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Much as I love them

Der Bösewicht kriegt das Mädchen nie... ?
von

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Auflösung der Ursache

Kapitel 6 – Auflösung der Ursache
 

Am nächsten Morgen schlug Roxanne ihre Augen erst um 11:42 Uhr auf. Doch richtig erholt fühlte sie sich noch nicht.
 

Gähnend drehte sie sich herum und sog erschrocken die Luft ein. Wieder einmal war Megamind in der Nacht zu ihr gerutscht.
 

Merkwürdig, aber vielleicht ist er es bei sich gewohnt auf derselben Seite zu liegen.
 

Ohne ihn aufzuwecken, stand sie auf, schnappte sich ein paar Klamotten aus dem Schrank und schlich ins Badezimmer.
 

Die Dusche sorgte dafür, dass sie sich etwas fitter fühlte, aber die Müdigkeit wollte sich einfach nicht vertreiben lassen. Aber sie würde sich noch einmal hinlegen können, wenn sie wieder vom Einkauf zurückkam.

Mit den Lippen kreuselnd legte sie ihre Make-up-Tasche wieder zurück in ihren Schrank. Gerade auch wegen ihrer Arbeit als Reporterin war sie es gewohnt niemals ungeschminkt die Wohnung zu verlassen, doch da sie ja krank war, musste sie dafür sorgen das sie nicht ganz so perfekt aussah.
 

Wieder sorgte sie mit heißem Wasser für rote Wangen, zog eine etwas dickere Jacke an, damit sie den Schein waren konnte und machte sich auf den Weg. Sie würde nur schnell in den kleinen Supermarkt um die Ecke gehen.

„Guten Morgen Miss Ritchi“, wurde sie von Carlos begrüßt und er hielt ihr sogar die Tür auf. „Ihnen auch einen guten Morgen.“

Roxanne überquerte die Straße, lief diese entlang und bog um die nächste Ecke. Schon prankten die Obststände den Gehweg.
 

Das Obst welches sie selbst schon lange nicht mehr gegessen hatte, strahlte sie nun regelrecht an. Schnell hatte sie wenige Äpfel, Bananen und Kiwis eingetütet und sah sich im Inneren um.
 

Sie war des Öffteren hier einkaufen, sie kannte die Verkäuferinnen besser als ihre Nachbarn. Schon oft hatte Roxanne sich vorgenommen mit ihrem Auto größere Einkäufe zu machen, da sie dann nicht so oft vor einen leeren Kühlschrank stehen würde, doch leider funktionierte das nicht so gut. Immer kam etwas dazwischen oder sie vergaß es, so war sie immer wieder kurz vor Schluss hinunter gerannt, um sich noch eine Tiefkühlpizza kaufen zu können und eine Flasche Schorle, ehe sie schlossen.
 

Roxanne schlenderte gemütlich durch die Gänge mit einem Plastikkorb an ihrem Arm baumelnd. Schnell war dieser gefüllt, da in ihrem Kühlschrank so gar nichts zu finden war. Auch auch ihr Tiefkühlfach hatte nicht mehr so viel herzugeben, außer eine Packung gefrorenem Gemüse. Inzwischen hatte sie Brot, Butter, Wurst, Erdnussbutter, Kartoffeln, Eier und zwei Flaschen mit Apfelschorle gekauft. Auch ein neues Shampoo und Spülmittel fanden den Weg in ihren, nun schon zweiten Korb. Sie lief weiter durch die Gänge und fragte sich was Megamind wohl gerne aß.
 

Prompt blieb sie stehen.
 

Nein Roxanne, das interessiert dich nicht. Er wird das essen was er kriegt, spätestens übermorgen wird er verschwinden.
 

Sie nahm sich noch eine Viererpackung Fruchtjoghurt und zwei Tafeln Schokolade. Davon konnte sie nicht genug bekommen, sie war eine richtige Naschkatze, eigentlich war es ihrem Job zu verdanken das sie noch so ansehnlich aussah.
 

Schnell war sie an der Kasse bezahlen und schleppte die Sachen genervt hinüber zu ihrem Hochhaus. Sie hasste es schwere Sachen zu tragen und zwei überfüllte Tüten gehörten eindeutig in diese Kategorie.
 

Vor ihrer Tür angekommen, stellte sie die Sachen zwischen ihre Beine ab damit sie nicht umfiehlen und hoffte das Megamind ihre Wohnung ganz gelassen hatte.
 

Sie drehte den Schlüssel herum und trat in ihre Wohnung. Sofort sperrte sie ihre Augen auf und überprüfte mit einem Rundumblick ihr Hab und Gut. Nichts. Der Stille nach zu urteilen war Megamind wohl noch am Schlafen.
 

Sie trug die Tüten hinüber in die Küche und räumte alles ein. Das Shampoo wollte sie gleich in Bad bringen, öffnete die Tür und erstarrte.
 

Kurz bevor sie die Tür aufgerissen hatte war das Wasser in der Dusche angegangen und Roxanne erhielt einen unzensierten Blick auf Megaminds Rückseite. Ihre Hände wurden schweißig und ihr Herzschlag erhöte sich promt auf die doppelte Geschwindigkeit.
 

Sie kam sich so dämlich vor, sie war einfach nicht im stande wegzusehen und die Tür wieder zu schließen. Stattdessen stand sie da und wusste nicht was sie mehr schockierte. Der Gedanke das sie sich aufführte wie ein Schulmädchen, schließlich hatte sie nicht das erste Mal einen Mann nackt gesehen oder das sie nicht leugnen konnte das der Anblick ihr gefiel.
 

Megamind war zwar, verglichen mit der durchschnittlichen Männergröße sehr klein, doch hatte er einen knackigen Hintern und einen durchaus muskulösen Körper, wie sie nun sehen konnte. Seine Muskel waren nicht so aufgeblasen wie die von Metro Man, doch Megamind bestand keineweg aus Haut und Knochen, wie es in seinem Kampfanzug aussah, sondern war nur sehr sehnig.
 

Wieder zu sich kommend schloss die leise die Tür und wandelte wie ein Zombie vor sich hinstarrend zurück in die Küche. Das Shampoo stellte sie zur Seite und entschloss sich dazu das Mittagessen zu kochen.
 

Sie machte Bratkartoffeln mit Rühreiern und Baconscheiben. Sie war keine große Köchin, sie bekam eine Suppe hin, oder ein einfacher Kuchen aber an Torten oder Braten würde sie sich niemals heranwagen. Das war mehr das Revier ihrer Mutter, diese war eine ausgezeichnete Köchin.
 

Es brutzelte nur so vor sich hin und Roxanne lief das Wasser im Mund zusammen. Ihr kam es so vor als läge ihre letzte Malzeit eine Ewigkeit zurück. Während Roxanne die Kartoffelscheiben wendete und sich eine kleiner Pfanne nahm, um Rührei zu machen, wanderten ihre Gedanken wieder zurück zu diesem schlanken, sehnigen....
 

Plötzlich öffnete sich die Badtür und Megamind trat heraus, mit nichts als einem Handtuch um den Hüften.
 

ROXANNE, beruhige dich wieder.
 

Vier Eier schlug sie an die Kannte der Pfanne und schaltete die Temperatur bei den Kartoffeln herunter. Er kam zu ihr in die Küche, lehnte sich an den Kühlschrank und hiel seine Hand an seiner Stirn.

„Dir scheint es besser zu gehen“, sagte Roxanne und versuchte gekonnt wegzusehen.
 

„Das Fieber ist weg, den Alkohol habe ich endlich überstanden.“
 

„Moment mal. Den Alkohol? Du hatttest offenbar eine Virusinfektion oder was mit dem Magen. Das kommt doch nicht einfach nur weil du dich in Alkohol gebadet hast.“
 

„Doch. Denn genau genommen habe ich nur eine halbe Flasche Bier getrunken.“
 

Blitzartig drehte sich Roxanne zu ihm um und blickte ihn ungläubig an.
 

„Ich will nicht die hurmorlose Wachtel sein, aber bitte komme mir nicht mit so einen Schwachsinn.“
 

„Roxanne ich sage dir die Wahrheit, dieses ganze Theater kommt vom Alkohol.“
 

„Bitte? Hälst du mich für bescheuert? Alkohol verursacht soetwas nicht, es sei denn du hattest eine Alkoholvergiftung, aber da kommst du mit deiner halben Flasche wohl nicht weit. Was soll das? Ich mache deinetwegen krank, schleppe dich hierher. Wenn das einer mitbekommt, bin ich dran. Ich verliere meinen Job, meinen guten Ruf, ich bräuchte mich nie wieder in der Stadt blicken lassen … Also warum … .“
 

Megamind trat zu ihr, packte sie am Arm und hielt ihr den Mund zu.
 

„Hör mir zu. Ich bin nicht wie die anderen. Alkohol schadet mir viel mehr als euch Menschen. Wo ich einen Schluck mache, trinkt ein Mensch eine ganze Flasche“, sagte Megamind bissig und trat einen Schritt zurück.
 

Roxanne sah ihn mit großen Augen an und versuchte wieder ihr Herz zu beruhigen. Dieser nahe Kontakt hatte sie mehr als überrascht.

Doch für diese Unverschämtheit, ihr das Leben zur Hölle zu machen, nur weil er ein paar Schlücke Bier trinken musste. Aber ehe sie ihrer Wut freien Lauf lassen konnte fielen ihr die Worte ein die er ihr in der Nacht entgegengeschmettert hatte. Ich bin beliebt, hab viele Freunde, eine Frau an meiner Seite und eine wunderbare Famylie, hatte er gesagt.
 

Sofort sank Roxannes Wut ins Nichts. Sie verabscheute Alkoholiker oder Drogensüchtige, die versuchten vor ihrem Leben wegzulaufen. Aber bei ihm war es wohl was anderes. Denn abgesehen von Minion hatte er wohl tatsächlich niemanden.
 

„Warum hast du es dann getan wenn du weißt was es dir antut?“, fragte sie kleinlaut.
 

Megamind stützte sich an der Küchentheke ab und strich sich über seinen Kopf.
 

„Wegen Verschiedenem. Wie gesagt ich bin unzufrieden und in dem Moment wollte ich mir einfach nur die Kannte geben.“
 

Roxanne drehte sich enttäuscht zu ihrem Essen zurück. Doch konnte sie kaum erwarten das er ihr seine Lebensgeschichte preisgibt. Die Eier waren etwas in den Boden der Pfanne gebrannt, zum Glück hatte sie die Temperatur nicht so hochgestellt. Die Kartoffeln dagegen waren genau richtig.
 

Sie nahm zwei Teller aus dem Schrank und verteilte Kartoffeln und Eier auf die zwei Teller. Zum Schluss briet sie den Bacon noch etwas an.
 

Sie stellte das Essen auf den Esstisch gegenüber der Küche und bat Megamind sich zu setzten. Schweigend saßen sie gegenüber und waren mehr als nur auf ihr Essen konzentriert.
 

Es war nicht ihre Reporterneugierde die befriedigt werden musste, doch ließ sie die offensichtliche Kriese von Metro Citys Superschurken einfach nicht los. Die Sache ging sie nichts an und schon sehr bald würden sie sich wieder von einander trennen, doch der Gedanke ihn so gehen zu lassen ohne zu wissen was mit ihm los war, kam für sie nicht in Frage.
 

„Ich bring dir ein paar Sachen, deine wasche ich gleich, dann sind sie morgen trocken“, sagte Roxanne, stand auf, stellte ihren Teller auf die Küchentheke ab.

„Das musst du nicht tun“, sagte Megamind und nun war er es der ganz kleinlaut war.
 

Verwundert drehte Roxanne sich um. Ob er durch die Alkoholvergiftung Schäden im Gehirn erhalten hatte?
 

„Deine Sachen riechen seit zwei Tagen nach einem bekotzten Penner, wenn ich sie nicht bald wasche wird es nicht lange dauern bis sie von alleine in die Waschmaschine laufen.“
 

Roxanne ging ins Schlafzimmer. Was konnte sie ihm geben? Sie wählte einen grauen Jogginganzug, denn bei einem ihrer Oberteile bekäme er seinen Kopf nicht durch. Bei der Unterwäsche sah es nun schon anders aus. Mit einem String würde sich Megamind wohl kaum zufrieden geben. Plötzlich prustete Roxanne lauthals los, schon lange hatte sie keinen Lachanfall mehr gehabt wie diesen.
 

Vergebens versuchte sie ihren Mund zuzuhalten und sich zu beruhigen, doch wollte es ihr nicht so recht gelingen. Sie fand neutrale schwarze Socken, aber für die Unterhosen sah es schlecht aus. Im hinteren Bereich ihrer Schublade fand sie noch normalgeschnittene Unterhosen, allerdings waren da immer Rüschen dran, Muster oder sogar Figuren. Tatsächlich fand sie eine weiße Unterhose, auf der nur ein paar lila Streifen drauf waren. Mit einem breiten Lächeln lief sie ins Wohnzimmer, versuchte aber vor Megamind normal aufzutreten.
 

„Hier probier die an, das ist das Neutralste, das ich gefunden habe.“
 

„Danke“, nuschelte der Blauhäutige und verschwand im Bad während Roxanne in der Küche die Pfannen einweichte und mit dem restlichen Geschirr die Spülmaschine füllte.
 

Danach öffnete sie überall die Fenster um einmal ordentlich durch zu lüften und zog im Schlafzimmer das Bettzeug ab. Peinlich berührt fiel ihr nun auf wie sehr es doch schon nach seiner Krankheit roch.
 

Nun musste er bei ihr zwei Tagelang in seinen stinkenden Klamotten liegen und lag somit in seinem eigenen Mist drin. Wie Vieh in einem beengten Stall. Aber wie hätte sie ihn auch waschen sollen. Er hätte niemals zugelassen das sie ihn wusch und auch sie selbst hätte da große Hemmungen überwinden müssen und um selbstständig zu duschen war er nicht imstande gewesen.
 

Aber nun musste sie sich ja keine Gedanken mehr darum machen, er war sauber, ihm ging es besser und bald wäre die ganze Farce vorbei. Mit dem riesigen Wäschehaufen stand sie nun vor der Tür, denn die Waschmaschine befand sich in ihrem Bad.
 

„Megamind? Ist alles in Ordnung?“
 

Es waren keine Worte die als Antwort dienten, doch fanden eindeutige Geräusche einen guten Ersatz darin. Roxanne legte die Wäsche neben der Badtür ab und ging in die Küche um die Pfannen zu schrubben. Wie peinlich.
 

Mit einem lila angelaufenen Kopf kam Megamind aus dem Bad, gekleidet in ihren Sachen, doch sah er zu ihrem Leidwesen wieder blasser aus. „Ich würde eine Weile nicht mehr da reingehen.“
 

„Das dachte ich mir schon“, sagte Roxanne mit hochrotem Kopf.
 

Es war ihr so peinlich das sie über das große Hello Kitty, welches auf Megaminds Rücken prankte keine Miene verziehen konnte. Jetzt fiel es ihr wieder ein, das war eines ihrer ganz alten Joggingangzüge gewesen.
 

Fortsetzung folgt . . .



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