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Tequila, Baby!

AxU? oder UxR?
von

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Okuhida Vodka

Beim japanischen Vodka bildet Reis die Grundlage des Destillates.

Nach dreimaligem Brennen lagert der Japaner für sechs Jahre und wird dann dreifach durch Birkenkohle filtriert, um die Reinheit des Destillates zu gewährleisten.

Danach wird das Wässerchen auf 55 Prozent Trinkstärke reduziert und abgefüllt. Die Produktion des Reisvodkas ist streng auf 800 Flaschen pro Monat limitiert. Die markante viereckige Flasche des Japaners ist tiefblau gehalten.

Auf der Mitte der Flasche ist ein Reispapier aufgebracht, auf dem der Name des Vodkas in japanischen Schriftzeichen dem Betrachter entgegenscheint und noch eine kurze Produktbeschreibung in Englisch.

Die Rückseite der Flasche ist übersät mit japanischer Schrift.
 


 

Selbst drei Stunden später war Uruha immer noch blass. Aoi beobachtete ihn ab und zu unbemerkt, weil er manchmal dachte, der Blonde würde ihnen noch umkippen. Gut konnte er seine Gitarre auch völlig gedankenabwesend spielen.

Ruki sang gerade ein gefühlvolles Stück und deshalb war der Proberaum nicht wie so oft mit Geschrei erfüllt, sondern mit leisen Klängen. Uruhas Finger zupften die Saiten ungewohnt fahrig und er schien am Boden etwas ganz Interessantes gefunden zu haben.

Jedenfalls waren alle froh, als Kai ihnen endlich die ersehnte Pause erlaubte.

Ihr blonder Gitarrist schnappte sich sofort die Zigaretten vom Tisch und rauschte nach draussen.

Aoi seufzte leise. Vielleicht war das echt keine gute Idee von ihm gewesen.
 

Nicht besonders eilig schlurfte er mit seinen weiten Stoffhosen rüber und stutzte. Da waren die roten Marlboro von Kai, die blaue Packung Mild Seven von Reita und Marlboro Menthol…light… Uruhas Zigaretten. Der Blonde musste sie in der Eile vertauscht haben mit Aois, auf denen nicht ‚light‘ stand.

Aoi starrte sie kurz an, dann nahm er sie an sich und schlenderte den Gang entlang, bis zur metallenen Aussentür, die er aufstiess und dabei fast Uruha traf, der hinter der Tür stehen geblieben war. Uruha sah ihn kurz an und rutschte vom Feuerzeugklicker ab. Aoi lächelte.

„Du hast deine Zigaretten vergessen, Süsser!“ Er streckte die Rechtmässigen ihm hin und klaubte sich seine eigenen aus der engen Jeans des Blonden zurück.

Uruha besah sich misstrauisch die Packungen und nickte dann. „Joah…“

Aoi zog sich eine raus und steckte sie sich zwischen die Lippen. „Will schliesslich nich deine Frauenzigaretten ziehen!“, grinste er dann und sah grad noch wie Uruha ausholte und ihm die Packung an den Kopf warf.

Lachend duckte sich der Schwarzhaarige und hätte dabei fast seine Kippe zerbissen. Getroffen wurde er trotzdem.

Uruha machte einen Flunsch. „Ach ja, halt doch die Klappe, deine sind ja auch nich besser!“ Er bückte sich und präsentierte Aoi dabei ungewollt seinen Knackarsch, als er die Zigaretten wieder aufhob.

Dieser schluckte bloss trocken und zündete sich endlich den Glimmstängel an.
 

Neben Aoi ertönte ein Klirren und als er zur Seite blickte, erkannte er, dass Uruha gegen eine dunkelblaue Flasche gestossen war. Anscheinend wusste auch sein Leadgitarrits nicht, was das sollte.

"Heehee! Pass gefälligst auf!" Reita kam aus der Tür geschossen und eilte zur Flasche. Uruha starrte ihn genauso verdutzt an, wie Aoi es tat. Ihr Bassist nahm die Flasche an sich wie ein Baby. "Reita, was zur Hölle ist das?!"

Reita grinste Aoi breit an. "Okuhida Vodka! Von denen gibts nur ganz wenige Flaschen!"

"Und ganz wenige heisst?"

"Nur 200 in der Woche!"

Aoi verdrehte die Augen und zog gierig an seiner Zigarette. Noch so einer.

"Für ganz Japan!", knurrte Reita verteidigend und strich über das Etikett. Uruha musterte neugierig den neuen Alkohol.

Reita hatte derweil aus einem Versteck hinter dem Elektrikkasten kleine, durchsichtige Plastikbecher hervorgenommen. Grinsend schenkte er in einem Balancierakt das pure Getränk ein. Mit einem Blick zu Uruha, goss er auch in den zweiten ein und reichte ihn ihm. "Aoi will sicher nicht!", meinte er selbstbewusst und prostete Uruha zu. Dieser blinzelte kurz als wäre er verunsichert und schnupperte dann daran.

Während Reita es gleich ganz hinter die Binde kippte, trank der Blonde die Hälfte und hielt den Rest Aoi hin.

Dieser runzelte die Stirn. "Habt ihr eigentlich nichts als Saufen im Kopf?!", fragte er langsam sauer.

Reita grinste nun noch breiter. "He, anstrengender Arbeitstag, da ist doch nkleiner Schluck für die Nerven erlaubt!"

Uruha sah seinen Partnergitarristen unverwandt an, mit dem erwachsenen, stillen Ausdruck, den er normalerweise zur Schau trug.

Aoi schnappte ihm den Becher weg und schluckte den Rest, weil er nicht wollte, dass der Blonde den auch noch trank.

Die Hälfte der Band schien ernsthafte Alkoholprobleme zu haben.
 


 

Schwungvoll öffnete Aoi die Tür und erblickte tatsächlich, was er schon geahnt, aber nicht gehofft hatte. Ein angetrunkener Uruha, der ihn mit glänzenden Äuglein anlächelte. „Hiii oi!“

Sein Plan hatte also nicht funktioniert. Aber vielleicht wäre Uruha so oder so wieder bei ihm aufgetaucht. Entweder weil er es noch nicht geschafft hatte, mit ihm zu schlafen, oder weil er wiederholen wollte, was vermeintlich passiert war.

Aoi sagte nichts, sondern trat aus dem Weg. Uruha stolperte rein, kicherte kurz und hätte sich fast hingelegt beim Schuhe ausziehen. Er schwankte heute irgendwie komisch, noch stärker fast als sonst.

„Ruha, was hast du heute getrunken…?“, fragte Aoi leise.

Der Blonde sah strahlend zu ihm auf. „Tequila wie imma Süsser!“ Darauf erhob er sich, einen Moment gerade und standfest, bis er sich an der Wand abstützte und nur sich daran entlang hangelnd ins Wohnzimmer kam.

Der Dunkelhaarige hatte die Tür wieder abgeschlossen und folgte ihm, die Hände in die Hosentaschen gestopft. „Willst du etwas Wasser?“

Uruha sass auf der Couch, hatte einem Moment abwesend auf einen Weinfleck gestarrt und sah nun auf. „Neihein! Nützt eh nichts…“, kicherte er.

Aoi blieb kurz stehen, dann machte er noch Licht an, weil es draussen immer dunkler wurde und setzte sich schliesslich auf die Couch neben den Blonden. Wieder Stille.
 

Aoi driftete ab und brauchte lange, viel zu lange um zu merken, dass Uruhas Hand auf seinem Oberschenkel lag. Er erzitterte kaum merklich. „U-!“

Doch er verstummte augenblicklich, als er den Blick des anderen sah. Dieser war etwas traurig. Traurig und bittend. So hatte er ihn schon sehr lange nicht mehr angesehen. Noch nie war er selbst der Grund für diesen Blick gewesen.

So sagte und tat Aoi nichts, bis die Lippen fast seine berührten, in letzter Sekunde aber abschweiften. Ein plötzlicher Anfall von Scheu.

Die weichen Kissen trafen seine Kinnlinie und Aoi schloss die Augen.

Uruha war betrunken. Nur deswegen tat er dies alles und am Morgen würde er ihn zum dritten Mal fragen, was die Nacht davor passiert war. Doch was sollte er sagen? Wahrheit oder Lüge? Nichts oder Sex? Beides hatte er probiert und nach beidem war Uruha wieder aufgetaucht.
 

Die Lippen bahnten sich ihren Weg, tief und tiefer an der weichen Haut entlang, nippten und kosteten.

Aoi versuchte so unbewegt wie möglich zu bleiben. Uruhas Hände waren gewandert, über die Schenkel, an die Taille und irgendwie unzufrieden weiter zu den Armen, wo er sich nun festhielt.

Am Schlüsselbein angekommen, keuchte Aoi erschrocken auf. Anscheinend hatte sich Uruha etwas doch gemerkt. Eine erogene Zone. Oder war das blosser Zufall?

Das Lächeln von Uruhas Lippen zu spüren, bildete er sich bestimmt auch nur ein.

Jetzt glitten die Hände wieder zur Taille und fingen an, das Hemd von unten her aufzuknöpfen.

„Hhhm, Ruha…“, meinte Aoi eingreifend, liess seine Hand aber unsicher in der Schwebe.

Uruha sah auf, sein Gesicht nur wenige Zentimeter vor ihm, sah Aoi so durchdringend an, wie es nur ihm so eigen war, wie nur er es schaffte.

Gleich darauf wurden Aois Hände in Uruhas genommen und er wurde abermals ins Schlafzimmer gezogen. Aoi leistete kaum Widerstand. Ein Gedanke war ihm durch den Kopf geschossen: Was, wenn Uruha sich dann erinnern könnte, wenn sie wirklich miteinander schliefen?
 

Schon lag er auf dem Bett. Uruha blickte ihn einfach an, stieg dann zögerlich nach. Aoi tat nichts, auch wenn sein Innerstes in Aufruhr war. Was sollte er tun, wenn sein betrunkener Freund wirklich mit ihm schlafen wollte? Wie weit würde er gehen, wie kraftvoll war der Blonde, um sich seinen Willen zu nehmen?

Wieder landeten die Lippen auf seinem Körper, diesmal auf dem freigelegten Bauch und Aoi bäumte sich halb auf.

Ein leises Kichern, fast schon Lachen entrang sich Uruhas trockener Kehle. Das Hemd wurde ganz aufgerissen und sein Torsos betatscht, gestreichelt, gekniffen, liebkost.

Aoi griff nach Uruhas Schultern, um ihn wegzuschieben, verfehlte aber, da er die Augen geschlossen hatte. Die Arme fielen schwer aufs Laken zurück und Aoi stöhnte ganz leise.

Als auf einmal nichts mehr kam, öffnete er die Augen und sah, wie Uruha neben ihm kniete und seinen Oberkörper ansah, ihn berührte, aber sich nicht mehr bewegte. Er trug einen so nachdenklichen Blick auf den Zügen. Vielleicht war der Alkohol endgültig in seinem Kopf angekommen.

Plötzlich nahm Uruha die Hände weg und legte sich neben ihn, wie erschöpft von langem Verschleiss.

Aoi blieb einfach liegen und sah ihn von der Seite an. Der Blonde drehte sich seitlich, schlang die Arme um den Bauch seines Kollegen und drückte sich so schutzsuchend an ihn, dass Aoi ihn automatisch in den Arm nahm.

Die Augen geschlossen schlief der Leadgitarrist recht schnell ein. Aoi kein einziges Mal loslassend.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Near___
2011-12-22T20:20:01+00:00 22.12.2011 21:20
Gefällt mir bisher wirklcih wirklich gut und der plot lässt noch so viel schönen freiraum =D
Viel ungeklärte fragen ^^
finds das ende hier auch ziemlich niedlich, wie Uru da einfach einpennt :)
Freu mich sehr auf die nächsten Kapitel!
Von:  ivy-company
2011-12-18T21:12:18+00:00 18.12.2011 22:12
eigentlich bin ich kein großer Fan von diesem Pairing und hab nur angefangen zu lesen weil mir langweilig war und mein Lieblingsalkohol im Titel vorkommt ;)
Jetzt bin ich aber ziemlich froh darüber, dass ich angefangen hab!
Der Plot ist echt gut und ich bin wirklich gepannt wie's weiter geht!
Lässt sich Aoi doch noch verführen? Was ist mit Ruha los? Ist er verliebt?
Ich freu mich aufs nächste chap, dass mich meinen Antworten vielleicht ein Stück näher bringt XD

lg,
korai
Von:  Scarlet_Phoenix
2011-12-18T01:54:47+00:00 18.12.2011 02:54
Das Ende des Kappis gefällt mir recht gut. x3
Er ist so schön und berührt einen irgendwie total. ^^
Ich bin echt gespannt, wie das alles weitergeht! Es ist total spannend!
Und du hörst auch immer irgendwie an der rechten Stelle auf. xD
Nicht zu gemein, aber auch nicht zu nett. ;)
Mach weiter so!
GlG, Shikihime


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