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Der Himmel muss warten

von

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"Wir haben Sam gefunden"

@ Vanilein - begriffen vielleicht schon,aber wird er auch danach leben? Wird er es beherzigen können?
 

Vielen Dank für Deine treuen Kommis. Ich freue mich immer wieder drüber.

LG Kalea
 

XC) „Wir haben Sam gefunden!“
 

Anna dachte allerdings nicht daran ihr Versprechen zu halten, zumindest nicht sofort. Sie wollte den jüngeren Winchester weiter im Auge behalten. Sie wollte seine Gefühle und Gedanken überwachen, um herausfinden zu können wie ernst es ihm mit diesem Wunsch war. Noch eine solche Enttäuschung würde Dean nicht verkraften. Er war eh nur noch ein Schatten seiner selbst. Was passierte, wenn Sam ihn noch einmal im Stich lassen würde, wollte sie sich nicht vorstellen, weder für Dean noch für die Welt. Was würde passieren, wenn ein Dean Winchester außer Kontrolle geriet? Gott sei Dank war da ja noch Michael, der alles im Lot hielt. Trotzdem, eine weitere Enttäuschung würde Dean in sein Schneckenhaus treiben und er würde nie wieder hervor zu bekommen sein.
 

Sam war in dieser Zeit mehr als einmal versucht seinen Bruder allein zu suchen und er schwankte zwischen dem Willen seinen Wunsch allein durchzusetzen, egal was dann passierte und seinem Vertrauen zu Anna hin und her.

Ihre Worte über Dean hatten ihn erschreckt. War sein Bruder wirklich so hart gegen sich selbst?

Er wusste es nicht. Aber Dean hatte die Hölle gewählt, um ihn ins Leben zurück zu holen!

Ihm blieb nur die Hoffnung darauf, dass Anna es bald schaffen würde ein Treffen zwischen seinem Großen und ihm zu arrangieren, und die Sorgen um den Älteren.
 

Inzwischen waren wieder ein paar Wochen vergangen und der Sommer schon fast vorbei. Deans äußere Wunden waren problemlos verheilt, hatten allerdings ein paar weitere Narben hinterlassen.

Seine inneren Wunden konnte niemand heilen. Er lebte nur noch in der Hoffnung, dass der Tag nicht mehr fern sei, an dem er seinen letzten Kampf bestreiten würde.

Die Engel hatten ihre Jagd auf Dämonen vor einer Weile aufgegeben. Die übriggebliebenen Dämonen konnte Dean problemlos erledigen, auch wenn unter ihnen ein paar sehr mächtige waren.

Sie suchten jetzt alle, ziemlich erfolglos, nach Sam.
 

Bobby durchkämmte weiterhin alle Medien nach dämonischen Aktivitäten. Sein gesamtes Wissen und Können war wieder gefragt, um diese schwarzäugigen Bastarde ausfindig zu machen. Doch er freute sich darüber, denn so hatte auch er weniger Zeit zum Grübeln.

In ruhigen Stunden trauerte er bereits um den Jungen, den er noch nicht und doch schon seit langem verloren hatte. Es wurde aber auch Zeit. Dean war nur noch ein Schatten seiner Selbst. Er aß und schlief zwar, aber noch immer viel zu wenig und Michael war eben doch nur ein Engel, der sich mit menschlichen Körpern und deren Bedürfnissen nicht auskannte, also auch nicht wusste, wann genau er intervenieren musste. Nur wenn er spürte, dass er den Körper wieder vermehrt kontrollieren musste, dann drängte er den Blonden zu mehr essen und schlafen. Vielleicht sollte er doch noch mal ein Gespräch mit Robert Singer führen, um Genaueres über derartiges menschliches Verhalten zu lernen.

Er kam nicht mehr dazu den Gedanken umzusetzen.
 

Anna war inzwischen der Meinung, dass sie Sam lange genug beobachtet hatte, um sich sicher zu sein, dass der Wunsch mit seinem Bruder zusammen zu sein, tief in seinem Herzen verwurzelt war.

Sie ortete ihn über sein Handy und erschien unvermittelt in seinem Zimmer.

Der Winchester ließ die Kaffeetasse fallen, die er sich gerade mit frisch gekochtem Kaffee gefüllt hatte.

„Anna“, keuchte er.

„Ich denke es ist an der Zeit, dass du Dean triffst.“

„Du hast noch nicht mit ihm gesprochen?“

„Nein!“, antwortete sie ruhig.

„Du hast mir versprochen, mit ihm zu reden!“, entgegnete Sam wütend.

„Ja, und dieses Versprechen werde ich jetzt einlösen. Aber vorher wollte ich wissen, wie wichtig dir dein Bruder ist. Ich will nicht, dass du ihn, nachdem ihr euch getroffen habt, doch noch sitzen lässt. Dir würde das vielleicht ja nicht viel ausmachen, aber er würde daran kaputtgehen und das werde weder ich noch einer der anderen Engel zulassen!“

„Ich will ihn nicht wieder...“

„Versprich nichts, was du nicht halten kannst!“, unterbrach sie ihn.

„Warum sollte ich?“

„Weil ich dir schon einmal gesagt habe, dass dein Bruder nicht mehr der Mensch ist, denn du kanntest. Er ist ein Wrack, innerlich wie äußerlich und er hat alles, was mit eurer Liebe zusammenhängt aus seinem Gedächtnis verdrängt. Es ist schwer ihn wiederzuerkennen und noch schwerer an ihn heranzukommen. Du wirst viel Geduld aufbringen müssen.“

„Es ist mir egal was ich muss, ich will ihn sehen!“

„Sam, du...“

„Bring mich zu ihm!“

Anna nickte, auch wenn sie innerlich den Kopf schüttelte. So sicher sich Sam auch war, dass alles gut werden würde, sie teilte diese Sicherheit nicht. Ein Restrisiko blieb. Doch sie konnte noch so lange darüber nachdenken, wie Dean letztendlich reagieren würde, konnte man einfach nicht vorhersagen. Sie holte tief Luft.

„Fahr nach Trinidad, Colorado und miete dich da in einem Motel ein. Hier ist die Adresse einer Bar. Sei morgen Abend dort“, sagte sie und verschwand.

Der Winchester atmete ebenfalls tief durch und packte seine Sachen. Alles andere konnte warten. Jetzt hieß es Dean wieder zu sehen!
 

Wieder einmal erschien ein Engel unvermittelt in Bobbys Küche.

„Hallo Anna!", begrüßte der Jäger die rothaarige Frau. Inzwischen machte es ihm kaum noch etwas aus wenn sie einfach aus dem Nichts erscheinen. Dean hatte ihn oft genug damit erschreckt und irgendwann war selbst das normal.

„Hallo Bobby", strahlte sie ihn an. „Sam ist gefunden!"

„Ist das wahr?"

„Ja! Endlich! Rufst du Dean an?"

Das musste sie ihn nicht wirklich fragen. Er hatte schon, als er seine Frage stellte, das Telefon geholt und Deans Nummer gewählt. Und dieses Mal ging Dean auch sofort dran.

„Hast du noch welche gefunden? Wo muss ich hin?", fragte er rau.

„Komm erstmal her, Junge."

Einen Augenblick später stand Dean ebenfalls in der Küche. Es war nichts Ungewöhnliches, das Bobby ihn bat zu ihm zu kommen. Jetzt da die Dämonen schon fast Mangelware waren, diskutierten sie öfter darüber, ob ein Zeichen wirklich auf ihre schwarzäugige Jagdbeute hindeutete oder nicht. Obwohl diskutieren eigentlich zuviel gesagt war. Bobby äußerte den Verdacht und Dean zuckte mit den Schultern, verschwand und kam entweder schnell wieder, wenn es keine Dämonen waren oder etwas später, nachdem er sie getötet hatte. Dieses Mal ging es jedoch nicht um die Schwarzaugen.

Dean erstarrte kurz, als er Anna erblickte. Er musterte sie kritisch. Was hatte sie ihm wohl zu sagen?

„Wir haben Sam gefunden", ließ sie die Bombe platzen.

Ungläubig starrte der Winchester sie an. Sie brachte ihm genau die Nachricht, die er sich immer erhofft hatte, die er immer befürchtet hatte. Was sollte er denn jetzt tun?

„Ist es endlich soweit?“, fragte er rau und vollkommen zusammenhanglos.

„Es sind kaum noch Dämonen auf der Erde“, antwortete sie. Sie wusste sehr genau, was er meinte.

Dean nickte. Er versuchte sich seinen kleinen Bruder vorzustellen und plötzlich war da ein vages Gefühl, als ob da mehr zwischen ihnen gewesen wäre als nur, dass sie Brüder waren.

Er verdrängte das Gefühl. Sam war sein Bruder und er wollte sich von ihm verabschieden, wollte ihm sagen, dass er sein Leben jetzt wieder frei von allen Zwängen leben konnte. Er wollte ein letztes Mal mit ihm reden.

Ein leichtes Zittern ging durch seinen Körper. Er hatte Angst davor, zu Sam zu gehen. Was wenn der nicht mit ihm reden wollte? Aber wenn er nicht ging, würde er sich für immer dafür hassen.

Nein! Sam musste erfahren, dass er endlich frei war!

Und was, wenn Sam schon wieder weg war? Die Chancen standen zwei zu eins gegen ihn! Sollte er es überhaupt versuchen? Klar, er würde sich hassen, wenn er nicht noch einmal versuchte mit Sam zu reden, doch das tat er ja eh schon! Und was wenn sein kleiner Bruder wieder mit ihm jagen wollte? Er würde doch wieder nur Schmerzen und Leid für Sam bedeuten! Er war am Ende seines Lebens angekommen und er wollte seinem kleinen Bruder nicht noch einmal zumuten, ihm beim Sterben zusehen zu müssen.

Nein! Es war besser, wenn er seinen kleinen Bruder in Ruhe lassen würde. Wenn der mit ihm zu tun hätte haben wollen, dann hätte er ihn jederzeit finden können!

Er wollte niemanden mehr zur Last fallen. Es reichte schon, wenn Bobby um ihn trauern musste! Wenn die Engel seinen Bruder einmal gefunden hatten, dann würden sie es auch wieder tun können.

Er wollte sich auf niemanden mehr einlassen. Er hatte sich sein Leben so eingerichtet. Es war nicht perfekt! Es war nichts weniger als das. Es war schmerzhaft und einsam und nicht wert, Leben genannt zu werden, aber er hatte es so gewollt!

„Er ist in einer Bar in Trinidad, Colorado", sagte Anna, die seine Gedanken mehr als deutlich hören konnte und einfach hoffte, ihm mit dieser Mitteilung die Entscheidung leichter zu machen.

„Er will die Nacht in den naheliegenden Motel verbringen."

Kurz hob der Blonde den Blick um ihr ins Gesicht zu sehen. Er zuckte die Schultern.

Er würde gehen. Nach Orlando, Florida und die Nacht da verbringen. Morgen wäre Sam wieder unauffindbar und er hoffte einfach, dass er, bis die Engel ihn wieder aufspürten, schon tot sein würde. Sie würden ihm die Nachricht seines Ablebens überbringen und ihm sagen, dass seine Seele wieder rein wäre. Das wäre sein letztes Geschenk an Sam. Mehr wollte er nicht mehr tun. Er war eine Gefahr, für alle, die länger mit ihm zu tun hatten.

Nein! Nie wieder wollte er jemandem durch seine Anwesenheit Schaden oder Schmerzen zufügen!

„Danke, Anna!", sagte er leise. Wie zufällig berührte er Annas Hand und war verschwunden.

„Ich hoffe, er tut das Richtige", sagte Bobby leise und blickte die Frau an.

„Gibt es das Richtige für jemanden, der sich an allem die Schuld gibt, der das was mit ihm passiert ist als Strafe dafür ansieht und der sich abgrundtief hasst?"

Der Jäger zuckte mit den Schultern. Ja! Dean war psychisch vollkommen verkorkst! Das würde in diesem Leben wohl von Niemandem mehr behoben werden können, aber er hoffte, dass er das im nächsten Leben besser machen würde. Der Junge hatte für mehr als ein Leben genug gelitten. Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht. Es war so viel passiert und er bezeichnete Dean noch immer als Jungen! Aber es klang richtig. Ja! Dean war sein Junge. Genau wie Sam, auch wenn er dem nur zu gerne mal den Hosenboden stramm ziehen würde!
 

Dean fand sich in der Nähe eines Pubs wider. Er blickte sich langsam um.

Das hier war eindeutig nicht Florida!

Also hatte Michael ihm mal wieder einen Strich durch seine Rechnung gemacht und getan, was er für richtig hielt!

Sollte er hinein gehen? Sollte er mit Sam reden? Und dann? Ihn abwimmeln? Wie, wenn er ihm sagen würde, was er ihm sagen musste? Er glaubte einfach nicht daran, dass sie noch eine gemeinsame Zukunft hatten. Wie auch? Er hatte alles daran gesetzt endlich von dieser Erde verschwinden zu können und er freute sich auf diese Ruhe. Er wollte nicht mehr kämpfen und er wollte nicht mehr leiden.

Aber wenn Michael ihn schon hierher gebracht hatte, konnte er wenigstens mal schauen, ob sich seine Anstrengungen gelohnt hatten. Überrascht stellte er fest, dass er gespannt darauf war, Sam zu sehen. Wie würde seine Seele jetzt aussehen und wie ging es ihm?

Ja, einen Blick auf seinen Kleinen wollte er sich erlauben!
 

Er betrat die Bar und blieb in der Tür stehen. Suchend sah er sich um.

„Hey, keine Klumpen bilden! Andere wollen hier auch noch rein!", knurrte ihn ein riesiger Typ an, der wohl fast gegen ihn gelaufen wäre und er machte noch einen Schritt zur Seite. Wieder schaute er sich um und dann sah er ihn!

Seinen kleinen Bruder Sam! Diese Schultern und diese Haltung waren unverkennbar. Sein Bruder saß an der Bar. Er wartete noch einen Moment. Sam winkte den Barmann heran und bestellte sich ein neues Bier. Er bewegte sich ganz normal und seine Seele war von denen der anderen Menschen kaum noch zu unterscheiden.

Seinem Sammy ging es gut!

Ganz kurz spielte er mit dem Gedanken, zu ihm zu gehen, doch er verwarf ihn schnell wieder. Er wollte ihn nicht mit sich belasten. Sam würde früh genug erfahren, dass er nicht mehr lebte!

Er gab sich nicht erst der Hoffnung hin, dass es, wenn er jetzt mit ihm reden würde, noch einmal so zwischen ihnen werden würde, wie es mal war. Sam war gegangen und er hatte sich nie nach ihm erkundigt. Nach seinem Höllenaufenthalt war er einfach nicht mehr der Dean, den der Kleine gekannt hatte und sie waren beide nicht mit dieser Veränderung klar gekommen. Wie anders war es zu erklären, dass er nicht mitbekommen hatte, was diese Schlampe mit Sam angestellt hatte?

Ohne ihn war sein Kleiner einfach besser dran.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Vanilein
2014-02-10T00:30:49+00:00 10.02.2014 01:30
Oh mein Gott :'(
Das ist sooo spannend hoffentlich kommt das nächste Wochenende bald! Vielleicht bewegt Sam jetzt selbst mal seinem Arsch und geht zu seinem Bruder, er muss endlich in die puschen kommen >_<
Von:  Stevielein
2014-02-09T15:33:16+00:00 09.02.2014 16:33
Omg da sind sie kurz davor sich wiederzusehen und Dean geht nicht hin D:
und du hörst auch noch genau hier auf.
Man man also noch spannender hier und ich platze bald xD
Ich liebe diese Story und deinen Stil einfach so sehr und jedes neue Kapitel erwarte ich mit großer Sehnsucht. ;D

Hoffentlich geht es bald weiter und ich hoffe sie finden sich wieder :o
Wenn sie schon soviel durchmachen mussten. Auch wenn ich sam nicht mag mit seinem dauerhaften abgehaue >_< xD


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