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The extend of my sin - Das Ausmaß meiner Sünde

Wichtel-FF für FUcard, Durchgeknallte-Autoren-Zirkel
von

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Wenn du von hier gehst, dann denk an mich, lass mich nicht allein zurück. Auch wenn du nicht wusstest, wohin du eigentlich willst, Ich wollte mit dir gehen. Ich dachte, es gab nicht viel, was mich hier hielt, nicht eine Träne würde ich verlieren. Glaubte ohne dich könnt ich nicht leben, doch hier bin ich, lebend, und allein.

Wir waren 16, als es begann. Du warst so müde, doch ich hab mir nichts dabei gedacht. Alles schien wie immer, du hast gelächelt, nichts gesagt, doch wer, wenn nicht ich, hätte die Wahrheit sehen sollen? Ich sah durch den Schleier, doch dich sah ich nicht, als du neben mir standest. Du warst all die Jahre, neben mir allein.

Ich weiß nicht, wann du es wusstest. Auch diesmal hast du nichts gesagt. Du wolltest den Schmerz alleine tragen, ganz für dich, so wie immer. Vielleicht wusste ich schon, dass etwas nicht stimmte, doch ich wollte es nicht sehen. Ich war glücklich, ich wollte es bleiben. Wollte glauben, dass auch du es warst und die Zeit einfach stillstehen könnte, doch natürlich war es nicht so.

Ich kann mich nicht erinnern, wo die anderen waren, zu dieser Zeit. Wo deine Familie war, aber das war nichts besonderes, sie waren nie da gewesen. Eigentlich war niemand je da gewesen, nur du, nur ich. Ich weiß noch ganz genau wie du es mir gesagt hast. Die Zeit, der Ort, bleiben verschwommen und vage, sie waren nicht wichtig, nicht bevor und erst recht nicht nachdem du gesprochen hattest. Und so oft wie ich diesen Moment im Traum wieder erlebt habe, wieder und wieder, weiß ich längst nicht mehr, was Wahrheit ist, was Traum. Ich glaube, es war in dem Eiscafé am Strand, in dem wir im Sommer immer saßen und es muss auch Sommer gewesen sein, damals, einer dieser heißen Augusttage, an denen man nichts anderes mehr fertig bringt, als sich im Schatten zu verkriechen. Aber es wechselt in meiner Erinnerung, deine Worte aber blieben immer die gleichen.

„Mach dir keine Sorgen“, als du das gesagt hast wusste ich, dass etwas Schreckliches geschehen würde. Als du das gesagt hast, wollte ich dich nur noch zum Schweigen bringen, so, als würde all das nicht wahr sein, wenn ich es dich nicht aussprechen ließe, als könnte ich es zum Verschwinden bringen, indem ich es verleugnete. Niemand macht sich keine Sorgen, wenn er diesen Satz hört, niemand, und schon gar nicht, wenn du es bist, der ihn sagt.

Das allein versetzte mich so in Panik, ich konnte kaum verstehen, was du dann sagtest. In meinem Kopf war so ein Rauschen, das dich fast übertönte und es ergab keinen Sinn. Dass du krank seist, dass du zur Behandlung ins Krankenhaus müsstest. SO etwas passierte nicht, konnte nicht passieren. Anderen Leuten vielleicht, armen, traurigen Leuten, von denen man in der Zeitung las, aber nicht dir, nicht mir, nicht uns.

Du sagtest nichts vom Sterben. Ich weiß nicht, ob es meinetwegen war oder ob du selbst nicht daran glaubtest. Ich habe dich nie gefragt. Ich weiß nur, in jenem Augenblick war die Angst wieder da, packte mich mit eiskalten Klauen, schüttelte mich, erstickte mich. Als ich klein war, fiel ich ins Meer, ich konnte nicht schwimmen und spät im Herbst war das Wasser dunkel und eisig kalt. Dieser Augenblick fühlte sich genauso an.

Hast du danach weiter gesprochen? Selbst wenn, es hätte eine andere Sprache sein können. Wir sprachen nicht vom Tod, doch er war da, in genau diesem Moment, wie oft hatte dein Herz schon geschlagen? Wie oft würde es das noch tun? Ich war glücklich, bis zu jenem Moment.

Wo kamen all die Zweifel her, die mir in Herz geschlichen sind? Und unsere Zeit in Frage stellten? Sollte ich fliehen oder mit dir kämpfen? Und ging es dir am Ende so wie mir, dass du manchmal einfach kaum noch wusstest, wofür? Jede Antwort fiel so schwer, zog mich tiefer, hinab ins Meer. Ich ertrank.



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