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The wild waltz

~ la sorcellerie et les étoiles ~
von

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~ la sorcellerie et les étoiles ~

The wild waltz

~ la sorcellerie et les étoiles ~
 

„Und das ist wirklich okay für dich, wenn ich sein Angebot, mir heute wieder ein wenig privaten Unterricht zu geben, annehme?“ Gwendolyn sah ihre Cousine mit einem skeptischen Blick an. Wusste sie doch, was jene für den jungen Mann, der sie heute Abend zu diesem kleinen ‘Ausflug‘ eingeladen hatte, wohl noch immer empfand. Elaine winkte ab und grinste. „Jetzt mach dir mal nicht so viel Gedanken. Sterne anschaun kann ich immer noch, wenn wir wieder zurück in Hogwarts sind. Außerdem gibt es in Paris sicherlich bessere Möglichkeiten, sich zu amüsieren als nur zusammen zu sitzen und in den Himmel zu starren!“
 

Diese Aussage aus Elaines Mund fand Gwendolyn äußerst… fragwürdig. Schließlich war ihre Cousine doch diejenige, die man nach dem Astronomie Unterricht nur schwer wieder aus dem Klassenzimmer brachte. Andererseits wusste das Mädchen auch, dass ihre beste Freundin auch ständig nach Abenteuern und Ähnlichem auf der Suche war und da bot sich Paris bei Nacht natürlich als der ideale Ort für derlei Dinge an. Dennoch, von Sternegucken war nie die Rede gewesen! „Elaine... hier gehts um Übungen im Rahmen des Mentor Programms, nichts weiter.“ Die Angesprochene jedoch grinste lediglich und verschwand wenig später im Bad, da ihre Pläne für den heutigen Abend nämlich gänzlich anders aussahen. Allerdings hatte sie ihrer Cousine gegenüber erwähnt, dass sie sich umsehen und herausfinden wollte, in welchen Bars man abends gut weggehen konnte.
 

Etwa zwanzig Minuten später stand Gwendolyn vor dem Spiegel und betrachtete etwas unschlüssig ihr Spiegelbild. Sie trug zwar eine dunkle Strumpfhose, etwas wärmere Schuhe und einen leichten Mantel, aber, würde ihr der Rock in herbstlichen Farben nicht trotzdem zu kalt werden? Sie beschloss, es drauf ankommen zu lassen, denn schon im nächsten Moment klopfte es an der Türe.

Höflich lächelnd öffnete sie diese. „Hi Regulus.“, sagte sie knapp als dieser ihr Lächeln kurz erwiderte und sie dann fragend ansah. „Bereit für deine zweite Stunde?“ Das Mädchen nickte und sie setzten

sich in Bewegung.
 

Während sie durch die Straßen von Paris gingen, sah sie ihren Begleiter kurz von der Seite her an. Jener glich wie eh und je einem ‘viktorianischen‘ Gentlemen wie sie meist heimlich vor sich hindachte. Ein langer, dunkler Mantel, der von etwas größeren, silbernen Knöpfen zusammen gehalten wurde und der jene Zierde auch an den Enden der Ärmel besaß; die schwarzen Haare zu einem lockeren, aber dennoch ordentlichen Pferdeschwanz zusammen gebunden. Alles in allem sah Regulus nicht schlecht aus – die Vorliebe ihrer Cousine für ihn konnte sie dennoch nur schwer nachvollziehen.

„Willst du gar nicht wissen, wohin es geht?“, fragte er nach einer Weile, doch das Mädchen schüttelte den Kopf. „Du wirst schon wissen, wohin du gehst. Schließlich bist du derjenige, der ganz offensichtlich schon öfter hier gewesen ist.“ Obwohl Gwendolyns Ton nicht unfreundlich klang, schien es Regulus als würde es seine Begleiterin vorziehen, so wenig wie möglich zu sprechen. In all den Jahren, da sie und ihre Cousine nun schon im Grimmauldplace bei seinem großen Bruder und ihm aus und ein gingen, war es meistens Sirius gewesen, der die Aufmerksamkeit der Mädchen – im freundschaftlichen Sinne versteht sich! – auf sich gezogen und in der Regel die meisten Unterhaltungen geführt hatte, während er, Regulus, eher die Rolle des Beobachters eingenommen hatte.
 

Nichtsdestotrotz hatte er das Gefühl, dass dieses ganze Mentor Programm – eine Art Unterstützung durch bereits ausgebildete Zauberer und Hexen für interessierte Schüler in Hogwarts – dennoch seinen Teil dazu beigetragen hatte, dass sie beide sich zumindest ein bisschen besser verstanden. Was schließlich auch unabdingbar war hinsichtlich der Tatsache, dass Sirius und er den beiden Mädchen als Mentoren zur Verfügung standen. Außerdem hatte er Gwendolyn vor einer Weile privaten Unterricht außerhalb der regulären Trainingseinheiten angeboten, da ihm sehr schnell klar geworden war, dass sie sich langweilen würde, würde er sich streng an den Plan halten, den das Ministerium in Sachen Mentor Programm vorgab.
 

Sie brauchten noch etwa zehn Minuten, bis sie eine kleine Gasse erreichten, in der weit und breit niemand zu sehen war. Regulus blieb stehen und blickte seine Gegenüber etwas zurückhaltend an. Wie schon bei ihrer ersten, gemeinsamen Trainingseinheit als er sie in das kleine Waldstück gebracht hatte, zögerte er, bevor er einen Arme um ihre Taille schlang und wenig später mit ihr an den Ort Seit-an-Seit apparierte, den er diesmal ausersehen hatte. „Hast du schon einmal vom ‘Jardin du Luxembourg‘ gehört?“ Sie befanden sich direkt vor einem Brunnen, aus dessen Mitte eine Wasserfontäne mal höher, mal niedriger nach oben schoss. „Zu voranschreitender Stunde ist das hier der ideale Ort für das, was du üben sollst, da in der Regel so gut wie keine Muggel mehr um diese Uhrzeit hier her kommen.“ Vermutlich fürchten sie sich im Dunkeln…, fügte er mit einem Hauch Ironie in Gedanken noch hinzu. Als ob es nicht weitaus gefährlichere Orte gegeben hätte, an denen man sich um diese Uhrzeit und in Zeiten wie diesen hätte aufhalten können…
 

Gwendolyn nickte verstehend. Dieser Park, von dem sie in der Reisebroschüre auf ihrem Hotelzimmer bereits gelesen hatte, stellte tatsächlich eine der besten Möglichkeiten dar, ein wenig zu üben und trotzdem beschloss sie vorsichtig zu sein. Man konnte schließlich nie wissen, wer sich im zunehmenden Dunkeln noch alles hier aufhielt. „Und? Bleiben wir jetzt hier, oder wie hast dus dir gedacht?“, wollte sie wissen, doch der junge Mann an ihrer Seite schüttelte den Kopf. „Ich habe einen ganz bestimmten Abschnitt im Kopf.“ Und damit bedeutete er ihr, ihm zu folgen.

Es dauerte jedoch nicht lange, bis sie ihr endgültiges Ziel erreichten. Jenes war ein kleiner Fluss, der sich von Osten nach Westen durch den oberen Teil des Parks ersteckte und umgeben war Bäumen, die am Ufer wie eine Art Allee standen. Regulus nickte ihr auffordernd zu, ehe er sich ins Gras setzte und darauf wartete, dass sie es ihm gleichtun würde.
 

Als sie vor ihm saß, lächelte er sie freundlich an. „Du erinnerst dich an unsere erste Stunde? Wenn du es schaffst, mich gleich auf Anhieb zur Quelle deiner Magie zu führen, können wir zum nächsten Schritt übergehen.“, erklärte er und Gwendolyn ertappte sich dabei wie sie einen Augenblick lang an jenen Abend denken musste. Regulus‘ Präsenz in ihrem eigenen Geist, was sie ihm – unabsichtlich – preis gegeben hatte und seine Art damit umzugehen… Es war eine wirklich außergewöhnliche Erfahrung gewesen wie sie fand. Allerdings war sie sich sicher, dass sie ihn diesmal ohne lange Umwege zu ebendieser Quelle führen konnte, obwohl sie nicht sonderlich viel geübt hatte. Sie sah ihren Gegenüber verstehend an und jener streckte langsam seine beiden Hände aus, um sie ganz sacht an ihre Schläfen zu legen. Diesmal nicht mehr so zögernd wie bei ihrer ersten, gemeinsamen Trainingsstunde. Und dennoch… er konnte dieses Mädchen einfach nicht einschätzen…

Beide schlossen ihre Augen und Regulus stellte fest, dass er ihr – ganz anders als zuvor – nicht zu sagen brauchte wie sie am besten ruhig atmete; sie tat es ganz einfach.
 

Gwendolyn bemerkte ihren Mentor, dessen Anwesenheit sich so seltsam vertraut und nicht mehr fremd wie beim ersten Mal anfühlte, kurz darauf in ihren Gedanken und führte ihn zu der Quelle ihrer Magie, bei der sie immer an einen Laubhaufen oder so etwas in der Art denken musste, da ihre Energie die Farbe von farbigen Blättern im Herbst hatte. Sie war erstaunt, dass es diesmal tatsächlich so schnell gegangen war. „Sehr gut.“, hörte sie ihn in ihrem Kopf sagen, ehe sie ihre Augen wieder öffnete – Regulus tat dies nur eine Sekunde später und einen Augenblick lang sahen sie sich lediglich an.
 

Nichts weiter.
 

Doch jener Moment verstrich und das Mädchen räusperte sich. „Okay und jetzt?“, fragte sie mit einem etwas misslungenen Lächeln. Was war DAS denn eben bitte gewesen?
 

Regulus gingen ganz ähnliche Dinge durch den Kopf. Das eben… hatte sich seltsam angefühlt. Wie eine Art Verbindung, die durch seine mehrmalige Anwesenheit in ihrem Kopf entstanden war. Nun, seiner Gegenüber würde das vermutlich eher weniger gefallen. „Jetzt folgt der nächste Schritt. Du erinnerst dich an unser ursprüngliches Ziel?“, begann er und das Mädchen nickte. „Sehr schön. ungesagte Zauber kommen direkt von dieser Quelle, die du in deinem Inneren besitzt, da diese das ausführt, was du denkst. Nehmen wir, zum Beispiel, den Lumos. Wenn du ein wenig Licht ins Dunkle bringen willst, reicht es nicht nur aus, nur ‘Lumos‘ zu denken. Du musst deutlich in deinen Gedanken den Effekt deines Zaubers sehen. Du musst diesen Gedanken mithilfe deiner magischen Energie formen, damit diese durch deinen Körper zu deinem Zauberstab strömen und dieser dann die Magie wirken kann. Soweit verstanden?“ Erneut nickte Gwendolyn, auch, wenn sie zugeben musste, dass sich das alles sehr viel komplizierter anhörte als sie anfangs vermutet hatte. Und außerdem… „Darf ich denn überhaupt zaubern? Ich meine, wir sind hier fern von Hogwarts und damit außerhalb der Schule.“
 

Regulus nickte lächelnd. „Dennoch gilt unser Besuch hier in Paris als Teil des Mentor Programms, das bedeutet, wenn Sirius oder ich dich und Elaine dazu anweisen, ist es euch erlaubt, dieser Aufforderung Folge zu leisten, ohne, dass ihr den Rauswurf aus der Schule fürchten müsst.“
 

„Gut, dann würde ich vorschlagen, wir stehen auf und du versuchst es einfach mal.“, schlug er nach einem kurzen Schweigen schließlich vor.
 

Gwendolyn gehorchte, erhob sich und versuchte sich vorzustellen, was sie wollte. Ein leuchtendes Ende an ihrem Zauberstab, das konnte doch trotz allem nicht so schwer sein! ~Lumos!~, dachte sie, aber nichts geschah. ~Lumos!~ Ein zweites Mal. „Dabei stell ich es mir doch so genau vor…“, murmelte sie und öffnete ihre Augen. „Doch nicht so leicht?“, wollte Regulus wissen. „Sieht wohl so aus.“, erwiderte sie und konnte nicht verhindern, das sie ein klein wenig frustriert klang. „Möchtest du, dass ich dir ein bisschen helfe?“
 

Die Ravenclaw wirkte unschlüssig, nickte dann jedoch. Wenn sie schon damit begonnen hatte, dann wollte sie es auch zu Ende führen. „Also gut. Was muss ich tun?“ – „Schließ deine Augen.“, lautete Regulus‘ erste Anweisung und wenig später legte er ein weiteres Mal seine Finger an ihre Schläfen. „Atme ruhig, so wie vorhin. Einatmen, ausatmen… Führ mich nochmal zur Quelle deiner Magie.“, wies er sie an und Gwendolyn gewährte ihm zum zweiten Mal an diesem Abend Einlass in ihren Geist, auch, wenn ihr das nicht so ganz gefiel. Was, wenn er wieder Dinge sehen würde, die er nicht sollte? ~Solange du nicht mit aller Macht versuchst, nicht daran zu denken, werde ich gar nichts sehen.~ Regulus hatte seine Worte nur gedacht, was hier in ihrem Geist, in dem sie sich nun beide befanden, vollkommen ausreichte. ~Ich werds versuchen. Da vorne ist meine Energie.~ In der Realität hätte sie wohl mit dem Finger darauf gedeutet, aber hier stellte sie es sich einfach vor. ~Und jetzt, stell dir vor wie du einen Faden wie aus einem Wollknäul herausziehst und ihn direkt in deinen Kopf trägst.~ - ~Und wie…?~, begann das Mädchen, doch ihr Mentor unterbrach sie. ~Auf dem selben Weg, wie du mich hier her geführt hast. Wir sind in deinem Kopf los ‘gegangen‘, dorthin müssen wir zurück.~, erklärte er und sie begriff.
 

Es dauerte allerdings trotzdem eine Weile, bis sie in die Nähe ihres Ziels gelangten. ~Wieso kommt mir das jetzt so lange vor?~ - ~Weil diese Energie, so leicht sie auch aussieht, schwer zu transportieren ist. Es ist Magie und du zwingst sie schließlich dazu, dorthin zu gehen, wo du willst. Das ist wie beim Lernen. Manche Dinge, die du noch nicht kannst, brauchen doch auch ihre Zeit bis sie ganz in deinem Kopf angekommen sind, oder?~ Das klang logisch! Was man neben der normalen Zauberei nicht noch alles lernen konnte. Vielleicht war es doch gar nicht so schlecht gewesen, das Angebot des jüngeren der beiden Black Brüder anzunehmen…
 

~Hattest du Zweifel, das es eine gute Idee war?~ - „Oh!“ Gwendolyn sprach jetzt wieder laut und wirkte einen Moment lang etwas verwirrt, weil sie keine Energie mehr sah, sondern die Umgebung des Parks. Für die Dauer eines Herzschlages drehte sich alles vor ihren Augen und sie taumelte einen Schritt nach Vorne. Ihr Gegenüber legte seine Hände an ihre Hüften, um sie zu stützen, lächelte verständnisvoll. „Vergiss nicht, wenn du und ich gleichzeitig in deinem Geist sind, dann höre ich alles, was du denkst und bei dem, was du gerade getan hast, kann dich die kleinste Konzentrationsstörung komplett herausreißen.“
 

Sie nickte und als sie bemerkte, wie nahe sie Regulus durch ihren kurzen Schwindel gerade war, trat sie einen Schritt zurück; wieso hatte sie das eben verlegen gemacht?
 

„Willst du es nochmal versuchen?“, fragte er, doch sie schüttelte den Kopf. „Gib mir ein paar Minuten zum durchatmen, dann können wir von mir aus weiter machen.“ Na ja, vielleicht auch ein paar mehr, dachte sie und setzte sich in das inzwischen etwas kühler gewordene Gras, von dem aus sie nach oben sah. Auch die Temperatur um sie herum war etwas gefallen, aber bei dem sternklaren Himmel heute Nacht war das nicht weiter verwunderlich.
 

„Das hier ist der Nordhimmel, den wir gerade sehen, nicht wahr?“ Der junge Mann neben ihr nickte und setzte sich schließlich neben seine Schülerin. „Und da sieht man das Sternbild des Luchses. Es ist Elaines Lieblingssternbild. Ich muss es ihr unbedingt mal von hier aus zeigen!“ – „Und es fällt dir ganz leicht, es zu erkennen, obwohl die Sterne, die es bilden, nur sehr schwach leuchten?“ – „Natürlich! Elaine und ich sitzen schließlich oft genug zusammen, um uns den Nachthimmel anzusehen. Ich finde das, wenn es nicht gerade Minusgrade draußen hat, eigentlich sogar ganz schön. Was ist daran so verwunderlich?“ Gwendolyn verstand nicht ganz. Wieso klang ihr Begleiter fast ein bisschen ungläubig, ob dieser Worte…? Erst, als er zweifelnd eine Augenbraue hob, fiel es ihr ein. „Oh…“, sagte sie zum zweiten Mal.
 

„Ich erinnere mich gerade an eine Aussage von dir, in der du etwas gänzlich Gegensätzliches behauptet hast.“, erinnerte er sie, klang aber keineswegs tadelnd. Eher… amüsiert. „Ich hab mich damals nach unserem ersten Training zum Deppen gemacht, um es mal in aller Deutlichkeit zu sagen. Und das, obwohl Elaines Date mit dir dann wohl alles andere als erfolgreich verlaufen ist!“ Warum um alles in der Welt erzählte sie ihm das denn bitte jetzt? Dass es schief gelaufen war, wusste er schließlich am besten – da musste sie sich nicht auch noch zum zweiten Mal mehr oder weniger bloß stellen, indem sie ihm ihren Ärger darüber auch noch mitteilte.
 

Regulus musste leise lachen und legte der Ravenclaw beschwichtigend eine Hand auf die Schulter. „Beruhig dich, Gwendolyn.“, war alles, was er dazu sagte und schwieg ein paar Minuten lang, in denen er ebenfalls seinen Blick zum Himmel wandern ließ.
 

„Welches Sternbild gefällt dir am besten?“ Erstaunt über diesen Themenwechsel, aber dennoch irgendwie froh darüber, überlegte die Angesprochene kurz, lächelte dann jedoch leicht. „Man kann es von hier aus nicht sehen. Es ist der Rabe – Corvus. Du weißt ja sicher, dass er sich am Südhimmel befindet, stimmts?“ Regulus schien einen Augenblick lang tatsächlich sprachlos zu sein, aber Gwendolyn wollte lieber nicht nachfragen. Vielleicht hatte ihr auch einfach nicht zugetraut, dass sie das alles wusste.
 

„Mhm.“, meinte er, „Entschuldige, ich war eben nur… überrascht, dass du dir gerade den Rabe ausgesucht hast. Wobei, als Ravenclaw...“, fügte er noch hinzu, doch das Mädchen schien nicht vollends überzeugt. Vielleicht handelte es sich hierbei ja auch um ein weiteres, dubioses Geheimnis des Regulus Black, das sie besser gar nicht wissen wollte!
 

„Verstehe ich das also richtig? Du hast mir lediglich deshalb erzählt, du würdest dich in keinster Weise für Astronomie interessieren, um mich dazu zu bringen, mit Elaine diese Sternschnuppen Nacht draußen zu verbringen?“ Gwendolyn hatte gehofft, er würde es nicht nochmal zur Sprache bringen. Dennoch nickte sie und senkte etwas beschämt den Blick. „Ich hätte wohl besser nicht lügen sollen.“
 

Der Schwarzhaarige zögerte, ließ einige Sekunden verstreichen, dann jedoch legte er zwei Finger unter ihr Kinn, um es langsam anzuheben. „Es ist ja nicht so als ob ich vorhätte, dir einen Strick daraus zu drehen, Gwen.“, meinte er und nahm seine Hand wieder zurück. Das Mädchen allerdings sah ihn nichtsdestotrotz auch weiterhin sekundenlang an, unfähig, sich zu bewegen. Wieso hatte er gerade…? Ihr Mentor verhielt sich heute ganz eindeutig etwas seltsam. Also, noch seltsamer als sonst. Gwendolyn räusperte sich, ehe sie mit den Schultern zuckte. „Eigentlich wollte ich ihr nur einen Gefallen tun, aber der Schuss ist wohl nach hinten losgegangen.“, stellte sie fest. Regulus warf ihr einen kurzen, aber eindringlichen Blick zu. „Was…?“ – „Nichts. Es ist nur… faszinierend. Ihr seid Cousinen und euch dennoch im Geiste so nahe wie Schwestern.“ – „Ja, vermutlich schon…“ – „Beneidenswert.“
 

Es war das Letzte, was Regulus sagte, ehe er aufstand und auch seiner Begleiterin einladend eine Hand entgegenstreckte. „Warum beneidenswert? Außerdem, wir waren, soweit ich mich erinnern kann, noch nicht am Ende der Übung!“, erinnerte sie ihn, ergriff aber dennoch die ihr dargebotene Hand und stand auf. „Du siehst noch verwirrter aus als vorher, Gwen. Keine gute Grundlage für etwas, das Konzentration erfordert.“ Da musste sie ihm zweifelsohne – leider! - Recht geben, aber ein erstes Erfolgserlebnis und ein Vorankommen in Puncto ungesagte Zauber wäre dennoch nicht schlecht gewesen.
 

„Ich bring dich zurück zum Hotel. Du solltest dich ausruhen – wir haben morgen noch einiges vor.“, erinnerte er seine Schülerin, legte einen Arm um ihre Taille, um mit ihr zusammen zurück zu der verlassenen Gasse zu apparieren, von der aus sie auch hier her gekommen waren.
 

Als sie dort ankamen, um sich zu Fuß auf den Rückweg zum Hotel zu machen, hatte Gwendolyn das Gefühl, das irgendetwas heute Abend den Lauf der Dinge verändert hatte. Sie war sich nur noch nicht ganz sicher, was es war.
 

To be continued…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Targaryen
2011-11-30T19:21:18+00:00 30.11.2011 20:21
Vielen Dank zuerst natürlich :)
Gwen in ihrer misslungenen Art ist dir ganz hervorragend gelungen und Regulus... nun, du weißt ja, wie man's viktorianisch macht *hüstel* Also ich meine, Regulus ist gut!

Find ich süß, das mit den Rabensternenbild, besonders in Hinblick auf Regulus dubiose Zimmeraktionen ;)


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