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here comes goodbye.

rose & scorpius
von

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here comes me wishing things had never changed.

here comes goodbye.
 

here comes me wishing things had never changed.
 

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Scorpius musste an diesem Donnerstagabend nicht aufschauen um zu wissen, dass Rose in sein Schulsprecherzimmer getreten war. Er tat es trotzdem und bei ihrem Anblick konnte er sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen.
 

Natürlich war ihm klar, was jetzt kommen würde. Er hatte es schon bemerkt, als sie die Tür geöffnet hatte - so ungewöhnlich leise - und auch ihre Schritte hatten sie verraten - langsam und bedächtig.
 

Rose setzte sich ohne zu fragen, ohne etwas zu sagen, ohne ihn anzuschauen ebenfalls auf das dunkelgrüne Sofa. Ihre Locken schimmerten im Schein des Kaminfeuers vor ihnen kupferrot. Scorpius mochte dieses Farbspiel ihrer Haare, aber das zählte jetzt nichts mehr.
 

„Ich weiß was du sagen willst“, unterbrach er sie, als sie den Mund öffnete und versuchte, die ersten Worte zu formulieren.
 

Rose nickte nur.
 

„Ich liebe ihn“, begann sie dann schließlich doch zu sprechen. „Und er will mich heiraten.“
 

„Und ich liebe sie“, stimmte Scorpius zu. „Und ich werde sie heiraten.“
 

Rose lachte leise und er stimmte ein. Dann griff sie nach seiner Hand und ihre Finger verschränkten sich nahezu automatisch.
 

„Komisch, oder?“, fragte sie dann mit ruhiger Stimme.
 

„Ja“, war seine einfache Antwort.
 

„Wer hätte gedacht, dass das zwischen uns mal so endet.“
 

„Wer hätte gedacht, dass so etwas zwischen uns überhaupt einmal beginnen wird“, korrigierte Scorpius.
 

Kommentarlos lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter.
 

„Ich liebe ihn wirklich“, erklärte sie nach einem kurzen Schweigen erneut.
 

„Du musst mich nicht davon überzeugen, Rosie, denn das weiß ich längst.“
 

„Ich weiß, dass sie dir alles bedeutet. Lass sie bloß niemals gehen, ja?“
 

„Niemals“, versprach Scorpius.
 

„Dann ist ja gut.“ Mit diesen Worten erhob sich Rose wieder vom Sofa, aber ihre Hand konnte sie nicht von Scorpius‘ lösen.
 

Plötzlich lag bedauern in ihrem Gesicht und ein trauriges Lächeln auf ihren Lippen.
 

„Das zwischen uns war nie etwas Ernstes, das weiß ich. Ist es seltsam, dass ich mich trotzdem so fühle als würde ich mich von meiner Jugendliebe trennen?“
 

Scorpius stand ebenfalls auf - auch er ließ ihre Hand nicht los. Im Stehen überragte er sie um fast einen Kopf.
 

„Nein, das ist nicht seltsam. In irgendeiner verrückten Art und Weise bin ich deine Jugendliebe, oder nicht? Und du bist meine.“
 

Rose seufzte. Es war wirklich Zeit, sie musste gehen.
 

Noch immer Hand in Hand liefen die beiden Schüler zur Tür des Schulsprecherzimmers. Ohne große nachzudenken, stellte sich Rose auf die Zehenspitzen und gab Scorpius einen letzten Kuss auf die Lippen - sanft, zärtlich, verabschiedend.
 

„Vergiss mich bloß nicht!“, ermahnte sie ihr Gegenüber und trat dann ohne einen Blick zurück auf den Korridor. Sie wartete nicht, bis die Tür hinter ihr geschlossen wurde, sondern ging schnell um die nächste Ecke.
 

Scorpius ging nicht zurück zum Sofa, sondern direkt in das angrenzende Badezimmer.
 

Unter der heißen Dusche schloss er für einen Moment die Augen. Sie hatten das richtige getan.
 

Rose war verliebt in Daniel Wood und Daniel Wood hatte ihr vor wenigen Tagen einen Heiratsantrag gemacht, den sie unter Tränen angenommen hatte. Die beiden würden glücklich werden, das wusste er.
 

Er war verliebt in Claire Zabini und er würde ihr sehr bald ebenfalls einen Heiratsantrag machen und er wusste, dass sie ja sagen würde, weil sie ihn ebenfalls liebte. Und er wusste, dass sie glücklich werden würden, weil Rose das wusste und weil sie es ihm gesagt hatte.
 

Das zwischen Rose und ihm war von Anfang an nie mehr gewesen, als eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen. Und auch, wenn es in diesem Moment schmerzte, sie gehen zu lassen, wusste er, dass es ein Rose-und-Scorpius niemals geben würde und niemals gegeben hätte - auch wenn kein Daniel und keine Claire in ihre Leben getreten wären. Rose und Scorpius war nichts für die Ewigkeit und sie wussten beide, dass sie keinem Traum hinterherrennen sollten.
 

Morgen Abend würde es eine große Abschlusszeremonie für die Siebtklässler der Hogwartsschule geben, die Zeugnisse, ein Festmahl, und danach würden sie nie wieder hierher zurückkommen. Ein irgendwie beängstigender Gedanke.
 

Aber Scorpius wusste, dass alles gut werden würde. Er würde seinen Traumjob bekommen, als Auror. Und Rose würde Quidditchspielerin werden, wie sie es sich immer gewünscht hatte. Und sie würden beide heiraten und eine Familie gründen und glücklich werden. Ihr Leben so leben, wie sie es wollten.
 

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Rose Weasley heiratete mit 19 Jahren Daniel Wood. Sie wurde eine international bekannte Jägerin, spielte für die englische Nationalmannschaft. Sie bekam drei Kinder. Im Alter von 87 Jahren starb sie im Kreise ihrer Familie, zufrieden.
 

Scorpius Malfoy heiratete mit 21 Jahren Claire Zabini. Er wurde ein hoch anerkannter Auror und leistete jahrelang gute Dienste für das Englische Zaubereiminsterium. Er bekam zwei Kinder. Im Alter von 91 Jahren starb er im Kreise seiner Familie, zufrieden.
 

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Auch wenn sowohl Rose als auch Scorpius sich bis zu ihrem Lebensende einredeten, dass alles so war, wie sie es sich gewünscht hatten, wie sie es geplant hatten, so war ihnen doch beiden tief in ihrem Inneren bewusst, dass dieser Abend vor all diesen Jahren in Scorpius‘ Schulsprecherzimmer niemals hätte so stattfinden sollen.
 

Rose hätte sagen sollen, dass sie die Verlobung mit Daniel lösen würde, weil ihre wahre und aufrichtige Liebe schon seit langer Zeit Scorpius gehörte.
 

Scorpius hätte sagen sollen, dass er Claire verlassen und ihr niemals einen Heiratsantrag machen wird, weil seine Gefühle für Rose viel stärker und tiefgründiger waren.
 

Die beiden hätten sich damals eine Chance geben sollen.

Aber das taten sie nicht.
 

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Rose und Scorpius starben beide überaus zufrieden.

Aber nicht so restlos glücklich, wie sie hätten seien können, wenn sie sich diese Chance gegeben hätten.
 

___
 

end.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Joey-kun
2013-06-24T20:57:48+00:00 24.06.2013 22:57
Hey :)
Das ist eine schöne Geschichte. Du schreibst sehr flüssig und es liest sich sehr angenehm. Mir gefällt auch das schlechte Ende sehr gut, ich mag es, wenn nicht immer alles nach Plan läuft und nicht jeder bekommt, was er sich vom Leben erhofft hatte.
Allerdings muss ich sagen, dass die Geschichte mich nicht sehr berührt. der erste Teil ist noch zartbitter und man weiß schon, dass es tragisch enden wird und man fühlt, was die Charaktere fühlen. Aber dann verlierst du die Leser, also in meinem Fall mich. Plötzlich ist jegliches Gefühl verschwunden, es wirkt von zu weit weg betrachtet. Was schade ist, weil mehr potential im Ende steckt.

Aber im Grunde eine schöne Geschichte, tragische Idee und guter Ausdruck. Aber das Ende ist nicht meins, es passt zur Geschichte, aber es berührt mich leider nicht und wirkt wie eine strikte to-do-Liste, die du abhaken musstest.
Trotzdem bin ich ein Fan deiner Schreibkunst ;)

LG Lena
Von: abgemeldet
2012-05-28T23:26:00+00:00 29.05.2012 01:26
Oh Gott...
Ich heule. Das war eines der wunderschönsten OS die ich je gelesen habe. Ich bin völlig benommen. Eigentlich mag ich keine sad ends, aber das war unglaublich. Hat mir gut gefallen.

Grüße
B0UNTY
Von:  mudblood
2012-02-25T22:24:51+00:00 25.02.2012 23:24
Eine wundervolle herzergreifende Geschichte. :3

Thematik: Top!
Schreibstil: Top!
Und das es ein Sad End war: Top!

Es kann nun einmal nicht alles gut ausgehen. Es gibt nicht immer ein Happy End. (: Wundervolle kurzer süßer OS. :> Bin froh ihn gelesen zu haben! :3
Von: abgemeldet
2012-02-24T00:12:00+00:00 24.02.2012 01:12
favourite weil: - originell - ~eigene~ idee und story - interessantes und anregendes ende =)
great! :D
Von: Norrsken
2012-02-23T10:05:34+00:00 23.02.2012 11:05
Ich bin zutiefst traurig! QAQ''' Da kannda noch so oft "zufrieden" stehen! T3T

Dein Schreibstil ist wirklich sehr schön und angenehm zu lesen. Ich find den OS wirklich gut, auch von der Handlung her. Ein Sad End kann ich nur leider nicht so bejubeln wie ich gern würde, weil ich so bedrückt bin. xD' Aber ich find es wirklich wirklich gut! >_<
Du hast dich allgemein eher kurz gehalten und bist nicht sonderlich tief auf die Umstände eingegangen, aber das find ich okay. Es passte sehr gut zu der Szene. :3

Ich hoffe, da kommt aber nicht noch mehr zum weinen! T3T/


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