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Aus dem Leben

Wichtelgeschichte für PenAmour
von

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Weihnachtsmuffel

„Meine Güte, was ist das denn? Ist ja schaurig.“
 

Mara horchte auf, rutschte allerdings nur dösig im Autositz herum. Sie hatte mitbekommen, dass sie am Ziel und die Jungs bereits ausgestiegen waren, aber es war gerade viel zu behaglich, um es ihnen gleich zu tun. Die Wärme der Sitzheizung hielt sich noch in den Polstern, die Luft war mollig, wenn auch etwas stickig, und ihre Winterjacke schön kuschelig. Sie wollte die Augen nicht öffnen, geschweige denn aussteigen – in die winterliche Kälte. Instinktiv schmiegte sie sich noch tiefer in Sitz und Jacke.
 

„Das ist auch bekannt als Zeichen Vorweihnachtens“, erwiderte Simon auf den Kommentar seines besten Freundes. Der ihm eigene Spott hatte sich in seine Stimme geschlichen, aber ansonsten klang er ebenso verächtlich wie Thomas.
 

Nun doch ein wenig neugierig, was denn den Ärger der beiden ausgelöst hatte, öffnete Mara blinzelnd die Augen. Es dauerte einen Moment bis sie sich an die Lichtverhältnisse gewöhnten. Sie spähte aus dem Seitenfenster des Autos, sah jedoch nicht viel, da Thommy und Si ihr die Sicht versperrten. Die zwei hatten ihre Winterjacken übergezogen und die Hände in die Hosentaschen gestopft. Ihr Atem bildete weiße Wölkchen und Mara meinte zu erkennen, dass ihre Ohren von der Kälte schon ganz rot geworden waren. Sie wirkten wenig erfreut.
 

Ein leichtes Frösteln überlief ihren Körper, als sie sich vorbeugte, um an der Kopfstütze vorbeisehen zu können. Sie wollte wirklich nicht raus. Als sie einen Blick durch die Windschutzscheibe warf, erkannte sie, dass sie gut zwanzig Meter vom Haus entfernt geparkt hatten. Gegen den Weg durch Schnee und Eis sah sie bereits jetzt an.
 

Hoffentlich haben die alle Heizungen angeschmissen und voll aufgedreht, dachte sie und zog ihre Jacke enger an sich. Und den Kamin.
 

Der Grund für den Unmut und die Kommentare der beiden Freunde war ersichtlich. Die Wänden sowie einige Fenster des Ferienhauses schmückten Lichterketten. Es wirkte keineswegs überladen, aber wie Simon und Thomas konnte Mara der Weihnachtszeit nicht viel abgewinnen.
 

Mara störte sich allerdings vorwiegend an etwas anderem. Das gepflegte Einfamilienhaus mit der kleinen Garage erinnerte viel zu sehr an die typischen Vorstadtviertel, die sie in ihrer Kindheit so gehasst hatte. Gemütliche, geräumige Häuschen samt eigener Garage mit kleinem Garten in ruhiger Wohngegend mit vielen Kindern. Kindern, die alles hatten und alles durften. So war es ihr zumindest immer vorgekommen.
 

Natürlich wusste Mara, dass es nicht stimmte – einfach nicht für alle stimmen konnte –, dennoch hatte sie es gehasst. Selbstredend war Neid im Spiel. Die Häuser mitsamt ihren Bewohner hatten ihr ständig vor Augen geführt, was sie nicht hatte und so schnell auch nicht haben würde.
 

Es war ein komisches Gefühl, nun für einige Zeit in das Sinnbild dessen zu ziehen, was sie früher zugleich beneidet und verabscheut hatte. Sie wusste nicht, ob sie sich darüber freuen konnte.
 

Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als eine massige Gestalt aus dem Haus trat, und sich mit stampfenden Schritten durch den knöchelhohen Schnee zu ihnen durchkämpfte. Sicherlich der Vermieter. Beim Näherkommen erkannte sie einen Mann Mitte 40 mit runden, freundlichen Gesicht, dessen braunes Haar wohl schon seit einiger Zeit schüttern wurde.
 

Aus dem Augenwinkel nahm Mara eine Bewegung auf der anderen Autoseite wahr. Als sie herüberblickte, erkannte sie Drakes Gestalt. Sie registrierte ihn erst jetzt, obwohl er dort schon eine ganze Weile gestanden haben musste. Er ging dem Vermieter einige Schritte entgegen. Eine leichte Böe fuhr durch seine schwarzen, fast schulterlangen Haare und allein der Gedanke an den kalten Wind ließ Mara frösteln. Die Temperaturumstellung von „etwas kühl“ auf „eiskalt“ kam ihr eindeutig viel zu schnell.
 

Es folgte eine kurze, aber freundliche Begrüßung, dann wanderte der Blick des Mannes zu Simon und Thomas hinüber. „Ich kann die Deko auch wieder abnehmen lassen, wenn sie Ihnen nicht gefällt“, sagte er unsicher.
 

„Ach, Unsinn“, winkte Drake ab. Er lächelte herzlich und ebenso charmant. Das Lächeln, das Mara so gerne sah, obwohl sie wusste, dass es absolut manipulativ und verlogen war. „Nehmen Sie es den beiden Muffeln nicht übel. Sie sind einfach noch nicht in Weihnachtsstimmung und sind zudem den Großteil der Strecke gefahren. Bei den Straßenverhältnissen war das ziemlich anstrengend.“
 

Mara bewundert, wie mühelos er den Mann von der Idee abbrachte und das Thema wechselte. Prompt folgten einige Fragen über ihre Anreise und ein Austausch über das Wetter.
 

„Muffel“, schnaubte Simon leise, anscheinend nur für Thommys Ohren bestimmt. „Und das aus seinem Munde.“
 

Thomas brummte zustimmend und Mara konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Die Situationskomik war nicht zu verwehren, auch wenn sie die beiden durchaus verstand. Zu Drake mit seiner kühlen, distanzierten, ja manchmal sogar arroganten Art schien die Bezeichnung „Muffel“ tatsächlich deutlich besser zu passen.
 

Widerwillig schlüpfte Mara in ihre Winterjacke, als sie sah, dass die vier Männer sich aufs Haus zubewegten. Einen Moment hatte sie überlegt, einfach im Auto sitzen zu bleiben und darauf zu warten, dass jemand näher ans Haus heranfuhr, aber das konnte dauern. Also mummte sie sich in ihre Wintersachen ein – Jacke, Schal, Ohrenwärmer und Handschuhe – und öffnete die Autotür.
 

Der Schnee knirschte unter Maras Füßen. Eisige Kälte schlug ihr ins Gesicht und ließ ihre Haut unangenehm prickeln. Die Luft brannte in ihren Lungen. Schnell zog sie sich zusätzlich die Kapuze über den Kopf und bemühte sich möglichst wenig zu atmen, während sie durch den Schnee zum Haus hinüber hastete und dabei die anderen sogar noch überholte. Frustriert stellte sie allerdings rasch fest, dass die Eingangstür außen keine Klinke besaß und sie deshalb warten musste, bis der Vermieter aufschloss. Um sich warm zu halten, schlang sie sich die Arme um den Oberkörper und trat unruhig von einem Bein aufs andere. Noch kroch die Kälte nicht durch ihre Klamotten, aber das würde wohl nicht lange auf sich warten lassen.
 

Der Vermieter begrüßte sie, als er die Tür aufschloss. „Drinnen ist es warm“, sagte er und lächelte freundlich. „Ich habe schon vor ein paar Tagen die Heizung aufgedreht.“
 

„Oh, das ist wunderbar“, erwiderte Mara und schlüpfte als bald als möglich an ihm vorbei ins Haus. Zu ihrer Erleichterung war es drinnen tatsächlich wohlig warm.
 

Nach einer ausgiebigen Führung durchs Haus sowie einigen weiteren Information und Empfehlungen verabschiedete sich der Vermieter eine halbe Stunde später. Drake stand am Fenster und blickte den Lichtern des Autos nach, die schon bald zwischen schneebedeckten Bäumen verschwanden. Als er sich umdrehte, war seine Miene wieder so kühl wie gewöhnlich.
 

„Das war nicht sehr geschickt“, sagte er und sah abschätzig zu Simon und Thomas hinüber. Die beiden tauschten einen zerknirschten, jedoch vorsichtigen Blick. Schließlich war es Thommy, der das Wort ergriff.
 

„Möglich“, meinte er nicht besonders reuig, „aber warum hast du ihn den Mist nicht einfach abnehmen lassen, wo er es schon angeboten hat?“
 

„Erstens halte ich es nicht für sonderlich klug, den Vermieter zu verstimmen. Zweitens habe ich dieses Haus gewählt, weil es ein wenig abgelegen liegt. Da muss ich es nicht provozieren, dass ständig jemand hier ist, nur weil ihr sämtliche Weihnachtsartikel entfernt haben wollt. Und drittens ist es so schlimm nun auch wieder nicht. Ihr werdet euch damit arrangieren.“
 

Drake schnipste geräuschvoll gegen einen beleuchteten, weißen Weihnachtsstern, der im Fenster hing. Seine Stimme klang endgültig. Zweifellos war das ein Befehl gewesen.
 

„Klar“, murmelte Si, wenn auch nicht sonderlich erfreut. „Es hätte schlimmer kommen können. Man denke an bunte, blinkende Lichterketten.“
 

„Oder an hässliche, dicke fette Weihnachtsmänner, die unnütz an irgendwelchen Wänden baumeln“, ergänzte Thommy brummend.
 

„Ihr habt vergessen sonstige kitschige Dekofiguren zu erwähnen“, setzte Mara grinsend hinzu. Sie konnte dem Ganzen zwar auch nicht viel abgewinnen, jedoch gab sie Drake in seiner Argumentation Recht. Sie wollten ihre Ruhe haben und es konnte unmöglich so schwer sein, die Deko auszublenden. Teile konnten sie sicherlich in der Abstellkammer verschwinden lassen und wer sollte sie schon zwingen, die Lichterketten anzuschalten?
 

Drake seufzte sichtlich genervt. „Wenn ihr sonst keine Probleme habt, können wir uns ja jetzt einrichten“, sagte er, lächelte spöttisch und fügte an Simon und Thomas gewandt hinzu: „Und bitte tut mir den Gefallen, eure Betten aneinander zu schieben. Keiner will irgendwelche Panikattacken, weil ihr den anderen nicht im Ein-Meter-Umfeld wisst.“
 

Während Thomas halb verlegen, halb beleidigt zu Boden schaute, zuckte Simon nicht einmal mit der Wimper. Zumindest äußerlich ungerührt bat er seinen besten Freund um den Autoschlüssel, damit er das Fahrzeug in der Garage parken konnte.
 

„Hier“, sagte Thommy und warf ihm den Schlüssel hinüber. „Ich mach dir das Tor auf und guck mir schon mal die Elektro-Tankstelle genauer an.“
 

„Haltet bloß immer eine der Verbindungstüren geschlossen“, murmelte Mara, „sonst kühlt uns der Wohnraum aus.“
 

„Ja, ja“, erwiderte Thomas genervt. „Wir sind ja nicht bescheuert.“
 

„Ich helfe euch gleich“, sagte Drake und ging in die Küche hinüber. Mara sah ihm fragend hinterher. Als ein kühler Hauch sie streifte, blickte sie zur sich schließenden Haustür. Eigentlich war es angebracht den beiden zur Hand zu gehen, aber sie hatte keine Lust wieder durch die Kälte zu müssen. Also folgte sie neugierig Drake in die Küche. Sie fand ihn die Schränke inspizierend vor.
 

„Was machst du da?“, fragte sie, als er nebenbei etwas auf einen Notizblock kritzelte.

„Eine Einkaufsliste“, murmelte er und stellte sich auf die Zehnspitzen, um mit seinen 1,74 auch das oberste Bord des Schrankes komplett einsehen zu können.
 

Mara trat näher an ihn heran und schielte auf die Liste. Butter, Brot, Aufschnitt, Käse, Marmelade, Milch, Getränke, Mandarinen, Süßigkeiten, Joghurt, Bananen, Nutella, Teefilter und -lichter, Spülmaschinentabs, Waschmittel. Sie seufzte. Sie hatte ganz verdrängt, dass sie sich nun selbst versorgen mussten. Das konnte noch etwas werden. Zumindest den Nachteil hatte ein Hotel nicht gehabt.
 

Sie beobachtete Drake einen Moment schweigend und unsicher. Er hatte Si und Thommy das Zimmer mit den beiden alleinstehenden Betten zugewiesen, obwohl klar war, dass sie so oder so nicht in getrennten Betten schlafen würden. Sie sah den Sinn daran nicht, aber er hatte sich mit Sicherheit etwas dabei gedacht.
 

Es blieben ein kleines Einzelzimmer und eins mit Doppelbett, die miteinander verbunden waren. Mara fragte sich, ob sie diesmal verschiedene Zimmer nähmen. Irgendwie war der Gedanke befremdlich. Die ganzen letzten Jahre hatten sie sich das Bett in ihrem winzigen Wohnheimzimmer geteilt. Ihn nicht neben sich zu wissen und zu spüren, kam ihr seltsam vor. Andererseits wäre es sicherlich toll, mal etwas Platz zu haben. Obwohl … nachdem sich ihre eh schon eigensinnige Beziehung zueinander noch weiter gesteigert hatte, hatte sie ihn nachts eigentlich sehr gerne eng bei sich.
 

„Sind wir so bescheuert und riskieren es, uns gemeinsam in das Doppelbett zu quetschen?“, fragte Mara schließlich. Ihre Gedanken wollte sie ihm nicht offen legen. Während Drake weitere Punkte zu seiner Einkaufsliste hinzufügte, grinste er leicht – wahrscheinlich über ihre Formulierung. „Ist doch wahr“, fügte sie hinzu, in Erinnerung daran, dass sie sich in der letzten Zeit nachts häufig in die Quere gekommen waren.
 

„Ja, wir sind so bescheuert“, antwortete er sachlich und in seinen blauen Augen blitzte es schelmisch. „Außer du schläfst freiwillig auf der Couch … oder bei Si und Thommy.“ Seine Mundwinkel zuckten. „Das kleine Schlafzimmer will ich jedenfalls zum Büro umfunktionieren.“
 

„Pf“, gab Mara erst nur von sich. Sie hatte es geahnt. Drake tat selten etwas ohne Grund. „Dein Problem, wenn ich dich wieder als Kopfkissen benutze.“
 

„Und deins, wenn mein Ellbogen den Weg in deinen Magen findet“, erwiderte er leichthin.

Mara verzog den Mund. Und wie sie ihn als Kissen benutzen würde. Ansonsten bekäme sie etliche blaue Flecken, wenn er wieder unruhig schlief. Und darauf legte sie nun wirklich keinen Wert.
 

„Was ist eigentlich los mit dir, seit wir in Amerika angekommen sind?“, verlangte Drake nach einem Moment der Stille zu wissen. Er klang alles andere als freundlich, aber Mara kannte ihn inzwischen so lange, um zu wissen, dass es eine ehrliche, wenn nicht sogar ein wenig besorgte, Interessensbekundung war.
 

Mit „Nichts“ würde sie sicherlich nicht durchkommen, wo er so deutlich gemerkt hatte, dass sie etwas herumtrieb. Sie seufzte und plötzlich – ganz unerwartet – überfiel sie der Wunsch nach einer Umarmung. Etwas, das in ihrem Leben schon immer rar gesät gewesen war.
 

Ein wenig über sich selbst überrascht folgte sie dem Impuls, trat an Drake heran und schlang die Arme um seine Brust. Den Kopf legte sie an seine Schulter und schmiegte ihre Wange an den weichen Baumwollpullover.
 

Mara spürte regelrecht, dass Drake einen Moment in seinen Bewegungen erstarrte. Dann schloss er die Arme um sie und das leise Kratzen des Stiftes auf dem Papier war wieder zu hören. Sie musste unweigerlich schmunzeln. Zu viel Aufmerksamkeit und Nettigkeit wäre einfach nicht Drake gewesen.
 

„Ich denke viel an früher“, gestand sie nuschelnd ein, energischer fügte sie hinzu: „Und dieser verdammte Temperaturabfall mach mir zu schaffen.“
 

„Hm“, brummte Drake und es hörte sich tatsächlich mehr verstehend als abgelenkt an.

Eine Weile verharrten sie noch in der Position, bis Drake seine Liste vervollständigt hatte. Danach gingen sie gemeinsam in die Garage hinüber und halfen Simon und Thomas, ihre Taschen und Koffer in den kleinen Abstellraum zu räumen, der zwischen Garage und Wohnraum lag. Mara fröstelte immer noch, aber die Bewegung hielt sie halbwegs warm. Den Jungs schien es ähnlich zu gehen.
 

Sie verbrachten einige Zeit damit, auszupacken und sich einzurichten, sodass es bereits Viertel vor zehn war, als sie sich in der Küche zusammensetzten. Drake warf abermals einen prüfenden Blick auf seinen Einkaufszettel und schob ihn dann in die Mitte des Tisches.
 

„Fällt euch noch etwas ein, das fehlt?“, fragte er in die Runde.
 

„Bier“, sagte Thommy prompt.
 

„Wein“, fügte Si innerhalb von Sekunden hinzu.
 

„Champagner“, meinte Mara ironisch und bemühte sich denselben zeitlichen Abstand zu treffen. Sie verdrehte die Augen. Einmal abgesehen davon, dass Drake den Überbegriff „Getränke“ aufgeschrieben hatte, würden die beiden schon dafür sorgen, dass ihre alkoholischen Lieblingsgetränke schnellst möglichst ins Haus kamen.
 

„Wo liegt dein Problem?“, fragte Simon sachlich, wirkte allerdings missbilligend und hob auffordernd eine Augenbraue. Thomas blickte sie verärgert an. Seine Wortwahl wäre wohl nicht so freundlich ausgefallen.
 

„Könnt ihr nicht ernsthaft an die Sache rangehen, damit wir es schnell geklärt haben?!“, warf sie den beiden vor. „Ich habe Hunger!“
 

„Das sind ernstgemeinte Vorschläge“, erwiderte Thomas hitzig, „oder meinst du uns vorschreiben zu können, was wir zu trinken haben. Das ich nicht lache!“
 

Mara lag eine bissige Erwiderung auf der Zunge, aber Drake würgte sie ab, in dem er einen tiefen Seufzer ausstieß.
 

„Kommt runter, Leute“, verlangte er kühl, aber er konnte nicht übertönen, wie entnervt er war. „Ich weiß, die letzten Tage waren für uns alle stressig und ihr stört euch an der weihnachtlichen Dekoration, aber das ist kein Grund, sich solch einer Gereiztheit hinzugeben. Also, meint ihr, wir brauchen eine detaillierte Getränkeliste oder schauen wir morgen einfach, was es gibt?“
 

„Morgen?“, echote Thommy.
 

„Hast du dem Vermieter nicht zugehört?“, fragte Mara. Eigentlich war es eine rhetorische Frage – er konnte nicht zugehört haben. Ebenso wenig konnte sie widerstehen zu meckern.
 

„Hätte ich das tun sollen?“, erwiderte er ungerührt.
 

Drake blickte Thomas und sie warnend an, sodass sie beide hastig eine unehrliche Entschuldigung brummelten.
 

„Der Supermarkt im Dorf hat bereits geschlossen und ich habe keine Lust, noch zwanzig Kilometer in die nächste größere Stadt zu fahren, um dort nach einem Laden zu suchen, der noch geöffnet hat“, erklärte Drake. „Ich schlage vor, wir besprechen schnell die Einkaufsliste und gehen dann auf den Weihnachtsmarkt. Er liegt nicht allzu weit entfernt und dort sollte jeder problemlos eine Kleinigkeit zum Abendessen finden.“
 

Das Wort „Weihnachtsmarkt“ ließ sie alle drei das Gesicht verziehen, dennoch widersprach keiner. Abgesehen davon, dass Drake bald der Kragen platzen würde, wenn sie weiter nörgelten, hatte er schlicht und ergreifend Recht. Mara hasste es, dass er ständig Recht hatte, aber die Argumentation war nun mal schlüssig. Bei der allgemeinen Stimmungslage konnte es nur schief gehen, sich im Dorf auf ein Restaurant zu einigen, selbst wenn es nur zwei geben sollte.
 

„Klingt sinnig“, sagte Si schließlich, auch wenn er ebenso wenig von Weihnachtsmärkten zu halten schien, wie der Rest der Gruppe.
 

„Erklärt sich jemand bereit zu fahren oder laufen wir?“, fragte Drake, obwohl er die Antwort bereits zu kennen schien. Wenn möglich wollte sich keiner von ihnen die Möglichkeit verbauen, etwas Alkoholisches zu trinken, obwohl er selbst und Mara es im Grunde nicht durften, da sie in Amerika noch nicht volljährig waren. Deshalb wartete er auch nur kurz bis er sagte: „Gut, dann laufen wir das Stück eben. Zurück zur Einkaufsliste …“
 

Es dauerte zwanzig weitere Minuten, bis sie endlich aufbrechen konnten. Einem weiteren Konflikt entgingen sie wohl nur, weil alle ungefähr gleich schnell fertig waren.
 

Die eisige Kälte brannte Mara immer noch in den Lungen, doch durch ein zügiges Tempo hielten sie sich warm. Nach der stundenlangen Sitzerei im Auto tat die Bewegung sogar erstaunlich gut.
 

Insgesamt liefen sie kaum zehn Minuten querfeldein durch den Wald bis sie den Weihnachtsmarkt erreichten. Es überraschte Mara wie spielend leicht Drake den Weg gefunden hatte. Sie hätte sich auf dem Stück sicherlich hoffnungslos verlaufen, aber wie sie Drake kannte, hatte er im Auto eine Karte der Umgebung studiert, während sie geschlafen hatte.

Sie staunte nicht schlecht, als der Weihnachtsmarkt in Sichtweite kam. Er war wesentlich größer, als sie erwartet hatte. Immerhin waren sie hier auf dem Lande. Zu dem kleinen Dorf hätte eher eine kleine Ansammlung von Buden gepasst, nicht … dieses ausgedehnte Labyrinth vor ihrer Nase.
 

„Hä?“, gab Thomas erstaunt von sich. Er starrte die unzähligen Reihen von Buden genauso ungläubig an wie sie selbst. „Ich dachte, wir sind hier mitten in der Pampa.“
 

„Sind wir auch“, erwiderte Si trocken. Er wirkte weit weniger fassungslos, aber dennoch erstaunt. „Im Reiseführer habe ich gelesen, dass sich mehrere Gemeinden bei der Organisation zusammengetan haben, aber mit dem Ausmaß habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Hast du den Artikel zu Ende gelesen, Drake?“
 

„Ja, habe ich“, antwortete er. Seine Augen huschten über das Areal vor ihnen, und er schien sichtlich beeindruckt so viel wie möglich aufnehmen zu wollen. „In den letzten Jahrzehnten hat sich der Markt als Geheimtipp herumgesprochen und es sind immer mehr Leute von außerhalb gekommen. Nicht allzu weit entfernt liegen einige Skigebiete und von Boston sind es mit dem Schnellzug nur gute eineinhalb Stunden. Für viele ist es wohl eine Gelegenheit mal rauszukommen. Jedenfalls ist der Weihnachtsmarkt dadurch mit der Zeit ungewöhnlich groß geworden.“
 

„Aha“, bemerkte Mara und blickte die beiden schräg von der Seite an. „Warum zum Teufel liest man Reiseführer?“
 

„Es bildet“, sagte Simon und belächelte sie.
 

„Und warum hast du den Artikel dann nicht zu Ende gelesen?“, erwiderte sie spitz.
 

„Ich war dran mit Fahren.“
 

„Brecht bloß nicht schon wieder einen Streit vom Zaun“, mischte sich Drake mit kühler Stimme ein, ehe Mara kontern konnte, dass er ja auf dem Stück hätte weiterlesen können, das Thomas nach ihm gefahren war.
 

„Ich glaube, wenn wir erst einmal etwas im Magen haben“, sagte Thomas und grinste schief, „erreichen wir sicherlich schnell wieder unser normales Niveau.“
 

Ganz ohne Sticheleien kamen sie nie aus, aber das machte die Beziehungen gerade aus und das Zusammensein so lustig. Normalerweise beteiligte sich Drake ordentlich mit Sarkasmus daran, aber als semioffizieller Anführer sorgte er in solchen Momenten dafür, dass die Situation nicht völlig aus dem Ruder lief, was wahrscheinlich auch besser so war, selbst wenn es niemandem gefiel, gemaßregelt zu werden.
 

„Wer will was essen?“, übernahm er nun die weitere Organisation.
 

„Currywurst mit Pommes“, antwortete Thommy, als hätte er nur auf diese Frage gewartet.

„Hot-Dog“, sagte Mara und lächelte leicht. Gott, war es lange her, dass sie den letzten wirklich amerikanischen Hot-Dog gegessen hatte. Sie wusste ja nicht einmal mehr, wann das gewesen war. Da bestand auf jeden Fall Nachholbedarf.
 

„Crêpe?“, fragte Drake und zeigte auf Si. Er grinste schmal.
 

„Crêpe“, bestätigte der schlicht.
 

„Das war zu erwarten. Du als Franzose ...“, stichelte Drake und Thomas lachte auf. Wie schon mehrere Male zuvor fragte sich Mara, ob diese „Typisch Franzose“- beziehungsweise „Typisch Brite“-Witze zwischen den beiden Freunde wohl jemals ein Ende finden würden. Wahrscheinlich bliebe es auf ewig ihr Running-Gag.
 

„Ja, ja, blabla“, meinte Simon missmutig. Er steckte die Hände in die Jackentaschen. „Teilen wir uns auf?“
 

„Ich denke, es wäre am Praktischsten“, stimmte Drake zu. „Currywurst, Pommes und Hot-Dog werden sich an den gleichen Ständen finden lassen. Sagen wir“, er hielt inne und warf einen Blick auf die Uhr, „um viertel vor elf wieder hier?“
 

Mara zog ihr Handy aus der Tasche, um einen Blick auf die Uhr zu werfen, und nickte dann. „Das sollte dicke ausreichen.“
 

Als sie den Weihnachtsmarkt fast erreicht hatten, teilten sie sich in zwei Gruppen. Drake und Simon wandten sich auf gut Glück nach rechts und Thomas und sie selbst nach links. Letztendlich war es wohl egal.
 

„Was? Du kommst mit mir?“, hörte Mara Si noch sagen. „Ich glaube nicht, dass sie in einer Crêperie Sauerkraut mit Bockwurst anbieten.“
 

„Du kennst dich aber wirklich nicht auf deutschen Weihnachtsmärkten aus. Da kommen mindestens auf einen Sauerkraut-Stand zehn Crêpe-Stände“, erwiderte Drake ungerührt. Dass der nationale Klischeewitz nun auch auf ihn umgemünzt wurde, schien ihn nicht weiter zu stören.
 

„Ts. Was könnt ihr überhaupt?“
 

„Bessere Autos bauen!“
 

„Das ist Ansichtssache, obwohl ich dir mindestens im Sportwagen-Sektor zustimmen würde. Ich will ja nicht sagen, dass die Franzosen sonst viel könnten, aber was die Esskultur angeht …“
 

„Im Allgemeinen hast du sicherlich Recht. Aber du solltest die Esskultur in verschiedenen Regionen Deutschlands nicht unterschätzen, zum Beispiel in den Weinanbaugebieten in …“
 

Mara sah hinüber zu Thommy und wie erwartet grinste er übers ganze Gesicht. „Hoffentlich sind sie fertig, wenn wir uns wieder treffen“, merkte sie an, aber das Schmunzeln hielt sich um ihre Lippen.
 

Thomas lachte leise auf. „Nee, wahrscheinlich sind sie dann gerade mitten in eine Diskussion über Politik vertieft“, erwiderte er gelassen, „aber wir können ja hoffen.“
 

„Ja, das steht wirklich zu befürchten“, sagte sie. „Ich bin dafür, dass wir bei der erstbesten Bude zuschlagen.“
 

„Guter Plan. Ich hab vielleicht einen Hunger“, stimmte Thommy und deutete gut gelaunt auf den nächsten Eckstand. „Das wäre dann wohl die da … sieht auch ganz okay aus.“
 

Nachdem sie sich durchs Gedränge zu dem Stand gekämpft hatte, dauerte es bestimmt noch einmal knappe zehn Minuten bis sie sich mit ihrem Essen an einen kleinen Stehtisch zurückziehen konnten.
 

„Mhm, lecker“, brummte Mara in sich hinein. Original amerikanische Hot-Dogs waren sogar noch besser als sie sie in Erinnerung hatte.
 

„Hast du früher oft Hot-Dogs gegessen?“, fragte Thommy neugierig. Als Mara zu ihm aufschaute, sah sie echtes Interesse in seinen Augen.
 

„Bei verkorksten Eltern muss man sich halt häufig selbst was zu essen besorgen“, sagte sie und zuckte mit den Schultern. Damals war das für sie ganz normal gewesen. Solange sie nicht den Vergleich zu anderen Kindern sah, war es auch gar nicht so schlimm gewesen. Selbstverständlich eben.
 

„Meine Eltern konnten auch ziemlich daneben sein, aber zumindest hat meine Mutter jeden Tag gekocht. Selbst wenn du zu den Essenszeiten nicht zu Hause warst, konntest du dir später problemlos noch etwas warm machen“, erzählte er ernst, dann lächelte er leicht. „Natürlich war es lange nicht so lecker, wie vieles, was bei Si auf dem Tisch kam, aber zumindest konntest du dir sicher sein, dass dir keine Frösche untergeschoben wurden.“
 

Sie lachten beide. „Haben sie wirklich Frösche gegessen? Und Schnecken? So richtig klischeehaft?“, fragte sie neugierig nach.
 

„M-hm“, bestätigte Thomas mit vollem Mund. „Beides. Weinbergschnecken isst Si auch echt gern.“ Mara verzog angewidert das Gesicht und er grinste schief. „Das trifft es nicht ganz. Die schmecken sogar, wenn du eben ausblenden kannst, dass du eklige, glibberige Schnecken im Mund hast. So ging es mir jedenfalls.“
 

„Du hast schon mal Schnecken gegessen?! Uah“, entgegnete Mara und schüttelte sich demonstrativ, bevor sie wieder in ihren Hot-Dog biss.
 

„Ich war ein Jahr Weihnachten und Silvester bei Si“, erklärte Thommy, und er schien verschiedenes damit zu verbinden. Als sie ihn fragend ansah, deutete er eine wegwerfende Geste über die Schulter an – wohl im Sinne von „Kannste vergessen!“. „War die totale Katastrophe. Abgesehen davon, dass ich mit Si zusammen war und wir uns ein paar lustige Sachen geleistet haben.“
 

„Hm.“ Mara wagte nicht nachzubohren, obwohl es sie interessierte. Jedoch schien Thommy wirklich nicht viele Worte darüber verlieren zu wollen. Er zog seine Mütze weiter über die Ohren und bemühte sich danach sein braunes Haar wieder aus den Augen zu streichen. „Aber das ist nicht der Grund, warum du nichts mit Weihnachten anfangen kannst, oder?“
 

„Nee. Si war ja dabei und außerdem war ich da schon achtzehn“, winkte er schnell ab. Das klang glatt so, als könnte gar nichts richtig daneben sein, wenn Simon da war. Wahrscheinlich sah Thomas das tatsächlich so und es beruhte auf Gegenseitigkeit. „Das hat meine Familie ganz alleine hinbekommen.“
 

„Dito“, meinte Mara nur. Sie hatte es gehasst. Mehr wollte sie wirklich nicht dazu sagen, doch plötzlich sprudelte es nur so aus ihr heraus. „Von Besinnlichkeit keine Spur, so als würde es das Fest überhaupt nicht geben. Ich kann mich nicht erinnern, jemals ein Geschenk zu Weihnachten bekommen zu haben. Oh Moment, stimmt nicht. Ich habe mal etwas bei einer Kaufhaustombola gewonnen und das hatte meine Mutter innerhalb von zwei Jahren kaputtgekriegt.“
 

Zu allem Überfluss lief auch noch in dem Moment eine junge Frau mit etwas ähnlichem an ihnen vorbei. Es war eine samtige, lange Weihnachtsmannmütze. Mara hatte ihre geliebt. Sie war so schön kuschelig warm gewesen und taugte als praktische Mütze-Schal-Kombination.
 

Beinahe verlegen richtete sie ihren Blick auf den halben Hot-Dog in ihren Händen. So viel hatte sie eigentlich gar nicht sagen wollen. „Versteh‘ mich nicht falsch“, murmelte sie. „Es waren nicht die Geschenke. Ich weiß nicht, ob ich es als Kind verstanden hätte, aber dass die finanziellen Verhältnisse meiner Eltern nicht übermäßig viel hergegeben hätten, wäre in Ordnung gewesen. In jedem Fall im Nachhinein. Weihnachten hat einfach nicht stattgefunden. Es war kein bisschen …“
 

„Herzlich?“, half Thommy nach. Als sie ihn wieder ansah, bemerkte sie, dass er verständnisvoll lächelte. Sie nickte. „Ja, ich versteh‘ das. Meine Eltern hatten auch nie viel Geld. Die wenigen Geschenke waren schon okay. Es war die Familie, die es so schrecklich gemacht hat. Jedes Jahr aufs Neue. Jedes verdammte Jahr, solange ich denke kann, stand zu Weihnachten die gesamte Verwandtschaft vor der Tür. Wahrscheinlich kann das toll sein, wenn man sich denn mögen würde, aber so … Die ewig gleiche Streiterei und die gleiche miese Stimmung. Und dann musst du auch noch mehrere Tage auf dem Fußboden schlafen, weil irgendwer, dessen Verwandtschaftsgrad wahrscheinlich nicht mal Si definieren könnte, dein Bett beansprucht und deine total gestressten Eltern dich auch noch anblaffen, du sollst dich nicht so aufregen und musst eben Abstriche machen.“ Er hielt einen Moment inne. „Meine Güte, was sind in der Hinsicht vielleicht für eine Trümmertruppe?!“
 

Mara kam nicht umher leicht zu lächeln, obwohl er gerade eine traurige Wahrheit aussprach. Was den familiären Hintergrund anging, sah es bei ihnen vieren wirklich mau aus. Wenn Simon über seine Familie sprach, dann nur abwertend und fluchend – abgesehen von dem wenigen, was er hier und da über seine Schwestern fallen ließ, und Drake verlor nicht einmal ein einziges Wort über seine Vergangenheit. Rosig war die sicher nicht gewesen, wenn sie sich nur daran erinnerte, in was für einem Zustand sie ihn kennen gelernt hatte … Sie schüttelte den Kopf.
 

„Hey Thommy“, sagte sie, als ihr ein Glühwein-Schild ins Auge fiel. „Wie schmeckt eigentlich Glühwein?“
 

„Recht gut. Man bekommt nur relativ schnell Kopfschmerzen.“ Sie grinsten sich schief an. „Ich glaub, das Risiko gehen wir ein, was?“
 

Sie aßen auf, und weil sie danach nicht mehr viel Zeit hatten, kaufte Thomas die zwei Becher Glühwein. Keiner nahm an, dass der Verkäufer nach einem Ausweis verlangen würde, aber sie gingen lieber auf Nummer Sicher. So verloren sie definitiv keine wertvollen Minuten in einem Streitgespräch.
 

Die heißen Becher in der Hand und das wärmende Getränk im Magen machten sie sich auf den Rückweg durch das Getümmel. Es war unglaublich wie gut der Markt zu dieser späten Stunde noch besucht war.
 

Schon von weitem erkannten sie, dass Drake und Simon bereits auf sie warteten. Als sie näher kamen, bemerkte Mara Drakes gespielt betrunkenes Gequasel und dass Si mit genervten, distanzierten Gesichtsausdruck versuchte, ihn auf Abstand zu halten. Unweigerlich musste sie lachen. Zumindest war das Hier und Jetzt für den Moment in Ordnung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  PenAmour
2012-03-03T18:39:29+00:00 03.03.2012 19:39
Entschuldige bitte, dass ich erst jetzt dazu komme auch hier einen Kommentar zu hinterlassen. Aber ich habe es nicht vergessen!

Ich hatte ja bereits gesagt, dass ich diese Momentaufnahme sehr schätze und du mich direkt in eine Situation geworfen hast, die sich erst langsam aufdröselt und Licht ins Dunkle bringt. Zu Beginn sind es nur drei Freunde, die Urlaub machen fern der Familie, doch dann überrascht die Handlung hinterrücks und ganz plötzlich bekommt man eine andere Sicht auf die Dinge. So etwas mag ich einfach.

Du schreibst sehr bildhaft - so dass ich als Leser der Handlung gut folgen kann, hier und da vielleicht zu viele Einschübe und Nebensätze, aber trotzdem sehr gut nachvollziehbar.

Die Gruppendynamik empfinde ich als sehr gut ineinander greifend und die Charaktere bieten genug Grundlage, um sicherlich noch viele Geschichten zu erzählen.

In diesem Kapitel habe ich am meisten den Dialog zwischen Mara und Thomas genossen. Drake ist sehr undurchsichtig, wie ich finde, was passt, da man dadurch tausend weitere Fragen im Kopf herumschwirren lässt, aber deshalb ist Simon für mich dann doch der interessanteste Charakter. Weil man durch ihn viel über die anderen erfährt und sein Leben sehr interessant wirkt.

Die winterliche, weihnachtliche Stimmung kommt natürlich gut zur Geltung. Schnee, Hütte, Weihnachtsmarkt, Weihnachtslied und ein heimlicher Weihnachtsfan.

Ich hatte meinen Spaß an dieser Wichtelei. Danke also.
Bis dahin
PenAmour


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