommen zurück, Meissssster~, begrüßte ihn ein sanftes Zischen.

Salazar ließ sich in einen gemütlichen Sessel fallen und wie auf Kommando flackerte im Kamin gegenüber ein Feuer auf. Der Raum war mit dunkelgrünen Stoffbahnen ausgekleidet. Bilder von Schlangen und von seiner Familie, von seiner Frau und seinem Sohn hingen an den Wänden. Der hintere Teil des Raumes wurde von einem Himmelbett mit silbernen Vorhängen eingenommen und an der Seite stand ein großer Schreibtisch. Eine Tür führte in ein kleineres Badezimmer, eine weitere in eine kleine Bibliothek, von der aus er in sein Labor gelangen konnte, an das sich wiederum eine Vorratskammer mit Zaubertrankzutaten anschloss. Die dritte Tür führte hinaus in die Eingangshalle, in der sich eine tiefe Mulde befand, die immer mit frischem Wasser gefüllt war. Dort hielt sich seine Vertraute bevorzugt auf, schwamm herum oder wand sich an den Statuen herauf. Die größte davon beherbergte den Eingang zu ihrem Nest, ein riesiger, runder Raum, stockduster wie eine Tropfsteinhöhle und mit Laub und Heu ausgekleidet, sodass sie es gemütlich hatte. Dort störte sie niemand, nicht einmal Salazar.

Doch heute befand sich Saliha nicht in der Eingangshalle, nicht in ihrem Nest und auch nicht im Pool. Heute lag sie zusammengerollt vor dem Kamin, die Augen entspannt geschlossen und ließ ihre gespaltene rote Zunge hervorschnellen, um seinen Geruch aufzunehmen.
 

Salazar schlief für gewöhnlich in seinem oberen Quartier im Schloss. Das war weniger auffällig. Wie die Quartiere der anderen lag es in der Nähe des Gemeinschaftsraumes seines Hauses und meistens befand er sich auch dort, wenn mal wieder irgendetwas passierte und die ganze Schule mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen wurde. Immer öfter kam es aber vor, dass Salazar nirgendwo zu finden war. Dann hielt er sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hier in seiner Kammer auf, dem unteren Quartier. Salihas Gesellschaft beruhigte ihn immer. Dass sie heute in seinen Räumen gewartet hatte, bewies, dass auch sie bemerkt hatte, wie oft er in letzter Zeit zu ihr herabstieg. Natürlich freute sie sich darüber, aber manchmal deutete sie ihm gegenüber auch ihre Sorge an.

Die riesige Schlange, die mit sechseinhalb Metern schon seit fünf Jahren zu groß war, um sie noch überall hin mitzunehmen, wie er es früher getan hatte, schmiegte ihren Kopf in seine Hand, als er ihr über die Schuppen strich und zischte leise und wohlwollend.
 

~Jetzt will er auch noch die Folterstrafen abschaffen~, meinte Salazar ohne Überleitung. ~Er hat getobt und geschrien, so wütend war er auf diesen Jungen, aber er ist trotzdem gegen körperliche Gewalt.~

~Nicht alle Ssssweibeiner geniessssen essss, anderen weh ssssu tun.~

~Ich doch auch nicht, Saliha. Es geht dabei nicht um Vergnügen. Es geht um Demütigung. Demut lässt sie ihren Platz erkennen. Der Junge hat keine Ahnung, was es bedeutet, im Dreck zu leben. Egal was er für Unsinn macht, ich würde ihn nicht so behandeln, wenn er Talent zeigen würde. Hölle, ich bin froh, dass er nicht in meinem Haus ist.~

~Habt Ihr dassss den anderen denn auch einmal sssso gessssagt?~

~Sie wissen es.~

~Sssssicher? Essss gab schon immer unwahre Gerüchte über Euch. Wie sssollen ssssie wissssen, wasss wahr isssst und wassss nicht, wenn Ihr Euch nie erklärt?~

Salazar schwieg für einen Moment und dachte darüber nach. Godric kannte ihn. Die Ladys kannten ihn. Sie arbeiteten schließlich schon seit Jahren mit ihm zusammen. Aber wenn er so darüber nachdachte... Hatte er ihnen jemals erklärt, warum er so handelte, wie er es tat? Nun, vielleicht nicht in aller Ausführlichkeit... Einige seiner Gründe waren schließlich recht persönlich und er hatte schlicht und einfach kein Verlangen, darüber zu reden. Er erklärte seine Handlungen nicht, er hatte immer einen guten Grund für sie und das wussten die Gründer auch... oder?
 

Wieder wanderten seine Gedanken zu Godric. Er wusste praktisch alles über den Gryffendorerben. Die gesamte Lebensgeschichte. Aufgewachsen in einer reichen, alten Zaubererfamilie als ältester Sohn einer fünfköpfigen Bande hatte er auch das Meiste geerbt. Fast sämtliches Bargeld war jedoch in den Krieg investiert worden, weil dieser Depp sich ja unbedingt in diese ägyptische Prinzessin verlieben musste. Gryffendor hatte halb Ägypten bereits erobert und die Magier dort unterworfen, als die seine Geliebte kurzerhand umbrachten und ihn wie einen geprügelten Hund nach Hause schickten. Seine Männer hatten zwar immer wieder lang und breit seinen Mut in der Schlacht besungen, aber Godric war vieles, nur kein Herrscher. Er hatte keinerlei Ambitionen gehabt, das eroberte Gebiet zu behalten und, als sein Kriegsgrund tot vor ihm am Boden lag, hatte er einfach alles hingeschmissen.

Es folgte seine Zeit als Hofmagier des Königs, in der Salazar ihn auch kennengelernt hatte. Als Godric dann aber seinen gesamten ererbten Grundbesitz verkauft hatte, um den Bau einer Zaubererschule zu finanzieren, hatte Salazar ihn endgültig zum Idioten erklärt. Immerhin, mit seiner und der Hilfe der Ladys war dann doch noch alles gut gegangen, aber eine finanzielle Einnahmequelle war die Schule natürlich nicht. Sie warf gerade mal so viel ab, wie für ihre zugegebenermaßen üppige Unterhaltung notwendig war. Keinem der Lehrer machte das etwas aus, sie liebten ihr Leben auf Hogwarts. Trotzdem fragte sich die Welt da draußen noch heute, warum die vier großartigsten Zauberer, beziehungsweise Hexen, dieser Zeit ihr Talent verschwendeten, indem sie sich mit kleinen Kindern abgaben.

An Tagen wie diesem fragte sich das Salazar ebenfalls.
 

Slytherin wusste also alles über Gryffendor und auch eine Menge persönlicher Fakten über die Ladys. Was aber wussten die Gründer über ihn? Was war bekannt über Salazar Slytheirn, den berühmtesten Schwarzmagier dieser Zeit? Kaum etwas, gestand er sich ein. Saliha hatte Recht, wie sollte er bei dem riesigen Meinungsunterschied zu Godric denn jemals einen Kompromiss finden, wenn der andere nichts über ihn wusste und ihn demzufolge nicht verstehen konnte?

Bisher hatte Slytherin die Gerüchte über ihn immer mit einem Schulterzucken abgetan, aber nun erkannte er, dass er nicht... missverstanden werden wollte. Er wollte, dass die Menschen seine Entscheidungen nachvollziehen und seinem Weg folgen würden.
 

Salazar überlegte eine ganze Weile lang, was er tun sollte und schließlich kam ihm eine Idee. Der Magier ging zu seinem Schreibtisch hinüber und setzte sich in den hohen Lehnstuhl. Dann griff er sich eine Rolle Pergament und eine Feder, befeuchtete sie kurz mit der Zunge und tauchte sie in das Tintenfass. Für einige Sekunden schwebte die Feder über dem Pergament, während Salazar die Worte zu fassen versuchte, die ihm angemessen erschienen.

Dann begann er zu schreiben...
 

Mein Name ist Salazar Slytherin. Wer diese Memoiren findet, mag sie achtlos beiseite legen, da ihm mein Name nichts sagt. Doch sollte mein größtes Lebenswerk die Zeit überstehen, so will ich hier für alle folgenden Generationen festhalten, wie es zu seiner Entstehung kam.

Die Geschichte von Hogwarts ist untrennbar verbunden mit der Geschichte seiner Gründer. Sie ist untrennbar verbunden mit meiner Geschichte. Untrennbar verbunden mit den Erfahrungen und dem Geist unseres Zeitalters, der unsere Entscheidungen beeinflusst hat. Ich kann nicht für die anderen sprechen, aber ich kann erzählen, was mich zu meinen Entscheidungen bewogen hat. Um dies verständlich zu machen, muss ich jedoch weit zurückgreifen. Weit zurück bis auf die Zeit, da ich noch ein kleiner Junge war...
 

Ich stamme aus einer recht ärmlichen, aber alten Zaubererfamilie. Meine Mutter war Heilerin, mein Vater entwickelte Schutzzauber und Flüche, die an bestimmte Orte oder Objekte gebunden waren. Meinen Zauberstab hatte ich von meinem Großvater geerbt. Damals waren sie schließlich sehr teuer. Damit hatte ich als Erstgeborener wirklich Glück gehabt, denn meine drei kleinen Geschwister hatten nie einen erhalten. Mutter und Vater brachten mir schon in jungen Jahren viel Magie bei, denn sie waren stolz auf mein Talent. Damals teilte ich mir einen Raum mit meinem Bruder und meinen beiden Schwestern. Die beiden Jüngsten lagen noch in den Windeln und mein Bruder war ständig krank. Keiner von ihnen gab also einen besonders guten Spielgefährten ab. Aber das machte nichts, denn ich hatte ja meine anderen Freunde. Als ich meiner Mutter einmal von ihnen erzählte, hielt sie mir den Mund zu und raunte, ich solle niemandem von ihnen erzählen. Es waren also meine geheimen Freunde: die Schlangen, die in dem kleinen Wäldchen nebenan leben. Nur ich konnte mit ihnen sprechen. Leider waren sie aber nicht sonderlich intelligent. Aber im Großen und Ganzen könnte mein Leben nicht perfekter sein.
 

Salazar hielt inne und runzelte die Stirn. Rasch sprach er einen Tempus-Zauber und stellte fest, dass ihn sein Bauchgefühl nicht getrogen hatte. Es waren nur noch zehn Minuten bis zu seiner ersten Stunde; Zaubertränke.

Mit einem Zauber trocknete er die Tinte und rollte das Pergament zusammen. Obwohl seine Kammer absolut sicher war und niemand hier je hereinkäme, legte er eine Reihe an Schutzzaubern über das Papier, bevor er aufstand. Paranoid? Nein, es ist keine Paranoia, wenn sie wirklich hinter dir her sind, das war seine Meinung. Und hinter Salazar waren eine Menge Leute her.
 

~Du passt wie immer hier auf, nicht wahr?~, flüsterte er Saliha zu.

~Natürlich~, zischte diese und rollte sich wieder zusammen. ~Und... Meissster?~

~Ja?~

~Ich freue mich wirklich immer ssssehr, wenn Ihr zu mir kommt. Aber Ihr ssssolltet Euch trotzdem nicht sssso oft mit ihm streiten.~ Er brauchte nicht einmal zu fragen, wen sie meinte.

Salazar dachte an den Morgen zurück. Wir reden später, hatte Godric gemeint. Der eigentliche Streit stand ihm noch bevor.

Der Zaubertrankmeister seufzte. ~Ich werde es versuchen.~



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2015-02-23T14:25:06+00:00 23.02.2015 15:25
Ich mag den feinen Humor ("zum Brüllen komisch", "war für die Katz") in den Nebensätzen ungemein, aber übertroffen wurde das noch von Saliha. Ich habe eine Menge Geschichten gelesen, doch dieses schlangenhafte in ihrer Art und Geschmeidigkeit, fand ich nur selten so gut eingebunden. Sie zischt (und wie!), ist raffiniert und stellt ganz nebenbei Dinge in Frage, über die sich Slytherin bislang kaum Gedanken machte, weil sie so... logisch sind. Gerade bei ihm merkt man in jedem Absatz wie tief die Prinzipien und die Aalglätte reichen. Besser hätte der Charakter des Gründers gar nicht in Worte gefasst werden können.
Peeves war neben den anderen eine Klasse für sich. :)

Morgi
Von:  xenia5
2012-05-24T17:16:12+00:00 24.05.2012 19:16
Wie immer ist dein Schreibstil 1A und die FF ist sehr angenehm zu lesen.
Es ist interessant über die Anfänge von Hogwarts und den Gründern zu lesen.
Von:  Corabora
2012-04-22T00:00:36+00:00 22.04.2012 02:00
Dein FF ist sehr interessant geschrieben und gar nicht schlecht.

Mir gefällt es sehr gut das du die Geschichte von Salazar mit diesem
FF wiedergibst und ich bin sehr auf die Fortsetzung gespannt.

*Alle Daumen hoch* ^.^


lg Corabora


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