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Nur du und ich...

Gemeinsam an einem fremden Ort
von

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Die alte Frau

Schon lange lag Sakura wach. Sie traute sich nur nicht, ihre Augen zu öffnen. Warum, darüber grübelte sie gerade nach.

Hatte sie Angst davor, in der kleinen Hütte aufzuwachen? Hoffte sie insgeheim, dass Alles nur ein Traum gewesen war? Wenn sie die Augen dann jetzt öffnete, dann wäre es also vorbei. Sie hätte Sasuke nicht wiedergesehen, wäre mit ihm nicht an diesem fremden Ort. Oder hatte sie am Ende Angst, dass es ein Traum war? Wollte sie jetzt in dieser kleinen Hütte aufwachen?

Sakura lauschte neben sich. Sie versuchte, Sasukes Atmung wahrzunehmen, der Erfolg blieb aus.

Er lag nicht neben ihr. Lag es daran, dass sie ihm nicht begegnet war, oder war er einfach nicht in der Hütte. Ein leises Seufzten entrann Sakuras Kehle. Mit einem tiefen Atemzug sog sie die Luft um sich herum ein.

Es roch alt. Alt und rauchig.

Langsam öffnete die Konoichi die Augen und starrte mit verträumten Augen an eine modernde Holzdecke.

Sie war in der Hütte. Was fühlte sie jetzt? War es Erleichterung oder Enttäuschung?

Langsam setzte die Rosahaarige sich auf und wandte den Kopf zur Seite. Der Platz neben ihr war leer. Sasuke war wirklich nicht da. Vorsichtig stand Sakura auf, warf einen kurzen Blick auf ihre Wunden und tapste leise nach draußen. Ein leichter Wind blies ihr ins Gesicht und lies ihre Haare tanzen. Sakura hörte, dass die alte Frau hinter dem Haus zu arbeiten schien, von Sasuke war jedoch keine Spur.

War er gegangen? Suchte er alleine einen Weg nach Hause. Aber Oto war zerstört, er hatte nichts mehr, zu dem er zurückkehren könnte.

Sakura ging zu dem großen Baum und setzte sich wie schon am Tag zuvor darunter.

Wo würde er wohl hingehen? Was würde er jetzt tun?

Ein Paar schwarze Augen hatten die Konoichi fixiert. Ruhig und gelassen funkelten sie von einem der oberen Äste hinunter.

Sakuras Präsenz verunsicherte Sasuke. Er wusste nicht, wie er mit ihr umgehen oder auf sie reagieren sollte. Sie selbst schien kein besonderes Verlangen nach Umgang mit ihm zu haben. Sie distanzierte sich von ihm, das spürte er. Bis jetzt hatten sie sich kein einziges Mal wirklich in die Augen gesehen.

„Komm runter.“ Sakuras Stimme lies den Schwarzhaarigen zusammenzucken. „Ich will mir deine Verletzungen ansehen.“

Nach kurzem Zögern sprang der Uchiha vom Baum. Trotz des Versuchens, leichtfüßig zu wirken, sackte er beim Aufkommen leicht zusammen und stöhnte. Sakuras Gesicht zeigte keine Reaktion darauf. Mit scheinbar leerem Blick musterte sie den geschundenen Körper, der sich neben sie gesetzt hatte.

Vorsichtig strich sie über die Schrammen und tastete sich langsam zu dem großen Verband um seinen Bauch. Diesmal war der Stoff nicht rötlich gefärbt. Die Wunde schien zu verheilen.

Sasuke sah die junge Frau an. Spätestens jetzt war es unübersehbar. Sie vermied den Blickkontakt mit ihm. Auch die Berührung war fast schon verängstigt gewesen.

„Wie geht es dir?“ Bereits im nächsten Moment ohrfeigte sich der Uchiha für diese vier kleinen Worte. Sakura hielt inne, sah jedoch nicht auf. Sie atmete einmal tief ein und aus, dann schloss sie die Augen und stand auf. Langsam drehte sie sich weh von dem Schwarzhaarigen. „Deine Wunden verheilen gut. Schonen solltest du dich dennoch die nächsten Tage.“ Mi diesen Worten bewegte sie sich langsam weg und lies einen jungen Mann unter einem großen Baum zurück. Sasuke sah ihr noch einen kurzen Moment lang nach, dann lies er sich ins Gras unter ihm fallen.

Sakura spazierte auf dem Weg zwischen den Feldern. So weit ihr Auge sehen konnte, sah sie Felder mit vereinzelt kleinen Hütten. Hier und da standen vereinzelt Bäume und in einiger Entfernung sah sie den Fluss, in dem sie und Sasuke wohl getrieben waren.

Das alles schien so unwirklich. Diese ganze Landschaft. Selbst das Licht der Sonne wirkte so fremd. Genau so, wie die Worte, die sie eben gehört hatte.

Eine vertraute, wenn auch leicht dunklere Stimme. Und dennoch schien sie so fern und alles andere als vertraut. Dazu jedoch dieser angenehm bekannt wirkende Klang. Diese sanften Worte. Jedes für sich allein ein Fassbares. In seiner Zusammensetzung Unwirkliches.

Wer war dieser Mensch? Das galt es nun langsam rauszufinden. Würde er, sobald er konnte, einen Fuß vor den anderen setzen und erneut aus ihrem Leben verschwinden, in eine ungewisse, einsame Zukunft? Würde er mit ihr zurück nach Konoha gehen, der letzten Heimat, die ihm blieb? Würde er sie vielleicht sogar töten? War es klug, eine Art Beziehung zu ihm aufzubauen?

Ein leiser Donner holte Sakura in die unwirkliche Wirklichkeit zurück. Am Horizont türmten sich hohe Wolkenberge und schienen jedes Licht zu verschlucken. Vereinzelt sah Sakura helle Blitze in diesem schwarzen Massiv, gefolgt von einem, noch schwachen Getöse. Langsam kam starker Wind auf und peitschte Sakura ins Gesicht. Unbeirrt lief die Konoichi weiter.

Regen. Sie wollte jetzt den Regen spüren, wollte jeden einzelnen Tropfen wahrnehmen, in der Hoffnung, dass er all die Fragen abwaschen und nur eine einzige, klare Antwort übrig lassen würde. Die schwarzen Wolken kamen ihr entgegen. Bald schon hörte Sakura das Zerspringen der ersten Regenperle.

„Komm rein, Junge! In deinem Zustand kannst du nicht auch noch eine Erkältung gebrauchen.“ Zeternd stapfte die Alte ins Haus und winkte Sasuke hinter sich her. Der Uchiha warf einen letzten Blick in die Richtung, in der Sakura verschwunden war, dann stand er schwerfällig auf und folgte der Grauhaarigen. In der Hütte setzte er sich an eine Wand und schloss einen Moment die Augen.

Sein Körper erlaubte ihm noch keine Abreise von hier. Die Kraft kehrte zwar langsam zurück, aber alleine an einem unbekannten Ort musste er Energiereserven haben.

Über der Hütte ertönte ein gewaltiger Donner. Der Regen begann auf das Dach zu prasseln. „Was auch immer das Mädchen tut, jetzt wird sie richtig nass.“ Mit leicht schimpfendem Unterton begann die Frau ein Feuer anzuschüren. Danach ging sie auf Sasuke zu und musterte seine Verbände. Plötzlich hielt sie inne. Mit ernstem Blick sah sie nach draußen.

„Warte hier, ich sehe nach der Kleinen.“

Sasuke warf ihr kurz einen Blick nach, dann schloss er die Augen. Das gleichmäßige Prasseln der Tropfen machte ihn langsam müde. Entspannt lauschte er den Tropfen, die ein stetiges, doch vibrierendes Geräusch verursachten. Bei genauerem Hinhören schien irgendetwas jedoch nicht hineinzupassen. Zu dem Gleichmäßigen mischte sich etwas Neues. Ein kaltes, klirrendes Geräusch.

Der Uchiha riss die Augen auf. Es war das Klirren von Metall.

Sofort sprang der Uchiha auf und raste nach draußen. Er stürmte in den Regen und musste erst mal seinen Kopf zur Seite reißen, um nicht von zwei Pfeilen getroffen zu werden. Vor ihm im Regen standen sechs Männer. Ihre Oberkörper waren gepanzert. Zwei von ihnen hatten Pfeil und Bogen in der Hand, die anderen fremdartig aussehende Schwerter und Messer. Als der Blick des Uchiha sank, stockte ihm der Atem.

Vor Sasuke kniete die alte Frau auf dem Boden. Sie keuchte schwer. In ihren Händen Hielt sie jeweils ein Kunai. Ihr Haarknoten war aufgegangen und mehrere Schnittwunden zogen sich bereits über ihren Körper. In ihrem Rücken steckte ein abgebrochener Pfeil.

Der Anblick wirkte verschreckend. Warum griffen diese Krieger die Frau an?

„Wer bist du?“ Knurrte einer der Männer Sasuke entgegen. Sasuke fixierte jede der sechs Männer für einen kurzen Moment, um sie einzuschätzen. Auf den ersten Blick waren es keine Gegner für ihn, doch er spürte, wie sein rechtes Bein zitterte. Die Anspannung belastete seinen Körper. Langsam ging der Uchiha ein wenig in die Knie und machte sich zum Angriff bereit.

Einer der Sechs flog plötzlich meterweit durch die Luft und blieb bewusstlos in einem der Felder liegen. Seine Kameraden sprangen etwas zurück und starrten auf die Rosahaarige, die in ihrer Mitte aufgetaucht war. Sofort rasten sie mit erhobenen Waffen auf sie zu, während die Bogenschützen die Sehnen spannten. Während Sakura die Schwertkämpfer abwehrte raste Sasuke auf die Bogenschützen zu und setzte sie mit harten Schlägen außer Gefecht. Sakura wich einer Klinge aus und trat ihrem Angreifer hart in den Bauch. Der nächte bekam ihre Faust ins Gesicht. Hinter sich hörte sie den letzten Angreifer und sprang schnell hoch, um diesen dann von Oben mit mehreren Kunais zu Fall zu bringen.

Alle sechs lagen nun regungslos auf dem Boden und Sakura rannte zu der alten Frau. Sie war mittlerweile zusammengebrochen und lag schnaufend auf dem durchnässten Boden. „Was ist passiert?“ Vorsichtig drehte sie die Alte auf den Rücken und legte ihre Hand auf die Wunden. Ihre Patientin spuckte Blut und sah dann schwach in die Ferne. „Bringt mich dort hin.“ Sie hob die Hand und deutete auf eine der Hütten, die in einiger Entfernung stand. Sakura sah kurz verwirrt zu der Hütte. „Wir können sie jetzt nicht transportieren, ich muss sie erst versorgen.“ Plötzlich packte eine faltige Hand Sakuras Kragen und zog ihr Gesicht nah an das der alten Frau. Eindringlich flüsterte sie Sakura ins Ohr. „Bring mich sofort dort hin!“ Einen kurzen Augenblick zögerte die Rosahaarige, dann nahm sie die Frau auf den Rücken. „Du! Du musst mitkommen!“ Die Frau deutete auf Sasuke, der Alles aus etwas Abstand beobachtet hatte. Kurz sah er Sakura skeptisch an, doch diese lief bereits los.

Der Griff, mit dem die Alte sich an Sakura klammerte, wurde mit jedem von Sakuras Schritten schwächer. Die Rosahaarige hörte Sasuke dicht hinter ihnen herlaufen. Langsam kam die fremde Hütte näher. Sie waren noch etwa 400 Meter entfernt, als Sakura weitere gepanzerte Männer entdeckte, die sich der Hütte näherten.

„Halt jetzt bloß nicht an! Bring mich dort hin!“ Die Grauhaarige schien Sakuras Gedanken gelesen zu haben. Wiederwillig kniff Sakura kurz die Augen zusammen, ehe die ihren Schritt noch beschleunigte. „Sasuke!“ Der Uchiha verstand, überholte die beiden Frauen und stürzte in Richtung der Soldaten. Sakuras Blick fixierte erneut die Hütte.

Mit der Verwundeten auf dem Rücken stürmte sie hinein. Ein erschrockener, alter Mann riss den Kopf in ihre Richtung. Er kniete vor seinem Feuer. Als er die Alte entdeckte sprang er geschockte auf. Sakura legte die Frau auf den Boden und wollte ihre Wunden versorgen. „Keine Zeit!“ Wurde Sakura von unten grimmig entgegen gekeucht. „Hol den Jungen!“ Die Stimme wurde immer schwächer. „Ich muss mich jetzt um sie kümmern. Sasuke bekommt das hin!“ „Ich hole ihn!“ Der alte Mann lief aus dem Haus. Plötzlich packte die Alte Sakuras Ärmel und zog sie zu sich herunter. Leise flüsterte sie in Sakuras Ohr. „Sobald das hier vorbei ist, müsst ihr sofort von hier verschwinden. Weit, weit weg!“

Sakura sah die Frau verwundert an. Im nächsten Augenblick stürmte der Alte mit Sasuke in die Hütte. „Es kommen mehr. Wir haben nicht viel Zeit.“ Der Grauhaarige kniete sich neben die Frau und nahm ihre Hand. Traurig lächelte er sie an. Sie wandte sich nun an Sasuke. „Komm her und nimm ihre Hand!“ Der Uchiha sah verunsichert zu Sakura, tat dann aber, wie ihm befohlen. Er kniete sich neben Sakura und griff vorsichtig nach ihren Hand. Der alte Mann sah den Schwarzhaarigen beschämt an. „Bitte vergebt uns, aber wir haben keine andere Wahl.“

Plötzlich packte der Alte nach Sasukes Arm, sowie die Grauhaarige nach Sakuras. Eine Energiewelle erfasste die Beiden Shinobi und sie wurden gegen die Wand der Hütte geschleudert. Noch während Sakura und Sasuke durch die Hütte geschleudert wurden, stand der Grauhaarige auf, zog zwei Kunais aus der Tasche und rannte aus der Hütte. „Ihr müsst jetzt verschwinden! Sofort!“ Seine Worte verklangen im Regen, als er hinausstürmte. Sakura rappelte sich auf und warf der alten einen perplexen Blick zu. Diese sah Sakura bittend an und schloss dann die Augen.

Sakura begriff nichts von dem, was hier vor sich ging. Sie wusste nur, dass sie und Sasuke hier verschwinden sollten. Sie sah zu dem Schwarzhaarigen, der sich gerade genervt aufrichtete und packte ihn am Arm. Überrascht wandte dieser nun den Kopf zu Sakura und sah zu ersten Mal, seit ihrem Wiedersehen und diese beiden grünen Augen. „Wir müssen hier weg. Schnell!“ Sakura lies ihn wieder los und rannte aus der Hütte. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie der alte Mann auf eine Schar Soldaten zulief.

Kurz kniff Sakura die Augen zusammen. Sie konnte das nicht mit ansehen und verstand auch nicht, warum das hier geschah. Sie verstand nichts von all dem. Der Regen prasselte Sakura ins Gesicht. Neben sich hörte sie, wie Sasukes Schritte im aufgeweichten Boden platschten. Eine Träne rann über Sakuras Wange und vermischte sich mit dem Regen.

Das Rauschen des Flusses übertönte das Geschrei, das in weiter Ferne zu hören war. Sakura saß auf einem Stein am Flussufer und sah mit leerem Blick in die Wassermassen. Hinter ihr lief Sasuke unruhig auf und ab. „Warum sind wir weggelaufen? Wir hätten ihnen helfen können.“ Sakura reagierte nicht. „Wir hätten das verhindern können.“ Langsam stand Sakura auf. Sie sah noch eine Weile in den Fluss, bis sie den Kopf flussaufwärts wandte.

„Dieser Fluss hat uns hierher gebracht. Wenn wir ihm folgen kommen wir wieder zurück.“ Mit diesen Worten setzte die Konoichi langsam einen Fuß vor den anderen.
 

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weiter gehts...

hoffentlich hats euch gefallen

Lg

Kori



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2011-11-16T13:08:34+00:00 16.11.2011 14:08
Ich bin wirklich gespannt, was es mit dem letzten Kapitel auf sich hat :)
Freu mich auch schon auf das nächste....
Wird bestimmt super ^^
Von:  ultraschokomuffin
2011-11-15T20:18:10+00:00 15.11.2011 21:18
Ich komm gleich zur Sache :D
Dein Schreibstil ist wahnsinn. Du baust Spannung auf, dass ich fast platze, die Wendung eben grade war absolut unerwartet, ich bin verdammt neugierig, was es jetzt mit der ganzen "Sache" auf sich hat, alles in allem, eine herausragende Story.
Es gibt selten FFs, die mich so fesseln wie die deine, auch wenn sie erst aus 3 Kapiteln besteht.
Ich bin echt schon gespannt, was die Geschichte noch alles so bringt, wie sich Sasukes und Sakuras Beziehung entwickeln wird, welchen Einfluss das Ding, von dem gegen die Wand fliegen die Folge war, noch auf die beiden hat und ja.
glg Lisa
Von: abgemeldet
2011-11-15T20:01:00+00:00 15.11.2011 21:01
Ooooooh deine Story ist einfach der burner überhaupt *.*
Am besten gefällt mir, dass man nichts erahnen kann, immer ne Überraschung parat :D
SUUUUPER!!
Von:  fahnm
2011-11-15T19:02:24+00:00 15.11.2011 20:02
Hammer Kapi^^


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