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Happy Day

von

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Kapitel 5

Ich ließ mich also wieder mit zu den Anderen Führen. Irgendwie war ich erleichtert, dass er so gut mit der Situation umgehen konnte. Er schien wirklich kein schlechter Kerl zu sein. Aber so erleichtert ich war, so verunsichert war ich auch. Wie zur Hölle sollte ich den Anderen denn entgegentreten? Was, wenn sie mich fragen würden, was mit mir los war? Und sollte ich nicht lieber wieder meinen Pullover über ziehen? Immerhin hatte ich deutliche Spuren am Unterarm. Allerdings war es mittlerweile so stickig geworden, dass ich den Gedanken erst einmal beiseite schob.
 

"Hey! Mach nicht so ein Gesicht! Sie werden dich schon nicht fressen! Vertrau mir!" Riss Reita mich mit einem breiten Grinsen aus meinen Gedanken. Ich seufzte resignierend. Vielleicht sollte ich wirklich einmal versuchen ihm zu vertrauen. Im Grunde hatte ich ja nichts zu verlieren. Oder etwa doch? Es war etwas Anderes, wenn man nie gelernt hat zu vertrauen, als wenn man so oft enttäuscht worden war, dass man einfach nicht mehr dazu fähig war jemandem zu vertrauen, denn immerhin wusste man dann schon wie es sich anfühlt wenn einem das Herz gebrochen wird. Ich gehörte definitiv zu den Menschen, die ihr Misstrauen durch ihre Erfahrungen gebildet haben. Wie schon erwähnt hatten sich bereits so viele "nette" Mitschüler als Hänseleien herausgestellt und ich war, naiv wie ich nun mal bin, halt immer wieder auf diese Masche rein gefallen. Das tat weh und machte auf dauer dann doch dezent abweisend.
 

In meinem Leben gab es nur eine Person, der ich vollkommen vertraute und das war meine chaotische Mutter. Denn sie kannte ihre Grenzen. Sie versprach nichts, was sich nicht einhalten konnte, was zwar bedeutete, dass sie mir im Grunde gar nichts versprach, aber dennoch war sie immer mein Anlaufpunkt gewesen, wenn es mir schlecht ging. Sie war diejenige, die mich immer versucht hatte zu beschützen und zu trösten.
 

Ich quiekte erschrocken auf, als ich plötzlich huckepack genommen wurde. Reita hatte mich ohne zu fragen hoch gehoben. "Wah~ lass mich runter!" Beschwerte ich mich auch sofort. "Wenn ich dich schon nicht aus deinen Gedanken holen kann, dann lass mich dich wenigstens tragen! So wie du hinter mir her schleichst, verliere ich dich erstens wieder und zweitens kommen wir sonst ja nie an!" antwortete er nur trocken.
 

Grummelnd ließ ich es also mit mir geschehen. "Wohin gehen wir denn überhaupt?" Fragte ich nach ein paar Minuten, in denen ich mich an Reitas warmen, starken Rücken geklammert hatte um auch ja nicht herunter zu fallen. "Die Anderen warten an der "Music Corner" auf uns hat Kai gemeint!"
 

Als wir kurze Zeit später an besagtem Ort ankamen, saßen die Anderen tatsächlich im Außenbereich des Cafes und waren mit Kaffee und Eis ausgerüstet. Reita blieb vor ihrem Tisch stehen an dem noch genau zwei Plätze frei wahren und ließ mich langsam von seinem Rücken rutschen, damit ich mir nicht weh tat. Beschämt merkte ich, dass meine noch relativ nassen Klamotten einen feuchten Abdruck auf seinem Rücken hinterlassen hatten und ich musste leise kichern. Er drehte sich verwundert zu mir um und sah mich fragend an. Als so die Anderen seinen Rücken sehen konnten, brachen sie in schallendes Gelächter aus. Es sah aber auch wirklich komisch aus! Sofort war die Stimmung aufgelockert, was mir einen Stein vom Herzen fallen ließ.
 

"Hey kleiner, du hast doch nicht etwa schon wieder ein Bad genommen?" Fragte Kai mich lachend. Das 'Kleiner' überhörte ich mal gefließentlich und sah als Antwort nur Miyavi tadelnd an. Dieser senkte sofort schuldbewusst den Kopf und räusperte sich. "Naja, es gab da einen kleinen Unfall würde ich sagen." Mit diesen Worten setzte ich mich auf den freien Platz neben Kai. Reita hingegen hatte immer noch nicht begriffen, warum wir eigentlich alle lachten und stand nur verwirrt und grummelnd da.
 

Nachdem Aoi sich begnadigt, und ihn aufgeklärt hatte, setzte auch er sich, bestellte einen großen Eisbecher, den wir uns teilten und jedem noch einen Kaffee Latte, worauf der bunte Haufen wieder anfing zu lachen. Oh man, wo war ich hier nur gelandet?
 

Wir alberten die ganze Zeit miteinander herum, während wir unser Eis und die warme Sonne genossen. Nachdem wir aufgegessen hatten, blieben wir noch eine ganze Weile sitzen und fingen ein angeregtes Gespräch an, wobei ich voll mit eingebunden wurde, was sich sehr gut anfühlte. Die lockere Stimmung veranlasste mich sogar dazu einige Fragen über mich zu beantworten, was ich normalerweise nicht tat.
 

Diese fünf Jungs waren einfach unglaublich, wie leicht sie es mir machten mich bei ihnen wohl zu fühlen. Die Situation von vorhin war bald völlig vergessen. Erst, als wir uns aufmachten noch ein bisschen weiter durch den Park zu gehen, sprach Kai plötzlich dieses Thema an. "Du Ruki, es tut mir leid, was vorhin passiert ist! Es war wirklich nicht sehr nett von uns Allen sich vor deinen Augen zu streiten. Es wird nicht wieder vorkommen. Versprochen. Bitte nimm meine Entschuldigung auch im Namen der Anderen an." Mit diesen Worten reichte er mir entschuldigend die Hand und ich ergriff sie mit einem Lächeln. "Schon okay!" Meinte ich nur kurz und stand anschließend auf um mich zu strecken.
 

Dabei rutschte mein Shirt etwas hoch, so dass man freie Sicht auf meine weiße, viel zu schmale Hüfte hatte, was ich allerdings gar nicht mit bekam. Nachdem ich mich ausgiebig gedehnt hatte, ließ ich meine Arme wieder fallen und schaute die Anderen erwartungsvoll an, da sie sich immer noch nicht gerührt hatten. Erst jetzt fiel mir auf, dass alle Augen gebannt auf meiner Hüfte ruhten, was mich schlagartig nervös machte.
 

Und wieder war es Miyavi, der sich als erstes losriss und die Anderen ebenfalls aus ihren Gedanken holte. "Nun aber mal halblang Leute!" Mahnte er. "Der kleine ist leider tabu!" Mit diesen Worten stand er lachend auf und erntete im Hochgehen wiedermal einen Schlag auf den Hinterkopf. Dieses mal von Kai, was ihn sofort los zetern ließ. "Warum bekomme eigentlich immer ich die Schläge? Als hättet ihr ihn nicht auch alle angesabbert!" Maulte er gespielt beleidigt und kassierte promt einen Todesblick von Reita. Eine peinliche Stille trat ein in der ich nervös meine mittlerweile trockenen Klamotten ordnete.
 

Warum musste so was immer mir passieren? Ich mochte meinen Körper nicht. Er war viel zu mager und knochig. Mir war bewusst, dass ich das ändern konnte, wenn ich mich nur vernünftig ernährte, doch das wiederum fiel mir nicht so leicht.
 

Schüchtern drehte ich mich von den Anderen weg. Jetzt hatten sie schon zum zweiten mal gesehen, wovor ich gewöhnlich die Augen bewusst verschloss, wenn ich vor dem Spiegel stand.

In meine Gedanken versunken schreckte ich kurz zusammen, als sich ein starker Arm um meiner Schultern legte und mich mit sich zog. Reita hatte gemerkt, dass die Situation wieder kurz vorm Eskalieren war.
 

Dafür, dass ich normalerweise mit niemandem stritt, weil einfach keiner da war mit dem ich streiten konnte außer meine Mutter, mit der ich allerdings nur ab und zu kleinere Meinungsverschiedenheiten hatte, war die Situation heute schon auffällig aus dem Ruder gelaufen. Aber ich war nun mal jemand, der eher still in der ecke stand und sich unsichtbar machte, wenn ihm was nicht passte als dass ich zu den Leuten hin ging um sie auf mein Missfallen aufmerksam zu machen.
 

So in Gedanken bekam ich nicht mit, wie Reita mich angesprochen hatte. Erst als er mir kurz ins Ohr pustete löste ich mich quiekend von ihm. Erschrocken starrte ich ihn an. Er hatte nichts besseres zu tun als sich über meine Reaktion kaputt zu lachen! "Du müsstest dein geschocktes Gesicht sehen Ru~", japste er. Auch die Anderen schien meine Reaktion zu amüsieren. "Mach dir nichts draus!" raunte Aoi mir leise zu. Als Uruha sah, wie Aoi mir etwas zuflüsterte, fing er an zu schmollen. Als Aoi das wiederum bemerkte, schenkte er seine Aufmerksamkeit sofort wieder Uruha.

Pah! Was für eine Diva! Ich konnte irgendwie nicht so mit ihm, das war mir von vornherein aufgefallen. Nicht, dass wir uns absolut unsympathisch waren, nur schlich sich der Verdacht bei mir ein, dass er jemand war, der einen nicht einfach so abhauen lassen würde, wenn er erst mal angefangen hatte mit einem zu diskutieren. Na das konnte ja noch lustig werden, wenn er dabei mal an ein Fluchttier wie mich geraten würde. Fast schon resignierend musste ich Seufzen.
 

Wir wurden noch in einige Fahrattraktionen genötigt, bevor Miyavi plötzlich die Zeit ins Auge sprang. „Hm~ es ist schon recht spät“, meldete sich Miyavi zu Wort und unterbrach damit das Geplapper von uns allen. „Wann fahren nochmal eure Busse Rei?“ Wendete er sich auf die Uhr blickend an uns beide, die wir hinter ihm liefen. „Ähm um acht Uhr glaube ich.“ Antwortete er unsicher, bevor er mich fragend ansah. Ich nickte nur bestätigend. „Was schon?!“ Nörgelte der daraufhin sofort los. „Dann bleiben uns ja nur noch eineinhalb Stunden!“ Schließlich klatsche er nickend in die Hände! „Okay, dann wird es Zeit für das Riesenrad!“ Entschied er, woraufhin Reitas Gesichtszüge augenblicklich versteinerten. Ich wurde unruhig. Zwar wollte ich schon gerne mit fahren, immerhin war das endlich mal etwas, was einen nicht unkontrolliert durch die Gegend schleuderte, doch wusste ich ja mittlerweile auch von Reitas Höhenangst. Also beschloss ich dieses mal mit ihm am Ausgang auf die Anderen zu warten, doch es kam wieder mal ganz anders.
 

Plötzlich erhob Uruha das Wort: „Du willst dir doch nicht ernsthaft eine Riesenradfahrt alleine mit ihm entgehen lassen?!“ kommentierte er Reitas Gesichtsausdruck. „Außerdem schau ihn dir an! Er würde gerne mit fahren.“ Was? Woher wusste er das? Sah ich so enttäuscht aus? Ich dachte das hatte ich gut überspielt, immerhin war ich es gewöhnt mir nichts anmerken zu lassen, selbst wenn in meinem Inneren gerade die Welt unterging. Aber entweder war meine Fassade am bröckeln, oder Uruha hatte eine verdammt gute Menschenkenntnis, was mir wiederum unheimlich war. Und wieder fragte ich mich ob wir jemals freunde werden konnten, wobei das wiederum auch noch ziemlich früh war.
 

Was mich noch mehr erstaunte war Reitas Zögern, nachdem Uruha ihn skeptisch gemustert hatte. Er schien hin und her gerissen zwischen seiner Angst und der Aussicht auf die gemeinsame Fahrt mit mir. Ich merkte, dass in seinem Innern gerade ein Kampf tobte. „Er ist soweit!“ zwinkerte Miyavi Reita zu, was anscheinend einen Schalter in dessen Kopf umgelegt hatte. Mich hatte diese Aussage nur verwirrt und so erwiderte ich Reitas prüfenden Blick nur unsicher, bevor er sich stumm meine Hand griff und mich mit zum Eingang zog. Ich fing stotternd an ihn davon zu überzeugen, dass er das nicht tun musste und dass es mir nichts ausmachen würde mit ihm unten zu warten, doch ich bekam keine Antwort. Als wir kurze Zeit später in der Gondel saßen, ließ er sich seufzend neben mir auf der Bank nieder. Er hielt immer noch meine Hand, doch sein Griff hatte sich beim Einsteigen gefestigt und er hatte unsere Finger miteinander verschränkt, was mir sofort einen leichten Rotschimmer ins Gesicht gejagt hatte.
 

Sprachlos saß ich da. „Das hättest du nicht tun müssen!“ Flüsterte ich fast schon als sich die Gondel quälend langsam weiter bewegte. Einen Augenblick lang sah er mich nur stumm und durchdringend an. Ich versuchte etwas in seinen Augen zu lesen, doch ich konnte seinen Blick einfach nicht deuten. Wieso war er so ernst? Hatte er solche Angst? Oder würde er die Vorfälle von vorhin noch einmal ansprechen und war deshalb in solch einer ernsten Stimmung? Meine Gedanken fingen an zu rasen, während ich mich in seinen Augen fast verlor. Mein Gehirn fing an sich die seltsamsten Situationen aus zu mahlen, wie diese Fahrt verlaufen würde, doch ein Bild hob sich definitiv von allen Anderen ab. Mein Herz wummerte los. „Ich... es tut mir leid... es... ich meine...“ stammelte ich plötzlich mit hoch rotem Kopf los.
 

Oh man was tat ich da? Ich wollte ihn doch nicht gerade ernsthaft küssen? Mir war plötzlich aufgefallen, dass sich mein Blick von seinen Augen gelöst hatte und über sein Nasenband bis zu seinen Lippen gewandert war. Ich erschrak vor mir selber. Ich hatte so etwas noch nie gemacht und auch wenn mir durchaus bewusst war, dass ich vom anderen Ufer war, es vom eigenen Körper so vor Augen geführt zu bekommen und das auch noch in einer so klischeehaften wie prikähren Situation grenzte schon fast an Belästigung des eigenen Gehirns.
 

„Doch!“ Er sah mich weiter ernst an. „Was?“ war das einzige was ich antworten konnte. Was meinte er? Ich war aus dem Konzept gebracht. „Du hast gesagt, dass ich es nicht hätte tun müssen!“ Erklärte er kurz. „Achso~ und warum?“ Das hatte er also gemeint. Allerdings half mir das bei meiner Verwirrtheit nicht viel weiter. Plötzlich veränderte sich alles an seiner Ausstrahlung. Verlegen senkte er den Blick und ich meinte einen leichten Rotschimmer um sein Nasenband erkennen zu können. Das dumme Ding verdeckte seine Wangen aber auch zu gut. Oder bildete ich mir das Alles nur ein?
 

„Ich also... ansonsten hätte ich wohl nicht den Mut aufgebracht mit dir zu reden, aber da ich mich gerade ablenken muss, bin ich quasi dazu gezwungen.“ Er lächelte gequält und mir fiel auf, wie fest er meine Hand mittlerweile drückte. Worüber wollte er denn so dringend reden? „Ich rechne nicht damit, dass du positiv auf das reagierst, was ich dir jetzt sage, aber ich denke es ist besser, wenn ich mit offenen Karten spiele!“ Redete er angestrengt weiter. Er schien wirklich Angst zu haben, hatte sich dafür aber auch erstaunlich gut unter Kontrolle. Immerhin waren wir schon ein ganzes Stück vom Boden weg. Seine Worte machten mich allerdings stutzig! Was wollte er mir denn bitte sagen? Dass er eigentlich ein Schwerverbrecher von der Yakuza war oder was?!
 

Wieder senkte er seinen Blick, dieses mal aber nur kurz. Er holte noch einmal tief Luft bevor er mir wieder fest in die Augen sah. „Ich habe dir doch heute Morgen im Bus gesagt, dass ich schwul bin!“ Ich nickte nur zaghaft. „Also gut, ich bin an dir interessiert und das schon seit längerem. Ich... es tut mir leid. Es war blöd von mir dich erst in diese Situation zu bringen. Es ist dir sicher unangenehm mit mir hier zu sein, jetzt wo du es weißt.“ Ich konnte mich nicht rühren. Mein Herz würde heute noch den Geist aufgeben, dessen war ich mir sicher. Hatte ich das gerade richtig verstanden? Reita, DER REITA, fand MICH attraktiv und war an mir interessiert? Mein Hirn versagte. Mir wurde leicht schwindelig. Ich merkte kaum, wie er den Blick endgültig von mir abwandte und ein leises „Tut mir leid!“ Flüsterte, als er unsere Hände voneinander löste, sich nach hinten sinken ließ und stöhnend die Augen schloss. Erst da erwachte ich aus meiner Schockstarre und merkte, dass mein Blick wieder an seinen Lippen hing, die er leicht geöffnet hatte.
 

Wie in Trance streckt ich meine nun wieder freie Hand aus und strich hauch zart seine Lippen mit meinem Zeigefinger nach. Ich sah, wie ein leichter Schauer durch seinen Körper jagte und erschrak vor mir selber. Was hatte ich getan? Was würde er dazu sagen? Tausend Fragen schossen auf einmal durch meinen Kopf, aber ich schaffte es einfach nicht klar zu denken. Ruhig drehte er den Kopf zur Seite um mich ansehen zu können. Als er seine Augen langsam öffnete musste ich schlucken. Da war etwas in ihnen, was vorher definitiv nicht da gewesen war. Ich konnte es nur nicht definieren. Langsam hob er die Hand, die eben noch mit meiner verflochten war und legte sie in meinen Nacken. Ganz langsam zog er mich zu sich herunter. Stück für Stück kamen wir uns näher und mein Hirn beschloss sich für eine Weile komplett ab zu schalten. Kurz bevor sich unsere Lippen trafen hielt er inne und ließ mich die letzte Distanz zwischen uns von mir aus überbrücken. Als ich seine warmen Lippen auf meinen spürte, flackerten meine Lieder augenblicklich zu. Ihm schien es nicht anders zu gehen, denn er seufzte fast schon erleichtert auf. So saßen wir eine ganze Weile da und bewegten vorsichtig unsere Lippen gegeneinander, was ihn mutiger werden ließ. Langsam richtete er sich auf ohne sich von mir zu lösen und drängte mich zurück. Er verstärkte den druck auf meinen Mund, was mich nur noch fahriger werden ließ. Unbewusst griff ich in seine Haare um ihn noch näher an mich heran zu ziehen. Er hatte sich etwas über mich gebeugt und stützte sich an der Lehne neben mir und am Fenster hinter mir ab. Kurz löste er sich von mir und sah mir unsicher in die Augen, bevor er sich wieder etwas vor beugte und federleicht mit seiner Zunge über meinen Lippen strich, somit um Einlass bat. Zögernd öffnete ich meinen Mund einen Spalt breit und gab ihm so mein Okay. Dass das mein erster Kuss war, blendete ich in diesem Moment einfach aus. Als ich seine warme Zunge in meinem Mund spürte setzte mein Herz einen Moment aus. Er schmeckte so süß, ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Vorsichtig erkundete er meine Mundhöhle und stupste meine Zunge zaghaft an, was in meinem Inneren ein wahres Feuerwerk von Gefühlen entzündete. Ich ließ mich nicht lange bitten und stieg in das Spiel ein. Während wir so in unseren Kuss versunken waren, merkten wir nicht, dass sich die Kabine in der wir uns befanden auffällig zu einer Seite gebeugt hatte. Erst als wir uns nach Luft schnappend wieder voneinander lösten, merkte Reita wie wir hin und her schwankten und vergrub stöhnend seinen Kopf an meinem Hals, was mir augenblicklich die Röte ins Gesicht trieb, als ich seinen heißen Atem an meiner Haut spürte. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Vorsichtig legte ich die Arme um ihn. „Geht's?“ Nuschelte ich ihm leise ins Ohr, worauf nur ein zaghaftes Nicken als Antwort kam. Erst nach und nach realisierte ich, was wir gerade getan hatten. Ich hatte Reita geküsst! ICH HATTE REITA GEKÜSST! Und er mich, aber das lief ja aufs Selbe hinaus.
 

Ich hatte mich also vor ihm geoutet. Ich merkte wie Angst in mir aufstieg. Angst, dass es alles nur ein Spiel war, dass ich nachher wieder als der Dumme da stehen würde, denn dazu war es viel zu schön gewesen. Innerlich betete ich, dass es nicht so enden würde! Ich wollte nur einmal in meinem Leben Glück haben. Nur ein einziges mal.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  bouXnyappy
2012-04-27T17:00:08+00:00 27.04.2012 19:00
Es gab in der ganzen FF wirklich viele Situationen, in denen ich den Tränen nahe war! .___.
Ich liebe deinen Schreibstil und generell die Story!

Das mit Ruki und Reita in dem Rießenrad ist so .. wunderschön!! *-*

Ich freu mich aufs nächste Kapitel ♥

LG, Bou.


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