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Gesucht: Alchemist

von

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Willkommen im Irrealismus

Willkommen im Irrealismus
 

Roy Mustang saß gerade in seinem Büro und arbeitete einen Stapel Akten ab, als seine Tür mit mehr Kraft als nötig aufgestoßen wurde, begleitet vom fuchsteufelswütenden Gekeife des Älteren (aber nicht Größeren) der Elric-Brüder.

Riza Hawkeye, die noch immer den Lauf ihrer Waffe an die Schläfe ihres Vorgesetzten hielt, wandte den Kopf in die Richtung des Geräusches, ein willkommen heißendes Lächeln auf den Lippen. Auch der Rest von Mustangs Einheit begrüßte die beiden eintretenden Jungen, von denen nur die übergroße, eiserne Rüstung den Gruß freundlich erwiderte, während der Fullmetal Alchemist nur auf Mustang zu stapfte, der ohne aufzusehen weiter die vor ihm liegenden Dokumente unterschrieb.

„Was“, fauchte er den Flame Alchemist an, „fällt dir ein, mich um sechs Uhr morgens aus dem Bett zu klingeln, obwohl ich gestern erst mitten in der Nacht hier angekommen bin?“

Mustang ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken, dafür kannte er Edward einfach zu gut. In aller Seelenruhe den Stift zur Seite legend, reichte er Riza die letzte Akte und sah dann erst zu Edward auf, eine Augenbraue hebend.

„Fullmetal, ich weiß sehr wohl, dass du mehr als nur diese kleine-“

„Wen nennst du hier so klein, dass er auf einer Ameise reiten könnte?!“

„- Menge Zeit zum Schlafen brauchst, immerhin bist du noch ein Kind, aber ich habe nun einmal eine Mission direkt vom Generalfeldmarschall für dich erhalten, die keinerlei Aufschub duldet.“, ignorierte er den Ausbruch seines Gegenübers gekonnt. Mit einer übertrieben enthusiastischen Handbewegung öffnete er die oberste Schublade seines Schreibtisches und zog einen Stapel Blätter heraus, die er vor Ed auf den Tisch legte. Ed starrte nur erst den Stapel, dann Mustang entgeistert an.

„Und was soll ich jetzt damit?“

Der Colonel verdrehte genervt die Augen.

„Also wirklich, Fullmetal, ich weiß ja, dass du so früh am Morgen noch nicht ganz auf der Höhe bist, aber selbst du müsstest wissen, was man mit einem Stapel bedruckter Blätter macht. Wie wäre es mit lesen?“

Murrend nahm der Jüngere den Stapel entgegen und verzog sich auf die Couch, die für Besucher vor dem Schreibtisch des Colonels aufgestellt war, um sich in aller Ruhe die Details der Mission durchlesen zu können. Sofort war sein jüngerer Bruder Alphonse an seiner Seite und las über seine Schulter mit.

Mit einem tiefen Seufzer lehnte sich Mustang in seinem Stuhl zurück und schlug die Beine übereinander, die Arme auf den Armlehnen ablegend. Für einen kurzen Moment schloss er die Augen und zählte in seinem Kopf von zehn herunter, während er darauf wartete, dass der Sturm los brach. Denn was er dem Generalfeldmarschall und den anderen Mitgliedern des Rates vorenthalten hatte war,…

„Was ist das denn für eine Scheiße Colonel Bastard? Willst du mich verarschen Mustang? Und dafür musste ich so früh aufstehen!“

… dass der Fullmetal Alchemist niemals an so etwas wie Magie glauben würde (dafür war er zu sehr der Wissenschaftler) und noch viel weniger auf eine Mission gehen würde, die ihn für ein ganzes Jahr von seinem Bruder trennte.
 

~*~
 

Als Ed im Zug nach London saß, wusste er noch immer nicht, wie Mustang ihn dazu bekommen hatte, einzuwilligen die Mission anzunehmen. Und wenn er ehrlich mit sich selbst war, wollte er das auch gar nicht so genau wissen. Der ausschlaggebende Punkt war nur, dass er hier saß, in diesem Zug auf dem Weg in ein fremdes Land, und seine Entscheidung war nicht mehr rückgängig zu machen.

Irgendwie fühlte er sich von seinem Vorgesetzten hintergangen und im Allgemeinen allein gelassen. Nicht, dass Letzteres seine oder Als Schuld war…
 

„Und denk auch ja dran, jeden Tag eine frische Unterhose anzuziehen, okay?“

„– Al“

„Und bitte mach nicht allzu große Probleme, ja? Du weißt doch, dass Mustang dafür den Ärger einstecken muss und die Schäden, die du anrichtest, aus eigener Tasche bezahlt, was er dann wieder alles an dir auslässt!“

„Al –“

„Und pass gut auf deine Automail auf! Sonst kommt Winry wieder mit ihrem Schraubenschlüssel und wir beide wissen, wie das endet…“

„Al, jetzt hör endlich auf!“

Könnte ein Haufen Metall Tränen vergießen, Alphonse hätte es in diesem Moment getan. Und auch wenn Eds Stimme mehr als nur genervt klang, so war doch jedem der Anwesenden bewusst, dass auch ihm der Abschied mehr als schwer fiel.

Mustangs Einheit hatte die beiden Elrics zu Edwards Abfahrt an den Bahnhof begleitet. Breda sah gerührt und mit nassen Augen dem gefühlvollen Abschied der beiden Brüder zu und auch Hawkeye bedachte Mustang mit einem bösen Blick, der eindeutig aussagte, was sie von der Trennung hielt: ‚Wie kannst du es wagen, die beiden für ein ganzes Jahr zu trennen!‘ Havoc stand, gelangweilt an seiner Zigarre ziehend, daneben und wunderte sich, was der ganze emotionale Aufruhr sollte. Fury drückte Black Hayate an sich und hielt sich dezent im Hintergrund, sich immer wieder mit dem Handrücken über die tränenden Augen wischend.

Mustang, der die ganze Zeit auf seine Taschenuhr geblickt hatte, klappte sie mit einem lauten Schnappen zu sobald der Minutenzeiger die Zwölf erreicht hatte.

„Es tut mir unglaublich Leid diesen überaus rührenden Abschied kurz fassen zu müssen, aber der Zug fährt gleich los, Fullmetal.“

War der erste Teil des Satzes noch mit gekünsteltem Mitgefühl gesprochen worden, so fehlte dem zweiten Teil jegliche Emotion. Mit einer wirschen Handbewegung verdrängte er Alphonse vom Zugfenster, aus dem Edward noch immer herauslehnte. Unwillig ignorierte er das aufkommende Schuldgefühl, als er aus den Augenwinkeln bemerkte, wie Alphonse schluchzend aus dem Bahnhof stürmte und wie Edward ihm sehnsüchtig hinterher blickte. Stattdessen wedelte er auffällig ungeduldig mit einem Briefumschlag unter der Nase des älteren (aber nicht größeren) Elric-Bruders, um dessen Aufmerksamkeit wiederzuerlangen.

„Das hier hat mir Hughes heute Morgen für dich mitgegeben. Sagte, es wäre wichtig.“, sagte er nonchalant, blicke dabei jedoch eindringlich in die goldenen Augen des Blonden. Edward knurrte missmutig.

„Wenn es eine gute Sache an dieser Mission gibt“, ließ er verlauten, „dann ist es die, dass ich ein ganzes Jahr lang deine Fresse nicht ertragen muss, Bastard!“
 

Ed seufzte. Er hatte jetzt schon keine Lust mehr auf diese Mission… Das schleifende Geräusch der sich öffnenden Abteiltür riss ihn aus seinen trübseligen Gedanken.

„Die Fahrkarten bi- hey Junge, wo sind denn deine Eltern?“

Der Blonde warf dem Schaffner einen scharfen Blick zu. Irgendwie erinnerte ihn dessen blaue Uniform an die des amestrischen Militärs. Und war das schwarzes Haar, das dort unter der Schirmmütze hervorlugte?

„Offensichtlich nicht hier.“, antwortete er schnippisch als klar wurde, dass sein Gegenüber tatsächlich eine Antwort auf seine Frage erwartete.

„Oh. Und wann kommen sie zurück?“

„Sie. Sind. Nicht. Mit. Im. Zug.“

„Nun, wo ist dann deine Aufsichtsperson?“

„Ich reise alleine.“, das Gesprochene glich einem drohenden Grollen. Entweder der andere war tatsächlich so dumm wie er schien oder er ignorierte einfach gekonnt den Umstand, dass die Temperatur im Abteil immer weiter gen Nullpunkt sank.

„Verarschen kann ich mich auch selbst, Junge. Nicht einmal die Leute aus Amestris sind dämlich genug, Zwölfjährige alleine Zug fahren zu lassen.“

Das brachte das Fass zum Überlaufen.

„Wen nennst du hier so klein, dass man ihn nur mit einem Vergrößerungsglas sehen könnte?“ Wutentbrannt war Edward von seinem Sitzplatz aufgesprungen und es sah so aus, als ob er den Schaffner am liebsten mit seiner Automail bekannt machen wollte. Dieser hob beschwichtigend die Hände.

„Ganz ruhig, Junge, ich will doch nur deine Fahrkarte sehen!“ Dass er mit der Bezeichnung „Junge“ alles nur noch schlimmer machte, konnte er ja nicht ahnen.

„Hier!“, fauchte der blonde Alchemist und schleuderte dem anderen das gewünschte Ticket beinahe entgegen. Beunruhigt fixierte der Schaffner die zuckende, zur Faust geballte Hand des Passagiers und stempelte ohne sie zu überprüfen die Fahrkarte ab, bevor er sie mit einer fahrigen Handbewegung in die grobe Richtung des Jungen warf und es plötzlich ziemlich eilig hatte, das Abteil zu verlassen.

Huh, der Schaffner hatte ja doch rotbraune Haare… und die Uniform sah auch mehr dunkelgrün aus blau aus…

„Amestris. Ein Einwohner schlimmer als der andere.“, hörte man ihn noch murmeln, als er den Gang hinunter floh.

Kopfschüttelnd stieß Ed die angehaltene Luft aus und bückte sich, um sein Ticket vom Boden auf der anderen Seite des Abteils aufzuheben. Diese Bahngesellschaft sollte sich dringend einmal um neues Personal bemühen. Aber immerhin würde ihn nun bis zu seiner Ankunft in London niemand mehr stören.
 

~*~
 

Edward war nie bewusst gewesen, was für ein Glück er mit inter-amestrischen Zugfahrten gehabt hatte. Bis er in den Zug nach London gestiegen war, der fünf Tage ohne einen Zwischenstopp über die einzige Zugbrücke die sich über den nordatlantischen Ozean spannte fuhr.

Am ersten Tag hatte er sich noch damit beschäftigen können, was er Mustang alles antun würde, wenn er endlich Als Körper wiederbekommen hatte und kein Hund des Militärs mehr war. Durch diese Mission hatte sich die Liste an Dingen, die in seinen Augen okay waren, um einiges erweitert.

Am zweiten Tag hatte er sich damit amüsiert, alle Bücher zu lesen die er aus Amestris hatte mitnehmen können.

Am dritten Tag hatte ihn das Heimweh gepackt und er hatte Stunden damit zugebracht, einen seitenlangen Brief an seinen Bruder zu schreiben.

Am vierten Tag hatte er sich endlich dazu überwinden können, Mustangs Brief zu lesen. Denn natürlich war der Brief von Mustang, Ed hatte keine Sekunde lang etwas anderes geglaubt. Selbst wenn der Blick des Flame Alchemist (so tief, so dunkel, so verheißungsvoll und voller Bedeutung – Ed hatte seinen Gedankengang an dieser Stelle ganz schnell abgebrochen) nicht gewesen wäre, hatte er Hughes am Morgen vor seiner Abfahrt noch persönlich gesehen; der Leutnant Colonel hätte ihm den Brief also bequem selbst überreichen können.
 

Edward Fullmetal,

es gibt einige Dinge, die du für deine Mission vielleicht noch wissen solltest.

Wir wissen nicht viel über die Zauberergemeinschaft, noch weniger als über die so genannten normalen Menschen (die von Zauberern und Hexen übrigens Muggle genannt werden), doch was uns bekannt ist, zeichnet kein friedliches Bild von dieser Sippe. Es gibt viele von ihnen, die diese ihnen angeborene Macht für unlautere Zwecke missbrauchen. Vor allem zu nennen wäre hier der vor dreizehn Jahren gefallene „Dunkle Lord“, der von einem damals einjährigen Jungen besiegt wurde und dessen Anhänger immer noch aktiv sind (Von einem Vergleich mit unserem Militär bitte ich abzusehen. Vielen Dank). Ich würde dir raten (auch wenn ich weiß, dass du das sowieso getan hättest, vor allem da das Militär für dich bezahlt), dir bereits vor deiner Ankunft in Hogwarts ein wenig Hintergrundwissen in Form von Büchern anzueignen, nicht nur was das Schulmaterial angeht.

Pass auf dich auf, Edward Richte nicht so viel Schaden an, Elric. Ich mach mir Sorgen um dich Ich habe keine Lust, das Ganze wieder aus eigener Tasche bezahlen zu müssen.

Anbei liegt die Liste an Dingen, die du für diese Schule benötigst. Jemand wird dich am Bahnhof Kings Cross erwarten, halte nach einem abgenutzten Umhang Ausschau. Die Einverständniserklärung, die es dir erlaubt, an bestimmten Wochenenden in das Vergnügungsdorf Hogsmeade zu gehen, liegt bereits von mir unterzeichnet beim Schulleiter vor.

– Flame
 

Edward schaute auf die Liste die er zusammengestellt hatte, was er Mustang alles antun würde, wenn er endlich Als Körper wiederbekommen hatte und kein Hund des Militärs mehr war, und strich die letzten fünf Stichpunkte weg. Vielleicht war Mustang doch kein so schlechter Kerl, wie er immer tat. Nicht, dass er ihm das sagen würde…
 

~*~
 

„Sehr geehrte Fahrgäste. In wenigen Minuten haben wir unseren Zielbahnhof Kings Cross in London, England erreicht. Wir hoffen sie hatten eine angenehme Reise und fahren bald wieder mit Nationalrail.“

Grummelnd schob sich Ed den schmalen Gang des Zuges in Richtung Ausgang entlang, sein Gepäck hinter sich her schleifend. Endlich hatte diese Tortur ein Ende!

Fluchend stolperte er die Stufen des Zuges auf den Bahnsteig hinunter und begann sofort, noch während er sich aufrichtete, nach einer verdächtigen Person in einem schäbigen Mantel Ausschau zu halten. Und lange musste er auch nicht suchen.

Als er den glatzköpfigen, alten Mann mit dem schäbigen Mantel erreicht hatte, blieb er stehen. Der andere sah aus der Nähe noch heruntergekommener aus als aus der Ferne.

„Du bist also Edward Elric.“, eröffnete der Mann mit brüchiger Stimme das Gespräch. Ed nickte.

„Und sie sind derjenige, der mich abholen kommen soll, vermute ich.“, erwiderte er mit leicht fragendem Unterton. Außer der vagen Beschreibung in Mustangs Brief hatte er immerhin keinerlei Anhaltspunkte gehabt. Der Ältere ließ ein bellendes Lachen erklingen, welches sich mehr nach einem heißeren Röcheln anhörte.

„Du kannst mich Tom nennen, Junge. Bin der Wirt des Tropfenden Kessels, dem Gasthaus, in dem du die Zeit bis Schulbeginn wohnen wirst. Dein Zimmer steht schon bereit, aber zuerst möchtest du dir sicher in der Einkaufsstraße ein wenig die Beine vertreten. Habe gehört, die Fahrt sei lang.“ Sein breites Grinsen entblößte mehrere Zahnlücken, als er Ed leise etwas von „verdammte fünf Tage!“ vor sich hin fluchen hörte.

„Na dann komm, hier entlang Junge. Ein klein wenig müssen wir noch laufen.“

Stilschweigend folgte Edward Tom. Er hatte keinerlei Probleme, dem humpelnden Gang des Älteren durch die Menschenmenge zu folgen. Im Gegenteil, er hatte dabei mehr als genug Zeit, die Eindrücke seiner Umgebung in sich aufzusaugen. Mustang hatte Recht gehabt – dieses Land war so ganz anders als Amestris und die umliegenden Länder. Fast schien er sich in einer anderen Welt zu befinden.

Als sie aus dem überfüllten Bahnhofsgebäude ins Freie hinaustraten, zog er fröstelnd seinen langen, roten Mantel mit dem Symbol seines Senseis enger um sich. Der Himmel über London war grau und bewölkt und ein eisiger Wind fuhr durch die Straßen. Ein wenig verwunderte es Ed, als seine Eskorte nicht auf eine der belebten Hauptstraßen abbog, sondern sich in Richtung einer abgelegenen Seitengasse wandte. Wäre es nicht logischer, dass ein Gasthaus in einem Teil der Stadt lag, wo es mehr Kundschaft bekommen würde, selbst wenn es ein Gasthaus war, das einer geheimen Gesellschaft angehörte?

„Komm schon, Junge, trödel nicht.“, rief Tom ihm über die Schulter hinweg zu. In seine Gedanken versunken hatte Ed gar nicht bemerkt, dass der andere die Gasse bereits fast erreicht hatte und so beeilte er sich, zu ihm aufzuschließen. Zu seiner Verwunderung stellte sich die Gasse auch noch als totes Ende heraus.

„Komm her, Junge, komm her. Genau, hier. So, und jetzt nimm meine Hand. Und halte dein Gepäck gut fest.“

Der Blonde starrte den Wirt verwirrt an. Was wollte der andere von ihm? Nicht nur sah die ihm hingestreckte Hand mehr nach einer Kralle und ziemlich unhygienisch aus, er verstand auch nicht wirklich, was damit erreicht würde, wenn er der Aufforderung nachkam. Doch langsam streckte er seinen Arm nach der ihm dargebotenen Hand aus und kaum berührte er den älteren Mann, wurde alles um ihn herum schwarz. Druck schien von allen Seiten auf ihn ausgeübt zu werden, erschwerte ihm das Atmen und bereitete ihm eine ihm bisher unbekannte Art von Schmerz. Seine Augen hinter den im letzten Moment reflexartig geschlossenen Augenlidern schienen in den Schädel gedrückt zu werden, während sich sein Trommelfell unangenehm nach innen stülpte.

Das Gefühl verschwand so schnell, wie es gekommen war. Blinzelnd öffnete Ed seine tränenden Augen und hielt einen Moment den Atem an, als er sah, wo er sich befand. Sie waren nicht mehr in der Sackgasse in der Nähe des Bahnhofes sondern standen in der Mitte eines von Backsteinmauern umgrenzten Hinterhofs. Zu seiner Rechten lag ein umgekippter Mülleimer, ihm gegenüber konnte er durch eine Tür in einen düsteren Raum sehen, ansonsten war hier nichts.

Durch den Ortswechsel noch immer etwas desorientiert überraschte es ihn sehr, als Tom ihm plötzlich sein Gepäck abnahm und dafür einen Schlüssel in die Hand drückte.

„Dir gehört die Nummer 17. Ich bring dein Gepäck schon mal in dein Zimmer, hab du nur Spaß in der Winkelgasse. Wenn du hierher zurück willst, klopf einfach dreimal auf den Backstein in der Mitte.“

Und schon war er verschwunden. Verwirrt schüttelte Ed den Kopf. Das war ihm jetzt ein wenig zu schnell gegangen. Dann jedoch erstarrte er und seine Augen wurden immer größer. Durch eine bogenförmige Öffnung in der Backsteinmauer auf der gegenüberliegenden Seite der Tür, die zuvor ganz sicher noch nicht dort gewesen war, blickte er auf die Einkaufsstraße, die unter Zauberern gemeinhin als die Winkelgasse bekannt war.
 


 

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Tja, eigentlich wäre das Kapitel hier noch nicht zu Ende gewesen... aber es wurde uns dann doch etwas zu lange und wir wollten euch nicht noch länger warten lassen ^^

Was ihr daher im nächsten Kapitel erwarten könnt: Edwards Abenteuer in der Winkelgasse... und vielleicht auch schon die Fahrt im Hogwarts-Express und damit den ersten Auftritt unserer lang erwarteten Harry Potter-Charaktere (die in diesem ganzen Crossover ziemlich zu kurz kommen, wenn ich jetzt so darüber nachdenke...)
 

Wir hoffen, euch hat das Kapitel gefallen!

Krunchy, out (aber noch nicht over, denn...)
 

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Omake Theater
 

Grummelnd versuchte der kleinwüchsige Blonde verzweifelt, die Koffer aus der Gepäckablage zu hieven. Doch obwohl er bereits auf die Sitzbank geklettert war und auf Zehenspitzen stand, erreichte er nicht einmal die Unterseite der Gepäckablage. Nicht nur das Personal sollte seiner Meinung nach einmal durchleuchtet und ersetzt werden…

Der aufmerksame Leser wird sich nun fragen, wie er seine Koffer in erster Linie überhaupt dort hinauf bekommen hatte. Die Antwort war simpel: Hatte er nicht. Der Schaffner, der sich für die unterschwellige Bedrohung fünf Tage zuvor rächen wollte, hatte seinen Toilettengang einige Minuten zuvor ausgenutzt und all seine Sachen ins Gepäckfach befördert.
 

[Breaking of the Fourth Wall – Kaching!]
 

„Wenn Edward jetzt neben uns sitzen würde, wären wir sowas von tot…“, murmelte Hikari Krunchy und streckte sich neben ihrem Yami auf dem Bett lang.

„Ach was, der soll sich nicht so haben. Es macht halt einfach so Spaß ihn zu ärgern!“, kam darauf postwendend die Antwort der Älteren, die eifrig weitertippte.

„Ist dem so?“, knurrte eine Stimme direkt hinter ihrem Ohr und für einen Moment wurde alles schwarz.

„Hey! Wer hat das Licht ausgemacht?!“, beschwerte sich Yami Krunchy. Das eine unbekannte Stimme in ihrem Zimmer war, schien sie überhaupt nicht zu verwundern. Kaum hatten die Worte ihren Mund verlassen, kehrte die Helligkeit in ihre Welt zurück. Doch waren sie nicht mehr in ihrem Zimmer in ihrer Welt…

„Au, au, au!“, jammert Yami Krunchy, doch ihre Schmerzensbekundungen schienen den Fullmetal Alchemist nur weiter anzutreiben, ihr seine Automail über den Kopf zu ziehen.

„Hör doch auf! Unsere Köpfe produzieren doch jetzt schon nur Mist, wie wird das erst werden, wenn du sie wortwörtlich zu Mus verarbeitest?“, versuchte Hikari Krunchy den wütenden Blonden von weiteren Handgreiflichkeiten abzuhalten.

„Hm, vielleicht hilft es ja, wenn wir das Mus ein wenig rösten?“, mischte sich eine weitere Stimme ein. Die beiden Autorinnen duckten sich gerade noch rechtzeitig unter dem Flammenstrahl weg, als sie das verräterische Schnipsen hörten.

„Bruder, Colonel, hört doch auf!“, die Tür zu Mustangs Büro wurde aufgerissen und die Rüstung, die Alphonse Seele beherbergte, stürmte herein. „Die beiden wollen euch doch nur helfen, eure verborgenen Gefühle füreinander zu entdecken und euch zusammenzubringen!“

Edward hörte auf mit dem Versuch, Yami Krunchy erneut zu erwischen, und auch Mustang drehte sich geschockt zu dem Jüngeren der Elric-Brüder um. Der Einfluss dieser beiden Verrückten hatte selbst diesen armen, unschuldigen Jungen schon verdorben…

„Wenn du nicht mein Bruder wärst und ich dich wirklich, wirklich, wirklich lieb haben würde (gelesen: wenn Winry mich nicht umbringen würde, wenn ich es tun würde), würde ich dich für diesen Satz umbringen.“

„Mich hindern diese familiären Bande nicht… (gelesen: Scheiß drauf, was Hawkeye mit mir macht)“, knurrte der Flame Alchemist, sah jedoch fragend zu Edward hinüber. „Darf ich? Ich finde, dein Bruder braucht eine neue Form, vorzugsweise eine ohne Mundöffnung (ungesprochenes, jedoch gehörtes Anhängsel: für seine vorlaute Klappe)“

Der Blonde schien einen Moment darüber nachzudenken.

„Wenn du sein Blutsiegel nicht zerstörst haben wir einen Deal!“, antwortete er schließlich und überhörte geflissentlich Als empörtes „Bruder!“.

Während sich also der fröhlich-sinister vor sich hin lachende Roy daran machte, Alphonse zu einem unförmigen Klumpen Metall zusammenzuschmelzen, drehte sich die aufgebrachte Hikari Krunchy zu Ed um.

„Du willst also sagen, ihr habt uns eigentlich nur hierher geholt, um uns zusammenzuschlagen?“

„Eh… ja?“, Ed schien sich seiner Sache nicht mehr ganz so sicher. Man wusste nie, wann die Stimmung eines Fangirls umschlagen würde, vor allem wenn es ein BL-Fangirl war, dem man sein Yaoi vorenthielt.

„Was für ein Aufwand. Und dafür habt ihr uns vom Schreiben abgehalten? Komm, Hikari, wir gehen!“, mischte sich nun auch Yami Krunchy wieder ein.

„Komme, Yami!“, meinte das andere Mädchen fröhlich und so schnell wie die beiden Autorinnen gekommen waren, waren sie auch wieder verschwunden.

Roy und Edward stöhnten auf. Ihr Plan, die beiden vom Schreiben der FanFiktion Gesucht: Alchemist abzuhalten, war fehlgeschlagen.
 

[Ta-da-DAMMMMM!]



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  CielForever
2021-01-01T08:25:39+00:00 01.01.2021 09:25
Hallo, ich mag die FF sehr gerne.
Es ist spannend und schön geschrieben. Leider habt ihr sie schon so früh abgebrochen. :/
Aber vielleicht findet ihr ja noch einmal die Lust weiter zu schreiben, das würde mich sehr freuen. X3
Sie ist wirklich schön und lustig geschrieben.
Wie soll Ed es nur Ein Jahr ohne AL aushalten?
Und das Winry nicht in seiner Nähe ist, könnte auch ein Problem werden :/
Dumbledore kann einem auch leid tun, die Kosten werden hoch werden, von den zerstörten Sachen, wenn Edward da ist. °^°
Er weiß ja gar nicht, worauf er sich da eingelassen hat.


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